DE19838667A1 - Verwendung wäßriger Polyacrylatdispersionen als Kaschierklebstoffe - Google Patents
Verwendung wäßriger Polyacrylatdispersionen als KaschierklebstoffeInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Laminaten durch Verkleben von großflächigen Substraten miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoff eine wäßrige Dispersion eines Polymerisats aufgebaut aus DOLLAR A 4 bis 95 Gew.-% eines C¶4¶-Alkylacrylats, DOLLAR A 4 bis 95 Gew.-% eines C¶1¶- oder C¶2¶-Alkylacrylats, DOLLAR A 0 bis 50 Gew.-% eines sogenannten Hauptmonomeren ausgewählt aus C¶1¶-C¶2¶-Alkylmethacrylaten, C¶4¶-Alkylmethacrylaten, C¶3¶- und C¶5¶-C¶16¶-Alkylacrylaten oder -Alkylmethacrylaten, Vinylaromaten und Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren, DOLLAR A 0,1 bis 10 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Säure, wobei mindestens 30 Mol-% der als Säuregruppen Natrium-Salz vorliegen, DOLLAR A 0 bis 30 Gew.-% weiteren Monomeren verwendet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lamina
ten durch Verkleben von großflächigen Substraten.
Bei diesen Klebeverfahren werden Polymerisate als Klebstoffe,
hier Kaschierklebstoffe genannt, verwandt. Die Verklebung von
Papier oder Karton mit transparenten Polymerfolien wird auch
Glanzfolienkaschierung genannt.
Aus EP-A-148386 sind Klebstoffe für die Glanzfolienkaschierung
bekannt, welche aus einer wäßrigen Polymerdispersion und einem
zusätzlichen Vernetzer für das Polymer bestehen. Es handelt sich
um ein sogenanntes 2 Komponenten (2K)-System, da der Klebstoff
aus 2 Komponenten besteht, die bei der Anwendung miteinander
reagieren müssen.
Gewünscht sind demgegenüber 1-Komponenten (1K)-Systeme, welche
eine derartige Reaktion mit einer 2. Komponente nicht benötigen.
1-Komponenten System als Klebstoffe für die Glanzfolien
kaschierung sind z. B. in der EP-A622434 und WO 92/12213 beschrie
ben. Diese Klebstoffe enthalten zwingend Sulfonsäure- oder
Sulfonatgruppen enthaltende Monomere.
In DE-A-196 49 383 (O. Z. 47521) und der deutschen nicht vorver
öffentlichten deutschen Patentanmeldung P 19738185.5
(O. Z. 0050/48303) sind ebenfalls Kaschierklebstoffe beschrieben.
Aufgabe der Erfindung waren alternative 1K-Klebstoffe für die
Glanzfolienkaschierung, welche verbesserte Klebeeigenschaften
haben und zu einem guten Glanz der Verklebungen führen.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Laminaten durch
Verkleben von großflächigen Substraten miteinander, dadurch
gekennzeichnet, daß als Klebstoff eine wäßrige Dispersion eines
Polymerisats aufgebaut aus
Verfahren zur Herstellung von Laminaten durch Verkleben von groß
flächigen Substraten miteinander, dadurch gekennzeichnet, daß als
Klebstoff eine wäßrige Dispersion eines Polymerisats aufgebaut
aus
4 bis 95 Gew.-% eines C4-Alkylacrylats
4 bis 95 Gew.-% eines C1 oder C2-Alkylacrylats,
0 bis 50 Gew.-% eines sogenannten Hauptmonomeren ausgewählt aus C1-C2 Alkylmethacrylaten, C4-Alkylmethacrylaten, C3- und C5-C16 Alkylacrylaten oder -Alkylmeth acrylaten, Vinylaromaten und Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren,
0,1 bis 10 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Säure, wobei mindestens 30 mol-% der Säuregruppen mit Natrium neutralisiert sind.
