DE19720652A1 - Beheizungsvorrichtung und Verfahren zur Erwärmung eines Bauteils - Google Patents
Beheizungsvorrichtung und Verfahren zur Erwärmung eines BauteilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Beheizungsvorrichtung sowie ein
Verfahren zur gleichmäßigen volumetrischen Erwärmung eines
Bauteils, insbesondere einer Gasturbinenleitschaufel oder
-laufschaufel
In der US-PS 5,238,752 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung ei
nes Wärmedämmschichtsystems auf einem metallischen Bauteil,
beispielsweise einer Gasturbinenschaufel, beschrieben. Mit
tels Elektronenbeschuß aus einer Elektrodenstrahlkanone wer
den aus einem Keramikkörper aus mit Yttriumoxid stabilisier
tem Zirkonoxid Keramikpartikel herausgelöst, die auf dem Bau
teil abgeschieden werden. Das Bauteil wird auf eine Tempera
tur von 900°C bis 1000°C vorgewärmt. Hierzu ist eine nicht
näher erläuterte Heizung vorgesehen. Während des Beschich
tungsvorganges wird das Bauteil ständig gedreht, so daß unter
den herrschenden Betriebsbedingungen eine Wärmedämmschicht
aus Zirkonoxid hergestellt wird, die eine stengelige Mikro
struktur aufweist.
Eine Vorwärmung des Bauteils auf eine vorgegebene Temperatur
hat einen unmittelbaren Einfluß auf die Haftung der Wärme
dämmschicht und die sich ausbildende Schichtstruktur auf das
metallische Bauteil. Bei einer Vorwärmung mittels energierei
cher und stark gebündelter Strahlen, beispielsweise Laser
strahl, Elektronenstrahl oder Plasmastrahl, findet insbeson
dere bei Bauteilen mit stark schwankenden Massenkonzentratio
nen keine gleichmäßige volumetrische Durchwärmung des Bautei
les statt. Dies kann insbesondere bei im wesentlichen dünn
wandigen Bauteilen, wie mit Kühlkanälen durchzogenen Turbi
nenschaufeln mit Vollmetallbereichen, wie Deckplatte und
Schaufelfuß, zu einer bereichsweise verminderten Haftung und
Abweichung von der erwünschten stengeligen Mikrostruktur der
Wärmedämmschicht auf dem metallischen Bauteil führen. Bei ei
ner Vorwärmung mittels energiereicher Strahlen ist somit die
Gefahr einer lokalen Anschmelzung bei zu geringer Temperatur
in Bereichen mit starker Massenkonzentration, wie Schaufelfuß
oder Deckplatte einer Gasturbinenschaufel, latent vorhanden,
was zu entsprechenden Ausschußraten durch Schichthaftungspro
bleme oder Bauteilzerstörung führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beheizungsvorrichtung an
zugeben, mit der eine im wesentlichen gleichmäßige volumetri
sche Durchwärmung eines Bauteils, insbesondere mit unter
schiedlichen Wandstärken und Massenkonzentrationen, durch
führbar ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein entspre
chendes Verfahren anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die auf eine Beheizungsvorrichtung ge
richtete Aufgabe durch eine Vorrichtung gelöst, die eine
Heizquelle zur Erzeugung eines lokal unterschiedlichen Wärme
eintrages in ein Bauteil aufweist. Mit einer Heizquelle, die
es ermöglicht, in ein Bauteil lokal unterschiedliche Wärme
mengen einzutragen bzw. dort zu erzeugen, wird vor allem bei
Bauteilen mit unterschiedlichen Massenkonzentrationen eine
gleichmäßige volumetrische Durchwärmung erreicht. Dies ist
vor allem bei Turbinenschaufeln, wie beispielsweise Gußschau
feln mit eingegossenen Hohlräumen vorteilhaft, da eine Turbi
nenlaufschaufel an dem jeweiligen Schaufelfuß und eine Turbi
nenleitschaufel an der jeweiligen Deckplatte sehr dickwandig
sind, so daß hier lokal unterschiedliche Massenkonzentratio
