DE19701762A1 - Herbizides Mittel - Google Patents
Herbizides MittelInfo
- Publication number
- DE19701762A1 DE19701762A1 DE1997101762 DE19701762A DE19701762A1 DE 19701762 A1 DE19701762 A1 DE 19701762A1 DE 1997101762 DE1997101762 DE 1997101762 DE 19701762 A DE19701762 A DE 19701762A DE 19701762 A1 DE19701762 A1 DE 19701762A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- formula
- herbicide
- safener
- crops
- radical
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
- A01N37/18—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids containing the group —CO—N<, e.g. carboxylic acid amides or imides; Thio analogues thereof
- A01N37/22—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids containing the group —CO—N<, e.g. carboxylic acid amides or imides; Thio analogues thereof the nitrogen atom being directly attached to an aromatic ring system, e.g. anilides
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Agronomy & Crop Science (AREA)
- Pest Control & Pesticides (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Dentistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue selektiv-herbizide Mittel zur Bekämpfung von
Gräsern und Unkräutern in Kulturen von Nutzpflanzen, insbesondere in Kulturen von
Mais, Getreide und Sorghum, welche ein Herbizid und einen Safener (Gegenmittel, Antidot)
enthalten und welche die Nutzpflanzen, nicht aber die Unkräuter vor der phytotoxischen
Wirkung des Herbizides bewahren, sowie die Verwendung dieses Mittels zur
Unkrautbekämpfung in Nutzpflanzenkulturen.
Beim Einsatz von Herbiziden können z. B. in Abhängigkeit von der Dosis des Herbizids und
der Applikationsart, der Kulturpflanze, der Bodenbeschaffenheit und den klimatischen
Bedingungen, wie Belichtungsdauer, Temperatur und Niederschlagsmengen auch die
Kulturpflanzen in erheblichem Maße geschädigt werden.
Um diesem und ähnlichen Problemen zu begegnen, sind schon verschiedene Stoffe als
Safener vorgeschlagen worden, welche befähigt sind, die schädigende Wirkung des
Herbizids auf die Kulturpflanze zu antagonisieren, das heißt, die Kulturpflanze davor zu
schützen, wobei aber die Herbizidwirkung auf die zu bekämpfenden Unkräuter praktisch
nicht beeinträchtigt wird. Dabei hat es sich gezeigt, daß die vorgeschlagenen Safener
sowohl bezüglich der Kulturpflanzen als auch bezüglich des Herbizids und teilweise auch in
Abhängigkeit von der Applikationsart oft sehr spezifisch wirken, das heißt, ein bestimmter
Safener eignet sich oft nur für eine bestimmte Kulturpflanze und eine spezielle
Herbizidstoffklasse oder ein bestimmtes Herbizid.
Aus DE-A-28 08 317, EP-A-11047, EP-A-94348 und EP-A-89313 sind z. B. Verbindungen
bekannt, die Kulturpflanzen vor der phytotoxischen Wirkung von Herbiziden schützen
können.
Es wurde nun gefunden, daß sich aus den obengenannten Dokumenten bekannte
Verbindungen der Formel II
worin R₁ Wasserstoff oder Chlor, R₂ Cyano oder Trifluormethyl und R₃
C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder ein Rest der Formel
ist, zum Schützen von
Kulturpflanzen vor der phytotoxischen Wirkung eines gewissen Herbizids aus der Klasse
der Chloracetanilide eignen.
Erfindungsgemäß wird somit ein selektiv-herbizides Mittel vorgeschlagen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß es neben üblichen inerten Formulierungshilfsmitteln wie
Trägerstoffen, Lösungsmitteln und Netzmitteln als Wirkstoff eine Mischung aus
- a) einer herbizid-wirksamen Menge des Herbizids der Formel I und
- b) einer herbizid-antagonistisch wirksamen Menge eines Safeners der Formel II worin R₁ Wasserstoff oder Chlor, R₂ Cyano oder Trifluormethyl und R₃ C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder ein Rest der Formel ist, enthält.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum selektiven Bekämpfen von Unkräutern in
Nutzpflanzenkulturen, welches darin besteht, daß man die Nutzpflanzen, deren Samen
oder Stecklinge oder deren Anbaufläche gleichzeitig oder zeitlich getrennt mit einer herbizid
wirksamen Menge des Herbizids der Formel I und einer herbizid-antagonistisch wirksamen
Menge des Safeners der Formel II behandelt.
