DE19950174A1 - Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher Objekte - Google Patents
Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher ObjekteInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells (16) zur Beschreibung räumlicher Objekte (18) von einem ersten System (12) in ein zweites System (40) angegeben, bei dem im ersten System (12) während der Erstellung des Datenmodells (16) die Befehlsfolge zur Erstellung eines Objektes (18) aufgezeichnet wird, bei dem anschließend die aufgezeichneten Befehle der Befehlsfolge (24, 26) des ersten Systems (12) nacheinander z. B. mit Hilfe einer Konvertierungstafel (28) in Befehle des zweiten Systems (40) konvertiert werden, um eine konvertierte Befehlsfolge (30, 32) zu erzeugen, die anschließend in das zweite System (40) eingelesen wird, um das Datenmodell (46) des Objektes (18) im zweiten System (40) zu erzeugen (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konvertieren eines Da
tenmodells zur Beschreibung räumlicher Objekte von einem ersten
System in ein zweites System.
Die Erfindung betrifft ferner ein gekoppeltes System mit einem
ersten System zur Erzeugung eines Datenmodells zur Beschreibung
von räumlichen Objekten und mit einem zweiten System zur Erzeu
gung eines Datenmodells zur Beschreibung von räumlichen Objek
ten.
In jüngster Zeit hat die Nutzung von CAD-Systemen (Computer Ai
ded Design), CAE-Systemen (Computer Aided Engineering), CIM-
Systemen (Computer Integrated Manufacturing) und anderer sol
cher Systeme, die teilweise auch als CXY-Tools bezeichnet wer
den, erheblich zugenommen.
Bei sämtlichen solcher Systeme werden Datenmodelle zur Be
schreibung räumlicher Objekte, z. B. von Konstruktionsteilen,
erstellt, wobei teilweise noch Berechnungsprogramme verwendet
werden, die die Materialeigenschaften und weitere Eigenschaften
beschreiben oder das Datenmodell unmittelbar z. B. einer Maschi
ne für Rapid Prototyping zur Verfügung stellen, oder die mit
telbar zur Steuerung einer CNC-Maschine zur Herstellung des be
treffenden Teils verwendet werden.
Ein zentrales Problem bei derartigen Systemen besteht darin,
daß die Datenmodelle nur innerhalb einer einzigen Systemumge
bung benutzt und weiterbearbeitet werden können.
Muß ein Modell eines räumlichen Objektes, das in einem ersten
System erstellt wurde, auf ein zweites System konvertiert wer
den, um z. B. ein von einem Zulieferer hergestelltes Einbauteil,
das im CAD-System des Zulieferers mit einem Datenmodell be
schrieben ist, in das CAD-System bzw. CIM-System eines Automo
bilherstellers zu übernehmen, so stehen hierfür teilweise stan
dardisierte Schnittstellen zur Verfügung. Mit derartigen
Schnittstellen, die speziell zur Modellübergabe zwischen zwei
bestimmten Systemen programmiert wurden, wird das Datenmodell
als Ganzes, das das jeweilige Objekt vollständig beschreibt,
umgesetzt. Dabei werden auch sämtliche Daten des Modells, die
die zweidimensionale oder dreidimensionale Darstellung des Ob
jektes betreffen, vollständig konvertiert.
Bei komplizierteren Objekten, die aus einer ganzen Folge von
Basisobjekten erstellt und mit einer Vielzahl von Schritten be
arbeitet wurden, entstehen selbst bei derartigen Spezial
schnittstellen erhebliche Probleme, so daß eine vollständige
Umsetzung des jeweiligen im ersten System erstellten Datenmo
dells in ein entsprechendes Datenmodell in einem zweiten System
nicht gewährleistet werden kann oder das Datenmodell im zweiten
System trotz vorhandener Schnittstelle häufig vollkommen neu
erstellt werden muß.
Außerdem gehen bei einer herkömmlichen Konvertierung immer die
History bzw. die geometrischen Zwangsbedingungen verloren, was
dazu führt, daß bei einer nachträglichen konstruktiven Änderung
einzelner Objekte ein beträchtlicher Nachbearbeitungsaufwand
entsteht. Dabei gehen also die Vorteile des parametrischen
Volumenmodellierens durch die Datenkonvertierung verloren. Bei
in der Entwicklung befindlichen Systemen zur Konvertierung der
Zwangsbedingungen entsteht erheblicher Aufwand, so daß sich
Probleme mit verschiedenen Softwareständen ergeben. Mit der
schnellen Weiterentwicklung der CAD-Systeme kann die Entwick
lung der Konvertierungsverfahren nicht mithalten, da letztere
erst zeitlich versetzt erfolgen kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein Verfahren
zum Konvertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher
Objekte von einem ersten System in ein zweites System zu schaf
fen, mit dem eine Konvertierung des Datenmodells erleichtert
wird und eine vollständige, weniger zeitraubende Konvertie
rungsmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Systemen geschaffen
wird.
Ferner soll ein gekoppeltes System angegeben werden, das die
Konvertierung eines in einem ersten System erstellten Datenmo
dells zur Beschreibung eines räumlichen Objektes in ein ent
sprechendes Datenmodell zur Beschreibung dieses Objektes in ei
nem zweiten System ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Kon
vertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher Objek
te von einem ersten System in ein zweites System gelöst, bei
dem im ersten System während der Erstellung des Datenmodells
die Befehlsfolge zur Erstellung eines Objektes aufgezeichnet
wird, bei dem anschließend die aufgezeichneten Befehle der Be
fehlsfolge des ersten Systems nacheinander in Befehle des zwei
ten Systems konvertiert werden, um eine konvertierte Befehls
folge zu erzeugen, und bei dem anschließend die konvertierte
Befehlsfolge in das zweite System eingelesen wird, um das Da
tenmodell im zweiten System zu erzeugen.
Die Aufgabe der Erfindung wird so in überraschend einfacher
Weise gelöst, da von der üblichen Konvertierung des vollständi
gen Datenmodells abgesehen wird und statt dessen die einzelnen
Schritte oder Befehle, die zur Erzeugung des räumlichen Objek
tes notwendig sind, aufgezeichnet und für das zweite System um
gesetzt werden.
Die aufgezeichnete Befehlsfolge, die nach ihrer Konvertierung
im zweiten System lesbar ist, wird nun im zweiten System ver
wendet, um das Datenmodell des Objektes neu aufzubauen. Dabei
sind alle notwendigen Daten zur Erzeugung des Objektes in der
konvertierten Befehlsfolge enthalten, so daß das Datenmodell
vollständig mit sämtlichen Details im zweiten System erstellt
werden kann.
Im Gegensatz zu einer manuellen Datenkonvertierung durch einen
kompletten Neuaufbau des Modells, was aufgrund der oben be
schriebenen Mängel bei Standardschnittstellen häufig notwendig
ist, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche Bear
beitungszeit eingespart. Erstens läuft das Verfahren nach dem
Starten automatisch ohne Benutzerinteraktion ab und zweitens
kann darauf verzichtet werden, das Modell während der Erstel
lung grafisch darzustellen, was bei herkömmlicher Neuerstellung
durch den Benutzer bislang immer notwendig war. Damit wird ein
Großteil der zum Erstellen des Datenmodells benötigten Rechen
leistung eingespart, so daß der Anwender auf dem System in der
Zwischenzeit mehr Ressourcen für andere Aufgaben zur Verfügung
hat. Es ist sogar möglich, daß während mit einem CAD-System ein
Datenmodell erzeugt wird, ein solches Konvertierungsprogramm
sozusagen online die Daten einem oder mehreren weiteren Syste
men zur Verfügung stellt, so daß bei komplexen Projekten mehre
re Personen gleichzeitig mit verschiedenen Systemen arbeiten
können. Selbstverständlich kann dies gleichzeitig ebenso in die
andere Richtung erfolgen.
Da eine automatische Aufzeichnung der Befehlsfolge bei der Er
stellung eines Datenmodells bei praktisch jedem für den kommer
ziellen Einsatz bestimmten CXY-Tool in Form eines Macrorecor
ders und/oder in Form eines History-Trees ohnehin vorhanden
ist, muß die vorhandene Software zur Modellerzeugung im ersten
System oder im zweiten System selbst nicht angepaßt werden,
sondern es muß nur für die Konvertierung der Befehle des ersten
Systems in die entsprechenden Befehle des zweiten Systems Sorge
getragen werden.
Wie bereits erwähnt, kann die Aufzeichnung der Befehlsfolge
während der Erstellung des Datenmodells im ersten System etwa
mittels eines Macrorecorders erfolgen, der ohnehin bei prak
tisch allen Systemen vorhanden ist.
Selbstverständlich kann dies durch einen Hintergrundprozeß ge
schehen, der als Client oder Serveranwendung über entsprechende
Softwareschnittstellen objektorientierter Systeme kommuniziert.
Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung erfolgt die Auf
zeichnung der Befehlsfolge während der Erstellung des Datenmo
dells im ersten System in einem History-Tree.
Bei einem History-Tree handelt es sich um eine sequentielle
Aufzeichnung der Befehle zur Modellerzeugung, die zusätzlich
graphisch dargestellt und mit den entsprechenden Daten hinter
legt wird. Die Darstellung erfolgt in Form von miteinander ver
bundenen Knoten (sogenannte "nodes" oder auch Identitäten).
Anhand eines derartigen History-Trees lassen sich die einzelnen
objektbezogenen Eingaben zur Objekterzeugung in einfacher Weise
nachvollziehen.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß ledig
lich die Befehle zur Erzeugung der Basisobjekte (z. B. Kreis,
Ellipse, Rechteck bzw. entsprechende räumliche Strukturen) in
die entsprechenden Befehle des zweiten Systems zur Erzeugung
der Basisobjekte konvertiert werden müssen, d. h. also die Nodes
oder Identitäten umgesetzt werden müssen. Dagegen wird auf eine
Umsetzung der vererbten Objekte (d. h. der durch eine Folge von
verschiedenen Nodes oder Identitäten erzeugten räumlichen Ob
jekte) verzichtet.
Das zweite System führt bei Ausführung der Befehlsfolge automa
tisch alle Vererbungsschritte bzw. sonstigen Berechnungen des
Datenmodells (z. B. Schnittkanten usw.) durch, so daß das ent
stehende Datenmodell alle Eigenschaften hat, als wäre es direkt
im zweiten System erstellt worden. Es findet damit keine Nach
ahmung von Eigenschaften des ersten Systems statt, sondern es
werden die systemspezifischen Merkmale des zweiten Systems ge
nutzt, wodurch erstens Speicherplatz gespart werden kann und
zweitens eine Bearbeitung und Nutzung der Daten innerhalb des
zweiten Systems erleichtert wird.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird die aufge
zeichnete Befehlsfolge vor ihrer Konvertierung editiert, um
Fehler, unnötige Wiederholungen, Befehle, die anschließend wie
der gelöscht wurden, und dgl. zu beseitigen.
Auf diese Weise wird das Datenmodell zur Beschreibung des be
treffenden räumlichen Objektes so weit wie möglich vereinfacht
und die Konvertierung in das andere System möglichst einfach
gestaltet.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird zur Konver
tierung der aufgezeichneten Befehlsfolge in die konvertierte
Befehlsfolge eine Konvertierungstabelle (oder Look-up-Tabelle)
verwendet, die Konvertierungsanweisungen zur Konvertierung je
des im ersten System zur Objekterzeugung möglichen Befehls in
einen entsprechenden Befehl des zweiten Systems enthält.
In dieser Konvertierungstabelle oder Look-up-Tabelle wird jeder
einzelne Befehl zur Objekterzeugung, der im ersten System ver
fügbar ist, einem entsprechenden Befehl zur Objekterzeugung im
zweiten System zugeordnet, wobei automatisch die Parameter ent
sprechend der Möglichkeiten des zweiten Systems übergeben wer
den (und umgekehrt, sofern eine Konvertierung aus dem zweiten
System ins erste System erfolgt).
Wenn bspw. im ersten System die Erzeugung eines Quadrates mit
der Kantenlänge a1 möglich ist und das zweite System kein Qua
drat, sondern nur ein Rechteck mit gleichlangen Seitenkanten
kennt, so könnte die Umsetzungsanweisung vom ersten System in
das zweite System lauten:
Quadrat, Kantenlänge (a1) → Rechteck, Kantenlänge (a1, a1).
Quadrat, Kantenlänge (a1) → Rechteck, Kantenlänge (a1, a1).
Entsprechende Konvertierungsanweisungen werden für sämtliche
objektbezogenen Befehle erstellt.
Bei der Konvertierung einer aufgezeichneten Befehlsfolge zur
Erstellung des Datenmodells im ersten System müssen dann ledig
lich die einzelnen Befehle nacheinander aufgrund der Anweisun
gen der Konvertierungstabelle automatisch in Befehle des zwei
ten Systems umgesetzt werden.
Die so konvertierte Befehlsfolge kann dann in das zweite System
eingelesen und zur automatischen Erzeugung des entsprechenden
Datenmodells des Objektes im zweiten System genutzt werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein gekoppeltes Sy
stem mit einem ersten System zur Erzeugung eines Datenmodells
zur Beschreibung von räumlichen Objekten und mit einem zweiten
System zur Erzeugung eines Datenmodells zur Beschreibung von
räumlichen Objekten gelöst, mit Mitteln zur Aufzeichnung einer
Befehlsfolge bei der Erstellung eines Datenmodells eines Objek
tes im ersten System, mit Mitteln zur Konvertierung der aufge
zeichneten Befehlsfolge in eine konvertierte Befehlsfolge, und
mit Mitteln zum Einlesen der konvertierten Befehlsfolge in das
zweite System zur Erzeugung eines Datenmodells des Objektes im
zweiten System.
Die Aufzeichnung und Konvertierung des Datenmodells erfolgt in
der vorstehend beschriebenen Weise, wobei wiederum bevorzugt
ein Macrorecorder und/oder ein History-Tree verwendet werden
kann und eine Editiermöglichkeit zur Optimierung der aufge
zeichneten Befehlsfolge vorgesehen sein kann und die Konvertie
rung etwa unter Verwendung einer Konvertierungstabelle erfolgen
kann.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäß gekoppeltes System mit einem er
sten System für ein Datenmodell zur Beschreibung von
räumlichen Objekten und einem entsprechenden zweiten
System und mit einer Konvertierungsroutine und
Fig. 2a-c verschiedene Stufen bei der Erzeugung eines History-
Trees bei der Modellierung eines zweidimensionalen
Objektes.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes gekoppeltes System äußerst
schematisch dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 be
zeichnet.
Das gekoppelte System 10 enthält ein erstes System 12 zur
Modellierung eines räumlichen Objektes, wozu beispielhaft das
durch eine gestrichelte Linie eingeschlossene Objekt 18 darge
stellt ist.
Das erste System 12 enthält bspw. eine Workstation 14, in der
ein Datenmodell 16 zur vollständigen räumlichen Beschreibung
des Objektes 18 mit Hilfe einer Eingabetastatur 20 und z. B. ei
ner Maus 22 oder einem anderen Eingabemedium erzeugt wird.
Hierzu wird die vorhandene, objektbezogene Software des ersten
Systems 12 benutzt.
Das erste System 12 weist ferner einen Macrorecorder 24 und ei
ne Einrichtung 26 zur Erzeugung eines History-Trees auf. Wäh
rend der Erstellung des Datenmodells 16 des Objektes 18 werden
sämtliche Eingabeschritte mit dem Macrorecorder 24 aufgezeich
net, was schematisch beispielhaft für einen ersten Eingabe
schritt im Macrorecorder 24 dargestellt ist.
Darüber hinaus wird vorzugsweise zusätzlich die Erzeugung des
Datenmodells 16 in Form des History-Trees 26 nachvollzogen, was
eine besonders einfache und übersichtliche Aufzeichnung der
Einzelschritte bei der Modellerzeugung zur Beschreibung des
räumlichen Objektes 18 ermöglicht. Ferner läßt sich der Histo
ry-Tree nach erstmaliger Erstellung des Datenmodells 16 in ein
facher Weise editieren, um unnötige Schritte zu eliminieren,
Fehler zu beheben und sonstige Vereinfachungen vorzunehmen, die
zum selben Ergebnis führen.
Das erste System 12 enthält ferner eine Konvertierungstabelle
oder Look-up-Tabelle 28, in der Konvertierungsanweisungen zur
Konvertierung jedes einzelnen im ersten System 12 möglichen Be
fehls in einen entsprechenden Befehl des zweiten Systems 40 ge
speichert sind.
Unter Befehl wird in diesem Zusammenhang eine Anweisung zusam
men mit den dazugehörigen Eingabewerten (Parametern) verstan
den, z. B. müssen bei Erzeugung eines Rechtecks die Kantenlän
gen, die Winkellage zu einem Koordinatensystem und die Position
zu einem Koordinatensystem angegeben werden. Dies kann sowohl
durch Eingabe von numerischen Werten, als auch durch die Fest
legung von geometrischen Zwangsbedingungen (z. B. Parallelität
einer Seite zu einer Koordinatenachse) erfolgen.
Steht nun bspw. im ersten System 12 der Befehl "Erzeuge Quadrat
mit der Kantenlänge (a)" zur Verfügung und kennt das zweite Sy
stem 40 kein Quadrat sondern nur das Basisobjekt "Rechteck", so
ergäbe sich die Konvertierungsanweisung zur Konvertierung aus
dem ersten System ins zweite System:
Quadrat (a) → Rechteck (a, a).
Quadrat (a) → Rechteck (a, a).
Entsprechende Konvertierungsanweisungen werden für sämtliche
möglichen Befehle zur Objekterzeugung aufgenommen. Vielfach
wird es sich dabei lediglich um die Abbildung eines Befehls in
sich selbst handeln, sofern die betreffenden Befehle in beiden
Systemen 12, 40 identisch sind.
Entsprechende Konvertierungsanweisungen werden zur Umsetzung
von Befehlen aus dem zweiten System 40 in Befehle des ersten
Systems 12 verwendet, sofern eine Konvertierung von Datenmodel
len aus dem zweiten System 40 in Datenmodelle des ersten Sy
stems 12 gewünscht ist.
Mit Hilfe einer derartigen Konvertierungstabelle 28 wird die
mit dem Macrorecorder 24 aufgezeichnete Befehlsfolge, die bei
der Erstellung des Datenmodells 16 zur Beschreibung des Objek
tes 18 aufgezeichnet wurde, in eine konvertierte Befehlsfolge
30 umgesetzt.
Alternativ oder zusätzlich kann der History-Tree 26 entweder
vollständig in einen konvertierten History-Tree 32 umgesetzt
werden, oder es werden lediglich die einzelnen Identitäten, die
zur Erzeugung des History-Trees notwendig waren, konvertiert,
wie mit der Ziffer 32 angedeutet.
Die konvertierte Befehlsfolge 30 wird nun in das zweite System
40 eingelesen, um so mit Hilfe der Workstation 44 ein entspre
chendes Datenmodell 46 des Objektes 18 zu erzeugen, das dieses
vollständig beschreibt und mit sämtlichen Einzelheiten korrekt
abbildet, genauso, wie dies das Datenmodell 16 des ersten Sy
stems 12 tut. Das Datenmodell 46 kann dann mittels der Tastatur
50, sowie einer Maus 52 oder einem anderen geeigneten Eingabe
medium überarbeitet bzw. für einen anderen Zweck umgesetzt wer
den, um z. B. eine CNC-gesteuerte Maschine zur Herstellung des
modellierten räumlichen Objektes 18 zu steuern.
Soweit keine vollständige Konvertierung der mit dem Macrorecor
der 24 aufgezeichneten Befehlsfolge in die konvertierte Be
fehlsfolge 30 erfolgt, wird mit Hilfe der Konvertierungstabelle
28 eine Konvertierung der einzelnen Identitäten durchgeführt,
wie dies mit der Ziffer 32 angedeutet ist. Die Folge der Iden
titäten wird dann in das zweite System 40 eingelesen, um so das
Datenmodell 46 zu erzeugen.
Während die vollständige Konvertierung der mit dem Macrorecor
der 24 aufgezeichneten Befehlsfolge in die konvertierte Be
fehlsfolge 30 in der Regel keine weitere Bearbeitung zur Ver
einfachung bzw. Optimierung des Datenmodells 16 nach der Er
stellung erlaubt, da dies in der Regel zu unübersichtlich wird,
hat die Verwendung des History-Trees 26 in Verbindung mit der
nachfolgenden Konvertierung der Identitäten gemäß Ziffer 32 den
Vorteil, daß der History-Tree 26 vor der Konvertierung seiner
einzelnen Identitäten editiert werden kann, um eine Optimierung
des Datenmodells 16 (z. B. durch Entfernung von Redundanzen) zu
ermöglichen.
Somit können beim Einlesen in das zweite System 40 die einzel
nen Schritte der Modellerzeugung unmittelbar nachvollzogen wer
den.
Die einzelnen Schritte zur Erzeugung des Datenmodells 16 für
das einfache Objekt 18, das aus einem Quadrat, einem angrenzen
den Rechteck und einem kreisförmigen Ausschnitt (cutout) be
steht, sind im folgenden anhand von Fig. 2 verdeutlicht.
Dabei sind in der linken Hälfte die einzelnen Schritte a), b)
und c) zur Erzeugung des Objektes in einem Koordinatensystem
(x, y) dargestellt, während auf der rechten Seite der zugehöri
ge History-Tree dargestellt ist.
Unter einem History-Tree versteht man eine sequentielle Auf
zeichnung der Modellierereignisse, die zur Erzeugung eines Ob
jektes verwendet werden.
In den Nodes oder Ereignissen sind die Eingaben zusammengefaßt,
die zu dem in jedem Schritt erzeugten oder sonstwie manipulier
ten Objekt führen. Unter einem Node bzw. einer Identität ist
dabei eine Datenstruktur zu verstehen, die die einzelnen Model
lierereignisse (objektbezogene Eingaben) repräsentiert. Nodes
haben typischerweise ein Elternteil (parent) und zwei Kinder
(children), ein linkes Kind (left child) und ein rechtes Kind
(right child). Jeder Node hat entweder zwei Kinder oder keine
Kinder. History-Trees werden normalerweise von unten nach oben
gezeichnet, wobei die einzelnen Nodes in Folge durchnumeriert
werden.
Gemäß Fig. 2 wird gemäß Schritt a) zunächst ein Quadrat 60 im
Koordinatensystem (x, y) erzeugt, was durch den Node 70 im Hi
story-Tree modelliert ist. Das linke Blatt (leaf) enthält die
Angaben zur Festlegung des Koordinatensystems (x, y), während
das rechte Blatt die Angaben zur Erzeugung des Quadrates 60
enthält. Dies soll bspw. mit der Kantenlänge a1 am Ort (x1, y1)
erzeugt werden und um einen Winkel von α = 0° gegenüber den
Koordinatenachsen verdreht sein.
Im Schritt b) soll nunmehr an die rechte Seitenkante 62 des
Quadrates 60 angrenzend ein Rechteck 64 angefügt werden, das
die Seitenkanten a2 und b2 aufweist.
Das zum Node 72 gehörige Blatt auf der rechten Seite enthält
die Anweisungen, daß das Rechteck zu plazieren ist, und zwar
mit der Kantenlänge a2, b2, mit linker Seitenkante angrenzend
an 62.
Im nachfolgenden Schritt c) wird nunmehr ein Ausschnitt 66 oder
Cutout erzeugt. Gemäß dem rechten Blatt des Nodes 74 soll dies
mit dem Radius r am Ort (x2, y2) erfolgen.
Während man dem räumlichen Objekt 18, das durch die Schritte
a), b) und c) erzeugt wurde, nicht mehr ansehen kann, in wel
cher Reihenfolge die einzelnen Teilobjekte zusammengefügt wur
den und wann der Ausschnitt 66 erzeugt wurde, enthält der Hi
story-Tree, der auf der rechten Hälfte von Fig. 2c) dargestellt
ist, sämtliche notwendigen Angaben in übersichtlicher Form, die
zur Erstellung des Objektes 18 verwendet werden.
Bei der Konvertierung des Datenmodells von einem System in ein
anderes System müssen lediglich die zu den Nodes 70, 72, 74 ge
hörigen Anweisungen umgesetzt werden. Dabei werden gleichzeitig
die den Nodes hinterlegten Parameter bzw. geometrischen Zwangs
bedingungen (Constraints) und numerischen Werte (z. B. Längen
oder Winkel) umgesetzt.
Es versteht sich, daß die vorstehende Beschreibung der Erzeu
gung des History-Trees gemäß Fig. 2 ausschließlich beispielhaf
ter Natur ist und von System zu System anhand der möglichen
Identitäten zur Objekterzeugung variieren kann.
Ferner dient die Beschreibung der Stellung des History-Trees
gemäß Fig. 2 lediglich einer beispielhaften Darstellung, wozu
ein besonders einfaches System zur zweidimensionalen Modellie
rung gewählt wurde. Üblicherweise werden Objekte dreidimensio
nal modelliert, wobei darüber hinaus noch weitere Angaben zu
Werkstoffeigenschaften und dgl. verwendet werden können. Auch
kann ein Berechnungsmodell angeschlossen sein, um bspw. die
einzusetzenden Massen bei der Fertigung des betreffenden Teils
berechnen zu können.
Claims (12)
1. Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells (16) zur Be
schreibung räumlicher Objekte (18) von einem ersten System
(12) in ein zweites System (40), bei dem im ersten System
(12) während der Erstellung des Datenmodells (16) die Be
fehlsfolge zur Erstellung eines Objektes (18) aufgezeich
net wird (24, 26), bei dem anschließend die aufgezeichne
ten Befehle der Befehlsfolge (24, 26) des ersten Systems
(12) nacheinander in Befehle des zweiten Systems (40) kon
vertiert werden, um eine konvertierte Befehlsfolge (30,
32) zu erzeugen, und bei dem anschließend die konvertierte
Befehlsfolge (30, 32) in das zweite System (40) eingelesen
wird, um das Datenmodell (46) des Objektes (18) im zweiten
System (40) zu erzeugen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei die Aufzeichnung der Be
fehlsfolge während der Erstellung des Datenmodells (16) im
ersten System (12) mittels eines Macrorecorders (26) er
folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Aufzeichnung
der Befehlsfolge während der Erstellung des Datenmodells
(16) im ersten System (12) in einem History-Tree (26) er
folgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Macros der aufge
zeichneten Befehlsfolge des ersten Systems (12) in eine
konvertierte Befehlsfolge (30) mit Macros des zweiten Sy
stems (40) umgesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die Identitäten
(70, 72, 74) des History-Trees (26) des ersten Systems
(12) in eine konvertierte Befehlsfolge (32) mit Identitä
ten des zweiten Systems (40) konvertiert werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die aufgezeichnete Befehlsfolge (26) vor ihrer Konvertie
rung editiert wird, um Fehler, Redundanzen und dgl. zu be
seitigen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
zur Konvertierung der aufgezeichneten Befehlsfolge (24,
26) in die konvertierte Befehlsfolge eine Konvertierungs
tabelle (28) verwendet wird, die Konvertierungsanweisungen
zur Konvertierung jedes im ersten System (12) zur Objek
terzeugung möglichen Befehls in einen entsprechenden Be
fehl des zweiten Systems (40) enthält.
8. Gekoppeltes System (10) mit einem ersten System (12) zur
Erzeugung eines Datenmodells (16) zur Beschreibung von
räumlichen Objekten (18) und mit einem zweiten System (40)
zur Erzeugung eines Datenmodells (46) zur Beschreibung von
räumlichen Objekten (18), mit Mitteln (24, 26) zur Auf
zeichnung einer Befehlsfolge bei der Erstellung eines Da
tenmodells (16) eines Objektes (18) im ersten System (12),
mit Mitteln (28) zur Konvertierung der aufgezeichneten Be
fehlsfolge (24, 26) in eine konvertierte Befehlsfolge (30,
32) und mit Mitteln (34, 36) zum Einlesen der konvertier
ten Befehlsfolge (30, 32) in das zweite System (40) zur
Erzeugung eines Datenmodells (46) des Objektes (18) im
zweiten System (40).
9. Gekoppeltes System nach Anspruch 8, bei dem die Mittel zur
Aufzeichnung der Befehlsfolge im ersten System (12) als
Macrorecorder (24) ausgebildet sind.
10. Gekoppeltes System nach Anspruch 9, bei dem Mittel zur
Darstellung der aufgezeichneten Befehlsfolge in Form eines
History-Trees (26) vorgesehen sind.
11. Gekoppeltes System nach Anspruch 9 oder 10, bei dem Mittel
zum Editieren der aufgezeichneten Befehlsfolge (32) vorge
sehen sind, um Fehler, unnötige Wiederholungen, Befehle,
die anschließend wieder gelöscht wurden und dgl. zu besei
tigen.
12. Gekoppeltes System nach einem der Ansprüche 8 bis 11, mit
einer Konvertierungstabelle (28), die Konvertierungsanwei
sungen zur Konvertierung jedes im ersten System (12) zur
Objekterzeugung möglichen Befehls in einen entsprechenden
Befehl des zweiten Systems (40) enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19950174A DE19950174A1 (de) | 1999-10-19 | 1999-10-19 | Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher Objekte |
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ID=7926059
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DE19950174A Ceased DE19950174A1 (de) | 1999-10-19 | 1999-10-19 | Verfahren zum Konvertieren eines Datenmodells zur Beschreibung räumlicher Objekte |
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