nen vorliegen. Mit der Heizquelle wird gewährleistet, daß in
die dickwandigen Bereiche (Deckplatte, Schaufelfuß) entspre
chend mehr Wärmeenergie als in die dünnwandigen Bereiche ein
getragen wird, so daß auch in den dickwandigen Bereichen
nicht nur eine oberflächennahe, sondern eine vollständige vo
lumetrische Durchwärmung erfolgt. Hierdurch ist selbst in ra
dialer Richtung bei Turbinenleit- und Turbinenlaufschaufeln
eine homogene Oberflächentemperatur erreicht. Dies führt zu
einer gleichmäßig guten Haftung einer Wärmedämmschicht bei
geforderter stengeliger Mikrostruktur, die beispielsweise
mittels eines PVD-Beschichtungsverfahrens auf das Bauteil
aufgetragen wird. Durch die gleichmäßige volumetrische Durch
wärmung des gesamten Bauteils sind ebenfalls auftretende
Strahlungsverluste und im Bauteil ablaufende innere Wärme
leitvorgänge homogenisiert, so daß lokale Abkühlungen des
Bauteils weitgehend vermieden sind. Hierdurch sind ebenfalls
Schichthaftungsprobleme in Folge zwischen der Wärmedämm
schicht und dem Bauteil auftretender Spannungen sowie lokale
Unterschreitungen der Schichtanbindungstemperatur
(Ankeimungstemperatur) weitgehend vermieden. Die Heizquelle
ist vorzugsweise mit einer Steuereinheit zur Steuerung des
Wärmeeintrags verbunden, wodurch selbst bei einer einzigen
Heizquelle ein lokal unterschiedlicher Wärmeeintrag in ein
Bauteil erfolgt. Hierbei wird die von der Heizquelle abgege
bene oder durch die Heizquelle in dem Bauteil erzeugte Wärme
anhand der jeweiligen Position des Bauteils in Bezug auf die
Heizquelle gesteuert, wobei eine relative Bewegung der Heiz
quelle zum Bauteil stattfinden kann.
Die Heizquelle weist vorzugsweise eine Mehrzahl von Strah
lungsquellen mit unterschiedlicher und/oder unterschiedlich
und gegebenenfalls unabhängig voneinander einstellbarer
Strahlungsleistung auf. Dies hat den Vorteil, daß mit der
Heizquelle ein großer Raumbereich beheizbar ist und zwar so,
daß in unterschiedlichen Teilraumbereichen ein unterschiedli
cher Wärmeeintrag erzeugt wird. Somit wird ein Bauteil, wel
ches mit einer Oberfläche der Heizquelle zugewandt ist, ins
besondere bei einer Strahlungsheizquelle, an sämtlichen
Teilflächen der Oberfläche zeitgleich mit jeweils unter
schiedlicher Intensität beheizt. Eine relative Bewegung zwi
schen Heizquelle und Bauteil ist somit lediglich in einer
oder zwei Koordinatenrichtungen erforderlich. Bei einer ge
genseitigen Rotation ist lediglich eine Änderung der Winkel
koordinaten erforderlich. Als Strahlungsquelle eignet sich
bevorzugt eine Wärmestrahlungsquelle, die konstruktiv einfach
herstellbar und in eine Beschichtungsvorrichtung für ein Bau
teil einfach einbaubar ist. Andere Strahlungsquellen können
solche für Elektronen-, Plasma- oder Laser-Strahlung sein.
Solche Strahlungsquellen können gegebenenfalls auch zur Vor
wärmung des Bauteils für ein Verfahren zur Beschichtung des
Bauteils mit einer Wärmedämmschicht, beispielsweise dem Elek
tronenstrahl-PVD-Verfahren, verwendet werden.
Die Strahlungsleistung jeder Strahlungsquelle ist vorzugs
weise entsprechend der Massenkonzentration eines jeweils für
den Wärmeeintrag vorgesehenen Bereiches des Bauteils bemes
sen, wodurch eine gleichmäßige volumetrische Erwärmung des
Bauteils erzielt wird. Je nach Form des Bauteils können hier
bei mehrere Strahlungsquellen zu einer Strahlungsgruppe ver
bunden sein, wobei die eine Strahlungsgruppe bildenden Strah
lungsquellen jeweils die gleiche Strahlungsleistung abgeben.
