DE19715102A1 - Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im Überlappstoß - Google Patents
Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im ÜberlappstoßInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschweißen metallisch beschichteter, ins
besondere feuerverzinkter Blechbauteile im Überlappstoß durch Laserschweißen
unter Verwendung zweier Laserstrahlen.
Korrosionsgefährdete Bauteile werden in vielen Bereichen der industriellen Produk
tion mit einer einseitigen oder doppelseitigen, metallischen Beschichtung aus Zink,
Aluminium und deren Legierungen versehen.
Dabei wird aus Kostengründen zunehmend beidseitig feuerverzinktes Material ein
gesetzt, das sich gegenüber den anderen Beschichtungsverfahren durch eine höhe
re Zinkauflage unterscheidet.
Um derartige Bauteile zu verschweißen wird zunehmend das Laserschweißen ein
gesetzt, da dieses Verfahren zu besonders schmalen Schweißnähten führt.
Durch die anodische Fernschutzwirkung des Zinks wird die freie Schweißnaht durch
das umgebende Zink weiterhin geschützt, so daß die Korrosionsanfälligkeit des
Bauteils durch die schmale Schweißnaht in der Regel nicht verschlechtert wird.
Beim Schweißen verzinkter Bleche im Überlappstoß entstehen erhebliche Probleme
dadurch daß bedingt durch die vergleichsweise niedrige Verdampfungstemperatur
des Zinks gegenüber dem Eisen, Zinkdampf in dem Bereich zwischen den Blechen
entsteht, der aus diesem Bereich entweichen muß.
Ohne zusätzliche Maßnahmen wird der Zinkdampf den Weg durch die Badschmelze
in Richtung des Schmelzbadbereiches mit der geringsten Viskosität und geringsten
Oberflächenspannung, also der höchsten Schmelztemperatur suchen und somit aus
der dem Laserstrahl zugewandten Blechoberseite austreten.
Dieser Austritt geschieht nicht kontinuierlich, sondern wird in Folge der Besonder
heiten der Dynamik des Schweißprozesses eruptionsartig erfolgen, was zu den be
kannten Schweißspritzern führt.
Der Schweißprozeß, der beim Laserschweißen angestrebt wird, ist das sogenannte
Tiefenschweißen.
Dabei erzeugt der aus der Schmelze austretende Metalldampf durch den Impulser
haltungssatz bedingt, einen sogenannten Dampfkanal, der bei einer erzwungenen
Translation des zu verschweißenden Materials, durch dasselbige bewegt wird.
Das Material in Vorschubrichtung an der Stirnseite des Dampfkanals wird geschmol
zen, das flüssige Material um den Dampfkanal nach hinten transportiert, wo es an
stets vorhandenen Keimen von der Flüssigphase in die Festphase übergeht.
Es bilden sich mehr oder weniger große flüssig/feste Tropfen, die sich u. U. wieder
lösen und in den Dampfkanal zurückfallen.
Dieser wird bis zum Wiederaufschmelzen des Tropfens verstopft, der Zinkdampf
wird am Austreten gehindert. Es kommt zu der beschriebenen Eruption.
Auf Grund der beim Laserschweißen auftretenden sehr hohen Abkühlraten, werden
die durch die Zinkdampferuptionen erzeugten Gaseinschlüsse oder Poren nicht wie
der durch nachfließendes Schmelzmaterial geschlossen werden können.
Die im Schweißnahtbereich verbleibenden Hohlräume können bei mechanischer
Belastung der Schweißnaht als Quelle für eine Rißentstehung wirken und somit die
Festigkeit der Schweißverbindung erheblich herabsetzen.
Bei den bekannten Verfahren werden Maßnahmen vorgeschlagen, bei denen vor
dem Schweißprozeß der unmittelbare Fügebereich so konstruiert oder modifiziert
wird, daß der Zinkdampf quer zum Schweißbereich aus dem Zwischenraum beider
aufeinander liegenden Bleche entweichen kann.
Aus EP 0 687 519 A1 ist ein Verfahren bekannt geworden, bei dem eine dem
Schweißfokus des Laserstrahls vorlaufende gerichtete Verformung des Oberbleches
bis zu dessen Berührung mit dem Unterblech bewirkt und die Verschweißung der
beiden Bleche anschließend auf der Linienberührung durchführt.
Ein anderes Verfahren ist aus DE 39 09 471 A1 bekannt geworden, bei dem zur
Vorbereitung des Fügebereiches im Bereich der Schweißnaht rändelungsartig an
geordnete Strukturen mit einem Werkzeug erzeugt werden, durch die der Zinkdampf
senkrecht zur Schweißnahtrichtung aus dem Zwischenraum entweichen kann.
Die DE 44 07 190 A1 führt das in DE 39 09 471 A1 beschriebene Verfahren weiter
und erzeugt die rändelungsartig angeordneten Strukturen mit einem Laser.
Die DE 19 60 50 341 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem die zu verschweißenden
Teile so konstruiert werden, daß die Schweißnaht im Bereich der Blechkante gelegt
und diese so abgekantet wird, daß ein Spalt entsteht, aus dem der Zinkdampf ent
weichen kann.
Alle beschriebenen Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daß eine in der ur
sprünglichen Konstruktion nicht vorgesehene Veränderung des Materials vorge
nommen wird, die unter Umständen eine unerwünschte Beeinträchtigung der me
chanischen Eigenschaften herbeiführen kann z. B. dadurch, daß bei Erzeugung des
Spaltes durch linienhafte oder punktuelle Verformung Risse erzeugt werden, die
unter dem Einfluß des Schweißprozesses weiter in das Material weiterlaufen.
Darüber hinaus stellen diese dem Schweißprozeß vorgelagerten Vorbereitungs
schritte eine zusätzliche zeitliche Belastung der ohnehin knappen Durchlaufzeit in
einer Produktionslinie dar.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde ein Laserschweißverfah
ren zu entwickeln, das ohne aufwendige Vorbereitung der Fügezone oder ihre Ver
änderung durch die Einwirkung eines mechanischen oder thermischen Werkzeuges
auskommt und zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im
Überlappstoß in einem einzigen Arbeitsgang geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht eine Vergrößerung
des Dampfkanals im Schmelzbadbereiches der Schweißnaht in Schweißrichtung,
wodurch der aus der Verdampfung der metallischen Beschichtung im Schweißnaht
bereich entstehende Dampf besser entweichen kann und die bisher durch Dampfe
ruption verursachte negative Beeinflussung der Schweißnaht vermieden wird.
Die bisher notwendigen Aufwendungen zur Vorbereitung des Schweißnahtbereiches
beim Verschweißen von Blechbauteilen im Überlappstoß sind damit nicht mehr er
forderlich um eine gleichmäßige Laserschweißnaht zu gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Lösung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel zum
Verschweißen verzinkter Blechbauteile mittels Laserstrahls näher erläutert werden.
In den dazu gehörenden Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen symmetrischen Querschnitt zweier Strahlführungen (Teil) für CO2-Laser
mit überkreuzten Strahlen 4 und 4', die auf das verzinkte Blechbauteil 3 fallen. Der
Pfeil zeigt die Schweißrichtung an.
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Bereiches 3' nach der Entstehung des
Schmelzbades.
In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, ein Teil der symmetrisch aufgebauten Strahl
führungen, bestehend jeweils aus einem Ablenkspiegel 1 und einem Fokussier
spiegel 2.
Die Strahlen 4 und 4' fallen überkreuzt auf das Blechbauteil 3 und erzeugen ein
Schmelzbad.
In Fig. 2 ist eine Vergrößerung des Bereiches, in dem das Schmelzbad erzeugt wird,
dargestellt.
Durch den breiteren, aus den zwei Teilstrahlen 4 und 4' bestehenden Strahlenfä
cher wird der Dampfkanal in Schweißrichtung wesentlich verbreitert, so daß der
Zinkdampf ungehindert entweichen kann.
Die flüssig/feste Phasen auf der Rückseite des Schmelzbades, die sich von der Er
starrungsfront noch lösen und als flüssig/feste Tröpfchen in den Kanal zurückfallen,
führen nicht zum Verschließen des breiteren Kanals, wodurch die dadurch bedingten
Zinkdampferuptionen ausbleiben und eine regelmäßige dichte Schweißnaht sich
ausbildet.
Das Verfahren kann mit Lasern gleicher oder verschiedener Bauart also CO2/CO2,
oder Nd : YAG/Nd : YAG oder Nd : YAG/CO2 durchgeführt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im
Überlappstoß durch Laserschweißen, dadurch gekennzeichnet, daß unter
Verwendung einer Zweistrahltechnik die Fokus der beiden Laserstrahlen ne
beneinander und im Bezug auf die Schweißlinie hintereinander oder über
kreuzt hintereinander in einem kleinen Abstand auf der Schweißlinie zueinan
der eingestellt werden, so daß das durch beide Strahlen erzeugte Schmelz
bad in Schweißrichtung vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei verschiedene
Lasergeräte verwendet werden, derart, daß ihre Strahlen mittels Spiegel
und/ oder Lichtleitfaser am Schweißpunkt vereinigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß beide
Laser gleicher Bauart sein können, also ein CO2-Laser und ein CO2-Laser
oder ein Nd : YAG-Laser und ein Nd : YAG-Laser.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Laser
verschiedener Bauart sein können, also ein CO2-Laser und ein
Nd : YAG-Laser.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Strahlen
dadurch erzeugt werden können, daß die Strahlung eines einzigen Lasers
mittels einer geeigneten Spiegelanordnung oder Faseranordnung aufgeteilt
und anschließend beide zum Schweißen eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19715102A DE19715102A1 (de) | 1997-04-11 | 1997-04-11 | Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im Überlappstoß |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19715102A DE19715102A1 (de) | 1997-04-11 | 1997-04-11 | Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im Überlappstoß |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19715102A1 true DE19715102A1 (de) | 1998-10-15 |
Family
ID=7826193
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19715102A Withdrawn DE19715102A1 (de) | 1997-04-11 | 1997-04-11 | Verfahren zum Verschweißen von metallisch beschichteten Blechbauteilen im Überlappstoß |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19715102A1 (de) |
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-
1997
- 1997-04-11 DE DE19715102A patent/DE19715102A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
07251284 A * |
08066784 A * |
JP Patents Abstracts of Japan: 08090265 A * |
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