0 bis 30 Gew.-% weiteren Monomeren verwendet wird gefunden.
4 bis 95 Gew.-% eines C4-Alkylacrylats
4 bis 95 Gew.-% eines C1 oder C2-Alkylacrylats,
0 bis 50 Gew.-% eines sogenannten Hauptmonomeren ausgewählt aus C1-C2 Alkylmethacrylaten, C4-Alkylmethacrylaten, C3- und C5-C16 Alkylacrylaten oder -Alkylmeth acrylaten, Vinylaromaten und Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren,
0,1 bis 10 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Säure, wobei mindestens 30 mol-% der Säuregruppen mit Natrium neutralisiert sind.
0 bis 30 Gew.-% weiteren Monomeren verwendet wird gefunden.
Gefunden wurde entsprechend auch die Verwendung der vorstehenden
wäßrigen Polymerdispersion als Kaschierklebstoff, insbesondere
Glanzfolienkaschierklebstoff.
Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Polymerisat ist
aufgebaut aus einem C4-Alkylacrylat, einem C1 oder C2-Alkyl
acrylat, dem Na-Salz einer ethylenisch ungesättigten Säure und
gegebenenfalls aus sogenannten Hauptmonomeren und weiteren Mono
meren.
Bei dem C4-Alkylacrylat handelt es sich vorzugsweise um n-Butyl
acrylat. Bei dem C1- oder C2-Alkylacrylat handelt es sich um
Methyl- oder Ethylacrylat, oder deren Mischungen, insbesondere um
Methylacrylat.
Bei den Hauptmonomeren handelt es sich vorzugsweise um Methyl
methacrylat, Ethylmethacrylat, C4-Alkylmethacrylate, insbesondere
um n-Butylmethacrylat, Styrol, Vinylacetat oder Vinylpropionat.
Weitere Monomere können z. B. Hydroxyalkylacrylate, (Meth)acryl
nitril, Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid,
oder alipatische Kohlenwasserstoffe wie Ethen, Propen, Isopren
oder Butadien sein.
Bei der ethylenisch ungesättigten Säure kann es sich z. B. um
Carbonsäuren, Sulfonsäuren oder Phosphorsäuren handeln.
Bevorzugt sind Carbonsäuren. Als solche in Betracht kommen z. B.
(Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Maleinsäurehalbester.
Mindestens 30 mol-%, bevorzugt mindestens 50 mol-%, besonders
bevorzugt mindestens 70 mol-% und ganz besonders bevorzugt
100 mol-% der Säuregruppen der ethylenisch ungesättigten Säure
liegen als Na-Salz vor.
Die Neutralisierung der Säuregruppen (d. h. Salzbildung) kann mit
Na-haltigen Basen vor, während oder nach der Herstellung der
wäßrigen Polymerdispersion erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Neu
tralisation nach der Herstellung der wäßrigen Polymerdispersion,
welche im allgemeinen durch Emulsionspolymerisation erfolgt. Die
Neutralisierung kann in einfacher Weise durch Zugabe von Natron
lauge erfolgen.
Weitere Monomere werden im allgemeinen nicht mitverwendet.
Der Anteil der C4- und C1- bzw. C2-Alkylacrylate beträgt zusammen
vorzugsweise über 60, insbesondere über 70 oder 80 Gew.-%.