Eine Strahlungsgruppe zur Erwärmung eines dickwandigen, ins
besondere vollmetallischen, Teilbereiches eines Bauteils hat
eine größere Strahlungsleistung als eine Strahlungsgruppe zur
Erwärmung eines dünnwandigen, insbesondere hohlen, Teilbe
reichs des Bauteils.
Die Strahlungsquellen sind vorzugsweise entlang einer Linie
angeordnet. Eine Strahlungsquelle ist vorzugsweise ein Heiz
stab mit einer Stabachse, wobei die Stabachsen benachbarter
Strahlungsquellen vorzugsweise im wesentlichen parallel zu
einander angeordnet sind. Durch eine Anordnung stabförmiger
Strahlungsquellen ist eine Heizfläche gebildet, die in einer
Richtung eine weitgehend konstante und in einer anderen Rich
tung eine der Form des Bauteils angepaßte Strahlungsleistung
aufweist. Zusätzlich kann durch fokusierende Einrichtungen,
wie Hohlspiegel, die Gerichtetheit der Wärmestrahlung beein
flußt, insbesondere verbessert, werden.
Die Beheizungsvorrichtung weist vorzugsweise einen Tempera
turgeber zur Erfassung der Aufwärmung des Bauteils, insbeson
dere an zumindest einer für die Gesamtaufwärmung charakteri
stischen Stelle des Bauteils, auf. Mit der Erfassung der Auf
wärmung des Bauteils ist über eine Regeleinrichtung eine Re
gelung der Heizquelle erreicht, so daß anhand der gemessenen
Aufwärmung des Bauteils der Wärmeeintrag durch die Heizquelle
in das Bauteil zur Erzielung einer gleichmäßigen volumetri
schen Durchwärmung regelbar ist. Bei einer Heizquelle aus ei
ner Mehrzahl von Strahlungsquellen kann die Strahlungsleistung
einzelner Strahlungsquellen oder einzelner Gruppen von Strah
lungsquellen entsprechend der tatsächlich gemessenen Aufwär
mung nachgeregelt, d. h. insbesondere erhöht oder erniedrigt,
werden. Durch die Erfassung der aktuellen Temperatur, d. h.
der Aufwärmung des Bauteils, an einer charakteristischen
Stelle oder entlang einer Linie bzw. Fläche kann darüber hin
aus auch die Aufheizgeschwindigkeit des Bauteils durch Rege
lung des Wärmeeintrags durchgeführt werden. Somit wird durch
die Beheizungsvorrichtung ein vorgegebener Aufheizgradient
genau eingehalten und eine vorgegebene Vorwärmtemperatur des
Bauteils sicher erreicht. Die Aufheizung kann neben reiner
Strahlungserwärmung auch durch zusätzliche Konvektionserwär
mung unterstützt werden. Dies ist in einer Beschichtungsvor
richtung besonders günstig, da bis zu einer Temperatur von
700°C eine Erwärmung dominiert über Konvektion erfolgen kann
und eine höhere Erwärmung bis über 1000°C vorwiegend durch
Strahlungswärmeeintrag erfolgt. Die Heizquelle eignet sich
somit für eine Erwärmung des Bauteils auf über 900°C, insbe
sondere auf 950°C bis 1050°C.
Die Heizquelle, insbesondere die Strahlungsquellen, sind vor
zugsweise räumlich verteilt angeordnet. Hierdurch erfolgt ein
Wärmeeintrag aus verschiedenen Richtungen, gegebenenfalls in
denselben Bereich des Bauteils. Das Bauteil ist vorzugsweise
zwischen einzelnen Strahlungsquellen anordenbar.
