DE19754769A1 - Feldbus-System für sicherheitsgerichtete Anwendungen - Google Patents
Feldbus-System für sicherheitsgerichtete AnwendungenInfo
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Description
Auf dem Gebiet der Automatisierungs-Technik ist es bekannt,
zur Steuerung z. B. einer Maschine, die in z. B. einer Produk
tions-Halle steht, die zu dieser Steuerung erforderlichen Da
ten über eine Leitung zu übertragen, die das diese Daten emp
fangende Steuergerät der Maschine mit einem von dieser Ma
schine mehr oder weniger entfernt befindlichen Rechner ver
bindet. In der angesprochenen Automatisierungstechnik ist es
üblich, eine einfache Verbindung zwischen dem Rechner und dem
Peripheriegerät vorzusehen, das z. B. das Steuergerät der er
wähnten Maschine oder irgendein anderes zu steuerndes Gerät
ist. Es ist nicht üblich, für eine solche Übertragung zwi
schen Rechner und Peripherie besondere Maßnahmen hinsichtlich
der Sicherheit der Datenübertragung vorzusehen, weil die im
Regelfall in dieser Technik vorliegenden äußeren Umstände
dies nicht erfordern und/oder durch einen nicht auszuschlie
ßenden Ausfall schwerwiegende Folgen nicht zu erwarten sind.
Ein anderes Gebiet, in dem Feldbus-Datenübertragung angewen
det wird, ist die Sicherungstechnik. Deren Stand ist, daß
dort ein mehrkanaliges Parallelbus-System verwendet wird, das
jedoch nur relativ lokal begrenzte Übertragungs-Weglängen
hat. Da in der Sicherungstechnik es wichtig ist, daß die Da
tenausgabe, die Datenübertragung und der Empfang und die Aus
wertung der Daten in der Peripherie stets fehlerfrei erfolgt,
ist es dort die Regel, für die Datenausgabe zwei gleiche
Rechner und für jeden der vorhandenen Rechner eine Parallel
busverbindung mit voneinander getrennten Kanälen zu einer
entsprechend mehrkanaligen Peripherieeinheit vorzusehen.
Durch Vergleichs-Überprüfung in der Peripherieeinheit wird
sichergestellt, daß die von den zwei erwähnten Rechnern aus
gegangenen Datensätze, die identisch sein müssen, richtig an
gekommen sind. Bei Übereinstimmung liefert die adressierte
Peripherie ihr Ausgangssignal für die vorgesehene Steuerung.
Es ist auch bekannt, statt zwei auch drei parallele identi
sche Rechner, 3-kanalige Parallelbusleitungen und Peripherie
einheiten mit 2 v 3-Votern vorzusehen. Diese Maßnahme dient
der erhöhten Verfügbarkeit, denn dieses Dreifach-System ist
auch dann noch arbeitsfähig, wenn einer dieser drei Wege aus
welchen Gründen auch immer ausfällt.
Es ist üblich, daß für jeden Kanal dem Rechnerausgang nach
folgend eine Masterschaltung und im jeweiligen Eingang der
Peripherie (je) eine Slave-Schaltung vorgesehen ist.
Solche mehrkanaligen Parallelbussysteme mit Rechner und Peri
pherie sind kompakt bzw. lokal begrenzt aufgebaut. Dies er
möglicht es problemlos, das Ein-/Aus-Schalten der Stromver
sorgung desjenigen Prozeßelements vorzunehmen, das mit diesem
System zu steuern ist und dafür mit dessen Ausgang verbunden
ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein solches System
zu konzipieren, das vergleichsweise dem Stand der Technik in
der Lage ist, ein jeweiliges Prozeßelement (aus einer Viel
zahl von mit dem System verbundenen und von diesem separat zu
steuernden Prozeßelementen) so sicher zu steuern, daß darauf
beruhene fehlerhafte Funktion des Prozeßelementes praktisch
ausgeschlossen ist, und zwar unter jeglichen nur denkbaren
Umständen. Insbesondere müssen darunter auch Umstände wie die
Systemeinschaltung/-abschaltung, Wartungsmaßnahmen und dgl.
berücksichtigt sein. Das System muß insbesondere für die Au
tomatisierung des Schienenverkehrs und dergl. trotz der dort
großen Entfernungen zwischen der Steuerzentrale (Rechner) und
dem jeweiligen Prozeßelement (Signal, Weiche-und dgl.) si
cherheitsorientiert anwendbar sein.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches ge
löst und die Unteransprüche betreffen weitere besonders vor
teilhafte Ausgestaltungen.
