DE19907401A1 - Verfahren zur Verhinderung von Scheibenbeschlag in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung von Scheibenbeschlag in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung von Scheibenbeschlag in einem Kraftfahrzeug, bei dem sich auf eine Scheibe niederschlagende relative Feuchtigkeit (phi¶SCH¶) von einem Feuchtesensor als eine relative Feuchte (phi¶s¶) gemessen wird und ein der gemessenen Feuchte (phi¶s¶) entsprechendes Feuchtesignal einem Steuergerät einer Belüftungsanlage zugeführt wird. Um die Fahrsicherheit zu erhöhen, indem zuverlässig, bei allen klimatischen Bedingungen und unabhängig von der Sonneneinstrahlung, ein Beschlagen der Scheiben rechtzeitig erkannt wird, wird vorgeschlagen, daß dem Steuergerät ein Signal eines Solarsensors zugeführt wird, das der Intensität der einfallenden Sonneneinstrahlung entspricht und aus diesem Signal die Erwärmung (DELTAT¶s¶) des Feuchtesensors in etwa bestimmt wird und aus der Erwärmung (DELTAT¶s¶) und der gemessenen relativen Feuchte (phi¶s¶) die tatsächliche relative Feuchte an der Scheibenoberfläche (phi¶SCH¶) bestimmt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung von
Scheibenbeschlag in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
In Kraftfahrzeugen können verschiedene klimatische Zustände herrschen,
unter denen es zum Beschlagen der Scheiben kommen kann. So
beschlagen die Scheiben insbesondere beispielsweise in der kalten
Jahreszeit, wenn sich Feuchtigkeit aus dem beheizten Innenraum an den
kalten Scheiben niederschlägt. Um einen Scheibenbeschlag, der die Sicht
und damit die Sicherheit stark beeinträchtigt, zu verhindern, ist es bekannt,
einen feuchtesensitiven Sensor auf die Innenseite der Windschutzscheibe
zu kleben oder zu klemmen. Bei beginnendem Scheibenbeschlag, noch
bevor dieser sichtbar wird, ändert sich die Kapazität des elektrischen
Sensors sprunghaft. Diese Änderung kann ausgewertet werden und einem
Steuergerät einer Belüftungsanlage zugeführt werden, durch das dann
geeignete Maßnahmen zur Beschlagsvermeidung, beispielsweise durch
Zuführen von Frischluft, eingeleitet werden.
Aus der DE 37 39 372 ist ein weiteres Verfahren zur Verhinderung von
Scheibenbeschlag bekannt, bei dem einem Steuergerät der
Belüftungsanlage die Innentemperatur im Kraftfahrzeug, die
Außentemperatur und die Innenfeuchte zugeführt werden. Aus diesen
Werten wird die Scheibentemperatur und eine Grenzfeuchte errechnet. Die
Differenz zwischen der gemessenen Innenraumfeuchte und der Grenz
feuchte wird auf einem definierten Wert gehalten, wodurch ein Scheiben
beschlag reduziert oder vermieden werden kann.
Nachteilig an diesem Verfahren, die einen auf die Scheibe geklebten oder
geklemmten Feuchtesensor einsetzen, ist, daß es bei Sonneneinstrahlung
zu einer Erwärmung des Feuchtesensorelements kommen, aber die
Scheiben nicht erwärmt werden. Da der Taupunkt am Feuchtesensor und an
der Scheibe jedoch gleich bleibt, zeigt der Sensor aufgrund seiner höheren
Temperatur eine geringere relative Feuchte an, als tatsächlich an der
Scheibe vorhanden ist. Somit kann es zum Beschlagen der Scheiben
kommen, ohne daß dies von dem Feuchtesensor registriert würde.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, die
genannten Nachteile zu vermeiden und dadurch die Sicherheit zu erhöhen,
indem zuverlässig, bei allen klimatischen Bedingungen und unabhängig von
der Sonneneinstrahlung, ein Beschlagen der Scheiben rechtzeitig erkannt
wird und entsprechende Maßnahmen zur Verhinderung des Scheiben
beschlags eingeleitet werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß dem Steuergerät der Belüftungs-
Heizungs- oder Klimaanlage ein Signal eines Solarsensors zugeführt wird,
das der Intensität der einfallenden Sonneneinstrahlung entspricht. Aus
diesem Signal wird dann die Erwärmung des Feuchtesensors in etwa
bestimmt wird und aus der Erwärmung und der gemessenen relativen
Feuchte die tatsächliche relative Feuchte an der Scheibenoberfläche
bestimmt. Dadurch wird erreicht, daß auch bei Sonneneinstrahlung, wenn
der Feuchtesensor eine andere Temperatur aufweist als die Scheibe,
zuverlässig ein Beschlagen der Scheibe erkannt werden kann. Ein
Scheibenbeschlag kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits
ermittelt werden, bevor der Beschlag für den Fahrer sichtbar ist.
Vorteilhafterweise wird die relative Feuchte an der Scheibenoberfläche in
dem Steuergerät berechnet.
In einer Ausgestaltung der Erfindung werden neben der Sonneneinstrahlung
auch die Innen- und/oder die Außentemperatur erfaßt, denn diese Tempe
raturen können auch einen Einfluß auf die Erwärmung des Feuchtesensors
haben. Damit kann die tatsächliche Feuchte an der Scheibenoberfläche
genauer bestimmt werden.
Ebenso können in Weiterbildung der Erfindung eine durch die Belüftungs-,
Heizungs- oder Klimaanlage eingestellte Luftverteilung und/oder eine
Gebläsestärke erfaßt werden. Dann kann, wenn beispielsweise die
Luftverteilung und die Gebläsestärke so eingestellt sind, daß vermehrt
warme Luft in Richtung des Feuchtesensors geblasen wird und der Feuchte
sensor nicht nur durch die Sonneneinstrahlung, sondern auch durch die
angeblasene warme Luft erwärmt wird, diese Erwärmung des Feuchte
sensors verbessert erfaßt werden und die tatsächliche Feuchte an der
Scheibenoberfläche genauer bestimmt werden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der einzigen Figur der Zeichnung
erläutert werden. In der Zeichnung ist die relative Feuchtigkeit an einer
Fahrzeugscheibe ϕSCH und die relative Feuchtigkeit ϕS an einer Oberfläche
eines Feuchtesensors, sowie die Temperatur der Scheibe TSCH und die
Temperatur des Feuchtesensors TS gegenüber der Zeit t aufgetragen. Es ist
zu bemerken, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die absoluten
Temperaturen TSCH und TS nicht gemessen werden müssen. Ohne Sonnen
einstrahlung, also für den Zeitraum t < t0 entspricht die Temperatur der
Scheibe TSCH der Temperatur des Sensors TS und die relative Feuchtigkeit
an der Scheibenoberfläche ϕSCH entspricht der gemessenen relativen
Feuchte ϕS an der Feuchtesensoroberfläche. Bei Sonneneinstrahlung, also
für die Zeit t < t0, wird die Temperatur der Scheibe TSCH und auch die
Feuchtigkeit an der Scheibe ϕSCH konstant bleiben. Die Temperatur des
Feuchtesensors TS wird jedoch ansteigen, so daß der Feuchtesensor eine
niedrigere relative Feuchte ϕS an seiner Oberfläche registriert und ein
entsprechendes Signal an das Steuergerät der Belüftungsanlage senden
wird. Ohne Korrektur des Feuchtesignals würde jetzt die relative Feuchte an
der Scheibe ϕSCH nicht exakt bestimmt und es könnte ein Scheibenbeschlag
auftreten.
An dieser Stelle setzt die Erfindung ein, die vorsieht, daß dem Steuergerät
der Belüftungsanlage ein Signal eines Solarsensors zugeführt wird, welches
der Intensität der einfallenden Sonneneinstrahlung entspricht, so daß über
dieses Signal des Solarsensors die Erwärmung ΔTS des Feuchtesensors,
zumindest qualitativ, rechnerisch bestimmt werden kann. Über diese
Erwärmung ΔTS kann dann rechnerisch die tatsächliche relative Feuchte an
der Scheibe ϕSCH über die gemessene relative Feuchte ϕS an der Feuchte
sensoroberfläche bestimmt werden. Dies kann entweder über einen
geeigneten mathematischen Formalismus nach bekannten physikalischen
Gesetzen geschehen oder es kann in Versuchen ein empirischer
Zusammenhang zwischen der Erwärmung ΔTS und entsprechenden
Korrekturfaktoren für die relative Feuchte ϕS der Feuchtesensoroberfläche in
einem Speicher abgelegt sein. Über die Korrekturfaktoren kann dann die
tatsächliche relative Feuchte an der Scheibenoberfläche ϕSCH über die
gemessene relative Feuchte ϕS an der Feuchtsensoroberfläche bestimmt
werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verhinderung von Scheibenbeschlag in einem Kraftfahr
zeug, bei dem sich auf eine Scheibe niederschlagende relative
Feuchtigkeit (ϕSCH) von einem Feuchtesensor als eine relative Feuchte
(ϕS) gemessen wird und ein der gemessenen Feuchte (ϕS)
entsprechendes Feuchtesignal einem Steuergerät einer Belüftungs
anlage zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steuer
gerät ein Signal eines Solarsensors zugeführt wird, das der Intensität
der einfallenden Sonneneinstrahlung entspricht und aus diesem Signal
die Erwärmung (ΔTS) des Feuchtesensors in etwa bestimmt wird und
aus der Erwärmung (ΔTS) und der gemessenen relativen Feuchte (ϕS)
die tatsächliche relative Feuchte an der Scheibenoberfläche (ϕSCH)
bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die relative
Feuchte (ϕSCH) an der Scheibenoberfläche berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innen- und/oder die Außentemperatur erfaßt werden und bei der
Bestimmung der relative Feuchte (ϕSCH) an der Scheibenoberfläche
mittels der gemessenen relative Feuchte (ϕS), berücksichtigt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine durch eine Heizungs- oder Klimaanlage
eingestellte Luftverteilung und/oder eine Gebläsestärke erfaßt werden
und bei der Bestimmung der relative Feuchte (ϕSCH) an der
Scheibenoberfläche über die gemessene relative Feuchte (ϕS), berück
sichtigt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE1999107401 DE19907401A1 (de) | 1999-02-20 | 1999-02-20 | Verfahren zur Verhinderung von Scheibenbeschlag in einem Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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