DE19939709A1 - Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare Vorschaltimpedanz - Google Patents
Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare VorschaltimpedanzInfo
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Abstract
Elektrische Verbraucher an einem Wechselspannungsnetz, insbesondere Verbraucher mit hoher Blindleistungsaufnahme oder Verbraucher mit einer getakteten Stromabnahme wie statische Umrichter, erfordern das Vorschalten von Impedanzen, die oftmals an den jeweiligen Verwendungszweck durch Hinzufügen von Bauelementen angepaßt werden müssen. DOLLAR A Die Vorschaltimpedanz wird deshalb so aufgebaut, daß ihre Induktivität und/oder Kapazität und/oder ihr ohmscher Widerstand veränderbar ist (sind), bevorzugt durch Schalter in dem Scheinwiderstandsnetzwerk, mit denen Spulen, Kondensatoren und/oder Widerstände in Reihen- oder Prallelschaltung zu- und abgeschaltet werden können.
Description
Eine Reihe von elektrischen Verbrauchern an einem Wechsel
spannungsnetz, insbesondere Verbraucher mit hoher Blindlei
stungsaufnahme oder Verbraucher mit einer getakteten Stromab
nahme wie statische Umrichter, erfordern das Vorschalten von
Impedanzen.
Derartige Impedanzen sollen den Blindleistungsbedarf des Ver
brauchers decken bzw. die Auswirkungen nichtnetzfrequenter
Ströme und Spannungen an den Verbrauchern begrenzen. Solche
Auswirkungen können in sogenannten Netzrückwirkungen beste
hen, das heißt in der Ausbreitung hochfrequenter Spannungsan
teile im Netz, sie können aber auch unzulässig hohe Span
nungsbeanspruchungen oder unzulässig hohe Stromspitzen am
Verbraucher bedeuten, können zu mechanischen Belastungen von
Verbrauchern führen (Motorbrummen, Vibrationen) oder sie kön
nen im höheren Frequenzbereich eine HF-Störstrahlung verursa
chen.
Andere Verbraucher, so Umrichter im sogenannten Vierquadran
tenbetrieb, arbeiten auch zeitweise als Energieerzeuger und
speisen elektrische Energie ins Netz zurück, wobei sie das
Netz durch nichtnetzfrequente Anteile in Strom und Spannung
ebenfalls mit unzulässigen Netzrückwirkungen belasten.
Als Vorschaltimpedanzen sind je nach Anwendungszweck indukti
ve oder kapazitive sowie induktiv-kapazitive Impedanzen in
Gebrauch, die auch noch einen gewollten ohmschen Anteil haben
können.
Bekannt sind z. B. Kommutierungsdrosseln und Netzfilter als
Vorschaltimpedanzen zwischen dem Wechselspannungsnetz und ei
nem Umrichter. Kommutierungsdrosseln dienen dabei zur Begren
zung des Stromanstiegs am Umrichter, durch den funktionsbe
dingt taktweise jeweils zwei Phasen des Netzes kurzgeschlos
sen werden. Die Kommutierungsdrossel ist nur für tiefe Fre
quenzen (Kommutierungsfrequenz) ausgelegt. Um Netzrückwirkun
gen und Störstrahlungen des Umrichters zu begrenzen, werden
deshalb zusätzlich Netzfilter eingesetzt, die Netzrückwirkun
gen im Bereich bis 30 MHz und Störabstrahlungen im Bereich
bis 300 MHz ausfiltern können. Die Induktivität eines Netz
filters bildet einen frequenzabhängigen Widerstand für die
abzubauende Störspannung, wobei die Netzfilter dem Störfre
quenzspektrum des Umrichters möglichst gut angepaßt sein sol
len, also eine frequenzabhängige Dämpfung aufweisen sollen.
Ein individuelles Abstimmen eines Netzfilters, z. B. durch
Hinzufügen von Kondensatoren, erfordert umfangreiche MeS- und
nicht unkomplizierte Anpassungsarbeiten, zumal handelsübliche
Netzfilter fest konfiguriert sind und eine nachträgliche Er
gänzung von Bauelementen nur schwer zulassen. Nicht selten
sind Netzfilter deshalb überdimensioniert und stellen damit
selber einen unnötigen Blindleistungsverbraucher dar.
Ausgangsseitig am Umrichter auftretende Oberschwingungen wer
den durch du/dt-Filter und sogenannte Sinus-Filter bedämpft.
Ein du/dt-Filter (Zusammenschaltung von Drosselspule und Kon
densator geringer Kapazität) dämpft die höherfrequenten Stör
spannungen und entlastet die sonst hoch beanspruchten Wick
lungen eines nachgeordneten Elektromotors. Die verbliebenen
Oberschwingungen im Strom belasten den Motor jedoch noch und
führen zu Brummerscheinungen. Mit Sinus-Filtern (Zusammen
schaltung von Drosselspule und Kondensator größerer Kapazi
tät) läßt sich dieses Problem beherrschen, erfordert jedoch
einen entsprechend hohen Aufwand.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vor
schaltimpedanz anzugeben, die einfacher an die jeweiligen
Einsatzbedingungen anpaßbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Danach ist die Induktivität und/oder Kapazität und/oder der
ohmsche Widerstand der Vorschaltimpedanz veränderbar.
Die Veränderung kann bei einer Spule durch Änderung des ma
gnetischen Widerstandes im Magnetkreis, z. B. nach dem Tauch
spulenprinzip, bei Kondensatoren durch Änderung des Dielek
trikums oder der Position von Kondensatorplatten, bei ohm
schen Widerständen potentiometrisch erfolgen und müßte dann
von Hand vorgenommen werden.