Mit wenigen Worten lediglich umrissen, umfaßt die Erfindung
ein System mit einem 2- bzw. 3-kanaligen Feldbus (3-kanalig
für höhere Verfügbarkeit), entsprechend vielen gleichen Rech
nern mit dazugehörigem jeweiligem Feldbusmaster und n Peri
pherieeinheiten entsprechend der Anzahl n anzusteuernder Pro
zeßelemente. Eine jede Peripherieeinheit hat entsprechend 2-
bzw. 3-fach Feldbus-Slaves, doppelt bestückt Vergleicher bzw.
bei 3-kanaligem System 2v3-Voter und - als besonders wichtig -
eine oder doppelt bestückt zwei solche An-/Abschalt-
Einheit(en), die mit jeweils separatem Anschluß mit den Sla
ve-Stufen der betreffenden Peripherieeinheit für eine (noch
näher zu beschreibende) gesonderte Signalauswertung und de
zentrale Abschaltfunktion verbunden ist (sind). Die jeweilige
An-/Abschalt-Einheit ist mit dem sie betreffenden Abschaltre
lais der Peripherieeinheit für das zugehörige Prozeßelement
verbunden.
Erfindungsgemäß ist hier eine spezielle Abschaltsignal-
Feldbus-Übertragung mit entsprechend spezieller Signalverar
beitung in der betreffenden Peripherieeinheit vorgesehen, wo
bei in wie noch zu beschreibender Weise vorgesehene Codierung
für einwandfrei sichere Ansteuerung und Funktion des Ein-
/Aus-Schalt-vorganges durch die besondere An-/Abschalt-
Einheit vorgesehen und gewährleistet ist. Eingehendere Erläu
terungen zur Erfindung werden des einfacheren Verständnisses
halber anhand der beigefügten Figuren gegeben.
Fig. 1 zeigt eine Übersicht des Aufbaus eines Feldbussystems
(10, 11, 20) mit erfindungsgemäßer lokaler peripherer
An-/Abschalt-Einheit (40, 40').
Fig. 2 zeigt Einzelheiten der Peripheriebaugruppe 20 und
deren lokaler An-/Abschalt-Einheit(en) 40, 40'.
Fig. 3 zeigt Einzelheiten des Aufbaus einer An-/Abschalt-
Einheit 40.
Fig. 4 zeigt einen Programmablauf des Einschaltprozesses.
Das erfindungsgemäße System 1 umfaßt entsprechend Fig. 1 ein
2-Kanal (oder redundant für höhere Verfügbarkeit ein 2 v 3) -
Rechnersystem 10, dementsprechend ein 2-kanaliges oder
3-kanaliges Feldbussystem 11 und je nach gewählter Anzahl der
Prozeßelemente 12 entsprechend viele parallel angeschlossene
Peripherieeinheiten 20, die vom Rechnersystem 10 angesteuert
werden und ihrerseits Signale an das Prozeßelement abgeben.
Ein solches Prozeßelement kann z. B. ein Eisenbahnsignal, ei
ne Weiche und dgl. sein, die/das vom Rechnersystem her zu
steuern ist und die/das auch seinerseits ein jeweiliges Si
gnal über die aktuelle Stellung derselben/desselben an das
Rechnersystem (zurück-)geben kann.
Fig. 2 zeigt nähere Einzelheiten einer Peripherieeinheit 20
aus der vorgebbaren Vielzahl von Peripherieeinheiten, die je
vorgesehenem Prozeßelement an das Feldbussystem 11 parallel
angeschlossen sind. Mit 21 sind im Prinzip bekannte Feldbus-
Slaves bezeichnet. Wie dargestellt, sind sie an das Feldbus
system 11 angeschlossen. Das auch in Fig. 2 dargestellte
redundante System umfaßt in einer jeden Peripherieeinheit 20
2v3-Voter 22 1, 22 2 in somit doppelter Anzahl für die Emp
fangssignal-Identitäts-Prüfung. In einem nur zweikanaligen
System sind nur zwei Feldbus-Slaves je Peripherieeinheit für
den Signalempfang vorhanden, und für den Signalvergleich an
stelle der Voter 22 sind zwei Vergleicher (als Doppelbestüc
kung) vorgesehen.
Es sind in der Peripherieeinheit 20 die mit 1 bezeichneten
Anschlüsse der Feldbus-Slaves 21 und der Voter 22 miteinander
verbunden. Entsprechendes gilt für die mit 2 und mit 3 be
zeichneten Anschlüsse. In jedem Falle hat die Peripherieein
heit 20 zwei parallele Ausgänge 122, mit denen sie das über
einstimmende Steuersignal zweikanalig an das Prozeßelement
12 abgibt. Übereinstimmendes Ansprechen der Voter 22 auf ein
vom Rechnersystem 10 eingehendes Steuersignal führt so z. B.
zum Schließen der (lediglich) als Beispiel dargestellten
Schalter 30 1 und 30 2 für Zuführung der Prozeßspannung U an
das Prozeßelement 12. Wie ersichtlich, erfolgt in der Pro
zeßeinheit 20 die Prozeßsteuerung immer 2-kanalig (22 1 und
30 1; 22 2 und 30 2), nämlich um die als Voraussetzung geforder
te Sicherheit zu gewährleisten.
Ebenso wie die besprochenen Steuersignale mehrkanalig über
tragen werden, werden auch Rückwärts-Eingabeinformationen vom
Prozeßelement zum Rechner gleichermaßen immer auf alle Feld
bus-Slaves der betreffenden Peripherieeinheit verteilt über
tragen. Das heißt, auch die Rückmeldung von Daten der Peri
pherieeinheit zum Rechner erfolgt stets mehrkanalig.
Zu beachtende Sicherheitsprobleme ergeben sich in Verbindung
mit dem Einschalten und/oder Reset der jeweiligen Peripherie
einheit. Es muß sichergestellt sein, daß durch den Einschalt-
/Reset-Vorgang, Wartungsarbeiten und dgl. nicht ungewollt ei
ne Ansteuerung des Prozeßelements erfolgt, z. B. ein Signal
ungewollt von Rot auf Grün geschaltet werden könnte. Zur Ge
währleistung dieser Sicherheitsanforderung ist erfindungsge
mäß, und zwar (bezogen auf den Rechner als Steuerzentrum) de
zentral, in der jeweiligen Peripherieeinheit 20 eine An-
/Abschalt-Einheit 40 vorgesehen und enthalten. Die bei dieser
Einheit 40 vorhandenen Anschlüsse 1, 2 und 3 sind, wie schon
oben für die Voter 22 beschrieben, mit den Anschlüssen 1, 2
und 3 der Feldbus-Slaves 21 verbunden. Der Ausgang 141 der
An-/Abschalt-Einheit ist mit einem Schalter 41 zur Ansteue
rung desselben verbunden. Dieser Schalter 41 liegt in Reihe
mit der Prozeßspannung U. Solange der Schalter 41 geöffnet
ist, kann durch keinerlei Signal, insbesondere durch kein un
programmäßiges Signal, ein (Um-)Schalten des Prozeßelementes
12 erfolgen. Bei der Erfindung bedarf es einer speziellen er
findungsgemäßen Ansteuerung dieser An-/Abschalt-Einheit 40,
um durch Ansteuern und Schließen des Schalters 41 die Voraus
setzung für die Signal-Ansteuerung des betreffenden Prozeße
lements 12 über die Leitungen 122 zu schaffen.
Prozessual muß bei der Erfindung (siehe hierzu auch das Pro
gramm der noch zu beschreibenden Fig. 4) nach einem Reset
der Peripherieeinheit 20 zuerst die Freigabe der An-/Ab
schalt-Einheit 40 dieser Peripherieeinheit, d. h. das Schlie
ßen des Relaisschalters 41, erfolgen. Weiteren Erläuterungen
dient auch die Fig. 3. Nach dem Reset-Vorgang ist erfin
dungsgemäß vorgesehen, daß nach einer feldbusspezifischen
Initialisierungsphase des Bussystems aus dem Rechner vom je
weiligen Feldbus-Master ein vorgegeben definiertes Freigabe
polynom (im weiteren auch nur als Polynom bezeichnet) an die
An-/Abschalt-Einheit der freizugebenden Peripherieeinheit
auszusenden ist. Zur Sicherheitskontrolle, daß das richtige
Freigabepolynom an die richtige Peripherieeinheit gelangt
ist, dient ein für diese Peripherieeinheit ausgewählt be
stimmtes, in der An-/Abschalt-Einheit enthaltenes fest ver
drahtetes Polynom 52, und zwar dies in 2- bzw. - wie die Fig.
