DE19720278A1 - Miniaturisiertes Massenspektrometer - Google Patents
Miniaturisiertes MassenspektrometerInfo
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Classifications
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- H01J49/00—Particle spectrometers or separator tubes
- H01J49/26—Mass spectrometers or separator tubes
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Description
Die Erfindung betrifft die Konstruktion eines Mikromassenspektrometers, mit einer
räumlichen Ausdehnung von wenigen Millimetern in jeder Dimension.
Die einzige derzeit bekannte o.g. Ausführung eines Mikromassenspektrometers [1], [2]
weist einige konzeptionelle Schwachstellen auf, so daß ein neues Design einen erheblichen
Leistungszuwachs des Systems verspricht.
Ein exemplarisches Ausführungsbeispiel für das neu konzipierte
Mikromassenspektrometer ist exemplarisch in Abb. 1 gegeben. Die Zeichnung zeigt eine
Plasmakammer, eine Elektronenoptik, eine Ionisationskammer, eine Ionenoptik, den
Massenseparator und einen Detektor.
Das Meßgas wird in der Ionisationskammer mittels Elektronenstoß ionisiert. Die
Elektronen werden aus einem Mikrowellen-gestützten Plasma mittels einer Doppelgitter-
Extraktions-Optik extrahiert und gleichzeitig auf die für Ionisations-Stöße optimale Energie
beschleunigt. Die Meßgas-Ionen werden mittels eines elektrostatischen Linsensystems in den
Separator beschleunigt und dort nach dem Dipol-Wanderfeld-Prinzip separiert und gegebenen
falls mit einem Detektor nachgewiesen.
Als Elektronenquelle für die Stoßionisation des Meßgases dient ein Mikrowellenplasma.
Es ermöglicht gegenüber dem in [1], [2] vorgeschlagenen Gleichspannungsplasma einen
höheren Elektronenstrom und aufgrund niedrigerer Plasmapotentiale geringerer Sputtereffekte
und damit eine deutlich verlängerte Lebensdauer. Die Mikrowellenfrequenz beträgt
vorzugsweise 2 GHz-20 GHz. Als Kammermaterial dient ein elektrisch isolierendes Material
vorzugsweise Pyrexglas oder Aluminiumnitrid dessen Ausdehnungskoeffizient an den von
Silizium angepaßt ist. Die Verwendung eines Kammermaterials mit hohem Wärmeleitwert,
vorzugsweise Aluminium-Nitrid - ermöglicht die Wärmeabfuhr bei hohen
Mikrowellenleistungen.
Die Extraktion der Elektronen erfolgt mittels eines Doppelgitters, das ein Durchgreifen des
Plasmas und des Plasmakammerpotentials in die Ionisationskammer verhindert, was bei der
Ausführung nach [1], [2] nicht zu vermeiden ist. Jedes Gitter hat eine Ausdehnung von
vorzugsweise 100 µm × 100 µm. Das erste Gitter ist in die obere Abdeckung der
Plasmakammer integriert und wirkt gleichzeitig als Druckblende. Das zweite Gitter befindet
sich senkrecht darüber, und wirkt zusammen mit dem Elektronen-Einlaßkanal als
Druckblende zur Ionisationskammer. Diese Anordnung erlaubt das Abpumpen des Systems
zwischen den Gitter, so daß die Elektronen ohne Stoß in die Ionisationskammer gelangen und
die Ionisation vorwiegend in der Ionisationskammer stattfindet. Gegenüber [1] ist daher eine
deutlich erhöhte Ionenausbeute zu erreichen, wodurch die Nachweisgrenze verbessert wird.
Desweiteren kann die Elektronenenergie von vorzugsweise 70 eV durch Vorspannen der Gitter
gegeneinander außerhalb der Ionisationskammer eingestellt werden. Dadurch wird eine
Verzerrung des Ionen-Extraktions-Feldes durch eine wie in [1] ausgeführte Elektronenfang-
Elektrode vermieden, was zu einer erheblichen Monochromatisierung des Ionenstrahls führt,
die für das Funktionsprinzip des Dipol-Wanderfeld-Separators unabdingbar ist. Dies steigert
des Auflösungsvermögens gegenüber [1] erheblich.
Die Ionisationskammer wird vorzugsweise mittels naßchemischem Ätzen oder
Plasmaätzen vorzugsweise in einen Siliziumsubstrat strukturiert. Die Extraktion der Ionen aus
der Ionisationskammer erfolgt durch ein senkrecht zur Waferebene stehendes Gitter. Dies
führt zu einer hohen Effizienz des nachfolgenden elektrostatischen Linsensystems, welches
die Ionen in den Separator fokussiert. Dadurch wird die Transmission gegenüber der
Ausführung in [1], [2] erhöht.
Den schematischen Aufbau eines exemplarischen Ausführungsbeispiels des Separators zeigt
Abb. 3. Die Separatorelektroden werden in der Ebene zur elektrischen Isolation und zur
Vermeidung von Umladungseffekten vorzugsweise auf Pyrex-Glas abgeschieden. Die
Abscheidung geschieht galvanisch auf einer vorzugsweise gesputterten und
photolithographisch strukturierten, galvanisierbaren (z. B. Kupfer-)Dünnschicht.
Nebeneinander und gegenüber liegende Elektroden haben vorzugsweise einen Abstand von
50-200 µm. Die Breite und Höhe der Elektroden beträgt ebenfalls vorzugsweise 50-200 µm.
Um die Ionen senkrecht zur Elektrodenebene im Separatorkanal zu zentrieren, werden
oberhalb und unterhalb des Separators Zentrierelektroden als Dünnschicht abgeschieden, die
ein leicht höheres Potential als das mittlere Wanderfeldpotential haben. Dies stellt eine
weitere Erhöhung der Auflösung und Nachweisgrenze dar.
Um die Einschußbedingung der Ionen in den Separator zu erfüllen, die gewährleistet, daß
nachzuweisende Ionen um eine geradlinige Bahn oszillieren, werden den Separatorelektroden
vorzugsweise zwei weitere, elektrostatische Elektrodenpaare vorgeschaltet. Dies ermöglicht
gegenüber der Ausführungen in [1], [2] die Verwendung eines längeren Separators und
dadurch eine Erhöhung der Auflösung.
Als Detektor wird ein Faradaydetektor oder ein integrierter Elektron-Kanalvervielfacher
verwendet, der die Nachweisgrenze weiter verbessert.
[1] A. Feustel, V. Relling, J. Müller, A Microsystem Mass Spectrometer, µTas94, Enschede,
1994.
[2] A. Feustel, V. Relling, J. Schröder, J. Müller, A Micro Mass Spectrometer, Kongressband Sensor 95, Nürnberg, 1995.
[3] H. Budzikiewicz, Massenspektrometrie - Eine Einführung, VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, New York, Basel, Cambridge 1992.
[4] O.J. Orient, A. Chutjian, V. Garkanian, Minature, high-resolution, quadrupole mass spectrometerarray, Rev. Sci. Instrum. 68(3), March 1997, p1393.
[2] A. Feustel, V. Relling, J. Schröder, J. Müller, A Micro Mass Spectrometer, Kongressband Sensor 95, Nürnberg, 1995.
[3] H. Budzikiewicz, Massenspektrometrie - Eine Einführung, VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, New York, Basel, Cambridge 1992.
[4] O.J. Orient, A. Chutjian, V. Garkanian, Minature, high-resolution, quadrupole mass spectrometerarray, Rev. Sci. Instrum. 68(3), March 1997, p1393.
Claims (12)
1. Mikromassenspektrometer, das in jeder Dimension nur wenige Millimeter ausgedehnt ist,
gekennzeichnet durch Elektronenextraktion für die Stoßionisation aus einem Mikrowellen
gestützten Plasma, gekennzeichnet durch eine Doppelgitter-Elektronen-Extraktions-Optik
zwischen der Plasmakammer und der Ionisationskammer, durch eine Ionenoptik,
ausgeführt als Extraktionsgitter mit nachgeschaltetem Linsensystem, durch Erweiterung
eines Dipol-Wanderfeld-Massenseparators um weitere Elektroden zur Optimierung des
Einschusses der Ionen in den Massenseparator, sowie eine Erweiterung des Dipol-
Wanderfeld-Massenseparator um weitere Elektroden, die die Ionen senkrecht zur
Trennungsebene im Separator zentrieren, durch einseitige oder doppelseitige elektrische
Ansteuerung der Separatorelektrodenreihen, und dadurch, daß als Empfänger ein
Faradaydetektor oder ein Elektronenvervielfacher eingesetzt wird.
2. Massenspektrometer nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Plasmakammer aus
einem elektrisch isolierenden Material mit hoher Dielektrizitätszahl und hohem
Wärmeleitwert, vorzugsweise Aluminium-Nitrid aufgebaut ist.
3. Massenspektrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Extraktions-
Doppelgitter-System als Druckstufe ausgeführt ist, derart, daß eine zwischen den Gittern
absaugende Vakuumpumpe einen Druckabfall sowohl gegenüber der Plasmakammer als
auch gegenüber der Ionisationskammer bewirkt.
4. Massenspektrometer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Ionen-Extraktionsgitter,
das senkrecht im Separatorkanal steht.
5. Massenspektrometer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Anordnung der
Separatorelektroden in der Ebene auf einem isolierenden Substrat zur Vermeidung von
Justage-Fehlern und zur Reduzierung elektrischer Umladungsverluste.
6. Massenspektrometer nach Ansprüchen 1 und 5, gekennzeichnet dadurch, daß nebeneinander
liegende Elektroden und einander gegenüberliegende Elektroden den gleichen Abstand von
vorzugsweise 50-200 µm zueinander haben. Ihre Breite beträgt entsprechend ebenfalls
vorzugsweise 50-200 µm.
7. Massenspektrometer nach Ansprüchen 1, 5 und 6, gekennzeichnet durch galvanische
Abformung der Elektroden, vorzugsweise aus Kupfer, auf einer vorzugsweise gesputterten
oder galvanisierten und photolithographisch strukturierten galvanisierbaren
Metalldünnschicht, vorzugsweise aus Kupfer oder Gold, mit einem Aspektverhältnis von
vorzugsweise nahe 1.
8. Elektronenquelle nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch gepulsten Betrieb in Phase mit
dem Dipol-Wanderfeld.
9. Vorseparator gekennzeichnet durch statische oder dynamische elektrische oder
magnetische Felder zur Monochromatisierung des Ionenstrahls.
10. Massenseparator nach Anspruch 1, ausgeführt als Dipolwanderfeldseparator mit
vorzugsweise konstanter Wanderfeldfrequenz und variabler Beschleunigungsspannung
oder mit konstanter Beschleunigungsspannung und variabler Wanderfeldfrequenz zwischen
10 MHz und 100 MHz.
11. Massenseparator gekennzeichnet durch elektrische Ansteuerung der Separatorelektroden
auf der einen Elektrodenreihe mit konstantem Potential und der gegenüberliegenden
Elektrodenreihe mit Wanderfeldpotentialen oder durch elektrische Ansteuerung beider
Separatorelektrodenreihen mit Wanderfeldpotentialen.
12. Detektor nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausführung vorzugsweise als
Faradaydetektor oder als integrierter Elektronen-Kanalvervielfacher.
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DE1997120278 DE19720278B4 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Miniaturisiertes Massenspektrometer |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19720278A1 true DE19720278A1 (de) | 1998-11-19 |
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DE1997120278 Expired - Fee Related DE19720278B4 (de) | 1997-05-13 | 1997-05-13 | Miniaturisiertes Massenspektrometer |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19720278B4 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10259831A1 (de) * | 2002-12-19 | 2004-07-08 | Imt Innovative Messtechnik Gmbh | Plasmagenerator |
US8134120B2 (en) | 2007-02-19 | 2012-03-13 | Bayer Technology Services Gmbh | Mass spectrometer |
US10886548B2 (en) | 2014-05-07 | 2021-01-05 | L3 Open Water Power, Inc. | Hydrogen management in electrochemical systems |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4134212A1 (de) * | 1991-10-16 | 1993-04-22 | Leonhardt Juergen W Prof Dr | Mikroionisationssensor zum selektiven nachweis umweltschaedigender substanzen in gasgemischen und luft |
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1997
- 1997-05-13 DE DE1997120278 patent/DE19720278B4/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10259831A1 (de) * | 2002-12-19 | 2004-07-08 | Imt Innovative Messtechnik Gmbh | Plasmagenerator |
DE10259831B4 (de) * | 2002-12-19 | 2005-06-09 | Imt Innovative Messtechnik Gmbh | Plasmagenerator |
US8134120B2 (en) | 2007-02-19 | 2012-03-13 | Bayer Technology Services Gmbh | Mass spectrometer |
US10886548B2 (en) | 2014-05-07 | 2021-01-05 | L3 Open Water Power, Inc. | Hydrogen management in electrochemical systems |
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DE19720278B4 (de) | 2007-08-02 |
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