DE19732764A1 - Übertragungseinrichtung für Steuersignale, insbesondere in Fahrzeugen - Google Patents
Übertragungseinrichtung für Steuersignale, insbesondere in FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Übertragungs
einrichtung für Steuersignale, insbesondere für Brems-
oder Lenksignale, zwischen einem Bedienelement und einem
Verstellelement in Fahrzeugen.
Die störungsfreie Übertragung von Brems- und Lenk
signalen ist von großer Bedeutung für die Betriebs
sicherheit von Fahrzeugen und erfolgt gegenwärtig im
wesentlichen mit mechanischen Mitteln, da deren Zuver
lässigkeit bei relativ geringem Aufwand sehr hoch ist.
Die nationalen und europäischen Bau- und Wirkvor
schriften und Richtlinien für die Zulassung von Kraft
fahrzeugen erlauben bisher keine elektronischen Über
tragungseinrichtungen für Lenk- und Bremssignale. Es
wird jedoch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, bei
entsprechendem Fortschritt der Technik eine erweiterte
Zulassung zu gewähren.
Bekannt sind Lenkeinrichtungen, die von einer
hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Hilfs
kraft unterstützt werden. Die mechanische Verbindung
zwischen dem entsprechenden Bedienelement des Fahrers
und dem Eingriff am Rad bzw. Kettenantrieb bleibt jedoch
grundsätzlich erhalten. Ferner sind rein hydraulische
Lenkeinrichtungen an schweren Fahrzeugen bekannt, bei
denen allerdings die Höchstgeschwindigkeit begrenzt ist.
Für die Realisierung einer elektronischen Lenk- oder
Bremsübertragung ist es erforderlich, elektronische
Übertragungsmittel einzusetzen, die einzelne zufällige
Fehler in der Übertragung vom Bediener bis zur Momenten
erzeugung am Rad tolerieren, d. h. unwirksam machen und
diese Fehler sicher zur Anzeige beim Fahrer bringen.
Solche Einrichtungen sind bisher nicht bekannt geworden.
In der Zeitschrift "Elektronik" Nr. 15/1984 wird in
einem Aufsatz von Schmidt, Faller, Pöttig ("Elektronisch
gelenkter Bus") ein elektronisches Spurführungssystem
für Personenbusse beschrieben, das als Hybrid-Lösung in
analoger und digitaler Schaltungstechnik hergestellt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elek
tronische Übertragungseinrichtung für Steuersignale,
insbesondere für Brems- oder Lenksignale, zwischen einem
Bedienelement und einem Verstellelement in Fahrzeugen zu
schaffen, die die hohen Sicherheitsanforderungen mit
relativ geringem Aufwand erfüllen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer solchen elek
tronischen Übertragungseinrichtung dadurch, daß ein
erster und ein zweiter Steuerkanal zur Beaufschlagung
des Verstellelementes sowie ein Vergleichskanal zur
Erfassung einer Fehlfunktion eines der Steuerkanäle und
zum Abschalten dieses Steuerkanals vorgesehen ist, wobei
den Steuerkanälen und dem Vergleichskanal ein zu über
tragender Sollwert des Steuersignals zugeführt wird.
Dadurch, daß ein von einem Fahrer vorgegebener Sollwert
dreifach redundant erfaßt und zweifach redundant zur
Beaufschlagung eines Verstellelementes verwendet wird,
wird ein hohes Maß an Störungs- und Fehlersicherheit
erreicht. Da die Kanäle schaltungstechnisch weitgehende
Übereinstimmungen aufweisen, ist die Realisierung
relativ kostengünstig.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung zum Inhalt.
Danach können im fehlerfreien Betriebszustand beide
Steuerkanäle mit dem Verstellelement verbunden sein.
Diesen Fall bezeichnet man mit aktiver Redundanz.
Alternativ dazu kann bei der sogenannten passiven
Redundanz ein Umschaltmittel vorgesehen sein, an dem der
erste und der zweite Steuerkanal anliegt und das bei
Erfassung einer Fehlfunktion eines aktiven Steuerkanals
zur Umschaltung auf den anderen Steuerkanal von dem
Vergleichskanal angesteuert wird.
