DE19633502A1 - Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden - Google Patents
Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von FungizidenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H3/00—Compounds containing only hydrogen atoms and saccharide radicals having only carbon, hydrogen, and oxygen atoms
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N43/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
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- C07H3/04—Disaccharides
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die neue Verwendung von Lipo-Chitooligo
sacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von bestimmten Fungiziden.
Es ist bereits bekannt, daß einige ß-ständig in 1,4-Position verknüpfte N-Acyl
glucosamine (= Lipo-Chitooligosaccharide) pflanzenwuchsregulierende Eigenschaf
ten besitzen (vgl. Science 269 (1995), 841-843). So läßt sich zum Beispiel N-Acetyl-Glucosamin-tetrasaccharid,
das an einem endständigen Glucosamin-Rest
eine trans-9-octadecenoyl (18 : 1, 9E)-Gruppe am Stickstoffatom trägt, zur Förde
rung des Wachstums von Tabakprotoplasten einsetzen. Eine Verwendung
derartiger Substanzen zur Bekämpfung von Pilzen oder eine Applikation in
Kombination mit anderen agrochemischen Wirkstoffen wurde aber bisher noch
nicht beschrieben.
Weiterhin ist schon bekannt, daß zahlreiche Azolyl-Derivate und Wirkstoffe,
welche die mitochondriale Atmungskette auf der Stufe des b/c₁-Komplexes hem
men, als Fungizide geeignet sind (vgl. EP-A 0 627 163 und WO 96-08 969). Die
Wirksamkeit dieser Stoffe ist gut, läßt aber bei niedrigen Aufwandmengen in man
chen Fällen zu wünschen übrig. Außerdem ist die Pflanzenverträglichkeit nicht
immer voll befriedigend.
Es wurde nun gefunden, daß sich Lipo-Chitooligosaccharide der Formel
in welcher
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht,
zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden aus der Klasse
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht,
zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden aus der Klasse
- A) der Azolyl-Derivate oder
- B) der Wirkstoffe, welche die mitochondriale Atmungskette auf der Stufe des b/c₁-Komplexes hemmen,
verwenden lassen.
Überraschenderweise ist die fungizide Wirksamkeit von Wirkstoffen aus den Grup
pen (A) oder (B)jeweils in Kombination mit Lipo-Chitooligosacchariden der For
mel (I) wesentlich höher als die Summe der Wirkungen der einzelnen Stoffe. Es
liegt also ein nicht vorhersehbarer, synergistischer Effekt vor und nicht nur eine
Wirkungsergänzung. Unerwartet ist auch, daß die Pflanzenverträglichkeit von Fun
giziden der Gruppen (A) und (B) durch den Einsatz von erfindungsgemäß ver
wendbaren Stoffen der Formel (I) verbessert wird.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Lipo-Chitooligosaccharide sind durch die For
mel (I) allgemein definiert.
Vorzugsweise verwendbar sind Verbindungen der Formel (I), in denen
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Doppelbin dungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Doppelbin dungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel (I), in denen
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 19 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 cis- oder trans-Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 19 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 cis- oder trans-Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
Ganz besonders bevorzugt verwendbar sind Verbindungen der Formel (I), in denen
R¹ für einen Alkenyl-Rest der Formel
R¹ für einen Alkenyl-Rest der Formel
steht
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel
steht und
n für die Zahlen 0, 1, 2, 3 oder 4 steht.
n für die Zahlen 0, 1, 2, 3 oder 4 steht.
Die Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) sind teilweise bekannt (vgl. Science
269 (1995), 841-843, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90 625-629 (1993), Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91 3122-3126 (1994) und J. Am. Chem. Soc. 114, 8701-8702
(1992)).
Man erhält erfindungsgemäß verwendbare Stoffe der Formel (I), indem man
Chitooligosaccharide der Formel
in welcher
R² und n die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit Hilfe von Deacetylase Nod B aus Rhizobium meliloti spezifisch am nicht reduzierenden Ende deacetyliert und die dabei entstehenden Aminosaccharide der Formel
R² und n die oben angegebenen Bedeutungen haben,
mit Hilfe von Deacetylase Nod B aus Rhizobium meliloti spezifisch am nicht reduzierenden Ende deacetyliert und die dabei entstehenden Aminosaccharide der Formel
in welcher
R² und n die oben angegebenen Bedeutungen haben,
entweder
R² und n die oben angegebenen Bedeutungen haben,
entweder
- a) mit Säureanhydriden der Formel
in welcher
R¹ die oben angegebenen Bedeutungen hat,
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie Acetonitril oder Dimethyl sulfoxid bei Temperaturen zwischen 20°C und 40°C umsetzt
oder - b) mit Säuren der Formel
R¹-COOH (V)in welcher
R¹ die oben angegebenen Bedeutungen hat,
in Gegenwart eines Katalysators, wie 2-Chlor-1-methyl-pyridinium-iodid, und in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie Acetonitril oder Dime thylsulfoxid, sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels, wie Triethylamin bei Temperaturen zwischen 20°C und 40°C umsetzt.
Die Lipo-Chitooligosaccharide der Formel
in welcher
R¹ die oben angegebene Bedeutung hat,
sind neu. Sie lassen sich nach den oben erwähnten Verfahren herstellen.
R¹ die oben angegebene Bedeutung hat,
sind neu. Sie lassen sich nach den oben erwähnten Verfahren herstellen.
Die Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) zeigen ein ambivalentes Löslich
keitsverhalten. So lösen sie sich sehr gut in lipophilen Solventien, wie 1-Butanol,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder einem Gemisch aus Acetonitril/Wasser
= 1 : 1 (v/v). In wäßrigen Lösungen sind Lipo-Chitooligosaccharide nur in geringer
Konzentration löslich. Mit Hilfe von wassergesättigtem 1-Butanol lassen sie sich
aus wäßrigen Lösungen extrahieren.
Substanzen der Formel (I) lassen sich zum Beispiel an einer "reversed-phase"
C₁₈-HPLC-Säule chromatographieren. Sie können mit einem linearen Acetoni
tril-Wasser Gradienten (30-80% v/v Acetonitril) von der Säule eluiert werden.
Eine dünnschichtchromatographische Trennung oder Reinigung von Lipo-Chito
oligosacchariden gelingt zum Beispiel auf Silicagel 60-Platten mit 1-Butanol/Etha
nol/Wasser = 50 : 30 : 20 als Laufmittel. Die getrennten Substanzen können auf den
Platten mit Hilfe von Diphenylamin-Anilin-Phosphorsäure Reagenz nachgewiesen
werden.
Unter Fungiziden aus der Klasse der Azolyl-Derivate sind im vorliegenden Fall
Triazolyl- bzw. Imidazolyl-Verbindungen zu verstehen, die zur Bekämpfung von
Pilzen eingesetzt werden können.
Als Verbindungen der Gruppe (A) seien vorzugsweise genannt
- (1) Azolyl-Derivate der Formel
- (2) Azolyl-Derivate der Formel
- (3) das Azolyl-Derivat der Formel
- (4) das Azolyl-Derivat der Formel
- (5) das Azolyl-Derivat der Formel
- (6) Azolyl-Derivate der Formel und
- (7) das Azolyl-Derivat der Formel
Die zuvor genannten, fungizid wirksamen Azolyl-Derivate sind bekannt (vgl. DE-
A-22 01 063, DE-A-23 24 010, DE-A-27 37 489, DE-A-30 18 866, DE-A-
25 51 560, DE-A-27 35 872, EP-A-0 047 594, DE-A-28 38 847, EP-A-0 068 813,
US-A-4 496 551, DE-A-24 29 523, DE-A-28 56 974, US-A-4 108 441, EP-A-
0 329 397 und EP-A-0 183 458.
Unter Fungiziden aus der Klasse der Wirkstoffe, welche die mitochondriale
Atmungskette auf der Stufe des b/c₁-Komplexes hemmen, sind im vorliegenden
Fall diejenigen Verbindungen zu verstehen, die in der WO 96-08 969 und den dort
zitierten Druckschriften genannt werden.
Als Beispiele für Fungizide aus der Gruppe (B) seien die Verbindungen der fol
genden Formeln genannt:
und
Die zuvor genannten Fungizide aus der Gruppe (B) sind ebenfalls bekannt (vgl.
EP-A-0 382 375 und EP-A-0 515 901).
Wenn die Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) in Bezug auf die Fungizide
aus den Gruppen (A) oder (B) in bestimmten Gewichtsverhältnissen eingesetzt
werden, zeigt sich der wirkungsverbessernde Effekt besonders deutlich. Jedoch
können die Gewichtsverhältnisse von Verbindungen der Formel (I) zu Fungiziden
aus den Gruppen (A) oder (B) in einem relativ großen Bereich variiert werden. Im
allgemeinen entfallen auf 1 Gewichtsteil an Fungizid der Gruppe (A) oder (B) 10-2
bis 10-10 Gewichtsteile, vorzugsweise 10-4 bis 10-8 Gewichtsteile an mindestens
einer Verbindung der Formel (I).
Der wirkungsverbessernde Effekt von Verbindungen der Formel (I) auf Fungizide
der Gruppe (A) oder (B) zeigt sich in einer Steigerung der Aktivität und/oder in
einer Erhöhung der Pflanzenverträglichkeit der Fungizide.
Der wirkungsverbessernde Effekt von Verbindungen der Formel (I) auf Fungizide
aus der Gruppe (A) oder (B) äußert sich beim Einsatz dieser Fungizide zur Be
kämpfung von phytopathogenen Pilzen, wie Plasmodiophoromycetes, Oomycetes,
Chytridiomycetes, Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes, Deuteromycetes
usw.
Die Anwendung von Lipo-Chitooligosacchariden der Formel (I) zur Verbesserung
der Wirksamkeit von Fungiziden der Gruppe (A) oder (B) kann nach ver
schiedenen Methoden erfolgen. Im allgemeinen verfährt man in der Weise, daß
man Pflanzen oder Saatgut zunächst mit Formulierungen von Verbindungen der
Formel (I) und entweder unmittelbar danach oder auch in einem größeren zeit
lichen Abstand, vorzugsweise nach 1 bis 48 Stunden, mit Formulierungen von
Fungiziden der Gruppe (A) oder (B) behandelt. Es ist aber auch möglich, Mi
schungen von Verbindungen der Formel (I) und Fungiziden der Gruppe (A) oder
(B) herzustellen und diese dann in Form von geeigneten Formulierungen auf die
Pflanzen oder auf Saatgut auszubringen.
Sowohl die erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen der Formel (I) als auch
Fungizide aus den Gruppen (A) oder (B) bzw. Mischungen aus Verbindungen der
Formel (I) mit Fungiziden aus den Gruppen (A) oder (B) können in die üblichen
Formulierungen überführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pul
ver, Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen in polymeren
Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, sowie ULV-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Ver
mischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter
Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls
unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder
Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung
von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als
Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im
wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol oder Alkylnaphthaline,
chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlor
benzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Cyclohexan, oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder
Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone, wie Aceton, Methylethylketon,
Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dime
thylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen
Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei
normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z. B. Aerosol-
Treibgas, wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie Butan, Propan, Stickstoff und
Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z. B. natürliche Gesteins
mehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit, Montmorillonit
oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kiesel
säure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen
in Frage: z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Mar
mor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen
und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl,
Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel. Als Emulgier- und/oder schaum
erzeugende Mittel kommen in Frage: z. B. nichtionogene und anionische Emulga
toren, wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkohol-Ether, z. B.
Alkylarylpolyglykol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Ei
weißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage: z. B. Lignin-Sulfitablaugen
und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxy-methylcellulose, natür
liche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet
werden, wie Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie natürliche
Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine, und synthetische Phospholipide.
Weitere Additive können mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B. Eisenoxid, Titanoxid,
Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalo
cyaninfarbstoffe und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer,
Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichts
prozent an Wirkstoffen bzw. an Wirkstoffkombination, vorzugsweise zwischen 0,5
und 90%.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen kön
nen in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vor
liegen, wie Fungizide, Insektizide, Akarizide und Herbizide, sowie in Mischungen
mit Düngemitteln oder Pflanzenwachstumsregulatoren.
Die einzelnen Wirkstoffe bzw. die Wirkstoffkombinationen können in Form ihrer
Formulierungen oder den daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchs
fertige Lösungen, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen, Suspensionen, Spritzpul
ver, lösliche Pulver und Granulate, angewendet werden.
Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Gießen, Verspritzen,
Versprühen, Verstreuen, Verstreichen, Trockenbeizen, Feuchtbeizen, Naßbeizen,
Schlämmbeizen, Inkrustieren oder Tauchen.
Bei der Behandlung von Pflanzenteilchen können die Gesamtkonzentrationen an
Verbindungen der Formel (I) und an Fungiziden der Gruppe (A) oder (B) in den
Anwendungsformen in einem großen Bereich variiert werden. Sie liegen im allge
meinen zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,001%.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen (Summe von
Verbindungen der Formel (I) und Fungiziden der Gruppe (A) oder (B)) von 0,001
bis 50 g je Kilogramm Saatgut, vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.
Bei der Behandlung des Bodens sind Gesamtkonzentrationen an Verbindungen der
Formel (I) und an Fungiziden der Gruppe (A) oder (B) von 0,00001 bis
0,1 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,0001 bis 0,02 Gewichtsprozent am
Wirkungsort erforderlich.
Die Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden der Gruppe (A) oder (B) durch
Verbindungen der Formel (I) geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor.
Während die einzelnen Wirkstoffe bei separater Anwendung Schwächen aufwei
sen, geht aus den Tabellen der folgenden Beispiele eindeutig hervor, daß die ge
fundene Wirkung bzw. Pflanzenverträglichkeit beim Einsatz von Verbindungen der
Formel (I) besser ist als die Summe der Wirkungen der einzelnen Stoffe.
In den folgenden Verwendungsbeispielen wurden die Verbindungen der
nachstehend angegebenen Formeln eingesetzt.
Die Anwendung der Wirkstoffe auf das Saatgut erfolgt in einer Kombination aus
Tauchung in einer wäßrigen Lösung und Beizung in einem fertigen. Feucht
beizmittel (FS).
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Tauchlösung verdünnt man 1 Gewichtsteil an
Verbindung der Formel (I) mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Zur Beizung verwendet man ein handelsübliches Feuchtbeizmittel, das den fungi
ziden Wirkstoff enthält und durch Verdünnen mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration gebracht wird.
Im einzelnen verfahrt man in der Weise, daß man das Saatgut (Weizen) zunächst
3 Minuten lang in die wäßrige Tauchlösung gibt. Anschließend erfolgt die Bei
zung, indem man das Saatgut 3 Minuten lang mit dem Beizmittel in einer ver
schlossenen Glasflasche schüttelt.
Den so behandelten Weizen sät man mit 3 × 12 Korn 2 cm tief in eine Standard
erde. 7 Tage nach der Aussaat, wenn die jungen Pflanzen ihr erstes Blatt entfaltet
haben, werden sie mit Sporen von Erysiphe graminis f.sp. tritici bestäubt.
Die Pflanzen werden in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von ca. 20°C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80% aufgestellt, um die Entwicklung
von Mehltaupusteln zu begünstigen.
12 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung. Dabei bedeutet 0% ein
Wirkungsgrad, der demjenigen der Kontrolle entspricht, während ein Wirkungs
grad von 100% bedeutet, daß kein Befall beobachtet wird.
Um Synergismus zwischen den in diesem Versuch verwendeten Wirkstoffen
aufzuzeigen, wurden die Resultate nach der von R.S. Colby beschriebenen Me
thode (Calculating Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combina
tions; Weeds 15, 20-22; 1967) ausgewertet. Der erwartete Wirkungsgrad in %, be
zogen auf die unbehandelte Kontrolle, wurde gemäß der Gleichung
berechnet. Dabei bedeuten X bzw. Y den Wirkungsgrad - ausgedrückt in %, bezo
gen auf die unbehandelte Kontrolle, - den die beiden Präparate bei einer getrenn
ten Anwendung erzielen. Ist der tatsächliche Wirkungsgrad der Wirkstoftkombina
tion größer als der nach der oben angeführten Formel errechnete Wert für den er
warteten Wirkungsgrad (E), so ist die Wirkung überadditiv, d. h. es liegt ein syner
gistischer Effekt vor.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der fol
genden Tabelle hervor.
Die Anwendung der Wirkstoffe auf das Saatgut erfolgt in einer Kombination aus
Tauchung in einer wäßrigen Lösung und Beizung in einem fertigen Feucht
beizmittel (FS).
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Tauchlösung verdünnt man 1 Gewichtsteil an
Verbindung der Formel (I) mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Zur Beizung verwendet man ein handelsübliches Feuchtbeizmittel, das den fungi
ziden Wirkstoff enthält und durch Verdünnen mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration gebracht wird.
Im einzelnen verfährt man in der Weise, daß man das Saatgut (Gerste) zunächst
3 Minuten lang in die wäßrige Tauchlösung gibt. Anschließend erfolgt die Bei
zung, indem man das Saatgut 3 Minuten lang mit dem Beizmittel in einer ver
schlossenen Glasflasche schüttelt.
Die so behandelte Gerste sät man mit 3 × 12 Korn 2 cm tief in eine Standarderde.
7 Tage nach der Aussaat, wenn die jungen Pflanzen ihr erstes Blatt entfaltet
haben, werden sie mit einer Konidiensuspension von Pyrenophora teres besprüht.
Anschließend verbleiben sie 48 Stunden bei 20°C und 100% relativer Luft
feuchtigkeit in einer Inkubationskabine.
Die Pflanzen werden in einem Gewächshaus bei einer Temperatur von ca. 20°C
und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 80% aufgestellt.
8 Tage nach der Inokulation erfolgt die Auswertung. Dabei bedeutet 0% ein Wir
kungsgrad, der demjenigen der Kontrolle entspricht, während ein Wirkungsgrad
von 100% bedeutet, daß kein Befall beobachtet wird.
Um Synergismus zwischen den in diesem Versuch verwendeten Wirkstoffen
aufzuzeigen, wurden die Resultate nach der von R.S. Colby beschriebenen Me
thode (Calculating Synergistic and Antagonistic Responses of Herbicide Combina
tions; Weeds 15, 20-22; 1967) ausgewertet. Der erwartete Wirkungsgrad in %, be
zogen auf die unbehandelte Kontrolle, wurde gemäß der Gleichung
berechnet. Dabei bedeuten X bzw. Y den Wirkungsgrad - ausgedrückt in %, bezo
gen auf die unbehandelte Kontrolle, - den die beiden Präparate bei einer getrenn
ten Anwendung erzielen. Ist der tatsächliche Wirkungsgrad der Wirkstoffkombina
tion größer als der nach der oben angeführten Formel errechnete Wert für den er
warteten Wirkungsgrad (E), so ist die Wirkung überadditiv, d. h. es liegt ein syner
gistischer Effekt vor.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der fol
genden Tabelle hervor.
Lösungsmittel: 47 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 3 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether
Emulgator: 3 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Ge
wichtsteil an Verbindung der Formel (I) mit den angegebenen Mengen an Lö
sungsmittel und Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die
gewünschte Konzentration (Zubereitung A).
Zur Herstellung einer weiteren zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man
1 Gewichtsteil an fungizidem Wirkstoff mit den angegebenen Mengen an Lösungs
mittel und Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte
Konzentration (Zubereitung B).
Zur Prüfung werden junge Pflanzen entweder
- a) mit einer Zubereitung (A) oder
- b) mit einer Zubereitung (B) oder
- c) zunächst mit einer Zubereitung (A) und 24 Stunden später mit einer Zu bereitung (B)
jeweils taufeucht besprüht. Anschließend werden die Pflanzen in einem Gewächs
haus bei 20°C aufgestellt.
Nach 6 Tagen erfolgt die Auswertung. Dabei werden die Pflanzen auf Schäden
wie Wuchsbeeinträchtigungen beurteilt. Angegeben wird der Zuwachs der Pflanzen
in %. Dabei bedeutet:
100% : Zuwachs wie bei der unbehandelten Kontrolle
0% : kein Zuwachs
0% : kein Zuwachs
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der fol
genden Tabelle hervor.
Lösungsmittel: 47 Gewichtsteile Aceton
Emulgator: 3 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether
Emulgator: 3 Gewichtsteile Alkylarylpolyglykolether
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Ge
wichtsteil an Verbindung der Formel (I) mit den angegebenen Mengen an Lö
sungsmittel und Emulgator und verdünnt das Konzentrat mit Wasser auf die
gewünschte Konzentration (Zubereitung A).
Zur Herstellung einer weiteren zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung verdünnt man
eine handelsübliche Formulierung an fungizidem Wirkstoff mit Wasser auf die ge
wünschte Konzentration (Zubereitung B).
Zur Prüfung werden junge Pflanzen entweder
- a) mit einer Zubereitung (A) oder
- b) mit einer Zubereitung (B) oder
- c) zunächst mit einer Zubereitung (A) und 24 Stunden später mit einer Zu bereitung (B)
jeweils taufeucht besprüht. Anschließend werden die Pflanzen in einem Gewächs
haus bei 20°C aufgestellt.
Nach 6 Tagen erfolgt die Auswertung. Dabei werden die Pflanzen auf Schäden
wie Wuchsbeeinträchtigungen beurteilt. Angegeben wird der Zuwachs der Pflanzen
in %. Dabei bedeutet:
100% : Zuwachs wie bei der unbehandelten Kontrolle
0% kein Zuwachs
0% kein Zuwachs
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen aus der fol
genden Tabelle hervor.
β-1,4-tetra-N-Acetyl-D-Glucosamin-tetra-saccharid wird mit Hilfe von Deacetylase
Nod B aus Rhizobium meliloti an der nicht-reduzierenden Endgruppe deacetyliert.
Das dabei entstehende Amino-saccharid wird chromatographisch gereinigt.
Eine Lösung von 51 µmol Elaidinsäure in 1 ml Acetonitril wird bei Raumtempera
tur mit 56 µmol Triethylamin und 51 µmol 2-Chlor-1-methyl-pyridimum-iodid
versetzt. Das Gemisch wird unter Argonatmosphäre 15 Minuten bei 30°C gerührt
und dann mit einer Lösung von 17 µmol des oben genannten Amino-saccharids in
2 ml Dimethylsulfoxid versetzt. Man rührt weitere 2 Stunden bei 30°C unter
Argonatmosphäre und arbeitet dann auf, indem man eine HPLC-Reinigung an
einer präparativen Säule mit Acetonitril als Elutionsmittel durchführt. Das Lipo-Chitooligosaccharid
der Formel (I-1) wird dabei in einer Ausbeute von 15
Gewichtsprozent erhalten.
Nach der zuvor beschriebenen Methode werden auch die in den folgenden
Beispielen genannten Stoffe hergestellt.
Claims (11)
1. Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden der Formel
in welcher
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht,
zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden aus der Klasse
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht,
zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden aus der Klasse
- A) der Azolyl-Derivate
oder - B) der Wirkstoffe, welche die mitochondriale Atmungskette auf der Stufe des b/c₁-Komplexes hemmen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) einsetzt, in denen
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) einsetzt, in denen
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 19 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 cis- oder trans-Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
R¹ für Alkenyl-Reste mit 2 bis 19 Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 cis- oder trans-Doppelbindungen steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für ganze Zahlen von 0 bis 4 steht.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) einsetzt, in denen
R¹ für einen Alkenyl-Rest der Formel steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für die Zahlen von 0, l, 2, 3 oder 4 steht.
R¹ für einen Alkenyl-Rest der Formel steht,
R² für Wasserstoff oder für einen Rest der Formel steht und
n für die Zahlen von 0, l, 2, 3 oder 4 steht.
5. Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden der Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden aus der Klasse
der Azolyl-Derivate der Formel
oder der Formel
oder der Formel
oder der Formel
oder der Formel
oder der Formel
oder der Formel
6. Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden der Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden der Formel
aus der Klasse (B).
7. Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen, dadurch gekennzeichnet, daß man
Lipo-Chitooligosaccharide der Formel (I) gemäß Anspruch 1 und Fungizide
aus der Klasse
- A) der Azolyl-Derivate oder
- B) der Wirkstoffe, welche die mitochondriale Atmungskette auf der Stufe des b/c₁-Komplexes hemmen,
auf die Pilze und/oder deren Lebensraum ausbringt.
8. Lipo-Chitooligosaccharide der Formel
in welcher
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht.
R¹ für Alkenyl mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen steht.
9. Verfahren zur Herstellung von Lipo-Chitooligosacchariden der Formel (Ia)
gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ein N-Acetylglucos
amin der Formel
mit Hilfe von Deacetylase Nod B aus Rhizobium meliloti deacetyliert und
das dabei entstehende Glucosamin der Formel
entweder
- a) mit Säureanhydriden der Formel
in welcher
R¹ die oben angegebenen Bedeutungen hat,
in Gegenwart eines Verdünnungsmittels umsetzt
oder - b) mit Säuren der Formel
R¹-COOH (V)in welcher
R¹ die oben angegebenen Bedeutungen hat,
in Gegenwart eines Katalysators und in Gegenwart eines Verdünnungs
mittels sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurebindemittels umsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996133502 DE19633502A1 (de) | 1996-08-20 | 1996-08-20 | Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden |
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DE1996133502 DE19633502A1 (de) | 1996-08-20 | 1996-08-20 | Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7803102
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DE1996133502 Withdrawn DE19633502A1 (de) | 1996-08-20 | 1996-08-20 | Verwendung von Lipo-Chitooligosacchariden zur Verbesserung der Wirksamkeit von Fungiziden |
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