DE19857172A1 - Spezialschiff zum Auslegen maritimer Solarfolien - Google Patents
Spezialschiff zum Auslegen maritimer SolarfolienInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B35/00—Vessels or similar floating structures specially adapted for specific purposes and not otherwise provided for
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Photovoltaic Devices (AREA)
Abstract
Hochseetaugliches Spezialschiff zum Transport und zum Verlegen von photovoltaisch beschichteten maritimen Solarfolien, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Antriebe an Bord zwecks Gewährleistung der bei Folienverlegearbeiten notwendigen hohen Präzision mit intelligent über Sensoren und Elektronik gesteuerten Elektromotoren arbeiten, was neben den Antrieben für die Folientrommeln auch für den mit dem Propeller und der Ruderanlage integrierten Unterwasser-Elektromotor gilt, wobei die am und seitlich vom Heck des Verlegeschiffes angeordneten, mit Transportrollen ausgerüsteten Hebebühnen und Rutschen die Ränder von bereits im Wasser liegender und neu vom Schiff abgezogener Folien derart aufeinander legen, daß m. H. von Schweißen oder Verkleben ein mechanisch zuverlässiger Verbund eines großen auf dem Meerwasser schwimmenden Solarteppichs hergestellt wird.
Description
Maritime Solarfolien bestehen vornehmlich aus transparentem, elastischem Polye
thylen und setzen sich aus drei miteinander verschweißten oder verklebten Folien
zusammen: Die obere, meist aus dem Wasser ragende Deckfolie, die mittlere pho
toaktiv beschichtete Trägerfolie und die ins Meerwasser eintauchende Bodenfolie.
Ein Quadratkilometer einer solchen Folie kann bei Annahme eines relativ niedrigen
Anlagenwirkungsgrades von 5% im Jahr etwa 0,1 Millionen kWh elektrische Energie
aus Sonnenlicht produzieren. Um ein großes 1300-MW-Kernkraftwerk für die Be
reitstellung von etwa 10 Mrd kWh im Jahr durch eine maritime Solaranlage zu erset
zen, ist eine z. B. an der Nordküste des Mittelmeeres auf der Wasseroberfläche zu
verlegender Folienteppich mit 100 km2 Fläche z. B. in Form eines Quadrats mit 10 km
Kantenlänge zu verlegen. Für diesen wichtigen Arbeitsgang sind speziell gestal
tete neuartige Folienverlegeschiffe erforderlich. Zum besseren Verständnis der Be
schreibung sei auf anliegende zeichnerische Darstellungen mit Fig. 1 bis 4 hin
gewiesen.
Als eine für wirtschaftliche Verlegearbeiten optimale Größe hat sich eine
Schiffslänge von etwa 250 m bei einer Breite von etwa 35 m erwiesen. Im Inneren
des Schiffes lassen sich zehn große Rollen mit aufgewickelter Solarfolie von 30 m
Breite unterbringen. Die Rollen mit 2 m Innen- und 20 m Außendurchmesser haben
unter Vorgabe einer Dicke pro Lage von 3 mm (2,2 mm Solarfolien, 0,8 mm Luft und
zwischenliegendes Antihaftmaterial) etwa 3000 Lagen und damit etwa 100 km
Länge pro Rolle. Ein Schiff kann
10 × 100 km × 0,03 km = 30 km2
von der Land-Folienverladestation im Hafen bis zum Verlegeort in ein sonnenreiches
und wenig sturmgefährdetes Meer transportieren. Ein solcher Folienteppich
produziert im Jahr bei einem Wirkungsgrad von 5% aus der aufgestrahlten Sonnen
energie ca. 3 Mrd kWh. Um ein 1300 MW-Kernkraftwerk mit einer Jahresproduktion
von etwa 10 Mrd kWh abzulösen, müssen die Verlegeschiffe bis zu viermal vom
Hafen zum Verlegeort und zurück fahren. Bei einer Verlegegeschwindigkeit von 5 km/Std.
(Fußgängergeschwindigkeit) und einer angenommenen aktiven Tagesar
beitszeit von 12 Stunden sind etwa 17 Tage zum Auslegen einer Folienladung erfor
derlich. Wird unterstellt, daß das Beladen des Schiffes mit aufgewickelten, etwa je
60 Tonnen schweren Folienrollen, eine Hafenliegezeit von 1 Tag erfordert, für An-
und Rückreise bei voller Fahrt des Schiffes 12 Tage zu veranschlagen sind, (Bsp.
Fahrstrecke Hamburg-Genua) so erfordert ein einzelner Einsatz insgesamt etwa 30
Tage. Wird Werftliegezeit für Wartungsarbeiten hinzugerechnet, steht das Schiff im
Jahr für etwa 10 Einsätze bereit.
Wir unterstellen, daß 5 Folienverlegeschiffe zum ständigen Einsatz in deutschen
Häfen verfügbar sind, so daß Folienverlegearbeiten ohne Pausen auftragsgemäß
abgewickelt werden können. Dann läßt sich der Ersatz eines 1300 MW-KKWs durch
eine maritime Solarfolienanlage theoretisch binnen 55 Tagen abwickeln. Um die ge
samte heutige Kapazität deutscher KKWs von 150 Mrd kWh/Jahr auf maritime Solar
technik umzustellen, sind theoretisch etwa 825 Arbeitstage notwendig, was sich aber
durch den gleichzeitigen parallelen Einsatz von zwei Verlegeschiffen halbieren läßt,
so daß im Prinzip etwas mehr als zwei Jahre ausreichen, um die heutige KKW-Ka
pazität vollwertig auf Solarstrom umzustellen. Der Engpaß bei der Verwirklichung ei
nes solchen Zeitplanes dürfte nicht bei den maritimen Verlegearbeiten bestehen,
sondern bei der Vorfertigung der benötigten großen Mengen von Solarfolien in
Chemiebetrieben. Insbesondere bedarf es schnellerer und wirtschaftlicherer Verfah
ren zur Beschichtung von Folien mit photaktivem Material als gegenwärtig bekannt.
Sicher ist das möglich, aber bislang wurde noch nicht über bessere Verfahren für die
hier genannten großen Mengen nachgedacht.
Unter Beachtung vorstehender kurzen Zeiten für die maritime Solarfolienverle
gung ist es keine Utopie, nicht nur die KKWs, sondern bei allen der Stromerzeugung
in Deutschland dienenden Kraftwerke auf maritime Solarenergie umzusteigen. Da
der Anteil der Kernenergie bei uns etwa 30% beträgt, genügen etwa weitere 5,5
Jahre, um auch die zur Luftverschmutzung beitragenden und die fossilen Energie
vorräte dezimierenden herkömmlichen Kraftwerke abzulösen. Bei einer Jahrespro
duktion aller deutschen Kraftwerke von etwa 500 Mrd kWh fallen bei Vorgabe eines
mittleren Preises von 0,20 DM/kWh im Jahr Einnahmen in Höhe von 100 Mrd DM
an. Die Investitionen für die neuen maritimen Solaranlagen sollen hälftig durch
Stromeinnahmen während einer etwa 20jährigen Lebensdauer gedeckt werden, d. h.
die Investitionskosten sollen unter
20 Jahre × 100 Mrd DM × 0,5 = 1000 Mrd DM
bleiben. Brennstoffkosten gibt es bei der Sonnenenergie nicht. Unterstellen wir, daß
der Bau und der Betrieb eines Folienverlegeschiffs während seiner 20jährigen Le
bensdauer etwa 200 Millionen DM und somit bei 5 bereit gehaltenen Schiffen 1 Mil
liarde DM kostet, liegt der Kostenanteil für die Verlegeschiffe bei 0,1%, ist also ver
nachlässigbar gering. Daher sollte an einer hochwertigen Ausstattung solcher
Schiffe nicht gespart werden.
Es ist keine Utopie, auf der Erde den gesamten Energiebedarf künftig mit Hilfe
von maritimen Solaranlagen zu decken. In etwa 100 bis 200 Jahren besteht hierzu
so oder so ein Zwang, da darin die fossilen Rohstoffvorräte, zuerst von Erdöl, dann
von Erdgas und später als Kohle, erschöpft sind. Beginnen wir mit der Ablösung der
Elektroenergiekraftwerke unserer Erde durch maritime Solaranlagen! Dazu werden
für den Energiebedarf von 10 × 10 Mrd kWh/Jahr etwa 100.000 km2 auf dem Meer
wasser zu verlegender Solarfolien benötigt. Das hört sich viel an, ist jedoch nur
0.03% der Oberfläche unserer Weltmeere. Wir verhindern mit der maritimen Solar
technik den Verbrauch von Festland für teuere landgestützte Solaranlagen und ma
chen nebenbei unfruchtbares Land wie Wüsten m. H. von im Sommer anfallender
Überschuß-Solarenergie durch Wandlung von Meer- in Trinkwasser fruchtbar. Soll
vorgenannter Übergang von herkömmlichen Kraftwerken zur Stromerzeugung auf
maritime Solaranlagen binnen etwa 50 Jahre weltweit gelingen, so reicht eine Flotte
an Verlegeschiffen, die an verschiedenen Orten der Erde stationiert sind, von ledig
lich etwa einem Dutzend Schiffen aus. Das ist verschwindend gering im Vergleich
zur Größe der gegenwärtigen Handelsflotten.
Fig. 1 zeigt die Aufsicht auf ein Folienverlegeschiff mit z. B. 250 m Länge und 35 m
Breite. In zehn Schächten sind zehn Folienrollen (1) hintereinander unterge
bracht. Das Heck (2) ist ähnlich wie bei einem Fischfabrikschiff abklappbar. In Fig.
2 ist 3 die "Brücke" mit Räumen für die Steuerung des Schiffes einschließlich der
Motoren für die Folientrommeln und die Anordnung am Heck zum Verlegen und Ver
schweißen der Ränder von nebeneinander ausgelegter Folien. Darunter befinden
sich die Mannschaftsräume. Das Schiff muß sehr präzise mit eigner Kraft auf Kurs
gehalten werden. Dies erfolgt mit Hilfe des mit dem Propeller und Ruder integrierten
Unterwasser-Elektromotors am Heck (4) und zusätzlichem Bugstrahler. Im Bug (5)
ist auch das hochtourige Diesel- oder Gasturbinenaggregat installiert, das die Elek
troenergie für das gesamte Schiff liefert. Die Trommelantriebe (6) sind mit der
Schiffgsgeschwindigkeit synchronisiert. Auf Schienen längs des Schiffes wird ein
über den Folienrollen laufendes Folienschneid- und Schweißgerät (7) beim Rollen
wechsel ferngesteuert eingesetzt. Die Seitenwände und der Schiffsboden sind mit
flutbaren Kammern (8) ausgestattet, um das Schiff trimmen zu können, z. B. wenn
sich der Schwerpunkt im Zusammenhang mit dem Abspulen der Folienrollen ver
schiebt oder das Schiff im Vergleich zu den bereits im Wasser schwimmenden Foli
enteppich zu hoch aufschwimmt.
Fig. 3 und 4 zeigen die am Heck und seitlich davon angeordneten Einrichtun
gen zum Nebeneinanderlegen von maritimen Solarfolien und zum Verschweißen
aufeinanderliegender Folienränder. Am Heck ist eine ähnlich einer Rutsche gestal
tete Bühne angebracht, auf der mit Unterstützung von synchron mit der Fahrge
schwindigkeit des Schiffes laufenden, elektromotorisch angetriebenen Trommeln die
von den Rollen abgespulte Folie ins Meer transportiert wird. Dabei sorgen die Rol
len 9 dafür, daß die Folie leicht schräg gezogen wird, so daß sich der eine Rand
mehrere Zentimeter über die bereits ins Meer ausgelegte Folie 10 schiebt. Sensoren
überwachen den notwendigen Überlappungsfaktor und steuern die Rollen 9 und 11
zwecks Optimierung. Ab der Zone bei 11 bis zum Eintauchen der beiden Folien ins
Meer erfolgt das Zusammenschweißen oder ggf. auch Kleben unter Zurhilfenahme
von die Folien an ihren Überlappungszonen zusammenpressenden Walzen. Im Be
darfsfall werden in die Schweißnaht zusätzlich Seile eingeschweißt, die von einer
Seiltrommel im Inneren des Schiffes abgezogen werden. Diese eingeschweißten
Seile dienen zur mechanischen Verstärkung des Folienteppichs und werden für
Knotenpunkte für die den Solarteppich am Meeresboden befestigenden Ankertros
sen genützt. Die am Heck seitlich befestigte und mit Rollen ausgestattete Folienhe
bebühne kann bei voller Fahrt des Schiffes zwischen Hafen und Verlegeort seitlich
hochgeklappt werden. Gleichermaßen kann die am Heck angeordnete Folienverle
gebühne bei freier Fahrt eingezogen werden.
Claims (5)
1. Hochseetaugliches Spezialschiff zum Transport und zum Verlegen von mit photo
voltaischer Beschichtung ausgerüsteten maritimen Solarfolien, wobei die Folien von
Transportrollen mit gleicher Geschwindigkeit wie die Relativgeschwindigkeit des
Schiffes zum Meer abgezogen werden müssen, um sie sicher mit benachbarten, be
reits auf dem Meer ausgelegten Folien verbinden zu können, dadurch gekennzeich
net, daß die gesamte Energieversorgung des Spezialschiffes durch ein mit Diesel
motor- oder Gasturbine angetriebenen Stromerzeuger und unter Abstimmung vom
Propeller-Vortrieb mit der Abspulgeschwindigkeit der Folien durch sensor- und
elektronisch gesteuerte Elektromotoren erfolgt.
2. Hochseetüchtiges Spezialschiff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Gewährleistung eines stufenlos fein einstellbaren Vorschubs ein mit dem Propel
ler und dem Ruderblatt integrierter Unterwasser-Elektromotor und zusätzlich ein
Bugstrahler eingesetzt wird.
3. Hochseetüchtiges Spezialschiff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
über dem Laderaum der maritimen Solarfolientrommeln ein auf Schienen rollendes,
von der Brücke fernsteuerbares Schneide- und Folienschweißgerät angeordnet ist,
das das Ende einer abgespulten Folienrolle mit dem Anfang der benachbarten, noch
vollen Rolle verbindet und wobei auch die Stromleiterverbindungen zwischen den
Solarkollektorzellen hergestellt und wasserdicht eingeschweißt werden.
4. Hochseetüchtiges Spezialschiff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
am Heck und seitlich vom Heck je eine ausklappbare Folienhebe- und Transport
bühne angeordnet ist, wobei die Heckbühne des Schiffs unter Rollenunterstützung
die vom Schiff gezogene Solarfolie seitlich leicht verschoben in Richtung Meeres
oberfläche transportiert, wo die Folienkante über der mittels der seitlichen Hebe
bühne unter Rollenhilfe aus dem Meer gehobene, bereits im Meer ausgelegte Foli
enteppich zu liegen kommt und unter Anpressung beider Folienüberlappungen
durch Schweißen oder Kleben mechanisch miteinander verbunden werden.
5. Hochseetüchtiges Spezialschiff gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
beim mechanischen Verbinden der maritimen Solarfolien in den überlappenden Teil
beider Folien ein der mechanischen Stabilisierung und als Knotenpunkt für Anker
trossen zum Festlegen des Solarteppichs über dem Meeresgrund dienendes Seil
eingeschweißt oder geklebt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19857172A DE19857172A1 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Spezialschiff zum Auslegen maritimer Solarfolien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19857172A DE19857172A1 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Spezialschiff zum Auslegen maritimer Solarfolien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19857172A1 true DE19857172A1 (de) | 2000-06-15 |
Family
ID=7890728
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19857172A Withdrawn DE19857172A1 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Spezialschiff zum Auslegen maritimer Solarfolien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19857172A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2016087361A1 (de) * | 2014-12-04 | 2016-06-09 | Benecke-Kaliko Ag | Anschlusseinrichtung zur elektrischen kontaktierung von flächig ausgebildeten elektrisch leitenden elementen und deren verwendung |
-
1998
- 1998-12-11 DE DE19857172A patent/DE19857172A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2016087361A1 (de) * | 2014-12-04 | 2016-06-09 | Benecke-Kaliko Ag | Anschlusseinrichtung zur elektrischen kontaktierung von flächig ausgebildeten elektrisch leitenden elementen und deren verwendung |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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