3 einer An-/Abschalt-Einheit 40 zeigt - 3-facher Anzahl je
nach Anzahl der Kanäle für die (im Falle doppelter Ausführung
für jede) An-/Abschalt-Einheit. Die vom Rechner über die je
weiligen Feldbuskanäle, d. h. Anschlüsse, 1, 2 und ggf. 3 der
Slaves 21 an die Eingänge 1, 2 und 3 der An-/Abschalt-Ein
heit(en) 40 gelangenden Freigabepolynome 51 des Rechners wer
den mit dem jeweiligen der zwei bzw. drei fest verdrahteten
Polynomen 52 der An-/Abschalt-Einheit jeweils verglichen. Die
Tatsache der Übereinstimmung wird gespeichert. Ist das von
der Peripherieeinheit und ihrer An-/Abschalt-Einheit 40 emp
fangene Polynom identisch mit dem in ihrer An-/Abschalt-Ein
heit fest verdrahteten Polynom 52 des entsprechenden Kanals,
erfolgt eine kanalspezifische Freigabe in der Stufe 151. Die
se Information wird gespeichert. Die kanalspezifischen Frei
gaben der Kanäle werden auf einen 2v3-Voter 53 (bei 2-kanalig
auf einen entsprechenden Vergleicher) geführt. Dieser Voter
läßt nach erfolgtem Mehrheitsentscheid das Relais 53 der An-
/Abschalt-Einheit 40 anziehen. Damit ist bei geschlossenem
Relais-Kontakt 41 das Prozeßelement 12 dieser Peripherieein
heit mit der Prozeßspannung U versorgt und die Datenansteue
rung dieses Prozeßelements über die Voter 22 und Leitungen
122 kann erfolgen, z. B. die Weiche umgestellt oder das Signal
umgesteuert werden.
Die Abschaltung des Prozeßelements 12 von der Prozeßspannung
U erfolgt durch eine direkte Übertragung 150 einer Abschal
tinformation in einem Feldbustelegramm. Die Abschaltung wird
erst wirksam, wenn die Abschaltinformation mindestens über
zwei Feldbusse gesendet und von der An-/Abschalt-Einheit 40
empfangen worden ist. Dort erfolgt die Verknüpfung der zwei
(drei) kanalspezifischen Abschaltinformationen im Voter 153.
Das akzeptierte Abschaltsignal bewirkt erst dann die Abschal
tung der Prozeßspannung für das Prozeßelement 12 und auch das
Rücksetzen der Einschaltfreigabe.
Die Abschaltung ist irreversibel, da die Anschaltung der Pro
zeßspannung, d. h. ein (Wieder-)Anzug des Relais 54, erst
nach (dem oben beschriebenen) mehrkanaligen Senden des Frei
gabepolynoms erfolgt. Das stellt sicher, daß trotz der dezen
tralen Position ein ungewolltes Einschalten eines Prozeßele
mentes ausgeschlossen ist.
Für die Sicherheit ist es im Regelfall ausreichend, daß die
soweit beschriebene An-/Abschalt-Einheit 40 und der Relais
schalter 41 einmal je Peripherieeinheit 20 vorgesehen ist.
Noch weiter erhöhte Sicherheit ist erreicht, wenn (ebenso wie
die Voter 22) auch die An-/Abschalt-Einheit 40 (mit einer
weiteren An-/Abschalt-Einheit 40') doppelt vorgesehen ist mit
in der Peripherieeinheit vorgesehener Prüfung der Miteinan
der-Übereinstimmung der Abschalt-(Wiedereinschalt-)Befehle in
beiden Einheiten 40, 40'.
Je nach gefordertem Sicherheitsgrad/(-niveau) zeigt sich, ob
eine solche An-/Abschalt-Einheit 40 nur einmal oder ob dieser
Schaltkreis zweimal in der Peripherieeinheit vorgesehen sein
muß (worauf bereits oben hingewiesen ist), um das vorgegebene
Maß an Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Es sind auch noch weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicher
heit möglich, so z. B. eine sogenannte Watchdog-Einheit W
(Fig. 3) zusätzlich vorzusehen. Diese an sich bekannte
Watchdog-Einheit dient dazu, bei Ausbleiben des Telegrammver
kehrs mit dem Feldbus-Master, z. B. bei einer Leitungsunter
brechung, eine kanalspezifische Information zu erzeugen, die
dann dergestalt ist, daß der oben beschriebene Abschaltvor
gang wirksam wird.
Für die Erfindung ist vorgesehen, daß ein jedes über den
Feldbus empfangenes Telegramm den Timer des Watchdog-Schalt
kreises W zurücksetzt. Ist der Timer jedoch abgelaufen, d. h.
kein gültiges Telegramm erkannt worden, werden alle Ausgänge
auf "0" zurückgesetzt. Die Funktion der Peripheriebaugruppe
20 mit der lokalen An-/Abschalt-Einheit 40 ist so ausgelegt,
daß eine Portausgabe log."0" den sicheren Zustand wiedergibt,
z. B. ein Signal auf (vorsorglich) "Halt" stellt.
Eine Abschaltung der Prozeßspannung erfolgt somit entweder
durch mindestens zwei Abschaltinformationen aus einem Feldbus
telegramm oder durch mindestens zwei Abschaltinformationen
der Watchdogs.
Als die Beschreibung ergänzende Übersicht dient die Fig. 4.
Diese Figur zeigt als ,,Abszisse" den zeitlichen Ablauf des
Betriebs eines die Erfindung umfassenden Bus-Systems für si
cherheitsgerichtete Anwendungen.
Mit 10 ist wieder der Rechner mit seinen Master-Ausgangs
schaltungen bezeichnet. Die Slave-Eingangsschaltungen der Pe
ripherieeinheit 20 sind mit 21 bezeichnet.
In der Zeitspanne a werden aufeinanderfolgend feldbusspezifi
sche Initialisierungs-Telegramme zur Einbindung der Slaves 21
in den Busverkehr hin und her übermittelt. In der Zeitspanne
b folgt dann die Übermittlung der Einschaltinformation in der
Form des oben beschriebenen Polynoms. Es ist dies der Schritt
der Prozeßfreigabe, mit der die An-/Abschalt-Einheit akti
viert wird, daß dem jeweiligen Prozeßelement 12 die für des
sen Aktion notwendige Spannung U zugeführt wird. Nach erfolg
ter Prozeßfreigabe kann dann in der (hier bezüglich des Endes
offenen) Zeitspanne c der betriebliche Telegrammverkehr er
folgen, z. B. als Prozeßelement der einen Peripherieeinheit
eine Weiche hin und her umgestellt werden oder als Prozeßele
ment 12 einer anderen Peripherieeinheit ein Signal zwischen
"Halt" und "Fahrt" hin und her umgeschaltet werden.
Wesentlich für die Erfindung und für den mit dieser Erfindung
erreichten Sicherheitsgrad ist also, daß für das Sperren un
erwünschter Aktion des jeweiligen Prozeßelements 12 keinerlei
spezielle/gesonderte Leitungsverbindung vom entfernt positio
nierten Rechnersystem 10 zur Peripherieeinheit 40 am Ort des
Prozeßelements 12 erforderlich ist. Vielmehr ist diese
An-/Abschalt-Einheit 40 Bestandteil der betreffenden einzel
nen Peripherieeinheit. Dort reagiert diese An-/Abschalt-Ein
heit auf Signale, die über das Feldbussystem 11 mehrkanalig
übertragen werden und vermöge der Feldbus-Slaves 21 der Peri
pherieeinheit und der Voter-Schaltung 53 der An-/Abschalt-
Einheit 40 sicher übertragen und ausgewertet werden. Wie
schon erwähnt, kann die An-/Abschalt-Einheit in der Periphe
rieeinheit sogar doppelt (40 und 40') installiert sein, womit
dann sogar ohne jeden Unterschied der maximale Sicherheits
standard der Signal- /Datenübertragung gemäß der Erfindung
erzielt ist. Für die Erfindung wesentlich ist, daß diese An-
/Abschalt-Einheit 40 (40') so ausgestaltet und in der Lage
ist, daß sie auch ohne Feldbus-Signal die zur weiteren Ge
währleistung der Sicherheit notwendigen Aktionen ausführen
kann, so z. B. das Abschalten aufgrund eines Signals der
Watchdog-Einheit W (nämlich bei z. B. Ausfall der Verbindung
zwischen Peripherieeinheit und Rechnersystem) bewirken kann.
Claims (12)
1. Feldbussystem für sicherheitsgerichtete Anwendungen mit
Datenübertragung zwischen einem mehrkanaligen Rechnersy
stem (10) und einer (jeweiligen) dezentralen Peripherie
einheit (20) mit einem/für ein Prozeßelement (12), das
über die Peripherieeinheit vom Rechnersystem aus zu steu
ern ist und ggf. von dem Daten an das Rechnersystem zu
übertragen sind,
mit wenigstens einer An-/Abschalt-Einheit (40, 40'), mit
deren vom Rechnersystem (10) dezentral steuerbarer Funk
tion das jeweilige Prozeßelement (12) sicherheitsgerich
tet zu aktivieren und/oder zu deaktivieren ist.
2. Feldbussystem nach Anspruch 1,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') ein integrier
tes Bauteil der Peripherieeinheit (20) ist.
3. Feldbussystem nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') mit einem
Schaltsystem (41, 54) für An- und Abschaltung der Prozeß
spannung (U) an/vom Prozeßelement. (12) verbunden ist.
4. Feldbussystem nach Anspruch 3,
bei dem das Schaltsystem (41, 54) integriertes Bauteil
der Peripherieeinheit (20) ist.
5. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') zweifach vor
handen für ein Prozeßelement (12) vorgesehen ist.
6. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem die jeweilige An-/Abschalt-Einheit (40, 40') je
vorhandenem Kanal des Bussystems ein gleiches fest ver
drahtetes Polynom (53) für einen sicherheitsgerichteten
Empfangsvergleich (151) mit einem Freigabepolynom, ent
sprechend der Anzahl der Kanäle mehrfach vom Rechnersy
stem (10) an die adressierte Peripherieeinheit (20) aus
gesandt, ausgerüstet ist.
7. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') einen Speicher
für die Prozeßfreigabe-Information enthält.
8. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') einen Verglei
cher/Voter (53) enthält.
9. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
das der (jeweiligen) An-/Abschalt-Einheit (40, 40')
Watchdogs (W) in der Anzahl der Kanäle zugeordnet sind.
10. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem die An-/Abschalt-Einheit (40, 40') in der Peri
pherie-Einheit (20) separat von der sonstigen Datenverar
beitung der Peripherie-Einheit mit Feldbus-Slaves (21)
derselben verbunden ist.
11. Feldbussystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem in der An-/Abschalt-Einheit ein separater Voter
(153) für den Empfang einer Abschaltinformation, ausge
sandt vom Rechnersystem, vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Betrieb eines Feldbussystems nach einem der
Ansprüche 1 bis 11,
bei dem (Fig. 4) für das Aktivieren mittels der An-/Ab
schalt-Einheit (40, 40')
zunächst feldbusspezifische Initialisierungstelegramme
(a) vom Rechnersystem (10) an die Slaves (21) der Peri
pherie-Einheit (20) ausgesandt werden,
dann Freigabepolynome (b) für den Einschaltvorgang an die
An-/Abschalt-Einheit(n) (40, 40') ausgesandt werden,
worauf dann weiter der betriebliche Telegrammverkehr (c)
zwischen Rechnersystem (10) und Peripherie-Einheit (20)
erfolgen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154769 DE19754769A1 (de) | 1997-11-28 | 1997-11-28 | Feldbus-System für sicherheitsgerichtete Anwendungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154769 DE19754769A1 (de) | 1997-11-28 | 1997-11-28 | Feldbus-System für sicherheitsgerichtete Anwendungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754769A1 true DE19754769A1 (de) | 1999-06-02 |
Family
ID=7851358
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997154769 Withdrawn DE19754769A1 (de) | 1997-11-28 | 1997-11-28 | Feldbus-System für sicherheitsgerichtete Anwendungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19754769A1 (de) |
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- 1997-11-28 DE DE1997154769 patent/DE19754769A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |