DE19838469A1 - Prozeßsteuer- und Regelsystem mit verteilter Verarbeitung - Google Patents
Prozeßsteuer- und Regelsystem mit verteilter VerarbeitungInfo
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- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B15/00—Systems controlled by a computer
- G05B15/02—Systems controlled by a computer electric
Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Prozeßsteuer- und Regelsystem mit verteilter Verarbeitung, das Teilsysteme, wie mehrere Controller (C) zur Prozeßsteuerung, eine Konfigurationsstation (E) und gegebenenfalls weitere Teilsysteme (O, X), einen Komponentenserver (S) sowie eine Systemsoftware (DCS) enthält. DOLLAR A Zur Erleichterung der Erweiter- und Änderbarkeit sowie zur Verminderung des Speicherplatzbedarfs wird eine Software-Architektur vorgeschlagen, bei der die Systemsoftware (DCS) eine generische Systemsoftware-Plattform (DCS-Plattform) enthält, die durch generische Teilplattformen (DC, EP; OP, XP) jeweils in den entsprechenden Teilsystemen (C, E; O, X) installiert ist. DOLLAR A Im Komponentenserver (S) sind funktionelle Systemsoftware-Komponenten, wie beispielsweise Analogeingabe-Funktionen (AI), Analogausgabe-Funktionen (AO) und Regelalgorithmen (PID), gespeichert, die jeweils Teilsystem-spezifische Komponenten (CC, EC, OC, XC) enthalten. DOLLAR A Die generischen Teilplattformen (CP, EP, OP, XP) sind in der Lage, die benötigten Teilsystem-spezifischen Komponenten (CC, EC, OC, XC) zur Laufzeit bei Bedarf automatisch vom Server (S) zu laden. DOLLAR A Als generische Teilplattform (EP) der Konfigurationsstation (E) kann ein standard component builder tool verwendet werden, das aus der Softwareentwicklung bekannt ist, wie z. B. Visual Basic oder Java Studio.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Prozeßsteuer- und Regelsystem mit verteilter
Verarbeitung. Solche Systeme sind beispielsweise in leittechnischen Systemen für
Kraftwerke oder sonstige Industrieanlagen anwendbar.
Fig. 5 zeigt eine typische hierarchische Struktur eines üblichen Prozeßsteuer- und
Regelsystems. In einer oberen hierarchischen Ebene sind als Sub- oder Teilsysteme
eine Bedien(Operator)-Station O, eine Konfigurations(Engineering)-Station E, und
sonstige Stationen X sowie mehrere Controller C zur Prozeßsteuerung und -rege
lung über ein Kommunikationsnetzwerk N verbunden. An die Controller C sind Feld
geräte F jeweils über einen Feldbus B angeschlossen.
Die verteilte Informationsverarbeitung erfolgt in einem solchen System auf der Basis
von Software-Funktionsblöcken, wie in Fig. 6 als zugehörige Software-Architektur
dargestellt ist. Funktionsblöcke werden in Basis-Funktionsblöcke (beispielsweise für
Analogeingaben AI, Analogausgaben AO oder Regelalgorithmen PID) und in benut
zerdefinierte Funktionsblöcke, die sich aus Basis-Funktionsblöcken zusammenset
zen (beispielsweise eine Pumpensteuerung bestehend aus AI, PID und AO), unter
schieden. In den Teilsystemen O, E, C, X sind derartige Basis-Funktionsblöcke AI,
AO, PID jeweils monolithisch in der Systemsoftware gepackt. Beispielsweise enthält
die Software der Konfigurationsstation E die erforderliche Konfigurationssoftware für
die Funktionsblöcke AI, AO, PID und die Controller C enthalten die Software zur
Ausführung der jeweiligen Funktion AI, AO, PID.
Die Funktionsblöcke AI, AO, PID und die Controller C enthalten die Software zur
Ausführung der jeweiligen Funktion AI, AO, PID.
