DE19813371C2 - Kolbenstangenloser Linearantrieb - Google Patents
Kolbenstangenloser LinearantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen kolbenstangenlosen Linearan
trieb, mit einem einen Gehäuse-Innenraum begrenzenden Gehäu
se, das einen in den Gehäuse-Innenraum mündenden Längsschlitz
aufweist, mit einem Antriebsteil, das eine im Gehäuse-
Innenraum längsbewegbar angeordnete Antriebspartie und eine
durch den Längsschlitz hindurch nach außen ragende Mitnehmer
partie aufweist, wobei der Längsschlitz zumindest an den dem
Antriebsteil beiderseits in Längsrichtung benachbarten Län
genabschnitten innen mittels eines Dichtbandes verschlossen
ist, und mit einer Positionsbestimmungseinrichtung zur Be
stimmung der Relativposition von Antriebsteil und Gehäuse,
die an dem Dichtband vorgesehen gehäuseseitige Erfassungsmit
tel, mit diesen zusammenarbeitende, am Antriebsteil vorgese
hene antriebsteilseitige Erfassungsmittel sowie eine Auswer
teeinheit enthält.
Aus der DE 85 03 341 U1 geht ein kolbenstangenloser Linearan
trieb hervor, der ein mit einem Längsschlitz versehenes Ge
häuse aufweist, in dem eine von einem Kolben gebildete An
triebspartie eines Antriebsteils untergebracht ist, wobei ei
ne mit dem Kolben verbundene Mitnehmerpartie des Antriebs
teils durch den Längsschlitz nach außen ragt. Zur Abdichtung
des Längsschlitzes ist eine Dichtungseinrichtung vorgesehen,
die sich aus einem inneren Dichtband und einem äußeren Dicht
band zusammensetzt. Die Dichtbänder liegen dichtend an den
Schlitzflanken des Längsschlitzes an, von denen sie im Be
reich der Mitnehmerpartie abgehoben werden.
Der Linearantrieb ist mit einer Positionsbestimmungseinrich
tung ausgestattet, die über an der Antriebspartie vorgesehene
antriebsteilseitige Erfassungsmittel sowie über an der Dich
tungseinrichtung vorgesehene gehäuseseitige Erfassungsmittel
verfügt und die eine Auswerteeinheit enthält, die über eine
elektrische Leitung mit den antriebsteilseitigen Erfassungs
mitteln in Verbindung steht. Die Auswerteeinheit kann anhand
der erhaltenen Signale die Relativposition zwischen dem An
triebsteil und dem Gehäuse bestimmen. Allerdings besteht die
Gefahr, dass die sich ständig im unmittelbaren Nahbereich des
Antriebsteil befindliche elektrische Leitung versehentlich
abgerissen oder zumindest beschädigt wird. Auch kann die Ab
lesegenauigkeit der von einem Signalkopf gebildeten an
triebsteilseitigen Erfassungsmittel durch Verschmutzungen der
Dichtungseinrichtung beeinträchtigt werden.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Linearantrieb der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei
kompakten Abmessungen eine präzise und störungsfreie Bestim
mung der Relativposition von Antriebsteil und Gehäuse ermög
licht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist in Verbindung mit den Oberbe
griffsmerkmalen des Patentanspruches 1 vorgesehen, dass die
Auswerteeinrichtung lediglich mit den gehäuseseitigen Erfas
sungsmitteln verbunden ist, und dass die gehäuseseitigen Er
fassungsmittel bei der Relativbewegung von Gehäuse und An
triebsmittel ein sich im Bereich der antriebsteilseitigen Er
fassungsmittel änderndes Magnetfeld hervorrufen, wobei die
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel ein magnetfeldabhängi
ges Erfassungssignal erzeugen, das der Auswerteeinheit zur
Bestimmung der Relativposition zugeführt wird.
Auf diese Weise kann auf eine Kabelverbindung zwischen der
Auswerteeinheit und den antriebsteilseitigen Erfassungsmit
teln verzichtet werden und man vermeidet dadurch die Existenz
von sich ständig mit dem Antriebsteil mitbewegenden Kabeln,
die mit zu betätigenden Bauteilen in Konflikt geraten und be
schädigt werden könnten. Zwar könnte man erwägen, mitzufüh
rende Kabel durch besondere Abdeckmaßnahmen vor unmittelbarem
Kontakt mit anderen Bauteilen zu schützen. Dies würde aller
dings den Aufbau des Linearantriebes beträchtlich verteuern
und auch zu einer Vergrößerung der äußeren Abmessungen füh
ren. Hinsichtlich kompakter Abmessungen wirkt sich auch die
Anordnung der am Dichtband vorgesehenen gehäuseseitigen Er
fassungsmittel positiv aus, da die mit diesen gehäuseseitigen
Erfassungsmitteln zusammenarbeitenden antriebsteilseitigen
Erfassungsmittel bei Bedarf zumindest teilweise an Stellen
des Antriebsteils vorgesehen werden können, die sich im In
nern des Gehäuses befinden und die Außenabmessungen nicht
vergrößern. Schließlich wird durch die auf magnetischem Funk
tionsprinzip basierende Ausgestaltung der Erfassungsmittel
auch bei einer Verschmutzung der Dichtungseinrichtung eine
zuverlässige Funktionsweise gewährleistet.
Zwar geht aus der DE 295 08 517 U1 bereits ein kolbenstangen
loser Linearantrieb hervor, dessen Positionsbestimmungsein
richtung eine lediglich mit gehäuseseitigen Erfassungsmitteln
verbundene Auswerteeinheit aufweist. Zur Positionserfassung
dienen allerdings zwei Wiederstandsdrähte, die mit Schleif
kontakten zusammenarbeiten, so dass die Präzision der Positi
onserfassung stark verschmutzungsabhängig ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen hervor.
