DE19912221A1 - Computersystem zur Auslegung einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere eines Walzwerks - Google Patents
Computersystem zur Auslegung einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere eines WalzwerksInfo
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Abstract
Computersystem zur Auslegung einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere einem Walzwerk, wobei das Computersystem ein Simulationsmodul zur Auslegung der Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere des Walzwerks, sowie ein Optimierungsmodul zur Bestimmung von Startwerten und/oder Parametern für das Simulationsmodul aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Computersystem zur Auslegung einer
Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere einem Walzwerk,
wobei das Computersystem ein Simulationsmodul zur Auslegung
der Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere dem Walz
werk.
Bei der Auslegung von Anlagen der Grundstoffindustrie, insbe
sondere bei der Auslegung von Walzwerken, stellt die ständig
wiederholende Aufgabenstellung der technologischen Analyse
der entsprechenden Anlagen mit unterschiedlichen Betrach
tungsschwerpunkten ein Problem dar. Dazu können z. B. off-line
Simulationen durchgeführt werden. Dabei ist es von grundle
gender Bedeutung, eine hohe Effektivität bezüglich Software-Güte
und Daten-Management zu erreichen, was wiederum zu einer
verbesserten Auslegung einer entsprechenden Anlage führt. Ne
ben einem verminderten Aufwand an Entwicklungskosten bedeutet
dies vor allem die Möglichkeit, in einer für die Projektie
rung einer Anlage zur Verfügung stehenden Zeit Berechnungen
mit höherer Genauigkeit durchzuführen. Unter Berücksichtigung
der Bedeutung einer guten Auslegung einer entsprechenden An
lage (z. B. bei einer Investitionssumme von DM 500 Millionen
und mehr und Anlagendurchsätzen von DM 1-3 Millionen Tonnen
Stahl pro Jahr und mehr) stellt eine optimale Auslegung einer
Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere eines Stahl
werks, einen deutlichen Marktvorteil dar. Entsprechend ist es
Aufgabe der Erfindung, ein Computersystem für eine verbesser
te Auslegung einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbeson
dere eines Walzwerks, anzugeben.
Die Aufgabe wird durch ein Computersystem zur Auslegung einer
Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere einem Walzwerk,
gelöst, wobei das Computersystem ein Simulationsmodul zur
Auslegung der Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere
des Walzwerks, sowie ein Optimierungsmodul zur Bestimmung von
Startwerten und/oder Parametern für das Simulationsmodul auf
weist. Auf diese Weise ist es möglich, eine besonders günsti
ge Auslegung einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbeson
dere eines Walzwerks, zu erreichen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Simu
lationsmodul ein Modell der Anlage der Grundstoffindustrie,
insbesondere des Walzwerks, auf.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist
das Optimierungsmodul ein vereinfachtes Modell der Anlage der
Grundstoffindustrie, insbesondere des Walzwerks, auf.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung be
rücksichtigt das Optimierungsmodul Nebenbedingungen bei der
Auslegung der Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere
des Walzwerks.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist
das Computersystem ein Kompromißmodul zur Festlegung von Be
wertungskriterien für eine Nutzwertanalyse für das Simula
tionsmodul und/oder das Optimierungsmodul auf.
In alternativer und erfinderischer Weise wird oben bezeichne
te Aufgabe außerdem durch ein Computersystem zur Auslegung
einer Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere einem
Walzwerk, gelöst, wobei das Computersystem ein Simulationsmo
dul zur Auslegung der Anlage der Grundstoffindustrie, insbe
sondere des Walzwerks, sowie ein Kompromißmodul zur Festle
gung von Bewertungskriterien für eine Nutzwertanalyse für das
Simulationsmodul aufweist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das Compu
tersystem eine Materialdatenbank zur Speicherung von Mate
rialeigenschaften von zu walzenden Metallen auf.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist
das Computersystem eine Referenzanlagen-Datenbank zur Spei
cherung von Daten und Parametern bestehender Anlagen der
Grundstoffindustrie, insbesondere bestehender Walzwerke, auf.
In weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist
das Computersystem ein zentrales Datenverwaltungsmodul zur
Koordinierung des Simulationsmoduls, des Optimierungsmoduls,
des Kompromißmoduls, der Materialdatenbank und/oder der Refe
renzanlagen-Datenbank auf.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Un
teransprüchen und den Ausführungsbeispielen. Im einzelnen
zeigen:
Fig. 1 ein Computersystem,
Fig. 2 ein Computersystem in alternativer Ausgestaltung,
Fig. 3 einen Entscheidungsbaum zur Implementierung in ei
nem Kompromißmodul.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Computersystem in beispiel
hafter Ausgestaltung. Das Computersystem weist in der bei
spielhaften Ausgestaltung ein Simulationsmodul 1, ein Opti
mierungsmodul 3, ein Kompromißmodul 4, eine Materialdaten
bank 7 sowie ein zentrales Datenverwaltungsmodul 2 auf. Dem
Simulationsmodul 1 liegt dabei in besonders vorteilhafter
Weise ein Simulationsmodul zur Simulation einer Anlage der
Grundstoffindustrie gemäß der DE 197 06 767 A1 zugrunde. Da
bei liegt dem Simulationsmodul 1 ein komplexes Modell einer
Anlage der Grundstoffindustrie bzw. eines Walzwerks zugrunde.
Im Gegensatz dazu liegt dem Optimierungsmodul 3 ein verein
fachtes Modell der Anlage der Grundstoffindustrie bzw. des
Walzwerks zugrunde. Mittels dieser vereinfachten Modellbil
dung ist es möglich, automatisch eine zulässige und im Sinne
einer mathematischen Optimierung allgemeine Lösung für die
Struktur bzw. konkrete Auslegung einer Anlage der Grundstoff
industrie bzw. eines Walzwerks zu generieren. Dabei werden
insbesondere umfangreiche Nebenbedingungen im Zuge einer Op
timierung mit dem Optimierungsmodul 3 berücksichtigt. Diese
Nebenbedingungen sind beispielsweise:
- - vorgegebene Fertigbandtemperatur
- - vorgegebene Fertigbanddicke
- - maximale Walzleistung je Gerüst
- - maximale Walzmomente je Gerüst
- - maximale Walzkräfte je Gerüst
- - maximaler Greifwinkel je Gerüst
- - maximale Walzgeschwindigkeit je Gerüst.
Unter Einhaltung dieser beispielhaften Nebenbedingungen wer
den mittels des Optimierungsmoduls 3 beispielsweise Größen
wie Durchsatz, Energieverbrauch oder Walzverschleiß opti
miert. Im Zuge dieser Optimierung ermittelt das Optimierungs
modul 3 Startwerte bzw. Parameter für eine Anlagensimulation
mittels des Simulationsmoduls. Details in bezug auf eine be
sonders vorteilhafte Ausgestaltung des Simulationsmoduls 1
können der DE 197 06 548 A1 entnommen werden. Mittels des Si
mulationsmoduls 1 werden die Parameter bzw. Startwerte, die
mittels des Simulationsmoduls 1 ermittelt worden sind, analy
siert, gegebenenfalls auf weitere Nebenbedingungen überprüft
und gegebenenfalls modifiziert.
Mittels der Materialdatenbank 7 werden materialspezifische
Daten, wie z. B. die chemische Analyse eines Stahls, physika
lische Größen eines Stahls (z. B. seine Dichte) sowie mate
rialabhängige Modellkoeffizienten (z. B. zur Berechnung des
Gefüges eines Stahls) bereitgestellt. Die Koordinierung des
Simulationsmoduls 1, des Optimierungsmoduls 3, des Kompromiß
moduls 4 sowie der Materialdatenbank 7 erfolgt mittels eines
zentralen Datenbankmoduls 2.
Das Zusammenwirken des Simulationsmoduls 1 und des Optimie
rungsmoduls 3 erfolgt dabei vorteilhafterweise derart, daß
mittels des Optimierungsmoduls 3 auf der Basis vereinfachter
Modelle eine automatische Generierung einer optimalen Anlage
erfolgt, die durch die Simulation im Simulationsmodul 1 auf
der Basis sehr komplexer und genauer Modelle erfolgt. Die Mo
delle, die dem Simulationsmodul 1 zugrunde liegen, sind dabei
vorteilhafterweise derart komplex und genau, daß eine automa
tische Generierung einer optimalen Anlagenstruktur auf der
Basis dieser Modelle aufgrund beschränkter Rechenkapazität
nicht in Frage kommt. Vorteilhafterweise liefert das Simula
tionsmodul 1 eine Überprüfung des vom Optimierungsmodul 3 er
mittelten Ergebnisses für eine optimale Auslegung einer Anla
ge. Wird das Ergebnis, das das Simulationsmodul 1 liefert,
nicht akzeptiert, z. B. dadurch, daß sich herausstellt, daß
gewisse Nebenbedingungen nicht erfüllt sind, so erfolgt eine
erneute Optimierung mittels des Optimierungsmoduls 3, wobei
geänderte Randbedingungen zugrunde gelegt werden.
Fig. 2 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel eines Compu
tersystems. Dabei ist das Computersystem gemäß Fig. 1 um ein
Kostenanalysemodul 5, ein Dimensionierungsmodul 6, eine Stra
tegiedatenbank 8 sowie eine Referenzanlagen-Datenbank erwei
tert. Das Kostenanalysemodul 5 liefert Abschätzungen für
Preise für Edukte, Produkte und Energie sowie für die Bereit
stellung und Inbetriebnahme von neuen Anlagenteilen. Das Di
mensionierungsmodul 6 stellt einen Bezug zwischen zu verwen
denden Bauteilen und zur Verfügung stehenden Standardbautei
len her. In der Strategiedatenbank 8 können Daten wie Markt
kenntnisse, technologische Trends, Definitionen und Wichtung
von Produktionszielen, Definition und Wichtung von Einzelhei
ten und Nebenbedingungen abgespeichert sein. In der Referenz
anlagen-Datenbank 9 sind Daten über Referenzanlagen abgespei
chert.
Fig. 3 zeigt einen Entscheidungsbaum zur Implementierung in
einem Kompromißmodul 4 gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2. Dabei bezeich
net Bezugszeichen 10 eine als optimal betrachtete Entschei
dung. Diese teilt sich auf in technische Aspekte 11, Flexibi
lität 12 und ökonomische Aspekte 13. Die technischen Aspekte
11 teilen sich wiederum auf in Steuerung 14 und Technologie
15. Die Steuerung 14 teilt sich auf in Produktqualität 18 und
kritische Zustände 19. Die Produktqualität 18 teilt sich auf
in Planheit 24 und Gefüge 25. Die kritischen Zustände 19 tei
len sich auf in maximale Walzkraft 26, maximale Motorleistung
27 und maximale Walzgeschwindigkeit 28. Die Technologie 15
teilt sich auf in konstante Motorleistung 20 und minimale
Stichzahl 21. Die ökonomischen Aspekte 13 teilen sich auf in
Gewinn 16 und Kennzahlen 17. Der Gewinn 16 teilt sich auf in
Erlös 22 und Aufwendungen 23. Die auf der letzten Verfeine
rungsebene angeordneten Kriterien, d. h. Planheit 24, Gefüge
25, maximale Walzkraft 26, maximale Motorleistung 27, maxima
le Walzgeschwindigkeit 28, konstante Motorleistung 20, mini
male Stichzahl 21, Erlös 22 und Aufwendungen 23 können eine
zu minimierende/maximierende Zielfunktion, eine Nebenbedin
gung, oder ein Bewertungskriterium bilden oder unberücksich
tigt bleiben. Eine entsprechende Einordnung erfolgt mittels
des Kompromißmoduls 4. Einzelheiten eines Kompromißmoduls in
vorteilhafter Ausgestaltung können der DE 196 37 917 C2 ent
nommen werden.
Claims (9)
1. Computersystem zur Auslegung einer Anlage der Grundstoff
industrie, insbesondere eines Walzwerks, wobei das Computer
system ein Optimierungsmodul zur automatischen Auslegung der
Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere des Walzwerks,
sowie ein Simulationsmodul zur Überprüfung der vom Optimie
rungsmodul ermittelten Auslegung der Anlage der Grundstoffin
dustrie, insbesondere des Walzwerks, aufweist.
2. Computersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Simulationsmodul ein Modell der Anlage der Grund
stoffindustrie, insbesondere des Walzwerks, aufweist.
3. Computersystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Optimierungsmodul ein vereinfachtes Modell der Anlage
der Grundstoffindustrie, insbesondere des Walzwerks, auf
weist.
4. Computersystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Optimierungsmodul Nebenbedingungen bei der Auslegung
der Anlage der Grundstoffindustrie, insbesondere des Walz
werks, berücksichtigend ausgebildet ist.
5. Computersystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Kompromißmodul zur Festlegung von Bewertungskrite
rien für eine Nutzwertanalyse für das Simulationsmodul
und/oder das Optimierungsmodul aufweist.
6. Computersystem zur Auslegung einer Anlage der Grundstoff
industrie, insbesondere eines Walzwerks, wobei das Computer
system ein Simulationsmodul zur Auslegung der Anlage der
Grundstoffindustrie, insbesondere des Walzwerks, sowie ein
Kompromißmodul zur Festlegung von Bewertungskriterien für ei
ne Nutzwertanalyse für das Simulationsmodul aufweist.
7. Computersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Materialdatenbank zur Speicherung von Materialei
genschaften von zu walzenden Metallen aufweist.
8. Computersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Referenzanlagen-Datenbank zur Speicherung von Da
ten und Parametern bestehender Anlagen der Grundstoffindu
strie, insbesondere bestehender Walzwerke, aufweist.
9. Computersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ein zentrales Datenverwaltungsmodul zur Koordinierung
des Simulationsmoduls, des Optimierungsmoduls, des Kompromiß
moduls, der Materialdatenbank und/oder der Referenzanlagen-Da
tenbank aufweist.
Priority Applications (1)
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DE19912221B4 DE19912221B4 (de) | 2006-07-27 |
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ID=7877190
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Country | Link |
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