Die Verbindung der Formel I, das aRS,1′S(-)N-(1′-Methyl-2′-methoxyethyl)-N-chloracetyl-2-
ethyl-6-methylanilin, sowie ihre Herstellung sind beispielsweise in US-A-5002606
beschrieben. Aus den obengenannten DE-A-28 08 317, EP-A-11047, EP-A-94348 und EP-
A-89313 sind die Verbindungen der Formel II bekannt.
Beispiele von Verbindungen der Formel II, die mit Vorteil in den erfindungsgemäßen
Mitteln verwendet werden können, sind solche, worin R₁ Chlor, R₂ Trifluormethyl und R₃ ein
Rest der Formel
ist, oder R₁ Chlor, R₂ Trifluormethyl und R₃ ein Rest der
Formel -CO₂CH(CH₃)₂ oder R₁ Wasserstoff, R₂ Cyano und R₃ ein Rest der Formel
ist. Hiervon sind diejenigen Verbindungen bevorzugt, worin R₁ Chlor, R₂
Trifluormethyl und R₃ ein Rest der Formel
ist, oder R₁ Wasserstoff, R₂ Cyano
und R₃ ein Rest der Formel
ist.
Als Kulturpflanzen, welche durch die Safener der Formel II gegen die schädigende Wirkung
der oben erwähnten Herbizide geschützt werden können, kommen beispielsweise Mais,
Getreide und insbesondere Sorghum in Betracht. Unter Kulturen sind auch solche zu
verstehen, die durch konventionelle züchterische oder gentechnologische Methoden gegen
Herbizide bzw. Herbizidklassen tolerant gemacht worden sind.
Bei den zu bekämpfenden Unkräutern kann es sich sowohl um monokotyle wie um dikotyle
Unkräuter handeln, wie zum Beispiel Stellaria, Nasturtium, Agrostis, Digitaria, Avena,
Setaria, Sinapis, Lolium, Solanum, Phaseolus, Echinochloa, Scirpus, Monochoria,
Sagittaria, Bromus, Alopecurus, Sorghum halepense, Rottboellia, Cyperus, Abutilon, Sida,
Xanthium, Amaranthus, Chenopodium, Ipomoea, Chrysanthemum, Galium, Viola und
Veronica.
Als Anbauflächen gelten die bereits mit den Kulturpflanzen bewachsenen oder mit dem
Saatgut dieser Kulturpflanzen beschickten Bodenareale wie auch die zur Bebauung mit
diesen Kulturpflanzen bestimmten Böden.
Ein Safener der Formel II kann je nach Anwendungszweck zur Vorbehandlung des
Saatgutes der Kulturpflanze (Beizung des Samens oder der Stecklinge) eingesetzt oder vor
oder nach der Saat in den Boden gegeben werden. Er kann aber auch für sich allein oder
zusammen mit dem Herbizid nach dem Auflaufen der Pflanzen appliziert werden. Die
Behandlung der Pflanzen oder des Saatgutes mit dem Safener kann daher grundsätzlich
unabhängig vom Zeitpunkt der Applikation des Herbizids erfolgen. Die Behandlung der
Pflanze kann man jedoch auch durch gleichzeitige Applikation von Herbizid und Safener
(z. B. als Tankmischung) vornehmen.
Die zu applizierende Aufwandmenge Safener zu Herbizid richtet sich weitgehend nach der
Anwendungsart. Bei einer Feldbehandlung, welche entweder unter Verwendung einer
Tankmischung mit einer Kombination von Safener und Herbizid oder durch getrennte
Applikation von Safener und Herbizid erfolgt, beispielsweise Beizung des Saatguts mit
Safener und preemergente Behandlung mit Herbizid, liegt in der Regel ein Verhältnis von
Herbizid zu Safener von 100 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt 50 : 1 bis 10 : 1 vor.
