DE19645562A1 - Regelvorrichtung für nichtlineare Regelstrecken - Google Patents
Regelvorrichtung für nichtlineare RegelstreckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für
nichtlineare Regelstrecken mit einem Regler, auf dessen
Eingang die Differenz einer Regler-Führungsgröße und einer
Regelgröße aufgeschaltet ist.
Übliche Regler sind linear: Ihr Verhalten kann durch
lineare Differentialgleichungen beschrieben werden.
Regelstrecken sind häufig extrem nichtlinear.
Üblicherweise wird das Verhalten der nicht-linearen
Regelstrecke durch ein Modell angenähert, das in einem
Arbeitspunkt linear ist. Nach diesem Modell wird der Regler
ausgelegt. Der Regler erhält eine Führungsgröße. Diese
Führungsgröße wird durch äußere Mittel vorgegeben und gibt
ein gewünschtes Verhalten einer Regelgröße vor, das von dem
Regler erzwungen werden soll.
Ein Beispiel für solche Verhältnisse ist ein
zielverfolgender Flugkörper, der durch einen Sucher auf ein
sich ggf. bewegendes Ziel geführt werden soll. Der Sucher
und die Signalverarbeitung für die Suchersignale liefern
nach einem Lenkgesetz eine kommandierte Führungsgröße etwa
in Form einer kommandierten Querbeschleunigung.
Bei einer stark nicht-linearen Regelstrecke hängt das
Verhalten der Regelstrecke von den absoluten Werten der
verschiedenen Zustandsgrößen ab. Die Aufschaltung einer
Regler-Führungsgröße kann dann zu einer Instabilität des
Regelkreises führen. Andererseits ist es häufig
wünschenswert, möglichst nahe an den Bereich der
Instabilität der Regelstrecke heranzugehen, um schnelle
Änderungen von Zustandsgrößen zu ermöglichen. Eine
Auslegung des Reglers, die stets "auf der sicheren Seite
liegt", macht den Regelkreis u. U. unerwünscht träge.
Bei dem vorstehend erwähnten Beispiel eines
zielverfolgenden Flugkörpers kann in der Nähe eines
instabilen Flugzustandes eine hohe Querbeschleunigung zur
Verfolgung eines hoch-manövrierfähigen Ziels erreicht
werden. Ähnliche Verhältnisse können aber auch bei anderen
Regelaufgaben, beispielsweise bei der Lenkung eines
bemannten Flugzeugs oder der Regelung von chemischen
Prozessen auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Regelvorrichtung der eingangs genannten Art für nicht
lineare Regelstrecken so auszubilden, daß ohne
Beeinträchtigung der Dynamik des Regelkreises eine stabile
Regelung in einem großen Bereich von Zustandsgrößen der
Regelstrecke gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als
Regler-Führungsgröße über Funktionsgeber-Mittel eine nicht
lineare Funktion einer kommandierten Führungsgröße und von
auf die Funktionsgeber-Mittel aufgeschalteten, durch
Messungen bestimmten Zustandsgrößen der Regelstrecke
aufgeschaltet ist.
Vorzugsweise geschieht das in der Form, daß zur Bildung der
Regler-Führungsgröße eine kommandierte Führungsgröße über
die Funktionsgeber-Mittel mit einem Aufschaltfaktor
aufgeschaltet ist, der eine nichtlineare Funktion der auf
die Funktionsgeber-Mittel aufgeschalteten, durch Messungen
bestimmten Zustandsgrößen der Regelstrecke ist.
Die Regelvorrichtung erhält somit eine kommandierte
Führungsgröße. Diese wird von äußeren Mitteln, z. B. durch
Verarbeitung von Suchersignalen eines Flugkörpers,
geliefert werden. Die kommandierte Führungsgröße ist
abgestimmt auf die Auslegung des Reglers. Das
Ausgangssignal des Reglers, das z. B. einen Ruderausschlag
bestimmt, kann aber infolge der Nichtlinearität der
Regelstrecke bei unmittelbarer Aufschaltung der
kommandierten Führungsgröße mit den vorliegenden
Zustandsgrößen der Regelstrecke zu einer Instabilität des
Regelkreises führen. Bei der Regelung eines Flugkörpers
kann die Regelgröße die Querbeschleunigung sein. Es wird
als Führungsgröße eine Querbeschleunigung kommandiert. Die
Zustandsgrößen können in diesem Fall die Flughöhe, die
Machzahl, der Schiebewinkel und die Gierrate sein. Die
Zustandsgrößen der Regelstrecke und die Nichtlinearität
wird erfindungsgemäß bei der Bildung der Regler-Füh
rungsgröße, vorzugsweise durch einen Aufschaltfaktor
berücksichtigt. Dieser Aufschaltfaktor ist eine nicht
lineare Funktion der Zustandsgrößen. Wenn die Aufschaltung
der kommandierten Führungsgröße unmittelbar auf den Regler
eine "Überreaktion" des Reglers und damit eine Instabilität
des Regelkreises zur Folge haben könnte, wird die
kommandierte Führungsgröße um den Aufschaltfaktor gedämpft.
Kommandierte Führungsgröße mal Aufschaltfaktor ergibt die
Regler-Führungsgröße. Es läßt sich damit erreichen, daß das
Verhalten der Regelstrecke über weite Bereiche der
Zustandsgrößen hinweg im wesentlichen konstant ist. Dabei
kann aber erforderlichenfalls nahe an der Stabilitätsgrenze
gearbeitet werden.