Zum Abschalten eines eine Fehlfunktion aufweisenden
Steuerkanals ist vorzugsweise ein logisches Schalt
element vorgesehen, das von dem Vergleichskanal beauf
schlagt wird.
Das Schaltelement kann in der Weise betätigbar sein, daß
im fehlerfreien Betriebszustand entweder beide Steuer
kanäle (aktive Redundanz) oder nur ein Steuerkanal
(passive Redundanz) mit dem Verstellelement verbunden
sind.
Der erste und der zweite Steuerkanal sowie der
Vergleichskanal können ferner jeweils einen an ein
Bedienelement angeschlossenen Sollwertgeber sowie eine
Recheneinheit zur Verarbeitung der Steuersignale auf
weisen.
An jeder Recheneinheit ist vorzugsweise jeweils ein an
dem Verstellelement angeordneter Sensor zur Erfassung
eines Istwertes des Steuersignals angeschlossen.
Die Recheneinheiten können weiterhin über serielle
Busleitungen miteinander verbunden sein.
Die von den Recheneinheiten der Steuerkanäle erzeugten
Steuersignale werden vorzugsweise über Leistungstreiber
und Stromsensoren jeweils einem Stellglied zugeführt,
das das Verstellelement beaufschlagt.
Das Verstellelement kann ein elektromagnetisches
Hydraulikventil oder ein elektrischer Stellmotor sein.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei bevorzugten
Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer ersten Ausführungs
form der Erfindung und
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer zweiten Aus
führungsform der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 ist ein Bedienelement 1 an einen ersten
und einen zweiten Steuerkanal 10, 20 sowie einen
Vergleichskanal 30 angeschlossen, wobei die beiden
Steuerkanäle ein doppelt ansteuerbares Verstellelement 2
zur mechanischen Verstellung von Lenkung oder Bremsen
beaufschlagen.
Jeder Kanal 10, 20, 30 weist jeweils einen an das
Bedienelement 1 angeschlossenen Sollwertgeber 11, 21, 31
auf, dessen Ausgangssignale über Leitungen 12, 22, 32
jeweils einer Recheneinheit 13, 23, 33 mit Mikro
controllern zugeführt werden. An den Ausgängen 14, 24
der Recheneinheiten 13 bzw. 23 liegt jeweils ein
Leistungstreiber 15 bzw. 25 an. Jedem Leistungstreiber
ist ein diesen überwachender Stromsensor 16 bzw. 26
zugeordnet. Die Recheneinheit 33 des Vergleichskanals 30
weist zwei Ausgänge 34a, 34b auf, mit denen jeweils ein
Leistungstreiber 35a bzw. 35b und ein diesen über
wachender Stromsensor 36a bzw. 36b verbunden ist.
Die Leistungstreiber 15, 25 jedes Steuerkanals 10, 20
sind jeweils über Relais 17, 27 mit Stellgliedern 19, 29
verbunden, bei denen es sich z. B. um über Ventile
angesteuerte Hydraulikzylinder oder elektrische Stell
antriebe handeln kann, die die erforderliche mechanische
Verstellung in dem Verstellelement 2 für die Lenkung
oder die Bremsen bewirken.
Die Ausgänge der Leistungstreiber 35a, 35b sind mit
einer Logikschaltung 37 verbunden, die die Relais
wicklungen 18, 28 der Relais 17, 27 ansteuert.
An jede Recheneinheit 13, 23, 33 ist ein an dem
Verstellelement 2 angeordneter Sensor 3, 4, 5 ange
schlossen, der einen Istwert des Lenkwinkels oder
Bremsdruckes überwacht. Die Recheneinheiten 13, 23, 33
sind schließlich über serielle Schnittstellen 6
miteinander verbunden, die der Übertragung von Daten und
Statusmeldungen zum Zwecke des Vergleichs dienen.
Der erste Steuerkanal 10 und der Vergleichskanal 30
werden von einer ersten Stromquelle 13a und der zweite
Steuerkanal 20 von einer zweiten Stromquelle 13a ver
sorgt. Beide Stromquellen 13a müssen voneinander unab
hängig sein.
Während des Betriebes werden die Sollwertgeber 11, 21,
31 mechanisch mit dem Signal des Bedienelementes 1
beaufschlagt, das ein Lenkrad oder ein Bremspedal
darstellt. Dieses setzt das Signal mittels Winkelgebern
wie z. B. Drehpotentiometern oder Codegebern in ein
elektrisches Signal um, das den Recheneinheiten 13, 23,
33 zugeführt wird. Dies kann sowohl über analoge, als
auch über digitale Eingänge erfolgen, sofern letztere
mit Analog/Digitalwandlern versehen sind.
In den Recheneinheiten 13, 23, 33 werden die Signale
verarbeitet, mit den von den Sensoren 3, 4, 5 über
mittelten Istwerten verglichen und entsprechende Stell
größen berechnet. Über die seriellen Schnittstellen 6
werden die Stellgrößen und andere Daten und Status
meldungen zwischen den Recheneinheiten zum Zwecke des
Vergleichs übermittelt. Diese Daten umfassen auch
Sensorwerte (Soll- und Istwerte des Lenkwinkels bzw. des
Bremsdrucks) . Die berechneten Stellgrößen werden dem
Verstellelement 2 über die Leistungstreiber 15, 25
zugeführt.
In den Recheneinheiten 13, 23, 33 ist eine im wesent
lichen jeweils gleiche Regelungssoftware implementiert,
mit der aus den Soll- und Istwerten die Stellgröße
berechnet wird. Andere Programme, die zur Gewährleistung
einer sicheren Fehlererkennung und Fehlerreaktion
dienen, unterscheiden sich in den Steuerkanälen und in
dem Vergleichskanal.
Die an den Ausgängen 34a, 34b der Recheneinheit 33 des
Vergleichskanals 30 anliegenden Signale steuern über die
Leistungstreiber 35a, 35b das Logikelement 37 an. Das
Logikelement 37 verbindet im fehlerfreien Betriebs
zustand über die Relais 17, 27 in Abhängigkeit von der
gewählten Betriebsart entweder beide Steuerkanäle 10, 20
oder nur einen Steuerkanal mit dem jeweiligen Stellglied
19 bzw. 29, das das Verstellelement 2 beaufschlagt. Im
erstgenannten Fall liegt eine aktive Redundanz, im
zweiten Fall eine passive Redundanz vor.
Wenn im Falle der aktiven Redundanz in dem Vergleichs
kanal 30 festgestellt wird, daß in einem der Steuer
kanäle 10, 20 eine Stellgröße errechnet wird, die eine
vorbestimmte zulässige Abweichung übersteigt, so wird
mit dem Logikelement 37 dieser Steuerkanal durch Be
tätigen des entsprechenden Relais 17 bzw. 27 vom dem
betreffenden Stellglied 19 bzw. 29 getrennt, so daß nun
nur noch der fehlerfrei arbeitende Steuerkanal das
Verstellelement 2 beaufschlagt.
Im Falle der passiven Redundanz wird über das be
treffende Relais der (einzige) aktive Steuerkanal
abgeschaltet und gleichzeitig der andere Steuerkanal mit
dem zugeordneten Stellglied verbunden, so daß eine
fehlerfreie Funktion sichergestellt ist. Vorzugsweise
wird in beiden Fällen dem Fahrer das Auftreten des
Fehlers angezeigt.
Die in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsform der
Erfindung unterscheidet sich von der Ausführung gemäß
Fig. 1 darin, daß anstelle der Relais 17, 27 ein
Umschaltrelais 7 an dem Verstellelement 2 vorgesehen
ist, mit dem alternativ immer nur einer der Steuerkanäle
10, 20 mit dem Verstellelement verbunden wird. Das
Umschaltrelais 7 wird von dem Vergleichskanal 30 ange
steuert. Gegenüber der Ausführung gemäß Fig. 1 fehlt
somit die Logikschaltung 37 sowie einer der Leistungs
treiber 34a, 34b und der Stromsensoren 35a, 35b an dem
Ausgang der Recheneinheit 33 des Vergleichskanals 30.
Gleiche Komponenten wie in Fig. 1 sind mit jeweils
gleichen Bezugsziffern bezeichnet und sollen zur Ver
meidung von Wiederholungen nicht noch einmal beschrieben
werden. Dies gilt auch für die Funktionsweise, die im
Hinblick auf die Signalerfassung und -verarbeitung
gleich ist und lediglich folgende Abweichungen aufweist:
Wenn in einem der Steuerkanäle 10, 20 durch die Rechen
einheit 33 des Vergleichskanals 30 eine fehlerhafte
Stellgröße festgestellt wird, steuert die Recheneinheit
33 das Umschaltrelais 7 an, so daß von dem fehlerhaften
auf den anderen Steuerkanal umgeschaltet wird (passive
Redundanz) und somit die Übertragungseinrichtung in
vollem Umfang funktionsfähig bleibt. Vorzugsweise wird
auch hierbei dem Fahrer ein entsprechendes Signal
gegeben.
Claims (11)
1. Elektronische Übertragungseinrichtung für Steuer
signale, insbesondere für Brems- oder Lenksignale,
zwischen einem Bedienelement und einem Verstell
element in Fahrzeugen, gekennzeichnet durch einen
ersten und einen zweiten Steuerkanal (10, 20) zur
Beaufschlagung des Verstellelementes (2) sowie
einen Vergleichskanal (30) zur Erfassung einer
Fehlfunktion eines der Steuerkanäle und zum Ab
schalten dieses Steuerkanals, wobei den Steuer
kanälen und dem Vergleichskanal ein zu über
tragender Sollwert des Steuersignals zugeführt
wird.
2. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im fehlerfreien Betriebszustand
beide Steuerkanäle (10, 20) mit dem Verstellelement
(2) verbunden sind (aktive Redundanz).
3. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch ein Umschaltmittel (37, 17, 27; 7),
an dem der erste und der zweite Steuerkanal (10, 20)
anliegen und das bei Erfassung einer Fehl
funktion eines aktiven Steuerkanals zur Umschaltung
auf den anderen Steuerkanal von dem Vergleichskanal
(30) angesteuert wird (passive Redundanz).
4. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein logisches Schalt
element (37) vorgesehen ist, das von dem
Vergleichskanal (30) zum Abschalten eines eine
Fehlfunktion aufweisenden Steuerkanals (10, 20)
beaufschlagt wird.
5. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaltelement (37) in der
Weise betätigbar ist, daß im fehlerfreien Betriebs
zustand entweder beide Steuerkanäle (aktive
Redundanz) oder nur ein Steuerkanal (passive
Redundanz) mit dem Verstellelement (2) verbunden
sind.
6. Übertragungseinrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste und der zweite Steuerkanal (10, 20) sowie der
Vergleichskanal (30) jeweils einen an ein Bedien
element (1) angeschlossenen Sollwertgeber (11, 21, 31)
sowie eine Recheneinheit (13, 23, 33) zur
Verarbeitung der Steuersignale aufweisen.
7. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß an jeder Recheneinheit (13, 23, 33)
jeweils ein an dem Verstellelement (2) ange
ordneter Sensor (3, 4, 5) zur Erfassung eines
Istwertes des Steuersignals angeschlossen ist.
8. Übertragungseinrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheiten
(13, 23, 33) über serielle Busleitungen (6) mitein
ander verbunden sind.
9. Übertragungseinrichtung nach einem der Ansprüche 6
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die von den
Recheneinheiten (13, 23) der Steuerkanäle (10, 20)
erzeugten Steuersignale über Leistungstreiber (15, 25)
und Stromsensoren (16, 26) jeweils einem
Stellglied (19, 29) zugeführt werden, das das
Verstellelement (2) beaufschlagt.
10. Übertragungseinrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verstellelement (2) ein elektromagnetisches
Hydraulikventil ist.
11. Übertragungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstell
element (2) ein elektrischer Stellmotor ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: RHEINMETALL LANDSYSTEME GMBH, 24159 KIEL, DE |
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