Das Polymerisat besteht z. B. vorzugsweise aus
14 bis 85 Gew.-% C4-Alkylacrylat
14 bis 85 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 30 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 10 Gew.-% weitere Monomere
besonders bevorzugt aus
19 bis 80 Gew.-% C4-Alkylacrylat
19 bis 80 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 10 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 5 Gew.-% weitere Monomere
und ganz besonders bevorzugt aus
49 bis 80 Gew.-% C4-Alkylacrylat
19 bis 50 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 5 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 4 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 4 Gew.-% weitere Monomere
14 bis 85 Gew.-% C4-Alkylacrylat
14 bis 85 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 30 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 10 Gew.-% weitere Monomere
besonders bevorzugt aus
19 bis 80 Gew.-% C4-Alkylacrylat
19 bis 80 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 10 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 5 Gew.-% weitere Monomere
und ganz besonders bevorzugt aus
49 bis 80 Gew.-% C4-Alkylacrylat
19 bis 50 Gew.-% C1- oder C2-Alkylacrylat
0 bis 5 Gew.-% Hauptmonomere
0,2 bis 4 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 4 Gew.-% weitere Monomere
Die Glasübergangstemperatur des Polymerisats läßt sich nach
üblichen Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential
Scanning Calorimetrie (s. z. B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint
temperature") bestimmen.
Die Glasübergangstemperatur des Polymerisats liegt bevorzugt
unter 60°C, insbesondere beträgt sie -50 bis +60°C, besonders
bevorzugt -30 bis +40°C und ganz besonders bevorzugt -30 bis
+20°C.
Die Herstellung des Polymeren erfolgt vorzugsweise durch Emul
sionspolymerisation, es handelt sich daher um ein Emulsionspoly
merisat.
Die Herstellung kann jedoch z. B. auch durch Lösungspolymerisation
und anschließende Dispergierung in Wasser erfolgen.
Bei der Emulsionspolymerisation werden ionische und/oder nicht
ionische Emulgatoren und/oder Schutzkolloide bzw. Stabilisatoren
als grenzflächenaktive Verbindungen verwendet.
Eine ausführliche Beschreibung geeigneter Schutzkolloide findet
sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/l,
Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961,
S. 411 bis 420. Als Emulgatoren kommen sowohl anionische,
kationische als auch nichtionische Emulgatoren in Betracht. Vor
zugsweise werden als begleitende grenzflächenaktive Substanzen
ausschließlich Emulgatoren eingesetzt, deren Molekulargewichte im
Unterschied zu den Schutzkolloiden üblicherweise unter 2000 g/mol
liegen. Selbstverständliche müssen im Falle der Verwendung von
Gemischen grenzflächenaktiver Substanzen die Einzelkomponenten
miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall an Hand weniger
Vorversuche überprüft werden kann. Vorzugsweise werden anionische
und nichtionische Emulgatoren als grenzflächenaktive Substanzen
verwendet. Gebräuchliche begleitende Emulgatoren sind z. B.
ethoxylierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest; C8-
bis C36), ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (EO-Grad:
3 bis 50, Alkylrest: C4- bis C9), Alkalimetallsalze von Dialkyl
estern der Sulfobernsteinsäure sowie Alkali- und Ammoniumsalze
von Alkylsulfaten (Alkylrest: C8- bis C12), von ethoxylierten
Alkanolen (EO-Grad: 4 bis 30, Alkylrest: C12- bis C18), von
ethoxylierten Alkylphenolen (EO-Grad: 3 bis 50, Alkylrest: C4-
bis C9), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C12- bis C18) und von
Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: C9- bis C18).
Weitere geeignete Emulgatoren sind Verbindungen der allgemeinen
Formel I
worin R5 und R6 Wasserstoff oder C4- bis C14-Alkyl bedeuten und
nicht gleichzeitig Wasserstoff sind, und X und Y Alkalimetall
ionen und/oder Ammoniumionen sein können. Vorzugsweise bedeuten
R5, R6 lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen
oder Wasserstoff und insbesondere mit 6, 12 und 16 C-Atomen,
wobei R5 und R6 nicht beide gleichzeitig Wasserstoff sind. X
und Y sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammoniumionen, wobei
Natrium besonders bevorzugt ist. Besonders vorteilhaft sind Ver
bindungen II in denen X und Y Natrium, R5 ein verzweigter Alkyl
rest mit 12 C-Atomen und R6 Wasserstoff oder R5 ist. Häufig werden
technische Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis
90 Gew.-% des monoalkylierten Produktes aufweisen, beispielsweise
Dowfax® 2A1 (Warenzeichen der Dow Chemical Company).
