DE19805119A1 - Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von Brennstoffkraftwerken - Google Patents
Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von BrennstoffkraftwerkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Kraftwerkskapazitäten - insbesondere von
stillgelegten oder nicht ans Netz gegangenen Kernkraftwerken - zur Stromerzeugung
wieder- oder weitergenutzt werden und ganz allgemein - bauzeit- und kapitalintensive
Kraftwerkseinheiten durch Umrüstung auf schadstoffarme bzw. brennstofffreie
Dampfversorgung für die Energieproduktion erhalten bleiben.
Die Prozeßdampfversorgung der aus sicherheits- oder umwelttechnischen Gründen
stillgelegten Kernreaktoren oder Feuerungsanlagen wird nach dieser Erfindung kurzfristig
von herkömmlichen Gasturbinen mit Luftverbrennung oder vorzüglich durch neuartige
Gas-Direkt-Dampferzeuger mit Erdgas/Sauerstoffverbrennung übernommen, wobei
letztere als mobile Einheiten einfach nachzurüsten sind und bei minimaler Schadstoff
emission mit einem Wirkungsgrad von bis zu 99,5% ihre chemische Energie direkt in
Prozeßdampf umsetzen.
Mittel- und langfristig bietet diese Erfindung auch eine globale Umrüstung vorhandener
Dampfkraftwerkskapazitäten auf geothermen Prozeßdampf aus Hochtemperatur-
Geothermanlagen, die aus dem allerorts verfügbaren Prozeßdampfspeicher der Erde
gespeist werden, der das mittlere Drittel unserer Kontinentalkruste mit einer Mächtigkeit
von 20 km durchzieht (siehe EP 0 444 170 B1).
Bislang wurden derartig stillgelegte Kraftwerkskapazitäten einfach demontiert oder
eingemottet, wie die Anlagen des Hochtemperatur-Reaktors in Hamm-Uentrop, die des
Kernkraftwerks in Greifswald oder als Groteske die Verramschung der teuersten
deutschen Industrieanlage "Schneller Brüter Kalkar", samt einer kompletten 300 MW
Kraftwerksanlage, an einem Spaß-Unternehmen zur Umfunktionierung als Ereignis- und
Vergnügungspark. Diese wahnwitzige Vernichtung von Kapital und hochwertiger
Industrieressourcen ist nur aus den gegenwärtigen Überkapazitäten und der Monopol
stellung der Energieunternehmen zu verstehen.
Für die Nutzung dieser Überkapazitäten und o. g. brachliegenden Kraftwerksanlagen
weltweit schafft das erfindungsgemäße Verfahren seinen eigenen Markt mit Einsatz von
neuartigen Gas-Direkt-Dampferzeugern, die innerhalb weniger Sekunden auf Vollast
hochgefahren werden können und damit als "Sofortreserve" zur Vermeidung von Netz
zusammenbrüchen und zur Abdeckung des Spitzenbedarfs kurzfristig bereitstehen. Der
eigentlich neue Absatzmarkt ist die Stromversorgung von SUPER-AKKUMULATOREN
zur Betreibung von Sero-Emission-Car's. Die Energiedichte dieses Hochtemperatur-
Super-Akkumulators (P 197 34 733.9) ist doppelt so groß wie bei unseren Automobil
treibstoffen, was die Elektrifizierung sämtlicher Transportmittel vom Auto bis zum
Flugzeug ermöglicht. Damit könnte künftig über 50% des gesamten Energiebedarfs mit
Strom abgedeckt werden. Zur Deckung dieses künftigen Bedarfs werden alle verfügbaren
Kraftwerksanlagen durch die erfindungsgemäße Nachrüstung auf eine optimale
Nutzungsdauer ausgerichtet.
Gegenwartig stehen wir weltweit vor dem Problem, die CO2-Emissionen zur Abwendung
der drohenden Klimakatastrophe zu stoppen. Die Lösung dazu ist die brennstofffreie
Energieversorgung aus dem unerschöpflichen Hochtemperaturspeicher unserer Erde, der
über die innovative Schmelzbohrtechnologie (DE-C-25 54 101, US-A-5168940) allerorts
dort erschlossen werden kann, wo entsprechende Mengen Kraft- oder Wärmeenergie
benötigt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber anderen Alternativ
energien, wie beispielsweise die Sonnenenergie, den Vorteil, daß keine völlig neuen
Energietransport- und Versorgungsstrukturen aufgebaut werden müssen, da Dampf als
Sekundär- oder Primärenergielieferant erhalten bleibt und so vorhandene Strukturen
nahtlos weiter genutzt werden können.
Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur alternativ-energietechnischen
Weiternutzung von Dampfkraftwerksanlagen ist es, in der Übergangsphase von der
archaischen Verbrennungstechnologie auf globale brennstofffreie Energieversorgung und
emissionsfreie Transportmittel, die Weiternutzung vorhandener Dampfkraftanlagen ohne
Vernichtung gewaltiger Kapitalressourcen durchzuführen, was notwendige Investitions
mittel für neuartige Stromerzeuger erspart und die Umstellung auf verbrennungsfreie
Energieversorgung und emissionsfreie Transportmittel insgesamt beschleunigt.
Diese Aufgabe wird bis zur Verfügbarkeit von Hochtemperatur-Geothermanlagen dadurch
gelöst, in dem Gas-Direkt-Dampferzeuger mit kurzer Nachrüstzeit zum Einsatz kommen,
die unter hohem Wirkungsgrad die im Brenngas gespeicherte chemische Energie direkt in
Dampf umsetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt diese Innovation der direkten Dampferzeugung aus
Brenngasen, wie sie beispielhaft in H2/O2-Dampferzeuger abläuft, weil dieser Dampf
erzeuger kompakt, kostengünstig in Herstellung und Betrieb ist und mit Erdgas aus der
Ferngasleitung direkt bedient werden kann, womit nach dem neuen europäischen
Durchleitungsrecht der günstigste Gasanbieter ausgewählt werden kann. Die Verbrennung
mit Hilfe von reinem Sauerstoff minimiert Schadstoffe im Dampfkreislauf, erhöht den
energetischen Wirkungsgrad und reduziert den Massendurchsatz um das 5fache gegenüber
Luft als Verbrennungsagens. Durch die Wassereinspritzung in den Brennraum des
Dampferzeugers wird die Strahlungsenergie der über 2500°C heißen Gasflamme direkt in
Dampf umgesetzt, so daß die Wandung des Dampferzeugers keiner höheren Temperatur
belastung ausgesetzt ist, als die der Dampfspitzentemperatur. Durch computergestützte,
stöchiometrische Verbrennung wird immer nur gerade die Dampfmenge mit der
erforderlicher Dampftemperatur bereitgestellt und direkt in die Turbine eingespeist die
benötigt wird.
Der Gas-Direkt-Dampferzeuger läßt sich in Sekundenschnelle hoch- und runterfahren, so
daß die Anlage nicht unnötig Brennstoff verbraucht, andererseits aber als Sofortreserve
die Aufgabe von teueren Speicherkraftwerken erfüllt, so daß Anlagen mit Gas-Direkt-
Dampferzeuger hohe Strompreise während Spitzenabnahmezeiten erzielen können und
Investitionen für Speicherkraftwerke überflüssig machen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach
Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen liegen somit auf der Hand, ob nun
auf kurze Sicht durch Nachrüstung von Gas-Direkt-Dampferzeuger oder zu einer späteren
Zeit durch brennstofffreien, geothermen Prozeßdampf.
Claims (7)
1. Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerks
einheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von Brennstoff
kraftwerken, dadurch gekennzeichnet, daß inakzeptabel gewordene Brennstoffquellen
wie Kernenergie oder Kohle durch hocheffektive, umweltfreundliche Gas beheizte
Dampferzeuger ersetzt werden, bis diese ihrerseits durch eine brennstofffreie
Prozeßdampfversorgung aus dem allerorts verfügbaren Hochtemperaturspeicher im
mittleren Drittel unserer Kontinentalkruste ersetzt werden, derart, daß auf kurzfristige
Sicht Gasturbinen oder Gas-Direkt-Dampferzeuger die stillgelegten Dampferzeuger
ersetzen und die Dampfversorgung der betreffenden Kraft- oder Wärmeanlagen
übernehmen und langfristig die Prozeßdampfversorgung emissions- und brennstofffrei
über Hochtemperatur-Geothermanlagen vor Ort erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kombination von
Innovationen mit neuestem Stand der Technik, wie Gas-Direkt-Dampferzeuger,
Hochtemperatur-Geothermanlagen und Hochtemperatur-Super-Akkumulatoren, die
vorhandenen Dampfkraftwerkskapazitäten voll für den Übergang in eine globale
brennstofffreie Energieversorgung nutzen, dadurch bedingt, daß Erdgas/Sauerstoff
betriebene Gas-Direkt-Dampferzeugereinheiten wegen ihrer einfachen Konstruktion und
kompakten Bauweise schnell, kostengünstig und problemlos nachzurüsten sind und in
wenigen Sekunden auf Vollast hochgefahren werden können, da in diesen sogenannten
"Dampfkanonen" die direkte Umsetzung der in den Brenngasen gespeicherten
chemischen Energie in Prozeßdampf mit Wirkungsgrad von über 99% erfolgt und eine
unmittelbare Dampfbeaufschlagung der Turbinen gegeben ist.
3. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Gas-
Direkt-Dampferzeuger wegen ihrer kompakten Bauweise als mobile Autoklaven im
Leistungsbereich von einigen kW bis 100 MW) verfügbar sind und dadurch bedingt,
die benötigte Dampfleistung nicht über eine große Anlage bereitgestellt wird, sondern
über eine Reihe mobiler Direkt-Dampferzeuger, die nach späterer Umrüstung der
Gesamtanlage auf brennstofffreien geothermen Prozeßdampf als Einzelaggregate an
anderer Stelle ihre Aufgabe in Form von Kraft- und Wärmeerzeuger weiter erfüllen.
4. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
weltweit vorhandenen Dampfkraftwerkskapazitäten stillgelegter oder nicht ans Netz
gegangener Atommeiler mit nachgerüsteten Gas-Direkt-Dampferzeugern innerhalb
kurzer Zeit und mit geringem Investitionsaufwand als Sofortreserve-Kraftwerke zur
Abdeckung des Stromspitzenbedarfs und zur Vermeidung von Netzzusammenbrüchen
eingesetzt werden können und damit hohe Kosten für den Aufbau und die Vorhaltung
von Speicherkraftwerken ersparen, weiter dadurch bedingt, daß außerhalb der Strom
spitzenbedarfszeiten die gegenwärtig in den Industrieländern vorhandenen Kraftwerks
überkapazitäten zur Aufladung von Hochtemperatur-Akkumulatoren eingesetzt werden
können, wenn sie in Kürze mit ihrer hohen Leistungsdichte für den Aufbau eines
emissionsfreien Transportsystem zu Lande, zu Wasser und in der Luft bereit stehen und
damit bereits ausreichend Kraftwerkskapazitäten zur Bedienung des erforderlichen
Strombedarfs bei Markteinführung von Hochtemperatur-Superakkumulatoren zu
niedrigen Strompreisen zur Verfügung stehen, wodurch die allseitige Elektrifizierung
unserer Transportmittel gefördert und nicht um ein Jahrzehnt verzögert würde, wenn
derartige Kraftwerkskapazitäten erst geplant, gebaut und finanziert werden müßten.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nicht
nur H2/O2-Dampferzeuger mit direkter Prozeßdampfumsetzung arbeiten, sondern auch
Gas-Direkt-Dampferzeuger mit Synthese- oder Erdgas, wobei die Volumen bezogene
Energiedichte bei Erdgas fünffach höher ist als beim Wasserstoff. Dadurch bedingt,
ist, kein eigenes Ferngasnetz mit 5facher Auslegung im Volumen oder in der
Druckfestigkeit wie beim Wasserstoff, nötig. Unter Einsatz von Sauerstoff anstatt Luft
wird so erreicht, daß sehr hohe Dampftemperaturen bei Bedarf verfügbar sind, wobei
nur geringe NOx-Schadstoffegehalte auftreten. Weiter, dadurch bedingt, daß durch die
zusätzliche Einspritzung von Wasser in die Brennkammer zur Erhöhung der
Dampfmenge die hohe Verbrennungstemperatur von über 2500°C bis auf die
gewünschte Prozeßdampftemperatur reduziert wird, reduziert sich auch die
Materialbelastung des Dampferzeugers und die Schadstoffbildung auf ein Minimum.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Weiternutzung von Kraftwerkseinheiten nach Stillegung ihrer Reaktoren oder
Feuerungsanlagen durch die Nachrüstung von emissionsschwachen oder brennstoff
freien Dampferzeugern Industrieressourcen in Milliardenhöhe erhalten bleiben und
durch die weitere Energieproduktion dieser Anlagen eine Wertschöpfung vom
vielfachen ihres Investitionsvolumens geschaffen wird und dadurch bedingt, nicht nur
den nahtlosen Übergang von der Brennstoff- und Verbrennungstechnologie in die
globale brennstofffreie Energieversorgung aus dem unerschöpflichen Prozeßdampf-
Hochtemperaturspeicher unserer Erde ermöglicht, sondern auch deren Finanzierung.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
bei Gas-Direkt-Dampferzeuger entstehende CO2 dem Dampfkreislauf als Industriegas
entzogen wird, bzw. nach einem neuen Verfahren für die Produktion von Baustoffen
und hochfesten Werkstoffen genutzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998105119 DE19805119A1 (de) | 1998-02-09 | 1998-02-09 | Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von Brennstoffkraftwerken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998105119 DE19805119A1 (de) | 1998-02-09 | 1998-02-09 | Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von Brennstoffkraftwerken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19805119A1 true DE19805119A1 (de) | 1999-08-12 |
Family
ID=7857093
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998105119 Withdrawn DE19805119A1 (de) | 1998-02-09 | 1998-02-09 | Verfahren zur alternativ-energietechnischen Weiternutzung von Dampfkraftwerkseinheiten nach Stillegung von Atommeilern oder Feuerungsanlagen von Brennstoffkraftwerken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19805119A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011108711A1 (de) * | 2011-07-28 | 2013-01-31 | Babcock Borsig Steinmüller Gmbh | Umrüstung eines Kernkraftwerks |
CN110910011A (zh) * | 2019-11-20 | 2020-03-24 | 国网安徽省电力有限公司电力科学研究院 | 一种基于环保目标约束的电能替代策略实施的运行方法 |
-
1998
- 1998-02-09 DE DE1998105119 patent/DE19805119A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011108711A1 (de) * | 2011-07-28 | 2013-01-31 | Babcock Borsig Steinmüller Gmbh | Umrüstung eines Kernkraftwerks |
CN110910011A (zh) * | 2019-11-20 | 2020-03-24 | 国网安徽省电力有限公司电力科学研究院 | 一种基于环保目标约束的电能替代策略实施的运行方法 |
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