DE19649484A1 - Verfahren zum Erkennen von durch einen leeren Tank bedingten Störungen bei einem Verbrennungsmotor - Google Patents
Verfahren zum Erkennen von durch einen leeren Tank bedingten Störungen bei einem VerbrennungsmotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von
durch einen leeren Tank bedingten Störungen bei einem
Verbrennungsmotor, das auf einer Auswertung von Kurbel
wellendrehzahlschwankungen beruht.
In Fahrzeugen, die mit Katalysatoren ausgerüstet sind,
kann es durch vollständiges Leerfahren des Tanks zu
Katalysatorausfällen und anderen Störungen der Ver
brennungsmaschine kommen. Wenn nämlich der Tankinhalt zur
Neige geht, fördert die Kraftstoffpumpe sporadisch Gas
statt Flüssigkeit. Dabei kann die notwendige Kraftstoff
zufuhr zu einem oder mehreren Zylindern der Verbrennungs
maschine so stark absinken, daß Verbrennungsaussetzer
entstehen. Der unverbrannte Kraftstoff wird sodann
zusammen mit Sauerstoff im Katalysator nachverbrannt,
wodurch die Temperatur des Katalysators ansteigt. Der
Temperaturanstieg kann dabei so beträchtlich sein, daß es
zu einer dauerhaften Schädigung des Katalysators kommt.
Gemäß den Vorschriften der kalifornischen Umweltbehörde
(CARB) wie auch aufgrund amerikanischer Bundesvorschrif
ten müssen Automobilhersteller einen Ausfall des Kataly
sators innerhalb der ersten 100 000 Meilen ersetzen. Wenn
darüber hinaus während der Garantiezeit ein bestimmter
Prozentsatz der Katalysatoren ausfallen, fordert die
kalifornische Umweltbehörde sogar eine Rückrufaktion.
Derartige Maßnahmen sind für Automobilhersteller äußerst
nachteilig, da sie mit erheblichem Aufwand und erhebli
chen Kosten verbunden sind. Außerdem kann das Ansehen des
Herstellers auf dem Markt Schaden nehmen.
Es besteht deshalb ein sehr großes Interesse seitens der
Automobilhersteller, Katalysatorausfälle, die durch das
Verhalten des Fahrers, beispielsweise durch das un
erlaubte vollständige Leerfahren des Tankes, entstanden
sind, von technisch bedingten Ausfällen zu unterscheiden.
Eine weitere Forderung der kalifornischen Umweltbehörde
fordert ab Mitte des Jahres 1994 eine Diagnose mit
bordeigenen Mitteln (On-Board-Diagnose) zur Überprüfung
der Funktionsfähigkeit von Fahrzeugsystemen. Dabei soll
unter anderem auch eine Prüfung der Funktion des Kataly
sators mit bordeigenen Mitteln vorgenommen werden. Sobald
ein technisch bedingter Defekt auftritt, muß dieser dem
Fahrer eines Kraftfahrzeugs signalisiert und in einem
Speicher abgespeichert werden, um später durch Auslesen
des Speichers eine Aussage dahingehend treffen zu können,
ob der Fehler technisch bedingt oder auf ein Fehlverhal
ten des Fahrers zurückzuführen ist.
Bei einem (fast) leeren Tank entstehen - wie oben bereits
erwähnt - Verbrennungsaussetzer, die Kurbelwellen
drehzahlschwankungen, d. h. Störungen der Kurbelwellen
drehzahl hervorrufen.
Aus der DE 43 16 409 A1 geht ein Verfahren zum Erkennen
von Verbrennungsaussetzern hervor, welches die Unter
scheidung von Verbrennungsaussetzern und Störungen der
Kurbelwellendrehzahl ermöglicht, die auf Rückwirkungen
des Fahrzeug-Antriebsstrangs z. B. bei extremen Fahrbahn
unebenheiten, bei ruckelndem Fahrbetrieb oder bei einem
Wechsel von Reifenschlupf und Reifenhaftung auf der
Fahrbahn erfolgen.
Dieses Verfahren erlaubt zwar die präzise Unterscheidung
derartiger Störungen der Kurbelwellendrehzahl von
Störungen, die durch Verbrennungsaussetzer hervorgerufen
werden. Es ist jedoch nicht möglich, eine Aussage
dahingehend zu treffen, ob die Verbrennungsaussetzer oder
die Störungen der Kurbelwellendrehzahl durch eine auf den
Betreiber des Fahrzeugs zurückzuführende Fehlbedienung,
beispielsweise einen leeren Tank, bedingt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum
Erkennen von durch einen leeren Tank bedingten Störungen
bei einem Verbrennungsmotor der gattungsgemäßen Art zu
vermitteln, das eine Aussage dahingehend zuläßt, ob ein
leerer Tank vorliegt oder nicht. Diese Erkennung soll
dabei möglichst ohne zusätzliche Sensormittel erfolgen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art erfindungsgemäß durch die folgenden
Schritte gelöst:
- - es werden Laufunruhewerte erfaßt
- - es wird der Abstand zwischen Bändern von Laufunruhe werten berechnet
- - es wird eine zusätzliche abgasrelevante Größe des Verbrennungsmotors erfaßt
- - es wird geprüft, ob der berechnete Bandabstand kleiner als ein vorgegebener Schwellenabstand ist und ob die abgasrelevante Größe innerhalb eines Schwellenwert-Intervalls liegt und falls dies der Fall ist, wird diese Information als Hinweis darauf verwendet, daß die Störungen durch einen leeren Tank bedingt sind.
Die Erfindung basiert auf einem Verfahren zur Erkennung
von Verbrennungsaussetzern in einem Verbrennungsmotor,
wie es aus der DE 43 16 409 A1, auf deren Inhalt vor
liegend vollumfänglich Bezug genommen wird, hervorgeht.
Aufgrund des Verfahrens, das in dieser Druckschrift
offenbart wird, ist es möglich, Verbrennungsaussetzer von
Störungen der Kurbelwellendrehzahl, die vom Triebstrang
auf den Verbrennungsmotor übertragen werden, zu unter
scheiden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der
Wertebereich von Laufunruhewerten im Falle einem (fast)
leeren Tanks dem Wertebereich, der sich aufgrund von
Drehzahlschwankungen, die vom Triebstrang auf den
Verbrennungsmotor übertragen werden, ähnlich verhält.
Insbesondere wird der Wertebereich der Laufunruhewerte,
wie er durch Verbrennungsaussetzer aufgrund eines leeren
Tanks hervorgerufen wird, nicht in zwei Bänder aufgespal
ten, wie dies bespielsweise bei einem oder mehreren
defekten Zündkerzen, Zylindern o. dgl. der Fall ist.
Vielmehr tritt gerade keine Aufspaltung in Bänder auf,
sondern ein verhältnismäßig großer "verwaschener"
Wertebereich, der durch im wesentlichen sporadisch
auftretende Verbrennungsaussetzer hervorgerufen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich,
diesen aufgrund eines leeren Tanks hervorgerufenen
Wertebereich der Laufunruhewerte von einem diesem
ähnlichen Wertebereich, der durch Drehzahlschwankungen
aufgrund von Rückwirkungen des Fahrzeug-Antriebsstrangs
hervorgerufen wird, zu unterscheiden.
Hinsichtlich der Erfassung der abgasrelevanten Größen
sind die unterschiedlichsten Ausführungsbeispiele
denkbar. So kann die abgasrelevante Größe beispielsweise
der Lambda-Wert einer Lambda-Regelung sein. Hierbei ist
vorteilhaft, daß dieser Wert ohnehin kontinuierlich zur
Steuerung des Verbrennungsmotors erfaßt wird, so daß kein
zusätzlicher Sensor erforderlich ist.
Darüber hinaus kann die abgasrelevante Größe auch der
Füllstand des Tanks sein. Ein Füllstandsgeber des Tanks
ist zur Tankfüllstandsanzeige ebenfalls vorhanden, so daß
auch die Erfassung des Füllstandswerts des Tanks keine
zusätzlichen Sensormittel erfordert.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist
vorgesehen, als abgasrelevante Größe die Drehzahl
des Verbrennungsmotors zu erfassen, die ebenfalls für die
Steuerung des Verbrennungsmotors kontinuierlich erfaßt
wird, so daß auch in diesem Fall keine zusätzlichen
Sensormittel erforderlich sind.
Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel sieht vor,
die abgasrelevante Größe aus einem Vergleich der Drehmo
mentanforderung, die beispielsweise aufgrund der Drossel
klappenstellung erfaßbar ist, und der Drehmomentabgabe,
die beispielsweise mittels eines Drehmomentsensors oder
durch Auswertung des Drehzahlsignals bestimmt werden
kann, zu bestimmen.
Schließlich kann als abgasrelevante Größe auch die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs und damit die Energiebilanz
des Fahrzeugs herangezogen werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegen
stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichneri
schen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Diagramm, welches die zeitli
che Verteilung von Laufunruhewerten bei einem
Motorbetrieb mit fast leerem Tank darstellt,
und
Fig. 2 ein Flußdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist der Wertebereich von Laufunruhewerten LU
über der Zeit dargestellt.
Zur Berechnung der Laufunruhewerte sowie zur nachfolgend
beschriebenen Berechnung des Abstandes zwischen Bändern
der Laufunruhewerte wird auf die DE 43 16 409 A1 ver
wiesen, deren Inhalt vollumfänglich in vorliegende
Anmeldung einbezogen wird. Die in Fig. 1 gestrichelt
eingezeichneten Schranken entsprechen den aus der
DE 43 16 409 A1 bekannten und dort erläuterten.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, streuen die Laufunruhewerte
über der Zeit erheblich, was eine Folge von sporadisch
auftretenden Verbrennungsaussetzern ist, die durch einen
(fast) leeren Tank hervorgerufen werden. In diesem Falle
saugt die (nicht dargestellte) Kraftstoffpumpe des
Verbrennungsmotors sporadisch Gas statt Kraftstoff an, so
daß es zu Verbrennungsaussetzern kommt, die wiederum
aufgrund von im Auspufftrakt auftretenden Nachverbrennun
gen zu erheblichen Schädigungen des Katalysators der
Verbrennungsmaschine führen können.
