DE19835342A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportionalen Größe eines Gasstroms und der Menge eines durch eine Leitung strömenden Gases, insbesondere zum Messen der Ansaugluftmenge eines Verbrennungsmotors - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportionalen Größe eines Gasstroms und der Menge eines durch eine Leitung strömenden Gases, insbesondere zum Messen der Ansaugluftmenge eines VerbrennungsmotorsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportionalen Größe eines Gasstroms, bei dem der Gasstrom in einen Haupt- und einen Teilgasstrom aufgeteilt wird. Der Teilgasstrom wird dabei in einem Meßkanal (11) an einem Meßelement (21) vorbeigeführt, dessen Ausgangssignal zur Strömungsgeschwindigkeit proportional ist. Um den Einfluß des Feuchtigkeitsgehalts des Gases auf die Messung auszugleichen, ist dabei vorgesehen, daß der Teilgasstrom in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt des Gases verändert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportiona
len Größe eines Gasstroms und der Menge eines durch eine Lei
tung strömenden Gases, insbesondere zum Messen der Ansaug
luftmenge eines Verbrennungsmotors.
Zur Messung der Ansaugluftmenge eines Verbrennungsmotors
ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt (DE 44 07 209
C2), bei dem die Massenstromdichte, also das Produkt aus
Luftdichte und Strömungsgeschwindigkeit der Ansaugluft in
der Ansaugleitung gemessen wird, so daß aus dem Querschnitt
der Ansaugleitung und der Massenstromdichte die jeweils pro
Zeiteinheit angesaugte Luftmenge bestimmt werden kann.
Zur Messung der Massenstromdichte ist ein temperaturabhän
giger Widerstand in Form eines Heißfilmwiderstands vorgese
hen, der von einem mittels eines Meßkanals vom Hauptluft
strom in der Ansaugleitung abgezweigten Teilluftstrom um
strömt und gekühlt wird, während der Heißfilmwiderstand
gleichzeitig auf einer konstanten hohen Temperatur gehalten
wird. Aus der Größe des Heizstroms läßt sich dann die von der
vorbeiströmenden Luft abgeführte Wärme und daraus wiederum
die Massenstromdichte ermitteln.
Der verwendete Heißfilmwiderstand wird also als temperatur
empfindliches Meßelement eines Massenstromdichtemessers
eingesetzt, der zur Luftmengenmessung verwendet wird. Aus
dem Ausgangssignal des Meßelements läßt sich durch entspre
chende Kalibrierung ein Meßwert für die Ansaugluftmenge er
mitteln. Dieser Meßwert wird allerdings durch den Feuchtig
keitsgehalt der Luft beeinflußt, da unterschiedlich feuchte
Luft unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit besitzt und damit
den Heißfilmwiderstand unterschiedlich kühlt.
Bei einer Vielzahl von Anwendungen, bei denen die Ansaug
luftmenge für die Steuerung eines Verbrennungsmotors erfaßt
wird, stört der feuchteabhängige Fehler der Luftmengenmes
sung nicht. Beispielsweise ist die Korrektur des Einflusses
der Luftfeuchtigkeit auf die Messung der Ansaugluftmenge
bei einem im stöchiometrischen Verhältnis λ = 1 geregelten
Ottomotor nicht notwendig, da der luftfeuchtigkeitsbeding
te Fehler durch die λ-Regelung korrigiert wird.
Bei anderen Anwendungsfällen ist jedoch die bekannte Vor
richtung nicht ohne weiteres einsetzbar, da beispielsweise
beim Dieselmotor und/oder bei sogenannten Magerkonzepten am
Ottomotor eine einfache Korrektur durch nachfolgende Rege
lungsschritte nicht erfolgt.
Es ist denkbar, die Luftfeuchtigkeit der Ansaugluft mit be
kannten Feuchtesensoren, z. B. Oberflächenleitfilm- oder
Kondensatorhygrometern, zu messen und den Meßwert für die
Ansaugluftmenge entweder durch Eingriff in die Regelschal
tung für das temperaturempfindliche Meßelement oder durch
ein zusätzliches Signal, das vom Motorsteuergerät verarbei
tet wird, in Abhängigkeit von der gemessenen Luftfeuchtig
keit zu korrigieren. Praktisch anwendbare Vorrichtungen
oder Verfahren, die auf diesem naheliegenden Gedanken ba
sieren, sind jedoch nicht bekannt. Darüber hinaus sind die
genannten Feuchtesensoren relativ teuer und zwar insbeson
dere dann, wenn sie die hohen Anforderungen an eine beim Ein
satz zur Steuerung von Verbrennungsmotoren erforderliche
Langzeitstabilität erfüllen müssen.
Das Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß das vom Meßele
ment gelieferte Ausgangssignal nur von der Dichte und der
Strömungsgeschwindigkeit eines Gasstromes und nicht von
dessen Feuchtigkeitsgehalt abhängt. Somit läßt sich das
Ausgangssignal des Meßelements bei entsprechender Kali
brierung unmittelbar als Meßwert für eine zur Strömungsge
schwindigkeit proportionale Größe des Gasstroms oder auch,
wenn diese Größe zur Gasmengenmessung dient, als Maß für die
Gasmenge verwenden. Je nach der Art des verwendeten Meßele
ments kann die zur Strömungsgeschwindigkeit proportionale
Größe das Produkt (Gasdichte × Strömungsgeschwindigkeit)
oder das Produkt (Gasdichte × Strömungsgeschwindigkeit),
also im letzteren Fall die Massenstromdichte sein. Insbe
sondere wenn die Massenstromdichte vorzugsweise mit einem
thermischen Meßelement gemessen wird, läßt sich das erfin
dungsgemäße Verfahren für alle Gase einsetzen, deren Wärme
leitfähigkeit durch den Feuchtigkeitsgehalt beeinflußt
wird.
Erfindungsgemäß erfolgt also eine Korrektur in Abhängigkeit
von der Feuchtigkeit eines Gases dadurch, daß der am Meßele
ment vorbeiströmende Teilstrom verändert und damit beim
Einsatz in der Luftmengenmessung das Verhältnis von Teil
strom zu Hauptstrom verstimmt wird. Diese Veränderung oder
Verstimmung kann beispielsweise durch eine Drosselung des
Teilgasstromes erfolgen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, die Konvergenz des Teilgasstroms in einem Einström-
oder Konvergenzbereich, in dem das Meßelement angeordnet
ist, bei steigendem Feuchtigkeitsgehalt des Gases zu ver
ringern.
Beim Messen der Menge eines durch eine Leitung strömenden
Gases läßt sich das Verhältnis von Teilgasstrom zu Hauptgas
strom in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt des Gases
auch dadurch verstimmen, daß der Hauptgasstrom feuchteab
hängig beeinflußt wird. Eine andere Möglichkeit der Ände
rung des Verhältnisses von Haupt- zu Teilgasstrom besteht
beispielsweise darin, daß ein Meßkanal, durch den der Teil
gasstrom strömt, gegenüber der Richtung des Hauptgasstroms
verdreht wird.
Besonders vorteilhaft läßt sich das erfindungsgemäße Ver
fahren mit einer Vorrichtung durchführen, bei der ein Meßka
nal, der einen Gasstrom in einen Haupt- und einen Teilgas
strom unterteilt, und ein im Meßkanal angeordnetes Meßele
ment vorgesehen ist, das mit dem Teilgasstrom in Kontakt
ist, so daß sein Ausgangssignal proportional zur Strömungs
geschwindigkeit ist, wobei die Geometrie des Meßkanals oder
seiner Anordnung im Gasstrom in Abhängigkeit vom Feuchtig
keitsgehalt des Gases durch Einstellmittel veränderbar ist,
um den Einfluß des Feuchtigkeitsgehalts auszugleichen.
Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, daß die Einstell
mittel mit Hilfe von Substanzen betätigbar sind, die vom
Feuchtigkeitsgehalt abhängige Eigenschaften besitzen. Um
die Einstellmittel für die Geometrie des Meßkanals zu betä
tigen, also beispielsweise um den Strömungsquerschnitt in
einem Drosselbereich zu verringern oder um einen eingangs
seitigen Konvergenzbereich zu verändern, können dabei sämt
liche Substanzen verwendet werden, die sich mit dem Feuch
tigkeitsgehalt des Gases ändernde mechanische Eigenschaf
ten besitzen. Beispielsweise ist es denkbar, Substanzen
einzusetzen, deren Dehnbarkeit mit zunehmender Feuchtig
keit steigt und die sich bei abnehmender Feuchtigkeit zusam
menziehen, um eine querschnittsverringernde Klappe gegen
eine Feder aus dem Strömungsweg herauszuschwenken.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Substanzen zum
Betätigen der Einstellmittel hygroskopische Quellsubstan
zen sind. Dabei kann gegebenenfalls vorgesehen sein, daß die
Quellsubstanzen zur Betätigung der Einstellmittel über me
chanische Getriebemittel wirken, um den Quelleffekt in eine
genügend große Stellbewegung umzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu des
sen Durchführung hat insbesondere den Vorteil, daß keine Än
derung der Ansteuer- und Auswerteelektronik des Meßelements
erforderlich ist und daß auch beim Einsatz des erfindungsge
mäßen Verfahrens zur Motorsteuerung kein zusätzlicher Ein
gangskanal am Steuergerät benötigt wird. Darüber hinaus er
möglicht insbesondere der Einsatz hygroskopischer Quell
substanzen, das unter Ausnutzung der elastischen Eigen
schaften von Kunststoffen einfache mechanische Lösungen
möglich sind, die nur Änderungen an dem den Meßkanal bilden
den Spritzgußteil erforderlich machen. Es ergeben sich da
her bei hohen Stückzahlen nur geringe Kosten, um die Strö
mungsgeschwindigkeit oder Menge eines Gasstromes feuchtig
keitsunabhängig mit hoher Genauigkeit zu messen.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Meßkanalgehäuse im
wesentlichen nach Linie I-I in Fig. 2 zur
Veranschaulichung zweier Varianten eines
ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt im wesentlichen nach Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Meßkanalgehäuse im
wesentlichen nach Linie III-III in Fig. 4 zur
Veranschaulichung eines zweiten Ausführungs
beispiels der Erfindung,
Fig. 4 einen Schnitt im wesentlichen nach Linie IV-IV
in Fig. 3 und
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Gasleitung mit einem
darin angeordneten Meßkanalgehäuse zur Er
läuterung eines weiteren Ausführungsbei
spiels der Erfindung.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander
entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen verse
hen.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist in einem Meßkanalgehäuse 10 einer
Vorrichtung zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit
proportionalen Größe eines Gasstroms, insbesondere zum Mes
sen seiner Massenstromdichte ein im wesentlichen S-förmiger
Meßkanal 11 vorgesehen, an dessen Einlaßöffnung 12 sich ein
Einströmbereich 13, ein Umlenkbereich 14, ein Gegenstrombe
reich 15 und ein zur Auslaßöffnung 16 führender Umlenkbe
reich 17 anschließt. Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, wird der
konvergente Einströmbereich von Konvergenzwänden 18 be
grenzt, so daß er sich in Strömungsrichtung verjüngt und da
mit eine beschleunigte Gasströmung bewirkt, die beim Ein
tritt in den Umlenkbereich 14 expandiert, um anschließend
durch den Gegenstrombereich 15 und den Umlenkbereich 17 zur
Auslaßöffnung 16 fließt, wo der Teilgasstrom durch den Meß
kanal 11 wieder in den Hauptgasstrom mündet.
Im konvergenten Einströmbereich 13 ist ein messerartiger
temperaturabhängiger Meßelementhalter 19 mit einer An
strömkante 20 angeordnet, der ein Meßelement 21 trägt.
Das Meßelement 21 kann, wie in der Zeichnung angedeutet, ein
temperaturabhängiger Heißfilmwiderstand sein, der konstant
auf einer im Vergleich mit der Temperatur der Gasströmung
hohen Temperatur gehalten wird. Anstelle eines Heißfilmwi
derstands kann auch ein Heißdrahtwiderstand oder ein ande
res thermisches Meßelement eingesetzt werden, bei dem die
von der Strömungsgeschwindigkeit abhängige Kühlwirkung des
Gasstroms bestimmt werden kann.
Bei dem Heißfilmwiderstand wird die Kühlwirkung über den
Heizstrom erfaßt, der um so größer sein muß, je besser die
Kühlwirkung des Gasstroms ist, wenn das thermische Meßele
ment 21 auf einer konstanten Temperatur gehalten wird. Um
eine richtungsabhängige Erfassung der Strömungsgeschwin
digkeit zu ermöglichen, können an dem als Heißfilmwider
stand ausgebildeten Meßelement 21 zur Temperaturerfassung
zwei in Strömungsrichtung voneinander beabstandete Tempe
raturfühler vorgesehen sein, deren Temperaturmeßwerte zur
richtungsabhängigen Bestimmung der Strömungsgeschwindig
keit verwendet werden, wie dies in dem SAE Technical Paper
95 04 33 erläutert ist.
Da wie beschrieben die zur Strömungsgeschwindigkeit propor
tionale Massenstromdichte einer Gasströmung, beispielswei
se einer Luftströmung, insbesondere der Ansaugluftströmung
in einer Ansaugleitung eines Verbrennungsmotors eines
Kraftfahrzeugs, über die Kühlwirkung der Gasströmung ermit
telt wird und die Kühlwirkung auch vom Feuchtigkeitsgehalt
des strömenden Gases abhängt, wird die Messung der Massen
stromdichte verfälscht, wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt
des strömenden Gases ändert. Um diesen durch den Feuchtig
keitsgehalt des Gases bewirkten Meßfehler auszugleichen,
wird der durch den Meßkanal 11 strömende Teilgasstrom so
verändert, daß seine Kühlwirkung infolge der geänderten
Strömungsgeschwindigkeit in dem Maße verringert oder ver
größert wird, wie sich die Kühlwirkung infolge der feuchte
bedingten Änderung der Wärmeleitfähigkeit des Gases vergrö
ßert bzw. verringert.
Hierzu ist gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Er
findung vorgesehen, daß der den Meßkanal 11 durchströmende
Teilgasstrom in Strömungsrichtung hinter dem Meßelement 21
gedrosselt wird. Dazu ist beispielsweise in einer den Ein
strömbereich 13 vom Gegenstrombereich 15 trennenden Zwi
schenwand 22 eine Kammer 23 vorgesehen, in der eine hygro
skopische Quellsubstanz 24 angeordnet ist. Die Kammer 23
wird dabei auf der einen Seite von einer steifen aber luft-
und feuchtedurchlässigen Wand 25 und auf der anderen Seite
von einer elastischen Wand 26 begrenzt. Die Kammer 23 ist al
so so ausgebildet, daß die Quellsubstanz darin mit dem durch
den Meßkanal strömenden Gas in gutem Kontakt ist, um die mit
geführte Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne daß es zu einem Näs
sestau oder zu Ansammlung von Kondenswasser kommt.
Die Korrektur eines feuchtebedingten Meßfehlers ergibt sich
erfindungsgemäß in der folgenden Weise.
Wenn der Feuchtigkeitsgehalt des durch den Meßkanal strö
menden Gases ansteigt, wodurch sich die Kühlwirkung des Gas
stroms unabhängig von der Strömungsgeschwindigkeit vergrö
ßert, nimmt die Quellsubstanz 24 in der Kammer 23 Feuchtig
keit auf, wodurch eine Volumenvergrößerung der Quellsubs
tanz 24 bewirkt wird, die zur Folge hat, daß die elastische
Wand 26 aus der gestrichelt dargestellten Lage heraus in die
mit durchgezogenen Linien gezeigte Lage in den Gegenstrom
bereich 15 hineingedrückt wird, so daß dort der Strömungs
querschnitt verringert wird. Der verringerte Strömungs
querschnitt im Gegenstrombereich 15 hat zur Folge, daß die
Strömungsgeschwindigkeit des Teilgasstroms durch den Meß
kanal 11 verringert wird, was eine verringerte Kühlwirkung
der Gasströmung bewirkt. Somit wird die verbesserte Kühl
wirkung infolge erhöhter Feuchtigkeit durch die verringerte
Kühlwirkung infolge einer Verlangsamung der Strömung im
Meßkanal 11 kompensiert.
Eine weitere Möglichkeit den Teilstrom durch den Meßkanal 11
zu drosseln besteht darin, anstelle der Kammer 23 in der Zwi
schenwand 22 eine Kammer 27 zur Aufnahme der Quellsubstanz
24 in einer Trennwand 28 anzuordnen, die den Gegenstrombe
reich 15 des Meßkanals 11 vom Hauptströmungsbereich trennt.
Die Kammer 27 wird dabei von einer relativ steifen aber luft-
und feuchtedurchlässigen, an den Hauptströmungsbereich an
grenzenden Wand 29 und von einer sich in den Gegenstrombe
reich 15 hinein bewegbaren Wand 30 begrenzt. Die Wand 30,
kann dabei in der dargestellten Weise schwenkbar sein. Die
Funktionsweise dieser Einrichtung zur feuchteabhängigen
Drosselung des Teilgasstroms arbeitet in der gleichen Weise
wie die oben beschriebene.
Ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den
Fig. 3 und 4 gezeigt. Anstelle einer Drosselung des Teil
gasstroms durch den Meßkanal 11 wird hier die Geometrie des
Einströmbereichs 13 verändert, um die Strömungsgeschwin
digkeit des Teilgasstroms zu verlangsamen. Dazu ist eine der
Konvergenzwände 18 über einen angedeuteten Steilmechanis
mus 31 schwenkbar an einer entsprechenden Seitenwand 32 aus
gebildet. Der Steilmechanismus 31, der die Konvergenzwand
18 aus ihrer"Trocken"-Stellung, die in durchgezogenen Li
nien dargestellt ist, in ihre gestrichelt dargestellte
"Feucht"-Stellung bewegt wird von einer Kolben-Zylinder-
Einheit 33 angetrieben. Die Zylinderkammer 34 der Kolben-
Zylinder-Einheit 33 ist dabei mit der hygroskopischen
Quellsubstanz 24 gefüllt, so daß der Kolben 35 zur Betäti
gung des Stellmechanismus 31 verschoben wird, wenn die
Quellsubstanz 24 infolge von Feuchtigkeitsaufnahme ihr Vo
lumen vergrößert.
Die Wände der Zylinderkammer 34 sind dabei wiederum luft-
und feuchtedurchlässig ausgebildet, so daß die Quellsub
stanz in gutem Luft- und Feuchtigkeitsaustausch mit dem Gas
des Teil- und/oder Hauptgasstroms steht, ohne daß es zu ei
nem Nässestau oder zu Kondenswasseransammlungen kommt.
Steigt in dem durch den Meßkanal 11 strömenden Teilgasstrom
der Feuchtigkeitsgehalt an, so wird die dem Meßelement 21
gegenüberliegende Konvergenzwand 18' so verschwenkt, daß
ihr Konvergenzwinkel zur Strömungsrichtung S verkleinert
wird, wodurch die Beschleunigung des Teilgasstroms im Ein
strömbereich verringert wird. Demzufolge verlangsamt sich
die Strömungsgeschwindigkeit des am Meßelement 21 vorbei
strömenden Teilgasstroms, was eine Verringerung der Kühl
wirkung zur Folge hat.
Bei dem anhand von Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungs
beispiel der Erfindung ist es auch möglich, beide Konver
genzwände 18 mit Hilfe von quellsubstanzgetriebenen Stell
mechanismen zu verschwenken.
Je nach Auslegung des Meßkanals 11 kann es auch zweckmäßig
sein, zusätzlich zur Änderung der Konvergenz im Einströmbe
reich 13 den Teilgasstrom im Meßkanal 11 hinter dem Meßele
ment 21 zu drosseln.
Das beschriebene Verfahren zum Messen der Massenstromdichte
eines Gasstroms, bei dem der Gasstrom in einen Haupt- und ei
nen Teilgasstrom aufgeteilt wird, der durch den Meßkanal 11
an einem ein zur Strömungsgeschwindigkeit proportionales
Maß liefernden Meßelement 21 vorbeigeführt wird, läßt sich
besonders vorteilhaft zum Messen der Menge eines durch eine
Leitung strömenden Gases, insbesondere zum Messen der durch
eine Ansaugleitung eines Verbrennungsmotors strömenden An
saugluftmenge oder -masse verwenden.
