DE19823135A1 - Verfahren und Anordnung zur Verkehrsdatenerfasung für die verkehrsabhängige Steuerung von Lichtsignalanlagen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Verkehrsdatenerfasung für die verkehrsabhängige Steuerung von LichtsignalanlagenInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und bei einer Anordnung zur Verkehrsdatenerfassung für die verkehrsabhängige Steuerung von Lichtsignalanlagen ist frequenzmoduliertes Radar vorgesehen. Vorzugsweise werden frequenzmodulierte Radarwellen entgegen der Fahrtrichtung der zu erfassenden Fahrzeuge ausgesendet. Die von in der Radar-Strahlungskeule befindlichen Gegenständen reflektierten Wellen werden empfangen und hinsichtlich Laufzeit und Frequenzspektrum analysiert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Verkehrsdatenerfassung für die verkehrsabhängige Steuerung
von Lichtsignalanlagen und eine Anordnung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Um für die verkehrsabhängige Steuerung von
Lichtsignalanlagen die notwendigen Verkehrsdaten, wie
Anwesenheit eines Fahrzeugs vor der Haltelinie zur
Anforderung der Grünphase, zeitlicher Abstand zwischen
bewegten Fahrzeugen (Nettozeitlücke) zur
Zeitlückensteuerung, das heißt, zum Beispiel Abbruch der
grünen Welle bei Überschreiten eines Schwellwertes für die
Zeitlücke, Bestimmung der Geschwindigkeit der Fahrzeuge
sowie Klassifizierung der Fahrzeuge - das heißt,
Unterscheidung zwischen PKW, LKW, Kleintransporter, jeweils
mit und ohne Anhänger, Motorrad, Fahrrad -, zu ermitteln,
werden bisher eine Vielzahl von Detektoren eingesetzt.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um
Induktionsschleifen-Detektoren, welche an sich in der Lage
sind, alle beschriebenen Parameter zu ermitteln. Als
Nachteil erweist sich hier allerdings die Einbringung der
Induktionsschleife in die Straße und die damit verbundene
Verschleißmöglichkeit durch mechanische Beanspruchung.
Weiterhin sind hierfür Infrarotdetektoren bekannt, welche
zwar stehende und bewegte Fahrzeuge erkennen können, eine
Klassifizierung und eine Geschwindigkeitsbestimmung jedoch
nicht ermöglichen.
Ferner sind schon Ultraschall-Detektoren benutzt worden,
welche aber die Parameter mit geringen Fehlern nur bei
senkrechter Montage ermitteln können.
Schließlich kommen Doppler-Radar-Geräte zum Einsatz
(Verkehrs-Radar), deren Sender eine kontinuierliche
elektromagnetische Welle aussendet, deren Detektoren jedoch
aufgrund der Messung der Frequenzverschiebung
(Doppler-Effekt) von bewegten Fahrzeugen nicht in der Lage
sind, stehende Fahrzeuge zu detektieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
unter Vermeidung der genannten Nachteile ein Verfahren und
eine Anordnung für eine sichere und umfassende Detektion,
der für die verkehrsabhängigen Steuerung von
Lichtsignalanlagen notwendigen Verkehrsgrößen anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
frequenzmoduliertes Radar angewendet wird.
Das hat den Vorteil, daß sämtliche für die Steuerung von
Lichtsignalanlagen benötigten Verkehrsdaten auf einfache
Weise gewonnen werden können.
Besonders vorteilhaft ist, wenn frequenzmodulierte
Radarwellen entgegen der Fahrtrichtung der zu erfassenden
Fahrzeuge ausgesendet werden und daß die von in der
Radar-Strahlungskeule befindlichen Gegenständen
reflektierten Wellen empfangen und hinsichtlich Laufzeit und
Frequenzspektrum analysiert werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht
darin, daß außerdem eine Klassifizierung der Fahrzeuge durch
zeitliche Analyse des Frequenzspektrums bei Durchfahrt der
Fahrzeuge durch die Strahlungskeule durchgeführt wird. Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die
Radarwellen gepulst sind und daß die Frequenz während der
Pulse variable ist.
Eine besonders vorteilhafte Anordnung zur
Verkehrsdatenerfassung für die verkehrsabhängige Steuerung
von Lichtsignalanlagen besteht darin, daß ein Sender für
frequenzmodulierte Radarwellen vorgesehen ist, daß der
Ausgang des Senders über eine Sende-Empfangs-Weiche mit der
Antenne verbunden ist, daß ein Radar-Empfänger mit seinem
Eingang über die Sende-Empfangs-Weiche mit der Antenne
verbunden ist, daß der Ausgang des Radar-Empfängers an eine
Einrichtung zur schnellen Fourier-Transformation
angeschlossen ist und daß ein Ausgang der Einrichtung zur
schnellen Fourier-Transformation mit dem Eingang eines
Klassifizierers verbunden ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die mit ihrer Strahlrichtung entgegen der Fahrtrichtung der
zu erfassenden Fahrzeuge ausgerichtete Antenne oberhalb der
Lichtsignalanlage befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein mögliches Straßenverkehrs-Szenario,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Radaranlage und
Fig. 3 einige Verläufe von in Fig. 2 vorkommenden Signalen.
Fig. 1 zeigt eine mögliche Straßenverkehrssituation, wobei
zwei PKW 1 und 2 vor einer Lichtsignalanlage 3 dargestellt
sind. Über die Lichtsignalanlage 3 ist ein Radargerät 4
installiert. Dieses Gerät 4 kann beispielsweise auf einem in
der Nähe befindlichen Lichtmast oder an einer Hauswand in
einem Bereich oberhalb der Lichtsignalanlage 3 vorgesehen
sein.
Das Radargerät 4 sendet über eine Antenne 5 eine gepulste
frequenzmodulierte Radarwelle 6 entgegen der Fahrtrichtung
der Fahrzeuge 1 und 2 aus, an denen sie unter anderem
reflektiert wird. Bekanntlich kann nun aus der Laufzeit, das
heißt aus der Zeitdifferenz zwischen Aussenden der Signale
und Empfang der Echos, die Position bzw. Entfernung der
Fahrzeuge bestimmt werden, wobei mehrere Fahrzeuge in
gleicher Richtung einzeln erkannt werden können. Damit sind
sowohl die sogenannte Bruttozeitlücke BZL als auch die
sogenannte Nettozeitlücke NZL der hintereinander
befindlichen Fahrzeuge 1 und 2 bestimmbar, welche sich mit
einer Geschwindigkeit von v1 bzw. v2 in Richtung auf die
Lichtsignalanlage 3 bewegen. Ferner läßt sich über die
Charakteristik des Frequenzspektrums des frequenzmodulierten
Signals auf die Größe des reflektierenden Gegenstandes
schließen. Man kann dann beispielsweise ein Fahrzeug von
einem Vogel oder einem Kanaldeckel unterscheiden.
In Fig. 2 ist ein Blockschaltbild einer Radaranlage
dargestellt, welche im wesentlichen aus einem Sender 11,
einem Empfänger 12 und der Antenne 5 besteht. Der Sender 11
umfaßt hierbei einen Generator 13 zur Erzeugung des
Modulationssignals, einen Hochfrequenzgenerator 14 zur
Erzeugung der Trägerwelle, welche vom Signal des Generators
13 moduliert wird, einen nachfolgenden Verstärker 15 zur
Verstärkung des geträgerten Signals und die über eine
Sende-Empfangs-Weiche 16 angeschlossene Antenne 5 zur
Aussendung der Radarwelle 6.
Die von der gleichen Antenne 5 aufgenommenen reflektierten
Wellen oder Echos werden über die Weiche 16 dem Empfänger 12
zugeführt, der während der Sendezeit (Pulsdauer) gesperrt
ist. Der Empfänger 12 besteht hierbei aus einem
Eingangsverstärker 17, einem Demodulator 18, einer
Einrichtung 19 zur schnellen Fourier-Transformation (FFT)
und einem Klassifizierer 20, an dessen Ausgang 21 ein
Steuersignal für ein Lichtsignalanlagen-Steuergerät
abnehmbar ist.
Bei einer Radarmessung wird das mit dem Generator 13
erzeugte Signal a (Fig. 3) nach dem Trägern und Aussenden
über die Antenne 5 nach der Reflektion an Hindernissen als
Echo-Signal b (Fig. 3) wieder empfangen und im Empfänger 12
nach entsprechender Demodulation im Demodulator 18 bei 19
fourier-transformiert. Das entstehende Frequenzspektrum c
wird einem Klassifizierer 20 zugeführt. Dort werden einzelne
Eigenschaften des Frequenzspektrums c, beispielsweise durch
Vergleich mit in einer Tabelle gespeicherten Daten, in
Klassen eingeteilt. Dadurch kann eine Unterscheidung
zwischen Fahrzeugen d und anderen Dingen oder Gegenständen,
wie zum Beispiel Vögel e, Kanaldeckel g usw. vorgenommen
werden. Außerdem kann festgestellt werden, um welchen Typ
von Fahrzeug es sich jeweils handelt, wobei zum Beispiel
nicht nur unterschieden werden kann zwischen PKW und LKW,
sondern auch zwischen PKW und Motorrad bzw. Fahrrad. Der
Klassifizierer 20 gibt sodann ein entsprechendes, für das
Lichtsignalanlagen-Steuergerät bestimmtes Steuersignal an
seinem Ausgang 21 ab.
Außerdem kann durch die Frequenzlage des empfangenen
Signals, beispielsweise des Spektrums e, die Laufzeit tD
zwischen dem Signal a (zum Beispiel zur Zeit ts) und dem
Echo b (zur Zeit tm) und damit die Entfernung der
Gegenstände bestimmt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verkehrsdatenerfassung für die
verkehrsabhängige Steuerung von Lichtsignalanlagen,
gekennzeichnet durch die Anwendung von frequenzmoduliertem
Radar.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
frequenzmodulierte Radarwellen (6) entgegen der
Fahrtrichtung der zu erfassenden Fahrzeuge (1, 2)
ausgesendet werden und daß die von in der
Radar-Strahlungskeule befindlichen Gegenständen
reflektierten Wellen empfangen und hinsichtlich Laufzeit und
Frequenzspektrum analysiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
außerdem eine Klassifizierung der Fahrzeuge durch zeitliche
Analyse des Frequenzspektrums (c) bei Durchfahrt der
Fahrzeuge durch die Strahlungskeule durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Radarwellen gepulst sind und daß die Frequenz während
der Pulse variable ist.
5. Anordnung zur Verkehrsdatenerfassung für die
verkehrsabhängige Steuerung von Lichtsignalanlagen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sender (11) für frequenzmodulierte
Radarwellen vorgesehen ist, daß der Ausgang des Senders (11)
über eine Sende-Empfangs-Weiche (16) mit der Antenne (5)
verbunden ist, daß ein Radar-Empfänger (12) mit seinem
Eingang über die Sende-Empfangs-Weiche (16) mit der Antenne
(5) verbunden ist, daß der Ausgang (21) des Radar-Empfängers
(12) an eine Einrichtung (19) zur schnellen
Fourier-Transformation angeschlossen ist und daß ein Ausgang
der Einrichtung (19) zur schnellen Fourier-Transformation
mit dem Eingang eines Klassifizierers (20) verbunden ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit ihrer Strahlrichtung entgegen der Fahrtrichtung der
zu erfassenden Fahrzeuge (1, 2) ausgerichtete Antenne (5)
oberhalb der Lichtsignalanlage (3) befestigt ist.
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