Bei einem Flugkörper hängt die Ruderwirksamkeit von der
Fluggeschwindigkeit oder Machzahl und der Höhe ab. Ein
durch einen bestimmten Wert der Führungsgröße
hervorgerufener Ruderausschlag würde bei hoher
Fluggeschwindigkeit oder Machzahl und geringer Höhe eine
höhere Querbeschleunigung hervorrufen als bei niedrigerer
Fluggeschwindigkeit. Bei einem schon großen Schiebewinkel
oder einer großen Gierrate kann ein Ruderausschlag leichter
zu einer Instabilität führen als bei einem kleinen
Schiebewinkel und einer kleinen Gierrate. Dementsprechend
wird erfindungsgemäß der Aufschaltfaktor der kommandierten
Führungsgröße nach einer Funktion der Zustandsgrößen des
Flugkörpers (oder einer sonstigen Regelstrecke) verändert.
Diese Funktion kann in hohem Grade nichtlinear sein, wobei
schon kleine Veränderung von Zustandsgrößen die Funktion
stark verändern können.
Werte der nicht-linearen Funktion für verschiedene
Wertesätze der Zustandsgrößen können experimentell bestimmt
werden.
Die Darstellung der den Aufschaltfaktor liefernden nicht
linearen Funktion kann auf verschiedene Weise erhalten
werden. Verschiedene Möglichkeiten hierfür sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Regelkreises, wobei
die auf den Regler aufgeschaltete Regler-Füh
rungsgröße eine nichtlineare Funktion einer
kommandierten Führungsgröße und von durch
Messungen bestimmten Zustandsgrößen der
Regelstrecke ist.
Fig. 2 zeigt als Blockdiagramm einen Regelkreis mit einem
Regler, einer Regelstrecke und einem
Funktionsgeber zur Bestimmung eines
Aufschaltfaktors für eine kommandierte
Führungsgröße als Funktion von Zustandsgrößen der
Regelstrecke.
Fig. 3 ist eine schematische Darstellung und symbolisiert
die von dem Funktionsgeber dargestellte Funktion
als gekrümmte "Hyperfläche" in einem
fünfdimensionalen Phasenraum.
Fig. 4 veranschaulicht die Bildung von Funktions-Be
reichen, in denen zwei Zustandsgrößen sich
relativ wenig ändern und in denen der
Aufschaltfaktor als Funktion der übrigen
Zustandsgrößen dargestellt ist.
Fig. 5 ist ein Blockdiagramm der Bereichszuordnung.
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung und symbolisiert
die von dem Funktionsgeber in den einzelnen
Funktions-Bereichen dargestellte Funktion als
gekrümmte Fläche in einem dreidimensionalen
Phasenraum.
Fig. 7 ist ein Blockdiagramm und zeigt die Kombination
der in den einzelnen Funktions-Bereichen
erhaltenen Werte der Funktion zu einem als
Aufschaltfaktor verwendeten Ausgangswert.
Fig. 8 veranschaulicht die Bildung der Funktions-Bereiche
mittels einer unscharfen Logik.
Fig. 9 ist ein Blockdiagramm und zeigt im einzelnen die
Bildung eines Ausgangssignals als
Linearkombination aus den Funktionswerten in den
verschiedenen Funktions-Bereichen, wobei die
Funktions-Bereiche durch eine unscharfe Logik
gewonnen sind.
Fig. 10 veranschaulicht das Trainieren des neuronalen
Netzes im rechten Teil von Fig. 9.
Fig. 11 zeigt als andere Ausführungsform des
Funktionsgebers ein neuronales Netzwerk zur
Festlegung von Funktions-Bereichen, zur
Darstellung der Funktion und zur Bildung eines den
Aufschaltfaktor bestimmenden Ausgangswertes.
Fig. 12 ist eine schematische Darstellung und
veranschaulicht die Festlegung der Gewichte
zwischen Eingangsschicht und erster Schicht in dem
neuronalen Netzwerk von Fig. 11.
Die Regelvorrichtung ist hier anhand eines Flugreglers für
einen Flugkörper beschrieben, die Gierbewegung des
Flugkörpers regelt und der als kommandierte Führungsgröße
eine kommandierte Querbeschleunigung ac, z. B. von einem
Sucher und einer Signalverarbeitungs-Schaltung zur
Verarbeitung von Suchersignalen erhält.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist der Regler in Form eines
Flugreglers mit 10 bezeichnet. Der Regler 10 erhält an
einem Eingang 12 ein Regelabweichungs-Signal Δa. Das
Regelabweichungs-Signal Δa ergibt sich als Differenz einer
gemessenen Regelgröße, hier einer Querbeschleunigung am, und
einer Regler-Führungsgröße acs. Der Regler 10 liefert eine
Ausgangsgröße ζ, die z. B. einen Ruderausschlag bestimmt. Mit
14 ist eine nicht-lineare Regelstrecke bezeichnet, also
beispielsweise ein Flugkörper. Die Regelstrecke 14 zeigt
die Regelgröße, führt also hier die Querbeschleunigung am
aus.
Der Regler 10 kann ein linearer Regler wie ein H∞-Regler
oder auch ein nicht-linearer Regler sein. Das von einem
solchen Regler geforderte Verhalten hängt stark von den
Zustandsgrößen der Regelstrecke, hier von den Flugzuständen
des Flugkörpers ab. Der Flugzustand um die Gierachse wird
beispielsweise außer durch die Machzahl Ma und die Flughöhe
h durch den Schiebewinkel β und die Gierrate r bestimmt.
Ein bestimmter Wert der kommandierten Führungsgröße, würde
bei einem linearen Regler z. B. einen bestimmten
Ruderausschlag ζ hervorrufen. Dieser Ruderausschlag ζ würde
aber bei einer hohen Fluggeschwindigkeit (Machzahl) oder
geringerer Flughöhe infolge der erhöhten Ruderwirksamkeit
eine größere Querbeschleunigung hervorrufen als bei
niedrigerer Fluggeschwindigkeit oder größerer Flughöhe.
Eine kommandierte Führungsgröße und ein Ruderausschlag, die
bei einem kleinen Schiebewinkel oder einer kleinen Gierrate
unkritisch sind, können bei einem schon großen
Schiebewinkel oder einer großen Gierrate wegen der
Nichtlinearität der Regelstrecke u. U. zu Instabilität
führen. Außerdem können sich die Führungsgrößen abhängig
von ihrer Größe mehr oder weniger destabilisierend auf den
nichtlinearen Regelkreis auswirken. Ähnliche Verhältnisse
können auch bei anderen Regelstrecken auftreten.
Andererseits kann es wünschenswert sein, die
Nichtlinearität einer Regelstrecke auszunutzen, um schnelle
Änderungen der Zustandsgrößen zu ermöglichen. Es kann dann
sinnvoll sein, bis in die Nähe der Stabilitätsgrenzen zu
gehen. Bei einem Flugkörper oder einem Flugzeug wird
dadurch die Wendigkeit erhöht.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 wird daher als Regler-Füh
rungsgröße acs auf den Regler 10 eine Größe
aufgeschaltet, die eine nicht-lineare Funktion f(ac,β,r) der
einer kommandierten Führungsgröße und der verschiedenen
Zustandsgrößen der Regelstrecke 14, d.hier einer eine
Querbeschleunigung darstellenden kommandierten
Führungsgröße ac, des Schiebewinkels β und der Gierrate r
ist. Die kommandierte Führungsgröße ac ist von einer äußeren
Einheit geliefert, z. B. bei einem zielverfolgenden
Flugkörper von einem Sucher und einer Signalverarbei
tungs-Schaltung zur Verarbeitung der Suchersignale.
Die Funktion f ist in Fig. 1 durch einen Block 16
dargestellt. Auf den Block 16 ist an einem Eingang 18 die
kommandierte Führungsgröße ac aufgeschaltet, also eine von
außen kommandierte Querbeschleunigung. Auf den Block 16
sind weiterhin gemessene Zustandsgrößen der Regelstrecke
14, nämlich der Schiebewinkel β und die Gierrate r an
Eingängen 20 bzw. 22 aufgeschaltet. Der Block 16 liefert an
einem Ausgang 24 eine Regler-Führungsgröße acs = f(ac,β,r).
Die Regler-Führungsgröße acs ist in einem Summierpunkt 26
der gemessenen Regelgröße, hier der gemessenen
Querbeschleunigung am entgegengeschaltet. Diese gemessene
Regelgröße ist über eine Rückführschleife 28 auf den
Summierpunkt 26 am Eingang des Reglers 10 zurückgeführt.
Der Summierpunkt 26 liefert das Regelabweichungs-Signal Δa
am Eingang 12 des Reglers 10. Über eine Rückführschleife 30
erfolgt weiterhin eine Rückführung der Gierrate r auf den
Eingang des Reglers.
Fig. 2 ist ähnlich aufgebaut wie Fig. 1. Entsprechende Teile
tragen die gleichen Bezugszeichen wie dort.
Bei der Regelvorrichtung von Fig. 2 ist die Funktion das
Produkt der kommandierten Führungsgröße ac und eines
Aufschaltfaktors y, der durch einen Block 32 dargestellt
ist. Der Aufschaltfaktor y ist eine Funktion f(β, r, Ma, h)
der verschiedenen Zustandsgrößen der Regelstrecke 14. Diese
Zustandsgrößen sind hier der Schiebewinkel β, die Gierrate
r, die Machzahl Ma und die Flughöhe h. Die gemessenen
Zustandsgrößen sind an Eingängen 34, 36, 38 und 40 auf den
Block 32 aufgeschaltet. Der Block 32 liefert an einem
Ausgang 24 wieder die Regler-Führungsgröße acs.
Die Funktion f(β, r, Ma, h) ist bei einer nicht-linearen
Regelstrecke stark nicht-linear. Die Funktion f(β, r, Ma, h)
wird experimentell ermittelt. Es wird beispielsweise für
verschiedene Wertesätze der Zustandsgrößen z. B. in
Windkanalversuchen derjenige Wert y = f(β, r, Ma, h) des
Aufschaltfaktors ermittelt, bei welchem der Regelkreis
gerade noch stabil ist. Dabei können schon kleine
Änderungen einer Zustandsgröße eine starke Änderung des
Aufschaltfaktors y bedingen. Die Funktion f(β, r, Ma, h) kann
durch eine "Hyperfläche" in einem fünfdimensionalen
Phasenraum dargestellt werden. Das ist in Fig. 3 schematisch
dargestellt.
Eine durch solche Messungen experimentell gefundene Tabelle
der Funktion y = f(x) mit n Meß- oder Stützpunkten in einem
(p+1)-dimensionalen Phasenraum sähe wie folgt aus:
y₁ | |
x₁ = [x₁₁, x₂₁, . . . xp₁]T | |
y₂ | x₂ = [x₁₂, x₂₂, . . . xp₂]T |
. . . . | . . . . |
. . . . | . . . . |
yn | x n = [x1n, x2n, . . . xpn]T. |
Dabei sind die Komponenten der Vektoren die verschiedenen
Zustandsgrößen, also etwa x₁ = r, x₂ = β, x₃ = Ma und x₄ = h.
Die zweiten Indizes geben jeweils die laufende Nummer der
Meßpunkte an. "p" ist die Anzahl der aufgeschalteten
Zustandsgrößen, hier also vier.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Darstellung der so
experimentell gefundenen Funktion f(β, r, Ma, h).
Die einfachste Methode besteht darin, die Werte der
Funktion in Abhängigkeit von den Zustandsgrößen in einer
"Tabelle" in einem Speicher abzulegen. Dementsprechend
enthalten bei dieser Ausführung die Funktionsgeber-Mittel
einen Speicher, in welchem die experimentell bestimmten
Werte der nichtlinearen Funktion für verschiedene
Wertesätze der Zustandsgrößen abgelegt sind. Aus dem
Speicher werden dann für die jeweils gemessenen
Zustandsgrößen die zugehörigen Funktionswerte
y = f(β, r, Ma, h) als Aufschaltfaktoren ausgelesen. Das erfordert
jedoch eine große Anzahl von Meßpunkten und eine große
Speicherkapazität.