Bei den gehäuseseitigen Erfassungsmitteln kann es sich um
mehrere elektrisch leitfähige und/oder magnetisierbare oder
permanentmagnetische Erfassungselemente handeln, die in Rich
tung der Relativbewegung von Antriebsteil und Gehäuse, insbe
sondere regelmäßig, beabstandet zueinander angeordnet sind.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform verfügen die
gehäuseseitigen Erfassungsmittel über eine sich in Längsrich
tung des Dichtbandes erstreckende Leiteranordnung, so dass
eine sehr einfache Übertragung des Meßsignals bzw. der Sig
nalantwort möglich ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel eine Unstetigkeitsstel
le in der Leiteranordnung hervorrufen, wobei das Meßsignal an
der Unstetigkeitsstelle eine zur Auswerteeinheit zurücklau
fende Signalantwort zulässt. Die Unstetigkeitsstelle definiert
somit die Relativposition von Antriebsteil und Gehäuse.
Die Signalantwort kann insbesondere von einer Reflexion des
Meßsignals an der Unstetigkeitsstelle gebildet sein. Eine Re
flexion kann von den antriebsteilseitigen Erfassungsmitteln
auf besonders einfache Weise hervorgerufen werden.
Insbesondere können die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel
eine Magneteinrichtung enthalten, deren Magnetfeld auf die
Leiteranordnung einwirkt und die Unstetigkeitsstelle hervor
ruft. Zweckmäßigerweise weist hierbei wenigstens einer der
Leiter der Leiteranordnung magnetostriktive Eigenschaften
auf.
Im folgenden wird der erfindungsgemäße kolbenstangenlose Li
nearantrieb anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen mit einer Positionsbestimmungseinrichtung
ausgestatteten fluidbetätigten kolbenstangenlosen
Linearantrieb im Längsschnitt,
Fig. 2 den Linearantrieb aus Fig. 1 in einem Querschnitt
gemäß Schnittlinie II-II,
Fig. 3 den prinzipiellen Aufbau eines ersten Ausführungs
beispiels einer Positionsbestimmungseinrichtung,
wobei die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel ei
ne Spulenanordnung und die gehäuseseitigen Erfas
sungsmittel mehrere
magnetisierbare Erfassungselemente aufweisen, in
einer schematischen Darstellung,
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Positions
bestimmungseinrichtung in der Darstellung wie
Fig. 3, wobei die antriebsteilseitigen Erfas
sungsmittel einen magnetfeldabhängigen Sensor
und die gehäuseseitigen Erfassungsmittel
mehrere permanentmagnetische Erfassungselemente
aufweisen,
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Positions
bestimmungseinrichtung in der Darstellung wie
Fig. 3, wobei die gehäuseseitigen Erfassungs
mittel von außen zugängliche elektrische Leiter
und die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel
einen Leiterabgriff aufweisen, und
Fig. 6 weitere Ausführungsformen der Positions
bestimmungseinrichtung in der Darstellung gemäß
Fig. 3, wobei die gehäuseseitigen Erfassungs
mittel einen magnetostriktiven Leiter und die
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel eine
Magneteinrichtung aufweisen.
In Fig. 1 ist ein kolbenstangenloser Linearantrieb 1 dar
gestellt, der über ein einen Gehäuse-Innenraum 2 be
grenzendes Gehäuse 3 verfügt. Das Gehäuse 3 enthält einen
sich in Längsrichtung 4 erstreckenden, rohrförmigen
Gehäusekörper 5, der an seinen beiden stirnseitigen End
bereichen 6, 7 mittels jeweils eines Gehäusedeckels 8, 9
verschlossen ist. Am Gehäusekörper 5 ist ein dessen Wand
an einer Umfangsstelle radial durchsetzender Längsschlitz
12 vorgesehen, der in den Gehäuse-Innenraum 2 einmündet
und sich in Längsrichtung beispielsgemäß über die gesamte
Länge des Gehäusekörpers 5 erstreckt.
Am Gehäuse 3 ist längsbeweglich ein Antriebsteil 13 vorge
sehen, das eine im Gehäuse-Innenraum 2 längsbewegbar
angeordnete Antriebspartie 14 und eine durch den Längs
schlitz 12 hindurch nach außen ragende Mitnehmerpartie 15
aufweist. Die Antriebspartie stellt somit den kraftauf
nehmenden, angetriebenen Teil des Antriebsteiles 13 dar,
an dem die Mitnehmerpartie 15 vorgesehen ist. Diese dient
beispielsweise dazu, nicht näher dargestellte Gegenstände
wie Greifer, Werkzeuge, Werkstücke oder Sensoren zu
tragen, die mittels des Linearantriebs 1 in eine ge
wünschte Position gebracht werden sollen.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 handelt
es sich um einen fluidbetätigten, insbesondere pneumatischen
Linearantrieb 1, dessen Antriebspartie 14 von
einem Kolben 18 gebildet ist. Alternativ hierzu besteht
auch die Möglichkeit, den kolbenstangenlosen Linear
antrieb 1 zum Beispiel elektrisch angetrieben auszubilden,
wobei die Antriebspartie 14 über eine Längsspindel, einen
Zahn- oder Keilriemen oder ähnliches bewegt werden kann.
Beispielsgemäß weist der Gehäuse-Innenraum 2 einen in etwa
kreiszylindrischen Querschnitt auf. Der Kolben 18 ist im
Gehäuse-Innenraum 2 längsbewegbar geführt angeordnet. Er
verfügt über einen länglichen, rohrähnlichen Kolbenkörper
22, der an seinen beiden Längsendbereichen 23, 24 von
jeweils einem im wesentlichen zylindrischen Kolbenendstück
25, 26 verschlossen ist. Innerhalb des Kolbenkörpers 22
ist zwischen den beiden Kolbenendstücken 25, 26 somit ein
Kolben-Innenraum 27 begrenzt.
Im Bereich der Kolbenendstücke 25, 26 liegt der Kolben 18
dichtend an der dem Gehäuse-Innenraum 2 zugewandten Innen
wand 30 des Gehäusekörpers 5 an. Hierfür verfügt der
Kolben an den beiden Kolbenendstücken 25, 26 über jeweils
eine ringsumlaufende Dichtungsanordnung 31, 32, die bei
spielsgemäß von einem Dichtring gebildet ist. Zur besseren
Führung des Kolbens 18 im Gehäuse-Innenraum 2 des Gehäuses
3 ist zusätzlich an jedem Kolbenendstück 25, 26 ein
Führungsring 33, 34 vorgesehen.
In Längsrichtung 4 sind beiderseits des Kolbens 18 im
Gehäuse-Innenraum 2 Fluidkammern 37, 38 gebildet, die
einerseits vom zugeordneten Gehäusedeckel 8, 9 und
andererseits durch das betreffende Kolbenendstück 25, 26
begrenzt sind. Zur Zufuhr bzw. Abfuhr von Fluid in die
bzw. aus der Fluidkammer 37, 38 ist diese fluidisch mit
einem den jeweils zugeordneten Gehäusedeckel 8, 9 durch
setzenden zentralen Fluidkanal 39, 40 verbunden. An diesen
kann außen wiederum eine entsprechende Fluidleitung ange
schlossen werden, die mit einer Fluidquelle bzw. Fluid
senke verbunden ist.
Die beiden Fluidkammern 37, 38 sind im Bereich des Längs
schlitzes 12 mittels eines Dichtbandes 43 verschlossen,
das von innen her an den Schlitzflanken 44, 45 der sich
entlang der Fluidkammern 37, 38 erstreckenden Längen
abschnitte 46, 47 des Längsschlitzes 12 anliegt.
Das Dichtband 43 ist im Querschnitt gesehen vorzugsweise
trapezförmig ausgebildet, wobei die beiden entgegen
gesetzten, schräg zueinander verlaufenden Seitenflächen
48, 49 des Dichtbandes an ebenfalls schräg verlaufen
den, nach radial außen hin aufeinander zulaufenden
Schlitzflanken des Längsschlitzes 12 flächig anliegen.
Um der Mitnehmerpartie 15 des Antriebsteiles 13 das Durchsetzen
des Längsschlitzes im Verbindungsbereich 52 mit der
Antriebspartie 14 zu ermöglichen, ist das Dichtband 43
dort nach innen vom Längsschlitz 12 abgehoben und verläuft in
einer im Verbindungsbereich 52 vorgesehenen, das Antriebs
teil 13 durchsetzenden Durchführungsöffnung 53.
Das Dichtband 43 ist mit seinen beiden Enden im Bereich
der Gehäusedeckel 8, 9 am Gehäuse 3 festgelegt. Zwischen
diesen beiden Befestigungsstellen 54, 55 ist das Dichtband
43 in seiner Verlaufsrichtung gespannt. Da es in der Regel
aus dehnbarem Dichtmaterial besteht, sind zur Erhöhung
der Zugfestigkeit gemäß Fig. 2 beim Ausführungsbeispiel
zwei im Dichtband 43 durchgehend in Erstreckungsrichtung
des Dichtbandes 43 verlaufende Verstärkungsstränge 56, 57
angeordnet. Diese können aus einem festen Kunststoff
gefertigt sein oder auch aus Metall bestehen. Es versteht
sich, daß in Abwandlung zum Ausführungsbeispiel auch
lediglich ein oder mehr als zwei Verstärkungsstränge
vorgesehen sein könnten, die auch außen am Dichtband 43
angeordnet sein könnten.
Bei einem nicht näher dargestellten, nicht-fluidisch
betätigten Linearantrieb erfüllt das Dichtband 43 zwar
keine Dichtfunktion, jedoch schützt es diesen vor Verun
reinigungen, die in das Gehäuse 3 eindringen könnten.
Zur Bestimmung der Relativposition zwischen Antriebsteil 13
und Gehäuse 3 verfügt der Linearantrieb 1 über eine Positi
onsbestimmungseinrichtung 58, die in Fig. 1 strichpunktiert
angedeutet ist. Über die Vorgabe und Erfassung der Relativpo
sition von Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 kann die Position
des an der Mitnehmerpartie 15 vorgesehenen, zu positionieren
den Gegenstandes bedarfsgemäß eingestellt werden.
Zu diesem Zweck weist die Positionsbestimmungseinrichtung 58
beispielsgemäß am Dichtband 43 vorgesehene gehäuseseitige Er
fassungsmittel 59 und mit diesen zusammenarbeitende, am An
triebsteil 13 vorgesehene antriebsteilseitige Erfassungsmit
tel 60 auf.
Sowohl die gehäuseseitigen als auch die antriebsteilseitigen
Erfassungsmittel 59, 60 sind in Fig. 1 lediglich strichpunk
tiert schematisch dargestellt. Die antriebsteilseitigen Er
fassungsmittel 60 sind vorzugsweise an der Antriebspartie 14
oder im Verbindungsbereich 52 zwischen Antriebspartie 14 und
Mitnehmerpartie 15 angeordnet. Die gehäuseseitigen Erfas
sungsmittel 59 erstrecken sich entlang des Dichtbandes 43 im
wesentliche über dessen
gesamte Länge. Die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel 60
arbeiten mit der ihnen jeweils in Abhängigkeit von der momen
tanen Relativposition zwischen Antriebsteil 13 und Gehäuse 3
zugeordneten Stelle der gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59
zusammen, die als Erfassungsstelle 61 bezeichnet sei. Diese
Erfassungsstelle 61 befindet sich beim Ausführungsbeispiel an
dem Abschnitt der gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59 bzw.
des Dichtbandes 43, der innerhalb der Durchführungsöffnung 53
verläuft.
Die Durchführungsöffnung 53 kann zum Kolben-Innenraum 27 hin
offen sein, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Dadurch ergibt
sich besonders viel Raum für das Anordnen der antriebsteil
seitigen Erfassungsmittel 60 im Bereich der Zuordnungsstelle
61. Auch die Montage der antriebsteilseitigen Erfassungsmit
tel 60 kann somit problemlos durchgeführt werden.
Mit den gehäuseseitigen Erfassungsmitteln 59 ist über elekt
rische Verbindungsleiter 66 eine Auswerteeinheit 64 der Posi
tionsbestimmungseinrichtung 58 verbunden, die Signale von den
zugeordneten gehäuseseitigen Erfassungsmitteln 59 empfangen
bzw. Signale an diese Erfassungsmittel senden kann. Durch die
Auswertung dieser Signale kann die Auswerteeinheit 61 die mo
mentane Relativposition zwischen dem Antriebsteil 13 und dem
Gehäuse 3 ermitteln.
Verschiedene Ausführungen der Positionsbestimmungseinrichtung
58 sind in den Fig. 3 bis 6 in Form von Prinzipdarstellun
gen schematisch gezeigt. Anhand dieser Figuren wird die Funk
tionsweise der verschiedenen Ausführungsbeispiele der Positi
onsbestimmungseinrichtung 58 nachfolgend im einzelnen erläu
tert.
Bei den beiden Ausführungsformen gemäß den Fig. 3 und 4
arbeiten die gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59 und an
triebsteilseitigen Erfassungsmittel 60 kontaktlos zusammen,
so dass während der Relativbewegung des Antriebsteils 13 und
des Gehäuses 3 keine zusätzliche Reibung bzw. kein zusätzli
cher Verschleiß auftritt.
Das Grundprinzip der Funktionsweise der Positionsbestimmungs
einrichtung 58 beruht hierbei darauf, dass die gehäuseseiti
gen Erfassungsmittel 59 bei der Relativbewegung von Gehäuse 3
und Antriebsteil 13 bzw. von Dichtband 43 und Antriebsteil 13
ein sich im Bereich der
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel 60 änderndes Magnet
feld hervorrufen, wobei die antriebsteilseitigen Erfas
sungsmittel 60 ein magnetfeldabhängiges Erfassungssignal
erzeugen, das der Auswerteeinheit 64 zur Bestimmung der
Relativposition zugeführt wird.
Zur Erfassung des sich ändernden Magnetfeldes weisen die
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel 60 zumindest einen
magnetfeldabhängigen Sensor 67 auf, der beim Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 3 von einer Spule 68 gebildet ist.
Diese Spule ist über die Auswerteeinheit 64 an eine Span
nung angelegt, so daß sie das Magnetfeld selbst hervorruft.
Die gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59 sind von im Dicht
band entlang dessen Verlaufsrichtung beabstandet zuein
ander angeordneten, magnetisierbaren und/oder elektrisch
leitfähigen Erfassungselementen 69 gebildet. Die Erfas
sungselemente können beispielsweise von beabstandeten
einzelnen Metallkugeln gebildet sein. Es ist jedoch
ebenfalls möglich, die einzelnen Erfassungselemente
miteinander zu verbinden, wodurch das Einbringen der
Erfassungselemente 69 in das Dichtband 43 bei der Her
stellung wesentlich erleichtert ist. Beispielsweise können
die Erfassungselemente 69 zu einer ketten- oder band
ähnlichen Struktur verbunden sein. Die äußere Form der
Erfassungselemente 69 ist grundsätzlich frei wählbar.
Die Spule 68 umgibt das Dichtband 43 im Bereich der Er
fassungsstelle 61. Bei einer Relativbewegung von Antriebs
teil 13 und Gehäuse 3 bewegt sich die Spule 68 entlang des
Dichtbandes 43, wobei sich der magnetische Fluß in der
Spule durch die durch die Spule 68 hindurchbewegten Er
fassungselemente 69 ändert, was zu einer sich ebenfalls
ändernden Spannung an der Spule 68 führt, die von der Aus
werteeinheit 64 gemessen werden kann. Das Spannungssignal
an der Spule 68 dient als Maß für den Weg, der während der
Relativbewegung zwischen Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 zu
rückgelegt wurde. Ausgehend von einer bekannten, definier
ten Ausgangslage kann über den zurückgelegten Weg die
momentane Relativposition von Antriebsteil 13 und Gehäuse
3 in der Auswerteeinheit 64 bestimmt werden.
Über die Anordnung der Erfassungselemente 69 am Dichtband
43 kann gleichzeitig zur Bestimmung der zurückgelegten
Wegstrecke auch die Bewegungsrichtung der Relativbewegung
ermittelt werden. Hierfür können die Erfassungselemente 69
unregelmäßige Abstände aufweisen, so daß das während der
Relativbewegung durch die Auswerteeinheit 64 aufgenommene,
von der Spannung an der Spule 68 gebildete Erfassungs
signal bestimmte, periodisch wiederkehrende Spannungsverläufe
aufweist, wobei die Spannungsverläufe je nach Bewegungs
richtung unterschiedlich sind. Die periodisch wieder
kehrenden, sozusagen den Richtungscode enthaltenden Spannungsverläufe
können auch durch in einem Abschnitt des
Dichtbandes 43 unterschiedliche Erfassungselemente 69 her
vorgerufen werden, wobei die unterschiedlichen Erfassungs
elemente 69 verschieden starke Spannungsänderungen der
Spulenspannung bewirken.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Positionsbestimmungseinrichtung 58 verfügen die antriebs
teilseitigen Erfassungsmittel 60 lediglich über eine ein
zige Spule 68. In Abwandlung hierzu könnten diese auch
eine Spulenanordnung enthalten, wobei eine mit der Aus
werteeinheit 64 verbundene Meßspule vorgesehen ist, die
das Erfassungssignal hervorruft. Wenigstens eine weitere
Spule der Spulenanordnung könnte dann als Erregerspule
ausgebildet sein, die das im Bereich der Meßspule vor
handene Magnetfeld hervorruft. Bei der bevorzugten Aus
führungsform nach Fig. 3 sind sozusagen die Erregerspule
und die Meßspule gleichzeitig von der einzigen Spule 68
gebildet.
Die Spule 68 kann auch Bestandteil eines Schwingkreises 73
sein, wobei beispielsgemäß ein Reihenschwingkreis reali
siert ist, bei dem der Kondensator 74 und der Ohmsche
Widerstand 75 in der Auswerteeinheit 64 vorgesehen sind,
so daß die Verbindung zur Spule 68 über die Verbindungs
leiter 66 erfolgt. Es versteht sich, daß der Kondensator
74 und der Widerstand 75 zusammen mit der Spule 68 auch am
Antriebsteil 13 angeordnet sein könnten. Falls der Ohmsche
Widerstand der Spule 68 zusammen mit dem der Verbindungs
leiter 66 bereits ausreichend groß ist, kann der separate
Ohmsche Widerstand 75 auch entfallen.
Wird nun auf Grund der relativ zur Spule 68 bewegten Er
fassungselemente 69 der magnetische Fluß im Innern der
Spule 68 verändert, so ändert sich ebenfalls die Resonanzfrequenz
und dadurch auch die Verstimmung des Schwing
kreises 73. Hierbei dient die sich ändernde Verstimmung
des Schwingkreises 73 als Erfassungssignal, über das die
Auswerteeinheit 64 die zurückgelegte Wegstrecke und somit
auch die momentane Relativposition von Antriebsteil 13 und
Gehäuse 3 ermitteln kann.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist der
magnetfeldabhängige Sensor 67 der antriebsteilseitigen Er
fassungsmittel 60 beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4
beispielsweise von einem magnetoresistiven Sensor oder
einem Hall-Sensor gebildet, wobei auch ein anderer
beliebiger magnetfeldabhängiger Sensor zum Einsatz kommen
kann. Das im Bereich des Sensors 67 vorhandene, sich
ändernde Magnetfeld wird beispielsgemäß von den gehäuse
seitigen Erfassungsmitteln 59 erzeugt. Bei diesen am
Dichtband 43 vorgesehenen Erfassungsmitteln 59 handelt es
sich wie beim vorangegangenen Ausführungsbeispiel um
voneinander beabstandet in Erstreckungsrichtung des
Dichtbandes 43 angeordnete Erfassungselemente 69, wobei
diese im vorliegenden Fall in Form von Permanentmagneten
ausgeführt sind. Die Erfassungselemente 69 sind vorzugs
weise miteinander verbunden, so daß eine Art Magnetband 78
entsteht. Das Magnetband 78 kann bereits bei der
Herstellung des Dichtbandes 43 in dieses eingebracht
werden oder auch außen am Dichtband 43 angeordnet sein.
Die die einzelnen Erfassungselemente 69 verbindenden Längs
stränge 79, 80 können gleichzeitig die Funktion der Verstär
kungsstränge 56, 57 im Dichtband 43 übernehmen, um eine aus
reichende Stabilität des Dichtbandes 43 in dessen Erstre
ckungsrichtung gesehen zu gewährleisten.
Jedes der permanentmagnetischen Erfassungselemente 69 erzeugt
ein lokales Magnetfeld 81, das in Fig. 4 schematisch ange
deutet ist. Während der Relativbewegung von Antriebsteil 13
und Gehäuse 3 bewegt sich der Sensor 67 entlang des Dichtban
des 43, wobei er durch die aufeinanderfolgenden lokalen Mag
netfelder 81 der Erfassungselemente 69 beaufschlagt wird. Das
dadurch im Sensor 67 hervorgerufene Erfassungssignal wird an
die Auswerteeinheit 64 weitergeleitet und dort zur Bestimmung
der Relativposition ausgewertet. Wie schon beim vorangegange
nen Ausführungsbeispiel beschrieben, kann auch hier eine Co
dierung durch die Anordnung bzw. Ausgestaltung der Erfas
sungselemente 69 erfolgen, so dass sich aus dem Erfassungs
signal die zurückgelegte Wegstrecke und die Bewegungsrichtung
der Relativbewegung bestimmen lassen, wodurch die Ermittlung
der momentanen Relativposition möglich ist.
Es besteht ferner die Möglichkeit, am Dichtband 43 mehrere
beabstandete magnetfeldabhängige Sensoren 67 vorzusehen, bei
spielsweise mehrere Spulen 68, die die zweiten, gehäuseseiti
gen Erfassungsmittel 60 darstellen. Die antriebsteilseitigen
Erfassungsmittel 59 könnten dann von einem permanentmagneti
schen oder magnetisierbaren und im Fall eines von einer Spule
68 gebildeten magnetfeldabhängigen Sensors 67 von einem
elektrisch leitfähigen Erfassungselement 69 gebildet sein. In
Abhängigkeit von der Relativposition von Gehäuse 3 und An
triebsteil 13 wirkt das am Antriebsteil 13 angeordnete Erfas
sungselement 69 hauptsächlich auf den oder die magnetfeldab
hängigen Sensoren 67 ein, die an der Zuordnungsstelle 61 am
Dichtband 43 vorhanden sind. Auf Grund des an der Zuordnungs
stelle 61 wirkenden Magnetfeldes kann die Auswerteeinheit
bestimmen, welcher der magnetfeldabhängigen Sensoren 67 am
Dichtband 43 beaufschlagt ist, und somit die Relativposition
von Gehäuse 3 und Antriebsteil 13 ermitteln.
Die Anordnung der antriebsteilseitigen und gehäuseseitigen
Erfassungsmittel 59, 60 wird daher gegenüber den Ausführungs
bespielen gemäß den Fig. 3 und 4 sozusagen umgekehrt,
wobei nunmehr die magnetfeldabhängigen Sensoren am Dichtband
43 und ein oder mehrere Erfassungselemente 59 am Antriebsteil
13 vorgesehen sind. Der Vorteil liegt bei dieser Abwandlung
darin, dass die aktuelle Relativposition von Antriebsteil 13
und Gehäuse 3 nicht über die zuletzt ermittelte Relativposi
tion und die anschließend erfolgte Relativbewegung bestimmt
wird, sondern unmittelbar daraus hervorgeht, welcher der mag
netfeldabhängigen Sensoren 67 am Dichtband 43 durch das an
triebsteilseitige Erfassungselement 59 beaufschlagt wird. Je
mehr Sensoren 67 am Dichtband 43 vorgesehen sind und je ge
ringer deren Abstand zueinander gewählt ist, desto exakter
kann die Relativposition zwischen Antriebsteil 13 und Gehäuse
3 bestimmt werden.
Auch bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der
Positionsbestimmungseinrichtung 58 ist die Auswerteeinheit 64
lediglich mit den gehäuseseitigen Erfassungsmitteln 59 ver
bunden. Dadurch entfällt das Mitbewegen der Verbindungsleiter
66 mit dem Antriebsteil 13. Die Verbindung zwischen den ge
häuseseitigen Erfassungsmitteln 59 und der Auswerteeinheit 64
ist beispielsgemäß im Bereich einer der Befestigungsstellen
54, 55 zwischen Dichtband 43 und Gehäuse 3 vorgesehen.
Die Verbindung erfolgt wie schon bei den vorangegangenen Aus
führungsformen über eine oder mehrere elektrische Verbin
dungsleiter 66, wobei alternativ hierzu auch eine Verbindung
mit galvanischer Trennung realisiert werden könnte. Bei
spielsweise könnten die Auswerteeinheit 64 und die gehäuse
seitigen Erfassungsmittel 59 induktiv miteinander gekoppelt
sein.
Das Grundprinzip der Ausführungsvarianten der Positionsbe
stimmungseinrichtung 58 nach den Fig. 5 und 6 beruht dar
auf, dass die Auswerteeinheit 64 ein Meßsignal über die ge
häuseseitigen Erfassungsmittel 59 überträgt, das durch Zusam
menwirken zwischen den gehäuseseitigen und den antriebsteil
seitigen Erfassungsmitteln 59, 60 zur Ermittlung der Relativ
position dient.
Die Signalform des Meßsignals kann prinzipiell beliebig sein,
wobei beispielsweise Impulse, Impulsfolgen oder Wellen, ins
besondere Hochfrequenzwellen, in Frage kommen.
Bei den bevorzugten Ausführungsformen wird die Relativpositi
on in der Auswerteeinheit 64 dadurch ermittelt, dass die
Zeitspanne zwischen Aussenden des Meßsignals und Eintreffen
einer vom Meßsignal und den antriebsteilseitigen Erfassungs
mitteln 60 über die gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59 zur
Auswerteeinheit 64 zurücklaufenden Signalantwort
bestimmt wird. Über die Zeitspanne und die
bekannte Übertragungsgeschwindigkeit von Meßsignal und
Signalantwort kann unmittelbar die Relativposition von
Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 ermittelt werden.
Bei der Positionsbestimmung durch Aussenden eines Meß
signals ist es möglich, die Relativposition direkt in der
Auswerteeinheit 64 zu bestimmen. Eine bestimmte, der Aus
werteeinheit 64 bekannte, definierte Ausgangsposition
zwischen Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 muß nicht festge
legt werden, da die momentane Relativposition nicht über
die zurückgelegte Wegstrecke, sondern direkt durch die
Auswertung des Meßsignals bzw. der Signalantwort erfolgt.
Sowohl das Meßsignal als auch die Signalantwort werden
über eine Leiteranordnung 84 übertragen, die die gehäuse
seitigen Erfassungsmittel 59 bildet. Die antriebsteil
seitigen Erfassungsmittel 60 arbeiten hierbei derart mit
der Leiteranordnung 84 zusammen, daß sie in dieser an der
Erfassungsstelle 61 eine Unstetigkeitsstelle 85 hervor
rufen, an der das von der Auswerteeinheit 64 ausgesendete
Meßsignal die zur Auswerteeinheit zurücklaufende Signal
antwort auslöst.
Wenigstens einer der Leiter der Leiteranordnung 84 kann
dabei den zur Erhöhung der Zugfestigkeit des Dichtbandes
43 dienenden Verstärkungsstrang 56, 57 bilden.
Die Leiteranordnung 84 verfügt beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5 über wenigstens einen und vorzugsweise über
zwei von außen zugängliche elektrische Leiter 88, 89, so
daß Meßsignal und Signalantwort in Form von elektrischen
Signalen vorliegen. Die elektrischen Leiter 88, 89 sind
zweckmäßigerweise an einer der Außenflächen des Dicht
bandes 43 vorgesehen, die keine Dichtfunktion aufweist.
Beispielsgemäß sind die elektrischen Leiter 88, 89 an der
dem Gehäuse-Innenraum 2 zugewandten rückwärtigen Fläche 90
des Dichtbandes 43 angeordnet.
Die Unstetigkeitsstelle 85 wird bei dieser Ausführung da
durch hervorgerufen, daß ein Leiterabgriff 91 der an
triebsteilseitigen Erfassungsmittel mit dem oder den
elektrischen Leitern 88, 89 in Kontakt steht, wobei die
Kontaktstelle der Unstetigkeitsstelle 85 entspricht.
Bei einer Abwandlung der Ausführung gemäß Fig. 5 könnte
lediglich ein elektrischer Leiter 88 oder 89 vorhanden
sein, der mit der Auswerteeinheit 64 verbunden ist. Der
Leiterabgriff 91 der antriebsteilseitigen Erfassungsmittel
60 wäre dann derart ausgebildet, daß er den Widerstand des
elektrischen Leiters 88, 89 an der Unstetigkeitsstelle 85
verändert, so daß das einlaufende Meßsignal reflektiert
und unter Umständen gebrochen wird. Die Reflexion stellt
dabei die zur Auswerteeinheit 64 zurücklaufende Signal
antwort dar. Wie bereits beschrieben, kann dann über die
Zeitspanne zwischen Aussenden des Meßsignals und Ein
treffen der Signalantwort die Relativposition zwischen
Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 bestimmt werden.
Falls an der Unstetigkeitsstelle 85 neben der Reflexion
auch eine Brechung erfolgen sollte, kann das der Auswerte
einheit 64 entgegengesetzte Ende des zugeordneten elek
trischen Leiters 88, 89 mittels eines entsprechenden
Widerstands angepaßt sein, um eine Reflexion des von der
Unstetigkeitsstelle aus in Ausbreitungsrichtung des Meß
signals weiterlaufenden Brechungssignals am Leiterende zu
vermeiden.
Bei einer derartigen Ausgestaltung ist es zweckmäßig, wenn
das Meßsignal von einem elektrischen Impuls gebildet ist.
Wie bereits geschildert, sind beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 5 zwei von außen zugängliche elektrische Leiter 88,
89 vorhanden, die gemeinsam eine Zweidrahtleitung bilden.
Der Leiterabgriff 91 der antriebsteilseitigen Erfassungs
mittel 60 ist hierbei als Kurzschlußbügel ausgebildet, der
die beiden elektrischen Leiter 88, 89 der Zweidrahtleitung
an der Unstetigkeitsstelle 85 elektrisch kurzschließt.
Die Zweidrahtleitung bildet im vorliegenden Fall eine so
genannte "Lecher-Leitung", wobei das Meßsignal insbesonde
re von einer Hochfrequenzwelle gebildet ist. Hier wird das
Meßsignal an der Unstetigkeitsstelle 85 vollständig re
flektiert, wobei die Reflexion die Signalantwort bildet,
die bezüglich des Meßsignals um 180 phasenverschoben ist.
In der Zweitdrahtleitung bildet sich somit eine stehende
Welle aus. Wie bei den vorhergehenden Fällen wird über die
Laufzeitmessung die Relativposition zwischen Antriebsteil
13 und Gehäuse 3 in der Auswerteeinheit 64 ermittelt.
Bei dem im folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 6 der Positionsbestimmungseinrichtung 58 wirken die
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel 60 kontaktlos auf
die gehäuseseitigen Erfassungsmittel 59 ein. Diese sind
von der Leiteranordnung 84 gebildet, die im Gegensatz zu
den vorangegangenen Ausführungsbeispielen wenigstens einen
magnetostriktiven, elektrisch leitfähigen Leiter 96 enthält.
Die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel 60 umfassen eine
Magneteinrichtung 94, die im vorliegenden Fall von einem
Permanentmagneten gebildet ist, dessen Magnetfeld auf den
magnetostriktiven Leiter 96 der Leiteranordnung 84 ein
wirkt und die Unstetigkeitsstelle 85 hervorruft.
Bei dem magnetostriktiven Leiter 96 handelt es sich bei
spielsweise um einen amorphen oder nanokristallinen,
ferromagnetischen Leiter. Durch den Einfluß eines
Magnetfeldes wird dieser ferromagnetisch gesättigt,
wodurch eine Verformung (Magnetostriktion) des magneto
striktiven Leiters 96 hervorgerufen wird. Diese
Verformungsstelle bildet die Unstetigkeitsstelle 85, an
der das von der Auswerteeinheit 64 ausgesendete Meßsignal
reflektiert und gebrochen wird.
Eine erste Möglichkeit besteht nun darin, daß die Reflexion
die Signalantwort bildet. Das sich ausgehend von der
Unstetigkeitsstelle 85 in Ausbreitungsrichtung des
Meßsignals entlang des magnetostriktiven Leiters 96 weiter
ausbreitende Brechungssignal würde an dessen der Auswerte
einheit 64 entgegengesetztem Ende ein weiteres Mal reflek
tiert werden. Dies könnte zu Fehlern in der Berechnung der
Relativposition führen. Deshalb ist der magnetostriktive
Leiter 96 an seinem der Auswerteeinheit 64 entgegenge
setzten Ende mittels eines Widerstandes 97 derart abge
schlossen, daß der Reflexionsfaktor Null ist und somit
Anpassung vorliegt.
Die zweite Möglichkeit zur Bildung der Signalantwort er
gibt sich durch die amorphe oder nanokristalline Aus
bildung des magnetostriktiven Leiters 96. An der Unstetigkeitsstelle
85 entsteht gleichzeitig eine sich in beide
Richtungen ausbreitende mechanische Welle, insbesondere
Torsionswelle. Die in Richtung der Auswerteeinheit 64 zu
rücklaufende mechanische Welle stellt dabei die Signal
antwort dar und kann somit auf Grund ihrer bekannten Aus
breitungsgeschwindigkeit über die Laufzeitmessung zur
Bestimmung der Relativposition von Gehäuse 3 und Antriebs
teil 13 dienen. Die sich von der Unstetigkeitsstelle 85
zusammen mit dem Brechungssignal zu dem der Auswerte
einheit entgegengesetzten Ende des Leiters 96 weiter aus
breitende mechanische Welle wird vorzugsweise an diesem
Leiterende derart gedämpft, daß keine nennenswerte Re
flexion erfolgt, um Fehler bei der Bestimmung der Relativ
position in der Auswerteeinheit 64 zu vermeiden.
Auch bei diesen Ausführungsmöglichkeiten führt die Aus
werteeinheit 64 eine Laufzeitmessung von Meßsignal und
Signalantwort durch, woraus sie die Relativposition
zwischen Antriebsteil 13 und Gehäuse 3 bestimmt.
In Fig. 6 ist eine weitere Variante zur Ausführung der
Positionsbestimmungseinrichtung 58 dargestellt. Hierbei
ist der magnetostriktive Leiter in Form eines rohrähn
lichen Schallwellenleiters 100 ausgebildet, der in Fig. 6
strichpunktiert dargestellt ist. Koaxial innerhalb des
Schallwellenleiters 100 ist ein elektrischer Meßleiter 101
angeordnet, über den das Meßsignal ausgehend von der Aus
werteeinheit 64 übertragen wird. An der Unstetigkeits
stelle 85 löst das eintreffende Meßsignal eine über den
Schallwellenleiter 100 zur Auswerteeinheit 64 zurück
laufende erste und eine sich entgegengesetzt hierzu weiter
ausbreitende zweite mechanische Welle aus, wobei es sich
im vorliegenden Fall jeweils um eine Torsionswelle
handelt. Die erste mechanische Welle stellt hierbei die
Signalantwort dar, und die zweite mechanische Welle wird
am Leiterende zur Vermeidung von Reflexionen gedämpft. Im
Unterschied zu der zuvor erläuterten Variante breitet sich
die Signalantwort nicht auf dem das Meßsignal übertragen
den Leiter 101, sondern auf einem separaten weiteren
Leiter 100 aus. Auch hier erfolgt die Positionsbestimmung
in der Auswerteeinheit 64 über die Messung der Laufzeit
des Meßsignals bzw. der Signalantwort. Das bei dieser
Ausführungsvariante ausgenutzte Prinzip wird als
"Wiedemann-Effekt" bezeichnet.
Claims (19)
1. Kolbenstangenloser Linearantrieb, mit einem einen Gehäu
se-Innenraum (2) begrenzenden Gehäuse (3), das einen in den
Gehäuse-Innenraum (2) mündenden Längsschlitz (12) aufweist,
mit einem Antriebsteil (13), das eine im Gehäuse-Innenraum
(2) längsbewegbar angeordnete Antriebspartie (14) und eine
durch den Längsschlitz (12) hindurch nach außen ragende Mit
nehmerpartie (15) aufweist, wobei der Längsschlitz (12) zu
mindest an den dem Antriebsteil (13) beiderseits in Längs
richtung (4) benachbarten Längenabschnitten (46, 47) innen
mittels eines Dichtbandes (43) verschlossen ist, und mit ei
ner Positionsbestimmungseinrichtung (58) zur Bestimmung der
Relativposition von Antriebsteil (13) und Gehäuse (3), die an
dem Dichtband (43) vorgesehene gehäuseseitige Erfassungsmit
tel (59), mit diesen zusammenarbeitende, am Antriebsteil (13)
vorgesehene antriebsteilseitige Erfassungsmittel (60) sowie
eine Auswerteeinheit (64) enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (64) lediglich mit den gehäuseseiti
gen Erfassungsmitteln (59) verbunden ist, und dass die gehäu
seseitigen Erfassungsmittel (59) bei der Relativbewegung von
Gehäuse (3) und Antriebsmittel (13) ein sich im Bereich der
antriebsteilseitigen Erfassungsmittel (60) änderndes Magnet
feld hervorrufen, wobei die antriebsteilseitigen Erfassungs
mittel (60) ein magnetfeldabhängiges Erfassungssignal erzeugen,
das der Auswerteeinheit (64) zur Bestimmung der Relativ
position zugeführt wird.
2. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, dass das Dichtband (43) wenigstens ei
nen in seiner Erstreckungsrichtung am oder im Dichtband (43)
verlaufenden Verstärkungsstrang (56, 57) aufweist, der einen
elektrischen Leiter der gehäuseseitigen Erfassungsmittel (59)
bildet.
3. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den gehäuseseitigen
Erfassungsmitteln (59) um mehrere elektrisch leitfähige
und/oder magnetisierbare oder permanentmagnetische Erfas
sungselemente (69) handelt, die in Richtung der Relativbewe
gung von Antriebsteil (13) und Gehäuse (3) aufeinanderfolgend
angeordnet sind.
4. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitigen
Erfassungsmittel (60) zumindest einen magnetfeldabhängigen
Sensor (67) aufweisen.
5. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitigen
Erfassungsmittel (60) eine Spulenanordnung (68) enthalten.
6. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, dass die Spulenanordnung (68) Teil eines
Schwingkreises (73) ist, wobei die Auswerteeinheit (64)
die Relativposition insbesondere mittels der Verstimmung des
Schwingkreises (73) bestimmt.
7. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit
(64) über die gehäuseseitigen Erfassungsmittel (59) ein Meß
signal aussendet, das durch Zusammenwirken mit den an
triebsteilseitigen Erfassungsmitteln (60) zur Ermittlung der
Relativposition dient.
8. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, dass die Relativposition über die Zeit
spanne zwischen Aussenden des Meßsignals und Eintreffen einer
vom Meßsignal und den antriebsteilseitigen Erfassungsmitteln
(60) ausgelösten Signalantwort in der Auswerteeinheit (64)
ermittelt wird.
9. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die gehäuseseitigen Erfassungs
mittel (59) eine sich in Längsrichtung des Dichtbandes (43)
erstreckende Leiteranordnung (84) aufweisen.
10. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, dass die antriebsteilseitigen Erfas
sungsmittel (60) in der Leiteranordnung (84) eine Unstetig
keitsstelle (85) hervorrufen, wobei das Meßsignal an der Un
stetigkeitsstelle (85) eine zur Auswerteeinheit (64) zurück
laufende Signalantwort auslöst.
11. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, dass die Signalantwort von einer Refle
xion des Meßsignals an der Unstetigkeitsstelle (85) gebildet
ist.
12. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 10 oder
11, dadurch gekennzeichnet, dass die antriebsteilseitigen Er
fassungsmittel (60) eine Magneteinrichtung (94) enthalten,
deren Magnetfeld auf die Leiteranordnung (84) einwirkt und
die Unstetigkeitsstelle (85) hervorruft.
13. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 12, da
durch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Leiter (96
bzw. 100) der Leiteranordnung (84) magnetostriktive Eigen
schaften aufweist.
14. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, dass der magnetostriktive Leiter (96)
elektrisch leitfähig ist, wobei das Meßsignal über diesen
Leiter (96) übertragen wird und an der Unstetigkeitsstelle
(85) eine auf diesem Leiter (96) zur Auswerteeinheit (64) zu
rücklaufende mechanische Welle hervorruft, die die Signalant
wort darstellt.
15. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 14, da
durch gekennzeichnet, dass der magnetostriktive Leiter von
einem rohrähnlichen Schallwellenleiter (100) gebildet ist,
der koaxial zu einem zur Meßsignalübertragung dienenden
elektrischen Meßleiter (101) angeordnet ist, wobei an der Un
stetigkeitsstelle (85) durch das eintreffende Maßsignal eine
zur Auswerteeinheit (64) zurücklaufende mechanische Welle
hervorgerufen wird.
16. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die am Dichtband
(43) vorgesehene Leiteranordnung (84) mindestens einen von
außen zugänglichen elektrischer Leiter (88, 89) aufweist und
die antriebsteilseitigen Erfassungsmittel (60) einen mit die
sem elektrischen Leiter (88, 89) in Kontakt stehenden Leiter
abgriff (91) enthalten, wobei die Kontaktstelle zwischen Lei
terabgriff (91) und elektrischem Leiter (88, 89) die Unste
tigkeitsstelle (85) darstellt.
17. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach Anspruch 16, da
durch gekennzeichnet, dass der Leiterabgriff (91) mehrere e
lektrische Leiter (88, 89) der Leiteranordnung (84) an der
Unstetigkeitsstelle (85) elektrisch verbindet.
18. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung
zwischen den gehäuseseitigen Erfassungsmitteln (59) und der
Auswerteeinheit (64) im Bereich einer Befestigungsstelle (54,
55) vorgesehen ist, an der das Dichtband (43) am Gehäuse (3)
befestigt ist.
19. Kolbenstangenloser Linearantrieb nach einem der Ansprü
che 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen
fluidbetätigten Linearantrieb (1) handelt, wobei die An
triebspartie (14) von einem Kolben (18) gebildet ist.
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