DE19940344A1 - Schutzeinrichtung, insbesondere Fehlerstrom-Schutzeinrichtung - Google Patents
Schutzeinrichtung, insbesondere Fehlerstrom-SchutzeinrichtungInfo
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Abstract
Bei einer Schutzeinrichtung, insbesondere einer FI-Schutzeinrichtung, mit mindestens einem Erfassungssystem (E1, E2) mit einem Summenstromwandler (2), dessen Sekundärwicklung (N1, N2) ein Auslöserelais (3) zur Betätigung einer ein Leiternetz (LN) schaltenden Schaltmechanik (4) nachgeschaltet ist, sind zwei Erfassungssysteme (E1, E2) vorgesehen. Dabei übernimmt ein erstes Erfassungssystem (E1) die Auslösefuntion für Fehlerströme (I f ) einer Fehlerstromfrequenz (f) unterhalb einer Übernahmefrequenz (f ü ), während das zweite Erfassungssystem (E2) die Auslösefunktion für Fehlerströme (I f ) ab der Übernahmefrequenz (f ü ) übernimmt. Die Übernahmefrequenz (f ü ) ist dabei vorzugsweise größer oder gleich 1 kHz.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung mit
mindestens einem Erfassungssystem mit einem Summenstromwand
ler, dessen Sekundärwicklung in einem Auslösekreis ein Aus
löserelais zur Betätigung einer ein Leiternetz schaltenden
Schaltmechanik nachgeschaltet ist. Als Auslösekreis wird ein
Stromkreis bezeichnet, entlang dessen eine elektrische Kon
trollgröße erzeugt und diese bewertet wird, und der ein elek
trisches Auslösesignal erzeugt, das bei Vorliegen einer Aus
lösebedingung ein Auslöserelais aktiviert, d. h. zur Auslö
sung bringt. Unter Schutzeinrichtung wird hierbei eine Feh
lerstrom-Schutzeinrichtung oder eine Differenzstrom-Schutz
einrichtung verstanden.
Eine derartige Fehlerstrom-Schutzeinrichtung dient zur Si
cherstellung des Schutzes gegen einen gefährlichen Körper
strom in einer elektrischen Anlage. Ein solcher tritt bei
spielsweise dann auf, wenn eine Person ein spannungsführendes
Teil einer elektrischen Anlage berührt. Der Fehlerstrom (oder
auch Differenzstrom) fließt dann über die Person als Körper
strom gegen Erde ab. Die zum Schutz gegen gefährliche Körper
ströme eingesetzte Schutzeinrichtung trennt bei Überschreiten
des sogenannten Auslösefehlerstroms den betroffenen Strom
kreis sicher und schnell vom Netz.
Der Aufbau bekannter Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen ist bei
spielsweise aus der "etc" (1986), Heft 20, Seiten 938 bis
945, bekannt. Dort sind in den Bildern 1 bis 3 Prinzipschalt
bilder und Funktionsprinzipien eines Fehlerstrom-Schutzschal
ters (FI-Schutzschalter) und eines Differenzstrom-Schutz
schalters (DI-Schutzschalter) dargestellt. Der FI- und der
DI-Schutzschalter sind in ähnlicher Art und Weise aus drei
Baugruppen aufgebaut. In der Sekundärwicklung eines Summen
stromwandlers, durch dessen Wandlerkern alle stromführenden
Leiter eines Leiternetzes geführt sind, wird im Fall eines
Fehlerstroms ein Spannungssignal induziert, das ein über eine
Auslösekreiselektronik oder Auslöseschaltung mit der Sekun
därwicklung verbundenes Auslöserelais ansteuert. Das Auslöse
relais betätigt daraufhin eine Schaltmechanik, mittels derer
die Leiter des Leiternetzes getrennt werden. Dabei ist die
Auslöseschaltung des FI-Schutzschalters ausschließlich induk
tiv über den Summenstromwandler an das Leiternetz gekoppelt.
Er entnimmt somit die zur Auslösung notwendige Energie netz
spannungsunabhängig aus dem Fehlerstrom selbst. Dagegen er
folgt beim DI-Schutzschalter die Auslösung netzspannungsab
hängig mittels einer Verstärkerschaltung, die galvanisch mit
dem Leiternetz verbunden ist.
Der Auslösefehlerstrom ist in der Norm DIN VDE 0664 Teil 10
(= deutsche Übersetzung der Vorschrift EN 61008) definiert.
Er ist der Wert des Fehlerstroms, der einen FI- oder DI-
Schutzschalter unter festgelegten Bedingungen zum Auslösen
bringt. Dabei entspricht bei z. B. sinusförmigen Wechsel
fehlerströmen der Auslösefehlerstrom dem 0,5- bis 1-fachen
des Bemessungsfehlerstroms, der wiederum ein Maß für die Aus
löseempfindlichkeit des FI- oder DI-Schutzschalters ist. So
darf beispielsweise zum Personenschutz bei direktem Berühren
aktiver Teile der Bemessungsfehlerstrom nicht mehr als 30 mA
betragen, während eine FI-Schutzeinrichtung mit einem Be
messungsfehlerstrom größer 30 mA Schutz nur bei indirektem Be
rühren bietet.
Das Auslöseverhalten des Schutzschalters ist zudem üblicher
weise auch auf eine bestimmte Frequenz, z. B. auf 50 Hz, oder
auf einen bestimmten Frequenzbereich, z. B. auf 50 Hz bis
400 Hz, abgestimmt. Trotz dieser Abstimmung können diese
Schutzeinrichtungen dennoch auch bei höheren Frequenzen Per
sonenschutz bieten, sofern der Auslösefehlerstrom unterhalb
der vorgegebenen Grenzkurve für Herzkammerflimmern nach der
Vorschrift IEC 60479 liegt. Entsprechend dieser Grenzkurve
darf der Auslösestrom bei 1 kHz bis etwa 420 mA ansteigen, um
noch Personenschutz zu bieten.
Um darüber hinaus auch einen Brandschutz bei einer derartigen
Schutzeinrichtung sicherzustellen, darf zur Brandvermeidung
eine elektrische Leistung von maximal 100 W unabhängig von der
Frequenz nicht überschritten werden. Legt man eine Spannung
zwischen einem Außenleiter und Erde von 230 V zugrunde, ergibt
sich ein Auslösefehlerstrom von maximal 430 mA, der zur Brand
vermeidung nicht überschritten werden darf. Bei anderen Netz
spannungen ergeben sich entsprechende andere Grenzwerte für
den Auslösefehlerstrom.
Problematisch bei bisherigen DI- und FI-Schutzeinrichtungen
ist es jedoch, dass deren Auslösefehlerstrom mit zunehmender
Frequenz stetig ansteigt und bei hohen Frequenzen, insbeson
dere im Kilohertz-Bereich, den für den Brandschutz maximal
vertretbaren Wert von in diesem Beispiel 430 mA überschreitet.
Bei Anwendungsfällen in elektrischen Anlagen, in denen Fre
quenzumrichter und Geräte mit getakteten Stromversorgungen
eingesetzt sind, können zudem im Fehlerfall auch Fehlerströme
mit Fehlerstromfrequenzen bis etwa 20 kHz auftreten mit der
Folge, dass der Auslösefehlerstrom der Schutzeinrichtung oder
des Schutzschalters in der beschriebenen Weise über den
Grenzwert hinaus ansteigt und ein Brandschutz nicht mehr in
allen Fällen sichergestellt ist. Durch die stark zunehmende
Anzahl von Betriebsmitteln, die im Fehlerfall solche Fehler
ströme mit höherer Frequenz generieren können, gewinnt dieses
Problem zunehmend an Bedeutung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutz
einrichtung, insbesondere eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung,
anzugeben, mit der auch Fehlerströme mit oberhalb von 1 kHz
liegender Fehlerstromfrequenz erfasst werden können, wobei
der Auslösefehlerstrom insbesondere über einen Frequenzbe
reich von ca. 50 Hz bis mindestens 20 kHz die jeweils vorgege
benen Grenzwerte hinsichtlich eines Personen- und Brandschut
zes nicht überschreiten soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Anspruchs 1.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass bei ei
ner derartigen Schutzeinrichtung auch in einem großen Fre
quenzbereich von z. B. 50 Hz bis mindestens 20 kHz sowohl ein
Brandschutz sichergestellt ist, wenn der Auslösefehlerstrom
unterhalb von 430 mA bei 100 W und 230 V liegt, als auch gleich
zeitig ein Personenschutz gegeben ist, wenn der Auslösefeh
lerstrom stets unterhalb der Grenzkurve für Herzkammerflim
mern gemäß IEC 60479 liegt. Da erkanntermaßen die Grenzkurve
für Herzkammerflimmern bei einer Fehlerstromfrequenz von ca.
1 kHz den Wert von 420 mA und damit praktisch den Grenzwert für
Brandschutz erreicht, müsste der Auslösefehlerstrom lediglich
ab einer entsprechenden Übernahmefrequenz auf diesen Grenz
wert begrenzt werden, während der Auslösefehlerstrom bei Feh
lerstromfrequenzen kleiner dieser Übernahmefrequenz unterhalb
der Grenzkurve für Herzkammerflimmern und dabei möglichst na
he an dieser entlang verlaufen sollte.
Dies wird in zuverlässiger Weise durch zwei unterschiedlich
aufgebaute Erfassungssysteme erreicht, von denen eines die
Auslösefunktion unterhalb und das andere die Auslösefunktion
oberhalb dieser beispielsweise zwischen 1 kHz und 5 kHz, vor
zugsweise im Bereich zwischen 1 kHz und 2 kHz, liegenden Über
nahmefrequenz übernimmt.
Ein die Auslösefunktion unterhalb der Übernahmefrequenz über
nehmendes erstes Erfassungssystem ist zweckmäßigerweise auf
eine Fehlerstromfrequenz von 50 Hz oder für Fehlerströme eines
vergleichsweise breitbandigen Frequenzbereichs von z. B. 50 Hz
bis 400 Hz abgestimmt, so dass bei dieser Frequenz bzw. in
diesem Frequenzbereich die Auslösebedingungen gemäß der Vor
schrift EN 61008 (entspricht VDE 0664 Teil 10) für eine puls
stromsensitive Schutzeinrichtung (entspricht Typ A gemäß
EN 61008) erfüllt werden. Das erste Erfassungssystem kann um
ein Erfassungssystem für glatte Gleichfehlerströme mit einer
Fehlerstromfrequenz von 0 Hz erweitert werden, so dass insge
samt eine allstromsensitive Schutzeinrichtung bereitgestellt
ist.
Das zweite Erfassungssystem ist auf eine gegenüber dem ersten
Erfassungssystem vergleichsweise hohen Frequenzbereich derart
abgestimmt, dass zumindest ab der Übernahmefrequenz das Aus
lösesignal des zweiten Erfassungssystems größer ist als das
Auslösesignal des ersten Erfassungssystems. Dadurch wird vor
teilhafterweise erreicht, dass ab dieser Übernahmefrequenz
das zweite Erfassungssystem die Auslösefunktion übernimmt.
Dadurch liegt der Auslösewert, d. h. der Auslösefehlerstrom
entweder des ersten Erfassungssystems oder des zweiten Erfas
sungssystems stets unter dem jeweils niedrigeren Grenzwert
für Herzkammerflimmern oder Brandschutz. Somit ist sicherge
stellt ist, dass der Auslösefehlerstrom der gesamten Schutz
einrichtung stets unter diesem Grenzwert liegt.
Mittels dieser beiden, auf unterschiedliche Frequenzbereiche
abgestimmten Erfassungssysteme liegt der Auslösefehlerstrom
der Schutzeinrichtung im Bereich oberhalb der Übernahmefre
quenz sowohl unterhalb der Grenzkurve für Herzkammerflimmern
als auch unterhalb der Grenzkurve für einen zuverlässigen
Brandschutz. Unterhalb der Übernahmefrequenz liegt der Aus
lösefehlerstrom darüber hinaus auch stets unterhalb der ab
etwa 50 Hz mit zunehmender Fehlerstromfrequenz stetig anstei
genden Grenzkurve für Herzkammerflimmern.
Die beiden Erfassungssysteme können jeweils aus einem Summen
stromwandler und jeweils einem über dessen Sekundärwicklung
gespeisten Auslöserelais aufgebaut sein. Auch können beide
Erfassungssysteme ein diesen gemeinsames Auslöserelais spei
sen. Zweckmäßigerweise ist jedoch ein einzelner Summenstrom
wandler für beide Erfassungssysteme vorgesehen, wobei der be
vorzugt zur Erfassung sowohl niederfrequenter als auch hoch
frequenter Fehlerströme ausgelegte Summenstromwandler dann
zwei Sekundärwicklungen aufweist, die wiederum vorzugsweise
ein gemeinsames Auslöserelais speisen.
Dazu ist der Wandlerkern des einzelnen Summenstromwandlers
für die Erfassung sinusförmiger Wechselfehlerströme entspre
chend Typ AC der der deutschen Norm VDE 0664, Teil 10, ent
sprechenden Vorschrift EN 61008 oder für die Erfassung von
sinusförmigen Wechselfehlerströmen und pulsierenden Gleich
fehlerströmen gemäß Typ A der Norm EN 61008 ausgelegt. Zu
sätzlich ist der Wandlerkern zur Erfassung sowohl niederfre
quenter Fehlerströme, insbesondere unterhalb von 1 kHz, als
auch hochfrequenter Fehlerströme, insbesondere ab 1 kHz bis
mindestens 20 kHz, ausgelegt. Hochfrequente Fehlerstromformen
von z. B. mehreren Kilohertz werden insbesondere von einem
Summenstromwandler erfasst, dessen Wandlerkern aus nanokri
stallinem oder amorphem Werkstoff gebildet ist. Der Einsatz
von nanokristallinem Kernwerkstoff zu diesem Zweck ist z. B.
aus der DE 197 02 371 A1 an sich bekannt. Ein derartiger
Werkstoff ist eine rasch erstarrte weichmagnetische Legierung
mit dem Vorteil eines gegenüber kristallinen weichmagneti
schen Werkstoffen zwei- bis dreimal höheren elektrischen Wi
derstandes. In Verbindung mit herstellungsbedingt geringen
Banddicken von typischerweise 20 µm werden Wirbelstromverluste
deutlich reduziert, so dass dieser amorphe oder nanokristal
line Werkstoff insbesondere für den hochfrequenten Bereich
vorteilhaft ist.
Um die beiden Erfassungssysteme voneinander zu entkoppeln,
weist jedes der beiden Erfassungssysteme jeweils einen
Gleichrichter auf. Jeder der Gleichrichter ist wechselstrom
seitig mit der dem jeweiligen Erfassungssystem zugeordneten
Sekundärwicklung des vorzugsweise beiden Erfassungssystemen
gemeinsamen Summenstromwandlers verbunden. Da beide Gleich
richter gleichstromseitig vorzugsweise mit einem einzelnen
Auslöserelais verbunden sind, ist in mindestens einen der
beiden dadurch gebildeten Gleichstromkreise eine Entkopp
lungsdiode geschaltet. Dadurch ist sichergestellt, dass das
Auslöserelais keine dem jeweils in Auslösefunktion arbeiten
den Erfassungssystem energieentziehende Last des jeweils an
deren Erfassungssystems darstellt.
Bei Verwendung eines einzelnen Summenstromwandlers mit zwei
Sekundärwicklungen für die beiden Erfassungssysteme können
infolge von hochfrequenten Störfehlerströmen Kreisströme über
die beiden Erfassungssysteme und über das Auslöserelais flie
ßen. Da eine zur Beherrschung derartiger, üblicherweise tran
sienter Störeinflüsse oder Überspannungen vorgesehene Kurz
zeitverzögerung zumindest im zweiten Erfassungssystem für
hochfrequente Fehlerströme zur gleichzeitigen Beherrschung
derartiger Kreisströme möglicherweise nicht ausreichend ist,
ist zweckmäßigerweise in das zweite Erfassungssystem für
hochfrequente Fehlerströme gleichstromseitig mindestens eine
Drossel geschaltet. Dadurch können derartige Kreisströme der
art gedämpft werden, dass kurzzeitige hochfrequente Störfeh
lerströme, beispielsweise infolge von Schalthandlungen im
Netz, zu keinen Fehlauslösungen führen.
Das erste Erfassungssystem weist zweckmäßigerweise einen
Tiefpass, vorzugsweise in Form eines Parallelkondensators,
auf. Dieser ist derart ausgelegt bzw. bemessen, dass der Aus
lösefehlerstrom zumindest bis zur Übernahmefrequenz mit zu
nehmender Fehlerstromfrequenz ansteigt und dabei unterhalb
der Grenzkurve für Herzkammerflimmern liegt. Dabei ist bei
Verwendung eines Parallelkondensators dessen Kapazität vor
zugsweise derart bemessen, dass sinusförmige Wechselfehler
ströme mit zunehmender Frequenz zu gerade derart steil an
steigenden Auslösefehlerströmen führen, dass der von der Feh
lerstromfrequenz abhängige Verlauf des Auslösefehlerstroms
noch mit ausreichendem Sicherheitsabstand zur Grenzkurve für
Herzkammerflimmern unterhalb dieser, jedoch möglichst nahe an
dieser liegt. Durch einen derartigen, relativ steilen Anstieg
des Auslösefehlerstrom-Verlaufs ist das erste Erfassungssys
tem und somit die Schutzeinrichtung unempfindlich gegenüber
transienten Fehlerströmen mit der Folge, dass die Schutzein
richtung eine besonders hohe Fehlauslösefestigkeit aufweist.
Als funktionsbestimmendes Bauteil weist das erste Erfassungs
system für niederfrequente Fehlerströme einen Reihenwider
stand auf, der der diesem ersten Erfassungssystem zugeordne
ten Sekundärwicklung des Summenstromwandlers nachgeschaltet
und der als Tiefpass wirksamen Parallelkapazität vorgeschal
tet ist. Die Sekundärwicklung des ersten Erfassungssystems
ist somit auch bei hohen Frequenzen nicht direkt über die Pa
rallelkapazität kurzgeschlossen. Dadurch ist sichergestellt,
dass auch bei hochfrequenten Fehlerströmen, insbesondere über
der Übernahmefrequenz, das zweite Erfassungssystem stets ein
verwertbares Eingangssignal erhält. Der Reihenwiderstand des
ersten Erfassungssystems wirkt somit bei hohen Fehlerstrom
frequenzen als definierte Bürde für den Summenstromwandler
und ist in hohem Maße mitbestimmend für den Auslösefehler
strom des zweiten Erfassungssystems oberhalb der Übernahme
frequenz.
Vorzugsweise ist dem Gleichrichter zumindest im ersten Er
fassungssystem ein Glättungskondensator nachgeschaltet, der
gleichstromseitig dem Auslöserelais parallelgeschaltet ist.
Eine dem Auslöserelais im ersten Erfassungssystem gleich
stromseitig parallelgeschaltete Zenerdiode begrenzt die Span
nung am Auslöserelais und verhindert dessen Ummagnetisierung
bei hohen Fehlerströmen, um ein Auslöseversagen zu verhin
dern. Die eine Zenerspannung von vorzugsweise 1 V aufweisende
Zenerdiode ist technologiebedingt in Durchlassrichtung be
trieben und verbessert zusätzlich die Stoßstromfestigkeit der
Schutzeinrichtung.
Um eine Fehlauslösung bei kurzzeitigen hochfrequenten Feh
lerströmen - wie diese beim Schalten von induktiven Verbrau
chern an langen Leitungen auftreten können - zu vermeiden,
ist das zweite Erfassungssystem vorzugsweise kurzzeitver
zögert. Dazu weist das zweite Erfassungssystem ein durch ei
nen Parallelkondensator und einen Reihenwiderstand gebildetes
Zeitverzögerungsglied, d. h. eine Verzögerungsschaltung auf.
Die Auslösezeit ist bei einem Fehlerstrom von 430 mA und einer
Fehlerstromfrequenz größer oder gleich 3 kHz auf ca. 300 ms
eingestellt. Die Auslösezeit ist somit deutlich kürzer als
die geforderte Abschaltzeit im TN-Netz, wodurch ein besonders
zuverlässiger Brandschutz realisiert ist.
Zweckmäßigerweise ist dem Auslöserelais sowohl im ersten Er
fassungssystem als auch im zweiten Erfassungssystem minde
stens eine Zenerdiode parallelgeschaltet. Während die Zener
diode des ersten Erfassungssystems die Spannung am Auslösere
lais begrenzt und eine zu einem Auslöseversagen führende Um
magnetisierung des Auslöserelais bei hohen Fehlerströmen ver
hindert, werden durch vorzugsweise zwei in Reihe geschaltete
Zenerdioden im zweiten Erfassungssystem die in der diesem zu
geordneten Sekundärwicklung des Summenstromwandlers induzier
ten Störspannungen zusätzlich begrenzt. In Verbindung mit dem
Zeitverzögerungsglied (Verzögerungsschaltung) werden die be
grenzten Störspannungen ausgeblendet. Ein zweckmäßigerweise
dem Kondensator des Zeitverzögerungsgliedes parallelgeschal
teter Widerstand ermöglicht nach einem solchen Störvorgang
eine vollständige Entladung des Kondensators. Als Überspan
nungsschutz für die Bauteile einerseits sowie für das Errei
chen einer möglichst großen Stoßstromfestigkeit andererseits
weist jedes Erfassungssystem außerdem ein der jeweiligen Se
kundärwicklung parallelgeschaltetes Überspannungsschutzele
ment, vorzugsweise eine Suppressordiode, auf.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Prinzipschaltbild einer Fehler
strom-Schutzeinrichtung mit zwei Erfassungssys
temen,
Fig. 2 die Erfassungssysteme der Schutzeinrichtung gemäß
Fig. 1 in einem Blockschaltbild,
Fig. 3 in einem logarithmisch aufgetragenen Frequenz/
-Auslösefehlerstrom-Diagramm eine Grenzkurve für
Herzkammerflimmern gemäß IEC 60479 und eine Grenz
kurve zur Brandvermeidung sowie die Auslösefehler
stromkurve der Schutzeinrichtung,
Fig. 4 in einem Diagramm gemäß Fig. 3 die sich bei einer
Übernahmefrequenz schneidenden Auslösestromkurven
der beiden Erfassungssysteme einer allstromsensi
tiven Schutzeinrichtung, und
Fig. 5 in einer Darstellung gemäß Fig. 4 den Auslösestrom
verlauf einer pulsstromsensitiven Schutzeinrich
tung.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in Fig. 1 prinzipiell dargestellte Fehlerstrom-Schutzein
richtung 1 weist zwei Erfassungssysteme E1 und E2 mit einem
diesen gemeinsamen Summenstromwandler 2 oder jeweils einem
Summenstromwandler 2 bzw. 2' auf. Die beiden Erfassungssys
teme E1 und E2 speisen ein diesen gemeinsames Auslösere
lais 3, das mit einer Schaltmechanik 4 mechanisch gekoppelt
ist. Die in nicht näher dargestellter Art und Weise als Ent
klinkungssystem ausgeführte Schaltmechanik 4 ist mit einem
Kontaktsystem 5 gekoppelt. Durch den oder jeden Summenstrom
wandler 2, 2' sind drei Phasenleiter Li, mit i = 1, 2, 3, sowie
ein Neutralleiter N eines 4-Leiternetzes LN geführt. Die FI-
Schutzeinrichtung 1 ist dabei einem (nicht dargestellten)
elektrischen Verbraucher vorgeschaltet, welcher aus dem Lei
ternetz LN mit Strom versorgt wird.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Schaltungsausführung der beiden
Erfassungssysteme E1 und E2, die jeweils mit einer Sekundär
wicklung N1 bzw. N2 des diesen gemeinsamen Summenstromwand
lers 2 verbunden sind. Der Summenstromwandler 2 weist einen
aus nanokristallinem oder amorphem Werkstoff bestehenden
Wandlerkern 6 auf, der zur Erfassung sowohl niederfrequenter
als auch hochfrequenter Fehlerströme If geeignet ist. Der
Summenstromwandler 2 ist besonders verlustarm ausgeführt und
daher zur Erfassung und Übertragung auch hochfrequenter Feh
lerströme If, bis zu einer Fehlerstromfrequenz f von ca.
20 kHz geeignet.
Im störungsfreien Betrieb des Leiternetzes LN und des Ver
brauchers ist die vektorielle Summe der durch den Wandler
kern 6 fließenden Ströme stets Null. Eine Störung tritt dann
auf, wenn z. B. infolge eines Isolationsfehlers ein Teil des
zugeführten Stromes verbraucherseitig über Erde als Fehler-
oder Differenzstrom If abgeführt wird. In diesem Fall ergibt
die vektorielle Summe der durch den Wandlerkern 6 fließenden
Ströme einen von Null verschiedenen Betrag. Dieser Differenz-
oder Fehlerstrom If induziert in den Sekundärwicklungen N1,
N2 ein als Maß für den Fehlerstrom If dienendes Eingangs-
oder Spannungssignal Ue1, Ue2, welches dem jeweiligen Erfas
sungssystem E1 bzw. E2 zugeführt wird.
Das jeweils in Auslösefunktion arbeitende Erfassungssys
tem E1, E2 wandelt die Eingangsspannung E in Ue1 bzw. Ue2 in
eine Ausgangsspannung Ua und einen entsprechenden, durch das
Auslöserelais 3 geführten Strom IA um. Überschreitet der Feh
lerstrom If einen im ersten Erfassungssystem E1 oder im zwei
ten Erfassungssystem E2 und/oder im Auslöserelais 3 einge
stellten Soll- oder Auslösewert, so wird das mit den beiden
Erfassungssystemen E1, E2 ausgangsseitig verbundene Auslösere
lais 3, das vorzugsweise als Haltemagnet ausgeführt ist, aus
gelöst. Dadurch öffnet die mit dem Auslöserelais 3 gekoppelte
Schaltmechanik 4 die Schaltkontakte des Kontaktsystems 5, das
auf alle Leiter L1 des Leiternetzes LN wirkt.
Das erste Erfassungssystem E1 ist dabei vorzugsweise auf Feh
lerströme If von 50 Hz abgestimmt, so dass bei dieser Fehler
stromfrequenz f die Auslösebedingungen bei sinusförmigen
Wechselfehlerströmen entsprechend Typ AC der Norm EN 61008
oder gleichzeitig pulsierenden Gleichfehlerströmen gemäß Typ
A der Norm EN 61008 erfüllt werden. Mit zunehmender Fehler
stromfrequenz f steigt der Verlauf des Auslösefehlerstroms IA
über der Fehlerstromfrequenz f gerade derart steil an, dass
dieser noch mit ausreichendem Sicherheitsabstand unterhalb
der in Fig. 3 dargestellten Grenzkurve G1 für Herzkammerflim
mern gemäß der Vorschrift IEC 60479 liegt.
Der in Fig. 3 im Frequenz-/Auslösefehlerstrom-Diagramm mit auf
der Abszisse logarithmisch aufgetragener Fehlerstromfre
quenz f und an der Ordinate aufgetragenem Auslösefehler
strom IA dargestellte Verlauf des Auslösefehlerstroms IA
steigt mit zunehmender Fehlerstromfrequenz f vorteilhafter
weise derart steil an, dass die FI-Schutzeinrichtung 1 gegen
über Fehlerströmen If im höheren Frequenzbereich, insbeson
dere transienten Fehlerströmen If, unempfindlich ist. Solche
transienten, d. h. nicht periodischen einmaligen elektrischen
Störspannungen oder Störimpulse können im Leiternetz LN bei
bestimmten Betriebsmitteln auch häufig auftreten.
Beim Ausführungsbeispiel arbeitet das erste Erfassungssys
tem E1 unverzögert, wobei z. B. bei einer Fehlerstromfre
quenz f von z. B. 1 kHz und einem Fehlerstrom If von 420 mA,
der die Obergrenze für Herzkammerflimmern darstellt, Auslöse
zeiten von τ ≦ 40 ms erreicht werden. Das erste Erfassungssys
tem E1 kann jedoch auch kurzzeitverzögert ausgeführt sein.
Bevor mit zunehmender Fehlerstromfrequenz f der Auslöse
fehlerstrom IA des ersten Erfassungssystems E1 den für Brand
schutz maximal vertretbaren Wert von 430 mA erreicht, über
nimmt das zweite Erfassungssystem E2 die Auslösefunktion.
Dies erfolgt ab der Übernahmefrequenz Fü von größer oder
gleich 1 kHz. Dies ist in den Fig. 4 und 5 für eine puls
stromsensitive bzw. allstromsensitive FI-Schutzeinrichtung 1
im jeweiligen Frequenz-/Auslösefehlerstrom-Diagramm veran
schaulicht.
Anhand der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Diagramme ist
veranschaulicht, wie der jeweilige Auslösefehlerstrom IA1 und
IA2 des ersten Erfassungssystems E1 bzw. des zweiten Erfas
sungssystems E2 verläuft. Dabei ist erkennbar, dass sich die
beiden Auslösefehlerstromkurven IA1 und IA2 sowohl unterhalb
der Grenzkurve G1 für Herzkammerflimmern als auch unterhalb
der Grenzkurve G2 für Brandschutz bei der Übernahmefre
quenz fü schneiden.
Das zweite Erfassungssystem E2 ist derart dimensioniert, dass
der Auslösefehlerstrom IA von der Übernahmefrequenz fü, bis zu
einer Fehlerstromfrequenz f von mindestens 20 kHz mit aus
reichendem Abstand unterhalb des für den Brandschutz maßge
benden Wertes von 430 mA liegt. Gleichzeitig sollte in diesem
Frequenzbereich der Auslösefehlerstrom Ia größer als 200 mA
sein, damit die FI-Schutzeinrichtung 1 gegenüber transienten
Fehlerströmen If im höheren Frequenzbereich, wie diese z. B.
bei Schalthandlungen im Leiternetz LN auftreten, unempfind
lich ist.
Die FI-Schutzeinrichtung 1 ist darüber hinaus derart dimensi
oniert, dass eine Stoßstromfestigkeit größer 1000 A mit einer
8/20 µs-Welle nach der Vorschrift VDE 0432, Teil 2, gewährlei
stet ist. Bei einer derartigen Stoßstromprüfung werden Stoß
ströme, wie diese infolge von Blitzschlägen auftreten können,
simuliert. Dabei wird die Nichtauslösung bei zeitlich sehr
kurzen (z. B. 8 µs Anstiegszeit und 20 µs Rückenhalbwertszeit),
jedoch in der Amplitude sehr hohen Fehlerströmen If von z. B.
250 A gefordert.
Bei Auftreten eines Fehlerstroms If wird in der Sekundärwick
lung N1 des ersten Erfassungssystems E1 eine Eingangsspan
nung Uel induziert, die mittels eines durch vier Dioden V3
bis V6 gebildeten Brückengleichrichters gleichgerichtet und
mit einem diesem gleichstromseitig parallelgeschalteten Glät
tungskondensator C3 geglättet wird. Die gleichgerichtete Aus
gangsspannung Ua erzeugt einen Ausgangsstrom Ia durch das
Auslöserelais 3. Sobald der Fehlerstrom If den Auslösewert
erreicht, löst das Auslöserelais 3 aus und öffnet über die
Schaltmechanik 4 die Schalter des Kontaktsystems 5 der FI-
Schutzeinrichtung 1.
Eine der Sekundärwicklung N1 im ersten Erfassungssystem E1
parallelgeschaltete Suppressordiode V1 begrenzt die in der
Sekundärwicklung N1 induzierte Spannung auf einen bestimmten
Wert, um einerseits die Bauelemente des Erfassungssystems E1
vor Überspannungen zu schützen, und um andererseits eine hohe
Fehlauslösefestigkeit der FI-Schutzeinrichtung 1 bei über die
durch die Leiter Li,N gebildete Primärwicklung des Summen
stromwandlers 2 fließenden Stoßströmen, z. B. infolge von
Blitzeinschlägen, zu erreichen.
Ein im Erfassungssystem E1 dem Brückengleichrichter V3 bis V6
wechselstromseitig vorgeschalteter Reihenkondensator C1 bil
det zusammen mit der Induktivität der Sekundärwicklung N1 ei
nen auf etwa 50 Hz abgestimmten Resonanzkreis, wodurch dem
Auslöserelais 3 die maximale Auslösescheinleistung und damit
die größtmögliche Auslöseenergie zur Verfügung gestellt wird.
Ein der Sekundärwicklung N1 im ersten Erfassungssystem E1 pa
rallelgeschalteter Kondensator C2 bildet einen Tiefpass und
ist derart dimensioniert, dass der Auslösefehlerstrom IA mit
zunehmender Fehlerstromfrequenz f ansteigt, jedoch unterhalb
der Grenzkurve G1 für Herzkammerflimmern bleibt. Ein wechsel
stromseitiger Reihenwiderstand R1 bewirkt, dass die Sekundär
wicklung N1 des ersten Erfassungssystems E1 bei hohen Fehler
stromfrequenzen f nicht direkt über den Kondensator C2 kurz
geschlossen wird. Der Widerstand R1 wirkt somit bei hohen
Fehlerstromfrequenzen f als Bürde für den Summenstromwand
ler 2 und ist in hohem Maße mitbestimmend für den Auslöse
fehlerstrom IA des zweiten Erfassungssystems E2.
Eine dem Glättungskondensator C3 parallelgeschaltete Zener
diode V11 begrenzt die Ausgangsspannung Ua am vorzugsweise
als Haltemagnet ausgebildeten Auslöserelais 3 und verhindert
dessen Ummagnetisierung bei hohen Fehlerströmen If, was an
dernfalls zu einem Auslöseversagen führen würde. Außerdem
verbessert die Zenerdiode V11 die Stoßstromfestigkeit der
Schutzeinrichtung 1. Die hier eingesetzte Zenerdiode V11
weist eine Zenerspannung von 1 V auf und ist deshalb techno
logiebedingt in Durchlassrichtung betrieben.
Ab der Übernahmefrequenz fü, die beispielsweise zwischen 1 kHz
und 4 kHz liegt, werden die Ausgangsspannung Ua und der Aus
gangsstrom Ia (Ausgangssignal Ua,Ia) des ersten Erfassungssys
tems I1 kleiner als die Ausgangsspannung Ua bzw. der Aus
gangsstrom Ia (Ausgangssignal Ua,Ia) des zweiten Erfassungs
systems E1. Ab dieser Übernahmefrequenz fü übernimmt somit
das zweite Erfassungssystem E2 die Auslösefunktion.
Das zweite Erfassungssystem E2 weist ebenfalls einen Brücken
gleichrichter mit vier Dioden V7 bis V10 auf. Ebenso ist der
Sekundärwicklung N2 des zweiten Erfassungssystems E2 wechsel
stromseitig ein Reihenkondensator C4 nachgeschaltet, dessen
Kapazität jedoch wesentlich kleiner ist als die Kapazität des
Reihenkondensators C1 des ersten Erfassungssystems E1. Grund
hierfür ist, dass das Erfassungssystem E2 auf eine höhere Re
sonanzfrequenz als das Erfassungssystem E1 abgestimmt ist.
Dadurch wird erreicht, dass das zweite Erfassungssystem E2 im
unteren Frequenzbereich, d. h. unterhalb der Übernahmefre
quenz fü kein verwertbares Ausgangssignal Ua, Ia liefert und
somit Überschneidungen der Ausgangssignale Ua, Ia der beiden
Erfassungssysteme E1 und E2 verhindert werden. Die von einem
hochfrequenten Fehlerstrom If in der Sekundärwicklung N2 des
zweiten Erfassungssystem E2 induzierte Eingangsspannung Ue2
wird analog vom Brückengleichrichter V7 bis V10 gleichgerich
tet und ebenfalls mittels einer der Sekundärwicklung N2 pa
rallelgeschalteten Suppressordiode V2 spannungsbegrenzt.
Damit kurzzeitige, hochfrequente Störfehlerströme If mit ei
ner Zeitdauer von wenigen Millisekunden, wie diese beim
Schalten von induktiven Verbrauchern an langen Leitungen auf
treten, zu keinen Fehlauslösungen führen, ist das zweite Er
fassungssystem E2 kurzzeitverzögert. Dabei ist die Auslöse
zeit bei einer Fehlerstromfrequenz If größer oder gleich 3 kHz
und einem Fehlerstrom If von 430 mA zweckmäßigerweise ca.
300 ms. Diese Auslösezeit ist somit deutlich kürzer als die
geforderte Abschaltzeit im TN-Netz, so dass ein optimaler
Brandschutz realisiert ist.
In der Sekundärwicklung N2 des zweiten Erfassungssystems E2
induzierte Störspannungen werden zunächst durch zwei hinter
einander geschaltete Zenerdioden V12 und V13 begrenzt, wobei
diese Reihenschaltung der beiden Zenerdioden V12 und V13 dem
Brückengleichrichter V7 bis V10 gleichstromseitig parallel
geschaltet ist. Die Zenerdioden V12 und V13 weisen ebenfalls
eine Zenerspannung von 1 V auf und werden daher ebenfalls
technologiebedingt in Durchlassrichtung betrieben. Beim An
sprechen der Zenerdioden V12 und V13 begrenzt ein Widerstand
R2 die dabei auftretenden Stromspitzen auf einen für die
Dioden V12, V13 verträglichen Wert.
Die Kurzzeitverzögerung wird mittels eines Zeitverzögerungs
gliedes (Verzögerungsschaltung) des zweiten Erfassungssys
tems E2 aus einem wechselstromseitigen Parallelkondensator C5
und einem diesem vorgeschalteten Reihenwiderstand R3 bewirkt.
Nach einem Störvorgang sorgt ein Parallelwiderstand R4 für
eine vollständige Entladung des Kondensators C5.
Durch die kapazitive Kopplung der beiden Sekundärwicklun
gen N1 und N2 des den beiden Erfassungssystemen E1 und E2 ge
meinsamen Summenstromwandlers 2 können infolge von hochfre
quenten Störfehlerströmen If zusätzlich Kreisströme über die
beiden Erfassungssysteme E1 und E2 sowie über das Auslösere
lais 3 fließen. Die Kurzzeitverzögerung mittels des Verzöge
rungsgliedes R3,C5 als alleinige Maßnahme ist somit mögli
cherweise nicht ausreichend. Daher sind in das zweite Erfas
sungssystem E2 zwei Drosseln L1 und L2 eingefügt, so dass
diese Kreisströme zuverlässig soweit gedämpft werden, dass
kurzzeitige hochfrequente Störfehlerströme If bei Schalthand
lungen im Netz zu keinen Fehlauslösungen führen.
Um eine gegenseitige Beeinflussung der Erfassungssysteme E1
und E2, die auf das diesen gemeinsame Auslöserelais 3 arbei
ten, zu vermeiden, ist eine Entkopplungsdiode V14 dem Aus
löserelais 3 vorgeschaltet. Die durch Gleichrichtung der Ein
gangsspannungen Ue1 und Ue2 mittels der beiden Erfassungssys
teme E1 und E2 erzeugten Ausgangsgleichspannungen U3 werden
somit über die Diode V14 entkoppelt. Dadurch wird erreicht,
dass jeweils dasjenige Erfassungssystem E1,E2, das bei einer
bestimmten Fehlerstromfrequenz f die jeweils höhere Ausgangs
spannung Ua liefert, die Auslösefunktion übernimmt und das
Auslöserelais 3 auslöst.
Claims (15)
1. Schutzeinrichtung, insbesondere Fehlerstrom-Schutzein
richtung, mit mindestens einem Erfassungssystem (E1,E2) mit
einem Summenstromwandler (2), dessen Sekundärwicklung (N1,N2)
ein Auslöserelais (3) zur Betätigung einer ein Leiternetz
(LN) schaltenden Schaltmechanik (4) nachgeschaltet ist, ge
kennzeichnet durch ein die Auslösefunktion
für Fehlerströme (If) einer Fehlerstromfrequenz (f) unterhalb
einer Übernahmefrequenz (fü) übernehmendes erstes Erfassungs
system (E1), und durch ein die Auslösefunktion für Fehler
ströme (If) ab der Übernahmefrequenz (Fü) übernehmendes zwei
tes Erfassungssystem (E2).
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Übernahmefrequenz (fü)
größer oder gleich 1 kHz ist.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Erfassungssys
tem (E1) auf eine unterhalb der Übernahmefrequenz (fü) lie
gende erste Fehlerstromfrequenz (f) abgestimmt ist, wobei der
Auslösefehlerstrom (IA) zumindest bis zur Übernahmefrequenz
(fü) unterhalb einer ersten Grenzkurve (G1) für Herzkammer
flimmern liegt, und dass das zweite Erfassungssystem (E2)
derart abgestimmt ist, dass der Auslösefehlerstrom (IA) ober
halb der Übernahmefrequenz (fü) unterhalb einer einen Brand
schutz sicherstellenden zweiten Grenzkurve (G2) liegt.
4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass der Wandlerkern (6) des Sum
menstromwandlers (2) aus nanokristallinem oder amorphem Werk
stoff gebildet ist.
5. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, dass das erste Er
fassungssystem (E1) auf eine Fehlerstromfrequenz (f) von vor
zugsweise 50 Hz oder auf einen Frequenzbereich von 50 Hz bis
ca. 400 Hz derart abgestimmt ist, dass bei dieser Fehlerstrom
frequenz (f) bzw. in diesem Frequenzbereich die Auslösebedin
gungen bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen (If) entsprech
end Typ AC der Vorschrift EN 61008 (= VDE 0664 Teil 10) oder
bei sinusförmigen Wechselfehlerströmen (If) und pulsierenden
Gleichfehlerströmen (If) gemäß Typ A der Norm EN 61008 er
füllt ist.
6. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass der Summen
stromwandler (2) eine dem ersten Erfassungssystem (E1) zuge
ordnete erste Sekundärwicklung (N1) und eine dem zweiten Er
fassungssystem (E2) zugeordnete zweite Sekundärwicklung (E2)
aufweist.
7. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass sowohl das er
ste Erfassungssystem (E1) als auch das zweite Erfassungssys
tem (E2) einen Gleichrichter (V3 bis V6 bzw. V7 bis V10) auf
weisen, von denen jeder wechselstromseitig mit jeweils einer
Sekundärwicklung (N1,N2) des Summenstromwandlers (2) verbun
den ist, und die gleichstromseitig an das beiden Erfassungs
systemen (E1,E2) gemeinsame Auslöserelais (3) geführt sind,
dem gleichstromseitig eine Entkopplungsdiode (V14) vorge
schaltet ist.
8. Schutzeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, dass das zweite Erfassungs
system (E2) mindestens eine Drossel (L1,L2) zur Kreisstrom
dämpfung aufweist.
9. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, dass das erste Er
fassungssystem (E1) einen Tiefpass (C2) aufweist, der derart
ausgelegt ist, dass der Auslösefehlerstrom (IA) bis zur Über
nahmefrequenz (fü) mit zunehmender Fehlerstromfrequenz (f)
ansteigt und dabei unterhalb der Grenzkuve (G1) für Herzkam
merflimmern liegt.
10. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, dass das erste Er
fassungssystem (E1) wechselstromseitig einen Reihenwiderstand
(R1) aufweist.
11. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste
Erfassungssystem (E1) einen ersten Reihenkondensator (C1)
aufweist, und dass das zweite Erfassungssystem (E2) einen
zweiten Reihenkondensator (C4) mit gegenüber dem ersten Rei
henkondensator (C1) vergleichsweise kleiner Kapazität auf
weist.
12. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Gleich
richter (V3 bis V6) des ersten Erfassungssystems (E1) gleich
stromseitig ein Glättungskondensator (C3) nachgeschaltet ist.
13. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
Erfassungssystem (E2) eine Zeitverzögerungsglied (R3,C5) auf
weist, das durch einen Parallelkondensator (C5) und einen
Reihenwiderstand (R3) gebildet ist.
14. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Auslö
serelais (3) im ersten Erfassungssystem (E1) eine erste Ze
nerdiode (V11) und im zweiten Erfassungssystem (E2) mindes
tens eine zweite Zenerdiode (V12,V13) parallelgeschaltet ist.
15. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Er
fassungssystem (E1,E2) einen Überspannungsschutz (V1,V2) auf
weist.
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