Geeignete Emulgatoren finden sich auch in Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Band 14/l, Makromolekulare Stoffe, Georg
Thieme Verlag, Stuttgart, 1961, Seiten 192 bis 208.
Handelsnamen von Emülgatoren sind z. B. Dowfax® 2 A1, Emulan®
NP 50, Dextrol® OC 50, Emulgator 825, Emulgator 825 S. Emulan®
OG, Texapon® NSO, Nekanil® 904 S, Lumiten® I-RA, Lumiten E 3065,
Disponil FES 77, Lutensol AT 18, Steinapol VSL, Emulphor NPS 25.
Bevorzugt wird ein Sulfat- oder Sulfonatgruppen enthaltenden
Emulgator verwendet, d. h. das Polymerisat ist mit Hilfe des
Sulfat- oder Sulfonatgruppen enthaltendes Emulgators in Wasser
dispergiert.
Besonders bevorzugte Emulgatoren sind vorstehende Emulgatoren der
Formel I oder Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Arylsulfonate oder
deren Derivate.
Die grenzflächenaktive Substanz wird üblicherweise in Mengen von
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren
verwendet.
Wasserlösliche Initiatoren für die Emulsionspolymerisation sind
z. B. Ammonium- und Alkalimetallsalze der Peroxidischwefelsäure,
z. B. Natriumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid oder organische
Peroxide, z. B. tert-Butylhydroperoxid.
Geeignet sind insbesondere sogenannte Reduktions-,
Oxidations(Red-Ox)-Initiator Systeme.
Die Red-Ox-Initiator-Systeme bestehen aus mindestens einem meist
anorganischem Reduktionsmittel und einem anorganischen oder orga
nischen Oxidationsmittel.
Bei der Oxidationskomponente handelt es sich z. B. um die bereits
vorstehend genannten Initiatoren für die Emulsionspolymerisation.
Bei der Reduktionskomponenten handelt es sich z. B. um Alkali
metallsalze der schwefligen Säure, wie z. B. Natriumsulfit,
Natriumhydrogensulfit, Alkalisalze der Dischwefligen Säure wie
Natriumdisulfit, Bisulfitadditionsverbindungen aliphatischer
Aldehyde und Ketone, wie Acetonbisulfit oder Reduktionsmittel
wie Hydroxymethansulfinsäure und deren Salze, oder Ascorbinsäure.
Die Red-Ox-Initiator-Systeme können unter Mitverwendung löslicher
Metallverbindungen, deren metallische Komponente in mehreren
Wertigkeitsstufen auftreten kann, verwendet werden.
Übliche Red-Ox-Initiator-Systeme sind z. B. Ascorbinsäure/Eisen-
(II)sulfat/Natriumperoxidisulfat, tert-Butylhydroperoxid/Natrium
disulfit, tert-Butylhydroperoxid/Na-Hydroxymethansulfinsäure. Die
einzelnen Komponenten, z. B. die Reduktionskomponente, können auch
Mischungen sein z. B. eine Mischung aus dem Natriumsalz der
Hydroxymethansulfinsäure und Natriumdisulfit.
Die genannten Verbindungen werden meist in Form wäßrigen Lösungen
eingesetzt, wobei die untere Konzentration durch die in der Dis
persion vertretbare Wassermenge und die obere Konzentration durch
die Löslichkeit der betreffenden Verbindung in Wasser bestimmt
ist. Im allgemeinen beträgt die Konzentration 0,1 bis 30 Gew.-%,
bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1,0 bis
10 Gew.-%, bezogen auf die Lösung.
Die Menge der Initiatoren beträgt im allgemeinen 0,1 bis
10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu poly
merisierenden Monomeren. Es können auch mehrere, verschiedene
Initiatoren bei der Emulsionspolymerisation Verwendung finden.
Bei der Polymerisation können Regler eingesetzt werden, z. B. in
Mengen von 0 bis 0,8 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
zu polymerisierenden Monomeren, durch die die Molmasse verringert
wird. Geeignet sind z. B. Verbindungen mit einer Thiolgruppe wie
tert.-Butylmercaptan, Thioglycolsäureethylacrylester, Mercapto
ethanol, Mercaptopropyltrimethoxysilan oder tert.-Dodecyl
mercaptan. Der Anteil dieser Regler kann im Falle der Verwendung
als Klebstoff für die Verbundfolienkaschierung insbesondere 0,05
bis 0,8 Gew.-Teile, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-Teile bezogen auf
100 Gew.-Teile der zu polymerisierenden Monomeren betragen. Im
Falle der Verwendung als Klebstoff für die Glanzfolienkaschierung
ist die Mitverwendung eines Reglers weniger bevorzugt. Die Regler
enthalten keine polymerisierbare, ethylenisch ungesättigte
Gruppe. Die Regler bewirken einen Abbruch der Polymerisations
kette und werden daher endständig an die Polymerketten gebunden.
Die Emulsionspolymerisation erfolgt in der Regel bei 30 bis 130,
vorzugsweise 50 bis 90°C. Das Polymerisationsmedium kann sowohl
nur aus Wasser, als auch aus Mischungen aus Wasser und damit
mischbaren Flüssigkeiten wie Methanol bestehen. Vorzugsweise wird
nur Wasser verwendet. Die Emulsionspolymerisation kann sowohl als
Batchprozeß als auch in Form eines Zulaufverfahrens, einschließ
lich Stufen- oder Gradientenfahrweise, durchgeführt werden.
Bevorzugt ist das Zulaufverfahren, bei dem man einen Teil des
Polymerisationsansatzes vorlegt, auf die Polymerisationstempe
ratur erhitzt, anpolymerisiert und anschließend den Rest des
Polymerisationsansatzes, üblicherweise über mehrere räumlich
getrennte Zuläufe, von denen einer oder mehrere die Monomeren
in reiner oder in emulgierter Form enthalten, kontinuierlich,
stufenweise oder unter Überlagerung eines Konzentrationsgefälles
unter Aufrechterhaltung der Polymerisation der Polymerisations
zone zuführt. Bei der Polymerisation kann auch z. B. zur besseren
Einstellung der Teilchengröße eine Polymersaat vorgelegt werden.
Die Art und Weise, in der der Initiator im Verlauf der radika
lischen wäßrigen Emulsionspolymerisation dem Polymerisationsgefäß
zugegeben wird, ist dem Durchschnittsfachmann bekannt. Es kann
sowohl vollständig in das Polymerisationsgefäß vorgelegt, als
auch nach Maßgabe seines Verbrauchs im Verlauf der radikalischen
wäßrigen Emulsionspolymerisation kontinuierlich oder stufenweise
eingesetzt werden. Im einzelnen hängt dies in an sich dem Durch
schnittsfachmann bekannter Weise sowohl von der chemischen Natur
des Initiatorsystems als auch von der Polymerisationstemperatur
ab. Vorzugsweise wird ein Teil vorgelegt und der Rest nach Maß
gabe des Verbrauchs der Polymerisationszone zugeführt.
Zur Entfernung der Restmonomeren wird üblicherweise auch nach
Ende der eigentlichen Emulsionspolymerisation, d. h. nach einem
Umsatz der Monomeren von mindestens 95%, Initiator zugesetzt.
Die einzelnen Komponenten können dem Reaktor beim Zulaufverfahren
von oben, in der Seite oder von unten durch den Reaktorboden
zugegeben werden.