Eine komfortablere Lösung ist die Zuschaltbarkeit von einzel
nen Bauelementen über Schalter, möglichst mittels elektroni
scher Schalter. Die Schalter können dabei über einen PC steu
erbar sein. Die Bauelemente können ganz von dem Scheinwider
standsnetzwerk abgetrennt oder angeschaltet, gegebenenfalls
aber auch nur von Reihen- in Parallelschaltung bzw. umgekehrt
umgeschaltet oder überbrückt werden.
Bei tieferen auszufilternden Frequenzen werden große Indukti
vitäten, bei höheren Frequenzen werden kleine Induktivitäten
eingesetzt; für Kondensatoren gelten die gleichen Beziehun
gen. Spulen werden üblicherweise eher in Reihenschaltung,
Kondensatoren meist in Parallelschaltung betrieben. Der Spu
lenanteil wird möglichst minimiert, da ansonsten unnötige
Leistungsverluste entstehen.
Über eine elektronische Schnittstelle können die Schalter
programmgesteuert sein, so daß sich der jeweils geforderte
Frequenzgang leicht verifizieren läßt. Die Anpassung kann
einmalig zur Einstellung eines ganz bestimmten Scheinwider
standsverlaufs über der Frequenz erfolgen, für den vorher
z. B. in Laborversuchen die zutreffende Schalterstellung er
mittelt wurde, sie kann aber auch vor Ort individuell erfol
gen.
Verschiedene Dämpfungsverläufe können mit ihrer zugehörigen
Schalterstellung abrufbar abgespeichert sein, so daß eine
leichte Auswahl eines bestimmtes Frequenzgangs oder gegebe
nenfalls auch eine Anpassung an gemessene Netzdaten erfolgen
kann. Da sich in Abhängigkeit von der Belastung eines Ver
brauchers, z. B. eines über einen Umrichter betriebenen Elek
tromotors, das Oberschwingungsspektrum verändern kann, kann
durch entsprechende Umschaltungen so die jeweils optimale An
passung an den aktuellen Oberschwingungsgehalt vorgenommen
werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt
ein Scheinwiderstandsnetzwerk bestehend aus vier Spulen L1
bis L4 mit verschieden hohen Induktivitäten, die sich zwi
schen einem Eingang E und einem Ausgang A, z. B. als vorge
schaltete Kommutierungsdrossel für einen Umrichter, mittels
Schaltern S1 bis S4 beliebig miteinander in Reihe schalten
lassen, so daß die Gesamtinduktivität in weiten Grenzen va
riabel ist. Die Schalter S1 bis S4 sind beispielsweise je
weils antiparallel geschaltete Thyristoren. Die Schaltlogi
stik muß so eingestellt sein, daß immer mindestens einer der
vier Schalter S1 bis S4 geöffnet ist.
Claims (12)
1. Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen
Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare Vorschaltimpe
danz, bestehend aus einem Scheinwiderstandsnetzwerk mit min
destens einer Spule und/oder mindestens einem Kondensator
und/oder mindestens einem ohmschen Widerstand,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Induktivität und/oder Kapazität und/oder ihr ohm
scher Widerstand veränderbar ist (sind).
2. Vorschaltimpedanz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Induktivität durch Änderung des magnetischen Wider
stands mindestens einer Spule verstellbar ist.
3. Vorschaltimpedanz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Kapazität durch Änderung des dielektrischen Wider
stands mindestens eines Kondensators verstellbar ist.
4. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Kapazität durch Änderung der Kondensatorplattenposi
tion mindestens eines Kondensators verstellbar ist.
5. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihr ohmscher Widerstand durch potentiometrische Änderung
mindestens eines Widerstandes verstellbar ist.
6. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einzelne Spulen und/oder Kondensatoren
und/oder ohmsche Widerstände an das Netzwerk in Reihen- oder
Parallelschaltung mittels Schalter zuschaltbar sind.
7. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einzelne Spulen und/oder Kondensatoren
und/oder ohmsche Widerstände von Reihen- in Parallelschaltung
und umgekehrt umschaltbar sind.
8. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalter elektronische Schalter sind.
9. Vorschaltimpedanz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schalter über einen PC steuerbar sind.
10. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Schalter des Netzwerkes in Abhängigkeit
von einem Soll-Ist-Vergleich eines Sollfrequenzgangs mit ei
nem gemessenen Frequenzgang regelbar ist.
11. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Schalter für einen gewünschten Frequenz
gang aus einem Speicher abrufbar ist.
12. Vorschaltimpedanz nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Schalter in Abhängigkeit von gemessenen
Netzdaten auswählbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139709 DE19939709A1 (de) | 1999-08-18 | 1999-08-18 | Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare Vorschaltimpedanz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999139709 DE19939709A1 (de) | 1999-08-18 | 1999-08-18 | Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare Vorschaltimpedanz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19939709A1 true DE19939709A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7919163
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999139709 Withdrawn DE19939709A1 (de) | 1999-08-18 | 1999-08-18 | Zwischen ein Wechselspannungsnetz und einen elektrischen Verbraucher oder Spannungserzeuger schaltbare Vorschaltimpedanz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19939709A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1503475A1 (de) * | 2003-07-30 | 2005-02-02 | Siemens Aktiengesellschaft | Anschaltverfahren für einen Blindleistungskompensator |
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-
1999
- 1999-08-18 DE DE1999139709 patent/DE19939709A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |