DE19816990C1 - Vorrichtung zum Abgeben pastöser Substanzen - Google Patents
Vorrichtung zum Abgeben pastöser SubstanzenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Abgeben pastöser Substanzen, insbesondere zum Auftragen von Dicht- und/oder Klebstoffen auf Karosserieteile im Karosseriebau, ist über eine Befestigungseinrichtung an einen Industrieroboter anbringbar und weist folgende Merkmale auf: DOLLAR A Einen Grundkörper, an welchem eine Fördereinrichtung, eine mit der Fördereinrichtung verbundene Düseneinrichtung und die Befestigungseinrichtung angebracht sind. Die Fördereinrichtung ist mit einer Speichereinrichtung zum Aufnehmen der pastösen Substanzen verbindbar. Die Düseneinrichtung weist eine Ausgabedüse zum Abgeben der pastösen Substanzen auf. Die Düseneinrichtung ist um ihre Längsachse drehbar. Die Düseneinrichtung ist mit einer separaten Antriebseinrichtung versehen, durch welche die Düseneinrichtung im ihre Längsachse drehbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgeben
pastöser Substanzen nach der im Oberbegriff von An
spruch 1 näher definierten Art.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE 39 12
920 A1 bekannt.
Die dort beschriebene Vorrichtung dient zur Nahtab
dichtung zwischen zwei durch Punktschweißen miteinan
der verbundenen Karosserieblechen von Kraftfahrzeugen.
Bei einer derartigen Nahtabdichtung ist es für die
Vorrichtung häufig notwendig, gekrümmten Linien zu
folgen, was in an sich bekannter Weise durch die
Steuerung eines Industrieroboters, an welchem die Vor
richtung angebracht ist, übernommen wird.
Da die am Ende der Düseneinrichtung der Vorrichtung
angebrachte Ausgabedüse für die pastösen Substanzen
jedoch aus fertigungstechnischen Gründen einen von der
Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist, was meist
zu einem elliptischen Spritzbild der pastösen Substan
zen führt, ist es notwendig, die Ausgabedüse bzw. die
längere Achse der Ellipse immer in Längsrichtung der
Naht auszurichten, um möglichst wenig von der pastösen
Substanz zu verbrauchen.
Bei der Vorrichtung gemäß der DE 39 12 920 A1 wird die
Düseneinrichtung dabei durch die bei einem Indu
strieroboter serienmäßig vorhandene sogenannte sechste
Achse verdreht. Dies ist diejenige Drehachse des Indu
strieroboters, die mit der Längsachse der Düse zusam
menfällt.
Nachteilig bei dieser Lösung ist jedoch insbesondere
die sehr geringe Verdrehgeschwindigkeit, die mit die
ser Achse des Industrieroboters erreicht werden kann.
Diese geringe Geschwindigkeit hat einerseits konstruk
tive und andererseits steuerungstechnische Gründe, da
die Robotersteuerung die notwendigen Berechnungen
nicht schnell genug durchführen kann, und führt zu
einer Verringerung der möglichen Verfahrgeschwindig
keit der gesamten Vorrichtung bzw. des Industrierobo
ters.
Durch das Nutzen der sechsten Achse und somit eines
Freiheitsgrades des Industrieroboters wird des weite
ren dessen Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, was
bei komplizierten Bauteilnähten sehr schnell zu Zu
gänglichkeitsproblemen und einer damit verbundenen
notwendigen manuellen Nachbesserung der Nähte führen
kann.
Weitere Vorrichtungen zum Aufbringen pastöser Substan
zen auf Nähte von miteinander verbundenen Karosse
rieteilen mit drehbaren Düseneinrichtungen gehen aus
der DE 42 07 840 C2 und der DE 40 34 291 C2 hervor.
Auch diese Vorrichtungen weisen jedoch ähnliche Pro
bleme wie bereits oben beschrieben auf.
Aus der US 5 288 027 ist eine Vorrichtung zum Be
schichten von Platinen bekannt, welche eine um eine
Querachse schwenkbare Düseneinrichtung aufweist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zum Abgeben pastöser Substanzen zu schaffen, bei wel
cher die Düseneinrichtung bzw. die schmale Seite der
Ausgabedüse bei der Verfolgung beliebiger Kurven immer
in Nahtrichtung ausgerichtet werden kann, und zwar
ohne Einschränkung der Verfahrgeschwindigkeit der ge
samten Vorrichtung bzw. des Industrieroboters. Darüber
hinaus soll durch die Vorrichtung die Handhabung und
die Bewegungsfreiheit des mit der Vorrichtung verbun
denen Industrieroboters erhalten bleiben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale
gelöst.
Durch die erfindungsgemäße zusätzliche Antriebsein
richtung zum Antrieb der Düseneinrichtung ergibt sich
ein völlig unabhängiger Antrieb der Düseneinrichtung
und der mit dieser verbundenen Ausgabedüse, welche
dadurch sehr schnell und ohne das Handling des mit der
Vorrichtung verbundenen Industrieroboters einzuschrän
ken verdreht und somit immer in der gewünschten Rich
tung ausgerichtet werden kann.
Wenn in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung eine Wandung der Düseneinrichtung als Welle aus
gebildet und mit der Ausgabedüse verbunden ist, wobei
die Welle mit einer Antriebswelle der Antriebseinrich
tung in Antriebsverbindung steht, ergibt sich ein re
lativ einfach und somit kostengünstig aufgebautes Ge
triebe. Dieses läßt sich sehr einfach an bzw. inner
halb der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterbringen.
Des weiteren entsteht somit ein zuverlässiger Antrieb
der Düseneinrichtung. Die Ausgabedüse ist dabei über
die Welle direkt mit der Antriebswelle der An
triebseinrichtung verbunden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Un
teransprüchen und aus dem nachfolgend anhand der
Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbei
spiel.
Es zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Sei
tenansicht;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II aus Fig. 1;
und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III aus Fig.
2.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Abgeben pastöser
Substanzen, z. B. zum Auftragen von Dicht- und Kleb
stoffen auf nicht dargestellte Karosserieteile eines
Kraftfahrzeuges.
Die Vorrichtung 1 weist dabei einen Grundkörper 2 auf,
an welchem eine Fördereinrichtung 3, die auch als Pi
stole bezeichnet werden kann, eine Düseneinrichtung 4
sowie eine Antriebseinrichtung 5 angebracht sind. An
dem Grundkörper 2 ist des weiteren noch eine Befesti
gungseinrichtung 6 zum Anbringen der Vorrichtung 1 an
einem nicht dargestellten Industrieroboter angebracht.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Düseneinrichtung 4
dabei über ihre als hohle Welle 7 ausgebildete äußere
Wandung und eine innerhalb der Welle 7 angeordnete
Ventilnadel 8 mit der Fördereinrichtung 3 verbunden.
Dabei ist die Fördereinrichtung 3 auf der einen Seite
des Grundkörpers 2 angeordnet, die Welle 7 und die
Ventilnadel 8 verlaufen durch den Grundkörper 2 und
die Ventilnadel 8 geht an dem der Fördereinrichtung 3
abgewandten Ende in eine Ausgabedüse 9 zum Abgeben der
pastösen Substanzen über. Zur Versorgung mit Dicht-
oder Klebstoff ist die Fördereinrichtung 3 in nicht
dargestellter Weise mit einer Speichereinrichtung ver
bunden.
Die Welle 7 ist in dem Grundkörper 2 in zwei Kugella
gern 10, 11 gelagert, und ist zwischen den Kugellagern
über Verbindungselemente 12, wie Schrauben und Zylin
derstifte, mit einem Schneckenrad 13 verbunden. Das
Schneckenrad 13 steht in Verbindung mit einer An
triebswelle 14 der Antriebseinrichtung 5, welche als
Schneckenwelle 14 ausgebildet ist. Die Achsen der Wel
le 7 und der Schneckenwelle 14 stehen dabei ohne sich
zu schneiden senkrecht aufeinander.
Die Schneckenwelle 14 weist, wie in Fig. 3 darge
stellt, nur über einen Teil ihrer Länge eine nicht
näher dargestellte, jedoch an sich bekannte schnecken
artige Verzahnung auf und ist in zwei Kugellagern 15,
16 in dem Grundkörper 2 gelagert. Der hohl ausgebilde
te Bereich des Grundkörpers 2, in dem das Schneckenrad
13 und die Schneckenwelle 14 sich befinden, ist teil
weise mit Öl gefüllt und daher mit Schraubverschlüssen
17 und 18 verschlossen. Die Verbindung zwischen dem
Schneckenrad 13 und der Schneckenwelle 14 macht hier
bei nur einen geringen Platzbedarf notwendig, wodurch
der Grundkörper 2 relativ klein ausgebildet sein kann.
