DE19815199A1 - Ultraschall-Durchflußmesser nach dem Laufzeitkorrelationsverfahren - Google Patents
Ultraschall-Durchflußmesser nach dem LaufzeitkorrelationsverfahrenInfo
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- G01F1/667—Arrangements of transducers for ultrasonic flowmeters; Circuits for operating ultrasonic flowmeters
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Durchflußmesser nach dem Laufzeitkor
relationsverfahren gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Ultraschall-Durchflußmesser sind bekannt aus dem Buch: J. Gätke, Akustische Strö
mungs- und Durchflußmessung, Akademie-Verlag, Berlin 1991. Hieraus sind Vorrichtun
gen zur Messung der Strömungsgeschwindigkeit und des Volumenstromes mit Hilfe
akustischer Wellen nach dem Mitführeffekt bekannt. Beim Mitführeffekt werden die
Laufzeitunterschiede von Schallwellen in und gegen die Strömungsrichtung gemessen.
Dieser Laufzeitunterschied ist ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit, wobei folgen
de Formel gilt:
Der Meßeffekt ist abhängig von der Länge L des Meßpfades, dem Winkel α des Meß
pfades zur Strömungsrichtung und der Schallgeschwindigkeit c des Mediums. Mittels
eines ersten Sensors wird durch den Meßpfad ein zeitlich begrenztes Ultraschallsignal
gesendet, das nach einer Laufzeit t1 am zweiten Sensor auftrifft und von diesem wieder
in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Dieser Meßablauf wird mit dem zweiten
Sensor als Sender und mit dem ersten Sensor als Empfänger wiederholt. Die beiden
digitalisierten Empfangssignale werden in einem Auswerterechner (Mikrokontroller oder
DSP) miteinander korreliert. Da sich die Laufzeiten in und gegen die Strömungsrichtung
unterscheiden, sind die beiden Empfangssignale innerhalb des Digitalisierungsfensters
zeitlich gegeneinander verschoben. Die zeitliche Lage des Korrelationsmaximums ist ein
Maß für die gesuchte Laufzeit Δt.
Für die Genauigkeit und Stabilität des Laufzeitdifferenzverfahrens sind zwei Faktoren
entscheidend. Erstens die sichere Detektion des Korrelationsmaximums auch bei
geringem Signalrauschverhältnis (stark dämpfende Medien oder hoher Streueranteil) und
zweitens eine möglichst feine Auflösung bei der Laufzeitdifferenzmessung. Für die
sichere Detektion des Korrelationsmaximums auch bei geringem Signalrauschverhältnis
ist es wichtig, daß die aus den beiden Empfangssignalen resultierende Kreuzkorrela
tionsfunktion ein ausgeprägtes Hauptmaximum hat, das Amplitudenverhältnis zwischen
Haupt- und Nebenmaxima also möglichst groß ist. Dies wird durch Anregung der
Ultraschallsensoren mit breitbandigen Signalen, wie z. B. Chirps, Barker-Codes oder M-
Sequenzen erreicht.
Aufgrund der Digitalisierung der Empfangssignale liegt die Kreuzkorrelationsfunktion nur
an zeitdiskreten Punkten vor, deren Abstand der Sample-Periode Ts entspricht, die z. B.