Nachteilig ist, daß eine solche Software-Architektur erfordert, daß die gesamte Sy
stem-Software im jeweiligen Teilsystem verfügbar sein muß, bevor auch nur ein ein
ziger Basis-Funktionsblock verwendet werden kann. Bei Systemerweiterungen, z. B.
weil neue Basis-Funktionsblöcke hinzugefügt werden sollen, muß in den Teilsyste
men die gesamte Software ausgetauscht werden.
Fig. 7 zeigt am Beispiel von Controllern C, wie beispielsweise die vollständige Sy
stemsoftware SS, die auch die Basis-Funktionsblöcke enthält, mittels eines down
load tools D in einem ersten Schritt über das Netzwerk in die Controller C gebracht
wird. In einem zweiten Schritt kann mittels der Konfigurationsstation E eine Konfigu
ration vorgenommen werden. Die Konfigurationsdaten CD werden zu den Control
lern C übertragen.
Anstelle eines solchen downloads kann auch ein Austausch von PROMs
(programmierbaren Speicherbausteinen) erfolgen.
Nachteilig ist aber in jedem Fall, daß jeweils die gesamte Systemsoftware in das
Teilsystem installiert werden muß, auch wenn nur einer der Funktionsblöcke benö
tigt wird. Damit ist verbunden, daß jeweils ein entsprechend großer Hauptspeicher
vorhanden sein muß. Weiterhin ist es notwendig, die komplette System-Software
auszutauschen, wenn ein oder mehrere Basis-Funktionsbausteine einem Teilsystem
hinzugefügt werden sollen. Insbesondere bei Controllern bedeutet das Installieren
von System-Software manuelle Arbeit und ein Ausfall des Prozeßsteuer- und Regel
systems.
Soweit ein textuelles oder graphisches Interface verwendet werden soll, muß für die
Konfigurationsstation bzw. die Bedienstation eine anwenderspezifische Software
entwickelt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Prozeßsteuer- und Regelsy
stem mit verteilter Verarbeitung und mit einer System-Architektur anzugeben, mit der
sich die genannten Nachteile vermeiden lassen.
Diese Aufgabe wird durch ein Prozeßsteuer- und Regelsystem mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren
Ansprüchen angegeben und der nachstehenden Erläuterung der Erfindung anhand
eines in Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiels zu entnehmen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine System-Architektur eines Prozeßsteuer- und -Regelsystems,
Fig. 2 die zugehörige Software-Architektur,
Fig. 3 eine Programmlade- und -Konfigurationsprozedur,
Fig. 4 einen möglichen Einsatz eines Standard-Softwarewerkzeugs zur Konfi
guration,
Fig. 5 eine bekannte System-Architektur,
Fig. 6 die zugehörige bekannte Software-Architektur und
Fig. 7 eine bekannte Programmlade- und Konfigurationsprozedur.
Fig. 1 zeigt eine Struktur eines Prozeßsteuer- und -Regelsystems mit verteilter Ver
arbeitung, die bereits weitgehend anhand der Fig. 5 erläutert wurde. Die Struktur
gemäß Fig. 1 enthält zusätzlich einen Komponentenserver S. auf dem erfindungs
gemäß vorgeschlagene DCS (Distributed Control System)-Komponenten installiert
sind.
Fig. 2 zeigt die zugehörige Software-Architektur, wobei dargestellt ist, daß die gene
rische System-Software-Plattform (DCS-Platform) gebildet ist durch generische
Teilplattformen, wie Steuer- und Regelplattform CP, Konfigurationsplattform EP,
Bedienerplattform OP sowie gegebenenfalls weitere, mit XP bezeichnete Plattformen
für Zusatzfunktionen Y. Die Teilplattformen korrespondieren zu den funktionellen
Teilsystemen der traditionellen, z. B. in Fig. 5 dargestellten System-Architektur. Die
se Software-Plattformen CP, EP, OP, XP sind unabhängig von einer bestimmten
Hardware konzipiert. Sie sind jeweils in den zugehörigen Teilsystemen C, E, O, X
gespeichert. Die Teilplattformen sind in der Lage, mit dem Komponentenserver S zu
kommunizieren. Sie beinhalten insbesondere keine Basis-Funktionsbausteine.
Eine jeweils in den Teilsystemen benötigte Funktionalität wird dadurch geschaffen,
daß sie vom Komponentenserver S entsprechende Teilsystem-spezifische Software
komponenten, also Steuer- und Regelkomponenten CC, Konfigurationskomponenten
EC, Bedienerkomponenten OC, sowie Komponenten XC zu Zusatzfunktionen Y ab
holen. Beobachtungs- und Überwachungsfunktionen können z. B. zu den Bediener
komponenten OC gehören. Zu den Zusatzfunkfionskomponenten XC können bei
spielsweise Inbetriebssetzungsroutinen, Diagnosefunktionen und Historienspeiche
rung zählen. Die Teilsystem-spezifischen Komponenten sind ebenfalls hard
wareunabhängig ausgeführt.
In Fig. 2 ist dargestellt, daß die funktionellen Systemsoftwarekomponenten AI, AO,
PID, also die Basisfunktionen, die im Komponentenserver S gespeichert sind, jeweils
Teilsystem-spezifische Komponenten CC, EC, OC, XC enthalten, die abrufbar sind
zur Ergänzung der Teilplattformen CP, EP, OP, XP.
Anstelle monolithischer System-Softwareblöcke, die über das gesamte System ver
teilt sind, ist somit erfindungsgemäß eine zentrale Speicherung der Systemsoftware
im Server S vorgesehen, mit der Möglichkeit, daraus spezifische Komponenten zur
Ergänzung generischer Plattformen abzurufen. Das bedeutet, daß zu Beginn der
Installationsphase die Teilsysteme E, O, C, X außer den Teilplattformen CP, EP,
OP, XP noch keine Systemsoftware enthalten. Diese wird erst durch den Abhol- und
Konfigurationsvorgang in die Teilsysteme E, O, C, X geladen.
In Fig. 3 ist eine solche Konfiguration von Controllern C dargestellt. Nachdem ein
Anwender Konfigurationsdaten CD in die Konfigurationsstation E eingegeben hat
und diese über das Netzwerk N (Fig. 1) im Schritt 1 zum jeweiligen Controller C
übertragen sind, fordert dessen Plattform CP im Schritt 2 benötigte spezifische
Komponenten CC beim Server S an. Im Schritt 3 werden die entsprechenden spezi
fischen Komponenten CC aus den funktionellen Komponenten AI, AO, PID vom Ser
ver S in die Controller C übertragen.
Daraus wird deutlich, daß das System aufgrund der in Komponenten unterteilten
System-Software feinstufig erweitert werden kann. In den Teilsystemen bzw. deren
Plattformen muß in den Hauptspeichern nur eine ausgewählte Konfiguration gespei
chert werden. Wenn eine Funktion, wie beispielsweise die Analogeingabe AI geän
dert werden soll, bedarf dies lediglich einer Änderung der im Server S gespeicherten
Software und mittels eines Software-Werkzeugs einer Anweisung an die betroffenen
Teilsysteme, die neue spezifische Softwarekomponente abzurufen und damit die alte
Komponente zu ersetzen. Die Teilsysteme sind in der Lage, zur Laufzeit Komponen
ten vom Server S zu laden. So ist es zum Beispiel nicht notwendig, einen Controller
C anzuhalten, um einen neuen Basis-Funktionsbaustein zur Teilplattform CP hinzu
zufügen.
Es ist zwar möglich, aber nicht erforderlich, eine spezielle Software für die Konfigu
rationstation E zu entwickeln. Als Konfigurationssoftware kann ein standard compo
nent builder tool verwendet werden, wie sie aus der Softwareentwicklung bekannt
sind, z. B. Visual Basic von Fa. Microsoft oder Java Studio von Fa. Sun. Es versteht
sich, daß in diesem Fall die entsprechenden Teilsystem-spezifischen Komponenten
EC abgestimmt sein müssen auf die Architektur, die vom Tool unterstützt wird, wie
z. B. ActiveX für Visual Basic oder JavaBeans für Java Studio.
Die Vorgehensweise mit Hilfe eines standard component builder tools beispielswei
se zur Konfiguration eines Controllers ist in Fig. 4 dargestellt. Ein Anwender wählt
mittels seiner Konfigurationsdaten erforderliche Teilsystem-spezifische Komponen
ten EC (vgl. Fig. 2) aus. Das Tool bewirkt, daß die benötigten Komponenten EC aus
dem Server S abgerufen werden. Jede Konfigurationskomponente EC korrespon
diert dabei zu einer Steuer- und Regelkomponente CC. Der Anwender kann somit
das Steuer- bzw. Regelprogramm aus den Konfigurationskomponenten EC erstellen.
Die Konfigurationskomponente EC enthält die Information, in welchen Controllern C
die korrespondierende Steuer- und Regelkomponente CC ausgeführt werden soll,
sowie weitere Konfigurationsinformationen, damit die benötigten Funktionen AI, AO,
PID im Controller C ausführbar werden. Im Fall eines Online-Engineerings können
die Komponenten EC die Konfigurationsinformation direkt zum Controller C senden.
Im Fall eines Offline-Engineerings wird die Konfigurationsinformation in eine Daten
bank geschrieben, die vom Controller während der Inbetriebnahme ausgelesen wird.
Der eigentliche Konfigurationsvorgang des Controllers C wurde bereits beschrieben
(Fig. 3)
Claims (4)
1. Prozeßsteuer- und Regelsystem mit verteilter Verarbeitung,
das Teilsysteme, wie mehrere Controller (C) zur Prozeßsteuerung, eine Konfigurati
onsstation (E) und gegebenenfalls weitere Teilsysteme (O, X), einen Komponenten
server (S), sowie eine Systemsoftware (DCS) enthält, wobei
- a) die Systemsoftware (DCS) eine generische Systemsoftware-Plattform (DCS- Platform) und funktionelle Systemsoftware-Komponenten (DCS- Komponenten) enthält,
- b) die Systemsoftware-Plattform (DCS-Platform) durch generische Teilplattfor men (CP, EP, OP, XP) gebildet ist, wovon zumindest eine ausgewählte Teil plattform (CP, EP, OP, XP) jeweils in den entsprechenden Teilsystemen (C, E, O, X) installiert ist,
- c) im Komponentenserver (S) die funktionellen Systemsoftware-Komponenten, wie beispielsweise Analogeingabe-Funktionen (AI), Analogausgabe- Funktionen (AO), und Regelalgorithmen (PID) gespeichert sind, die jeweils Teilsystem-spezifische Komponenten (CC, EC, OC, XC) enthalten, und
- d) die generischen Teilplattformen (CP, EP, OP, XP) dafür eingerichtet sind, die benötigten Teilsystem-spezifischen Komponenten (CC, EC, OC, XC) zur Laufzeit bei Bedarf automatisch vom Server S zu laden.
2. Prozeßsteuer- und Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als generische Teilplattformen (CP, EP, OP, XP) eine Steuer- und Regelplatt
form (CP), eine Konfigurationsplattform (EP), eine Bedienerplattform (OP) sowie
Plattformen für Zusatzfunktionen (XP) vorhanden sind.
3. Prozeßsteuer- und Regelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Teilsystem-spezifische Komponenten (CC, EC, OC, XC) Steu
er- und Regelkomponenten (CC), Konfigurationskomponenten (EC), Bedienerkom
ponenten (OC), sowie Komponenten zu Zusatzfunktionen (XC) vorhanden sind.
4. Prozeßsteuer- und Regelsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Konfigurations-Teilplattform (EP) ein standard component
builder tool verwendet wird.
Priority Applications (1)
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