In der Regel werden bei der Feldbehandlung 0,001 bis 5,0 kg Safener/ha, vorzugsweise
0,001 bis 0,5 kg Safener/ha, appliziert.
Die Aufwandmengen an Herbizid liegt in der Regel zwischen 0,001 bis 5 kg/ha,
vorzugsweise jedoch zwischen 0,005 bis 1 kg/ha.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind für alle in der Landwirtschaft üblichen
Applikationsmethoden wie z. B. preemergente Applikation, postemergente Applikation und
Saatbeizung geeignet.
Bei der Samenbeizung werden im allgemeinen 0,001 bis 10 g Safener/kg Samen, vorzugs
weise 0,05 bis 2 g Safener/kg Samen, appliziert. Wird der Safener in flüssiger Form kurz
vor der Aussaat unter Samenquellung appliziert, so werden zweckmäßigerweise
Safenerlösungen verwendet, welche den Wirkstoff in einer Konzentration von 1 bis 10 000,
vorzugsweise von 100 bis 1000 ppm, enthalten.
Zur Applikation werden die Safener der Formel II oder Kombinationen von diesen Safenern
mit den Herbiziden der Formel I zweckmäßigerweise zusammen mit den in der
Formulierungstechnik üblichen Hilfsmitteln zu Formulierungen verarbeitet, z. B. zu
Emulsionskonzentraten, streichfähigen Pasten, direkt versprühbaren oder verdünnbaren
Lösungen, verdünnten Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern, Stäubemitteln,
Granulaten oder Mikrokapseln. Die Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt,
z. B. durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen der Wirkstoffe mit flüssigen oder festen
Formulierungshilfsmitteln wie z. B. Lösungsmitteln oder festen Trägerstoffen. Ferner können
zusätzlich oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) bei der Herstellung der
Formulierungen verwendet werden.
Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe, bevorzugt
die Fraktionen C₈ bis C₁₂, wie z. B. Xylolgemische oder substituierte Naphthaline,
Phthalsäureester wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie
Cyclohexan oder Paraffine, Alkohole und Glykole, sowie deren Ether und Ester wie Ethanol,
Ethylenglykol, Ethylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Ketone wie Cyclohexanon, stark
polare Lösungsmittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid oder N,N-
Dimethylformamid, sowie gegebenenfalls epoxidierte Pflanzenöle wie epoxidiertes
Kokosnußöl oder Sojaöl; oder Wasser.
Als feste Trägerstoffe, z. B. für Stäubemittel und dispergierbare Pulver, werden in der Regel
natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie Calcit, Talkum, Kaolin, Montmorillonit oder
Attapulgit. Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Formulierung können
auch hochdisperse Kieselsäure oder hochdisperse saugfähige Polymerisate zugesetzt
werden. Als gekörnte, adsorptive Granulatträger kommen poröse Typen wie z. B. Bimsstein,
Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht sorptive Trägermaterialien z. B. Calcit oder
Sand in Frage. Darüber hinaus kann eine Vielzahl von vorgranulierten Materialien
anorganischer oder organischer Natur wie insbesondere Dolomit oder zerkleinerte
Pflanzenrückstände verwendet werden.
Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach der Art des zu formulierenden Wirk
stoffes der Formel I nichtionogene, kation- und/oder anionaktive Tenside und
Tensidgemische mit guten Emulgier-, Dispergier- und Netzeigenschaften in Betracht.
Geeignete anionische Tenside können sowohl sog. wasserlösliche Seifen wie wasserlös
liche synthetische oberflächenaktive Verbindungen sein.
Als Seifen seien die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze
von höheren Fettsäuren (C₁₀-C₂₂), wie z. B. die Na- oder K-Salze der Öl- oder Stearinsäure,
oder von natürlichen Fettsäuregemischen genannt, die z. B. aus Kokosnuß- oder Talgöl
gewonnen werden können. Ferner sind auch die Fettsäure-methyl-taurinsalze zu erwähnen.
Häufiger werden jedoch sog. synthetische Tenside verwendet, insbesondere Fettalkohol
sulfonate, Fettalkoholsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylarylsulfonate.
Die Fettalkoholsulfonate oder -sulfate liegen in der Regel als Alkali-, Erdalkali- oder
gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze vor und weisen einen Alkylrest mit 8 bis 22 C-
Atomen auf, wobei Alkyl auch den Alkylteil von Acylresten einschließt, z. B. das Na- oder
Ca-Salz der Ligninsulfonsäure, des Dodecylschwefelsäureesters oder eines aus natürlichen
Fettsäuren hergestellten Fettalkoholsulfatgemisches. Hierher gehören auch die Salze der
Schwefelsäureester und Sulfonsäuren von Fettalkohol-Ethylenoxid-Addukten. Die
sulfonierten Benzimidazolderivate enthalten vorzugsweise 2 Sulfonsäuregruppen und einen
Fettsäurerest mit 8-22 C-Atomen. Alkylarylsulfonate sind z. B. die Na-, Ca- oder
Triethanolaminsalze der Dodecylbenzolsulfonsäure, der Dibutylnaphthalinsulfonsäure, oder
eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehydkondensationsproduktes.
Ferner kommen auch entsprechende Phosphate wie z. B. Salze des Phosphorsäureesters
eines p-Nonylphenol-(4-14)-Ethylenoxid-Adduktes oder Phospholipide in Frage.
Als nichtionische Tenside kommen in erster Linie Polyglykoletherderivate von aliphatischen
oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren und
Alkylphenolen in Frage, die 3 bis 30 Glykolethergruppen und 8 bis 20 Kohlenstoffatome im
(aliphatischen) Kohlenwasserstoffrest und 6 bis 18 Kohlenstoffatome im Alkylrest der
Alkylphenole enthalten können.
Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die wasserlöslichen, 20 bis 250 Ethylen
glykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen enthaltenden Polyethylen
oxidaddukte an Polypropylenglykol, Ethylendiaminopolypropylenglykol und Alkyl
polypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette. Die genannten
Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykol-Einheit 1 bis 5 Ethylen
glykoleinheiten.
Als Beispiele nichtionischer Tenside seien Nonylphenolpolyethoxyethanole, Ricinusölpoly
glykolether, Polypropylen-Polyethylenoxidaddukte, Tributylphenoxypolyethoxyethanol,
Polyethylenglykol und Octylphenoxypolyethoxyethanol erwähnt.
Ferner kommen auch Fettsäureester von Polyoxyethylensorbitan wie das Polyoxyethylen
sorbitan-trioleat in Betracht.
Bei den kationischen Tensiden handelt es sich vor allem um quartäre Ammoniumsalze,
welche als N-Substituenten mindestens einen Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen enthalten
und als weitere Substituenten niedrige, gegebenenfalls halogenierte Alkyl-, Benzyl- oder
niedrige Hydroxyalkylreste aufweisen. Die Salze liegen vorzugsweise als Halogenide,
Methylsulfate oder Ethylsulfate vor, z. B. das Stearyltrimethylammoniumchlorid oder das
Benzyldi-(2-chlorethyl)-ethylammoniumbromid.
Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen Tenside, die auch in den
erfindungsgemäßen Mitteln verwendet werden können, sind u. a. in "Mc Cutcheon′s
Detergents and Emulsifiers Annual" MC Publishing Corp., Ridgewood New Jersey, 1981,
Stache, H., "Tensid-Taschenbuch", Carl Hanser Verlag, München/Wien, 1981 und M. und J.
Ash, "Encyclopedia of Surfactants", Vol I-III, Chemical Publishing Co., New York, 1980-81
beschrieben.
Die herbiziden Formulierungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99 Gew.-%, insbesondere 0,1
bis 95 Gew.-% Wirkstoffgemisch aus der Verbindung der Formel l mit den Verbindungen
der Formeln II, 1 bis 99,9 Gew.-% eines festen oder flüssigen Formulierungshilfstoffes und 0
bis 25 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 25 Gew.-% eines Tensides.
Während als Handelsware üblicherweise konzentrierte Mittel bevorzugt werden, verwendet
der Endverbraucher in der Regel verdünnte Mittel.
Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren z. B. gegebenenfalls epoxydierte
Pflanzenöle (epoxydiertes Kokosnußöl, Rapsöl oder Sojaöl), Entschäumer, z. B. Silikonöl,
Konservierungsmittel, Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie Dünger oder
andere Wirkstoffe enthalten.
Für die Verwendung von Safenern der Formel II oder sie enthaltender Mittel zum Schützen
von Kulturpflanzen gegen schädigende Wirkungen von Herbiziden der Formel I kommen
verschiedene Methoden und Techniken in Betracht, wie beispielsweise die folgenden:
- a) Beizung der Samen mit einem als Spritzpulver formulierten Wirkstoff der Formel II durch Schütteln in einem Gefäß bis zur gleichmäßigen Verteilung auf der Samenoberfläche (Trockenbeizung). Man verwendet dabei etwa 1 bis 500 g Wirkstoff der Formel II (4 g bis 2 kg Spritzpulver) pro 100 kg Saatgut.
- b) Beizung der Samen mit einem Emulsionskonzentrat des Wirkstoffs der Formel II nach der Methode a) (Naßbeizung).
- c) Beizung durch Tauchen des Saatguts in eine Brühe mit 100-1000 ppm Wirkstoff der Formel II während 1 bis 72 Stunden und gegebenenfalls nachfolgendes Trocknen der Samen (Tauchbeizung).
Die Beizung des Saatguts oder die Behandlung des angekeimten Sämlings sind naturge
mäß die bevorzugten Methoden der Applikation, weil die Wirkstoffbehandlung vollständig
auf die Zielkultur gerichtet ist. Man verwendet in der Regel 1 bis 1000 g Antidot, vor
zugsweise 5 bis 250 g Antidot, pro 100 kg Saatgut, wobei man je nach Methodik, die auch
den Zusatz anderer Wirkstoffe oder Mikronährstoffe ermöglicht, von den angegebenen
Grenzkonzentrationen nach oben oder unten abweichen kann (Wiederholungsbeize).
Eine flüssige Aufarbeitung eines Gemisches von Antidot und Herbizid (gegenseitiges
Mengenverhältnis zwischen 10 : 1 und 1 : 100) wird verwendet, wobei die Aufwandmenge an
Herbizid 0,005 bis 5,0 kg pro Hektar beträgt. Solche Tankmischungen werden vor oder
nach der Aussaat appliziert.
Der Safener wird als Emulsionskonzentrat, Spritzpulver oder als Granulat in die offene
besäte Saatfurche eingebracht. Nach dem Decken der Saatfurche wird in üblicher Weise
das Herbizid im Vorauflaufverfahren appliziert.
Der Wirkstoff der Formel II wird in Lösung auf mineralische Granulatträger oder
polymerisierte Granulate (Harnstoff/Formaldehyd) aufgezogen und getrocknet.
Gegebenenfalls kann ein Überzug aufgebracht werden (Umhüllungsgranulate), der es
erlaubt, den Wirkstoff über einen bestimmten Zeitraum dosiert abzugeben.
Insbesondere setzen sich bevorzugte Formulierungen folgendermaßen zusammen:
(% = Gewichtsprozent)
(% = Gewichtsprozent)
Aktives Wirkstoffgemisch: 1 bis 90%, vorzugsweise 5 bis 20%
oberflächenaktives Mittel: 1 bis 30%, vorzugsweise 10 bis 20%
flüssiges Trägermittel: 5 bis 94%, vorzugsweise 70 bis 85%
oberflächenaktives Mittel: 1 bis 30%, vorzugsweise 10 bis 20%
flüssiges Trägermittel: 5 bis 94%, vorzugsweise 70 bis 85%
Aktives Wirkstoffgemisch: 0,1 bis 10%, vorzugsweise 0,1 bis 5%
festes Trägermittel: 99,9 bis 90%, vorzugsweise 99,9 bis 99%
festes Trägermittel: 99,9 bis 90%, vorzugsweise 99,9 bis 99%
Aktives Wirkstoffgemisch: 5 bis 75%, vorzugsweise 10 bis 50%
Wasser: 94 bis 24%, vorzugsweise 88 bis 30%
oberflächenaktives Mittel: 1 bis 40%, vorzugsweise 2 bis 30%
Wasser: 94 bis 24%, vorzugsweise 88 bis 30%
oberflächenaktives Mittel: 1 bis 40%, vorzugsweise 2 bis 30%
Aktives Wirkstoffgemisch: 0,5 bis 90%, vorzugsweise 1 bis 80%
oberflächenaktives Mittel: 0,5 bis 20%, vorzugsweise 1 bis 15%
festes Trägermaterial: 5 bis 95%, vorzugsweise 15 bis 90%
oberflächenaktives Mittel: 0,5 bis 20%, vorzugsweise 1 bis 15%
festes Trägermaterial: 5 bis 95%, vorzugsweise 15 bis 90%
Aktives Wirkstoffgemisch: 0,1 bis 30%, vorzugsweise 0,1 bis 15%
festes Trägermittel: 99,5 bis 70%, vorzugsweise 97 bis 85%
festes Trägermittel: 99,5 bis 70%, vorzugsweise 97 bis 85%
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter, ohne sie zu beschränken.
Aus solchen Konzentraten können durch Verdünnung mit Wasser Emulsionen jeder
gewünschten Konzentration hergestellt werden.
Die Lösungen sind zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet.
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen gut vermischt und in einer geeigneten Mühle gut
vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder
gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
Der Wirkstoff wird in Methylenchlorid gelöst, auf den Träger aufgesprüht und das
Lösungsmittel anschließend im Vakuum abgedampft.
Der fein gemahlene Wirkstoff wird in einem Mischer auf das mit Polyethylenglykol
angefeuchtete Trägermaterial gleichmäßig aufgetragen. Auf diese Weise erhält man
staubfreie Umhüllungs-Granulate.
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen vermischt, vermahlen und mit Wasser
angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert und anschließend im Luftstrom getrocknet.
Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff mit den Trägerstoffen
vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
Der feingemahlene Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen innig vermischt. Man erhält so ein
Suspensions-Konzentrat, aus welchem durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen jeder
gewünschten Konzentration hergestellt werden können.
Es ist oft praktischer, den Wirkstoff der Formel I und den Mischungspartner der Formel II
einzeln zu formulieren und sie dann kurz vor dem Ausbringen im Applikator im gewünschten
Mischungsverhältnis als "Tankmischung" im Wasser zusammenzubringen.
Die Fähigkeit der Safener der Formel II Kulturpflanzen vor der phytotoxischen Wirkung von
Herbiziden der Formel I zu schützen, wird in den folgenden Beispielen veranschaulicht.
Sorghumsamen werden mit einem Safener der Formel II in einem Glasbehälter durch
Schütteln und Rotation gebeizt. Anschließend werden Plastikcontainer (25 cm lang, 17 cm
breit und 12 cm hoch) mit sandiger Lehmerde gefüllt und die gebeizten Samen eingesät.
Nach dem Bedecken der Samen wird das Herbizid der Formel I auf die Bodenoberfläche
gesprüht. 19 Tage nach der Applikation wird die Safenerwirkung bonitiert. Als Referenz
dienen dabei die mit Herbizid allein behandelten Pflanzen sowie eine vollständig
unbehandelte Kontrolle.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß Sorghum durch die verwendeten Safener gut vor der
Herbizidwirkung der Verbindung der Formel I geschützt werden kann.
Plastikcontainer (25 cm lang, 17 cm breit und 12 cm hoch) werden mit sandiger Lehmerde
gefüllt und Sorghumsamen eingesät. Nach dem Bedecken der Samen wird eine
Tankmischung eines Safeners der Formel II und des Herbizids der Formel I auf die
Bodenoberfläche gesprüht. 30 Tage nach der Applikation wird die Safenerwirkung bonitiert.
Als Referenz dienen dabei die mit Herbizid allein behandelten Pflanzen sowie eine
vollständig unbehandelte Kontrolle.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß Sorghum durch die verwendeten Safener gut vor der
Herbizidwirkung der Verbindung der Formel I geschützt werden kann.
Claims (5)
1. Selektiv-herbizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es neben üblichen inerten
Formulierungshilfsmitteln als Wirkstoff eine Mischung aus
- a) einer herbizid-wirksamen Menge der Verbindung der Formel I und
- b) einer herbizid-antagonistisch wirksamen Menge eines Safeners der Formel II worin R₁ Wasserstoff oder Chlor, R₂ Cyano oder Trifluormethyl und R₃ C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder ein Rest der Formel ist, enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Verbindung der Formel II
eine solche enthält, worin R₁ Wasserstoff, R₂ Cyano und R₃ ein Rest der Formel
ist, oder R₁ Chlor, R₂ Trifluormethyl und R₃ ein Rest der Formel
ist.
3. Verfahren zum selektiven Bekämpfen von Unkräutern und Gräsern in Nutzpflanzen
kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nutzpflanzen, deren Samen oder
Stecklinge oder deren Anbaufläche gleichzeitig oder zeitlich getrennt mit einer herbizid
wirksamen Menge des Herbizids der Formel I und einer herbizid-antagonistisch wirksamen
Menge eines Safeners der Formel II behandelt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Nutzpflanzenkulturen
oder Anbauflächen für die Nutzpflanzenkulturen mit 0,001 bis 5 kg/ha des Herbizids der
Formel I und einer Menge von 0,001 bis 0,5 kg/ha eines Safeners der Formel II behandelt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den
Nutzpflanzenkulturen um Mais, Getreide oder insbesondere um Sorghum handelt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH17696 | 1996-01-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19701762A1 true DE19701762A1 (de) | 1997-07-24 |
Family
ID=4181001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997101762 Withdrawn DE19701762A1 (de) | 1996-01-23 | 1997-01-20 | Herbizides Mittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19701762A1 (de) |
-
1997
- 1997-01-20 DE DE1997101762 patent/DE19701762A1/de not_active Withdrawn
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69706530T2 (de) | Herbizide synergistische zusammensetzung und verfahren zur unkrautbekämpfung | |
DE69625587T2 (de) | Synergistiche herbizide zusammensetzungen mit metolachlor | |
EP0083556A2 (de) | Alpha-(4-(3'-Fluor-5'-halogen-pyridyl-2'-oxy)-phenoxy)-propionsäure derivate mit herbizider Wirkung | |
CH668530A5 (de) | Synergistisches mittel und verfahren zur selektiven unkrautbekaempfung in reis. | |
DE69702968T2 (de) | Herbizide zusammensetzung und deren verwendung zur unkrautbekämpfung | |
WO1998031226A1 (de) | Herbizides mittel | |
EP0236273B1 (de) | Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung in Getreide | |
EP0768034B1 (de) | Herbizides synergistisches Mittel und Verfahren zur Unkrautbekämpfung | |
EP0159287B1 (de) | Verwendung von Chinolinderivaten zum Schützen von Kulturpflanzen | |
EP1290944B1 (de) | Herbizides Mittel | |
EP0147365A2 (de) | Herbizides Mittel | |
EP0122231B1 (de) | Herbizides Mittel | |
DE4236475A1 (de) | Herbizide Mittel zur Unkrautbekämpfung in Reiskulturen | |
EP0597807A1 (de) | Selektiv-herbizides Mittel | |
EP0043802B1 (de) | Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung, insbesondere in Getreide | |
EP0685157B1 (de) | Selektiv-herbizides Mittel | |
WO1998047356A2 (de) | Dicamba und safener enthaltende herbizide mittel | |
EP0112799A1 (de) | Herbizides Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in Getreide | |
EP0542687A1 (de) | Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung | |
EP0616770B1 (de) | Selektiv-herbizides Mittel | |
WO1998034480A1 (de) | Herbizides mittel | |
EP0182740A2 (de) | Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung, insbesondere in Getreide | |
EP0608009A1 (de) | Synergistisches Mittel und Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung | |
EP0585199A1 (de) | Selektiv-herbizides Mittel | |
EP0138762A1 (de) | Schädlingsbekämpfungsmittel |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |