DE19941254A1 - Doppeltzementgebundenen Styroporbeton-Estrich - Google Patents

Doppeltzementgebundenen Styroporbeton-Estrich

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Description

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet Hochbau, speziell im Bereich Einfamilienhausbau, Geschoßbau, und Altbausanierung.
Beim Bau von o. a. Gebäuden werden auf die Geschoßdecken oder Sohlplatten bei Häusern ohne Keiler Estriche aufgebracht.
Estrich ist ein auf einem tragenden Untergrund oder auf einer zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschicht hergestelltes Bauteil, das unmittelbar als Boden nutzfähig ist oder mit einem Belag, ggf. frisch in frisch, versehen werden kann.
Der Begriff "Estrich" wird im Sprachgebrauch auch als Bezeichnung für den aus den Ausgangsstoffen gemischten Baustoff in frischem oder erhärtetem Zustand verwendet.
Auszug aus DIN 18560 Punkt 2.1 Betrifft Estrich.
Der Estrich hat im heutigen Hochbau mehrere Aufgaben zu erfüllen. Es soll in erster Linie als tragfähiger Fußboden dienen, weiterhin wärmeisolierende Wirkung haben und auch trittschalldämmend sein.
Aus diesem Grund wird der Estrich oftmals aus mehreren Materialien zusammengesetzt, da ein Werkstoff alle o. a. Eigenschaften nicht optimal erfüllen kann.
Weiterhin sind zeitgemäße Installationen, Elektro, Heizung und andere Rohrleitungen auf Geschoßdecken verlegt, die der Estrich mit seiner Schichtdicke eindeckt.
Durch die auf den Geschoßdecken liegenden Installationen ist das Aufbringen von Polystyrolplatten zur Wärmedämmung oder Steinwollplatten als Trittschall bei mehrschichtigen Estrichen problematisch, da alle Leitungen oder Rohre durch Zuschneiden der Platten eingepaßt werden müssen, um optimale mechanische, Wärmedämm- oder Trittschallwerte zu erreichen.
Diese Arbeiten sind sehr zeitintensiv und beinhalten Qualitätsmängel. Bei nicht fachgerechter Ausführung tritt das "Knacken" beim Begehen des Estrichs auf.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Einschichtestrich nach den Bedingungen der DlN 18560 Teil 1 und 2 anzugeben, der gute Wärme- und Schallisolationswerte aufweist und in sich etwaige Leitungen und Rohre aufnimmt.
Hierzu ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Bestandteile des Estrichs im wesentlichen aus zerkleinertem zementgebundenen Polystyrol (Styroporbeton), Zement und Wasser bestehen.
Polystyrolbeton wird u. a. von der Firma Buhl in Österreich zur Herstellung von Geschoßwänden für den Wohnungsbau angewendet.
Da diese Rezeptur zur Herstellung der Wände aber nur ein Raumgewicht von ca. 350 kg/m3 ergibt ist die nötige Druckfestigkeit für Estrich nicht ausreichend.
Für den nach der Erfindung vorgesehenen doppeltzementgebundenen Styroporestrich kann vorteilhaft der Styroporbeton als Estrichrohmaterial verwendet werden, der als Abfall bei der Herstellung von Wänden z. B. bei der Firma Buhl entsteht. Diese Styroporbetonabfälle entstehen durch Sägeschnitte beim Fertigen von Wänden, allgemeinem Ausschuß, Fräsen der Elemente und Abfälle, die auf der Baustelle entstehen.
Die Styroporbetonabfälle sind schon einmal zementgebunden und haben somit schon eine gewisse Festigkeit. Sie werden zerschreddert, erhalten hierdurch eine Korngröße der einzelnen Styroporbetonkugeln von ca. 2 bis 6 Millimeter Durchmesser. Sie werden danach nochmals mit Zement und Wasser gemischt in einem Mischungsverhältnis von ca. 250 kg Zement pro Kubikmeter und ergeben doppeltzementgebundenen Styroporbetonestrich.
Diese Verfahrensweise der zweifachen Zementbindung ist auch ohne Abfälle aus der Wandherstellung möglich, bedarf jedoch einem zweiten Arbeitsgang bei der Zementbindung der Styroporkugeln mit zwischenzeitlicher entsprechender Aushärtung.
Dieser so zweifach zementgebundene Styroporbetonestrich erfüllt alle Bedingungen nach DIN 18560 als Einschichtestrich und Heizestrich.
Dieser Estrich kann als Frischstyroporbeton in Mischern auf der Baustelle eingebracht und verarbeitet werden, oder trocken in Polysäcken als Baumarktware verkauft werden.
Als Baumarktware ist der Estrich mit allen Bestandteilen versehen (einfach zementgebundene Styroporbetonkugeln, trockener Frischzement und evtl. etwas Fließmittel zum besseren Aufbringen auf die Geschoßdecke).
Auf den Polysäcken ist die entsprechende Wassermenge und Verarbeitungshinweise zum Anmischen anzugeben. Das Mischen kann manuell oder in Mischern geschehen.
Jeder Heimwerker ist somit in der Lage doppeltzementgebundenen Styroporbetonestrich herzustellen.
Auch der Transport der Styroporbetonestrichsäcke ist einfach, da das Gewicht bei einem 50 I-Sack unter 20 kg liegt.
Durch Zugabe von Sand (Quarzsand) lassen sich bei dem erfindungsgemäßen doppeltzementgebundenen Styroporbetonestrich noch bessere Trittschallwerte erreichen. Die Rezepturen können den entsprechenden Erfordernissen angepaßt werden.
Da die Oberfläche des Estrichs porig ist, ist es ratsam, eine dünnflüssige Fließbetonschicht aufzubringen.
Die Vorteile dieses zweifachgebundenen Styroporbetonestrichs sind geringes Gewicht, besonders für Altbausanierung geeignet, hohe Elastizität, sehr gute Wärmedämmwerte, Brandverhalten F 90 oder besser, äußerst geringer Preis, einfache Verarbeitung, da alle Installationen eingebettet werden können und geringe Schichtdicken.
Prüfungen nach DIN 18560 und amtliche Baustoffzulassung sind beantragt.

Claims (6)

1. Betonestrich zur Verwendung im Hausbau aus Sand, Zement und bedarfsweise beigebbaren Zusatzstoffen, die miteinander vermengt und zum Ausformen und Aushärten mit Wasser versetzt werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Gemisch aus zerkleinertem, zementgebundenen Polystyrolbeton, Zement und bedarfsweise beigebbaren Zusatzstoffen besteht, das bedarfsweise mit Wasser zu versetzen ist bzw. versetzt wurde.
2. Betonestrich nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zementgebundene Palystyroibeton aus Abfällen eines Polystyrolbetons besteht, wie er zur Herstellung von Geschoßwänden aus überwiegend Sand, Zement, Styroporkörnern und Wasser verwendet wird.
3. Betonestrich nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zerkleinerte zementgebundene Polystyrolbeton als Trockenmasse vorzuhalten ist.
4. Betonestrich nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus zerkleinertem, zementgebundenen Polystyrolbeton, Zement und bedarfsweise beigebbaren Zusatzstoffen als Trockenmasse vorzuhalten und bedarfsweise mit Wasser zu versetzen ist.
5. Betonestrich nach einem der Anspüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmaterial des zementgebundenen Polystyrolbetons oder des mehrfach zementgebundenen Polystyrolbetons mit den zum Anmischen des Betons erforderlichen Angaben über Mischungsverhältnisse, Wasseranteile und sonstige Verarbeitungshinweise versehen ist.
6. Betonestrich nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem zementgebundenen Polystyrolbeton oder dem mehrfach zementgebundenen Polystyrolbeton als Zusatzstoffe Fließmittel und/oder Sande beigegeben sind.
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