Somit kann durch ein Antreiben der Schneckenwelle 14
durch die Antriebseinrichtung 5 das Schneckenrad 13
und somit die Welle 7 verdreht werden, wodurch die
gesamte Düseneinrichtung 4 und somit auch die Ausgabe
düse 9 verdreht werden.
Eine solche Verdrehbarkeit der Ausgabedüse 9 ist not
wendig, da ein von der Ausgabedüse 9 ausgehender
Strahl der pastösen Substanz einen ellipsenförmigen
Querschnitt bzw. ein ellipsenförmiges Spritzbild auf
weist. Diese Ellipsenform des Spritzbildes beruht auf
der Verwendung der sogenannten Airless-Spritztechnik,
bei welcher die Ausgabedüse 9 eine sehr kleine, ge
schliffene Düse mit meist rechteckigem Querschnitt
ist. Diese Form der Ausgabedüse 9 wird auch als Flach
strahldüse bezeichnet. Damit die längere Achse des
ellipsenförmigen Strahls bei der Verfolgung beliebi
ger, auch kurvenförmiger Nähte immer in Längsrichtung
ausgerichtet ist, muß die Ausgabedüse 9 verdreht wer
den können.
Dies kann durch die Antriebseinrichtung 5, welche
durch eine nicht dargestellte Steuerungseinrichtung
des Industrieroboters, z. B. einer zusätzlichen Steck
karte, gesteuert werden kann, sehr schnell durchge
führt werden. Die Steuerungseinrichtung für die An
triebseinrichtung 5 kann dabei völlig unabhängig von
den restlichen Funktionen des Industrieroboters sein.
Durch die hohe Verdrehgeschwindigkeit der Ausgabedüse
9 kann sich auch eine sehr schnelle Verfahrgeschwin
digkeit der gesamten Vorrichtung 1 ergeben.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die An
triebseinrichtung als Elektromotor 5 ausgebildet, es
sind jedoch auch eventuell andere Arten von An
triebseinrichtungen 5 denkbar. Im vorliegenden Fall
der Ausbildung als Elektromotor 5 wird derselbe über
Anschlußelemente 19 durch den Industrieroboter mit
Strom und Steuersignalen versorgt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Abgeben pastöser Substanzen, insbesondere
zum Auftragen von Dicht- und/oder Klebstoffen auf Karosserie
teile im Karosseriebau, welche über eine Befestigungseinrich
tung an einen Industrieroboter anbringbar ist, mit folgenden
Merkmalen:
- 1. einem Grundkörper an welchem eine Fördereinrichtung, eine mit der Fördereinrichtung verbundene Düseneinrichtung und die Befestigungseinrichtung angebracht sind,
- 2. die Fördereinrichtung ist mit einer Speichereinrichtung zum Aufnehmen der pastösen Substanzen verbindbar,
- 3. die Düseneinrichtung weist eine Ausgabedüse zum Abgeben der pastösen Substanzen auf,
- 4. die Düseneinrichtung ist um ihre Längsachse drehbar,
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Wandung der
Düseneinrichtung (4) als Welle (7) ausgebildet und mit der
Ausgabedüse (9) verbunden ist, wobei die Welle (7) mit einer
Antriebswelle (14) der Antriebseinrichtung (5) in Antriebsver
bindung steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs
welle (14) der Antriebseinrichtung (5) als Schneckenwelle (14)
ausgebildet ist, welche mit einem Schneckenrad (13) in An
triebsverbindung steht, wobei das Schneckenrad (13) an der mit
der Düseneinrichtung (4) verbundenen Welle (7) angebracht ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenrad
(13) und die Schneckenwelle (14) wenigstens teilweise in dem
Grundkörper (2) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsein
richtung als frei programmierbarer Elektromotor (5) ausgebil
det ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(5) durch eine an dem Industrieroboter angeordnete Steuerein
richtung steuerbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(5) über Anschlußelemente (19) durch den Industrieroboter mit
Strom versorgbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein von der Aus
gabedüse (9) ausgehender Strahl der pastösen Substanz einen im
wesentlichen ellipsenförmigen Querschnitt aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19816990A DE19816990C1 (de) | 1998-04-17 | 1998-04-17 | Vorrichtung zum Abgeben pastöser Substanzen |
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