Die Funktionsgeber-Mittel können weiterhin Mittel zur
Interpolation zwischen den gespeicherten, experimentell
bestimmten Werten der Funktion enthalten. Dann können die
Werte zwischen den Meßpunkten durch Interpolation gewonnen
werden.
Günstiger ist es, die Funktion y = f(x) durch eine
analytische Funktion anzunähern und für die jeweils
gemessenen Zustandsgrößen zu berechnen. In vielen Fällen
zeigt jedoch die Funktion y = f(x) starke Schwankungen,
wobei sich die Funktion schon bei kleinen Änderungen von
Zustandsgrößen stark ändert. Es ist daher oft nicht
möglich, die Funktion durch eine "glatte Hyperfläche"
anzunähern, die zwischen den verschiedenen Meßpunkten
hindurchgelegt wird. Eine geeignete Annäherung kann durch
eine Funktion von der Form
mit
erreicht werden. Die Funktion verläuft mit einer Art
Gaußkurve durch die einzelnen Meßpunkte. Sie hat die Form
eines gewichteten Mittelwertes der Funktionswerte, wobei
die "Gewichte" von den "Gaußkurven" gebildet und von den
Summen der Quadrate der Differenzen der jeweils gemessenen
Zustandsgrößen und der den Stützpunkten entsprechenden
Zustandsgrößen abhängig sind.
Dementsprechend enthalten die Funktionsgeber-Mittel einen
Speicher, in welchem Parameter einer die Lage
experimentell bestimmter Werte der Funktion
approximierenden Näherungs-Funktion gespeichert sind, und
Rechnermittel, auf welche die gemessenen Zustandsgrößen
aufgeschaltet sind welche die Näherungs-Funktion für diese
Zustandsgrößen als den besagten Aufschaltfaktor berechnen.
Dabei ist der Rechner zur Berechnung der Näherungs-Funktion
y = f(x) nach der Beziehung
mit
programmiert, wobei p die Anzahl der berücksichtigten
Zustandsgrößen, der Vektor x der Vektor der aktuell
gemessenen Zustandsgrößen ist und die Vektoren x i die
Vektoren der Zustandsgrößen sind, die den experimentell
bestimmten Meßpunkten yi = f(x i) zugeordnet sind.
Bei den bisher beschriebenen Ausführungen wird mit einer
Funktion aller gemessenen Zustandsgrößen gearbeitet. In dem
beschriebenen Fall einer Flugkörper-Regelung sind das die
vier Zustandsgrößen β, r, Ma und h. Das erfordert einen
hohen Speicher- und Rechenaufwand. Es kann in vielen Fällen
jedoch eine "Vorstrukturierung" des Problems erfolgen. Es
gibt Bereiche von bestimmten Zustandsgrößen, in denen sich
die Funktion y = f(x) in Abhängigkeit von diesen
Zustandsgrößen relativ wenig ändert. Die Berechnung der
Funktion kann dann in einer weiteren Ausführungsform der
Regelvorrichtung vereinfacht werden: Die Funktionsgeber
Mittel enthalten Mittel zur Bestimmung von Funktions-Be
reichen, die Wertebereichen bestimmter Zustandsgrößen
zugeordnet sind, in denen sich die den Aufschaltfaktor y
bestimmende nichtlineare Funktion f(x) in Abhängigkeit von
diesen Zustandsgrößen jeweils nur wenig ändert. Die
Funktionsgeber-Mittel weisen weiterhin für jeden dieser
Wertebereiche Mittel zur Bestimmung der nichtlinearen
Funktion in Abhängigkeit von den übrigen Zustandsgrößen
auf, wobei für den Vektor der gemessenen übrigen
Zustandsgrößen für jeden der Funktions-Bereiche ein
Funktionswert erhalten wird. Die Funktionsgeber-Mittel
weisen schließlich Mittel zur Bildung eines
Aufschaltfaktors y als Kombination aus den Funktionswerten
der verschiedenen Funktions-Bereiche auf.
Das in Fig. 4 bis 6 schematisch dargestellt.
Die Zustandsgrößen, welche die Funktions-Bereiche
bestimmen, sind in dem vorliegenden Beispiel die Flughöhe h
und die Machzahl Ma eines Flugkörpers. Die Funktions-Be
reiche sind in Fig. 4 schematisch in einer h-Ma-Ebene
dargestellt und mit 42 bezeichnet. Die Mittel zur
Bestimmung der Funktions-Bereiche 42 sind in Fig. 5 als
Bereichs-Zuordner 44 dargestellt. Auf den Bereichs-Zuordner
sind an den Eingängen 38 und 40 (Fig. 2) die gemessene
Flughöhe und die gemessene Machzahl Ma aufgeschaltet.
Generell sind die aufgeschalteten Größen bestimmte
gemessene Zustandsgrößen xu und xv der Regelstrecke 14. Der
Bereichs-Zuordner 44 ordnet die gemessenen Zustandsgrößen,
hier h und Ma Bereichen 42 zu. In jedem dieser Bereiche ist
der Aufschaltfaktor y als eine Funktion der restlichen
Zustandsgrößen der Regelstrecke, d. h. hier der Gierrate r
und des Schiebewinkels β definiert. In einem Bereich "1"
ist der Aufschaltfaktor y₁ = f₁(r, β). In einem Bereich "2"
ist der Aufschaltfaktor y₂ = f₂(r, β) usw. In einem Bereich
"m" ist der Aufschaltfaktor ym = fm(r, β), wobei m die Anzahl
der Bereiche ist. Die "Mittel zur Bestimmung der
nichtlinearen Funktion in Abhängigkeit von den übrigen
Zustandsgrößen" sind in Fig. 5 durch Blöcke 46 dargestellt.
Auf jeden der Blöcke 46 sind über die Eingänge 34 und 36
(Fig. 2) die übrigen Zustandsgrößen, nämlich Schiebewinkel β
bzw. Gierrate r, aufgeschaltet. Jeder der Blöcke 46 liefert
einen zugehörigen für die jeweils gemessenen Zustandsgrößen
einen Funktionswert y₁, y₂, . . . ym. Die Funktionen fl(r, β) in
den einzelnen Bereichen 42 sind Funktionen von zwei
Variablen. Diese Funktionen können als Flächen in einem
dreidimensionalen Phasenraum dargestellt werden. Das ist in
Fig. 6 angedeutet.
Die Funktionswerte y₁, y₂, . . . ym auf Mittel zur Bildung
eines Aufschaltfaktors y als Kombination aus den
Funktionswerten yl der verschiedenen Funktions-Bereiche 42
aufgeschaltet. Diese Mittel sind in Fig. 7 durch einen Block
48 dargestellt. Die Funktionswerte y₁, y₂, . . . ym leiden an
Eingängen 50 des Blocks 48 an. Der Block 48 liefert an
einem Ausgang 52 einen aus den Funktionswerten y₁, y₂, . . . ym
gewonnenen Aufschaltfaktor y.
Auf diese Weise wird zur Bestimmung des Aufschaltfaktors y
nicht eine Funktion f(x) von z. B. vier unabhängigen
Variablen benötigt, sondern der Aufschaltfaktor y ergibt
sich aus m Funktionen von zwei unabhängigen Variablen. Das
Verringert den Speicher- und Rechenaufwand erheblich. Die
Funktionen von zwei Variablen, Schiebewinkel β und Gierrate
r können in einem Speicher als Tabellen abgelegt sein,
wobei Zwischenwerte interpoliert werden. Die Funktionen
können aber auch anhand der Meß- oder Stützpunkte durch
eine Näherungs-Funktion der gleichen Struktur angenähert
werden, wie sie oben für die Funktion von vier- oder
allgemein "p"-Zustandsgrößen beschrieben wurde.
Die Mittel zur Bestimmung von Funktions-Bereichen können
eine unscharfe Logik enthalten, die den die Funktions-Be
reiche bestimmenden Wertebereichen der Zustandsgrößen
jeweils Zugehörigkeits-Funktionen zuordnet. Die Mittel zur
Bildung eines Aufschaltfaktors als Kombination aus den
Funktionswerten können dann diese Funktionswerte nach
Maßgabe der Zugehörigkeits-Funktionen der gemessenen
Zustandsgrößen zu den die jeweiligen Funktions-Bereiche
definierenden Wertebereichen linear kombinieren. Das ist in
den Fig. 8 und 9 dargestellt.
In Fig. 8 ist eine Koordinaten-Ebene mit den Koordina
ten-Achsen Ma und h dargestellt. In der Koordinaten-Ebene liegt
ein Funktions-Bereich 42, der als Bereich "l" bezeichnet
werden soll. Für die Zustandsgrößen Machzahl Ma und
Flughöhe h sind Wertebereiche mit Zugehörigkeits-Funktionen
festgelegt. Für die Zustandsgröße Ma sind drei
Wertebereiche S (klein), M (mittel) und L (groß)
vorgegeben. Die Zugehörigkeits-Funktionen sind durch die
Kurven 54, 56 bzw. 58 dargestellt. In gleicher Weise sind
für die Zustandsgröße h drei Wertebereiche S, M und L
vorgegeben, deren Zugehörigkeits-Funktionen durch die
Kurven 60, 62 bzw. 64 dargestellt sind. Die Funktions-Be
reiche sind durch Regeln der Form "Wenn . . . dann"
definiert. In dem Beispiel von Fig. 8 ist die anwendbare
Regel: "Wenn h = L und Ma = L, dann ist der Funktions-Be
reich ≅ ′l′". gemessene Werte der Zustandsgrößen h und Ma
können dabei entsprechend den Zugehörigkeits-Funktionen
u. U. zu einem gewissen, durch die Zugehörigkeits-Funktion
bestimmten Grade groß (L) und gleichzeitig zu einem
gewissen Grade mittel (M) sein. Dementsprechend sind durch
diese Zustandsgrößen verschiedene Regeln und Funktions-Be
reiche angesprochen. Die aus den verschiedenen
angesprochenen Funktions-Bereichen erhaltenen Werte der
Funktion f(r, β) werden entsprechend den Werten der
Zugehörigkeits-Funktionen zur Bildung des Aufschaltfaktors
y kombiniert.
Das ist in Fig. 9 dargestellt.
In Fig. 9 sind durch Blöcke 66, 68 und 70 Mittel zur
Festlegung von drei Wertebereichen S, M bzw. L der
Zustandsgröße Ma und jeweils einer entsprechenden
Zugehörigkeits-Funktion dargestellt. Auf die Blöcke 66, 68
und 70 ist die gemessene Zustandsgröße Ma vom Eingang 40
(Fig. 5) parallel aufgeschaltet. In entsprechender Weise
sind durch Blöcke 72, 74 und 76 Mittel zur Festlegung von
drei Wertebereichen S, M bzw. L der Zustandsgröße h und
jeweils einer entsprechenden Zugehörigkeits-Funktion
dargestellt. Auf die Blöcke 72, 74 und 76 ist die gemessene
Zustandsgröße h vom Eingang 38 (Fig. 5) parallel
aufgeschaltet. Die Blöcke 66 bis 76 liefern Werte von
Zugehörigkeits-Funktionen. Diese Werte sind paarweise auf
Prozessoren 78 aufgeschaltet, jeweils ein Wert der "Ma"-Blöcke
66, 68 und 70 und ein Wert der "h"-Blöcke 72, 74 und
76. Das ist in Fig. 9 für zwei Paare dargestellt. Diese
paarweise Aufschaltung entspricht jeweils einer
"Wenn . . . dann"-Regel. Die Prozessoren 78 bilden die Produkte
der darauf aufgeschalteten Zugehörigkeits-Funktionen. Die
Prozessoren 78 liefern dadurch den Zugehörigkeits-Grad
eines durch die gemessenen Zustandsgrößen Ma und h
bestimmten Punktes zu dem durch die Regel definierten
Funktions-Bereich 42. Dieser so ermittelte Zugehörig
keits-Grad w₁ . . . wl . . . wm wird normiert. Das ist in Fig. 9 durch
Kreise 80 dargestellt. Die normierten Zugehörigkeits-Grade
w₁ . . . wl . . . wm bilden Gewichte für den in dem betreffenden
Funktions-Bereich 42 erhaltenen Wert der Funktion f(r, β).
Die Mittel zur Erzeugung der Funktionen yl = fl(r, β) sind in
Fig. 9 durch die Blöcke 46 (Fig. 5) dargestellt. Die Blöcke
46 erhalten parallel die gemessenen Zustandsgrößen r und β
an Eingängen 82 bzw. 84. die davon erhaltenen Werte
y₁ . . . yl . . . ym der Funktionen werden mit den Gewichten
w₁ . . . wl . . . wm multipliziert und können so auf einen Prozessor
aufgeschaltet werden, welcher die Summe der so gewichteten
Werte y₁, . . . yl, . . . ym zur Erzeugung eines Aufschaltfaktors y an
dem Ausgang 52 (Fig. 7) bildet. Das führt in den meisten
Fällen schon zu einem ausreichend genauen Aufschaltfaktor
y.
Um den Aufschaltfaktor y noch genauer zu bestimmen, können
die gewichteten Funktionswerte wlyl auf den Prozessor 86
nochmals mit Gewichten vl aufgeschaltet werden. Die Gewichte
vl werden durch einen Lernprozeß ermittelt. Zu diesem Zweck
werden die in den Meß- oder Stützpunkten experimentell
bestimmten Werte y* des Aufschaltfaktors verglichen mit den
Werten y, die sich aus der Summe der mit wl und vl
gewichteten Funktions-Werte aus den verschiedenen
Funktions-Bereichen ergibt. Dabei werden die Gewichte vl bei
jedem Rechenschritt schrittweise um Δv korrigiert nach
einem Algorithmus
Δv = -µ (y* - y) ζ.
Darin ist ξ der Vektor der gewichteten Funktionswerte ylwl,
die sich aus den Zustandsgrößen der verschiedenen Meß- oder
Stützpunkte für die einzelnen Funktions-Bereiche ergeben
Der Lernprozeß ist in Fig. 10 als Blockdiagramm
dargestellt.
Die Komponenten ξ₁ . . . ξm des Vektors ξ liegen mit weiteren
Gewichten v₁ . . . vm an dem Prozessor 86. Die weiteren
Gewichte v₁ . . . vm sind in Fig. 9 und 10 durch Kreise 88
symbolisiert. Der Prozessor 86 bildet eine Summe
die als Korrekturwert y an einem Ausgang 90 ausgegeben
wird. Das ist der für die in einem Meß- oder Stützpunkt
gemessenen Zustandsgrößen, hier Ma und h, unter
Berücksichtigung der bei dem letzten Rechenschritt
erfolgten Änderung der v₁ . . . vm erhaltene Aufschaltfaktor.
In einem Summierpunkt 92 wird dieser Aufschaltfaktor y mit
dem für den betreffenden Meß- oder Stützpunkt experimentell
bestimmten Wert y* des Aufschaltfaktors verglichen. Dieser
Wert y* liegt an einem Eingang 94 an. Die Differenz von
"Istwert" y und "Sollwert", y* wird mit einem Lernfaktor µ
und dem Vektor ξ multipliziert. Das ist in Fig. 10 durch
einen Block 96 dargestellt. Der Vektor ξ wird über einen
Eingang 98 aufgeschaltet. Das Produkt ist der Vektor Δv der
Korrekturwerte, mit dem die Gewichte v₁ . . . vm korrigiert
werden. Das ist durch die Lernschleife 100 und die Pfeile
in den die Gewichte symbolisierten Kreisen 88 angedeutet.
Eine weitere Ausführung einer Regelvorrichtung der
vorliegenden Art ist in Fig. 11 dargestellt. Die
Regelvorrichtung arbeitet auch nach dem Prinzip von Fig. 5
mit einzelnen Funktions-Bereichen, verwendet jedoch ein
neuronales Netzwerk.
In Fig. 11 liegen an den Eingängen 38 und 40 (Fig. 5) die
beiden gemessenen Zustandsgrößen Flughöhe h bzw. Machzahl
Ma. Die Zustandsgrößen h und Ma werden in Prozessoren 102
bzw. 104 gespeichert. Die Prozessoren 102 und 104 bilden
eine Eingangsschicht des Netzwerkes. Eine erste, verborgene
Schicht 106 des Netzwerkes enthält m Prozessoren, wobei m
wieder die Anzahl der Funktions-Bereiche 42 (Fig. 4) ist.
Die beiden Zustandsgrößen Ma und h sind auf die Prozessoren
der Schicht 106 mit festen Gewichten W₁₁(1) . . . Wm1(1) bzw.
W₁₂(1) . . . Wm2(1) aufgeschaltet. Die Wahl dieser Gewichte wird
anhand von Fig. 12 erläutert.
In Fig. 12 ist ein Funktions-Bereich 42 in der durch die
Koordinaten Ma und h bestimmten Ebene dargestellt. Es möge
sich um den Bereich Nr. l handeln. Ein Vektor W l zeigt auf
den Mittelpunkt des Funktions-Bereiches 42. Der Vektor W l
hat die Komponenten Wl1 und Wl2, wobei der zweite Index "1"
der als Abszisse dienenden Machzahl Ma und der zweite Index
"2" der als Ordinate dienenden Flughöhe h zugeordnet ist.
Bei Aufschaltung von gemessenen Zustandsgrößen Ma und h mit
den Gewichten Wl1 bzw. Wl2 auf den l-ten Prozessor der
Schicht 106, erhält der Prozessor Eingangssignale
Wl1 Ma + Wl2 h.
Das ist das skalare Produkt des Vektors W l mit einem Vektor
x, dessen Komponenten die beiden gemessenen Zustandsgrößen
Ma und h sind. Dieses skalare Produkt ist am größten, wenn
der Vektor x in Richtung des Vektors W l fällt. Das skalare
Produkt ist klein, wenn der Vektor x im wesentlichen
senkrecht zu dem Vektor W l liegt. Das gilt für alle
Funktions-Bereiche 42. Die skalaren Produkte liefern daher
Zugehörigkeits-Grade der gemessenen Sätze von
Zustandsgrößen zu den verschiedenen Bereichen 42. Die
Eingangsgrößen z₁(2) . . . zm(2) der Prozessoren der Schicht
106 ergeben sich dabei aus der Beziehung
Das sind feste Gewichte, welche die Zugehörigkeit der
gemessenen Zustandsgrößen, hier Ma und h, zu den
verschiedenen Funktions-Bereichen festlegen.
Die so erhaltenen Zugehörigkeits-Funktionen W₁₁(2) . . . Wn3,1(2)
sind auf n3 Prozessoren (mit n3 2m) einer zweiten
Schicht 108 geschaltet. Auf die Prozessoren der Schicht 108
sind weiterhin von den Eingängen 110 und 112 her die
gemessenen Zustandsgrößen r und β mit Gewichten
W1,r(2) . . . Wn3,r(2) bzw. Gewichten W1, β . . . Wn3, β aufgeschaltet.
Die Gewichte sind in Fig. 11 durch Kreise 114 bzw. 116
symbolisiert. Die Schicht 108 stellt eine Approximations-Schicht
dar. Die Gewichte Wl,r und Wl, β werden durch
Trainieren so verändert, daß sich an den Ausgängen der
Prozessoren der Schicht 108 als x₁(3) . . . xn3(3) die
gewichteten Funktionswerte entsprechend dem Vektor ξ von
Fig. 9 erhalten werden.
Eine dritte Schicht von Prozessoren ist mit 118 bezeichnet.
Die Ausgänge jedes Prozessors der Schicht 108 sind mit
Gewichten versehen auf die Eingänge aller Prozessoren der
Schicht 118 geschaltet. Die Schicht 118 enthält n4
Prozessoren, wobei n4 entweder 3 oder 4 ist. Die Gewichte
sind mit W₁₁(3) . . . Wn4,1(3) bis Wn3,1(3) . . . Wn3,n4(3)
bezeichnet. Die Gewichte W₁₁(3) . . . Wn4,1(3) bis
Wn3,1(3) . . . Wn3,n4(3) sind in Fig. 11 durch Kreise 120 symbolisiert.
Diese Schicht 118 hat die Funktion einer Überlagerungs-Schicht.
Die Ausgänge der Prozessoren der Schicht 118 sind wieder
gewichtet mit Gewichten W₁₁(4) . . . W1,n4(4) auf einen
Ausgangs-Prozessor 122 geschaltet. Die Gewichte W₁₁(4) . . . W1,n4(4)
sind in Fig. 11 durch Kreise 124 symbolisiert. Der
Ausgangs-Prozessor 122 liefert an einem Ausgang 126 einen
Wert y, der den "Istwert" des sich aus der Funktion f(x)
ergebenden Aufschaltfaktors darstellt.
Das neuronale Netzwerk wird nun in üblicher Weise durch
schrittweise Veränderung der Gewichte zwischen den
Schichten 106 und 108, zwischen den Schichten 108 und 118
und zwischen der Schicht 118 und dem Ausgangs-Prozessor 122
trainiert. Das ist im oberen Teil der Fig. 11 angedeutet.
Dazu werden nacheinander die Zustandsgrößen der Meß- oder
Stützpunkte und die zugehörigen, experimentell bestimmten
Werte y* der Funktion f(x) aufgeschaltet.
In einem Summierpunkt 128 wird die Differenz des aus den
Zustandsgrößen berechneten "Istwertes" y und des sich für
die eingegebenen Zustandsgrößen des Meß- oder Stützpunktes
experimentell ergebenden "Sollwertest" y* gebildet. Der
Sollwert y* ist dabei auf einen Eingang 130 geschaltet. Aus
der Differenz (y* - y) werden nach der Lernregel für
Feedforward-Netzwerke Korrekturwerte für die Vektoren bzw.
Matrizen der Gewichte abgeleitet und die Gewichte so lange
korrigiert, bis die Istwerte in den Meß- oder Stützpunkten
den Sollwerten entsprechen.
Claims (13)
1. Regelvorrichtung für nichtlineare Regelstrecken mit
einem Regler, auf dessen Eingang die Differenz einer
Regler-Führungsgröße und einer Regelgröße aufgeschaltet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Regler-Füh
rungsgröße über Funktionsgeber-Mittel eine nicht
lineare Funktion einer kommandierten Führungsgröße und
von auf die Funktionsgeber-Mittel aufgeschalteten,
durch Messungen bestimmten Zustandsgrößen der
Regelstrecke aufgeschaltet ist.
2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bildung der Regler-Füh
rungsgröße die kommandierte Führungsgröße über die
Funktionsgeber-Mittel mit einem Aufschaltfaktor
aufgeschaltet ist, der eine nichtlineare Funktion der
auf die Funktionsgeber-Mittel aufgeschalteten
Zustandsgrößen ist.
3. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktionsgeber-Mittel einen
Speicher enthalten, in welchem die experimentell
bestimmten Werte der nichtlinearen Funktion für
verschiedene Wertesätze der Zustandsgrößen abgelegt
sind.
4. Regelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktionsgeber-Mittel weiterhin
Mittel zur Interpolation zwischen den gespeicherten,
experimentell bestimmten Werten der Funktion enthalten.
5. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktionsgeber-Mittel
- (a) einen Speicher enthalten, in welchem Parameter einer die Lage experimentell bestimmter Werte der Funktion approximierenden Näherungs-Funktion gespeichert sind, und
- (b) Rechnermittel enthalten, auf welche die gemessenen Zustandsgrößen aufgeschaltet sind welche die Näherungs-Funktion für diese Zustandsgrößen als den besagten Aufschaltfaktor berechnen.
6. Regelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner zur Berechnung der
Näherungs-Funktion y = f(x) nach der Beziehung
mit
programmiert ist, wobei p die Anzahl der
berücksichtigten Zustandsgrößen, der Vektor x der
Vektor der aktuell gemessenen Zustandsgrößen ist und
die Vektoren x i die Vektoren der Zustandsgrößen sind,
die den experimentell bestimmten Meßpunkten yi = f(x i)
zugeordnet sind.
7. Regelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) die Funktionsgeber-Mittel Mittel zur Bestimmung von Funktions-Bereichen enthalten, die Wertebereichen bestimmter Zustandsgrößen zugeordnet sind, in denen sich die den Aufschaltfaktor bestimmende nichtlineare Funktion in Abhängigkeit von diesen Zustandsgrößen jeweils nur wenig ändert,
- (b) die Funktionsgeber-Mittel weiterhin für jeden dieser Wertebereiche Mittel zur Bestimmung der nichtlinearen Funktion in Abhängigkeit von den übrigen Zustandsgrößen aufweisen, wobei für den Vektor der gemessenen übrigen Zustandsgrößen für jeden der Funktions-Bereiche ein Funktionswert erhalten wird und
- (c) die Funktionsgeber-Mittel schließlich Mittel zur Bildung eines Aufschaltfaktors als Kombination aus den Funktionswerten der verschiedenen Funktions-Be reiche aufweisen.
8. Regelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) die Mittel zur Bestimmung von Funktions-Bereichen eine unscharfe Logik enthalten, die den die Funktions-Bereiche bestimmenden Wertebereichen der Zustandsgrößen jeweils Zugehörigkeits-Funktionen zuordnet,
- (b) die Mittel zur Bildung eines Aufschaltfaktors als Kombination aus den Funktionswerten diese Funktionswerte nach Maßgabe der Zugehörig keits-Funktionen der gemessenen Zustandsgrößen zu den die jeweiligen Funktions-Bereiche definierenden Wertebereichen linear kombinieren.
9. Regelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß, zur Bildung von Koeffizienten für
die Funktionswerte aus den verschiedenen Funktions-Be
reichen bei der Linearkombination, für jeden
Funktionsbereich, Mittel zur Multiplikation der den
gemessenen Werten den besagten bestimmten
Zustandsgrößen zugeordneten Werte der Zugehörig
keits-Funktionen vorgesehen sind.
10. Regelvorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch
Mittel zur Normierung der so gewonnenen Koeffizienten.
11. Regelvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die so gewonnenen Koeffizienten für
die Linearkombination der Funktionswerte mit einem
Gewichtsfaktor versehen sind, der durch einen
Lernprozeß gewonnen ist, wobei der Lernprozeß die
Gewichtsfaktoren schrittweise nach Maßgabe der
jeweiligen Differenz des aus der Linearkombination der
Funktionswerte gewonnenen Aufschaltfaktors und eines
Sollwertes dieses Aufschaltfaktors verändert.
12. Regelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) die Mittel zur Bestimmung von Funktions-Bereichen ein Netzwerk mit einer ersten Schicht von Prozessoren enthalten, die je einem der Funktions-Be reiche zugeordnet sind und auf welche die besagten bestimmten Zustandsgrößen mit festen Gewichten aufgeschaltet sind, die den Komponenten eines die Lage des betreffenden Funktions-Bereiches im Zustandsgrößen-Raum der besagten bestimmten Zustandsgrößen entsprechen,
- (b) die Mittel zur Bestimmung der nichtlinearen Funktion in Abhängigkeit von den übrigen Zustandsgrößen eine zweite Schicht von Prozessoren enthalten, auf deren Prozessoren die gewichteten Ausgänge der Prozessoren der ersten Schicht und die besagten übrigen Zustandsgrößen aufgeschaltet sind,
- (c) die Mittel zur Bildung eines Aufschaltfaktors einen zur Kombination der Ausgangssignale der Prozessoren der zweiten Schicht zur Bildung eines den Aufschaltfaktor repräsentierenden Ausgangswertes eingerichtet sind und
- (d) die Gewichte, mit denen die Ausgangssignale der ersten Schicht und die besagten übrigen Zustandsgrößen auf die Prozessoren der zweiten Schicht aufgeschaltet sind, anhand experimentell bestimmter Wertesätze der nichtlinearen Funktion so trainiert sind, daß der durch Kombination der Ausgangssignale erhaltene Aufschaltfaktor die nichtlineare Funktion annähert.
13. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) die Mittel zur Bildung eines Aufschaltfaktors eine dritte Schicht von Prozessoren enthält, auf welche die Ausgangssignale der zweiten Schicht gewichtet aufgeschaltet sind,
- (b) die Ausgangssignale der dritten Schicht wiederum gewichtet auf einen einzigen Ausgangs-Prozessor aufgeschaltet sind, der den Aufschaltfaktor liefert,
- (c) wobei die Gewichte der Aufschaltung der Ausgangssignale der zweiten Schicht auf die Prozessoren der dritten Schicht und der Aufschaltung der Ausgangssignale der dritten Schicht auf den Ausgangs-Prozessor ebenfalls durch das Trainieren bestimmt sind.
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