Dies ist besonders vorteilhaft für eine Beheizungsvorrichtung
in einer Beschichtungsvorrichtung zur Durchführung eines PVD-
Beschichtungsprozesses zur Herstellung einer keramischen Wär
medämmschicht auf einem Bauteil, insbesondere einer Gasturbi
nenschaufel, wobei die Beschichtungsvorrichtung eine Halte
vorrichtung für die Halterung und Bewegung, insbesondere Ro
tation oder durch Superposition überlagerte Zusatzbewegung
des Bauteils aufweist. Die Beheizungsvorrichtung, insbeson
dere eine solche mit einer Mehrzahl von Wärmestrahlungsquel
len, ist in eine Kammer der Beschichtungsvorrichtung kon
struktiv einfach installierbar und über einfache Regelpro
zesse so ansteuerbar, daß in dem Bauteil eine gleichmäßige
volumetrische Durchwärmung auf einem hohen Temperaturniveau
von über 900°C, gewährleistet ist. Das Bauteil wird in einer
Haltevorrichtung gehalten und durch Bewegung in dem von der
Beheizungsvorrichtung erzeugten Wärmefeld gleichmäßig aufge
heizt. Durch eine geeignete Anordnung der Beheizungsvorrich
tung in der Beschichtungsvorrichtung ist auch eine Zusatzhei
zung, insbesondere Strahlungsbeheizung, während des Beschich
tungsprozesses möglich, bei dem auf das Bauteil eine kerami
sche Wärmedämmschicht aufgebracht wird.
Die auf ein Verfahren zur gleichmäßigen volumetrischen Erwär
mung eines Bauteils gerichtete Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß durch eine Beheizungsvorrichtung mit einer Heizquelle zur
Erzeugung eines lokal unterschiedlichen Wärmeeintrages Berei
che unterschiedlicher Massenkonzentration entsprechend der
jeweiligen Massenkonzentration aufgewärmt werden, insbeson
dere durch Zuführung bzw. Erzeugung einer entsprechenden der
Massenkonzentration angepaßten Wärmemenge in dem jeweiligen
Bereich. Vorzugsweise erfolgt hierbei ein Wärmeeintrag durch
Wärmestrahlung und Konvektion mit einem vorgegebenen räum
lichen Wärmeleistungsprofil. Es ist ebenfalls möglich, die
entsprechende Wärmemenge durch hochenergetische Strahlung,
wie Elektronen-, Plasma-, Laser-Strahlung zu erzeugen. Durch
Strahlungsquellen unterschiedlicher Leistung wird den sich in
ihrer Massenkonzentration unterscheidenden Bereichen eine je
weils unterschiedliche Wärmemenge pro Zeit zugeführt. Gegen
über einer klassischen Beheizung des Bauteils in einem Ofen
zeichnet sich das Verfahren durch eine deutlich schnellere
und regelbare Aufheizung des Bauteils aus, da der Temperatur
ausgleich durch Wärmeleitung entfällt. Lokale Überhitzungen
werden vermieden.
Anhand der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungs
beispiele werden die Beheizungsvorrichtung und das Verfahren
zur gleichmäßigen volumetrischen Erwärmung eines Bauteils nä
her erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch und nicht maßstäblich eine Be
heizungsvorrichtung 1 in einer Beschichtungsvorrichtung 10.
Die Beschichtungsvorrichtung 10 dient eine Beschichtung eines
Bauteiles 3, hier einer schematisch dargestellten Leitschau
fel einer Gasturbine, mittels eines PVD (Physical Vapour De
position) - Verfahrens zur Herstellung einer keramischen Wär
medämmschicht, insbesondere aus mit Yttriumoxid stabilisier
tem Zirkonoxid. Die Beschichtungsvorrichtung 10 weist eine
Haltevorrichtung 11 auf, in der das Bauteil 3, welches ent
lang einer Längsachse 4 gerichtet ist, gehalten ist. Die Hal
tevorrichtung 11 weist einen nicht näher dargestellten An
trieb dar, durch den eine Rotation des Bauteils 3 um die
Längsachse 4 mit vergleichsweise gleichmäßiger Drehgeschwin
digkeit gegeben ist. Das Bauteil 3 weist drei Bereiche 12a,
12b, 12c mit unterschiedlicher Massenkonzentration auf. Mit
dem Bereich 12c ist das Bauteil 3 in der Haltevorrichtung 11
gehalten. Der Bereich 12b ist zwischen den Bereichen 12a und
12c entlang der Längsachse 4 angeordnet. Es handelt sich
hierbei um einen Bereich 12b, der relativ dünnwandig und zur
Führung von Kühlgas hohl ausgebildet ist. Die Bereiche 12a
und 12c sind dickwandig und fast vollständig als metallischer
Vollblock ausgeführt, so daß sie eine erheblich größere Mas
senkonzentration als der mittlere Bereich 12b aufweisen. Die
Beheizungsvorrichtung 1 weist eine Heizquelle 2, bestehend
aus einer Mehrzahl von Strahlungsquellen 5 auf. Die Strah
lungsquellen 5 sind entlang einer Linie parallel zur Längs
achse 4 angeordnet. In Fig. 2 ist ein Teil der Strahlungs
quellen 5 auf einer weiteren Linie, den anderen Strahlungs
quellen 5 gegenüberliegend angeordnet. Das Bauteil 3 ist zwi
schen den beiden Achsen positioniert. Andere Anordnungen und
Aufteilungen der Strahlungsquellen 5 sind ebenfalls möglich.
Jede Strahlungsquelle 5 ist für die Abgabe einer entsprechen
den Strahlungsleistung einzeln ansteuerbar. Jede Strahlungs
quelle 5 ist ein entlang einer senkrecht zur Zeichenebene
verlaufenden Stabachse 7 gerichteter Heizstab 5a zur Erzeu
gung von Wärmestrahlung. Mit der Heizquelle 2 wird somit eine
senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Heizfläche gebildet.
Die Heizstäbe 5a sind entsprechend der Anzahl der Bereiche
12a, 12b, 12c unterschiedlicher Massenkonzentration (hier 3)
zu Strahlungsgruppen 6a, 6b, 6c verbunden. Jede Strahlungs
gruppe 6a, 6b, 6c ist einem entsprechenden Bereich 12a, 12b,
12c gegenüberliegend angeordnet. An dem Bereich 12c ist ein
Temperaturgeber 8, insbesondere eine Thermoelement, angeord
net, durch welchen die aktuelle Temperatur des Bauteils 3 er
faßt wird. Als Temperaturgeber 8 kann ebenfalls ein Tempera
tursensor, wie beispielsweise eine infrarotsensitive Fotodi
ode, oder eine Mehrzahl von Temperatursensoren, die entlang
der Längsachse 4, an der der Beheizungsvorrichtung 1 gegen
überliegenden Seite des Bauteils 3 angeordnet sind, verwendet
werden. Der Temperaturgeber 8 ist mit einer Regeleinrichtung
9 zur Regelung und Steuerung der Heizquelle 2, insbesondere
der abzugebenden Strahlungsleistung verbunden. Die Behei
zungsvorrichtung 1 weist zudem einen Lüfter 13 auf, durch den
eine Konvektionsströmung von der Heizquelle 2 zu dem Bauteil
3 erzeugt wird. Der Lüfter 13 ist ebenfalls mit der Regelein
richtung 9 verbunden.
Eine Vorheizung des Bauteils 3 kann mittels Konvektion und/
oder Strahlung erfolgen. In einem Temperaturbereich bis zu
etwa 700°C wird die Effektivität der Aufheizung überwiegend
durch konvektive Wärmezufuhr bestimmt. Oberhalb 700°C do
miniert eine Aufheizung infolge von Strahlungseffekten. Die
Vorheizung ist vorzugsweise an den in der Beschichtungsvor
richtung 10 herrschenden Druck gekoppelt. Eine Vorheizung
kann dabei, wie folgt, ablaufen:
Ein zu beschichtendes Bauteil 3 wird in die Haltevorrichtung
8 eingebracht, die Beschichtungsvorrichtung 10 wird bis auf
ca. 10 mbar evakuiert, sie wird anschließend mit Argon bis
auf einen Druck von 200 mbar geflutet, erneut auf etwa 10
mbar evakuiert und anschließend mit Argon auf etwa 800 mbar
geflutet. Durch die Regeleinrichtung 9 werden die Strahlungs
quellen 5 und der Lüfter 13 aktiviert sowie eine Druckrege
lung in der Beschichtungsvorrichtung 10, beispielsweise durch
eine Drehschieberpumpe, durchgeführt. Über den Temperaturge
ber 8 erfolgt eine Temperaturüberwachung des Erwärmungsvor
ganges, wobei bei Erreichen einer ersten Grenztemperatur von
ca. 700°C eine Abschaltung des Lüfters 13 erfolgt und somit
ein Übergang zur Strahlungsheizung mittels der Strahlungs
quellen 5 erfolgt. Zusätzlich wird eine nichtdargestellte Va
kuumpumpe eingeschaltet und die Beschichtungseinrichtung 10
auf einen Druck zur Durchführung des Beschichtungsverfahrens
eingeregelt. Es erfolgt eine geregelte Aufheizung des Bau
teils 3 durch Strahlung bis auf eine Ankeimungstemperatur,
wobei ein vorgegebener Aufheizgradient (eine Aufheizgeschwin
digkeit) eingehalten wird. Mittels des Temperaturgebers 8 er
folgt eine Überwachung der Temperatur des Bauteils 3 und eine
Leistungsregelung der Heizungsquelle 2 so, daß eine für die
Beschichtung erforderliche Temperatur eingehalten wird.
Für eine gleichmäßige Durchwärmung wird jeder Strahlungsgrup
pe 6a, 6b, 6c entsprechend der Geometrie und der Massenanhäu
fung des Bauteils 3 ein Leistungsfaktor zugeordnet, der bei
spielsweise vorab in Vorversuchen ermittelt wurde. Hierdurch
kann auf einfachem Wege bei der Beschichtung nahezu identi
scher Bauteile jeweils der einmal bestimmte Leistungsfaktor
wieder verwendet werden. Die Drehzahl des Lüfters 13 wird
ebenfalls über die Regeleinrichtung 9 in Abhängigkeit der Er
wärmung des Bauteils 3 geregelt.
Jedem einzeln ansteuerbaren Heizstab 5a der Heizquelle 2 wird
durch softwareseitige Vorabdefinition durch die Regeleinrich
tung 9, welche beispielsweise als speicherprogrammierbare
Steuerung ausgeführt ist, ein Heizleistungsprofil aufgeprägt.
Dieses dient als adaptive Führungsgröße für die Regelung der
Gesamtheizleistung der Heizquelle 2 sowie der lokalen Wärme
leistung, wobei die lokale Wärmeleistung jeweils an die Geo
metrie und die Massenkonzentration des Bauteils 3 angepaßt
ist. Bei einer größeren Massenkonzentration ist dementspre
chend auch örtlich die Wärmeleistung höher. Die zu einer je
weiligen Strahlungsgruppe 6a, 6b, 6c zusammengefaßten Heiz
stäbe 5a haben jeweils einen zugeordneten Leistungsfaktor m.
Jede Strahlungsgruppe 6a, 6b, 6c ist durch die Regeleinrich
tung 9 einzeln regelbar. Diese Regelung kann durch ein Rech
nerprogramm oder entsprechende elektronische bzw. elektrische
Schaltungen durchgeführt werden. Zur Regelung wird in vorge
gebenen, insbesondere festen Zeitintervallen die Temperatur
des zu erwärmenden Bauteils durch den Temperaturgeber 8 er
mittelt und die so ermittelte Temperatur und Aufheizgeschwin
digkeit mit vorgegebenen Sollwerten verglichen. Bei einer
auftretenden Regelabweichung erfolgt eine Rückwirkung auf die
nichtdargestellten elektrischen Stromquellen der einzelnen
Heizstäbe 5a, die zu den Strahlungsgruppen 6a, 6b, 6c zusam
mengefaßt sind. Durch diese Regelung wird eine homogene Tem
peraturverteilung innerhalb des Bauteils 3 gewährleistet. Als
Führungsgrößen für die Regelungen treten beispielsweise das
gewählte Heizleistungsprofil, die Solltemperatur sowie der
Aufheizgradient (Aufheizgeschwindigkeit) auf. Zwischen der
Gesamtleistung PG der Heizquelle 2, welche als Regelgröße
dient, und der Heizleistung jeder Strahlungsgruppe PA, PB, PC
besteht über die Leistungsfaktoren m (0 m 1) eine Bezie
hung. Die Heizleistung jeder Strahlungsgruppe PA, PB, PC läßt
sich als die Summe der Heizleistung der in der Strahlungs
gruppe angeordneten jeweiligen Heizstäbe 5a darstellen. Die
Gesamtleistung PG ist gleich der Summe aus den jeweiligen
Heizleistungen der Strahlungsgruppen multipliziert mit den
entsprechenden Leistungsfaktoren.
PG = mAPA + mBPB + mCPC mit mA; mB; mC = konstant.
PG = mAPA + mBPB + mCPC mit mA; mB; mC = konstant.
Weiterhin wird das Verhältnis aus Leistungsfaktor mA, mB, mC
zu der jeweiligen Heizleistung der Strahlungsgruppe PA, PB, PC
für jede Strahlungsgruppe gleich gewählt. Hierdurch läßt sich
die Gesamtleistung eindeutig als eine Funktion einer einzigen
Heizleistung einer Strahlungsgruppe 6a, 6b, 6c darstellen und
somit eine einfache Regelung durchführen. Gleiches gilt für
die Aufheizgeschwindigkeit des Bauteils. Somit ist in Abhän
gigkeit der Masse, der Massenverteilung, der jeweiligen Bau
teiloberfläche sowie der Geometrie des Bauteils eine eindeu
tige Korrelation zwischen Gesamtleistung der Heizquelle 2 und
der Aufheizgeschwindigkeit gegeben, wodurch auch hierfür eine
einfache Regelung durchführbar ist.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine Beheizungsvorrichtung
mit einer Heizquelle zur Erzeugung eines lokal unterschiedli
chen Wärmeeintrags in ein Bauteil aus, wodurch eine gleichmä
ßige volumetrische Erwärmung des Bauteiles auf eine vorgeb
bare Bauteiltemperatur mit vorgebbarer Aufheizgeschwindigkeit
erreicht ist. Hierfür weist die Beheizungsvorrichtung vor
zugsweise eine Mehrzahl eine Heizfläche bildender Heizstäbe
auf, wobei die Heizstäbe einzeln ansteuerbar und zu Strah
lungsgruppen zusammenfaßbar sind. Die Zusammenfassung der
Heizstäbe in Strahlungsgruppen erfolgt derart, daß in der
durch die Heizstäbe gebildeten Fläche eine Abbildung der Mas
senverteilung und Geometrie des Bauteiles vorliegt. Durch
eine der Massenverteilung angepaßte Heizleistungsregelung der
Strahlungsgruppen erfolgt somit ein der Massenkonzentration
und Geometrie des Bauteils angepaßter Wärmeeintrag, welcher
in Bereichen großen Massenkonzentration entsprechend größer
als in Bereichen geringer Massenkonzentration ist. Dies ist
besonders vorteilhaft bei Gasturbinenleit- und -laufschau
feln, die aus dünnwandigen mit Kühlkanälen versehenen Gußtei
len und dickwandigen Fuß- bzw. Deckplatten bestehen. Für sol
che Gasturbinenschaufeln kann somit eine gleichmäßige homo
gene volumetrische Temperaturverteilung erreicht werden, so
daß bei einem Beschichtungsvorgang zur Herstellung einer Wär
medämmschicht eine gleichmäßig gute Haftung und Ablagerung
dieser Wärmedämmschicht mit einer geforderten Mikrostruktur,
insbesondere aus mit Yttriumoxid teilstabilisiertem Zir
konoxid, gegeben ist. Die Turbinenschaufeln zeichnen sich so
mit durch eine gegenüber thermomechanischen Wechselbelastun
gen hervorragend beständige Wärmedämmschicht aus.
Claims (12)
1. Beheizungsvorrichtung (1) mit einer Heizquelle (2) zur Er
zeugung eines lokal unterschiedlichen Wärmeeintrages in ein
Bauteil (3).
2. Beheizungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, bei dem die
Heizquelle (2) eine Mehrzahl von Strahlungsquellen (5), ins
besondere für Wärmestrahlung, unterschiedlich einstellbarer
Strahlungsleistung aufweist.
3. Beheizungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, bei der die
Strahlungsleistung jeder Strahlungsquelle (5) entsprechend
der Massenkonzentration eines jeweils für den Wärmeeintrag
vorgesehenen Bereiches (12) des Bauteils (3) zur Erzielung
einer gleichmäßigen volumetrischen Erwärmung des Bauteils (3)
bemessen ist.
4. Beheizungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem
die Strahlungsquellen (5) untereinander zu Strahlungsgruppen
(6) verbindbar sind.
5. Beheizungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
bei der jede Strahlungsquelle (5) ein Heizstab (5a) mit einer
jeweiligen Stabachse (7) ist.
6. Beheizungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, bei der die je
weiligen Stabachsen (7) entlang einer Linie, insbesondere im
wesentlichen parallel zueinander, angeordnet sind.
7. Beheizungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden An
sprüche, mit einem Temperaturgeber (8) zur Erfassung der Auf
wärmung des Bauteils (3), insbesondere an zumindest einer für
die Gesamtaufwärmung charakteristischen Stelle des Bauteils
(3).
8. Beheizungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, bei der der
Temperaturgeber (8) mit einer Regeleinrichtung (9) zur Rege
lung einer homogenen volumetrischen Erwärmung des Bauteils
(3) und/oder zur Regelung eines Aufheizgradienten für die
zeitliche Erwärmung des Bauteils (3) verbunden ist.
9. Beheizungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der die Heizquelle (2) räumlich verteilt ange
ordnet ist, so daß das Bauteil (3) insbesondere zwischen zu
mindest zwei Komponenten (5, 6, 5a) anordenbar ist.
10. Beheizungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der die Heizquelle (2) für eine Erwärmung des
Bauteils (3) auf über 900°C, insbesondere auf 950°C bis etwa
1050°C, ausgebildet ist.
11. Beheizungsvorrichtung (1) nach einem der vorherigen An
sprüche, in einer Beschichtungsvorrichtung (10) zur Durchfüh
rung eines PVD-Beschichtungsprozesses zur Herstellung einer
keramischen Wärmedämmschicht auf dem Bauteil (3), insbeson
dere einer Gasturbinenschaufel, mit einer Haltevorrichtung
(11) zur Halterung und Rotation des Bauteils (3).
12. Verfahren zur gleichmäßigen volumetrischen Erwärmung ei
nes Bauteils (3), bei dem durch eine Beheizungsvorrichtung
(1) mit einer Heizquelle (2) zur Erzeugung eines lokal unter
schiedlichen Wärmeeintrages in das Bauteil (3) Bereichen (12)
unterschiedlicher Massenkonzentration eine der jeweiligen
Massenkonzentration angepaßte Wärmemenge zugeführt wird.
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004105436A1 (de) * | 2003-05-17 | 2004-12-02 | Mtu Aero Engines Gmbh | Verfahren zur erwärmung von bauteilen |
US8124912B2 (en) * | 2004-01-08 | 2012-02-28 | Mtu Aero Engines Gmbh | Method for heating components |
US9894714B2 (en) | 2015-07-17 | 2018-02-13 | Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha | Electrical heating device and electrical heating method |
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CN111893452A (zh) * | 2020-07-31 | 2020-11-06 | 中国航空制造技术研究院 | 一种用于电子束物理气相沉积的叶片预热装置及方法 |
-
1997
- 1997-05-16 DE DE19720652A patent/DE19720652A1/de not_active Withdrawn
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CN111893452A (zh) * | 2020-07-31 | 2020-11-06 | 中国航空制造技术研究院 | 一种用于电子束物理气相沉积的叶片预热装置及方法 |
CN111893452B (zh) * | 2020-07-31 | 2022-11-11 | 中国航空制造技术研究院 | 一种用于电子束物理气相沉积的叶片预热装置及方法 |
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