Das Verfahren zum Erkennen von durch einen leeren Tank
bedingten Störungen bei einem Verbrennungsmotor wird
nachfolgend in Verbindung mit Fig. 2 erläutert. Zunächst
werden in einem ersten Schritt S10 die Laufunruhewerte
berechnet. Daraufhin wird der Abstand zwischen den
Bändern der Laufunruhewerte berechnet (Schritt S12). In
Schritt S14 wird geprüft, ob der Bandabstand kleiner ist
als ein vorgegebener Schwellenabstand und wenn dies nicht
der Fall ist, wird in Schritt S16 ausgegeben, daß kein
leerer Tank und keine Störungen der Kurbelwellendrehzahl
durch Rückkopplung des Antriebsstrangs, die beispiels
weise durch eine schlechte Wegstrecke hervorgerufen
werden können, vorliegen.
Ist der Bandabstand kleiner als der vorgegebene Schwel
lenabstand, wird beispielsweise der Lambda-Wert der
Lambda-Regelung der Verbrennungsmaschine erfaßt (Schritt
S20). Dies ist deshalb vorteilhaft, weil dieser Lambda-Wert
für die Steuerung der Verbrennungsmaschine ohnehin
kontinuierlich erfaßt wird, so daß kein zusätzlicher
Sensor nötig ist.
In Schritt S22 wird geprüft, ob der erfaßte Lambda-Wert
innerhalb vorgegebener Schranken liegt. Wenn dies der
Fall ist, können die Störungen der Kurbelwellendrehzahl
nicht durch Rückkopplungen aufgrund schlechter Weg
strecken u. dgl. hervorgerufen werden. Dies wird in
Schritt S24 festgestellt und an die Steuerschaltung der
Verbrennungsmaschine weitergegeben (nicht dargestellt)
Liegt der Lambda-Wert jedoch außerhalb der vorgegebenen
Schranken, ist dies ein Hinweis auf einen leeren Tank
(Schritt S26). Dieses Verfahren kann bedarfsweise
wiederholt werden (Schritt S28, Schritt S30).
Es versteht sich, daß neben der oder zusätzlich zur
Erfassung des Lambda-Werts auch der Tankfüllstand erfaßt
und ausgewertet werden können. Immer dann, wenn der
Tankfüllstand unter einen bestimmten, vorgegebenen
Schwellenwert sinkt, ist das Fahren mit einem leeren Tank
zu erwarten und es ist eine Unterscheidung zwischen
Störungen der Kurbelwellendrehzahl, die auf einen leeren
Tank zurückzuführen sind und Störungen der Kurbelwellen
drehzahl, die durch Rückkopplungen des Antriebsstrangs
entstehen, möglich.
Darüber hinaus ist auch ein Vergleich zwischen der
Drehmomentanforderung, die mittels der Drosselklappen
stellung erfaßt werden kann, möglich. Die Differenz ist
ein abgasrelevanter Wert der Verbrennungsmaschine, da bei
einem leeren Tank die Drehmomentanforderung und die
Drehmomentabgabe der Verbrennungsmaschine erheblich
differieren. Das von dem Motor abgegebene Drehmoment kann
dabei z. B. mittels eines Drehmomentsensors oder durch
Auswertung des Drehzahlsignals bestimmt werden.
Selbstverständlich kann auch die Drehzahl als abgasrele
vante Größe herangezogen und ausgewertet werden. Schließ
lich ist es auch möglich, die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs und damit dessen Energiebilanz heranzuziehen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erkennen von durch einen leeren Tank
bedingten Störungen der Kurbelwellendrehzahl bei
einem Verbrennungsmotor umfassend die folgenden
Schritte:
- - es werden Laufunruhewerte (LU) erfaßt,
- - es wird der Abstand zwischen Bändern von Laufunruhewerten (LU) berechnet,
- - es wird eine zusätzliche abgasrelevante Größe des Verbrennungsmotors erfaßt,
- - es wird geprüft, ob der berechnete Bandabstand kleiner als ein vorgegebener Schwellenabstand ist und ob die abgasrelevante Größe innerhalb eines vorgegebenen Schwellenwert-Intervalls liegt und falls dies der Fall ist, wird diese Information als Hinweis darauf verwendet, daß die Störungen der Kurbelwellendrehzahl durch einen leeren Tank bedingt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgasrelevante Größe der Lambda-Wert einer
Lambda-Regelung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgasrelevante Größe der Füllstand des Tanks
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der abgasrelevante Wert die Drehzahl des Ver
brennungsmotors ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgasrelevante Größe aus einem Vergleich der
Drehmomentanforderung mit dem abgegebenen Drehmoment
des Verbrennungsmotors bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgasrelevante Größe die Geschwindigkeit
eines den Verbrennungsmotor enthaltenden Fahrzeugs
ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |