DE19955330A1 - Verfahren zur Übertragung von Daten sowie Koppelgerät - Google Patents
Verfahren zur Übertragung von Daten sowie KoppelgerätInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Daten von einem Feldbus (1), insbesondere von PROFIBUS, auf ein Netz, auf welchem Zellen mit fester Länge übertragen werden, insbesondere auf ein ATM-Netz (3), wobei die Datenübertragungsgeschwindigkeit auf dem Feldbus wesentlich niedriger als auf dem ATM-Netz ist. Ein Feldbustelegramm wird bei der Segmentiertung in mehrere Teilpakete aufgeteilt, die jeweils eine ATM-Zelle nur teilweise auffüllen. Dadurch wird eine erhebliche Verringerung der Übertragungsverzögerung erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von
Daten von einem Feldbus, insbesondere einem Feldbus nach der
PROFIBUS-Spezifikation, auf ein Netz, auf welchem Zellen mit
fester Länge übertragen werden, insbesondere auf ein ATM-
Netz, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein ent
sprechendes Koppelgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Beispielsweise aus dem Aufsatz "Hochgeschwindigkeitsnetze
in der Automatisierung: ATM" von Christian Cseh und
Jürgen Jasperneite, veröffentlicht in etz, Heft 6/1999,
Seiten 6 bis 9, ist bekannt, daß Hochgeschwindigkeitsnetze
wie ATM-Netze, Fast- und Gigabit-Ethernet in der Automati
sierung einsetzbar sind. Derartige Hochgeschwindigkeitsnetze
ermöglichen zusätzlich zu den klassischen Anforderungen der
Automatisierungssysteme Multimedia-Anwendungen, beispiels
weise die Übertragung von Audio- und Videodaten. Neben den
Leistungsparametern sind die Dienste und Funktionen wichtig,
die ein Kommunikationssystem in der Automatisierungstechnik
an der Schnittstelle zur Anwendung oder einem Dienstnutzer
erbringt. Diese Dienste umfassen die Übertragung von Daten in
Echtzeit oder mit garantierten Zeitschranken für Steuer- und
Kontrollaufgaben und beispielsweise einen Datentransfer ohne
bestimmte Dienstgüteparameter, wie er beim Versenden von Be
triebs- oder Qualitätsdaten für statistische Auswertungen
oder Archivierung auftritt.
Zwischen verschiedenen Kommunikationssystemen, beispielsweise
zwischen einem Feldbus und einem ATM-Netz, müssen Koppel
geräte existieren. Diese sind zum einen nötig, um von einer
Leitebene auf Daten aus den unteren Ebenen zugreifen zu kön
nen, und zum anderen, um eine Verbindung zwischen verschiede
nen Feldbussen über ein ATM-Netz zu schaffen.
Beim asynchronen Transfermodus (ATM) handelt es sich um eine
meist verbindungsorientierte Technik zur Übertragung von
Paketen fester Größe, sogenannter ATM-Zellen. Die ATM-Technik
ermöglicht es, Daten einer automatisierungstechnischen An
wendung und Multimedia-Daten mit strengen Echtzeitanforde
rungen bzw. einem hohen Bandbreitenbedarf quasi gleichzeitig
über ein Netz zu senden. Die Vorteile dieses Verfahrens lie
gen in der Integration von Daten, Sprach-, Bild- und Video
übermittlung, in der Zusicherung bestimmter Qualitätsmerkmale
für die angeforderte Übertragungsstrecke sowie in der Ska
lierbarkeit der zugeteilten Bandbreite. ATM basiert auf
asynchronem Zeitmultiplexen von ATM-Zellen einer festen
Zellgröße von 53 Byte.
Bei der Übertragung von Feldbustelegrammen, z. B. PROFIBUS-
Telegrammen, über ein ATM-Netz ergeben sich trotz der hohen
Übertragungsgeschwindigkeit des ATM-Netzes, z. B. 155 MBit/s
oder 622 MBit/s, große Verzögerungszeiten. Dabei treten in
der Segmentierung Verzögerungen auf, weil die Datenmenge, die
zum Füllen einer ATM-Zelle erforderlich ist, vollständig ver
fügbar sein muß, bevor die Segmentierung beendet, die Zelle
in einem Puffer bereitgestellt und zur Übertragung auf dem
ATM-Netz angemeldet werden kann. Liegt ein langes Datenpaket
vor, dessen Volumen die Füllmenge einer Zelle übersteigt,
müssen mehrere Zellen gebildet und gepuffert werden. Weiter
hin treten Wartezeiten an den Switches des ATM-Netzes auf,
weil die Zellen entsprechend der bestellten Dienstgüte, d. h.
nach vereinbarter Priorität und Bandbreite, verschieden
schnell in das Zellenraster der zeitmultiplexen Übertragung
eingegliedert werden. Abgangsseitig, d. h. in dem Koppel
gerät, in welchem aus den über das ATM-Netz empfangenen
Zellen ein Feldbustelegramm wiederhergestellt wird, müssen
alle Zellen einer Nachricht verfügbar sein, um das Telegramm
mit konstanter Bitrate unterbrechungsfrei auf den angeschlos
senen Feldbus abgeben zu können. Bei einem quittierten Daten
transfer ergibt sich für das in Gegenrichtung laufende Ant
worttelegramm ebenfalls eine derartige Verzögerung bei der
Konvertierung.
Die Überwachung eines vollständigen Nachrichtenzyklus, der
aus einem Anforderungs- und einem Antworttelegramm besteht,
kann durch Prüfung einer sogenannten Slot-Zeit geschehen, die
festlegt, innerhalb welcher Zeit das Antworttelegramm nach
dem Aussenden eines Anforderungstelegramms eintreffen muß.
Wird die Slot-Zeit nicht eingehalten, so gilt der Nach
richtenzyklus als gestört. Bei der Projektierung der Slot-
Zeit müssen die Verzögerungszeiten, die bei der Konvertierung
entstehen, ausreichend berücksichtigt werden. Für schnelle
Anwendungen, die bei Anforderungstelegrammen eine kurze Re
aktionszeit erfordern, müßte jedoch eine sehr kurze Slot-Zeit
eingestellt werden, die aufgrund der Verzögerungszeiten, die
bei der Datenübertragung über Feldbusse mit zwischengeschal
tetem ATM-Netz entstehen, trotz der großen Transportkapazität
des ATM-Netzes nicht mehr eingehalten werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Übertragung von Daten von einem Feldbus auf ein ATM-Netz zu
finden, das eine verbesserte Übertragungsgeschwindigkeit
ermöglicht. Zudem ist ein entsprechendes Koppelgerät zu
schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weisen das neue Verfahren der ein
gangs genannten Art die im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 angegebenen Merkmale und ein entsprechendes Koppel
gerät die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 5
auf. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung beschrieben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine schnellere Segmentie
rung des Telegramminhalts eines Feldbustelegramms erreicht
werden kann, wenn die eintreffenden seriellen Daten in der
Segmentierungsschicht in kleinere Teilpakete umgebrochen und
die Zellen somit nicht vollständig ausgefüllt werden. Die
ATM-Zellen werden mit geringeren Füllmengen in das ATM-Netz
ausgesendet. Damit wird eine deutliche Verringerung der
Übertragungsverzögerung bei der Segmentierung erreicht. Eine
Übertragung von Feldbustelegrammen über ein ATM-Netz hinweg
ist mit insgesamt größerer Übertragungsgeschwindigkeit mög
lich und es kann eine kürzere Slot-Zeit eingestellt werden,
so daß kurze Reaktionszeiten, wie sie bei schnellen Echtzeit
anwendungen gefordert werden, einstellbar sind. Durch die
Erfindung wird eine Erweiterung des Einsatzbereiches von ATM-
Netzen auch auf den prozeßnahen Bereich erzielt. Es entfällt
die Wartezeit auf den vollständigen Einlauf eines unter Um
ständen langen Feldbustelegramms, bevor die Segmentierung
gestartet und die anschließende Übertragung der ATM-Zellen
eingeleitet werden kann.
Wenn die Größe der Teilpakete derart vorgegeben ist, daß die
Zeit, die zum Empfangen eines Teilpakets vom Feldbus benötigt
wird, länger ist als die zum Senden des Teilpakets auf das
ATM-Netz erforderliche Zeit, wird in vorteilhafter Weise
verhindert, daß ein Stau beim Senden der ATM-Zellen auf das
ATM-Netz entsteht. Die nach der Segmentierung bereitgestell
ten Zellinhalte können quasi unmittelbar auf das ATM-Netz
gegeben werden.
Zusätzlich zu den Zeichen, welche die eigentlich zu übertra
gende Information darstellen, können mit Vorteil auch Ele
mente mit feldbusspezifischen Begleitinformationen, wie z. B.
Start-, Parity- oder Stoppbit, übertragen werden. Damit wird
eine transparente Übertragung eines Feldbustelegramms über
das ATM-Netz erzielt. Das Telegramm kann somit bei einer Re
assembllerung unverändert wiederhergestellt werden.
Anders als bei dem Dienst AAL5 soll keine zusätzliche In
formation, wie z. B. die Anzahl der mit Daten gefüllten
Oktets in der Zelle oder ein CRC-Check, in einem Trailer der
Zelle hinzugefügt werden. Das Feldbustelegramm muß somit
nicht vollständig vorliegen, bevor mit dem Aussenden der
Zellen begonnen werden kann.
Bei größeren Feldbustelegrammen, deren Datenmenge eine opti
male Füllmenge einer Zelle überschreitet, werden mehrere ATM-
Zellen in äquidistanten Zeitintervallen mit kleinen Teil
paketen gefüllt und zum Versand bereitgestellt. Das hat den
Vorteil, daß die Segmentierung einer Zelle schon durchgeführt
und die teilweise gefüllte Zelle an einen First-In-First-Out-
Sendepuffer des ATM-Zugangs bereits weitergereicht werden
kann, sobald die jeweilige, für die ATM-Zelle bestimmte opti
male Datenmenge empfangen wurde. Wird eine Zelle mit geringe
rer Datenmenge als der optimalen gefüllt - das ist z. B. bei
der letzten Zelle für ein Feldbustelegramm oder bei einer
ATM-Zelle für eine Kurznachricht der Fall -, so kann der ver
bleibende Rest in einfacher Weise mit einem logischen Pegel
aufgefüllt werden, der dem Pegel der Silence-Phase auf dem
ATM-Netz entspricht. Die letzte Zelle für ein Feldbustele
gramm und ebenso die ATM-Zelle für eine Kurznachricht kann in
einem vorbestimmten Oktet besonders gekennzeichnet werden.
Ein weiteres Oktet kann eine Zählnummer enthalten, um emp
fangsseitig die Verfügbarkeit aller ATM-Zellen, die zur
Übertragung eines Feldbustelegramms gebildet wurden, über
prüfen zu können.
Insbesondere wenn der Feldbus der PROFIBUS-Spezifikation ge
nügt und die maximale Größe der Teilpakete drei Zeichen eines
PROFIBUS-Telegramms beträgt, wird ein schneller Token-Umlauf
gewährleistet.
Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, werden im folgenden die Erfindung
sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Kommunikationssystems,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Koppelgeräts zur Verbin
dung eines Feldbusses mit einem ATM-Netz,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm zur Darstellung der Verzögerungen
bei einer Telegrammübertragung,
Fig. 4 den prinzipiellen Aufbau eines Feldbustelegramms und
der zugeordneten ATM-Zellen zur Erläuterung einer
Segmentierung und
Fig. 5 eine Tabelle zur Gegenüberstellung der Laufzeiten.
Ein Kommunikationssystem für industrielle Kommunikation weist
gemäß Fig. 1 einen Feldbus 1 und einen Feldbus 2 auf, die
über ein ATM-Netz 3 miteinander verbunden sind. Der Feldbus 1
ist über ein Koppelgerät 4 und einen Switch 5 an das ATM-Netz
3 angekoppelt, der Feldbus 2 über ein Koppelgerät 6 und einen
Switch 7. An einen Switch 8 ist ein Leitrechner 9 einer nicht
näher dargestellten automatisierungstechnischen Anlage ange
schlossen. Im ATM-Netz 3 befinden sich noch weitere Switches,
die der Übersichtlichkeit wegen ebenfalls in Fig. 1 nicht
dargestellt sind. An den Feldbus 1 sind ein Sensor 10, ein
Sensor 11 und ein Aktor 12 angeschlossen. In einem geschlos
senen Regelkreis könnten dies beispielsweise ein Durchfluß
meßgerät, ein Druckmeßgerät bzw. ein Schieber mit einem
Stellungsregler sein. Der Feldbus 2 verbindet einen Sensor
13, einen Aktor 14 und einen Aktor 15 miteinander. In dem
gezeigten Kommunikationssystem können Feldbustelegramme
innerhalb des Feldbusses 1 zwischen den Teilnehmern 10, 11
und 12 sowie innerhalb des Feldbusses 2 zwischen den Teil
nehmern 13, 14 und 15 ausgetauscht werden. Zudem ist es mög
lich, Feldbustelegramme beispielsweise von dem Teilnehmer 10
über den Feldbus 1, das ATM-Netz 3 und den Feldbus 2 an den
Teilnehmer 14 zu übertragen. Dazu wird ein Feldbustelegramm
durch das Koppelgerät 4 auf ATM-Zellen abgebildet, aus denen
wiederum durch das Koppelgerät 6 das Feldbustelegramm wieder
hergestellt wird. In diesem Ausführungsbeispiel genügen die
Feldbusse 1 und 2 der PROFIBUS-Spezifikation. Die Koppel
geräte 4 und 6 sind jeweils als User-Network-Interface (UNI)
mit physikalischer PROFIBUS-Schnittstelle einerseits und
einer standardisierten UTOPIA-Schnittstelle andererseits
ausgebildet. Die Koppelgeräte 4 und 6 sind bidirektional
ausgeführt und belegen am Knoten der Switches 5 bzw. 7 je
weils einen Zu- und Abgang.
In Fig. 2 ist der Aufbau der Koppelgeräte 4 und 6 näher
dargestellt. Die Ankopplung an einen Feldbus 20 erfolgt über
einen Bustransceiver 21 nach der RS485-Spezifikation. Diesem
ist eine Schaltung 22 zur galvanischen Trennung nachgeordnet.
Ein Retimer 23 übernimmt das richtungsabhängige Management
des Feldbuszugriffs und das Datenhandling. Die vom Feldbus 20
empfangenen Telegramme werden byteorientiert in einem Puffer
speicher 24 hinterlegt. Nach Ergänzung um einen Header und
einen Trailer in einer Konvertierungsschicht werden sie an
eine Segmentierungsschicht weitergeleitet. Für die PROFIBUS-
Datenstruktur ist die Anwendung der Diensttypen AAL3/4 und
AAL5 in nicht verbindungsorientierter Form anwendbar. Die nun
verfügbaren Zellen werden in einem Sendepuffer 25 abgelegt
und über eine UTOPIA-Schnittstelle 26 an die nicht näher dar
gestellte physikalische Schicht des ATM-Netzes zum Weiter
transport angemeldet. In der Gegenrichtung legt die UTOPIA-
Schnittstelle 26 die eintreffenden Zellen in einem Puffer 27
ab, von wo sie in der Assemblierungsschicht bearbeitet wer
den. Zellbegleitende Informationen werden abgetrennt und die
Nutzdaten in einer Konvertierungsschicht herausgezogen und in
dem Puffer 24 angesammelt. Nach Eintreffen aller zu einem
PROFIBUS-Telegramm gehörender Zellen, erkenntlich am Ende-
Byte des PROFIBUS-Telegramms, können die Daten im PROFIBUS-
Format auf den Feldbus 20 abgeschickt werden.
Zur Segmentierung sind zwei Varianten möglich. Bei voller
Transparenz der Datenübertragung wird der serielle Bitstrom
eines Feldbustelegramms einschließlich Start-, Stopp- und
Paritybits in Oktets umgebrochen. Dies hat zur Folge, daß ein
Overhead von 27% mit übertragen wird. Dagegen werden bei
einer zeiteffektiven Variante lediglich die acht Nutzdaten
bits eines Zeichens übertragen, nachdem in einem UART 70
jeweils Start-, Stopp- und Paritybit erkannt, überprüft und
abgetrennt wurden. In der Gegenrichtung werden bei der ersten
Variante die Oktets der Zellen unmittelbar hintereinander
ausgesandt, während bei der zweiten Variante die Nutzinforma
tion im UART 70 um Start-, Stopp- und Paritybits ergänzt wer
den muß. Durch die galvanische Trennung in der Schaltung 22
wird eine weitläufige Potentialverschleppung unterbunden. Sie
kann beispielsweise mit Optokopplern realisiert werden. Die
Segmentierung und die Reassemblierung wird durch einen Con
troller 28, die UTOPIA-Schnittstelle 26 durch einen Control
ler 29 gesteuert.
Anhand des Zeitdiagramms in Fig. 3, das lediglich der quali
tativen Erläuterung dient und nicht maßstabsgetreu ist, wer
den im folgenden die verschiedenen Verzögerungszeiten, die
bei der Übertragung eines Feldbustelegramms über ein ATM-Netz
auf einen anderen Feldbus entstehen, erläutert. Im in Fig. 3
oben dargestellten Beispiel wird zum Zeitpunkt t = 0 von
einem Teilnehmer, beispielsweise dem Sensor 10 in Fig. 1,
mit dem Senden eines 100 Zeichen langen PROFIBUS-Telegramms
begonnen, wie es durch einen waagerechten Balken 30 angedeu
tet ist. Der Sendevorgang dauert etwas mehr als 700 µs bei
einer Übertragungsrate von 1,5 MBit/s an. Ein Balken 31 zeigt
den Zeitbereich, in welchem das PROFIBUS-Telegramm durch bei
spielsweise das Koppelgerät 4, das über eine 200 m lange
Kupferleitung des Feldbusses 1 mit dem Sensor 10 verbunden
ist, empfangen wird. Der Balken 31 ist folglich um etwa 1 µs
gegenüber dem Balken 30 nach rechts Verschoben. Gegenüber den
weiteren Verzögerungen ist die Laufzeitverzögerung nahezu
vernachlässigbar.
In einer ATM-Verarbeitung, in welcher eine Segmentierung der
Nutzdaten vorgenommen und generierte Zellen in einem Sende
puffer abgelegt werden, verstreicht bei einer Segmentierung
nach AAL5, wie sie bereits bekannt ist, eine weitere Zeit,
die einem Balken 32 entspricht. Die Zeit zum Aussenden von
drei generierten Zellen ist durch drei Balken 33, 34 bzw. 35
dargestellt. Die Übertragungszeit über ein ATM-Netz ist nicht
eindeutig vorhersehbar. Sie ist abhängig von der Anzahl der
zu passierenden Knoten und der Verweilzeit der einzelnen
Zellen in den Zellpuffern der zu passierenden Switches. Die
Wartezeit wird einerseits von der Auslastung der Kanäle und
Pfade, andererseits von den vereinbarten Diensten bestimmt.
Die Laufzeit auf einem Medium beträgt dabei ca. 5 µs/km, die
Durchschaltzeit durch einen Switch etwa 50 µs. Um eine Über
tragungszeit A verzögert, werden die drei ATM-Zellen durch
ein anderes an das ATM-Netz angeschlossenes Koppelgerät, bei
spielsweise das Koppelgerät 6 in Fig. 1, empfangen. Die je
weiligen Empfangszeiten sind durch Balken 36, 37 bzw. 38 in
Fig. 3 gekennzeichnet. Nach dem Empfang der drei ATM-Zellen
findet während einer Zeitdauer entsprechend einem Balken 39
eine Reassemblierung zu einem PROFIBUS-Telegramm statt, das
während einer durch einen Balken 40 markierten Zeitdauer auf
den an das Koppelgerät angeschlossenen Feldbus, beispiels
weise den Feldbus 2 in Fig. 1, ausgesendet wird. Die gesamte
Verzögerung bei einer Übertragung eines Feldbustelegramms
über ein ATM-Netz mit einer Segmentierung nach bekannter Art
entspricht dem zeitlichen Abstand zwischen dem Beginn des
Balkens 30 und dem Beginn des Balkens 40. Sie beträgt in dem
dargestellten Beispiel mehr als 1000 µs. Eine für Echtzeit
anwendungen der Automatisierungstechnik üblicherweise ge
forderte Reaktionszeit von 1 ms kann somit kaum eingehalten
werden.
Zum Vergleich sind in Fig. 3 weiterhin die Verzögerungs
zeiten für die neue Art der Segmentierung dargestellt. Be
gonnen wird wiederum mit dem Aussenden eines 100 Zeichen
langen Feldbustelegramms, dessen Laufzeit durch den Balken
30' dargestellt ist. Entsprechend einem Balken 41 kann in
einem Koppelgerät mit der Segmentierung bereits begonnen
werden, wenn drei Zeichen, die der optimalen Füllmenge einer
ATM-Zelle entsprechen, über die Feldbusschnittstelle empfan
gen wurden. Aus dem Feldbustelegramm mit 100 Zeichen werden
34 ATM-Zellen, deren Sendezeiten als Balken 42 bis 43 mar
kiert sind, generiert. Nach einer Zeit A, die wiederum zur
Übertragung über das ATM-Netz erforderlich ist, werden die
ATM-Zellen gemäß Balken 44 bis 45 von einem anderen an das
ATM-Netz angeschlossenen Koppelgerät empfangen. Unmittelbar
nach Empfang der ersten ATM-Zelle 44 wird mit einer konti
nuierlichen Reassemblierung des Feldbustelegramms begonnen,
die somit während einer Zeitdauer entsprechend einem Balken
46 stattfindet. Damit Schwankungen der Zellentransportzeit
auf dem ATM-Netz ausgeglichen werden können, sollte mit dem
Senden des Feldbustelegramms eine Wartezeit W verzögert be
gonnen werden, die vorzugsweise der Empfangszeit von drei
Zellen entspricht. Die Dauer der Sendezeit ist mit einem
Balken 47 gekennzeichnet. Die Verzögerungszeit, die durch die
Übertragung des Feldbustelegramms über das ATM-Netz verur
sacht wird, kann als Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des
Balkens 47 und dem Beginn des Balkens 30 aus dem Diagramm
abgelesen werden. Sie beträgt etwa 250 µs. Die Verringerung
der Verzögerungszeit, die sich durch die neue Art der Segmen
tierung gegenüber einer Segmentierung bekannter Art ergibt,
entspricht einer Zeitdauer G von nahezu 800 µs. An dieser
Darstellung wird deutlich, daß die Verzögerungszeit eines
Feldbustelegramms wesentlich von der Verarbeitungszeit für
Segmentierung und Reassemblierung beeinflußt wird. Gerade
diese Zeiten sind bei der neuen Art der Segmentierung stark
verkürzt.
Anhand Fig. 4 wird die neue Art der Segmentierung für trans
parente Übertragung über das ATM-Netz an einem PROFIBUS-Tele
gramm 50, das aus fünf Zeichen 51. . .55 besteht, erläutert.
Jedes Zeichen, beispielsweise das Zeichen 51, ist aus einem
Startbit 56, acht Datenbits 57, einem Paritybit 58 und einem
Stoppbit 59 zusammengesetzt. Aus den ersten drei Zeichen 51,
52 und 53, die mit 33 Bit dargestellt werden und der opti
malen Füllmenge entsprechen, wird eine erste ATM-Zelle 60
gebildet. Signifikante Oktets der ATM-Zelle 60 wie auch einer
weiteren ATM-Zelle 61 sind an der unteren Kante mit einer
fortlaufenden Numerierung 1. . .53 versehen. In den Oktets
1. . .6 befindet sich ein Header der jeweiligen ATM-Zelle 60
bzw. 61, wobei im Oktet 6 eine Sequenznumerierung eingetragen
ist, die zur fortlaufenden Numerierung der zu einem Feldbus
telegramm gehörigen ATM-Zellen eingetragen ist. Die 33 Bit
zur Darstellung der drei Zeichen 51, 52 und 53 füllen die
Oktets 7, 8, 9 und 10 vollständig sowie das Oktet 11 teil
weise auf. Der ungenutzte Rest des Oktets 11 wird um eine
Auffüllmenge 62, die dem Silence-Pegel entspricht, ergänzt.
Die Oktets 12. . .53 der ATM-Zelle 60 bleiben leer. In ent
sprechender Weise werden 22 Bit zur Darstellung der Zeichen
54 und 55 des Feldbustelegramms 50 in die Oktets 7, 8 und 9
der ATM-Zelle 61 eingeschrieben. Ein verbleibender Rest des
Oktets 9 sowie die Oktets 10 und 11 werden wiederum um eine
Auffüllmenge 63 ergänzt, die Oktets 12. . .53 bleiben leer.
Zur leichteren Erkennung der letzten übertragenen ATM-Zelle
kann in Oktet 12 der Zelle 61 eine Ende-Kennung 64 abgelegt
werden. In dieser Form werden die ATM-Zellen 60 und 61 über
das ATM-Netz übertragen. In umgekehrter Reihenfolge stellt
das empfangende Koppelgerät aus den ATM-Zellen 60 und 61 das
Feldbustelegramm 50 wieder her und sendet dieses auf den
angeschlossenen Feldbus aus. Bei der Reassemblierung wird der
Zellennutzinhalt aus der ATM-Zelle herausgetrennt, in ein
Sendeschieberegister übertragen und mit der sendeseitig vor
gegebenen Datenrate auf das abgehende Feldbussegment ge
sendet. Bei langen Telegrammen, die auf mehrere ATM-Zellen
aufgeteilt sind, sollte abgewartet werden, bis vor dem voll
ständigen Aussenden eines Teilpakets einer ATM-Zelle die
nächste ATM-Zelle eingetroffen ist und zur Übernahme in das
Senderegister bereitsteht. Dadurch wird lediglich eine Ver
zögerung um die Laufzeit einer ATM-Zelle verursacht. Auf der
Ausgabeseite des Koppelgeräts sollte dazu ein Stapelregister
für ein oder zwei Teilpakete vorgesehen werden, um einen
Jitter in der Übertragung der ATM-Zellen, der beispielsweise
durch unterschiedliche Wartezeiten an den Switches hervor
gerufen werden kann, auszugleichen. Ist eine Zelle mit nur
einem oder zwei Zeichen gefüllt, so kann die Auffüllmenge in
das Stapelregister mit übernommen werden. Eine Überwachung
des Schiebemechanismus kann z. B. aufgrund des fehlenden
Startbits in einer Auffüllmenge das Ende des Feldbustele
gramms erkennen.
Die Funktionen der Segmentierung und Reassemblierung können
als reine Hardwarelösung, beispielsweise mittels eines FPGA-
oder EPLD-Bausteins, mittels eines ausreichend schnellen
Mikrocontrollers mit einer entsprechenden Programmierung oder
als Kombination von beiden realisiert werden.
Für die Bestimmung der optimalen Füllmenge einer ATM-Zelle
gilt, daß die Sendezeit einer ATM-Zelle mit der auf dem ATM-
Netz vorgegebenen Datenübertragungsgeschwindigkeit niedriger
sein muß als die Sendezeit der Feldbusdatenmenge, die ein
schließlich der Auffüllmenge in eine ATM-Zelle eingeschrieben
wird. Möglicherweise können sich weitere Kriterien zur Fest
legung der optimalen Füllmenge aus den Protokollspezifika
tionen der verschiedenen Feldbussysteme ergeben.
Für einen Feldbus nach der PROFIBUS-Spezifikation bedeutet
dies:
Die kleinste zu transportierende Datenmenge bei transparenter Übertragung ist ein Zeichen mit 11 Bit für die Kurzquittung. Das nächstgrößere Telegramm bildet der Token mit drei Zei chen, dessen schneller Durchlauf als besonders wichtig an zusehen ist. Diese Datenmenge wird vorteilhaft als optimale Füllmenge einer ATM-Zelle angenommen. Größere Feldbustele gramme werden auf mehrere ATM-Zellen aufgeteilt und die letzte ATM-Zelle, die zur Übertragung eines Feldbustelegramms gehört, wird besonders markiert, beispielsweise durch die Ende-Kennung 64 in Fig. 4.
Die kleinste zu transportierende Datenmenge bei transparenter Übertragung ist ein Zeichen mit 11 Bit für die Kurzquittung. Das nächstgrößere Telegramm bildet der Token mit drei Zei chen, dessen schneller Durchlauf als besonders wichtig an zusehen ist. Diese Datenmenge wird vorteilhaft als optimale Füllmenge einer ATM-Zelle angenommen. Größere Feldbustele gramme werden auf mehrere ATM-Zellen aufgeteilt und die letzte ATM-Zelle, die zur Übertragung eines Feldbustelegramms gehört, wird besonders markiert, beispielsweise durch die Ende-Kennung 64 in Fig. 4.
Die Tabelle in Fig. 5 zeigt eine Gegenüberstellung der
Laufzeiten von Feldbustelegrammen und ATM-Zellen. In der
ersten Zeile ist das jeweilige Netzwerk angegeben, in der
zweiten Zeile die Datenübertragungsrate in der Einheit
MBit/s, in der dritten Zeile die Anzahl der Bits je Feld
bustelegramm bzw. ATM-Zelle und in der vierten Zeile die
erforderliche Laufzeit.
Lediglich bei der Kombination eines ATM-Netzes mit der
Übertragungsrate 51,84 MBit/s und eines PROFIBUS-Busses mit
12 MBit/s liegt die Zellenlaufzeit über der Laufzeit für drei
Zeichen auf dem PROFIBUS. Bei allen anderen Kombinationen ist
die Laufzeit der Zelle kürzer, so daß kein Informationsstau
zu erwarten ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Übertragung von Daten von einem Feldbus
(1), insbesondere von PROFIBUS, auf ein Netz, auf welchem
Zellen mit fester Länge übertragen werden, insbesondere auf
ein ATM-Netz (3), wobei die Datenübertragungsgeschwindigkeit
auf dem Feldbus (1) wesentlich niedriger ist als auf dem Netz
(3), dadurch gekennzeichnet, daß ein Feldbustelegramm
bei einer Segmentierung in mehrere Teilpakete aufgeteilt
wird, die jeweils eine Zelle nur teilweise auffüllen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe der Teilpakete derart vorgegeben ist, daß die
Zeit, die zum Empfangen eines Teilpakets vom Feldbus benötigt
wird, länger ist als die zum Senden des Teilpakets auf das
Netz erforderliche Zeit.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich zu den Zeichen (57), welche die
eigentlich zu übertragende Information darstellen, auch
Elemente (56, 58, 59) mit feldbusspezifischen Begleit
informationen, wie z. B. Start-, Parity- oder Stoppbit,
übertragen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Feldbus (1) der
PROFIBUS-Spezifikation genügt und die maximale Größe der
Teilpakete drei Zeichen (51, 52, 53) eines PROFIBUS-Tele
gramms (50) beträgt.
5. Koppelgerät zur Übertragung von Daten von einem Feldbus
(1), insbesondere von PROFIBUS, auf ein Netz, auf welchem
Zellen mit fester Länge übertragen werden, insbesondere auf
ein ATM-Netz (3), wobei die Datenübertragungsgeschwindigkeit
auf dem Feldbus (1) wesentlich niedriger ist als auf dem Netz
(3), dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur
Segmentierung derart ausgebildet ist, daß ein Feldbus
telegramm (50) in mehrere Teilpakete aufgeteilt wird, die
jeweils eine Zelle (60) nur teilweise auffüllen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999155330 DE19955330A1 (de) | 1999-11-17 | 1999-11-17 | Verfahren zur Übertragung von Daten sowie Koppelgerät |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999155330 DE19955330A1 (de) | 1999-11-17 | 1999-11-17 | Verfahren zur Übertragung von Daten sowie Koppelgerät |
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DE19955330A1 true DE19955330A1 (de) | 2001-05-31 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999155330 Withdrawn DE19955330A1 (de) | 1999-11-17 | 1999-11-17 | Verfahren zur Übertragung von Daten sowie Koppelgerät |
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Country | Link |
---|---|
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