bei einer Digitalisierung mit 20 MHz bei 50 ns liegt. Die so erreichbare zeitliche Auflösung
ist für das Laufzeitdifferenzverfahren zu grob. Durch Interpolation der Kreuzkorrelations
funktion kann die zeitliche Auflösung jedoch gesteigert werden. Ein Maß für die Qualität
der durch die Interpolation erreichten zeitlichen Auflösung des Systems stellt die
Standardabweichung der Laufzeitdifferenzmessung bei Nullfluß dar.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Ultraschall-Durchfluß
messer der genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß auch bei Medien mit hohem
Streueranteil eine genaue Laufzeitdifferenzmessung möglich wird. Es soll mit geringem
Aufwand eine erhöhte Genauigkeit erreicht werden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der erfindungsgemäße Ultraschall-Durchflußmesser kombiniert die Vorteile einer breit
bandigen Anregung zur sicheren Maximumsdetektion mit einer durch Schmalbandan
regung ermöglichten feinen zeitlichen Auflösung. Umfangreiche Untersuchungen erga
ben, daß die Anregung der Ultraschall-Sensoren mit langen Bursts zur Verringerung der
Standardabweichung führt, da die Ultraschall-Sensoren im eingeschwungenen Zustand
betrieben werden. Je größer die Burstlänge, d. h. je schmalbandiger das Signal ist, umso
genauer ist die Laufzeitdifferenzmessung möglich. Das liegt zum einen in der Ver
besserung des Signal-Rausch-Abstands begründet, zum anderen führt die erhöhte
Energie im Empfangssignal zu einer Verringerung von Quantisierungsfehlern im Korrela
tionsmaximum und trägt somit zu einer besseren Interpolierbarkeit bei. Da die Kreuzkor
relationsfunktion von schmalbandigen Signalen ist jedoch durch ein ungünstiges
Amplitudenverhältnis zwischen Haupt- und Nebenmaximum gekennzeichnet ist, wird eine
sichere Detektion des Hauptmaximums bereits bei geringfügig gestörten Empfangs
signalen praktisch unmöglich. Durch die erfindungsgemäße Kombination der grundsätz
lich ungeeigneten Schmalbandanregung mit der Breitbandanregung werden die Schwie
rigkeiten in optimaler Weise gelöst. Somit wird auch bei Medien mit hohem Streueranteil
eine genaue Laufzeitdifferenzmessung ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Durchflußmesser arbeitet nach dem Laufzeitkorrelationsverfahren
und mit Hilfe eines programmierbaren Sendegenerators wird die Verwendung von
unterschiedlichen Anregungsfunktionen ermöglicht. Der programmierbare Sendegenera
tor ermöglicht bevorzugt durch Mode-Bit-Steuerung die Verwendung einer Vielzahl von
digital erzeugbaren Anregungsfunktionen. Zur Bestimmung der Laufzeitdifferenz werden
im Meßablauf sowohl breitbandige als auch schmalbandige Anregungsfunktionen in
zweckmäßiger Weise verwendet. Des weiteren wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß sich die Laufzeitdifferenzbestimmung aus einer durch die Abtastrate gegebenen
Grobkorrelation unter Verwendung geeigneter breitbandiger Anregungsfunktionen sowie
aus einer Feinkorrelation mittels Interpolation des Korrelationsmaximums bei Verwen
dung einer schmalbandigen Anregungsfunktion ergibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand besonderer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild,
Fig. 2 einen Signalverlauf seli bei Burstanregung,
Fig. 3 einen Signalverlauf |SE1i| bei Burstanregung,
Fig. 4 den Signalverlauf bei Phasenmodulation mit Barker-Codes,
Fig. 5 einen Signalverlauf |EE2j|,
Fig. 6 eine Übertragungsfunktion einer Transmissionsanordnung mit identischen
Wandlern,
Fig. 7 eine Impulsantwort einer Transmissionsstrecke bestehend aus zwei Ul
traschallwandlern,
Fig. 8 Empfangssignale bei Burstanregung,
Fig. 9 Empfangssignale bei Anregung mit Barker-Code,
Fig. 10 die Kreuzkorrelationsfunktion bei Burstanregung,
Fig. 11 die Kreuzkorrelationsfunktion bei Barker-Code-Anregung.
Gemäß Fig. 1 ist eine Meßstrecke 2, beispielsweise einer Rohrleitung, vorgesehen und
die Strömungsrichtung des Mediums ist mit dem Pfeil 4 angegeben. Der Meßstrecke 2
ist ein erster Ultraschall-Sensor 6 und in Strömungsrichtung beabstandet ein zweiter
Ultraschall-Sensor 8 zugeordnet. Den beiden Sensoren 6, 8 ist jeweils ein erster Sender
10 und ein zweiter Sender 12 vorgeschaltet, wobei zweckmäßig ein Reziprozitätswider
stand 14, 16 zwischengeschaltet ist. Die Sensoren 6, 8 werden wechselweise als Sender
bzw. Empfänger betrieben, wobei die Empfangssignale 18, 20 in zweckmäßiger Weise
über einen Multiplexer 22 und eine VCA-Stufe 24 einem Analog-Digitalwandler 26
zugeführt werden. Die beiden digitalisierten Empfangssignale werden über eine RAM-
Einheit oder Speichereinheit 28 einem Auswerterechner 30 zugeführt, welcher in bevor
zugter Weise DSP/oder Mikrokontroller ausgebildet ist. Ferner ist eine Einheit 32 zur
Ablaufsteuerung vorgesehen für den Auswerterechner 30 ebenso wie für die RAM-Einheit
bzw. Speichereinheit 28 als auch für den Sendegenerator 34 zur digitalen Sendesignal
generierung. Mittels der Ablaufsteuerung 32 wird gemäß Pfeil 36 zum einen die Signal
form und gemäß Pfeil 38 die Ansteuerung des jeweils aktiven Senders durchgeführt und
über die digitale Sendesignalgenerierung-Einheit 34 werden entsprechend die Sender
10 bzw. 12 angesteuert.
Der erfindungsgemäße Ultraschall-Durchflußmesser ist für Grob- und Feinkorrelation
ausgebildet und verbindet die Vorteile einer breitbandigen Anregung zur sicheren
Maximumsdetektion mit der durch Schmalbandanregung ermöglichten feinen zeitlichen
Auflösung. Somit wird auch bei Medien mit hohem Streueranteil erfindungsgemäß eine
genaue Laufzeitdifferenzmessung ermöglicht. Die im Blockschaltbild dargestellten
Sender enthalten bevorzugt den gemeinsamen Sendesignalgenerator bzw. die Einheit
34 und die eigentliche Leistungsstufe. Der Sendesignalgenerator 34 kann insbesondere
mittels der Einheit 32 zur Ablaufsteuerung über entsprechende Modebits zwischen
Bursts verschiedener Länge und breitbandigen Signalen, wie z. B. Barker-Codes umge
schaltet werden.
Der erfindungsgemäße Meßablauf erfolgt nach den nachfolgenden Verfahrensschritten:
- a) Aktivieren der breitbandigen Anregungsfunktion
- b) Senden eines Ultraschall-Signals in und gegen die Strömungsrichtung und Digitali sierung der Empfangssignale
- c) Berechnung der diskreten Kreuzkorrelationsfunktion und Bestimmung der Lage des
Maximums wobei gilt:
Δtgrob= Nmax.Ts
mit
Nmax: Index des Maximums der Kreuzkorrelationsfunktion
Ts: Abtastrate - d) Aktivieren der schmalbandigen Anregungsfunktion;
- e) Senden eines Ultraschall-Signals in und gegen die Strömungsrichtung und Digitali sierung der Empfangssignale;
- f) Berechnung der diskreten Kreuzkorrelationsfunktion an den Punkten Nmax-i, Nmax-(i+1), . . .Nmax, Nmax+1, . . .Nmax+i;
- g) Berechnung des Interpolationsfits durch die Stützstellen. Die Lage des Maximums
der Interpolationsfunktion liefert die feinaufgelöste Laufzeitdifferenz Δtfein (Feinkor
relation) für die gilt:
Δtfein = Δt - (Nmax.TS)
Nmax.TS = Δtgrob; - h) N-malige Durchführung der Punkte e)-g);
- i) Endgültige Berechnung der Laufzeitdifferenz Δt wobei gilt:
Δt = Δtgrob + Σ Δtfein.
Zur Veranschaulichung der Auswirkung der Anregungssignale auf das Laufzeitkorrela
tionsverfahren werden nachfolgend typische Anregungsformen und Signalverläufe
erläutert. Bei Burstanregung ergeben sich entsprechend den nachfolgenden Parametern
die in Fig. 2 und 3 gezeigten Signalverläufe.
Für den Fall der Phasenmodulation mit Barker-Codes ergeben sich unter Berücksichti
gung der nachfolgenden Parameter die in den Fig. 4 und 5 angegebenen Signalverläufe.
Fig. 6 zeigt eine Übertragungsfunktion einer Transmissionsanordnung mit identischen
Wandlern und Fig. 7 zeigt eine Impulsantwort einer Transmissionsstrecke bestehend aus
zwei Ultraschallwandlern, und zwar unter Berücksichtigung der nachfolgenden Para
meter und Gleichungen. Hierbei wird die Übertragungsfunktion der Übertragungsstrecke,
Koppelkeil, Rohrwand, Medium, in erster Näherung mit 1 angenommen.
Fig. 8 zeigt die Empfangssignale bei Burstanregung, und zwar unter Berücksichtigung
der nachfolgenden Parameter.
Anhand von Fig. 9 sind die Empfangssignale bei Anregung mit Barker-Code dargestellt.
Die beiden Empfangssignale der Laufzeitmessung in und gegen Strömungsrichtung
werden miteinander korreliert. Die Lage des Maximums der Kreuzkorrelationsfunktion
entspricht der Laufzeitdifferenz. Es gelten die folgenden Bedingungen:
Fig. 10 zeigt die Kreuzkorrelationsfunktion der beiden Empfangsignale bei Burst-Anre
gung, wobei gilt:
KKFj:= Y1j.
kkf:= isft (KKF)
kkf:= isft (KKF)
Schließlich ist in Fig. 11 die Kreuzkorrelationsfunktion der beiden Empfangssignale bei
Barker-Code-Anregung gezeigt, wobei gilt:
KKFj:= Y3j.
kkf:= isft (KKF)
kkf:= isft (KKF)
Das Maximum liegt bei 1,5 µs. Das Verhältnis von Haupt- zu Nebenmaximum beträgt bei
Burstanregung fast ein. Bei geringem Signal-Rauschabstand wird daher oft ein Neben
maximum als Hauptmaximum erkannt und damit wird eine falsche Laufzeitdifferenz
ermittelt. Durch Verwendung angepaßter Signalanregungsfunktionen, wie z. B. Barker-
Code kann das Verhältnis von Haupt- zu Nebenmaximum deutlich verbessert werden.
2
Meßstrecke
4
Pfeil
6
erster Ultraschallsensor
8
zweiter Ultraschallsensor
10
erster Sender
12
zweiter Sender
14
,
16
Rezoprozitätswiderstand
18
,
20
Empfangssignal
22
Multiplexer
24
VCA-Stufe
26
Analog-Digital-Wandler
28
Speichereinheit
30
Auswerterechner
32
Einheit-Ablaufsteuerung
34
Einheit-Digitale-Sendesignalgenerierung
36
Pfeil-Signalform
38
Pfeil-Aktiver-Sender
Claims (7)
1. Ultraschall-Durchflußmesser enthaltend einen ersten Sensor (6) und einen zweiten
Sensor (8), welche wechselweise als Sender angesteuert werden bzw. als Empfänger
wirksam sind, wobei die bevorzugt digitalisierten Empfangssignale nach dem Lauf
zeitkorrelationsverfahren in einem Auswerterechner (30) miteinander korreliert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß ein programmierbarer Sendegenerator zur Erzeugung
unterschiedlicher Anregungsfunktionen vorgesehen ist.
2. Durchflußmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der programmier
bare Sendegenerator (34), insbesondere durch Code-Bit-Steuerung die Verwendung
einer Vielzahl von digital erzeugbaren Anregungsfunktionen ermöglicht wird.
3. Durchflußmesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der Laufzeitdifferenz im Meßablauf sowohl breitbandige als auch schmal
bandige Anregungsfunktionen verwendet werden.
4. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Laufzeitdifferenzbestimmung aus einer durch die Abtastrate gegebenen Grobkorrela
tion unter Verwendung geeigneter breitbandiger Anregungsfunktionen und aus einer
Feinkorrelation mittels Interpolation des Korrelationsmaximums bei Verwendung einer
schmalbandigen Anregungsfunktion durchgeführt wird.
5. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfangssignale der beiden Sensoren (6, 8) über einen Multiplexer (22) und/oder
über eine VCA-Stufe (24) einen Analog-Digital-Wandler (26) zugeführt werden.
6. Durchflußmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale des
dem Analog-Digital-Wandlers (26) einer Speichereinheit (28), vorzugsweise eine RAM-
Einheit (28) zugeführt werden.
7. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Ablaufsteuerungs-Einheit (32) vorgesehen ist, mittels welcher der Sendegenerator
(34) ansteuerbar ist, insbesondere zur Vorgabe der Signalform und/oder des jeweils
aktiven Senders, und/oder daß mittels der Ablaufsteuerungseinheit (32) der Auswerte
rechner (30) und/oder die Speichereinheit (28) ansteuerbar ist.
Priority Applications (2)
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