Bei einer derartigen Anordnung läßt sich aus dem Verhältnis
des wirksamen Strömungsquerschnitts des Meßkanals 11 und
des Strömungsquerschnitts der Leitung, insbesondere der An
saugluftleitung für jeden vom Meßelement 21 gelieferten
Meßwert durch entsprechende Kalibrierung der dazugehörige
Luftmengenwert festlegen. Das Meßelement 21 oder besser ge
sagt die mit dem Meßelement 21 verbundene Meß- und Regel
schaltung liefert einen der durch die Leitung strömenden
Luftmenge entsprechenden Meßwert. Wird dabei der Teilgas
strom durch den Meßkanal 21 verändert, so verändert sich
auch der Hauptgasstrom in der restlichen Leitung, so daß das
Verhältnis von Haupt- zu Teilgasstrom feuchteabhängig der
art verstimmt wird, daß der Einfluß der Feuchtigkeitsände
rung in dem durch die Leitung strömenden Gas bewirkte Meß
fehler durch das geänderte Verhältnis von Haupt- zu Teilgas
strom korrigiert wird.
Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Anordnung zum
Messen der Menge eines durch eine Leitung strömenden Gases
bei dem in einer Leitung 40 ein Meßkanalgehäuse 10 mit einem
im wesentlichen S-förmigen Meßkanal 11 angeordnet ist, in
dem ein Meßelement 21 gehalten ist, um über die Massenstrom
dichte des Gasstroms in der Leitung 40 die durch die Leitung
strömende Gasmenge zu messen.
Im Bereich des Meßkanals 11 ist an der Wandung 41 der Leitung
40 eine in die Leitung 40 hineinragende Drosselwand 42 vor
gesehen, die über einen Stellmechanismus 31 aus einer in
durchgezogenen Linien dargestellten "Trocken"-Stellung in
eine gestrichelt dargestellte "Feucht"-Stellung bewegbar
ist. Der Stellmechanismus 31 wird dabei beispielsweise von
einer Kolben-Zylinder-Einheit 33 angetrieben, deren Zylin
derkammer 34 mit einer hygroskopischen Quellsubstanz 24 ge
füllt ist.
Die Kolben-Zylinder-Einheit 33 arbeitet dabei mit dem
Stellmechanismus 31 in gleicher Weise wie anhand von Fig. 4
beschrieben.
Nimmt also der Feuchtigkeitsgehalt in dem durch die Leitung
40 strömenden Gas zu, so quillt die Quellsubstanz 24 auf und
die Kolben-Zylinder-Einheit 33 bewegt über den Stellmecha
nismus die Drosselwand 42 in den Leitungsquerschnitt ver
größernder Weise. Damit wird das Verhältnis von Teilgas
strom durch den Meßkanal 11 zu Hauptstrom durch den Rest der
Leitung 40 so verändert, daß der Feuchtigkeitseinfluß auf
den vom Meßelement 21 bzw. von seiner Meß- und Regelschal
tung gelieferten Meßwert ausgeglichen wird. Mit anderen
Worten wird durch die Querschnittsvergrößerung der Leitung
40 der Teilgasstrom durch den Meßkanal 11 verringert, so daß
die feuchtigkeitsbedingte Verbesserung der Kühlung des Meß
elements 21 durch die verringerte Kühlwirkung des verrin
gerten Teilgasstroms kompensiert wird.
Neben dem besonders bevorzugten Einsatz des erfindungsgemä
ßen Verfahrens bei der Ansaugluftmengenmessung für die
elektronische Steuerung von Verbrennungsmotoren läßt sich
die Erfindung auch zur Strömungsgeschwindigkeitsmessung,
zur Massenstromdichtemessung oder Gasmengenmessung bei an
deren Gasen einsetzen, bei denen eine thermische Messung
durch den Feuchtigkeitsgehalt im Gas beeinträchtigt wird.
Insbesondere ist es möglich, die Erfindung bei Durchfluß
messern für Erdgasleitungen einzusetzen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Messen einer zur Strömungsgeschwindig
keit proportionalen Größe eines Gasstroms, bei dem der
Gasstrom in einen Haupt- und einen Teilgasstrom aufge
teilt wird, der an einem Meßelement (21) vorbeigeführt
wird, dessen Ausgangssignal proportional zur Strö
mungsgeschwindigkeit ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teilgasstrom in Abhängigkeit vom Feuchtigkeits
gehalt des Gases verändert wird, um dessen Einfluß aus
zugleichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Teilgasstrom mit zunehmendem Feuchtig
keitsgehalt entsprechend gedrosselt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Meßelement (21) in einem konver
genten Bereich (13) des Teilgasstromes angeordnet ist,
und daß die Konvergenz des Teilgasstromes mit zunehmen
dem Feuchtigkeitsgehalt entsprechend verringert wird.
4. Verfahren zum Messen der Menge eines durch eine Leitung
(40) strömenden Gases, insbesondere der Ansaugluftmen
ge eines Verbrennungsmotors, bei dem die Gasmenge aus
einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportionalen Grö
ße des Gasstroms und dem Querschnitt der Leitung (40)
ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Strömungsgeschwindigkeit proportionale
Größe des Gasstromes mit einem Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 3 gemessen wird.
5. Verfahren zum Messen der Menge eines durch eine Leitung
(40) strömenden Gases, insbesondere der Ansaugluftmen
ge eines Verbrennungsmotors, bei dem der Gasstrom in der
Leitung (40) in einen Haupt- und einen Teilgasstrom auf
geteilt wird, der an einem Meßelement (21) vorbeige
führt wird, dessen Ausgangssignal zur Strömungsge
schwindigkeit proportional ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hauptgasstrom in Abhängigkeit vom Feuchtig
keitsgehalt des Gases beeinflußt wird, um den Einfluß
des Feuchtigkeitsgehalts auszugleichen.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, mit
- 1. einem Meßkanal (11), der einen Gasstrom in einen Haupt- und einen Teilgasstrom unterteilt, und
- 2. einem im Meßkanal (11) angeordneten Meßelement (21), das mit dem Teilgasstrom in Kontakt ist, so daß sein Aus gangssignal proportional zur Strömungsgeschwindigkeit ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geometrie des Meßkanals (11) oder seiner Anord
nung im Gasstrom in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsge
halt des Gases durch Einstellmittel (26; 30; 31, 33)
veränderbar ist, um den Einfluß des Feuchtigkeitsge
halts auszugleichen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Einstellmittel (26; 30; 31, 33) mit Hilfe
von Substanzen (24) betätigbar sind, die vom Feuchtig
keitsgehalt abhängige Eigenschaften besitzen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Substanzen zum Betätigen der Einstellmit
tel (26; 30; 31, 33) hygroskopische Quellsubstanzen
(24) sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Quellsubstanzen (24) zur Betätigung der
Einstellmittel (18') über mechanische Getriebemittel
(31, 33) wirken, um den Quelleffekt in eine genügend
große Stellbewegung umzusetzen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Meßkanal (11) in Strömungsrichtung
hinter dem Meßelement (21) Querschnitt verengende Ein
stellmittel (26; 30) vorgesehen sind, um den Teilgas
strom in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt des Gases
zu drosseln.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Meßkanal (11) einen konvergenten Be
reich (13) aufweist, der sich von der Eintrittsöffnung
(12) an in Strömungsrichtung (S) verjüngt, daß das Meße
lement (21) im konvergenten Bereich (13) angeordnet
ist, und daß zumindest eine dem konvergenten Bereich
(13) begrenzende schräge Seitenwand (18') aus dem Meß
kanal (11) heraus schwenkbar ist, um die Konvergenz des
Teilgasstromes zu verringern.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Meßelement (21) ein thermisches Meße
lement, insbesondere ein elektrisch geheizter Heiß
film- oder ein Heißdrahtwiderstand vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998135342 DE19835342A1 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren und Vorrichtung zum Messen einer zur Strömungsgeschwindigkeit proportionalen Größe eines Gasstroms und der Menge eines durch eine Leitung strömenden Gases, insbesondere zum Messen der Ansaugluftmenge eines Verbrennungsmotors |
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