Bei der Emulsionspolymerisation werden wäßrige Dispersionen
des Polymeren in der Regel mit Feststoffgehalten von 15 bis
75 Gew.-%, bevorzugt von 40 bis 75 Gew.-% erhalten.
Für eine hohe Raum/Zeitausbeute des Reaktors sind Dispersionen
mit einem möglichst hohen Feststoffgehalt bevorzugt. Um Fest
stoffgehalte < 60 Gew.-% erreichen zu können, sollte man eine
bi- oder polymodale Teilchengröße einstellen, da sonst die Visko
sität zu hoch wird, und die Dispersion nicht mehr handhabbar ist.
Die Erzeugung einer neuen Teilchengeneration kann beispielsweise
durch Zusatz von Saat (EP 81083), durch Zugabe überschüssiger
Emulgatormengen oder durch Zugabe von Miniemulsionen erfolgen.
Ein weiterer Vorteil, der mit der niedrigen Viskosität bei hohem
Feststoffgehalt einhergeht, ist das verbesserte Beschichtungsver
halten bei hohen Feststoffgehalten. Die Erzeugung einer neuen/
neuer Teilchengenerationen kann zu einem beliebigen Zeitpunkt
erfolgen. Er richtet sich nach den für eine niedrige Viskosität
angestrebten Teilchengrößenverteilung.
Das Polymerisat wird in Form seiner wäßrigen Dispersion
verwendet.
Die Dispersion eignet sich als Kaschierklebstoff zum Verkleben
von großflächigen Substraten, d. h. zur Herstellung von Laminaten.
Der Dispersion kann für die Verwendung als Kaschierklebstoff wei
tere übliche Zusatzstoffe, z. B.
Netzmittel, Verdicker, Schutzkolloide, Lichtschutz-Stabilisato
ren, Biozide enthalten.
Das erfindungsgemäße Polymerisat bzw. die Dispersion benötigt
nicht den Zusatz von weichmachenden Harzen (Tackifiern) von
Weichmachern und auch nicht den Zusatz von Vernetzern, sonstigen
Reaktivkomponenten oder Mischungskomponenten um die gewünschten
Eigenschaften bei der Verwendung als Klebstoff zu erreichen.
Bei der Verwendung als Kaschierklebstoff wird die erfindungs
gemäße Dispersion auf die großflächigen Substrate vorzugsweise
mit einer Schichtdicke von 0,1 bis 20, besonders bevorzugt 2 bis
7 g/m2 z. B. durch Rakeln, Streichen etc. aufgetragen.
Nach kurzer Zeit zur Ablüftung des Dispersionswasser (vorzugs
weise nach 1 bis 60 Sekunden) kann die das beschichtete Substrat
dann mit einem zweiten Substrat kaschiert werden, wobei die
Temperatur z. B. 20 bis 200, vorzugsweise 20 bis 70°C und der
Druck z. B. 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 20 N/m2 betragen kann.
Als Substrate eignen sich z. B. Polymerfolien, insbesondere aus
Polyethylen, orientiertem Polypropylen, Polyamid, Polyethylen
terephthalat, Celluloseacetat, Zellglas, mit Metall (z. B.
Aluminium beschichtete (bedampfte) Polymerfolien (kurz: metalli
sierte Folien) oder auch Papier, Karton oder Metallfolien, ins
besondere aus Aluminium. Die genannten Folien können auch z. B.
mit Druckfarben bedruckt sein.
Das Polymerisat bzw. die Dispersion wird bevorzugt als Klebstoff
für die Glanzfolienkaschierung verwendet.
Bei der Glanzfolienkaschierung werden Papier oder Karton mit
transparenten Polymerfolien verklebt.
Die wäßrigen Dispersionen haben gute Klebeeigenschaften, ins
besondere auch bei der Glanzfolienkaschierung. Bei der Glanz
folienkaschierung ist vor allem eine gute Haftung der transparen
ten Polymerfolien auf Papier oder Karton von Bedeutung. Die Poly
merfolie muß auch im Bereich von Nuten gut haften und darf sich
nicht vom Papier oder Karton ablösen.
Insbesondere ist natürlich auch ein hoher Glanz gewünscht.
All diese Erfordernisse werden im Falle des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. bei der erfindungsgemäßen Verwendung erfüllt.
Die Herstellung erfolgt nach folgender allgemeiner Vorschrift:
Die Vorlage (250 g Wasser und 3 g einer Styrolsaat (33%ig) mit
einem mittleren Teilchendurchmesser von 30 nm) wurde auf 85°C In
nentemperatur aufgeheizt und 5% Zulauf 2 vorgelegt. Nach 10 min
Wartezeit wurden Zulauf 1 und Zulauf 2 gestartet.
Die Zusammensetzung von Zulauf 1 ist in den Tabellen 1-3 ange
geben.
Zulauf 2 bestand aus 3.0 g Natriumperoxodisulfat gelöst in 39,9 g
Wasser.
Zulauf 1 und 2 wurden in 3 h zudosiert und 0,5 h nachpolymeri
siert.
Die erfindungsgemäßen Proben 1-4 wurden vor der anwendungs
technischen Prüfung mit 20 g 25%iger NaOH neutralisiert.
Bei den Vergleichsversuchen erfolgte die Neutralisierung mit 20 g
25%iger, wäßriger NH3.
BA: n-Butylacrylat
MA: Methylacrylat
MMA: Methylmethacrylat
AS: Acrylsäure
DAAM: Diacetonacrylamid
NaVS: Natriumvinylsulfonat
AMPS: Acrylamidopropansulfonsäure
ADDH: Adipinsäuredihydrazid (Vernetzer, der mit Carbonylgruppen vernetzt)
MA: Methylacrylat
MMA: Methylmethacrylat
AS: Acrylsäure
DAAM: Diacetonacrylamid
NaVS: Natriumvinylsulfonat
AMPS: Acrylamidopropansulfonsäure
ADDH: Adipinsäuredihydrazid (Vernetzer, der mit Carbonylgruppen vernetzt)
Glanzfolienkaschierung mit Karton (Cromoduplex-Karton) und Poly
propylen (Corona-vorbehandelt) und mit Karton und Celluloseace
tatfolie
Die vorbehandelte Seite der Polypropylenfolie (PP) wurde mit
Klebstoff beschichtet. Nach dem Trocknen mit Kaltluft wurde der
Karton aufgelegt und mit einer Laborkaschierrolle angerollt. Die
zugeschnittenen Kaschierungen wurden in der Rollenpresse gepreßt.
Die Haftung wurde durch Abziehen der Folie vom Karton im Winkel
von ca. 180 Grad geprüft.
1 = Vollflächiger Papier- oder Farbausriß
2 = Teilweiser Papier- oder Farbausriß
3 = Gute Haftung mit Adhäsionsbruch Karton oder Folie (AK, AF)
4 = Schwache Haftung mit AK oder AF
5 = Keine Haftung auf Karton oder Folie
2 = Teilweiser Papier- oder Farbausriß
3 = Gute Haftung mit Adhäsionsbruch Karton oder Folie (AK, AF)
4 = Schwache Haftung mit AK oder AF
5 = Keine Haftung auf Karton oder Folie
Zur Bestimmung der Nutstandfestigkeit wurden die kaschierten
Proben 24 Stunden nach der obigen Herstellung genutet.
1 = Nut ist vollständig in Ordnung
2 = Nut ist nur an vereinzelten Stellen leicht geöffnet
3 = Nut ist an einzelnen Stellen deutlich geöffnet
4 = Nut ist vollständig offen
2 = Nut ist nur an vereinzelten Stellen leicht geöffnet
3 = Nut ist an einzelnen Stellen deutlich geöffnet
4 = Nut ist vollständig offen
Die gleiche Prüfung wurde mit Polyacetatfolie durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4 (erfindungsgemäß) und
5 und 6 (Vergleich) aufgelistet.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Laminaten durch Verkleben von
großflächigen Substraten miteinander, dadurch gekennzeichnet,
daß als Klebstoff eine wäßrige Dispersion eines Polymerisats
aufgebaut aus
4 bis 95 Gew.-% eines C4-Alkylacrylats
4 bis 95 Gew.-% eines C1- oder C2-Alkylacrylats,
0 bis 50 Gew.-% eines sogenannten Hauptmonomeren ausgewählt aus C1-C2 Alkylmethacrylaten, C4-Alkylmeth acrylaten, C3- und C5-C16 Alkylacrylaten oder -Alkylmethacrylaten, Vinylaromaten und Vinylestern von bis zu 20 C-Atome ent haltenden Carbonsäuren,
0,1 bis 10 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Säure, wobei mindestens 30 mol-% der Säuregruppen als Natrium-Salz vorliegen.
0 bis 30 Gew.-% weiteren Monomeren
verwendet wird.
4 bis 95 Gew.-% eines C4-Alkylacrylats
4 bis 95 Gew.-% eines C1- oder C2-Alkylacrylats,
0 bis 50 Gew.-% eines sogenannten Hauptmonomeren ausgewählt aus C1-C2 Alkylmethacrylaten, C4-Alkylmeth acrylaten, C3- und C5-C16 Alkylacrylaten oder -Alkylmethacrylaten, Vinylaromaten und Vinylestern von bis zu 20 C-Atome ent haltenden Carbonsäuren,
0,1 bis 10 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Säure, wobei mindestens 30 mol-% der Säuregruppen als Natrium-Salz vorliegen.
0 bis 30 Gew.-% weiteren Monomeren
verwendet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polymerisat aufgebaut ist aus
14 bis 85 Gew.-% eines C4 Alkylacrylats
14 bis 85 Gew.-% eines C1- oder C2-Alkylacrylats
0 bis 30 Gew.-% eines Hauptmonomeren
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 10 Gew.-% eines weiteren Monomeren
14 bis 85 Gew.-% eines C4 Alkylacrylats
14 bis 85 Gew.-% eines C1- oder C2-Alkylacrylats
0 bis 30 Gew.-% eines Hauptmonomeren
0,2 bis 5 Gew.-% der ethylenisch ungesättigten Säure
0 bis 10 Gew.-% eines weiteren Monomeren
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymerisat in der wäßrigen Dispersion mit Hilfe
eines Sulfat- oder Sulfonatgruppen enthaltenden Emulgators
dispergiert ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich beim Klebstoff um ein Ein-Komponenten System han
delt, welches keinen Vernetzer für das Polymerisat benötigt.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Papier oder Karton mit transparenten Polymer
folien verklebt wird.
6. Verwendung einer wäßrigen Dispersion gemäß Anspruch 1 als
Kaschierklebstoff
7. Verwendung einer wäßrigen Dispersion gemäß Anspruch 1 als
Klebstoff für die Glanzfolienkaschierung
8. Laminate erhältlich nach einem Verfahren gemäß der Ansprüche
1 bis 5.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838667A DE19838667A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verwendung wäßriger Polyacrylatdispersionen als Kaschierklebstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838667A DE19838667A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verwendung wäßriger Polyacrylatdispersionen als Kaschierklebstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19838667A1 true DE19838667A1 (de) | 2000-03-02 |
Family
ID=7878692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19838667A Withdrawn DE19838667A1 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Verwendung wäßriger Polyacrylatdispersionen als Kaschierklebstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838667A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005022166A1 (de) * | 2005-05-13 | 2006-11-16 | Celanese Emulsions Gmbh | Laminate, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung |
-
1998
- 1998-08-26 DE DE19838667A patent/DE19838667A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005022166A1 (de) * | 2005-05-13 | 2006-11-16 | Celanese Emulsions Gmbh | Laminate, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung |
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Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |