DE19746328C1 - Wäßrige Überzugsmittel, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
Wäßrige Überzugsmittel, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zweikomponentige wäßrige Polyurethanüberzugsmittel, insbesondere
Zweikomponenten-Überzugsmittel, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre
Verwendung insbesondere bei der Herstellung mehrschichtiger Lackierungen.
Wäßrige Zweikomponenten-Polyurethanlacke sind bekannt. Dabei handelt es sich um
wäßrige Überzugsmittel, die hergestellt werden durch Vermischen einer wäßrigen,
hydroxyfunktionelles Bindemittel enthaltenden Stammlackkomponente mit einer
Härterkomponente auf Polyisocyanatbasis. Die freie Isocyanatgruppen aufweisende
Härterkomponente kann zum Zweck einer guten Einarbeitbarkeit in das wäßrige
Lacksystem hydrophilisiert sein. Beispielsweise ist es bekannt, die Hydrophilisierung
durch Einbau ionischer Gruppen oder durch Einbau von Polyethylenoxideinheiten ins
Polyisocyanatmolekül zu erreichen.
Für Anwendungen mit besonders hohen Anforderungen an die zu erstellende
Lackierung, beispielsweise bei der Automobilerstlackierung ist es günstig, hydrophobe
Polyisocyanate als Härter in den wäßrigen Zweikomponenten-Polyurethanlacken
einzusetzen. Mit unter Verwendung eines hydrophoben Polyisocyanathärters
formulierten zweikomponentigen wäßrigen Polyurethanlacken können nur dann
zufriedenstellende Lackierergebnisse erzielt werden, wenn das Vermischen der
wäßrigen Stammlackkomponente mit der hydrophoben Polyisocyanatkomponente unter
außerordentlich hohem Energieeintrag erfolgt. Die in Anlagen für die
Automobilerstlackierung üblicherweise vorhandenen Mischaggregate für
Zweikomponentenlacke, z. B. statische Mischer (beispielsweise Kenics-Mischer)
gewährleisten nicht den für den vorstehend erläuterten Fall notwendigen
Energieeintrag. In "Journal für Oberflächentechnik, JOT, 12, 1996, Seite 38" werden
eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, die ein ausreichend intensives
Vermischen von wäßriger Stammlackkomponente und hydrophobem
Polyisocyanathärter gewährleisten. Es handelt sich um ein nach dem Prinzip der
Strahldispergierung arbeitendes Verfahren, bei dem beide Komponenten des
zweikomponentigen wäßrigen Polyurethanlacks unter hohem Druck durch feine Düsen
gepreßt und entspannt werden. Dabei wird das hydrophobe Polyisocyanat
außerordentlich fein dispergiert.
Aufgabe der Erfindung ist es ein zweikomponentiges wäßriges Polyurethan-
Überzugsmittel bereitzustellen, das hydrophobe Polyisocyanate als Härter enthält und
durch einfaches Vermischen einer wäßrigen Stammlackkomponente mit einer nicht
wäßrigen Härterkomponente auf Basis von hydrophobem Polyisocyanat hergestellt
werden kann. Insbesondere ist es das Ziel der Erfindung ein zweikomponentiges
wäßriges Polyurethan-Überzugsmittel bereitzustellen, das ohne Verwendung einer
aufwendigen Mischtechnologie bzw. ohne hohen Energieeintrag hergestellt werden
kann. Beispielsweise soll das Überzugsmittel mit den in Anlagen für die
Automobilerstlackierung vorhandenen einfachen Mischanlagen ohne hohen
Energieeintrag beim Mischvorgang zubereitet werden können.
Überraschenderweise kann diese Aufgabe gelöst werden durch ein wäßriges
Überzugsmittel, das ein oder mehrere wasserverdünnbare hydroxyfunktionelle
Bindemittel und ein oder mehrere hydrophobe freie Polyisocyanate als Härter enthält
und das dadurch gekennzeichnet ist, daß es bezogen auf seinen Festharzgehalt 0,05
bis 3 Gew.-% eines oder mehrerer Salze einer Sulfonsäure R(-SO3H)n und/oder einer
Phosphonsäure R(-PO3H2)m enthält, wobei
n = 1 oder mehr, bevorzugt 1 oder 2,
m = 1 oder mehr, bevorzugt 1 und
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten.
m = 1 oder mehr, bevorzugt 1 und
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten.
Der Festharzgehalt der erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel ergibt sich als
Summe aus Bindemittelfestkörper, freiem Polyisocyanat und gegebenenfalls
zusätzlichem Vernetzer. Beim Bindemittelfestkörper handelt es sich um die Summe
der nicht-flüchtigen Bestandteile der Bindemittel an sich, gegebenenfalls enthaltener
Pastenharze (spezielle Anreibebindemittel für gegebenenfalls enthaltene Pigmente und
Füllstoffe) sowie gegebenenfalls enthaltener hydroxyfunktioneller Reaktivverdünner.
Bei den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln handelt es sich um wäßrige
Überzugsmittel, die neben wasserverdünnbaren hydroxyfunktionellen Bindemitteln,
einem oder mehreren hydrophoben freien Polyisocyanaten und dem
erfindungswesentlichen Anteil eines Salzes einer Sulfonsäure R(-SO3H)n und/oder
einer Phosphonsäure R(-PO3H2)m gegebenenfalls zusätzliche Vernetzer, gegebenenfalls
hydroxyfunktionelle Reaktivverdünner, gegebenenfalls Pastenharze, gegebenenfalls
farb- und/oder effektgebende Pigmente und/oder Füllstoffe und lackübliche Additive
enthalten.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können hergestellt werden durch
Vermischen zweier Komponenten, die getrennt von einander gelagert werden. Bei der
einen Komponente handelt es sich um die sogenannte Stammlackkomponente, welche
ein oder mehrere wasserverdünnbare hydroxyfunktionelle Bindemittel in wäßriger
Lösung oder als wäßrige Dispersion enthält. Bei der zweiten Komponente handelt es
sich um die wasserfreie Härterkomponente, welche ein oder mehrere hydrophobe
freie Polyisocyanate enthält. Bei der Bereitung des erfindungsgemäßen wäßrigen
Überzugsmittels werden die beiden Komponenten ohne besonderen Aufwand
miteinander vermischt, wobei ein Verhältnis der Anzahl von freien Isocyanatgruppen
zu der Anzahl der dem Bindemittelfestkörper entstammenden Hydroxylgruppen von
über 0,5 : 1 und unter 5 : 1 eingestellt wird. Es ist erfindungswesentlich, daß vor
Beginn des Mischvorgangs in dem zu vermischenden Gut, bezogen auf den
Festharzgehalt 0,05 bis 3 Gew.-% eines oder mehrerer Salze einer Sulfonsäure R(-
SO3H)n und/oder einer Phosphorsäure R(-PO3H2)m enthalten sind. Dabei kann das
Sulfonsäure- und/oder Phosphonsäuresalz sowohl über die Stammlack- als auch über
die Härterkomponente oder als Bestandteil beider Komponenten oder durch separate
Zugabe in das zu vermischende Gut gelangen.
Die Hydroxylzahl des Bindemittelfestkörpers der erfindungsgemäßen wäßrigen
Überzugsmittel beträgt beispielsweise zwischen 10 und 300, bevorzugt zwischen 20
und 250, besonders bevorzugt zwischen 50 und 200 mg KOH/g. Freies Polyisocyanat
ist in den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln in einer solchen Menge
enthalten, daß das Verhältnis der Anzahl freier Isocyanatgruppen zur Anzahl der dem
Bindemittelfestkörper entstammenden Hydroxylgruppen über 0,5 : 1 und unter 5 : 1,
bevorzugt bei 0,7 : 1 bis 2,5 : 1 und insbesondere bei 0,8 : 1 bis 2,0 : 1 liegt.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel enthalten in Wasser gelöste oder
dispergierte Bindemittel. Bei den wasserverdünnbaren Bindemittelsystemen handelt es
sich um selbstdispergierende Bindemittel, deren Wasserverdünnbarkeit aus einem
ausreichend hohen Gehalt an ionischen Gruppen und/oder hydrophilen nicht-ionischen
Polyoxyalkylenstrukturen resultiert. Bevorzugt enthalten sie ionische Gruppen und
gegebenenfalls zusätzlich nicht-ionische Polyoxyalkylenstrukturen, beispielsweise
Polyoxyethylenstrukturen. Als ionische Gruppen kommen kationische, beispielsweise
durch Neutralisation von primären, sekundären und/oder tertiären Aminogruppen mit
Säuren gebildete Ammoniumgruppen oder durch Neutralisation von sauren Gruppen
mit Basen gebildete anionische Gruppen, beispielsweise Sulfonat-, Phosphonat- oder
Carboxylatgruppen in Frage. Bevorzugt sind Bindemittel mit anionischen Gruppen,
insbesondere durch Neutralisation mit Basen in Carboxylatgruppen überführte
Carboxylgruppen.
Kationisch stabilisierte Bindemittel enthalten beispielsweise zwischen 8 und 450
Milliequivalente an kationischen Gruppen pro 100 g Festharz, beispielsweise
Ammoniumgruppen. Die bevorzugten anionisch stabilisierten Bindemittel enthalten
beispielsweise zwischen 5 und 400 Milliequivalente anionische bzw. in anionische
Gruppen überführbare Gruppen pro 100 g Festharz, beispielsweise entsprechend einer
von Carboxylgruppen herrührenden Säurezahl zwischen 5 und 200, bevorzugt
zwischen 10 und 100 und besonders bevorzugt zwischen 10 und 60 mg KOH/g.
