-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Korrektur
von Meßwertverfälschungen
bei invasiven Druckmessungen mit einem flüssigkeitsgefüllten System,
bei denen der gemessene Druck über
das flüssigkeitsgefüllte System
zu einem externen Druckwandler geleitet wird, der das Drucksignal
in ein elektrisches Signal umwandelt.
-
Im
Zusammenhang mit der invasiven Druckmessung werden seit Jahrzehnten
flüssigkeitsgefüllte Systeme
zur intravenösen
und intraarteriellen Druckmessung eingesetzt. Häufige Anwendung finden solche,
auch als Katheter bezeichneten Systeme in der invasiven Kardiologie,
der Intensivmedizin und in der Anästhesie, wo sie zur exakten
Druckmessung eingesetzt werden. Ein Einsatz ist insbesondere sinnvoll
für Impedanzmessungen
am arteriellen Gefäßsystem
oder Ableitungen des Drucks nach der Zeit (dp/dt) zur Messung der
isovolumischen Kontraktionskraft oder von Relaxationsstörungen der Herzkammern.
Hierfür
müssen
Resonanzen der Originaldrucksignale bis etwa 30 Hz originalgetreu,
also phasen- und
amplitudengetreu, analysiert werden können.
-
Bei
der invasiven Katheterdiagnostik erfolgt die Druckmessung an einem
bestimmten Ort im Kreislauf über
ein flüssigkeitsgefülltes System
mit einem extern (d.h. außerhalb
des Patientenkörpers) angebrachten
Druckwandler. Abhängig
von der Länge,
dem Querschnitt, dem Aufbau und den elastischen Materialeigenschaften
dieser Systeme kommt es zu unterschiedlichen Resonanzen, Dämpfungen und
Energieverlusten des Druckeingangssignals an der Katheterspitze.
-
Um
diese Verfälschungen
entlang des Übertragungsweges
zu vermeiden, wurde der Druckwandler in die Spitze des Katheters
integriert und das gewandelte Signal über eine elektrische Leitung
aus dem Körper
herausgeführt.
Diese Lösung
ist als Tipdrucksensorkatheter bekannt. Nachteilig an dieser Form
der Druckmessung ist, daß Tipdrucksensorkatheter
sehr teuer sind und bezüglich
der Form und Größe nur eine
sehr begrenzte Palette von Variationen aufweisen. Diese Lösung konnte
sich deshalb nur auf dem wissenschaftlichen Sektor begrenzt etablieren.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur Kompensation von Meßwertverfälschungen
besteht darin, das System als eine einfache erzwungene Schwingung (forced
oscillation) im physikalischen Sinn zu betrachten und eine Korrektur
der Übertragungsfunktion
dieses Systems 2. Ordnung nach Ermittlung der Resonanzfrequenz und
des Dämpfungskoeffizienten mittels
einer analogen elektrischen Schaltung oder eines entsprechenden
numerischen Algorithmus durchzuführen.
Die Nachteile dieses Ansatzes sind, daß die Betrachtung als System
2. Ordnung eine starke Vereinfachung der tatsächlichen Physik des Systems
darstellt, in dem insbesondere bei komplexeren Systemen Mehrfachresonanzen
auftreten können.
Die Übertragungsfunktion
ist für
jedes konkrete System, auch bei üblichen
und häufigen
Veränderungen
wie Austausch des Katheters im System, im Prinzip neu zu bestimmen,
wobei die Bestimmung der Übertragungsfunktion
mittels Spültest
oder Rechtecktest am Patienten problematisch ist. Die Übertragungsfunktion
ist ferner abhängig
von der Elastizität des
Systems und die wiederum ist abhängig
vom Füllungsdruck,
den in der Flüssigkeit
gelösten
Gasen und Materialeigenschaften des Systems. Schließlich ist
die Bedienung dieser Systeme sehr kompliziert.
-
Eine
weitere auf dem Markt eingeführte
Verfahrensweise ist der Einsatz speziell konfigurierter und durch
in vitro Testuntersuchungen flüssigkeitsmechanisch
optimierter, vollständiger
Systeme mit einem Druckwandler, Schlauch, Dreiwegehahn, Hahnenbank,
Katheter und eventuell Dämpfungsglied. Nachteilig
an diesem Verfahren ist, daß der
Testaufwand sehr hoch ist und daß in der invasiven Kardiologie
eine extrem große
Vielfalt von Systemen zum Einsatz kommt, die den Einsatz dieses
Verfahrens limitiert. Weiterhin ist ein Abschalten dieser Dämpfung zum
Ausschluss einer Dämpfung
durch Blut oder Luft im System nicht möglich. Die Sehgewohnheiten
des Katheterpersonals verbinden mit Dämpfung ein unzureichend gespültes System
und würden
ein solch gedämpftes
System leicht missdeuten.
-
Aus
Roland Kurz: „Medizinische
Messtechnik und Biosignalverarbeitung in der kardiologischen Diagnostik" in Biomedizinische
Technik Band 1, M.-G.-Schmitz-Verlag
Gießen
1984 ist ein Korrekturverfahren für Messdaten eines flüssigkeitsgefüllten Herzkatheters
beschrieben, bei dem das periodisch aufgenommene Signal in ein elektrisches
Signal umgewandelt, digitalisiert, korrigiert und ausgegeben wird.
Die beschriebene Vorrichtung besteht dabei unter anderem aus einem
Herzkatheter zur Druckaufnahme, einem AD-Wandler, einer Signalanalyse-
und Verabeitungseinheit, bevorzugt einem Computer, und entsprechenden
Ausgabegeräten
wie Bildschirm oder Drucker. Die digitale Filterung des jeweils
etwa über
einen Herzzyklus erfassten Signals wird beschrieben. Darüber hinaus
ist vorgesehen, die bei der Messung auftretenden Störschwingungen
mit Hilfe der Fourieranalyse und Fouriersynthese zu beseitigen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein bezüglich der Korrektur von Messwertverfälschungen
verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung zur invasiven Druckmessung
mit flüssigkeitsgefüllten Systemen
bereitzustellen, die kostengünstig und
vielseitig einsetzbar sind.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 und
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 38 gelöst.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt eine phasen- und amplitudengetreue Korrektur des Druckverlaufes
durch die schlagbezogene Auswertung und Bearbeitung des Signals
mittels der digitalen Fourieranalyse. Andere Korrekturverfahren
sind nur unzureichend in der Lage, die unterschiedlichen Frequenzen
der Herzschläge
zu berücksichtigen.
-
Für die Korrektur
der aufgenommenen Signale ist es sehr wichtig, dass die Länge des
Herzschlages bekannt ist, da nur so exakt ein Schlag bearbeitet
werden kann. Die Schlaglänge
wird vorteilhafterweise über
eine Autokorrelationsfunktion und ihre erste Ableitung nach der
Zeit berechnet. Optional ist eine Vorfilterung mit einem Tiefpassfilter
mit einer hohen Grenzfrequenz von 30 – 40 Hz vorgesehen, um eventuelle
Störungen
des Wechselstromnetzes auszuschließen.
-
Das
Korrekturverfahren ist für
eine Vielzahl von Systemen einsetzbar, wodurch der finanzielle und
apparative Aufwand bei invasiven Druckmessungen verringert wird.
Weiterhin entfallen bauartbedingte Restriktionen, so dass die für den Patienten
optimalen Systeme bzw. Katheter eingesetzt werden können, ohne
auf entsprechende Genauigkeit verzichten zu müssen.
-
Die
Grundfrequenz wird mittels einer Kombination einer Verteilungsanalyse
von Maxima von Autokorrelationsfunktionen variierender Länge mit
der Analyse der Minima und Maxima der Kurve bestimmt. Gerade bei
der Online-Bestimmung der Grundfrequenz ist es zweckmäßig, die
Autokorrelationsfunktion mit wachsender Länge zu wiederholen und alle ersten
Maxima der Autokorrelationsfunktionen größer werdender Länge zu sammeln.
Anschließend wird
mittels einer Verteilungsanalyse das am häufigsten vorkommende Maximum
ermittelt.
-
Die
Ausgabe an verschiedene Auswerte- bzw. Anzeigeeinheiten ermöglicht eine
schnelle und umfassende Auswertung der Daten. Eine Korrektur der
Signale ist sowohl online als auch offline möglich.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Korrekturdaten,
die auf der Grundlage von Referenzdruckmessungen ermittelt wurden,
aus einer Korrekturdatensatzmatrix abgerufen, wodurch eine Vielzahl
von Datensätzen
schnell und einfach zugänglich
gemacht wird. Um die Zahl der empirisch ermittelten Korrekturdatensätze in einer
wirtschaftlich vertretbaren Größenordnung
zu halten, wird bei Fehlen des exakt passenden Datensatzes eine
Interpolation zwischen den nächstliegenden
Datensätzen
durchgeführt.
-
Um
ein möglichst
zutreffendes korrigiertes Signal zu erhalten, ist sowohl eine Phasen-
als auch eine Amplitudenkorrektur vorgesehen, wobei es sich als
vorteilhaft erwiesen hat, eine Phasenkorrektur des Signals nur an
den Stellen durchzuführen,
wo daß Signal
eine Amplitude aufweist.
-
Zur
Ermittlung der Korrekturdatensätze
werden in einer Ausgestaltungsform der Erfindung die Katheterspitze
in eine druckbeaufschlagbare Vorrichtung eingeführt und diese Vorrichtung wird
mit unterschiedlichen Mitteldrücken
und Frequenzen beaufschlagt. In getrennten Messungen wird der Mitteldruck
in definierten äquidistanten
Schrittweiten und die niedrigste Frequenz (Grundfrequenz) des Frequenzgemisches
in ebenfalls definierten äquidistanten
Schrittweiten variiert. Diese Einstellungen ergeben ein Mitteldruck-Frequenz-Koordinatengitter,
was die Basis für
die Korrekturdatensatzmatrix darstellt. Alternativ dazu wird die Übertragungscharakteristik mittels
eines weißen
Frequenzrauschens bestimmt und die Korrektur erfolgt mittels Dekonvolution
des Ausgangssignals mit der Übertragungsfunktion.
