DE19852080C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines LeistungshalbleitersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters, wobei das Bauelement mittels eines Kühlkörpers oder Kühlmediums gekühlt wird. Die Temperatur des Kühlkörpers oder des Kühlmediums wird an einem Erfassungsort erfasst, welcher nach einer Änderung der Verlustleistung des Bauelements seine Gleichgewichtstemperatur mit einer Zeitkonstante erreicht, die groß ist gegenüber der Zeitkonstante, mit welcher das Bauelement seine Gleichgewichtstemperatur erreicht. Die Temperatur des Bauelements wird durch die Addition eines Temperaturdifferenzwertes zur erfassten Temperatur des Erfassungsortes bestimmt, wobei der Temperaturdifferenzwert DELTAT¶2¶ rechnerisch unter Verwendung einer vorbekannten Abhängigkeit ermittelt wird, welche den Temperaturdifferenzwert abhängig von der Verlustleistung oder abhängig von der Verlustleistung und der Zeitdifferenz nach einer Änderung der Verlustleistung darstellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung der
Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere
eines Leistungshalbleiter, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentan
spruchs 1 und des Patentanspruchs 8.
Bei elektromotorisch angetriebenen Pumpen, die für Servolenksysteme in der
KFZ-Technik verwendet werden, finden häufig bürstenlose Gleichstrommotoren
Verwendung, welche eine entsprechende Ansteuerelektronik benötigen. Zur
Beaufschlagung der Statorwicklungen des Motors mit dem gewünschten Gleich
strom bieten sich Leistungshalbleiter, beispielsweise Power-FET's an, die zu
mindest bei größeren Pumpenleistungen entsprechend gekühlt werden müssen.
Die FET's werden aus Kostengründen in der Regel relativ knapp dimensioniert.
Dabei ist nicht sichergestellt, dass über den gesamten möglichen Temperaturbe
reich die für FET's zulässige Chiptemperatur nicht überschritten wird. Es ist
daher erforderlich, die Temperatur der FET's zu überwachen und ggf. bei Detek
tieren einer unzulässig hohen Temperatur den Motor bzw. den FET so anzusteu
ern dass eine Zerstörung vermieden wird. Aber auch aus anderen Gründen kann
eine Temperaturerfassung der FET's erforderlich sein, beispielsweise um deren
Zerstörung aufgrund anderer Fehler in der Ansteuerelektronik oder im Motor
(Wicklungskurzschluss) zu vermeiden.
Bei bekannten Verfahren wurde beispielsweise die Temperatur des FET bzw. des
Halbleiterchips durch das Aufkleben eines Temperatursensors auf den integrier
ten Kühlkörper des FET gemessen. Dabei besteht jedoch das Problem, dass beim
Aufkleben der Sensoren große Schwankungen in der Wärmekopplung auftreten.
Es kommt dabei sowohl zu großen Schwankungen in der Zeitkonstante dieses
Übergangs als auch zu großen Schwankungen des Wärmeübergangswiderstands.
Demzufolge wurde die Temperatur des FET nur mit großer Messunsicherheit
erfasst.
Darüber hinaus war es mit vertretbarem Aufwand nicht möglich, die relativ
schnellen Änderungen der Bauelementetemperatur zu erfassen, da hierzu der
Einsatz teuerer schneller Sensoren erforderlich gewesen wäre.
Zudem bedingt die Montage eines Sensors durch Verkleben mit dem Bauelement
einen hohen Aufwand.
Aus der DE 37 15 231 A1 ist eine Messvorrichtung zur Bestimmung der Tempe
ratur von Halbleiterkörpern sowie ein Verfahren zur Herstellung der Messvor
richtung und ein Verfahren zur Bestimmung der Temperatur von Halbleiterkör
pern während Temperprozessen bekannt, wobei entweder im Inneren eines
Halbleiterkörpers ein Thermoelement oder auf der Oberfläche des Halbleiterkör
pers ein Thermoelement vorgesehen wird. Zur Integration des Thermoelements
wird im Halbleiterkörper eine Ausnehmung geschaffen, in welche das Thermo
element eingebracht wird. Die Ausnehmung wird anschließend wieder mit einem
Material, das der chemischen Zusammensetzung der Umgebung der Ausneh
mung entspricht, aufgefüllt. Das Vorsehen des Thermoelements auf der Oberflä
che des Halbleiterkörpers kann entweder durch Aufdampfen oder durch Andrüc
ken mittels eines Auflagegewichts erfolgen. Mit einer derartigen Messvorrich
tung kann die Temperatur eines entsprechenden, jedoch ohne ein Thermoelement
ausgebildeten Halbleiterkörpers ermittelt werden, wenn sowohl die Messvor
richtung, als auch der weitere Halbleiterkörper in unmittelbarer Nachbarschaft
denselben Verlauf der Umgebungstemperatur erfahren.
Die Messvorrichtung wird dabei als Referenz zu dem weiteren Halbleiterkörper
betrachtet, dessen innere Temperatur auf diese Weise mittelbar bestimmt werden
kann.
Aus der DE 40 20 304 A1 ist eine Anordnung zur Temperaturmessung an ge
kühlten, elektronischen Bauelementen bekannt, bei der ein in Dünnfilmtechnik
ausgeführter und auf einer Polyimid-Sensorolie aufgebrachter Temperatursensor
Verwendung findet. Die Folie mit dem darauf aufgebrachten Temperatursensor
wird zwischen einer Kühlplatte zur Wärmeableitung und dem auf diese Weise
gekühlten elektronischen Bauelement angeordnet. Um die Temperatur ohne Ver
fälschung durch die Temperatur der Kühlplatte zu erfassen, ist der Temperatur
sensor auf der dem Bauelement abgewandten Seite durch eine Luftkammer in der
Kühlplatte thermisch isoliert.
Schließlich ist aus der DE 197 08 653 A1 ein Verfahren zur Bestimmung der
Junktion-Temperatur von gehäusten Halbleiterbauelementen bekannt, wobei auf
einem eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisenden Trägerkörper benachbart
zu dem zu überwachenden, auf dem Trägerkörper vorgesehenen Halbleiterbau
element ein Temperatursensor aufgebracht ist. Der Temperatursensor ist mit
einem Anschlusspin des Halbleiterbauelements mittels einer speziell ausgeform
ten Verbindungsleiterbahn elektrisch leitend verbunden.
Nachteilig bei diesen bekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen ist ebenfalls eine
relativ große Messunsicherheit bzw. der Einsatz aufwendiger und teuerer Senso
ren oder die aufwendige Montage der Sensoren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen
Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters, zu schaffen, wobei auch
bei Einsatz preiswerter Sensoren eine möglichst exakte Temperaturerfassung
gewährleistet wird und der Montageaufwand für die Sensoren gering gehalten
werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 8.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass der Einsatz langsam reagieren
der Sensoren möglich ist, wenn die Temperatur des mit dem zu überwachenden
Bauelement thermisch gekoppelten Kühlelements oder Kühlmediums an einem
Ort erfasst wird, der eine gegenüber dem Bauelement große Zeitkonstante auf
weist, bis nach einer Änderung der durch das Bauelement zugeführten Verlustlei
stung ein zumindest quasi-stationärer Gleichgewichtszustand erreicht wird. Ge
genüber einem rein stationären Zustand ist der quasi-stationäre Zustand dadurch
gekennzeichnet, dass sich die Temperatur des Erfassungsorts und die Temperatur
des Bauelements (zeitlich langsam) gleichförmig unter Beibehaltung einer kon
stanten Temperaturdifferenz ändern kann.
Erfindungsgemäß wird daher mittels eines Sensors die Temperatur des Kühlele
ments an einem Ort mit großer Zeitkonstante gemessen und hierzu eine rechne
risch ermittelte Temperaturdifferenz addiert, die von den Parametern des Wär
meübergangs vom Bauelement bis an den Messort und der vom Bauelement in
Form von Wärme zugeführten Verlustleistung abhängig ist. Infolge der sehr
guten Wärmeleitfähigkeit des Metallgehäuses der Pumpe können Temperaturdif
ferenzen über einen großen Bereich des Gehäuses praktisch vernachlässigt wer
den. Diese spielen allenfalls in unmittelbarer Umgebung des Montageorts des
Bauelements eine Rolle, das die Wärme zuführt.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, mittels des Sensors an praktisch beliebiger
Stelle des Gehäuses die Temperatur zu erfassen. Es müssen lediglich die betref
fenden Parameter für den Wärmeübergang an dieser Stelle ermittelt werden,
wobei in der Praxis das Ermitteln der Paramter für einen bestimmten Typ der
Pumpe ausreicht, ohne dass für jedes individuelle Exemplar eine Bestimmung
der Parameter erforderlich wäre. Wegen der bereits erwähnten geringen Tempe
raturunterschiede in weiten Bereichen des Gehäuses sind auch große Montage
toleranzen für den Sensor unkritisch.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird lediglich der quasi-stationäre
Zustand nach einer Leistungsänderung berücksichtigt, wodurch sich ein mini
maler Rechenaufwand bei ausreichender Genauigkeit ergibt. Es ist jedoch eben
falls möglich, die Zeitkonstante zu berücksichtigen, mit welcher das Bauelement
den quasi-stationären Zustand erreicht, um die Temperatur auch in diesem Über
gangsbereich zu ermitteln.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Sensor auf einer
Leiterplatte angeordnet und zusammen mit der Leiterplatte im Gehäuse montiert.
Gegenüber bekannten Verfahren ergibt sich hierbei ein minimierter Monta
geaufwand. Dabei kann vor der Montage im Gehäuse oder auf dem Sensor ein
wärmeleitendes Gel oder ein wärmeleitender Kleber aufgetragen werden, um im
montierten Zustand eine verbesserte thermische Kopplung zu erreichen.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung der wesentlichen Kompo
nenten einer elektromotorisch angetriebenen Pumpe mit einer Vor
richtung zur Überwachung von Leistungshalbleitern nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Teilschnitt in der durch die Linie A-A in Fig. 1 definierten ver
tikalen Ebene der Pumpe in montiertem Zustand;
Fig. 3 ein schematisches Diagramm zur Erläuterung des Temperaturüberwa
chungsverfahrens nach der Erfindung; und
Fig. 4 ein Diagramm, das die Abhängigkeit der Temperaturdifferenz zwi
schen dem Temperaturerfassungsort und dem überwachten Leistungs
halbleiter vom durch den Halbleiter geschalteten Strom darstellt
(Gleichgewichtszustand).
Fig. 1 zeigt eine elektromotorisch angetriebene Pumpe 1, die ein Pumpengehäuse
3, eine Ansteuerelektronik 5 sowie einen aus einem Stator 7 und einem Rotor 9
bestehenden Elektromotor 23 umfasst. Eine mit dem Pumpengehäuse verbindbare
Schutzkappe zur Abdeckung des Motors 23 ist nicht dargestellt.
Das Pumpengehäuse 3 beinhaltet die gesamte Pumpenmechanik und weist in der
vorderen Wandung eine Auslassöffnung 11 (Druckausgang) und in der rückseiti
gen Wandung eine nicht näher dargestellte Ansaugöffnung 13 auf.
Ausgehend vom Boden des Pumpengehäuses 3 erstreckt sich eine zylindrische
Wandung 15 nach oben, in welcher die mittels eines Lagers 17 gelagerte An
triebswelle 18 für die Pumpenmechanik vorgesehen ist.
Das Pumpengehäuse 3 besteht vorzugsweise aus Aluminium- oder Magnesium
druckguss.
Im Pumpengehäuse 3 wird die Ansteuerelektronik 5 angeordnet, wobei diese eine
Platine 19 umfasst auf der die erforderlichen mechanischen, elektrischen, elek
tromechanischen und elektronischen Bauelemente vorgesehen sind. Die Platine
19 weist eine Ausnehmung 21 auf, in welche die zylindrische Wandung 15 des
Pumpengehäuses 3 eingreift. Die Platine 19 ist als Kombination eines umspritzten
Stanzgitters (für hohe Stromstärken) und einer gedruckten Leiterplatte (für nied
rige Stromstärken) ausgebildet.
Nach dem Einsetzen der Ansteuerelektronik 5 in das Pumpengehäuse 3 wird der
Motor 23 im Pumpengehäuse 3 montiert. Der Stator 7
weist eine erforderliche Anzahl von Statorwicklungen
sowie eine axiale Ausnehmung 25 auf, mit welcher der Stator 7 auf die zylindri
sche Wandung 15 des Pumpengehäuses 3 aufgesetzt wird.
Der Rotor 9 ist als Außenläufer aufgeführt und wird im Pumpengehäuse 3 mittels
der fest mit dem Rotor 9 verbundenen Antriebswelle 18 und des Lagers 17 rotier
bar gelagert. Selbstverständlich wird der Rotor 9 mit der Antriebswelle 18 in
geeigneter Weise verbunden.
Die gesamte Anordnung kann mittels einer nicht näher dargestellten Schutzkappe
abgedeckt werden, welche auf den Bund 27 der seitlichen Wandung des Pum
pengehäuses 3 aufgesetzt wird.
Im Pumpengehäuse 3 sind zwei Auflageflächen 29 für Leistungshalbleiter 31 der
Ansteuerelektronik 5 vorgesehen. Bei diesen Leistungshalbleitern 31 kann es sich
beispielsweise um Power-FET's handeln. Die Power-FET's weisen in üblicher
Weise relativ kleine metallische Kühlkörper 31a auf, die in der Regel jedoch
keine ausreichende Abfuhr der Verlustwärme gewährleisten können.
Zu diesem Zweck werden die kleinen Kühlkörper 31a auf den Auflageflächen 29
im Pumpengehäuse 3 platziert und mit geeigneten Mitteln mit diesen in einen
ausreichenden wärmeleitenden Kontakt gebracht.
Da die Kühlkörper 31a der Leistungshalbleiter 31 auch gleichzeitig die Funktion
eines elektrischen Kontakts ausüben, kann erforderlichenfalls zwischen der
Rückseite der kleinen Kühlkörper 31a und den Auflageflächen 29 eine elektrisch
isolierende, jedoch ausreichend wärmeleitende Schicht vorgesehen sein. Gegebe
nenfalls kann jedoch auch ein unmittelbarer elektrischer Kontakt zwischen den
Kühlkörpern 31a und dem Pumpengehäuse 3 hergestellt werden, wenn dies elek
trisch zulässig bzw. gewünscht sein sollte. In der dargestellten Ausführungsform
werden jeweils zwei Leistungshalbleiter 31 mittels federnder Klammern 33 auf
den Auflageflächen 29 befestigt.
Die Bereiche des Pumpengehäuses 3 unterhalb der Auflageflächen 29 weisen
vorzugsweise einen oder mehrere Kanäle auf, die von dem von der Pumpe zu
fördernden Medium durchflossen sind. Die betreffenden Bereiche wirken somit
wie Wärmetauscher. Selbstverständlich können hierzu an sich bekannte Maß
nahmen zur Verbesserung der Wärmeabfuhr von den Leistungshalbleitern 31
vorgesehen werden, wie beispielsweise das Vorsehen einer möglichst großen
Fläche für das zu fördernde Medium in den Bereichen unterhalb der Auflageflä
chen 29. Beispielsweise können hierzu eine Vielzahl von Kanälen vorgesehen
sein oder ein oder mehrere Kanäle innenseitige Kühlrippen aufweisen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform ermöglicht einen äußerst
platzsparenden Aufbau. Das Vorsehen der kompletten Ansteuerelektronik, ein
schließlich der Leistungshalbleiter, innerhalb des Pumpengehäuses bietet den
Vorteil, dass die Ansteuerelektronik sicher vor Umwelteinflüssen geschützt ist.
Durch das gleichzeitige Nützen des Pumpengehäuses als Kühlkörper für die Lei
stungshalbleiter und das Abführen der Verlustwärme der Leistungshalbleiter
durch das zu fördernde Medium ist sichergestellt, dass innerhalb des Pumpenge
häuses keine unzulässig hohen Temperaturen auftreten.
Dennoch muss durch geeignete Maßnahmen eine thermische Überlastung der
Leistungshalbleiter in jedem Fall vermieden werden. Bei Pumpen der dargestell
ten Art, die insbesondere bei der Realisierung von Servolenkungen für Kraftfahr
zeuge zum Einsatz kommen, werden die Leistungshalbleiter hinsichtlich ihrer
Leistung aus Kostengründen meist knapp dimensioniert. Da die Pumpen nicht für
einen Dauerbetrieb ausgelegt sind, kann auch eine kurzzeitige Belastung der
Leistungshalbleiter über deren Dauerbelastbarkeit hinaus in Kauf genommen
werden. In diesem Fall muss jedoch in besonderem Maße durch eine geeignete
Temperaturüberwachung eine Zerstörung der Bauelemente verhindert werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird hierzu nach der Erfindung wenigstens ein Tem
peratursensor 35 vorgesehen, der die Temperatur des Pumpengehäuses 3 an ei
nem Erfassungsort erfasst, der bei einer Änderung der in Wärme umgesetzten
Verlustleistung des Leistungshalbleiters erst nach einer relativ langen Zeit, d. h.
mit einer relativ hohen Zeitkonstante τmess einen Gleichgewichtszustand erreicht.
Die Zeitkonstante τmess soll hierbei definitionsgemäß auch eine ggf. vorhandene
Totzeit mit beinhalten. Der Temperatursensor 35 kann beispielsweise als NTC
ausgebildet sein.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Bestimmung bzw.
Überwachung der Temperatur des Leistungshalbleiters 31 bzw. FET's unter Bezugnahme auf die Fig. 3
und 4 erläutert:
Als Ausgangspunkt sei ein Gleichgewichtszustand mit einer Temperatur T1 des
FET bzw. dessen Chip angenommen. Grundsätzlich ist für die Zerstörung des
Leistungshalbleiters 31, z. B. des FET, die Temperatur des Chips maßgeblich. Bei
einer Erhöhung der Verlustleistung bzw. des durch den FET geschalteten Stroms
I (die Verlustleistung ist proportional zum Quadrat des Stroms durch den FET)
zum Zeitpunkt t1 wird durch die Erhöhung der Wärmeverlustleistung der Chip
gegenüber dem Gleichgewichtszustand weiter erwärmt. Der neue Gleichge
wichtszustand T2 für die Chiptemperatur wird sich infolge der geringen Wärme
kapazität des Chips und den geringen Zeitkonstanten der Wärmeübergänge vom
Chip auf den Kühlkörper 31a und vom Kühlkörper 31a auf das Gehäuse 3 relativ
schnell einstellen, was in Fig. 3 durch den schnellen Anstieg der Kurve für die
FET- bzw. Chip-Temperatur TFET dargestellt ist.
Der in Fig. 3 dargestellte Temperaturverlauf Tmess am Erfassungsort des Temperatursensors
35 zeigt infolge der großen Zeitkonstante nur einen langsamen Anstieg. Das
Pumpengehäuse 3 (zusammen mit dem das Gehäuse durchströmenden Kühlme
dium) wirkt dabei wie eine "nicht ganz ideale Wärmesenke mit unendlicher
Wärmekapazität", die im Gegensatz zu einer idealen Wärmesenke doch langsam
erwärmt wird.
Die Erfindung geht von der Tatsache aus, dass im Gleichgewichtszustand die
Temperaturdifferenz ΔT zwischen zwei beliebigen (thermisch gekoppelten)
Punkten proportional der (ggf. an einem dritten Ort) zugeführten Wärmeleistung
P ist und im Wesentlichen durch die Eigenschaften thermischer Übergänge be
stimmt wird. Mit anderen Worten, die Temperaturdifferenz ΔT ist unabhängig
vom absoluten Temperaturwert einer der beiden Punkte.
Im dargestellten Beispiel ist also die Temperaturdifferenz ΔT2 zwischen dem
Erfassungsort des Temperatursensors 35 und dem FET bzw. dessen Chip im
Gleichgewichtszustand nur abhängig von der durch den FET zugeführten Ver
lustleistung. Nach dem Erreichen des Gleichgewichtszustandes (bezogen auf eine
konstante Temperaturdifferenz ΔT2) erfolgt durch das Erwärmen des Gehäuses
bzw. des Kühlmediums ein weiterer langsamer Anstieg sowohl der Temperatur
TFET als auch der Temperatur Tmess, wobei die Temperaturdifferenz ΔT2 im We
sentlichen konstant bleibt. Das Gesamtsystem strebt mit der Zeitkonstanten τmess
einem stationären Zustand zu. In der Praxis beträgt die Zeitkonstante τmess mehr
als 1 min. vorzugsweise 5 bis 15 min. weitgehend bestimmt durch die Masse des
Pumpengehäuses und des Kühlmediumes.
Die Proportionalitätskonstante zwischen zugeführter Wärmeleistung P und Tem
peraturdifferenz ΔT2 beträgt im gezeigten Beispiel ca. 0,6 K/W für den Übergang
vom FET-Chip auf den Kühlkörper 31a und ca. 2,5 K/W für den Übergang vom
Kühlkörper 31a auf das Pumpengehäuse 3 bis an den Erfassungsort des Sensors 35. Die
gesamte Konstante beträgt somit ca. 3 K/W für den gesamten Übergang vom
Chip bis zum Erfassungsort. Beträgt die maximale Verlustleistung der vier auf
den Flächen 29 montierten FET's 31 z. B. je 50 W, also zusammen 200 W, so
führt dies zu einer Temperaturdifferenz von 150 K. Bei Raumtemperatur des
Gehäuses führt dies in der Regel bereits zu einer unzulässig hohen Temperatur
des Chips, so dass abhängig von der erfassten Temperatur Maßnahmen zur Re
duzierung der Verlustleistung getroffen werden müssen. Hierzu kann das Signal
des Temperatursensors von einer Auswerte- und Steuereinheit ausgewertet wer
den, die dann den Motor bzw. die FET's so ansteuert, dass eine geringere
Verlustleistung erzeugt wird. Die Auswerte- und Steuereinheit kann selbstver
ständlich in die Ansteuerelektronik 5 integriert sein.
Die Temperatur der FET's kann somit in der Weise ermittelt werden, dass die
Auswerte- und Steuereinheit zunächst mittels des Sensors 35 die Temperatur am
Erfassungsort bestimmt und dann in Kenntnis der Verlustleistung P der FET's
und der Proportionalitätskonstante die Temperatur der Chips der FET's berech
net. Die Proportionalitätskonstante kann zwar grundsätzlich für jedes individuelle
Exemplar einer Pumpe in einem Eichvorgang gemessen und in der Auswerte-
und Steuereinheit gespeichert werden, jedoch ist es in der Praxis vorteilhafter, für
einen bestimmten Bautyp eine mittlere Proportionalitätskonstante zu bestimmten,
und zu der aus der Beziehung ΔT2 = k . P ermittelten Temperaturdifferenz eine
Sicherheitmarge ΔT1 zu addieren.
Werden in der Praxis die Zeitkonstanten τmess des Erfassungsortes in Bezug auf
jedes zu überwachende Bauelement durch eine geeignete Positionierung des
Sensors 35 groß gegenüber den für jedes Bauelement maßgeblichen Zeitkon
stanten für den Wärmeübergang vom Bauelement auf das Gehäuse gewählt, so
genügt die Verwendung eines einzigen Sensors, um nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren gemäß der Erfindung die Temperatur aller Bauelemente zu überwachen.
Zusätzlich zur Temperatur TFET im quasi-stationären Zustand, in dem die Tempe
raturdifferenz ΔT2 zwischen Bauelement und Erfassungsort konstant ist, kann
auch der zeitliche Verlauf des Übergang der Temperatur TFET des Bauelements
berücksichtigt werden. Hierzu muss jedoch der Wert für die Zeitkonstante er
mittelt werden, mit der das Bauelement den quasi-stationären Zustand erreicht.
Damit kann die Auswerte- und Steuereinheit unter Verwendung einer vorgege
benen analytischen Funktion auch die Temperatur im Übergangsbereich ermit
teln. Die zur erfassten Temperatur Tmess zu addierende Temperaturdifferenz kann
nach der Beziehung ΔT2(t) = k . P . f(t) ermittelt werden, wobei hier in zulässiger
Weise vorausgesetzt ist, dass der zeitliche Verlauf f(t) unabhängig von der zuge
führten Verlustleistung ist.
Fig. 4 zeigt den prinzipiellen Verlauf der Abhängigkeit der Temperaturdifferenz
ΔT2 vom Strom durch einen FET, wobei sich der erwartete parabelförmige
Verlauf ergibt, da die Leistung P zum Quadrat des Stroms proportional ist.
Die Kurve I in Fig. 4 zeigt den Verlauf für eine Ansteuerung des Motors mit
Pulsbreitenmodulation zur Leistungssteuerung. Die Temperaturdifferenz ist in
diesem Fall infolge der höheren Verlustleistung, verursacht durch die zahlreichen
Schaltvorgänge, wesentlich höher als im Betrieb ohne Pulsbreitenmodulation
(Kurve II in Fig. 4). Diese erfolgt bei Volllast. Wird daher im Volllastbetrieb
nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren eine unzulässig hohe Temperatur
eines FET ermittelt, so muss der (mittlere) Strom durch den Transistor nicht nur
um einen entsprechenden Betrag gemäß dem Verlauf der Kurve II gesenkt wer
den, da gleichzeitig auf einen Pulsbreitenmodulationsbetrieb des Motors überge
gangen werden muss. Es ist zunächst der Strom zu ermitteln, der bei Pulsbrei
tenmodulationsbetrieb denselben unzulässig hohen Temperaturwert ΔT2 verursa
chen würde (d. h. in Kurve I) und anschließend der entsprechende Strom soweit
zu reduzieren, dass sich (in Kurve I) ein zulässiger Temperaturdifferenzwert
ergibt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten
elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters,
- a) wobei das Bauelement mittels eines Kühlkörpers oder Kühlmediums gekühlt wird
- a) dass die Temperatur des Kühlkörpers oder des Kühlmediums an einem Erfassungsort erfasst wird, welcher nach einer Änderung der Verlustleistung des Bauelements seine Gleichgewichtstemperatur mit einer Zeitkonstante erreicht, die groß ist gegenüber der Zeitkonstante, mit welcher das Bauelement seine Gleichgewichtstemperatur erreicht, und
- b) dass die Temperatur des Bauelements durch die Addition eines Temperaturdifferenzwertes zur erfassten Temperatur des Erfassungsortes bestimmt wird,
- c) wobei der Temperaturdifferenzwert rechnerisch unter Verwendung einer vorbekannten Abhängigkeit ermittelt wird, welche den Temperaturdifferenzwert abhängig von der Verlustleistung oder abhängig von der Verlustleistung und der Zeitdifferenz nach einer Änderung der Verlustleistung darstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Temperaturdifferenzwert mittels einer Abhängigkeit der Form ΔT = k . P . f(t)
ermittelt wird, wobei ΔT den Temperaturdifferenzwert, k eine vom
Wärmeübergang vom Bauelement bis an den Erfassungsort abhängige Konstante,
P die Verlustleistung des Bauelements und f(t) eine Zeitabhängigkeit darstellt,
nach welcher das Bauelement nach einer Änderung der Verlustleistung den
Gleichgewichtszustand erreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zeitabhängigkeit der Temperaturänderung des Bauelements in der vorbekannten
Abhängigkeit vernachlässigt wird und als Differenztemperaturwert der
Gleichgewichtswert verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als
Maß für die Verlustleistung der durch das Bauelement fließende Strom
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einer Überschreitung eines vorbestimmbaren Maximalwertes für die ermittelte
Temperatur des Bauelements ein Fehlersignal erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einer Überschreitung eines vorbestimmbaren Maximalwertes für die ermittelte
Temperatur für eine Zeitspanne, die länger ist als eine vorgebbare Zeitspanne, die
Verlustleistung des Bauelements so weit reduziert wird, dass die Temperatur des
Bauelements in einem zulässigen Bereich liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Verhältnis der Zeitkonstante des Bauelements und der Zeitkonstante des
Erfassungsorts größer als 1 : 10, vorzugsweise größer als 1 : 20 ist.
8. Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten
elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters,
- a) wobei das Bauelement mittels eines Kühlkörpers oder Kühlmediums gekühlt wird und
- a) dass mittels eines Sensors die Temperatur des Kühlkörpers oder des Kühlmediums an einem Erfassungsort erfasst wird, welcher nach einer Änderung der Verlustleistung des Bauelements seine Gleichgewichts temperatur mit einer Zeitkonstante erreicht, die groß ist gegenüber der Zeitkonstante, mit welcher das Bauelement seine Gleichgewichtstemperatur erreicht, und
- b) dass das Sensorsignal einer Auswerte- und Steuereinheit zugeführt ist, welche die Temperatur des Bauelements durch die Addition eines Temperaturdifferenzwertes zur erfassten Temperatur des Erfassungsortes bestimmt,
- c) wobei die Auswerte- und Steuereinheit den Temperaturdifferenzwert rechnerisch unter Verwendung einer ihr zugeführten oder in einem Speicher der Auswerte- und Steuereinheit gespeicherten vorbekannten Abhängigkeit ermittelt, welche den Temperaturdifferenzwert abhängig von der Verlustleistung oder abhängig von der Verlustleistung und der Zeitdifferenz nach einer Änderung der Verlustleistung darstellt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerte- und
Steuereinheit den Temperaturdifferenzwert mittels einer Abhängigkeit der Form
ΔT = k . P . f(t) ermittelt, wobei ΔT den Temperaturdifferenzwert, k eine vom
Wärmeübergang vom Bauelement bis an den Erfassungsport abhängige
Konstante, P die Verlustleistung des Bauelements und f(t) eine Zeitabhängigkeit
darstellt, nach welcher das Bauelement nach einer Änderung der Verlustleistung
den Gleichgewichtszustand erreicht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auswerte- und Steuereinheit die Zeitabhängigkeit der Temperaturänderung des
Bauelements in der vorbekannten Abhängigkeit vernachlässigt und als
Differenztemperaturwert den Gleichgewichtswert verwendet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auswerte- und Steuereinheit als Maß für die Verlustleistung den durch das
Bauelement fließenden Strom verwendet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auswerte- und Steuereinheit bei einer Überschreitung eines vorbestimmbaren
Maximalwertes für die ermittelte Temperatur des Bauelements ein Fehlersignal
erzeugt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Auswerte- und Steuereinheit bei einer Überschreitung eines vorbestimmbaren
Maximalwertes für die ermittelte Temperatur für eine Zeitspanne, die länger ist
als eine vorgebbare Zeitspanne, die Verlustleistung des Bauelements so weit
reduziert, dass die Temperatur des Bauelements in einem zulässigen Bereich
liegt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bauelement ein Leistungshalbleiter zur Ansteuerung eines Elektromotors ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor auf
einer Leiterplatte angeordnet und mittels eines Koppelmediums, vorzugsweise
eines wärmeleitenden Gels oder Klebers, wärmeleitend mit einem Gehäuse für
den Elektromotor verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998152080 DE19852080C1 (de) | 1998-11-11 | 1998-11-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998152080 DE19852080C1 (de) | 1998-11-11 | 1998-11-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters |
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DE19852080C1 true DE19852080C1 (de) | 2000-08-17 |
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DE1998152080 Revoked DE19852080C1 (de) | 1998-11-11 | 1998-11-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung der Temperatur eines verlustbehafteten elektronischen Bauelements, insbesondere eines Leistungshalbleiters |
Country Status (1)
Country | Link |
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