Der Bindemittelfestkörper der erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel weist
beispielsweise eine Hydroxylzahl zwischen 10 und 300, bevorzugt zwischen 20 und
250, besonders bevorzugt zwischen 50 und 200 mg KOH/g auf. Bei der angegebenen
Hydroxylzahl handelt es sich um einen Durchschnittswert, der sich aus den einzelnen
Beiträgen des oder der Bindemittel, gegebenenfalls enthaltener Pastenharze und
gegebenenfalls enthaltener hydroxyfunktioneller Reaktivverdünner ergibt. Dabei ist es
bevorzugt, wenn die Hydroxylzahl zu einem Prozentsatz von mindestens 50% aus
den Bindemitteln stammt, besonders bevorzugt zu mindestens 75% und insbesondere
zu 90 bis 100%. Dabei kann sich dieser Prozentsatz aus einem Alleinbindemittel
oder einer Bindemittelkombination ergeben. Es können anteilig Bindemittel mit einer
OH-Zahl von 0 bis unter 10 mg KOH/g enthalten sein. Beispiele sind physikalisch
trocknende, thermoplastische Bindemittel, die weder mit den Polyisocyanaten noch
mit den gegebenenfalls zusätzlich enthaltenen Vernetzern reagieren. Bevorzugt sind
als Bindemittel nur solche mit Hydroxylzahlen oberhalb von 10, besonders bevorzugt
oberhalb von 50 mg KOH/g enthalten.
Die Harzbasis der Bindemittel unterliegt an sich keiner Beschränkung. Sie haben
bevorzugt ein zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn) über 500 und im allgemeinen
unter 500000. Beispiele für geeignete Bindemittel sind (Meth)acrylcopolymerisate,
Polyesterharze, urethanisierte Polyester, Polyurethane, Polyharnstoffe sowie
Polyurethanharnstoffe. Es können ein oder mehrere Bindemittel im Gemisch
eingesetzt werden. Es können auch aus diesen Bindemittelklassen abgeleitete
Hybridbindemittel eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Polymerhybride,
wobei zwei oder mehrere Bindemitteltypen kovalent oder in Form interpenetrierender
Harzmoleküle verbunden vorliegen können. Beispiele für Polymerhybridbindemittel
sind Polyester(meth)acrylate oder Polyurethan(meth)acrylate, bei denen Polyester-
bzw. Polyurethanharz und (Meth)acrylcopolymer kovalent oder in Form
interpenetrierender Harzmoleküle verbunden sind.
Unter (Meth)acryl ist Acryl und/oder Methacryl zu verstehen.
Bevorzugte Bindemittelklassen für als Wasserbasislack verwendete erfindungsgemäße
wäßrige Überzugsmittel sind Polyester, Polyurethane, Polyurethan(meth)acrylate
sowie Polyester(meth)acrylate. (Meth)acrylcopolymerisate und Polyester, die
urethanisiert sein können, sind bevorzugte Bindemittelklassen für als Wasserklar- oder
Wasserdecklacke verwendete erfindungsgemäße wäßrige Überzugsmittel.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können hydroxyfunktionelle
Reaktivverdünner in einem Mengenanteil von bis zu 20 Gew.-%, z. B. 1 bis 20 Gew.-
%, bezogen auf Bindemittelfestkörper, enthalten. Es handelt sich um Verbindungen
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht (Mn) von 62 bis 500, bevorzugt
unterhalb von 300 und einer OH-Funktionalität von mindestens 2, beispielsweise
bevorzugt zwischen 2 und 4. Beispiele für geeignete hydroxyfunktionelle
Reaktivverdüner sind Alkandiole mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, Glyzerin,
gegebenenfalls hydriertes Rizinusöl, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit, Mannit
sowie den vorstehenden Einschränkungen bezüglich des zahlenmittleren
Molekulargewichts genügende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte
dieser Polyalkohole, aber auch beispielsweise Oligoesterpolyole, Polylactonpolyole,
beispielsweise Polycaprolactonpolyole, Polyurethanpolyole, beispielsweise durch
Reaktion von Polyaminen mit cyclischen Carbonaten erhältliche Polyurethanpolyole.
Die gegebenenfalls in den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln enthaltenen
hydroxyfunktionellen Reaktivverdünner werden als Bestandteil der
Stammlackkomponente in das wäßrige Überzugsmittel eingeführt.
Bei den in den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln als Härter enthaltenen
Polyisocyanaten handelt es sich insbesondere um hydrophobe freie Polyisocyanate.
Die hydrophoben freien Polyisocyanate können einzeln oder im Gemisch in den
erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln enthalten sein. Bei den hydrophoben
freien Polyisocyanaten handelt es sich um beliebige organische Di- und/oder
Polyisocyanate mit aliphatisch, cycloaliphatisch, araliphatisch und/oder aromatisch
gebundenen Isocyanatgrupen, die bei Raumtemperatur flüssig sind oder durch Zusatz
organischer Lösemittel verflüssigt oder in gelöster Form vorliegen und dabei bei
23°C im allgemeinen eine Viskosität von 0,5 bis 2000 mPa.s, vorzugsweise über 1
und unter 1000 mPa.s, besonders bevorzugt unter 200 mPa.s aufweisen. Als
Diisocyanate sind solche bevorzugt, die etwa 3 bis etwa 36, insbesondere etwa 8 bis
15 Kohlenstoffatome enthalten. Beispiele für geeignete Diisocyanate sind
Hexamethylendiisocyanat, Tetramethylxylylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat,
Dicyclohexylmethandiisocyanat, Cyclohexandiisocyanat.
Als hydrophobe freie Polyisocyanate können auch solche eingesetzt werden, die
Heteroatome im die Isocyanatgruppen verknüpfenden Rest enthalten. Beispiele hierfür
sind Polyisocyanate, die Carbodiimidgruppen, Allophanatgruppen,
Isocyanuratgruppen, Urethangruppen, acylierte Harnstoffgruppen und/oder
Biuretgruppen aufweisen. Bevorzugt besitzen die Polyisocyanate eine höhere
Isocyanatfunktionalität als 2, wie beispielsweise durch Di- und/oder Trimerisierung
vorstehend genannter Diisocyanate hergestellte Polyisocyanate vom Uretdion- bzw.
Isocyanurattyp. Weitere Beispiele sind durch Umsetzung der vorstehend genannten
Diisocyanate mit Wasser hergestellte, Biuretgruppen enthaltende Polyisocyanate oder
durch Umsetzung mit Polyolen hergestellte, Urethangruppen enthaltende
Polyisocyanate.
Sehr gut geeignet sind beispielsweise "Lackpolyisocyanate" auf Basis von
Hexamethylendiisocyanat oder Isophorondiisocyanat und/oder
Dicyclohexylmethandiisocyanat, insbesondere solche die ausschließlich auf
Hexamethylendiisocyanat basieren. Unter "Lackpolyisocyanaten" auf Basis dieser
Diisocyanate sind die an sich bekannten Biuret-, Urethan-, Uretdion-, und/oder
Isocyanuratgruppen aufweisenden Derivate dieser Diisocyanate zu verstehen.
Die hydrophoben freien Polyisocyanate können als solche bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel zugesetzt werden. Es kann günstig sein,
wenn die hydrophoben freien Polyisocyanate mit einem organischen Lösemittel oder
Lösemittelgemisch vorverdünnt werden. Bei den organischen Lösemitteln kann es sich
um nicht, teilweise oder vollständig wassermischbare Lösemittel handeln. Bevorzugt
werden dabei gegenüber Isocyanatgruppen inerte Lösemittel verwendet. Beispiele sind
Lösemittel, die keinen aktiven Wasserstoff enthalten, beispielsweise Ether, wie
Diethylenglykoldiethylether, Dipropylenglykoldimethylether; Glykoletherester, wie
Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykolacetat,
Methoxypropylacetat; N-Methylpyrrolidon; Ester, wie Butylacetat, Isobutylacetat,
Amylacetat; aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Toluol, Xylol
oder lineare oder verzweigte, aliphatische C6- bis C12-Kohlenwasserstoffe.
Es ist möglich, wenn auch nicht bevorzugt, einen kleinen Anteil der in den
erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln eingesetzten hydrophoben freien
Polyisocyanate durch hydrophile freie Polyisocyanate zu ersetzen. Beispielsweise
können bis zu 25 Gew.-% der in den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln
insgesamt enthaltenen freien Polyisocyanate durch hydrophile freie Polyisocyanate
ausgemacht werden. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen wäßrigen
Überzugsmittel jedoch ausschließlich hydrophobe freie Polyisocyanate als Härter. Bei
den gegebenenfalls in den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln anteilig
miteingesetzten hydrophilen freien Polyisocyanaten handelt es sich um solche, die
durch eine ausreichende Anzahl ionischer Gruppen und/oder durch terminale oder
laterale Polyetherketten in der wäßrigen Phase stabilisiert werden.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel nur freie
Polyisocyanate als Härter. Sie können gegebenenfalls jedoch auch zusätzliche
Vernetzer neben den vorstehend erläuterten freien Polyisocyanathärten enthalten. Bei
den zusätzlichen Vernetzern kann es sich beispielsweise um Aminoplastharze,
Tris(alkoxycarbonylamino)triazine und/oder blockierte Polyisocyanate handeln. Der
Mengenanteil der zusätzlichen Vernetzer beträgt zwischen 0 und 5 Gew.-%, bezogen
auf den Festharzgehalt der erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittels und reicht
für deren Vernetzung nicht aus. Die gegebenenfalls in den erfindungsgemäßen
wäßrigen Überzugsmitteln enthaltenen zusätzlichen Vernetzer werden bevorzugt als
Bestandteil der Stammlackkomponente in die wäßrigen Überzugsmittel eingeführt.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel enthalten bezogen auf ihren
Festharzgehalt 0,05 bis 3, bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-% eines oder mehrerer Salze
einer Sulfonsäure R(-SO3H2)n und/oder einer Phosphorsäure R(-PO3H2)m, wobei
n = 1 oder mehr, bevorzugt 1 oder 2,
m = 1 oder mehr, bevorzugt 1 und
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten. Der hydrophobe Rest R kann auch über geeignete Substituenten in ein von den Bindemitteln verschiedenes Polymer eingebunden sein kann. Bevorzugt handelt es sich bei dem Rest R um einen hydrophoben, nicht in ein Polymer eingebundenen, aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen, besonders bevorzugt um einen hydrophoben, nicht in ein Polymer eingebundenen aromatischen Kohlenwasserstoffrest, der bevorzugt alkylsubstituiert ist.
m = 1 oder mehr, bevorzugt 1 und
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten. Der hydrophobe Rest R kann auch über geeignete Substituenten in ein von den Bindemitteln verschiedenes Polymer eingebunden sein kann. Bevorzugt handelt es sich bei dem Rest R um einen hydrophoben, nicht in ein Polymer eingebundenen, aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen, besonders bevorzugt um einen hydrophoben, nicht in ein Polymer eingebundenen aromatischen Kohlenwasserstoffrest, der bevorzugt alkylsubstituiert ist.
Ein Beispiel für eine Sulfonsäure, die über geeignete Substituenten in ein von den
Bindemitteln verschiedenes Polymer eingebunden sein kann, ist die 1,3,5-substituierte
Sulfoisophthalsäure. Sie kann durch Veresterung ihrer beiden Carboxylgruppen in
einen Polyester eingebunden sein und auf diese Weise als Polysulfonsäure dienen.
Bevorzugt im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind jedoch niedermolekulare,
durch eine Summenformel eindeutig definierte Sulfonsäuren bzw. Phosphonsäuren,
wie sie nachstehend beispielhaft aufgezählt sind. Beispiele für im Rahmen der
vorliegenden Erfindung bevorzugte Sulfonsäuren sind aromatische Sulfonsäuren wie
Benzolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure und araliphatische
Sulfonsäuren wie Toluolsulfonsäure, Dodecylbenzolsulfonsäure,
Dinonylnaphthalindisulfonsäure. Ein Beispiel für eine im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugte Phosphonsäure ist Phenylphosphonsäure.
Bei den Salzen einer Sulfonsäure R(-SO3H)n und/oder einer Phosphorsäure
R(-PO3H2)m kann es sich um Metallsalze, insbesondere Alkali- oder Erdalkalisalze
handeln, bevorzugt jedoch handelt es sich um Ammoniumsalze, insbesondere um
organische Ammoniumsalze, die von eine Molmasse zwischen 31 und im allgemeinen
unter 150 aufweisenden Mono- und/oder Polyaminen und/oder Aminoalkoholen mit
primären, sekundären und/oder tertiären Aminogruppen abgeleitet sein können. Dabei
kann es sich um Verbindungen handeln, deren Aminogruppe bzw. Aminogruppen an
einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder heterocyclischen Rest
gebunden ist bzw. sind. Es kann sich auch um heterocyclische Amine handeln, deren
sekundärer oder tertiärer Aminstickstoff Glied eines Ringsystems ist. Bevorzugt
handelt es sich bei den Ammoniumionen um von Monoaminverbindungen abgeleitete
Ammoniumionen. Beispiele für Monoaminverbindungen, von denen die
Ammoniumionen abgeleitet werden können, sind Morpholin, Diisopropylamin,
Dimethyloxazolidin, Pyridin, Triethylamin, Dimethylethanolamin, 2-Amino-2-methyl-
1-propanol, Ethanolamin.
Die Sulfonsäure- und/oder Phosphonsäuresalze können sowohl über die Stammlack-
als auch über die Härterkomponente oder als Bestandteil beider Komponenten oder
durch separate Zugabe in die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel
eingebracht werden.
Die Sulfonsäure- und/oder Phosphonsäuresalze können als solche oder in wäßriger
oder organischer Lösung in die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel
eingeführt werden. Beispielsweise können die Sulfonsäure- und/oder
Phosphonsäuresalze in wäßrig oder organisch gelöster Form der
Stammlackkomponente zugesetzt werden und so beim Vermischen der Stammlack- mit
der Polyisocyanatkomponente in die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel
gelangen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können nicht, teilweise und/oder
vollständig wassermischbare organische Lösemittel in einer Menge von praktisch 0 bis
bevorzugt unter 20 Gew.-%, bezogen auf den fertigen Lack enthalten. Die Lösemittel
können aus dem wäßrigen Stammlack, beispielsweise aus der Herstellung der
Bindemittel und/oder aus der wie vorstehend erläutert gegebenenfalls mit organischem
Lösemittel vorverdünnten Polyisocyanatkomponente stammen und/oder sie werden
separat zugegeben. Beispiele für Lösemittel sind ein- oder mehrwertige Alkohole,
z. B. Propanol, Butanol, Hexanol; Glykolether oder -ester, z. B.
Diethylenglykoldialkylether, Dipropylenglykoldialkylether, jeweils mit C1- bis C6-
Alkyl, Ethoxypropanol, Butylglykol; Glykole, z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol
und deren Oligomere; Glykoletherester, z. B. Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-
Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykolacetat, Methoxypropylacetat; N-
Methylpyrrolidon sowie Ketone wie Methylethylketon, Aceton, Cyclohexanon; Ester,
wie Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat; aromatische oder aliphatische
Kohlenwasserstoffe, z. B. Toluol, Xylol oder lineare oder verzweigte, aliphatische C6-
bis C12-Kohlenwasserstoffe.
Handelt es sich bei den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln um solche, die
auf Basis kationisch stabilisierter Bindemittel formuliert sind, so enthalten diese im
allgemeinen Carbonsäuren als Neutralisationsmittel. Beispiele sind Ameisensäure,
Essigsäure und Milchsäure.
Handelt es sich bei den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln um solche, die
auf Basis der bevorzugten anionisch stabilisierten Bindemittel formuliert sind, so
enthalten diese im allgemeinen Basen als Neutralisationsmittel. Beispiele sind
Ammoniak oder organische Amine wie Triethylamin, N-Methylmorpholin,
Aminoalkohole wie Dimethylisopropanolamin, Dimethylethanolamin, 2-Amino-2-
methylpropanol-1.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können, beispielsweise bei der
Verwendung als Wasserbasislacke oder als Wasserdecklacke, farb- und/oder
effektgebende Effektpigmente und/oder farbgebende Absorptionspigmente und
gegebenenfalls Füllstoffe enthalten. Die gegebenenfalls in den erfindungsgemäßen
wäßrigen Überzugsmitteln enthaltenen Pigmente werden bevorzugt als Bestandteil der
Stammlackkomponente in das wäßrige Überzugsmittel eingeführt.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel lackübliche
Additive in lacküblichen Mengen enthalten, z. B. transparente Pigmente,
Verlaufsmittel, Farbstoffe, Lichtschutzmittel, Antioxidantien, Rheologiesteuerer,
Antiabsetzmittel, Antischaummittel, haftvermittelnde Substanzen, Katalysatoren für
die OH/NCO-Vernetzungsreaktion. Die Additive werden bevorzugt als Bestandteil der
Stammlackkomponente in das wäßrige Überzugsmittel eingeführt.
Werden die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel beispielsweise als
Wasserbasislacke eingesetzt, so besitzen sie bevorzugt einen Festkörpergehalt von 10
bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 15 bis 40 Gew.-% mit einem Verhältnis
von Pigment- zu Festharzanteil von bevorzugt 0,03 : 1 bis 2,5 : 1, besonders
bevorzugt 0,06 : 1 bis 2 : 1, jeweils bezogen auf das Festkörpergewicht. Beim
Einsatz als Wasserklarlack beträgt der Festkörpergehalt bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können durch einfaches Vermischen
der Stammlack- und der Härterkomponente hergestellt werden. Ein hoher
Energieeintrag beim Vermischen ist nicht notwendig. Vorzugsweise werden die
beiden Komponenten erst kurz vor der Applikation miteinander vermischt. Dies kann
in üblicher Weise beispielsweise mittels einer in der Automobilserienlackierung
üblichen und schon vorhandenen Zweikomponentenmischanlage, beispielsweise einem
statischen Mischer, wie einem Kenics-Mischer erfolgen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können nach üblichen Methoden auf
beliebige Substrate appliziert werden, beispielsweise durch Druckluftspritzen, Airless-
Spritzen, Hochrotation, bevorzugt durch elektrostatischen Sprühauftrag (ESTA),
insbesondere durch elektrostatischen Hochrotationsauftrag. Dabei kann der
Sprühauftrag in einem oder mehreren Spritzgängen erfolgen. Insbesondere geeignet
sind die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel für die Herstellung von
Beschichtungen auf dem Automobilsektor sowohl im Bereich der
Autoreparaturlackierung als auch bei der Automobilerstlackierung. Bevorzugt werden
die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel dabei als Wasserbasislacke und
besonders bevorzugt als Wasserdeck- oder Wasserklarlacke eingesetzt.
Handelt es sich bei den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln beispielsweise
um Wasserbasislacke, so werden sie bevorzugt durch Spritzen in einer vom Farbton
abhängigen Trockenschichtdicke von beispielsweise 15 bis 50 µm, bevorzugt 20 bis
40 µm appliziert, während die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel als
Wasserklar- oder Wasserdecklack beispielsweise in einer Trockenschichtdicke von 30
bis 60 µm appliziert werden. Die aus den erfindungsgemäßen wäßrigen
Überzugsmitteln aufgetaragenen Überzugsschichten können bei Temperaturen zwischen
20 und 160°C, für Reparaturzwecke oder bei der Anwendung auf
temperaturempfindlichen Substraten bevorzugt zwischen 60 und 100°C, bei der
Verwendung als Einbrennsystem beispielsweise bei der Automobilserienlackierung
bevorzugt zwischen 80 und 160°C unter Vernetzung getrocknet werden.
Bei der Automobilserienlackierung beispielsweise kann eine aus dem
erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel auf eine vorbeschichtete, beispielsweise
auf eine mit Elektrotauchgrundierung und gegebenenfalls mit Füllerschicht versehene
Automobilkarosse aufgebrachte Wasserbasislackschicht nach dem Auftrag getrocknet
oder eingebrannt werden, bevor sie mit einem Klarlack überlackiert wird. Die
Applikation erfolgt jedoch bevorzugt im bekannten Naß-in-Naß-Verfahren, d. h. nach
einer Ablüftphase, z. B. bei 20 bis 80°C, wird die Wasserbasislackschicht mit einem
üblichen flüssigen oder Pulverklarlack (in diesem Fall handelt es sich um eine
Trocken-in-Naß-Applikation) in einer Trockenschichtdicke von beispielsweise 30 bis
60 µm überlackiert und gemeinsam mit diesem bei Temperaturen zwischen
beispielsweise 100 bis 160°C eingebrannt. Dabei richten sich die
Trocknungsbedingungen der Decklackschicht (Basislack und Klarlack) nach dem
verwendeten Klarlacksystem.
Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel zur Herstellung
der äußeren Klarlackschicht einer Mehrschichtlackierung verwendet. Dabei wird eine
Wasserklarlackschicht aus dem erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel auf ein
mit einer farb- und/oder effektgebenden ein- oder mehrschichtigen Vorbeschichtung
versehenes Substrat aufgetragen und eingebrannt. Beispielsweise erfolgt die
Applikation der Wasserklarlackschicht aus einem erfindungsgemäßen wäßrigen
Überzugsmittel im Naß-in-Naß-Verfahren bevorzugt auf eine z. B. bei 20 bis 80°C
abgelüftete Wasserbasislackschicht und die beiden Lackschichten werden anschließend
gemeinsam eingebrannt. Das gemeinsame Einbrennen der beiden Lackschichten kann
bei Temperaturen zwischen 60 und 160°C, für Reparaturzwecke oder bei der
Anwendung auf temperaturempfindlichen Substraten bevorzugt zwischen 60 und
100°C, bei der Verwendung als Einbrennsystem beispielsweise bei der
Automobilserienlackierung bevorzugt zwischen 80 und 160°C, besonders bevorzugt
zwischen 110 und 150°C erfolgen.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel können durch einfaches Vermischen
von wäßriger Stammlackkomponente und nichtwäßriger Härterkomponente ohne die
Notwendigkeit eines hohen Energieeintrags beim Mischvorgang hergestellt werden.
Die aus den erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmitteln hergestellten
Beschichtungen genügen hohen Anforderungen und sind beispielsweise besonders
geeignet um Klarlackschichten auf Kraftfahrzeugen herzustellen. Für den Anwender
der erfindungsgemäßen wäßrigen Überzugsmittel ergibt sich ein hoher Nutzen, da er
bei ihrer Bereitung auf bei ihm vorhandene Mischeinrichtungen zurückgreifen kann
und keine besondere, hohe Mischintensität gewährleistende Mischtechnologie, wie
beispielsweise dynamische Mischer, benötigt.
Es wird ein wäßriger Stammlack durch Vermischen folgender Bestandteile hergestellt:
43,1 Teile einer 80 gew.-%igen Lösung eines Polyesteroligomer-Polyacrylatharzes
mit Säurezahl: 34 und Hydroxylzahl: 169 mg KOH/g und einem
Polyester/Acrylatharz-Verhältnis von 2 : 3 (hergestellt durch radikalische
Polymerisation einer Monomerenmischung aus Versaticsäureglycidylester,
Laurylacrylat, Styrol, Isobutylacrylat, Acrylsäure und Hydroxyethylacrylat in
Gegenwart eines Pentaerythrit/Hexahydrophthalsäure/Isononansäurepolyesters mit
einer Säurezahl von 25 und einer Hydroxylzahl von 205 mg KOH/g) in
Butylglykolacetat, 3,8 Teile einer 20 gew.-%igen wäßrigen Lösung von
Dimethylethanolamin, 46,7 Teile deionisiertes Wasser, 1,2 Teile Lichtschutzmittel
(1 : 1-Gemisch aus sterisch gehindertem Amin und Bentriazolderivat), 0,6 Teile
handelsübliches Verlaufsadditiv auf Silikonölbasis, 2 Teile N-Methylpyrrolidon,
2,6 Teile Isopropanol.
100 Teile des so hergestellten Stammlacks werden mit 47 Teilen einer 60 gew.-%igen
Lösung eines Isocyanurat-Polyisocyanats (auf Basis Hexandiisocyanat, NCO-Gehalt:
22,5%) in Butyldiglykolacetat unter manuellem Verrühren mit einem Spatel zu einem
wäßrigen Klarlack vermischt.
Ein handelsüblicher weißer Wasserbasislack wird auf ein übliches, phosphatiertes und
durch kathodische Tauchlackierung und mit Füller vorbeschichtetes Karosserieblech
durch Spritzen in einer Trockenschichtdicke von 20 µm aufgebracht. Nach der
Applikation wird bei Raumtemperatur 10 Minuten abgelüftet und anschließend 10
Minuten bei 80°C vorgetrocknet. Anschließend wird der zuvor hergestellte
Wasserklarlack in einer Trockenschichtdicke von 35 µm durch Spritzen aufgebracht,
10 Minuten bei 40°C vorgetrocknet und 15 Minuten bei 140°C (Objekttemperatur)
eingebrannt.
Die Glanzmessung (20°, DIN 67530) an der so erhaltenen Mehrschichtlackierung
ergibt einen Wert von 55.
Beispiel 1 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß bei der Herstellung des
Stammlacks anstelle von 2,6 Teilen Isopropanol 2,6 Teile einer 43gew.-%igen
Lösung des Salzes aus p-Toluolsulfonsäure und Dimethyloxazolidin in
Isopropanol/Wasser zugesetzt werden.
Die Glanzmessung (20°, DIN 67530) an der Mehrschichtlackierung ergibt einen Wert
von 85.
Claims (4)
1. Wäßriges Zweikomponenten-Überzugsmittel, enthaltend ein oder mehrere wasserverdünnbare
hydroxyfunktionelle Bindemittel und ein oder mehrere hydrophobe freie
Polyisocyanate als Härter sowie gegebenenfalls einen oder mehrere weitere
Härter, sowie gegebenenfalls ein oder mehrere Lösemittel, Pigmente und/oder
Füllstoffe und/oder lackübliche Additive, dadurch gekennzeichnet, daß es
bezogen auf seinen gesamten Festharzgehalt 0,05 bis 3 Gew.-% eines oder
mehrerer Salze einer Sulfonsäure R(-SO3H)n und/oder einer Phosphorsäure
R(-PO3H2)m enthält, wobei
n = 1 oder mehr,
m = 1 oder mehr,
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten.
n = 1 oder mehr,
m = 1 oder mehr,
R = ein hydrophober, gegebenenfalls substituierter und/oder gegebenenfalls Heteroatome enthaltender aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 36 C-Atomen bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung eines wäßrigen Überzugsmittels durch Vermischen
eines oder mehrerer wäßriger hydroxyfunktioneller Bindemittel mit einem oder
mehreren hydrophoben freien Polyisocyanaten als Härter sowie gegebenenfalls
einem oder mehreren anderen Härtere, sowie gegebenenfalls einem oder
mehreren Lösemitteln, Pigmenten und/oder Füllstoffen, sowie einem oder
mehreren lacküblichen Additiven, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Vermischen unter Zusatz von 0,05 bis 3 Gew.-%, bezogen auf den gesamten
Festharzgehalt, eines oder mehrerer Salze einer Sulfonsäure R(-SO3H2)n
und/oder einer Phosphorsäure R(-PO3H2)m, worin n, m und R die in Anspruch
1 angegebene Bedeutung haben, vor oder während des Mischvorgangs vornimmt.
3. Verfahren zur Mehrschichtlackierung von Substraten, dadurch gekennzeichnet,
daß man es unter Verwendung eines Überzugsmittels gemäß Anspruch 1,
oder hergestellt gemäß Anspruch 2, durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Ausbildung
einer Klarlackschicht im Rahmen einer Mehrschichtlackierung durchgeführt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146328 DE19746328C1 (de) | 1997-10-21 | 1997-10-21 | Wäßrige Überzugsmittel, ihre Herstellung und Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146328 DE19746328C1 (de) | 1997-10-21 | 1997-10-21 | Wäßrige Überzugsmittel, ihre Herstellung und Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19746328C1 true DE19746328C1 (de) | 1999-05-12 |
Family
ID=7846078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997146328 Expired - Lifetime DE19746328C1 (de) | 1997-10-21 | 1997-10-21 | Wäßrige Überzugsmittel, ihre Herstellung und Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19746328C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112062935A (zh) * | 2020-09-04 | 2020-12-11 | 广东也乐新材料制造有限公司 | 一种净味水分散聚异氰酸酯的制备方法及其应用 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19528878A1 (de) * | 1995-08-05 | 1997-02-06 | Herberts Gmbh | Wäßrige Überzugsmittel unter Verwendung von Polyalkylenglykoldialkylethern und Verfahren zur Mehrschichtlackierung |
-
1997
- 1997-10-21 DE DE1997146328 patent/DE19746328C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19528878A1 (de) * | 1995-08-05 | 1997-02-06 | Herberts Gmbh | Wäßrige Überzugsmittel unter Verwendung von Polyalkylenglykoldialkylethern und Verfahren zur Mehrschichtlackierung |
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CN112062935A (zh) * | 2020-09-04 | 2020-12-11 | 广东也乐新材料制造有限公司 | 一种净味水分散聚异氰酸酯的制备方法及其应用 |
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