DE19808536A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Ausgangsschichtdicke sowie Verwendung der Vorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Ausgangsschichtdicke sowie Verwendung der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Überwachen der Ausgangsschichtdicke nach dem Aufbringen
von Kunststoffschichten auf Bauteile oder Werkstücke sowie
vor dem Verdichten bzw. Fertigstellen der Schicht durch
eine Wärmebehandlung. Zudem umfaßt die Erfindung Verwendun
gen der Vorrichtung.
Beim Erzeugen von dichten und glatten Kunststoffbeschich
tungen auf Masseteile zum Schutz gegen Korrosion oder zum
Verbessern der optischen Gestaltung ist es erforderlich, in
statu nascendi der Beschichtung bzw. unmittelbar nach dem
elektrostatischen Aufspritzen des Kunststoffpulvers, oder
dem Auftragen einer farbähnlichen Flüssigkeit, bei welcher
der Kunststoff in ein Bindemittel eingebracht ist, die
Schichtdicke zu messen, um eine Korrektur sowohl bei einem
manuellen Arbeiten als auch beim Beschichten mit einer
automatischen Anlage durchführen zu können; nur dann kann
nach dem Aufschrumpfen oder Einschmelzen an dem fertigen
Teil ein genauer Schichtdickenbereich gewährleistet werden.
Die bei Messungen mit üblichen Meßverfahren entstehenden
Schwierigkeiten bestehen darin, daß die Messung berührungs
los durchgeführt werden muß, da die Beschichtung in diesem
Stadium aus einer elektrostatisch haftenden, Pulverschicht
oder einer nassen farbähnlichen Lackschicht besteht, die
bei der geringsten Berührung beschädigt würde. Nach dem
Messen erfolgt dann eine Wärmebehandlung, an welche die
Endkontrolle der Schichtdicke nach dem Wirbelstromprinzip
anschließt. Es besteht die Notwendigkeit, wesentlich
dickere Schichten - als an sich erforderlich - aufzubrin
gen, um die Qualität der gewünschten Eigenschaften zu er
reichen. Um die genaue Enddicke einer Schicht zu erzeugen
und die Materialkosten so gering wie möglich zu halten,
soll die Schichtdicke unmittelbar nach dem Aufsprühvorgang
gemessen und ein Sprühprozeß direkt über diese Messung ge
steuert werden können; bei dieser Vorgehensweise wird es
möglich, Anteile des Beschichtungsmaterials einzusparen.
Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Lehren der unabhängi
gen Ansprüche, die Unteransprüche geben günstige Weiterbil
dungen an.
Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren zum Überwachen der
Ausgangsschichtdicke nach dem Aufbringen von Kunststoff
schichten auf Bauteile oder Werkstücke - sowie vor dem
Verdichten bzw. Fertigstellen der Schicht durch eine Wärme
behandlung - die feuchte oder das Bauteil oder Werkstück
aufgestäubte Schicht kontaktlos mit einem Infrarot-Meßgerät
gemessen, wobei letzterem eine gepulste Energiequelle zuge
ordnet ist; bei umfangreichen Versuchen wurde gefunden, daß
die Schichtdicke im aufgestäubten und nassen Zustand der
Schicht zwischen dem Aufsprühvorgang und der anschließenden
Wärmebehandlung durch ein Meßverfahren ermittelt werden
kann, das mit gepulsten Infrarotstrahlen arbeitet; je nach
Gegebenheiten kann der Beschichtungsvorgang über das Meßge
rät gesteuert und dann die Schichtdicke automatisch korri
giert werden.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß beim Durchführen die
ses Verfahrens über eine Energiequelle - etwa eine Licht-,
Laser-, Blitzlichtquelle - ein Wärme- bzw. Lichtimpuls auf
die feuchte oder aufgestäubte Fläche aufgebracht wird,
welcher dann an der Oberfläche bzw. von der Fläche am Über
gang zum Grundwerkstoff reflektiert wird. Die für die
Schichtdickenmessung herangezogene Eindringtiefe ergibt
sich aus der Frequenz des aufgebrachten Impulses, der Wel
lenlänge desselben, der Wärmekapazität und dem spezifischen
Gewicht des Schichtwerkstoffes.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird für dieses
Verfahren ein Aufnahmesensor als Infrarot-Schichtdicken-
Meßgerät eingesetzt, der/das in einem Wellenlängenbereich
von 1000 bis 20000 nm - vorzugsweise 8000 bis 12000 nm -
arbeitet. Die Auswertung erfolgt über einen Computer bzw.
über einen in das Meßgerät eingesetzten elektronischen
Chip.
Bevorzugt wird für das beschriebene Verfahren der Einsatz
eines sog. Mikrobolometers zur Aufnahme der reflektierten
Infrarotstrahlung. Bei den - im Zentralinstitut für Optik
und Spektroskopie der Akademie der Wissenschaften der ehe
maligen DDR entwickelten - Bolometern wird die Temperatur
abhängigkeit des elektrischen Widerstandes genutzt; bei Ab
sorption von Wärmestrahlung ändert sich der Wert eines ein
gebauten Widerstandes. Die Widerstandsänderung dRB verur
sacht eine Änderung der über dem Bolometerwiderstand abfal
lenden Signalspannung
dus = IB dRB;
worin IB der eingespeiste Strom ist.
Bekannt sind Schwarzschicht- und Dünnschichtbolometer,
Thermistorbolometer und gekühlte Bolometer, welch letztere
vor allem aus Kohlenstoff, Germanium oder Silizium beste
hen.
Zum Aufbringen des Energieimpulses für die Messung haben
sich Blitzlampen, Laser oder Infrarotstrahlungsquellen als
günstig erwiesen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung sind der Sensor
bzw. die Aufnahmekamera - also auch jenes Mikrobolometer -
einerseits sowie die gepulste Strahlungsquelle anderseits
getrennt in verschiedenen Gehäusen angeordnet, um den Ein
satz möglichst variabel halten zu können.
Jedoch liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die Aufnahme
kamera bzw. das Mikrobolometer und die gepulste Strahlungs
quelle in einem gemeinsamen Gehäuse vorzusehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung soll das Infra
rotgerät zur Schichtdickenmessung getrennt von einer die
Beschichtung erzeugenden Einrichtung oder mit dieser dann
automatisch oder teilautomatisch betätigbaren Einrichtung
ansteuerbar ausgebildet sein.
Die Dicke der feuchten oder nassen Schicht liegt vor der
Wärmebehandlung bzw. dem Einschmelzen bei 5 bis 200 µm -
vorzugsweise zwischen 20 und 100 µm - und für die trocken
aufgesprühte Pulverschicht bei 20 bis 180 µm, vorzugsweise
50 bis 120 µm.
Die Meßeinrichtung kann so gebaut sein, daß die Messung von
Hand oder vollautomatisch durchgeführt wird. Beim hand-
oder teilautomatisierten Verfahren soll das Meßgerät beim
Über- oder Unterschreiten des eingestellten Meßwertes Alarm
auszulösen vermögen, so daß direkt eine Korrektur durchge
führt werden kann. Bei automatischen Meßeinrichtungen soll
der Meßwert bevorzugt direkt über eine Rückkopplung zur
Korrektur durch die Anlagensteuerung verwenden werden.
So hat es sich als günstig erwiesen, die Vorrichtung bzw.
das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät auf einer - gegebenen
falls mit einer programmierbaren Steuerung versehenen -
Bewegungseinrichtung so anzuordnen, daß das zu prüfende
Teil über seine gesamte Fläche mechanisch abtastbar ist.
Jene mit der programmierbaren Steuerung versehene Bewe
gungseinrichtung soll bevorzugt über die Steuerung des Meß
gerätes oder die Steuerung des Beschichtungsautomaten ange
steuert werden können.
Im übrigen ist es günstig, die Vorrichtung bzw. das Infra
rot-Schichtdickenmeßgerät unmittelbar nach dem Ausgang
einer Beschichtungskabine und vor der Wärmebehandlungsein
richtung vorzusehen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen bevorzugten
Ausführungsbeispiel.
Bei der Produktion von metallenen Füßen für Gartentische
sollten diese durch eine weiße Plastikschicht verschönert
und gegen Korrosion durch Regenwasser geschützt werden. Um
eine gute Beständigkeit zu erzielen, wurde vom Hersteller
der Tische die Dicke der fertigen Beschichtung bei 80 µm ±
10 µm festgelegt. Zum Aufbringen des Kunststoffpulvers
wurde ein elektrostatisches Spritzverfahren ausgewählt.
Da die Schrumpfung des Kunststoffes beim Einschmelzen bzw.
bei der Wärmebehandlung etwa 20% beträgt, wurde das mit
Infrarotstrahlen arbeitende Meßgerät so eingestellt, daß
beim Über- oder Unterschreiten von 96 µm ± 5 µm ein Alarm
ausgelöst und der automatische Vorschub zur Wärmebehandlung
gestoppt wird, so daß der Fehler korrigiert werden kann.
Bei der zweiten Passage des Teils durch die Infrarotkon
trolle konnte dann das Teil zum Weiterbehandeln einer nach
folgenden Station zugeleitet werden. Bei der anschließenden
Endkontrolle der fertigen Beschichtung konnte ein Mittel
wert von 85 ± 5 µm gemessen werden.
Da beim Arbeiten ohne die Kontrolle nach dem Aufspritzen
aus Sicherheitsgründen eine dickere Schicht hätte aufge
bracht werden müssen, konnte durch die erfindungsgemäße
Vorgehensweise ein größerer Anteil des Ausgangsplastikpul
vers eingespart werden.
Claims (24)
1. Verfahren zum Überwachen einer Ausgangsschichtdicke
nach dem Aufbringen von Kunststoffschichten auf Bautei
le oder Werkstücke sowie vor dem Verdichten bzw. Fer
tigstellen der Schicht durch eine Wärmebehandlung, bei
dem die feuchte oder aufgestäubte Schicht auf dem Bau
teil oder Werkstück kontaktlos mit einem Infrarot-Meß
gerät gemessen wird, wobei letzterem eine gepulste
Energiequelle zugeordnet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die Oberfläche der auf einem Grundwerkstoff vorge
sehenen feuchten oder aufgestäubten Schicht ein Wärme-
oder Lichtimpuls aufgebracht und dessen Reflektierung
von der Oberfläche bzw. von der Fläche am Übergang zum
Grundwerkstoff ausgelöst wird, wobei die Eindringtiefe
aus der Frequenz des Impulses, dessen Wellenlänge, der
Wärmekapazität und dem spezifischen Gewicht des
Schichtwerkstoffes ermittelt wird.
3. Vorrichtung zum Überwachen einer Ausgangsschichtdicke
nach dem Aufbringen von Kunststoffschichten auf Bautei
le oder Werkstücke und vor dem Verdichten bzw. Fertig
stellen der Schicht durch eine Wärmebehandlung, insbe
sondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
oder 2, gekennzeichnet durch einen Aufnahmesensor für
einen Wellenlängenbereich von 1000 bis 20000 nm, der an
eine Auswerteinrichtung angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmekamera bzw. der Aufnahmesensor für den
Wellenlängenbereich von 8000 bis 12000 nm ausgestattet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet
durch ein Mikrobolometer für die Aufnahme der reflek
tierenden Infrarotstrahlung.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekenn
zeichnet durch eine Blitzlampe zum Aufbringen des Ener
gieimpulses für die Messung.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekenn
zeichnet durch einen Laser zum Aufbringen des Ener
gieimpulses für die Messung.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekenn
zeichnet durch eine Lichtquelle zum Aufbringen des
Energieimpulses für die Messung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, gekenn
zeichnet durch eine Infrarotstrahlungsquelle zum Auf
bringen des Energieimpulses für die Messung.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmekamera und die gepulste
Strahlungsquelle getrennt in verschiedenen Gehäusen an
geordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mikrobolometer und die gepulste
Strahlungsquelle getrennt in verschiedenen Gehäusen an
geordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmekamera und die gepulste
Strahlungsquelle in einem gemeinsamen Gehäuse angeord
net sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mikrobolometer und die gepulste
Strahlungsquelle in einem gemeinsamen Gehäuse angeord
net sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarotgerät zur Schicht
dickenmessung getrennt von einer die Beschichtung er
zeugenden Einrichtung ansteuerbar ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarotgerät zur Schicht
dickenmessung zusammen mit einer die Beschichtung auto
matisch oder teilautomatisch erzeugenden Einrichtung
ansteuerbar ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarotgerät zur Schicht
dickenmessung über die automatische Beschichtungsvor
richtung ansteuerbar ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät
auf einer Bewegungseinrichtung so angeordnet ist, daß
das zu prüfende Teil über seine gesamte Fläche mecha
nisch abtastbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät auf einer mit
einer programmierbaren Steuerung versehenen Bewegungs
einrichtung angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät
auf einer mit einer programmierbaren Steuerung versehe
nen Bewegungseinrichtung angeordnet und diese über die
Steuerung des Meßgerätes ansteuerbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät
auf einer mit einer programmierbaren Steuerung versehe
nen Bewegungseinrichtung angeordnet und diese über die
Steuerung des Beschichtungsautomaten ansteuerbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß das Infrarot-Schichtdicken-Meßgerät
unmittelbar nach dem Ausgang einer Beschichtungskabine
und vor der Wärmebehandlungseinrichtung angeordnet ist.
22. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3
bis 21 zum Prüfen von flächigen Teilen.
23. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3
bis 21 zum Prüfen von bandförmigen Teilen.
24. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3
bis 21 zum Prüfen von fertig gebogenen Bauteilen.
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- 1998-02-28 DE DE1998108536 patent/DE19808536A1/de not_active Ceased
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1999
- 1999-02-26 WO PCT/EP1999/001268 patent/WO1999044011A1/de active Application Filing
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