DE19723499C1 - Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen Prinzip - Google Patents
Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen PrinzipInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen
Prinzip, mit einer elektrisch leitfähigen, insbesondere metallischen Membran,
welche als scheibenförmiges, zumindest im akustisch wirksamen Bereich ebe
nes sowie in seiner Dicke konstantes Bauteil ausgeführt ist, gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Stoßwellenquelle ist beispielsweise aus der EP-PS 0 133 665 be
kannt, wobei die Membran-/Spuleneinheit ebene Druckwellen erzeugt, welche
durch eine gewisse Lauflänge in einem Übertragungsmedium sowie durch an
schließende Fokussierung zu Stoßwellen umgeformt werden. Bei den bekann
ten Konstruktionen dieser Art ist die Membran längs ihres gesamten Randes,
d. h. umlaufend, fest eingespannt. Somit muß bei der - axialen - Auslenkung
auch - radiale - Dehnungsarbeit verrichtet werden, welche wiederum die Aus
lenkung behindert. Andererseits wird durch die Radialspannung bei Auslen
kung die Rückkehr in eine definierte Ruheposition unterstützt.
Man ist stets bestrebt, die Dicke der Membran so gering wie möglich zu hal
ten, wobei sich die erforderliche elektrische Leitfähigkeit und auch Anforde
rungen hinsichtlich der gewünschten Lebensdauer limitierend auswirken.
Falls einer der maßgeblichen Systemparameter, wie z. B. die abgegebene aku
stische Energie, die primäre elektrische Energie oder der geometrische Durch
messer, variiert werden soll, müssen nichttriviale Skalierungsgesetze ange
wandt werden.
Bei Vergrößerung des Durchmessers unter Beibehaltung der elektrischen Pri
märenergie - sowie der Membrandicke - ergibt sich, daß die erforderliche
Dehnarbeit etwa proportional mit dem Radius zunimmt, die auslenkende, durch
die Primärenergie erzeugte Kraftdichte jedoch mit dem Quadrat des Radius
abnimmt. Dies hat zur Folge, daß der Wirkungsgrad des elektroakustischen
Wandlers abnimmt.
Man könnte nun die Membrandicke im Randbereich reduzieren, um die verrin
gerte Elastizität wiederherzustellen; dies wäre jedoch fertigungstechnisch auf
wendig und teuer.
Eine weitere Möglichkeit wäre das Einprägen von umlaufenden Nuten (Sicken)
in die Membran. Hierbei ist jedoch die erforderliche exakte Planheit der Mem
bran im Bereich der Spulenwindungen nicht mehr sicherzustellen. Weiterhin
sind vorzeitige Ermüdungsbrüche im Bereich der Sicken zu befürchten.
Aus der EP-OS 0 298 334 ist eine Stoßwellenquelle bekannt, deren ebene,
randseitig eingespannte Membran eine flexible Basis mit Sicken sowie eine
gezielte Belegung mit elektrisch leitfähigen Plättchen aufweist. Die Plättchen
sind mit der Basis durch Kleben, Vulkanisieren etc. verbunden.
Eine derart aufgebaute Membran ist jedoch fertigungstechnisch aufwendig und
teuer, geometrisch ungenau und von der Lebensdauer her sehr fragwürdig. Es
handelt sich hier wohl eher um eine "theoretische" Lösung.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Stoßwellenquelle
nach dem elektromagnetischnen Prinzip zu schaffen, welche die zugeführte
elektrische Energie mit hohem Wirkungsgrad sowie mit guter Reproduzierbar
keit in akustische Energie umsetzt und welche sich durch große Zuverlässig
keit, hohe Lebensdauer und Kostengünstigkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch gekennzeichneten Merkmale
gelöst, in Verbindung mit den gattungsbildenden Merkmalen in dessen Ober
begriff.
Erfindungsgemäß ist die Membran am Rand nur noch abschnittsweise fest ein
gespannt, zwischen den Einspannstellen sind definierte Aussparungen vorhan
den. Auf diese Weise läßt sich ein guter Kompromiß zwischen erforderlicher
Rückstellkraft und wirkungsgradmindernder Dehnarbeit erzielen. Die Anpas
sung an geänderte Systemparameter (Durchmesser, Flächenlast etc. ) wird da
durch wesentlich erleichtert bzw. erst ermöglicht. Anders ausgedrückt wird erst
durch die vorliegende Erfindung eine praktisch sinnvolle Skalierung von elek
tromagnetischen Stoßwellenquellen mit ebener Membran möglich. Die exakte
Festlegung der Membrangeometrie, d. h. von Anzahl, Größe und Form der
Aussparungen, Einspannstellen etc. , ist mit Finite-Elemente-Methoden (FEM)
numerisch möglich. Die Herstellkosten für die - in konstanter Dicke ausgeführ
te - Membran bleiben gering, da es sich nur um den Arbeitsgang "Ausschnei
den", z. B. per Stanzwerkzeug oder Schneidlaser, handelt.
Die Unteransprüche 2 bis 4 kennzeichnen bevorzugte Ausgestaltungen der
Stoßwellenquelle nach dem Hauptanspruch.
Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
Dabei zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung:
Fig. 1 eine Teilansicht der Membran von oben mit einer ihrer Einspannstel
len und einem Umlenkelement,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß dem Verlauf II-II in Fig. 1 mit den der Mem
bran benachbarten Bauelementen.
Die Membran 2 gemäß Fig. 1 wird aus einer runden, ebenen Metallscheibe
konstanter Dicke gefertigt, deren Außenkontur A strichpunktiert angedeutet ist.
Aus dieser Kreisscheibe werden mehrere, vom Rand ausgehende Aussparun
gen 9 herausgeschnitten, wobei definierte Randbereiche für die Einspannung
(Einspannstellen 5) zwischen den Aussparungen 9 stehenbleiben. Die Ausspa
rungen 9 reichen bis in die Nähe des akustisch wirksamen Membranbereiches
6, dessen Durchmesser D strichpunktiert wiedergegeben ist. D ist hier der
Durchmesser der freien, mit einem - nicht dargestellten - akustischen Übertra
gungsmedium (z. B. Wasser) in Kontakt stehenden Membranoberfläche. Die
vorliegende Geometrie geht von sechs gleichmäßig über den Membranrand
verteilten Einspannstellen 5 und somit sechs Aussparungen 9 aus, wobei diese
Anordnung nur als eine beispielhafte Möglichkeit zu vestehen ist.
Der optimale Konturverlauf des Membranrandes 8 im Bereich der Aussparun
gen 9 läßt sich mit Hilfe der Finite-Elemente-Methoden (FEM) berechnen unter
der Vorgabe, daß die axiale Membranauslenkung im Betrieb eine möglichst
gleichmäßige Spannungsverteilung im akustisch wirksamen Membranbereich 6
erzeugen soll. Dadurch werden unerwünschte Membranverformungen, z. B.
Falten- und Wellenbildung, vermieden, ebenso örtliche Überlastungen mit
plastischer Verformung.
Natürlich dürfen auch die elastischen Verbindungszonen 7 von den Einspann
stellen 5 zum akustisch wirksamen Membranbereich 6 nicht überlastet werden.
Die Dimensionierung dieser Verbindungszonen 7 hat einen guten Kompromiß
zwischen sicherer Membranrückstellung und minimaler Behinderung der ge
wünschten Membranbewegung zum Ziel. Eine Vergrößerung der radialen Er
streckung hat eine höhere Elastizität aber auch einen größeren Platzbedarf zur
Folge. Eine nachteilige Vergrößerung des Gerätedurchmessers läßt sich - zu
mindest teilweise - dadurch vermeiden, daß die Verbindungszonen, d. h. die
zug- und biegeelastischen Bereiche, mit Hilfe von Umlenkelementen 11 aus der
Membranebene herausgeführt werden, im vorliegenden Fall um ca. 45° schräg
nach unten. Da bei den gegebenen Reibungs- und Bewegungsverhältnissen ein
Gleiten des Membranmaterials auf den Umlenkelementen 11 nicht zu erwarten
ist, ist es sinnvoll, letztere selbst gummielastisch und ggf. drehbar auszuführen.
Im dargestellten Beispiel bestehen die Umlenkelemente 11 aus zylindrischen
Gummikörpern mit metallischen Achsen als Kern. Es ist zu erwarten, daß sich
die Elastizität der Membrananordnung auf diese Weise - in Relation zu einer
ebenen, radialen Anordnung ohne Umlenkelemente mit gleicher Verbindungs
zonenlänge und -form - noch steigern läßt.
Fig. 2 zeigt außer der Membran 2 und dem Umlenkelement 11 noch weitere
Grundelemente der Stoßwellenquelle 1. Man erkennt die in einen Spulenträger
10 eingebettete, der Membran 2 eng benachbarte, elektrische Spule 3 in Form
der Drahtwindungsquerschnitte mit einem nach unten geführten Anschlußdraht
stück ebenso wie das - hier horizontal geteilte - Gehäuse 4 mit seiner Längs
mittelachse M.
Die Membran 2 ist auf ihrer Oberseite zum radial innenliegenden Gehäuserand
hin mit einem zur Längsmittelachse M konzentrischen O-Ring 12 abgedichtet.
In diesem Bereich ist eine Abdichtung erforderlich, falls ein flüssiges oder gel
artiges, akustisches Übertragungsmedium (nicht dargestellt) mit der Membran
2 in Kontakt steht. Eine ausreichend elastische Abdichtung schränkt die axiale
Beweglichkeit der Membran 2 am Rand ihres akustisch wirksamen Bereiches
praktisch nicht ein.
1
Stoßwellenquelle
2
Membran
3
Spule, elektrisch
4
Gehäuse
5
Einspannstelle
6
Membranbereich, akustisch wirksam
7
Verbindungszone
8
Membranrand
9
Aussparung
10
Spulenträger
11
Umlenkelement
12
O-Ring
AAußenkontur (der ebenen Membranscheibe)
DDurchmesser (des akustisch wirksamen Membranbereiches)
MLängsmittelachse (der Stoßwellenquelle)
AAußenkontur (der ebenen Membranscheibe)
DDurchmesser (des akustisch wirksamen Membranbereiches)
MLängsmittelachse (der Stoßwellenquelle)
Claims (4)
1. Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen Prinzip, mit einer
elektrisch leitfähigen, insbesondere metallischen Membran, welche als schei
benförmiges, zumindest im akustisch wirksamen Bereich ebenes sowie in sei
ner Dicke konstantes Bauteil ausgeführt ist, mit einer zur Membran benachbar
ten, mit Stromimpulsen beaufschlagbaren, elektrischen Spule und mit einem die
Membran und die Spule aufnehmenden Gehäuse, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (2) an mehreren, voneinander beabstandeten Stellen (5) ihres
Randes fest eingespannt ist und zwischen den Einspannstellen (5) mit bis in die
Nähe des akustisch wirksamen Membranbereiches (6, Durchmesser D) verlau
fenden Aussparungen (9) versehen ist.
2. Stoßwellenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Membranrand (8) im Bereich jeder Aussparung (9) eine stetige, zumindest ab
schnittsweise gekrümmte Kontur aufweist.
3. Stoßwellenquelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zug- und biegeelastischen Verbindungszonen (7) von den Einspannstel
len (5) zum akustisch wirksamen Membranbereich (6) über Umlenkelemente
(11) aus der Membranebene herausgeführt sind.
4. Stoßwellenquelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkelemente (11) ein gummielastisches Verhalten aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997123499 DE19723499C1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen Prinzip |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997123499 DE19723499C1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen Prinzip |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19723499C1 true DE19723499C1 (de) | 1998-08-13 |
Family
ID=7831423
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997123499 Expired - Fee Related DE19723499C1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Stoßwellenquelle nach dem elektromagnetischen Prinzip |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19723499C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0133665A2 (de) * | 1983-08-03 | 1985-03-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen |
EP0298334A1 (de) * | 1987-07-07 | 1989-01-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Stosswellenquelle |
-
1997
- 1997-06-05 DE DE1997123499 patent/DE19723499C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0133665A2 (de) * | 1983-08-03 | 1985-03-06 | Siemens Aktiengesellschaft | Einrichtung zum berührungslosen Zertrümmern von Konkrementen |
EP0298334A1 (de) * | 1987-07-07 | 1989-01-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Stosswellenquelle |
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Legal Events
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