DE19703362C1 - Verwendung von Chitosanen und/oder Chitosanderivaten - Google Patents

Verwendung von Chitosanen und/oder Chitosanderivaten

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Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Chitosanen und/oder Chitosanderivaten zur Herstellung von Avivagemitteln.
Stand der Technik
Ein vielfach unerwünschter Effekt sowohl bei der Wäsche von Textilien als auch bei der Vorbehandlung von Garnen, Stoffen und dergleichen, besteht darin, daß sich die Fasern verketten und dadurch dem Gewebe eine gewisse Härte verleihen, die dem Tragekomfort abträglich ist. Demzufolge besteht beim Verbraucher das Bedürfnis, diesem Nachteil abzuhelfen. Dies kann auf mechanischem Wege, also beispielsweise in einem Trockner erfolgen, was jedoch mit einem nicht unerheblichen Verschleiß an Textilien verbunden ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, während oder vorzugsweise nach der Wäsche der Waschflotte Avivagemittel zuzusetzen, die auf die Fasern aufziehen und beispielsweise über den Weg der elektrostatischen Abstoßung ein Verketten verhindern. Bei diesen Avivagemitteln handelt es sich üblicherweise um kationische Tenside, mit deren Verwendung jedoch ebenfalls wieder Nachteile verbunden sind: zum einen lassen diese sich nicht ohne weiteres mit anionischen Tensiden einsetzen, da es ansonsten zur Fällung von Salzen kommt, zum anderen weisen sie ein zwar sehr geringes, aber doch nachweisbares Irritationspotential auf, was gerade bei Verbrauchern mit sehr empfindlicher Haut zu Rötungen führen kann [vgl. Lang et al. Seifen-Öle-Fette-Wachse, 117, 690 (1991)]. Zwar lassen sich derartige Probleme umgehen, indem man auf bestimmte anionische Tenside wie z. B. Partialglyceridsulfate oder Niotenside wie z. B. Polyolfettsäureester ausweicht, die zwar ebenfalls über avivierende Eigenschaften verfügen, jedoch in der Performance häufig verbesse­ rungswürdig sind. Ein weiteres Problem bleibt insgesamt ungelöst, nämlich Fasern derart auszurüsten, daß sie vor einem Aufsplissen geschützt sind, um die mechanische Hautreizung zu vermindern und den Tragekomfort weiter zu verbessern.
Demzufolge hat die komplexe Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin bestanden, Avivagemittel zur Verfügung zu stellen, die frei von den geschilderten Nachteilen sind und sich neben einem ausgezeichneten Weichgriff, einer verbesserten dermatologischen Verträglichkeit gleichzeitig auch noch dadurch auszeichnen, daß sie leicht auf die Fasern aufziehen und haften, das Aufsplissen der Fasern zuverlässig verhindern und Feuchtigkeit in den Fasern binden.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von anionischen, kationischen und/oder nichtionischen Chitosanen und/oder Chitosanderivaten in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - zur Herstellung von Avivagemitteln.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Chitosane bzw. Chitosanderivate, deren Einsatz bislang nur für die Kosmetik bekannt war, alleine, vorzugsweise aber in Abmischung mit weiteren avivierenden kationischen, anionischen und/oder nichtionischen Tensiden, Fasern nicht nur einen angenehmen Weichgriff verleihen, sondern auch zu weit weniger Hautirritationen Anlaß geben. Ein weiterer uner­ warteter Effekt besteht darin, daß mit Chitosanen und/oder Chitosanderivaten behandelte Textilfasern nach rasterelektronen-mikroskopischen Untersuchungen weitaus weniger Spliss zeigen, als solche, die mit konventionellen Avivagemitteln ausgerüstet worden waren. Auf diese Weise wird die Gefahr der - chemischen wie mechanischen - Hautirritation weiter gesenkt und der Tragekomfort signifikant verbessert.
Chitosane und Chitosanderivate
Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt. Chemisch betrachtet handelt es sich um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen Molekulargewichtes, die den folgenden - idealisierten - Monomerbaustein enthalten:
Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte negativ geladen sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Biopolymere dar. Die positiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt geladenen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln sowie pharmazeutischen Zubereitungen eingesetzt (vgl. Ullmann′s Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5th Ed., Vol. A6, Weinheim, Verlag Chemie, 1986, S. 231-332). Übersichten zu diesem Thema sind auch beispielsweise von B.Gesslein et al. in HAPPI 27, 57 (1990), O.Skaugwd in Drug Cosm.Ind. 148, 24 (1991) und E.Onsoyen et al. in Seifen-Öle-Fette-Wachse 117, 633 (1991) erschienen. Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei in einem Verfahren, das erstmals von Hackmann et al. beschrieben worden ist, üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deproteiniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen deacetyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum verteilt sein können. Entsprechende Verfahren sind beispielsweise aus Makromol. Chem. 177, 3589 (1976) oder der französischen Patentanmeldung FR-A 2701266 bekannt. Vorzugsweise werden solche Typen eingesetzt, wie sie in der deutschen Patentanmeldung DE-A1 44 42 987 (Henkel) offenbart werden. Neben den Chitosanen als typischen kationischen Biopolymeren kommen im Sinne der Erfindung auch anionisch bzw. nichtionisch derivatisierte Chitosane, wie z. B. Carboxylierungs-, Succinylierungs- oder Alkoxylierungsprodukte in Frage, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift DE-C2 37 13 099 (L′Oreál) sowie der deutschen Patentanmeldung DE-A1 196 04 180 (Henkel) beschrieben werden.
Esterquats
Zu den Tensiden, die zusammen mit den Chitosanen eingesetzt werden können, zählen insbesondere Esterquats. Unter dieser Bezeichnung werden im allgemeinen quaternierte Fettsäuretriethanolamin­ estersalze verstanden. Es handelt sich dabei um bekannte Stoffe, die man nach den einschlägigen Me­ thoden der präparativen organischen Chemie erhalten kann. In diesem Zusammenhang sei auf die internationale Patentanmeldung WO 91/01295 (Henkel) verwiesen, nach der man Triethanolamin in Gegenwart von unterphosphoriger Säure mit Fettsäuren partiell verestert, Luft durchleitet und an­ schließend mit Dimethylsulfat oder Ethylenoxid quaterniert. Aus der deutschen Patentschrift DE-C1 43 08 794 (Henkel) ist überdies ein Verfahren zur Herstellung fester Esterquats bekannt, bei dem man die Quaternierung von Triethanolaminestern in Gegenwart von geeigneten Dispergatoren, vorzugs­ weise Fettalkoholen, durchführt. Übersichten zu diesem Thema sind beispielsweise von R.Puchta et al. in Tens.Surf.Det. 30,186 (1993), M.Brock in Tens.Surf.Det 30 394 (1993), R.Lagerman et al. in J.Am.Oil.Chem.Soc. 71, 97 (1994) sowie I.Shapiro in Cosm.Toil. 109, 77 (1994) erschienen. Die quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalze folgen der Formel (I),
in der R¹CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R² und R³ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder R¹CO, R⁴ für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine (CH₂CH₂O)qH- Gruppe, m, n und p in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12, q für Zahlen von 1 bis 12 und X für Halo­ genid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht. Typische Beispiele für Esterquats, die im Sinne der Erfin­ dung Verwendung finden können, sind Produkte auf Basis von Capronsäure, Caprylsäure, Caprin­ säure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Isostearinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Arachinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen, wie sie beispiels­ weise bei der Druckspaltung natürlicher Fette und Öle anfallen. Vorzugsweise werden technische C12/18-Kokosfettsäuren und insbesondere teilgehärtete C16/18-Talg- bzw. Palmfettsäuren sowie elaidin­ säurereiche C16/18-Fettsäureschnitte eingesetzt. Zur Herstellung der quaternierten Ester können die Fettsäuren und das Triethanolamin im molaren Verhältnis von 1,1 : 1 bis 3 : 1 eingesetzt werden. Im Hinblick auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der Esterquats hat sich ein Einsatzverhältnis von 1,2 : 1 bis 2,2 : 1, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1,9 : 1 als besonders vorteilhaft erwiesen. Die bevor­ zugten Esterquats stellen technische Mischungen von Mono-, Di- und Triestern mit einem durchschnitt­ lichen Veresterungsgrad von 1,5 bis 1,9 dar und leiten sich von technischer C16/18-Talg- bzw. Palm­ fettsäure (Iodzahl 0 bis 40) ab. Aus anwendungstechnischer Sicht haben sich quaternierte Fettsäure­ triethanolaminestersalze der Formel (I) als besonders vorteilhaft erwiesen, in der R¹CO für einen Acylrest mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, R² für R¹CO, R³ für Wasserstoff, R⁴ für eine Methylgruppe, m, n und p für 0 und X für Methylsulfat steht.
Neben den quaternierten Fettsäuretriethanolaminestersalzen kommen als Esterquats ferner auch quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen der Formel (II) in Betracht,
in der R¹CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder R¹CO, R⁴ und R⁵ unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und X für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
Als weitere Gruppe geeigneter Esterquats sind schließlich die quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen der Formel (III) zu nennen,
in der R¹CO für einen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R² für Wasserstoff oder R¹CO, R⁴, R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, m und n in Summe für 0 oder Zahlen von 1 bis 12 und X für Halogenid, Alkylsulfat oder Alkylphosphat steht.
Hinsichtlich der Auswahl der bevorzugten Fettsäuren und des optimalen Veresterungsgrades gelten die für (I) genannten Beispiele auch für die Esterquats der Formeln (II) und (III). Weitere Esterquat-Typen, die sich im Sinne der Erfindung als Tensidkomponenten eignen, sind die zucker- bzw. glycerinbasierten Derivate, die aus den Patentschriften DE-C1 195 39 846 (Henkel) und EP-B1 0258923 (Akzo) bekannt sind. Üblicherweise gelangen die Esterquats in Form 50 bis 90 Gew.-%iger alkoholischer Lösungen in den Handel, die bei Bedarf problemlos mit Wasser verdünnt werden können.
Quartäre Tetraalkylammoniumsalze
Neben den Esterquats kommen als geeignete Kationtenside auch konventionelle quartäre Ammonium­ salze in Betracht, die der Formel (IV) folgen,
in der R⁸ und R⁹ unabhängig voneinander für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 12 bis 22 Kohlen­ stoffatome, R¹⁰ für R⁸, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest, R¹⁰ für einen Methylrest und X für Halogenid oder Methylsulfat steht. Zwei der Reste R⁸ bis R¹¹ können gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen Ring mit 5 bis 6 Kettengliedern bilden. Typische Beispiele sind Dimethyldilaurylammoniumchlorid, Dimethyldicetylammoniumbromid, Dimethyldistearyl­ ammoniumchlorid, Methyltristearylammoniumchlorid, Hydoxyalkyltristearylammoniumchlorid und/oder Methylbenzylstearylammoniumchlorid. Weiterhin kommen als quartäre Ammoniumverbindungen auch die kationischen Zuckertenside der deutschen Patentschrift DE-C2 44 13 686 in Frage.
Partialglyceridsulfate
Als an ionische Co-Tenside mit avivierenden Eigenschaften kommen Partialglyceridsulfate, also Mono- und Diglyceridsulfate und deren technische Mischungen, in Frage. Diese Stoffe stellen bekannte anio­ nische Tenside dar, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie erhal­ ten werden können. Üblicherweise geht man zu ihrer Herstellung von Triglyceriden aus, die gege­ benenfalls nach Ethoxylierung zu den Partialglyceriden umgeestert und nachfolgend sulfatiert und neu­ tralisiert werden. Gleichfalls ist es möglich, die Partialglyceride mit geeigneten Sulfatierungsmitteln, vor­ zugsweise gasförmiges Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure umzusetzen [vgl. EP-B1 0561825, EP-B1 561999 (Henkel)]. Die neutralisierten Stoffe können - falls gewünscht - einer Ultrafiltration unterwor­ fen werden, um den Elektrolytgehalt auf ein gewünschtes Maß zu vermindern [DE-A1 42 04 700 (Hen­ kel)]. Übersichten zur Chemie der Partialglyceridsulfate sind beispielsweise von A.K.Biswas et al. in J.Am.Oil.Chem.Soc 37, 171(1960), F.U.Ahmed in J.Am.Oil.Chem.Soc. 67, 8 (1990) und A.Behler et al. in Lipid 98, 309 (1996) erschienen. Die Verwendung der Partialglyceridsulfate als Avivagemittel ist Gegenstand der internationalen Patentanmeldung WO 94/13768 (Henkel). Die im Sinne der Erfindung einzusetzenden Partialglyceridsulfate folgen der Formel (V),
in der R¹²CO für einen linearen oder verzweigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, x, y und z in Summe für 0 oder für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 10, und Y für ein Alkali- oder Erdalka­ limetall steht. Typische Beispiele für im Sinne der Erfindung geeignete Partialglyceridsulfate sind die Umsetzungsprodukte von Laurinsäuremonoglycerid, Kokosfettsäuremonoglycerid, Palmitinsäuremono­ glycerid, Stearinsäuremonoglycerid, Ölsäuremonoglycerid und Talgfettsäuremonoglycerid sowie deren Ethylenoxidaddukte mit Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure in Form ihrer Natriumsalze. Vorzugs­ weise werden Partialglyceridsulfate der Formel (V) eingesetzt, in der R¹²CO für einen linearen Acylrest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen steht.
Polyolfettsäureester
Als bevorzugte nichtionische Tensidkomponente kommen Polyolfettsäureester in Frage, die sich von Polyolen 2 bis 15 Kohlenstoffatomen und mindestens zwei Hydroxylgruppen ableiten können. Stoffe dieser Art und deren Verwendung sind Gegenstand der US-Patentschrift US 5,290,459 (Colgate). Typische Beispiele für geeignete Polyolkomponenten sind:
  • - Glycerin;
  • - Alkylenglycole wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
  • - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
  • - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
  • - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
  • - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Sorbit oder Mannit;
  • - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
  • - Aminozucker wie beispielsweise Glucamin.
Die Säurekomponente der Ester kann sich von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 und/ oder 1, 2 oder 3 Doppelbindungen ableiten. Typische Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmolein­ säure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von natürlichen Fetten und Ölen, bei der Reduktion von Aldehyden aus der Roelen′schen Oxosynthese oder der Dimerisierung von ungesättigten Fettsäuren anfallen. Bevorzugt sind technische Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Kokos-, Palm-, Palmkern- oder Talgfettsäure. In Summe bevorzugt ist der Einsatz von Mono/Di/Triestern auf Basis Trimethylolpropan und/oder Pentaerythrit mit gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen.
Weitere nichtionische Tenside
Neben den Polyolfettsäureestern kommen als nichtionische Tenside auch Anlagerungsprodukte von durchschnittlich 5 bis 25 Mol Ethylenoxid an Fettsäureamide in Frage, bei denen sich die Säure­ komponenten von Fettsäuren mit 6 bis 22 und vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen ableitet. Die Verwendung dieser Stoffe ist aus der europäischen Patentschrift EP-B1 0415279 (BASF) bekannt. Ebenfalls in Betracht kommt die Mitverwendung von alkoxylierten, speziell niedrig propoxylierten Tri­ glyceriden, wie dies in der Druckschrift EP-A1 0569847 (Hüls) vorgeschlagen wird.
Avivagemittel
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Chitosane und/oder Chitosanderivate in Mengen von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 und insbesondere 1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - einzusetzen. Der Anteil der weiteren Tenside kann im Bereich von 1 bis 30, vorzugsweise 5 bis 25 und insbesondere 7 bis 15 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - liegen. Es ist weiterhin empfehlenswert, die Chitosane und/ oder Chitosanderivate und die weiteren Tenside im Gewichtsverhältnis 1 : 99 bis 50 : 50, vorzugsweise 2 : 98 bis 20 : 80 und insbesondere 5 : 95 bis 40 : 60 einzusetzen. Die im Sinne der Erfindung erhält­ lichen Mittel können Konzentrate darstellen, welche vom Verbraucher vor Ort auf die Anwendungs­ konzentration verdünnt werden, es können aber auch direkt verdünnte Zubereitungen in Handel gebracht werden. Demzufolge können die Mittel einen nicht-wäßrigen Anteil von 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 35 und insbesondere 15 bis 25 Gew.-% aufweisen und weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Die Mittel eignen sich für die Avivage von textilen Flächengebilden im Ganzen, d. h. Fasern, Garnen, Stoffen, Textilien und Endprodukten und können daher sowohl in der Textilvorbehandlung, der eigentlichen Wäsche als auch in der Nachbehandlung eingesetzt werden. Insbesondere lassen sich die Chitosanderivate wegen ihrer hohen Aniontensidverträglichkeit auch zur Herstellung von Vollwasch­ mitteln mit Weichspüleffekt verwenden.
Beispiele
Verschiedene wäßrige Zubereitungen wurden bei Anwendungskonzentrationen von 1 bzw. 5 Gew.-% auf ihren Weichgriff, die dermatologische Verträglichkeit und den Faserspliss untersucht.
  • - Weichgriff. Frotteegewebe wurde zunächst mit einem üblichen Vollwaschmittel gewaschen und dann mit den Testlösungen nach behandelt. Anschließend wurde das Gewebe von 6 geschulten Personen subjektiv auf einer Skala beurteilt, die von 4 = hart bis 1 = sehr weich reichte. Angegeben ist der Mittelwert aus drei Messungen.
  • - Reizsummenscore. Die Bestimmung des Reizpotentials erfolgte gemäß der OECD-Methode No. 404 und der EEC Directive 84/449 EEC, Pt.B.4. Die angegebenen Reizsummenscores wurden aus den nach 24, 48 und 72 Stunden erhaltenen Reizscores gebildet. Dabei wurde der im Ver­ gleichsversuch V6 ermittelte Reizsummenscore für eine 5 Gew.-%ige Lösung von Dimethyldistearyl­ ammoniumchlorid zu 100% gesetzt und die in den übrigen Versuchen erhaltenen Reizsummen­ scores zu diesem ins Verhältnis gesetzt.
  • - Faserspliss Frotteegewebe wurde 20mal abwechselnd mit einem Vollwaschmittel gewaschen und dann mit den Testlösungen nachbehandelt. Anschließend wurden rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen des Gewebes mit Aufnahmen vor der Behandlung verglichen und der Faserspliss sub­ jektiv bestimmt. Dabei bedeutet "sg" = sehr gering, "g" = gering, "d" = deutlich und "st" = stark.
Die Zubereitungen 1 bis 8 in Tabelle 1 sind erfindungsgemäß, die Mischungen V1 bis V8 in Tabelle 2 dienen zum Vergleich.
Tabelle 1
Ausführung von Avivagemitteln (Mengenangaben als Gew.-%)
Tabelle 2
Ausführung von Avivagemitteln (Mengenangaben als Gew.-%)

Claims (8)

1. Verwendung von anionischen, kationischen und/oder nichtionischen Chitosanen und/oder Chito­ sanderivaten in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - zur Herstellung von Aviva­ gemitteln.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chitosane und/oder Chitosanderivate zusammen mit weiteren kationischen, anionischen und/oder nichtionischen Ten­ siden einsetzt.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als kationische Tenside Esterquats und/oder quartäre Tetraalkylammoniumsalze einsetzt.
4. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als anionische Tenside Partialglyceridsulfate einsetzt.
5. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als nichtionische Tenside Polyfettsäureester, Fettsäureamidethoxylate oder alkoxylierte Triglyceride einsetzt.
6. Verwendung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die weiteren Tenside in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - einsetzt.
7. Verwendung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chitosane und/oder Chitosanderivate und die weiteren Tenside im Gewichtsverhältnis 1 : 99 bis 50 : 50 einsetzt.
8. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Mittel mit einem nicht-wäßrigen Anteil von 5 bis 50 Gew.-% herstellt.
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