DE19746752A1 - Ring-Filtereinsatz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Ring-Filtereinsatz nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bisher bekannte gattungsgemäße Ölfiltereinsätze für Brenn
kraftmaschinen bestehen aus einer rohrförmigen radial durch
lässigen Trägerzarge als Stützgerüst für ein Filtermaterial,
das die Trägerzarge ringförmig umschließt. Das Filtermateri
al wird radial von außen vom zu reinigenden Medium ange
strömt und gelangt nach dem Passieren des Filtermaterials in
einen Reinraum im Inneren des Filtereinsatzes, von dem aus
das gereinigte Medium der weiteren Verwendung zugeführt
wird. Das Filtermaterial ist in der Regel ein sternförmig
gefaltetes Bahnenmaterial.
An mindestens einer Stirnseite des Filtereinsatzes ist eine
Endscheibe angeordnet, die dicht mit der jeweiligen Stirn
seite des Filtereinsatzes und zumindest kraftschlüssig mit
der Trägerzarge verbunden ist, wodurch an dieser Stirnseite
ein strömungsdichter Abschluß zwischen der Rohseite und dem
gegenüber dem Filtergehäuse zu dichtenden Reinraum besteht.
Die Endscheibe weist eine zentrale Ausnehmung auf, über die
das gereinigte Medium aus dem Reinraum abströmen kann. In
die Ausnehmung ist jeweils ein Dichtring eingesetzt.
Bei einer Dichtung des Filtereinsatzes in einem Filtergehäu
se durch ein axiales Verspannen über den Dichtring sind die
in Achsrichtung wirkenden Druckkräfte problematisch. Das
Filtermaterial ist nämlich zur Aufnahme von Kräften ungeeig
net; derartige Kräfte können das Filtermaterial schädigen
und zur Funktionsunfähigkeit des Filtereinsatzes führen.
Um eine Beschädigung des Filtermaterials zu vermeiden und
zugleich eine hohe Dichtwirkung zu erzielen, wird zwischen
dem Filtermaterial und der jeweils zugehörigen Endscheibe
eine relativ dicke Klebemittelschicht eingebracht. Das Kle
bemittel gleicht Längentoleranzen zwischen den Endscheiben
des Filtereinsatzes und der Trägerzarge aus. Dadurch besteht
über die Klebemittelschicht ein Kraftschluß zwischen der
Trägerzarge und einer jeweils angrenzenden Endscheibe. Hier
aus resultiert wiederum, daß die axialen auf den Filterein
satz einwirkenden Einspannkräfte primär von der Trägerzarge
aufgenommen werden können. Das Filtermaterial erfährt damit
axial keine materialschädigende Druckbeaufschlagung. Das
Klebemittel auf eine Endscheibe aufzubringen, ist zeitauf
wendig und kostenintensiv. Die Klebeschicht benötigt zum
Aushärten eine relativ lange Zeitspanne, während der Fil
tereinsatz nicht weiter verarbeitet werden kann. Außerdem
wird nicht ausgeschlossen, daß zumindest ein Teil der Axial
kräfte auch auf das Filterelement übertragen wird.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen gattungsge
mäßen Filtereinsatz auszubilden, der kostengünstig in Groß
serie herstellbar ist und bei dem das Filtermaterial sicher
vor axialen Einspannkräften geschützt wird. Die Endscheiben
sollen insbesondere aus plastifizierbarem Kunststoff beste
hen, in den die Stirnseiten eines aus sternförmig gefaltetem
Bahnenmaterial bestehenden Filtermaterials dicht einplasti
fizierbar sind.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen gattungsge
mäßen Filtereinsatz mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, die axialen Einspann
kräfte, denen ein in ein Filtergehäuse eingesetzter Fil
tereinsatz ausgesetzt ist, zumindest an einem Stirnende des
Filtereinsatzes ohne eine axiale Krafteinleitung auf die an
diesem Ende liegende Endscheibe zu übertragen. Daher werden
die axial von dem Faltgehäuse aus auf den Filtereinsatz ein
wirkenden Einspannkräfte unmittelbar über den Dichtring auf
die Trägerzarge übertragen, mit der Folge, daß das Filterma
terial von Axialkräften vollständig entlastet ist. Eine Be
schädigung des Filtermaterials wird somit vermieden.
Bei einer in Längsrichtung auf den Filtereinsatz wirkenden
Einspannkraft, wie sie sich bei einem axial dichten Verspan
nen des Filtereinsatzes in einem Filtergehäuse ergibt, ver
formt sich jeder der beiden Dichtringe axial und radial und
legt sich dabei mit Druck an den Öffnungsrand der jeweiligen
Endscheibe des Filtereinsatzes an, wodurch ein strömungs
dichter Abschluß zwischen Dichtring und zugehöriger End
scheibe bewirkt ist. Der jeweilige Auflagesitz der Träger
zarge für einen Dichtring ist zweckmäßig als Ringschulter mit
einer axialen und einer radialen Anschlagfläche ausgebildet,
wobei die axiale Anschlagfläche gegenüber der radialen An
schlagfläche geneigt ist. Die axiale Anschlagfläche steigt
insbesondere zu dem jeweiligen axialen Ende des Filterein
satzes hin konusförmig an und schließt mit der radialen An
schlagfläche einen Winkel von etwa 70° bis 80° ein. Durch
diese Ausführung des Auflagesitzes wird verhindert, daß der
Dichtring auf dem Auflagesitz unter der Wirkung der axialen
Druckkraft nach radial innen abrutschen kann. Der Dichtring
ist jeweils durch die ansteigende axiale Anschlagfläche des
Auflagesitzes gezwungen, sich an die radiale Anschlagfläche
anzulegen. Jeder Dichtring liegt jeweils mit Druck sowohl an
der axialen als auch an der radialen Anschlagfläche der Trä
gerzarge an.
Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Endscheiben aus einem ko
stengünstigen Material, insbesondere aus einem plastifizier
baren Kunststoff, bestehen können, mit dem eine dichte Ver
bindung zu dem Filtereinsatz erzeugbar ist. Bei Verwendung
eines plastifizierbaren Kunststoffes werden die dem Filter
material jeweils zugewandten Seiten aufgeschmolzen, wobei
die Stirnseiten des Filtermaterials in die Endscheiben ein
plastifiziert werden. Der Einsatz von Klebemittel entfällt.
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungsformen sind den
weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeich
nungen zu entnehmen.
Es zeigen
Fig. 1 einen Filtereinsatz im Längsschnitt in einem strich
punktiert angedeuteten Filtergehäuse,
Fig. 2 den Filtereinsatz in Draufsicht,
Fig. 3 Detail "III" aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
Der dargestellte Öl- oder Kraftstoffiltereinsatz 1 für Ver
brennungsmotoren besteht aus einer Kunststoff-Trägerzarge 2,
einem Filtermaterial 3 in der Form eines sternförmig gefal
teten Bahnenmaterials und einer an jeder Stirnseite des Fil
tereinsatzes 1 angeordneten Endscheibe 5 mit jeweils einem
Dichtring 7. Die Trägerzarge 2 ist rohrförmig und radial
durchlässig. Das Filtermaterial 3 in der Form des sternför
mig gefalteten Bahnenmaterials umschließt ringförmig den Au
ßenmantel der Trägerzarge 2. Die einzelnen Filterfalten des
Filtermaterials 3 liegen radial am Außenmantel der Träger
zarge 2 an. Das Filtermaterial 3 wird radial von außen nach
innen von dem zu reinigenden Medium durchströmt, das nach
dem Passieren des Filtermaterials 3 durch Ausnehmungen in
der Trägerzarge 2, die zwischen ein Stützgerüst bildenden
Ringelementen und Längsstegen der Trägerzarge 2 ausgebildet
sind, in den Reinraum 4 geleitet wird. Das gereinigte Medium
strömt durch einen der beiden Dichtringe 7, die jeweils in
eine zentrale Ausnehmung 6 in den Endscheiben 5 eingesetzt
sind, aus dem Filter ab. In der Fig. 1 deuten Strömungspfei
le den Durchfluß durch den Filtereinsatz an.
Die Dichtringe 7 liegen mit radial außen gerichtetem Druck
jeweils am Öffnungsrand einer Ausnehmung 6 in der jeweiligen
Endscheibe 5 an. Hierdurch ist die jeweils außerhalb des
Filtermaterials 3 liegende Rohseite 21 zwischen den Dich
tringen 7 und der jeweils zugehörigen Endscheibe 5 strö
mungsdicht gegenüber dem Reinraum 4 im Inneren des Fil
tereinsatzes 1 abgeschlossen. Im übrigen sorgen bei in ein
Filtergehäuse 17 eingesetztem Filtereinsatz 1 die Dichtringe
7 durch Anlage an dem Filtergehäuse 17 für die erforderliche
Dichtung zwischen Roh- und Reinraum 21 bzw. 4.
Jeder der beiden Dichtringe 7 liegt an einem Auflagesitz der
Trägerzarge 2 an, der jeweils als Ringschulter 8 mit einem
axial überstehenden Randabschnitt 13 ausgebildet ist. Die
jeweils radial innenliegende Mantelfläche der Wandabschnitte
13 bildet eine radiale Anschlagfläche 10 für den jeweiligen
Dichtring 7. Zwischen dem Wandabschnitt 13 und dem Innenman
tel 14 der Trägerzarge 2 ist eine stirnseitige axiale An
schlagfläche 9 gebildet.
Die axiale Anschlagfläche 9 ist abgeschrägt und verläuft ge
neigt gegenüber der Horizontalen. Die axiale Anschlagfläche
9 steigt zum jeweils zugewandten axialen Ende des Filterein
satzes 1 hin konusförmig an, wobei der Winkel der axialen
Anschlagfläche 9 zur radialen Anschlagfläche 10 etwa 70° bis
80° beträgt. Die durch die Neigung der axialen Anschlagflä
che 9 ringförmige Vertiefung im Übergang zur radialen An
schlagfläche 10 verhindert, daß der Dichtring 7 unter einem
axialen Anpreßdruck nach radial innen ausweichen kann. Die
Neigung zwingt den Dichtring 7 zur Anlage an die radiale An
schlagfläche 10.
Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, übersteigt die Länge lf des
Filtermaterials die Länge lz der Trägerzarge 2. Die Stirnbe
reiche des Filtermaterials 3 sind jeweils in die Endscheiben
5, die aus einem plastifizierbaren Kunststoff gefertigt
sind, eingeschmolzen, wodurch eine dichte Verbindung herge
stellt ist. Der Bereich, in den das Filtermaterial einpla
stifiziert ist, erfaßt nur einen Teilbereich der Höhe einer
Endscheibe. Die Länge lz der Trägerzarge 2 ist so gewählt,
daß zwischen den Stirnseiten 15 der Wandabschnitte 13 auf
der Trägerzarge 2 und den Innenseiten 16 der Endscheiben 5
ein Spalt der Höhe d ausgebildet ist; die Länge lz der Trä
gerzarge 2 ist also geringer als der Abstand ls zwischen den
beiden Endscheiben 5. Wegen des axialen Spaltes hat die Trä
gerzarge 2 axial zunächst keinen unmittelbaren Kontakt mit
den Endscheiben 5. Dadurch sind die Endscheiben 5 und das
Filtermaterial 3 von jeglicher axialen Anpreßkraft, die
durch ein axiales Verspannen des Filters in einem Filterge
häuse erzeugt wird, befreit. Hierdurch wird eine Beschädi
gung des Filtermaterials 3 sicher vermieden. Die axiale An
preßkraft wird ausschließlich über den Dichtring 7 unmittel
bar auf die praktisch frei schwimmend gelagerte Trägerzarge
2 übertragen. In der Fig. 1 sind die axialen Einspannkräfte
mit Pfeilen F symbolisiert.
Am Innenumfang der Endscheiben 5 kann jeweils eine Ringstufe
12 vorgesehen sein. Von den beiden hierdurch gebildeten In
nendurchmessern ist der größere der Trägerzarge 2 zugewandt.
Hierdurch erhalten die Dichtringe 7 eine Fixiersicherung in
nerhalb der Endscheiben 5 gegen ein Herausfallen aus dem
Filtereinsatz 1.
Aus der strichpunktierten Darstellung des Filtergehäuses 17
in Fig. 1 läßt sich die Einbausituation des Filtereinsatzes
1 in dem Filtergehäuse 17 erkennen. Die Stutzen 19 pressen
die jeweiligen Dichtringe 7 radial nach außen gegen den Öff
nungsrand der Ausnehmung 6 in der jeweiligen Endscheibe 5,
wodurch die Dichtwirkung zwischen dem Außenmantel des Dicht
ringes 7 und der Ausnehmung 6 erzeugt wird. Das Aufspreizen
der Dichtringe 7 durch die Stutzen 19 bewirkt außerdem ein
Abdichten zwischen dem Innenmantel der Dichtringe 7 und dem
Stutzen 19. Durch die axiale Einspannung des Filtereinsatzes
über die Dichtringe 7 ist ferner eine axiale Dichtung gegen
über dem Filtergehäuse gegeben bzw. möglich.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind an beiden
Stirnseiten des Filtereinsatzes 1 Dichtringe 7 vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Lösung kann selbstverständlich auch bei
einem Filtereinsatz 1 realisiert sein, der auf einer axialen
Endseite mit einer geschlossenen Endscheibe versehen ist.
Der Kern der Erfindung besteht nämlich allein darin, axiale
Einspannkräfte bei einem gattungsgemäßen Ringfiltereinsatz 1
von dem Filtermaterial 3 fern zu halten. Dafür reicht es
aus, wenn an einem axialen Stirnende des Filtereinsatzes 1
eine Ringdichtung 7 beweglich in der zugehörigen Endscheibe
5 gelagert ist. Denn auch in einem solchen Fall werden die
axialen Einspannkräfte ohne Beeinflussung des Filtermateri-
als 3 innerhalb des Filtereinsatzes 1 übertragen. Die Trä
gerzarge 2 darf an der geschlossenen Endscheibe kraftschlüs
sig anliegen. Dies ergibt sich daraus, daß an der gegenüber
liegenden offenen Endscheibe 5 keine axialen Kräfte übertra
gen werden, so daß die axialen Einspannkräfte vollständig
über die Trägerzarge 2 und die geschlossene Endscheibe 5
übertragen werden.
Claims (7)
1. Ring-Filtereinsatz zum Einsatz in ein Filtergehäuse,
insbesondere für ein Öl- oder Kraftstoffilter eines Verbren
nungsmotors, mit einer Trägerzarge (2) in einem radial in
nerhalb des Filtereinsatzes liegenden Reinraum (4) für das
zu reinigende Medium, einem die Trägerzarge (2) umschließen
den Filtermaterial (3), mindestens einer Endscheibe (5) mit
einer mit dem Reinraum (5) kommunizierenden Ausnehmung (6)
an einer Stirnseite des Filtermaterials (3) und mit einem in
die Ausnehmung (6) der mindestens einen Endscheibe (5) dicht
einragenden Dichtring (7),
gekennzeichnet durch die Merkmale,
gekennzeichnet durch die Merkmale,
- - die Trägerzarge (2) ist an ihrem der mindestens einen mit einer Ausnehmung (6) versehenen Endscheibe (5) zugewandten Ende unmittelbar von dem Dichtring (7) beaufschlagt,
- - der Dichtring (7) ist in der zugehörigen Endscheibe (5) axial beweglich gelagert,
- - bei in ein Filtergehäuse (17) eingebautem Zustand des Fil tereinsatzes (1) ist der Dichtring (7) zwischen der Trä gerzarge (2) und dem Filtergehäuse (17) bzw. einem Stutzen (19) des Filtergehäuses (17) axial verspannt und liegt da bei radial außen dicht an der jeweils zugehörigen End scheibe (5) an.
2. Filter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerzarge (2) im Stirnbereich einen Auflagesitz
mit einer Ringschulter (8) aufweist, die eine axiale und ei
ne radiale Anschlagfläche (9, 10) für den Dichtring (7) um
faßt.
3. Filtereinsatz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Anschlagfläche (9) der Ringschulter (8) radi
al nach innen zu dem jeweiligen axialen Ende des Filterein
satzes (1) hin konisch ansteigt.
4. Filtereinsatz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale und axialen Anschlagflächen (9, 10) der
Ringschulter (8) einen Winkel von etwa 70° bis 80° ein
schließen.
5. Filtereinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Innenumfang der eine Ausnehmung (6) aufweisenden min
destens einen Endscheibe (5) eine Ringstufe (12) als Fixier
sicherung gegen ein axiales Herausgleiten der Ringdichtung
(7) vorgesehen ist, wobei von den beiden sich durch die
Ringstufe (12) ergebenden, Innendurchmessern der größere der
dem Reinraum (4) des Filtereinsatzes (1) zugewandt ist.
6. Filtereinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Endscheibe (5) aus einem plastifi
zierbaren Kunststoff besteht, in den die zugehörige Stirn
seite des Filtermaterials (3) über eine Teilhöhe der betref
fenden Endscheibe (5) dicht eingeformt ist.
7. Filtereinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerzarge (2) aus Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R071 | Expiry of right |