Eine Referenzdruckmessung erfolgt mit einem anderen Meßsystem,
vorzugsweise mit einem Tipdrucksensorkatheter.
-
Es
hat sich bezüglich
des Rechenaufwandes und der Korrekturergebnisse als günstig herausgestellt,
daß zur
Ermittlung der Korrekturdatensätze
für die
Systemanregung ein definiertes Signal in Gestalt eines Frequenzgitter
verwendet wird. Basierend auf einer Grundschwingung, die aus rechentechnischen Gründen vorteilhafterweise
im Bereich zwischen 0,1 und 1 Hz liegt, wird das System mit äquidistanten harmonischen
Oberschwingungen angeregt. Aus einer festgelegten Obergrenze ergibt
sich somit die Anzahl der erforderlichen Anregungsfrequenzen. Als eine
physiologisch sinnvolle Obergrenze der Anregungsfrequenz haben sich
40 Hz herausgestellt.
-
In
getrennten Messungen wird der Mitteldruck in definierten äquidistanten
Schrittweiten variiert. Diese Einstellungen ergeben einen Satz von Korrekturdatensätzen für verschiedene
Mitteldrücke. Eine
Referenzdruckmessung erfolgt, wie gehabt, mit einem anderen Meßsystem.
-
Um
eine Übereinstimmung
der Spektrallinien des zu korrigierenden Signals mit denen des Korrekturdatensatzvektors
zu erreichen, wird das Drucksignalsegment so oft vervielfacht, bis
sich ein Verhältnis zwischen
der Abtastrate und der Kurvenstücklänge ergibt,
das der Auflösung
des Korrekturdatensatzes entspricht. Bei Nichtentsprechen der Auflösung wird zweckmäßigerweise
das nächstkleinere
Verhältnis zwischen der
Abtastrate und der Kurvenstücklänge eingestellt
und die Zuordnung zu den Spektrallinien des Korrekturdatensatzes
erfolgt durch Aufrunden zur nächsten
entsprechenden Linie.
-
Da
ein Druckwandler in der Regel kein ausreichend starkes Signal abgibt,
ist zwischen dem Druckwandler und dem Analog/Digitalwandler ein Verstärker vorgesehen.
Der Druckwandler wird über eine
Versorgungsleitung der Signalverarbeitungs- und analyseeinheit angesteuert
und mit der erforderlichen Betriebsspannung versorgt.
-
Für eine zuverlässige Korrektur
der Signale ist es notwendig, dass die Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit
die jeweiligen Korrekturdatensätze richtig
zuordnet. Da die verschiedenen Systeme unterschiedlich ausgelegt
sind, verschiedene Resonanzfrequenzen aufweisen und durch Anbauteile stark
verändert
werden können,
wird vor der Messwertaufnahme eine Systemidentifikation über eine Testsignalantwort
durchgeführt.
Ein definiertes Signal wird vorzugsweise von einem Referenzdruckgeber
(Kalibrator) an der Spitze des Katheters in Richtung Druckwandler
ausgesendet und die Systemantwort wird mit experimentell gefundenen
Systemantworten verglichen. Auf diese Art können eine Klassifikation vorgenommen
und Informationen darüber gewonnen
werden, um welches System es sich handelt bzw. welche Korrekturdatensätze für das betreffende
System geeignet sind. Denkbar ist auch, daß ein Signal von dem Druckwandler
in Richtung Katheterspitze ausgesendet und die Signalantwort mit
experimentell gefundenen Systemantworten verglichen wird.
-
Mit
Vorteil wird zur Ermittlung der Länge des flüssigkeitsgefüllten Systems,
d.h. der Signallaufzeit, eine Kreuzkorrelation von Drucksignal und
Patienten-EKG durchgeführt.
In einer Variante wird die Systemidentifikation automatisch durchgeführt.
-
Neben
einer Einordnung von Katheter und Schlauchsystem ist mit Vorteil
eine Identifikation der unterschiedlichen Druckwandler und eine
entsprechende Berücksichtigung
bei der Auswahl der Korrekturdatensätze vorgesehen. Da die jeweiligen Druckwandler
typen- bzw. bauartbedingt die Drucksignale verschieden umsetzen,
unterschiedliche Betriebsspannungen benötigen und individuell angesteuert
werden müssen,
ist eine solche Anpassung vorteilhaft, um die Meßwertverfälschung möglichst gering zu halten und
eine korrekte Ansteuerung durchzuführen.
-
Als
zusätzliche
Kontrolle und um den Erfahrungsschatz des Bedienpersonals zu nutzen,
ist eine manuelle Interaktion bei der Systemidentifikation vorgesehen,
so daß ergänzend oder
abweichend von der errechneten Option eine Auswahl beziehungsweise
eine Eingabe vorgenommen werden kann.
-
Die
Systemübertragungseigenschaften
des flüssigkeitsgefüllten Systems
korrelieren mit der Elastizität
des Katheter- und
des Leitungssystems. Abhängig
von den Materialeigenschaften kann eine unterschiedliche Vorspannung
durch den im System herrschenden mittleren Binnendruck die Systemübertragungseigenschaften
deshalb wesentlich verändern.
Eine laufende Messung des Mitteldrucks ist deshalb Teil der automatischen
Signalanalyse. Die Auswahl der Korrekturdatensätze erfolgt abhängig vom
Mitteldruck.
-
Für eine zuverlässige Korrektur
des Drucksignals ist es von Vorteil, wenn sog. Artefakte erkannt werden.
Dies geschieht auf der Basis der ermittelten Systemidentifikation.
Zu große
Abweichungen werden erkannt und nicht berücksichtigt. In einer Variante
des Verfahrens wird zusätzlich
zu der Korrektur des Drucksignals eine Artefaktidentifikation und
-elimination mittels kurzer Autokorrelation durchgeführt. In
der Autokorrelationsfunktion lassen sich Störungs-Spikes im Druckverlauf
automatisch erkennen und lokalisieren. Eine Interpolation der Kurve
an der Stelle des Spikes beseitigt die Störung.
-
Zusätzlich zu
den beschriebenen Korrekturinstrumenten kann gegebenenfalls eine
Formanalyse des Drucksignals unter Berücksichtigung von höheren harmonischen
Grundschwingungen durchgeführt
werden, so daß bei
der Erstellung und Auswahl der Korrekturdatensätze ein entsprechend verfeinertes
Verfahren zur Verfügung
steht.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine wahlweise Ausgabe
des untransformierten Signals vorgesehen, wodurch dem Bedienpersonal
ermöglicht
wird, die mechanische Dämpfung
durch Blutgerinnsel oder kleine Luftblasen zu erkennen.
-
Zweckmäßigerweise
sind statische Kalibrieroptionen vorgesehen, die die Bedienung vereinfachen,
beziehungsweise leichter vergleichbare Ergebnisse oder Signalverläufe liefern.
Durch einen Nullpunktabgleich wird der gemessene Druck als Nullpunkt
angenommen und dient als Basis für
das Druckmonitoringsystem, das die Signale anzeigt. Auf diese Weise
werden untereinander vergleichbare Anzeigen möglich, ohne daß beispielsweise
Blutdruckschwankungen und systembedingte Offsets zwischen verschiedenen
Messungen berücksichtigt
werden müssen.
Zur Überprüfung der
Verbindung zwischen Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit und Druckmonitoringsystem
und zur Überprüfung der
Kalibrierung kann ein Referenzdruck (z.B. 100 mmHg im Gerätemenü einstellbar)
an das Druckmonitoringsystem gesendet werden. Analog zum Referenzdruck
können
verschiedene, gespeicherte Druckkurven als Testsignal an das Druckmonitoringsystem
gesendet werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung wird das Signal
nachgefiltert beziehungsweise nachkorrigiert, um Störsignale
zu entfernen und einen möglichst
unverfälschten
Signalverlauf zu haben. Eine solche Nachkorrektur wird vorzugsweise auf
der Basis der ersten Ableitung des korrigierten und gegebenenfalls
geglätteten
Drucksignals nach der Zeit durchgeführt. Für eine Nachfilterung bieten sich
Frequenz- bzw. Mittelwertfilter an.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine automatische
Anpassung an Änderungen
des Resonanzverhaltens des Systems infolge von Druckänderungen
durchgeführt.
Die Blutdruckänderungen
können
beispielsweise durch kreislaufbedingte Reaktionen oder Medikamente
hervorgerufen werden, wobei die Änderungen
des Resonanzverhaltens systemspezifischer Natur sind. Die entsprechenden
Größen werden
kontinuierlich ermittelt und der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit laufend
zugeführt,
welche die Änderungen
bei der Auswahl der Korrekturdatensätze berücksichtigt.
-
Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens weist ein flüssigkeitsgefülltes System
zur invasiven Druckaufnahme und einen Druckwandler auf, der die
Druckimpulse in elektrische Signale umsetzt. Daran angeschlossen ist
eine Aufnahmeeinheit für
die Originalspannungssignale des Druckwandlers und ein Analog/Digitalwandler,
der das Signal für
eine digitale Bearbeitung aufbereitet. In der Signalanalyse- und
-verarbeitungseinheit, die beispielsweise als Computer ausgebildet
ist, werden in Abhängigkeit
von den Systemparametern auf der Basis einer digitalen Fourieranalyse die
einzelnen Datensätze
mit Korrekturfaktoren versehen und einer Schnittstelle zugeführt. Die Ausgabeeinheit
verarbeitet die entsprechenden Signale beispielsweise als Analogsignal,
als digitales Signal, als Ausdruck oder als Darstellung auf einem
Monitor.
-
Die
Schnittstelle weist vorteilhafterweise einen Digital/Analogwandler,
Verstärker
und/oder einen Adapter auf, so daß das korrigierte Signal einem Monitorsystem
zugeführt,
verstärkt
und/oder in digitalisierter Form verbleibend einem Rechner bzw. Computer übermittelt
werden kann.
-
Vorteilhafterweise
ist in einem Speicher der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit eine Korrekturdatensatzmatrix
abgelegt, die aus experimentellen Referenzdruckmessungen ermittelte
Korrekturfaktoren enthält.
In Verbindung mit den entsprechenden Datenverarbeitungsprogrammen
können
dann die jeweiligen oder interpolierten Korrekturvektoren ausgewählt, gegebenenfalls
interpoliert und mit dem digitalisierten Drucksignal verknüpft werden.
-
Normalerweise
wird mit einer Dämpfung
ein unzureichend gespültes
System verbunden. Um die bisherigen Erfahrungen zu nutzen, weist
die Vorrichtung vorteilhafterweise einen Signalausgang für das unkompensierte
Signal auf, damit das Bedienpersonal die Möglichkeit hat, die korrigierten
Drucksignale mit den Signalen in Reinform zu vergleichen und so eine
Kontrolle über
das Korrekturverfahren zu haben.
-
Um
Blutdruckschwankungen bei dem Korrekturverfahren zu berücksichtigen,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung eine Vorrichtung zu deren Messung
vorgesehen, wobei die ermittelten Meßwerte Einfluß auf die
Korrekturdatensatzauswahl nehmen.
-
Anhand
von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird nachfolgend
die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 – einen
Prinzipaufbau für
die Meßwertkorrektur,
-
2 – einen
Prinzipaufbau für
die Korrekturdatensatzerstellung sowie
-
3 – eine Darstellung
zur Bestimmung der Grundperiodendauer.
-
1 zeigt
einen prinzipiellen Aufbau einer invasiven Druckmessung mittels
eines flüssigkeitsgefüllten Systems.
Dabei wird ein sogenannter Katheter 1 durch das venöse oder
arterielle System eines Patienten in die Nähe der Stelle bewegt, an der der
Druck gemessen werden soll. Um den Patienten möglichst wenig durch den Katheter 1 zu
beeinflussen, weist dieser möglichst
geringe Abmessungen auf. Der Katheter 1 selbst besteht
aus einem elastischen Material und ist schlauchartig ausgebildet.
An der Spitze des flüssigkeitsgefüllten Katheters 1 befindet
sich eine Öffnung,
durch die Druckimpulse aufgenommen und durch den Katheter 1 und
eine ebenfalls flüssigkeitsgefüllte Leitung 2 bis
zu einem Druckwandler 3 weitergeleitet werden.
-
Der
Druckwandler 3 erzeugt in Abhängigkeit von den Druckimpulsen
elektrische Signale, die entsprechend dargestellt bzw. ausgewertet
werden können.
Dieses Verfahren ist prinzipiell seit längerem bekannt. Eine eventuelle
Korrektur der Übertragungsfunktion
dieses Systems zweiter Ordnung erfolg te nach Ermittlung der Resonanzfrequenz
und des Dämpfungskoeffizienten
mittels einer analogen elektrischen Schaltung oder eines entsprechenden
numerischen Algorithmus.
-
Um
die bei der Verwendung der oben beschriebenen Methode auftretenden
Meßverfälschungen,
die im Bereich von bis zu 40% liegen, wirksam zu korrigieren, wird
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Analog/Digital-Wandler 4 zwischen dem Druckwandler 3 und
der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 angeordnet,
der die analogen Signale des Druckwandlers 3 in digitale,
an den Eingang der Signalanalyse- und
-verarbeitungseinheit 5 angelegte Signale umsetzt. Innerhalb
der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 werden die
gemessenen Daten auf der Basis einer digitalen Fourieranalyse mit
Korrekturfaktoren beaufschlagt und an die Ausgabe- bzw. Auswerteeinrichtung 6 weitergeleitet.
-
Vor
der Korrektur der Signale wird eine Gesamtsystemidentifikation des
mechanischen Teils des Systems durchgeführt. Zunächst findet eine manuelle oder
automatische Identifikation des angeschlossenen Druckwandlers 3 statt.
Anschießend wird
ein Testsignal in Form eines Druckimpulses ausgesendet, vorzugsweise
erzeugt von einem Kalibrator. Als Alternative wird die Impulserzeugung
von einem Druckwandler 3 geleistet. Anhand der Signalantwort
werden Parameter des Katheter-Leitung-Systems ermittelt, auf deren
Grundlage dann eine Auswahl der Korrekturdatensätze erfolgt. Da bei der Vielzahl
der Komponenten, die bei der invasiven Druckmessung eingesetzt werden,
und der Vielzahl der Parameter ein exakt passender Korrekturdatensatz
nicht immer zur Verfügung
steht, werden aus den vorliegenden Datensätzen mittels Interpolationsverfahren
die benötigten
Werte ermittelt und zur Korrektur bereitgestellt.
-
Die
digitalisierten und mit korrigierten Fourierkoeffizieten beaufschlagten
Signale werden von der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 zu
einer Anzeige- bzw. Auswerteeinheit 6 übermittelt, wobei eine Anzeige
sowohl auf einem Monitorsystem als auch auf einem Ausdruck erfolgen
kann. Je nach Standard des Monitors, werden die Signale zunächst einem
Digital/Analog-Wandler zugeführt
und anschließend
ausgegeben oder direkt einem Monitor überspielt, der digitale Signal
verarbeiten kann. Gegebenenfalls müssen die Signale noch dergestalt aufbereitet
werden, daß ein
für die
Darstellung geeignetes Format vorliegt.
-
Eine
andere Möglichkeit
besteht in der Übermittlung
der Daten an einen Computer, der diese speichert und auswertet.
In diesem Fall werden die Daten nicht in einem Digital/Analog-Wandler
bearbeitet sondern werden direkt von der Korrektur weitergeleitet.
-
Es
besteht weiterhin die Möglichkeit,
die Korrektur nicht online durchzuführen, sondern die Daten abzuspeichern
und zu einem späteren
Zeitpunkt auszuwerten oder zu korrigieren. Voraussetzung dafür ist das
Vorhandensein der systemspezifischen Daten sowie der Informationen über die
Meßbedingungen, damit
nachfolgend eine zutreffende Auswahl der Korrekturdatensätze erfolgen
kann. Die Daten werden dafür
vorteilhafterweise direkt nach dem Druckwandler 3 aufgenommen
und auf einem geeigneten Speichermedium, beispielsweise einer CD
oder Diskette, abgelegt.
-
In
einer Variante der Erfindung ist eine Ausgabemöglichkeit für das unkorrigierte Signal
vorgesehen, damit die Möglichkeit
besteht, die korrigierten Signale mit den unkorrigierten Signalen
zu vergleichen. Einerseits werden dadurch die Sehgewohnheiten des
Bedienpersonals nicht einer vollständigen Änderung unterworfen, andererseits
findet eine Kontrolle des Korrekturverfahrens statt. Das Vorhandensein
von Luftblasen im flüssigkeitsgefüllten System
kann beispielsweise am unkorrigierten Signal von geschulten Bedienungspersonen
erkannt werden, so daß entsprechende
Maßnahmen
ergriffen werden können.
Die Abzweigung des Signals kann sowohl vor als auch nach dem Analog/Digitalwandler 4 erfolgen,
wobei ein Vorschalten eines Verstärkers zweckmäßig ist,
damit ein ausreichend starkes Signal zur Verfügung steht.
-
Vor
der eigentlichen Messung wird üblicherweise
ein Abgleich des zu messenden Druckes gegenüber dem Luftdruck durchgeführt, wobei
ein üblicherweise
am Druckwandler vorgesehener Dreiwegehahn betätigt wird. An der Signalanalyse-
und -verarbeitungseinheit 5 ist ein Betätigungselement vorgesehen,
mit dessen Betätigung
der zu messende Druck als Nullpunkt angenommen wird und als Basis für die weitere
Messung und Ausgabe dient.
-
Zur Überprüfung der
Verbindung zwischen der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 und der
Ausgabeeinheit 6 sowie zur Überprüfung der Kalibrierung werden
ein Referenzdrucksignal oder verschiedene gespeicherte Druckkurven
an die Ausgabeeinheit 6 gesendet. Aus der Differenz zwischen dem
Sollwert- und dem Istwert-Signal kann die Abweichung und die vorzunehmende
Kompensation bestimmt werden. Soll die gesamte Meßkette überprüft werden,
kann statt eines Patienten-Drucksignals ein Referenzdrucksignal
angeschlossen werden und gegebenenfalls können notwendige Offset- und Linearitätskorrekturen
an der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 für jeden
Kanal durchgeführt werden.
-
Ein
Prinzipaufbau für
die empirische Ermittlung der Korrekturdatensätze ist in der 2 dargestellt.
Zur Ermittlung der Eigendynamik eines Systems und somit der Korrekturdatensätze, wird
ein mit Flüssigkeit
gefülltes
und entlüftetes
Rohr 7 verwendet. Am Rohr 7 befindet sich je ein
Anschluß 8 für die Befüllung, die
Entlüftung,
die Referenzdruckmessung mittels eines Tipdrucksensorkatheters 10 und die
Kathetereinführung
(Testsystem) sowie eine Vorrichtung für die Druckerzeugung 9 (Biotek).
-
Nach
Einführung
der Spitze des Katheters 1 in die Nähe der Referenzdruckmessung,
wird das Rohr 7 mit einem definierten Frequenzgemisch-Druck
angeregt. In getrennten Messungen wird der Mitteldruck, üblicherweise
im Bereich von 0 mmHg bis 130 mmHg in definierten äquidistanten Schrittweiten
variiert. Der Frequenzinhalt des Anregungssignals setzt sich aus
einer Grundschwingung und mehreren harmonischen Oberschwingungen
zusammen. Die Grundschwingung beträgt üblicherweise 0,25 Hz und es
werden 160 harmonische Oberschwingungen angeregt, so daß durch
die äquidistante
Abstände
eine obere Frequenz von 40 Hz erreicht wird. Selbstverständlich sind
andere Frequenzen der Grundschwingung möglich, ebenso wie die Anzahl
der harmonischen Oberschwingungen variiert werden kann. Die genannten
Werte stellen jedoch eine sinnvolle Auswahl dar.
-
Aus
jeder Messung wird das Fourier-Spektrum des Referenzsignals und
des Flüssigkeitsdrucksignals
mittels Fourier-Transformation
berechnet. Der Korrekturdatensatzvektor ergibt sich dann aus der
komplexen Division jeder Spektrallinie des Referenzdrucks durch
die entsprechende Spektrallinie des Flüssigkeitsdrucks. Das Ergebnis
ist ein einheitenloser, komplexer Korrekturfaktor für jede Spektrallinie
dieser Messung. Alle Messungen zusammen ergeben die Korrekturdatensatzmatrix
für das
untersuchte System, die in der Signalanalyse- und -verarbeitungseinheit 5 gespeichert
werden.
-
Die
Grundschwingungslänge
entspricht bei der invasiven Druckmessung grundsätzlich einem Herzschlag, wobei
sich die Herzfrequenz von Schlag zu Schlag stark ändern kann.
Eine laufende Analyse der Grundfrequenz ist deshalb Teil der automatischen
Signalanalyse und wird durch eine Autokorrelationsfunktion bestimmt.
Die Anzahl der Fourierkoeffizienten und damit der Korrekturdatensatz
sind somit abhängig
von der Länge
des analysierten Segments bzw. der Grundfrequenz.
-
Neben
der Ermittlung der Grundfrequenz ist der Mitteldruck eine zu ermittelnde
Größe. Die
Systemübertragungseigenschaften
des flüssigkeitsgefüllten Systems
sind u.a. abhängig
von der Elastizität des
Katheter- und Leitungssystems 1, 2. Abhängig von
den Materialeigenschaften kann eine unterschiedliche Vorspannung
durch den im System herrschenden mittleren Binnendruck die Systemübertragungseigenschaften
deshalb wesentlich verändern. Eine
laufende Messung des Mitteldrucks ist deshalb ebenfalls Teil der
automatischen Signalanalyse. Die Auswahl der Korrekturdatensätze erfolgt
abhängig vom
Mitteldruck.
-
Vor
Beginn der eigentlichen Korrektur kann das Signal frequenzgefiltert
werden, wobei für
den numerischen Filter ein wahlweiser Einsatz vorgesehen ist, ebenso
wie eine Variation der Filtergrenzfrequenz, die erfahrungsgemäß zwischen
40 und 100 Hz liegt. Eine solche Filterung kann beispielsweise bei
Störungen
notwendig sein, die durch das 50 Hz-Wechselstromnetz hervorgerufen werden.
-
Zur
Charakterisierung des Signals für
die Korrektur werden die Grundfrequenz und der Mitteldruck benötigt. In 3 ist
ein Beispiel zur Ermittlung der Grundperiodendauer dargestellt.
Dazu wird zunächst
die Autokorrelationsfunktion (ACF) berechnet. Die Zeit bis zum Auftreten
eins einen Schwellwert überschretenden
Hauptmaximums ist die Grundperiodendauer.
-
Nach
der Höhe
des Mitteldruckes wird der entsprechende Korrekturdatensatz ausgewählt. Der Mitteldruck
ergibt sich aus der normierten Höhe
der ersten Spektrallinie (Linie der Frequenz Null, Gleichanteil)
der Fouriertransformierten des Signals.
-
Zusätzlich wird
einer möglichen
Abhängigkeit
der Übertragungscharakteristik
des Systems vom Frequenzinhalt des anregenden Signals durch eine
einfache Formanalyse des Signals, basierend auf höheren harmonischen
Grundschwingungen mit entsprechender Modifikation der Korrekturdatensätze, begegnet.
-
In
einer bevorzugten Alternative werden die komplexen Fourierkoeffizienten
des Drucksignals dann mit den komplexen Korrekturkoeffiziente des ausgewählten Korrekturvektors
multipliziert. Ähnlich wie
bei der Erstellung der Korrektur datensätz werden auch beim Drucksignal
nur die Grundfrequenz und ihre harmonischen Oberschwingungen, soweit
sie einen Schwellwert überschreiten,
bis zu einer oberen Frequenz entsprechend der höchsten Frequenz der Korrekturdatensätze, im
vorliegenden Fall 40 Hz, korrigiert. Alle anderen Frequenzanteile
werden auf Null gesetzt.
-
Aus
der Multiplikation entsteht das korrigierte Fourierspektrum des
Drucksignals, daß dann
mittels inverser diskreter Fouriertransformation in das korrigierte
Drucksignal rücktransformiert
wird.
-
In
einer anderen Ausgestaltungsform der Erfindung wird aus den Größen Grundfrequenz
und Mitteldruck der entsprechende Korrekturdatensatz aus der Korrekturdatensatzmatrix
ausgewählt.
Liegt die Position der Messung nicht exakt auf einem Koordinatenpunkt
der Matrix, so werden alle Koeffizienten mit einer gewichteter.
Interpolation aus den benachbarten Koeffizienten neu berechnet.
-
Der
Kehrwert der Grundfrequenz, die Grundperiodendauer, bestimmt die
Anzahl der Punkte für die
nachfolgende diskrete Fouriertransformation des Drucksignals, wobei
das zu korrigierende Segment für
die Fourieranalyse nach Bedarf verdoppelt oder vervielfacht wird.
Die komplexen Fourierkoeffizienten des Drucksignals werden dann
mit den komplexen Korrekturkoeffizienten des ausgewählten oder
des interpolierten Korrekturvektors multipliziert.
-
Um
eine Übereinstimmung
der Spektrallinien des zu korrigierenden Drucksignals mit denen
des Korrekturdatensatzvektors zu erreichen, wird das Drucksignalsegment
(ein Herzschlag) so oft vervielfacht, bis sich ein Verhältnis zwischen
der Abtastrate und der Kurvenstücklänge ergibt,
welches der Auflösung
des Korrekturdatensatzes entspricht.
-
Wenn
beispielsweise Korrekturkoeffizienten für die Frequenzen 0,25 Hz, 0,50
Hz, 0,75 Hz,... 40 Hz (spektrale Auflösung 0,25 Hz) vorliegen, muß bei einer
Abtastrate von 1000 Hz das Kurvenstück des Drucksignals mindestens
4000 Punkte enthalten, denn dann ergibt sich ein Verhältnis von
Abtastrate zu Kurvenstücklänge von
1/4 (⟺ 0,25 Hz). Läßt sich dieses
Verhältnis
nicht exakt erreichen, wird das nächstkleinere Verhältnis (<1/4) eingestellt.
Die Zuordnung zu den Spektrallinien des Korrekturdatensatzes erfolgt
dann durch Aufrunden zur nächsten entsprechenden
Linie.
-
Zur
Bestimmung der Grundfrequenz wird eine Verteilungsanalyse von Maxima
von Autokorrelationsfunktionen variierender Länge mit der Analyse der Minima
und Maxima der Kurve kombiniert.
-
Bei
dem Verfahren zur online-Bestimmung der Grundfrequenz eines Drucksignals
wird die Grundfrequenz mittels Autokorrelationsfunktion (ACF) berechnet.
Dabei entspricht die Anzahl der Funktionswerte bis zum ersten Hauptmaximum
der Länge
des Schlages, also dem Kehrwert der Grundfrequenz. Da im online-Betrieb
die Anzahl der Meßwerte
zu Beginn klein ist und mit der Zeit wächst, wird die ACF mit wachsender
Länge wiederholt.
Hierbei ergibt sich das Problem, daß ein stark veränderter zweiter
Schlag das Ergebnis stark beeinflußt. Zur optimalen Entscheidung,
wann die Schlaglänge richtig bestimmt
wurde, werden alle ersten Maxima der ACF's größer werdender
Länge gesammelt
und mittels einer Verteilungsanalyse wird das Maximum ausgewählt, welches
am häufigsten
vorkommt.
-
Ein
mit 1000 Punkten pro Sekunde abgetastetes Signal für den Korrekturdatensatz
wird mit einer 4000 Punkte Fouriertransformation behandelt. Daraus
ergibt sich:
f1 = 0 Hz, f2 =
0.5 Hz, u.s.w. bis fn = 40 Hz
-
Wird
das zu korrigierende Kurvenstück ebenfalls
mit 1000 Punkten pro Sekunde abgetastet und die Grundperiodendauer
ist 1000 Punkte lang, so ergeben sich die Frequenzen der Fouriertransformation
zu:
h1 = 0 Hz, h2 =
1 Hz, h3 = 2 Hz u.s.w. bis hm =
999 Hz
-
Um
die 160 Punkte der Fouriertransformation des Korrekturdatensatzes
auf die 1000 Punkte des Kurvensegmentes unter Beibehaltung eines
stetigen Druckverlaufes anwenden zu können, wweden die sich entsprechenden
Frequenzlinien bis 40 Hz zur Korrektur verwendet und mit den Werten
des Kurvensegmentes multipliziert. Alle übrigen Frequenzlinien werden
auf Null gesetzt. Aus der Multiplikation entsteht das korrigierte
Fourierspektrum des Drucksignals, das dann mittels inverser diskreter
Fouriertransformation in das korrigierte Drucksignal rücktransformiert
wird.
-
Für Nachbearbeitungsvorgänge kann,
wie bei dem Signaleingang, das Ausgangssignal ebenfalls frequenzgefiltert
werden. Der numerische Filter kann vom Anwender wahlweise an- und ausgeschaltet
sowie die Filtergrenzfrequenz variiert werden. Eine Signalverbesserung
wird auch durch eine an die Frequenzfilterung angeschlossene Mittelwertfilterung
erreicht, weshalb ein frei konfigurierbarer Mittelwertfilter (Moving
Average Filter) mit einer Länge
von 2 bis 20 Punkten vorgesehen ist. Auch dieser Filter kann ein-
oder ausgeschaltet werden. Zur Verbesserung des Korrekturergebnis
kann eine Zusatzkorrektur eingeschaltet werden, die die um n Punkte
verschobene erste Ableitung nach der Zeit zum korrigierten Signal
punktweise addiert oder subtrahiert.