-
Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Detektion von Objekten
auf ebenen Flächen,
insbesondere Straßen,
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist aus der Literatur bereits
ein solches Verfahren zur Hinderniserkennung mithilfe einer Sterokameraanordnung
bekannt (Proceedings of the 5th ICCV, June 1995 „An integrated stereo-based
approach to automatic vehicle guidance", Luong, Weber, Koller und Malik). Diese
Veröffentlichung
beschreibt ein Verfahren zur videogestützten automatischen Fahrzeugführung. Dabei
wird die Straße
mit einer Stereokameraanordnung beobachtet und Hindernisse, wie
z.B. vorausfahrende Fahrzeuge mit der Stereokamera erkannt und verfolgt.
Zur Erkennung möglicher
Hindernisse wird die Disparität
zwischen den vorverarbeiteten Stereobildern bestimmt. Bildpunkte
mit der Disparität
Null werden als zur Straße zugehörig angenommen
und für
die Hinderniserkennung nicht weiter betrachtet. Die Straße wird
dabei als Ebene angesehen. Objekten oberhalb der Straßenebene
sind Bildpunkte mit von Null verschiedenen Disparitäten zugeordnet.
Es werden Bildpunkte mit Disparitäten größer einem bestimmten Schwellwert
gesucht und in einen Objektmaske eingetragen. Um die beiden Bilder
der Straßenebene
in Bezug auf die unterscheidlichen Perspektiven der Stereokameras
zur Deckung zu bringen, wird nach dem Stand der Technik eine Helmholtz-Scherung
durchgeführt.
-
Dabei
wird davon ausgegangen, daß die
beiden Blickrichtungen keine Rotation zueinander aufweisen. Ferner
wird davon ausgegangen, daß die x-Komponente
des Ebenenvektors Null ist, d. h. ein Wanken der Stereokameraanordnung
wird nicht berücksichtigt.
Durch den vereinfachten Ansatz müssen lediglich
zwei geometrische Parameter bestimmt werden. Bei einem Wanken der
Anordnung gegenüber
der Straße
können
fälschlicherweise
Teile der Straße
bereits als Objekte erkannt werden. Zur Bestimmung der Stereodisparität wird ein
Korrelationsverfahren verwendet.
-
Aus
Faugeras, Lustman, „Motion
and Structure from motion in a piecewise planar environment", Int. J. of Pattern
Recognition and Artifical Intelligence, Vol 2, No. 3, 1988, p 485ff
ist ein Ebenen-Abbildungs-Modell bekannt. Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 43 11 972 offenbart ein
Verfahren zur Detektion von Änderungen
in Bewegtbildern. Ein Verfahren zur Ermittlung von Verschiebungsvektoren
ist aus der Veröffentlichung "Zuverlässigkeit
und Effizienz von Verfahren zur Verschiebungsvektorschätzung" (DAGM 95, Bielefeld,
Mester, Hötter)
bekannt.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift
DE 40 15 959 A1 offenbart eine Anordnung
zur Erkennung von Hindernissen, wobei zwei im Abstand angeordnete Videokameras
Videosignale erzeugen.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Objekte genauer zu detektieren
und Fehldetektionen zu reduzieren.
-
Vorteile der Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß der
vollständige, dreidimensionale
Ebenenvektor n → bestimmt wird und damit ein Wanken in der Stereokameraanordnung berücksichtigt
wird, wodurch Objekte genauer detektiert und Fehldetektionen reduziert
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
hat weiterhin den Vorteil, daß die
beiden Blickrichtungen der Kameras einen Rotation zueinander aufweisen
können.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Ebenenparameter der Straße über Verschiebungsvektoren
zwischen den Bildbereichen zweier Videoaufnahmen berechnet werden.
Vorteilhafterweise kann aus den geschätzten Verschiebungsvektoren,
die zweidimensionale Vektoren sind, der dreidimensionale Ebenenvektor
abgeleitet werden. Dadurch erhält
man eine Schätzung des
Ebenenvektors n →. Der Ebenenvektor n → wird zusammen mit geometrischen
Größen der
Stereokameraanordnung zur Bestimmung der Modellparameter a → benutzt.
Die Modellparamater a → beschreiben die Abbildung der Ebene zwischen
den Bildern der Stereokameranordnung. Das Verfahren, einer Schätzung des
Ebenenvektors ist gegenüber
einer Schätzung
der gesamten
-
Modellparameter a →i robuster, da weniger Parameter berechnet
werden und der Einfluß von
Störgrößen geringer
wird. Der Ebenenvektor erlaubt auch im Gegensatz zu den Modellparametern a → eine
direkte physikalische Interpretation und Beurteilung.
-
Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
ist eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung des im Hauptanspruchs
angegebenen Verfahrens möglich.
-
Vorteilhafterweise
werden zur Reduzierung des Rechenaufwands nur solche Bildbereiche
ausgewertet, die für
die Objekterkennung in der Straßenszene
relevant sind. Der zu bearbeitende Bildbereich wird dabei auf die
Fahrbahn eingegrenzt. Dadurch wird die rechenzeitintensive Messung
der Verschiebungsvektoren auf im Vergleich zur gesamten Bildfläche prozentual
kleine Bildbereiche beschränkt.
Die Berücksichtigung
der örtlichen
Verteilung verhindert eine Verfälschung
des Regressionsergebnisses.
-
Vorteilhafterweise
wird der Verschiebungsvektor in einem zweidimensionalen Suchbereich
geschätzt.
-
Darüberhinaus
hat das Verfahren den Vorteil, daß zur Bestimmung der Dispärität ein statistischer
Ansatz verwendet wird, der eine Zuverlässigkeit bestimmter Disparitäten berücksichtigt.
-
Es
ist dabei von Vorteil, die Verschiebungsvektoren auf ihre Zuverlässigkeit
zu überprüfen und damit
der Schätzung
eine gewisse Gewichtung zu verleihen. Dabei werden Punktmessungen
und Linienmessungen unterschieden.
-
Der
erfindungsgemäße Verfahrensablauf
der Objektdetektion weist mehrere Vorteile auf. Zur Stabilisierung
der Ebenenvektorbestimmung wird die Zuverlässigkeit der in die Regression
eingehenden Verschiebungsvektoren berücksichtigt. Zudem wird die
Schätzgenauigkeit
bei der Ermittlung des Ebenenvektors ausgewertet. Bei geringer Schätzgenauigkeit
werden die im vorhergehenden Zeitpunkt bestimmten Ebenenvektoren
zur Berechnung des aktuellen Ebenenvektors stärker berücksichtigt. Es wird eine Vorkompensation
der Straßenebene
mit den Kompensationsparametern a →, die aus dem vorhergehenden Durchlauf
des Verfahrens stammt, vorgenommen. Dadurch ist bereits eine Anpassung
an den aktuellen Straßenzustand
erreicht. Die vorzunehmende Helligkeitsanpassung der beiden Bilder
der Stereokameraanordnung vermeidet systematische Fehler beim Vergleich
von Grauwerten zwischen den beiden Bildern aufgrund von unterschiedlichen
Helligkeitsparametern der beiden Kameras.
-
Bei
der Umrechnung eines Bildes einer Kamera der Sterokameraanordnung
in die Perspektive der anderen Kamera wird vorteilhafterweise ein
auf Geradenschnittpunkten basierendes Verfahren verwendet, welches
gegenüber
der Umrechung jedes einzelnen Pixels unter Anwendung der Modellparameter-Abbildungsgleichungen
rechenzeiteffizienter ist.
-
Vorteilhafterweise
sind die Kameras horizontal oder vertikal linear angeordnet, so
daß nur
ein eindimensionaler Verschiebungsvektor in horizontaler oder vertikaler
Richtung geschätzt
werden muß,
was eine zusätzliche
Stabilisierung und eine Reduzierung der Rechenzeit bewirkt.
-
Zeichnung
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigen 1 ein Ablaufdiagramm zum Ausführungsbeispiel, 2 ein Ablaufdiagramm
zur Bestimmung der neuen Kompensationsparameter, 3 ein
Ablaufdiagramm zur Auswahl relevanter Bildbereiche, 4 ein
Ablaufdiagramm zur Bestimmung der Ebenenparameter und 5 eine
Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens. 6 zeigt schematisch die geometrische
Anordnung der Bildaufnahmeeinheiten.
-
Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
-
5 zeigt
eine Vorrichtung zur Objektdetektion aus Stereobildfolgen bewegter
Kameras. Die Stereokameraanordnung 1 ist über eine
Datenleitung mit der Recheneinheit 2 verbunden und besteht
aus einer rechten und einer linken Bildaufnahmeeinheit, die aus
unterschiedlichen Blickwinkeln dieselbe Straßenszene beobachten. Die Recheneinheit 2 ist über weitere
Datenleitungen 6 mit einer Eingabeeinheit 3, einen
Speicher 4 und einem Bildschirm 5 verbunden.
-
Die
geometrische Anordnung der Bildaufnahmeeinheiten ist in 6 schematisch
dargestellt. In jeder Bilddaufnahmeeinheit liegt ein Koordinatensystem,
wobei die x-Achse parallel zur horizontalen Achse des Bildes, die
y-Achse parallel
zur vertikalen Achse des Bildes und die z-Achse senkrecht auf beiden in Blickrichtungen
der Bildaufnahmeeinheit liegt. Der Ursprung des t → Koordinatensystems
der rechten Bildaufnahmeeinheit ist gegenüber dem Ursprung des Koordinatensystems
der linken Bildaufnahmeeinheit um den Translationsvektor t → = (tx ty tz)T verschoben. Weiterhin können beide Bildaufnahmeeinheiten
beliebig gegeneinander verdreht sein, was durch die Rotationsmatrix
R beschreiben wird. Voraussetzung ist lediglich, daß sie noch
dieselbe Straßenszene
aufzeichnen.
-
1 bis 4 zeigen
Ablaufdiagramme, die einen Verfahrensablauf beschreiben, welcher
im Ausführungsbeispiel
realisiert ist. Das Programm für den
Verfahrensablauf ist auf dem Speicher 4 abgelegt und wird
von der Recheneinheit 2 ausgeführt. Ergebnisse, die aus dem
Programmablauf erzielt werden, werden auf dem Bildschirm 5 dargestellt. Über die
Eingabeeinheit 3 kann das Programm in seinem Ablauf beeinflußt werden.
Die Stereokameraanordnung 1 liefert die Fernsehbildfolgen
einer Straßenszene.
Eingang in die weiteren Berechnungen nimmt ein Ebenen-Abbildungs-Modell,
das aus der Literatur hinlänglich
bekannt ist und nicht weiter beschrieben werden muß (Faugeras,
Lustman, „Motion
and Structure from motion in a piecewise planar environment", Int. J. of Pattern
Recognition and Artifical Intelligence, Vol 2, No. 3, 1988, p 485ff).
-
In 1 wird
schematisch der Programmablauf zur Objektdetektion aus Stereobildfolgen
bewegter Kameras dargestellt. Eingangssignale zum Zeitpunkt i sind
das Bild links Sl,i und das Bild rechts
Sr,i. Dies sind zwei Bilder, die eine identische
Straßenszene
zum selben Zeitpunkt i aus unterschiedlichen Perspektiven abbilden.
-
Das
Bild rechts wird, um Helligkeitsunterschiede zwischen den Bildern
auszugleichen, die durch unterschiedliche Eigenschaften der Bildaufnahmeeinheiten
(Blende, Verstärkung,
etc.) oder die unterschiedlichen Perspektiven verursacht werden, zuerst
mit dem Parametersatz h →
i–1 = (h
1,i–1 h
2,i–1)
T an die Helligkeit des linken Bildes angeglichen
7.
Bei dieser Helligkeitsadaption ergibt sich für die Helligkeit aller Bildpunkte
s
r,i des Bildes rechts S
r,i eine
neue Helligkeit s
rh,i im angepaßten Bild
S
rh,i durch die Zuweisungsvorschrift:
-
Der
Parametersatz h →i–1 wird aus dem vorhergehenden
Schleifendurchlauf zum Zeitpunkt i – 1 übernommen. Handelt es sich
um den ersten Durchlauf zum Zeitpunkt i = 0, so werden initiale
werte vorgegeben.
-
Da
die Straße
als Ebene approximiert wird, wird im nächsten Schritt das Bild rechts über das Ebenen-Abbildungs-Modell
in das Bild links projiziert, d. h. im projizierten rechten Bild
Srv,i erscheint die Straßenebene aus der Perspektive
der linken Bildaufnahmeeinheit. Für diese Vorkompensation 8 werden
die alten Parameter a →i–1 des Straßenmodells
aus dem vorhergehenden Schleifendurchlauf zum Zeitpunkt i – 1 übernommen.
Handelt es sich um den ersten Durchlauf zum Zeitpunkt i = 0, so
werden initiale Werte vorgegeben. Diese Vorkompensation wird nicht
auf dem gesamten Bild ausgeführt,
sondern, um Rechenzeit zu sparen, nur auf relevanten Teilbereichen
des Bildes.
-
Die
Abbildungsvorschriften für
die Kompensation bestehen aus zwei gebrochen rationalen Funktionen.
Ein Punkt P1 = (x1 y1)T im unkompensierten
Bild wird abgebildet in einen Punkt P2 =
(x2 y2)T = f →(P1) im kompensierten Bild, wobei f → aus den
zwei skalaren gebrochen rationalen Funktionen besteht. Zur Reduzierung
der Rechenzeit wird ein Verfahren verwendet, welches die Eigenschaft
der Kompensation berücksichtigt,
daß Geraden
wieder in Geraden abgebildet werden. Jeder Punkt P1 wird
aufgefaßt
als Schnittpunkt der horizontalen Geraden, die durch y1 verläuft, und
der vertikalen Geraden, die durch x1 verläuft. Jetzt
muß nur
für die
Geraden eine gebrochen rationale Funktion berechnet werden, und
jeder einzelne Punkt P2 ergibt sich aus
einer einfachen Schnittpunktberechnung, die schneller als die direkte Berechnung
auszuführen
ist.
-
Aufgrund
der Bewegung der Stereokameraanordnung gegenüber dem vorhergehenden Schleifendurchlauf
müssen
die Vorkompensationsparameter a →i–1 nachgeführt werden.
Dies wird im Schritt Bestimmung der neuen Kompensationsparameter 9 durchgeführt. Die
Beschreibung dieses Schrittes erfolgt in 2. Er liefert
die neuen Kompensationsparameter a →i. In diesen
neuen Kompensationsparametern ist eine Veränderung, verursacht durch die
Bewegung der Stereokameraanordnung, berücksichtigt. Sie beschreiben
die aktuelle Abbildung von der rechten zu linken Kamera unter Berücksichtigung
der aktuellen Lage der Stereokameraanordnung zur Straße.
-
Mit
den neuen Kompensationsparametern a →i wird
eine endgültige
Kompensation des rechten helligkeitsadaptierten Bildes Srh,i in das rechte kompensierte Bild Srk,i vorgenommen. Diese Kompensation 10 verläuft nach
demselben Prinzip wie die Vorkompensation. Auch hier wird die Kompensation
auf Teilbereiche des Bildes beschränkt. Es wird nur dort kompensiert,
wo Objekte auftreten können
und weiterhin diese Objekte in einem Bildbereich liegen, der für das Gesamtverfahren
relevant ist.
-
Im
Schritt der Objektdetektion
11 werden das Bild links S
l,i und das rechte kompensierte Bild S
rk,i verglichen. Da das Bild rechts mit einem
Ebenen-Abbildungs-Modell kompensiert wurde, sind beide vorliegenden
Bilder in der Straßenebene
näherungsweise
identisch. Signifikante Unterschiede in den Bildern werden deshalb
darauf zurückgeführt, daß Abweichungen
zur Straßenebene
vorliegen. Diese Abweichungen werden in der Objektmaske S
o,i als Objekte eingetragen. Für die Änderungsdetektion
wird ein pixelgenaues Verfahren, die 13-Schwellen-Methode, verwendet,
wobei der Detektionsbereich auf denselben Bereich eingeschränkt wird,
der auch schon bei der vorhergehenden Kompensation verwendet wurde.
Dieses Verfahren wird in der
DE
43 11 972 bereits beschrieben. Die entstandene Objektmaske
bildet das Ergebnis des Verfahrens und enthält alle Objekte der Straßenszene.
-
Im
letzten Schritt werden die Parameter zur Helligkeitsadaption h →i 12 bestimmt, die im nächsten Schleifendurchlauf
zur Helligkeitsadaption verwendet werden. Hierbei werde Bereiche,
die nicht in der Objektmaske markiert wurden, in dem Bild links
Sl,i und dem rechten kompensierten Bild
Srk,i verglichen. Aus diesem Vergleich wird
dann der Parametersatz h →i berechnet. Grundlage
für diese
Berechnung ist wahlweise eine Histogrammauswertung der Helligkeitsverteilung
in beiden Bildern, oder der Vergleich von einzelnen einander zugehörigen Pixeln
aus beiden Bildern, wobei die Parameter h →i dann
durch eine lineare Regression ermittelt und gespeichert 13 werden.
-
Hiermit
ist ein Schleifendurchlauf beendet, und der nächste Schleifendurchlauf beginnt,
wobei ein neues Bildpaar Bild links Sl,i+1 und
Bild rechts Sr,i+1 von der Stereokameraanordnung
verwendet wird.
-
In 2 wird
die Bestimmung der neuen Kompensationsparameter näher erläutert. Eingänge der
Berechnung sind das Bild links Sl,i, das
rechte vorkompensierte Bild Srv,i und die
Vorkompensationsparamter a →i–1 aus dem letzten Schleifendurchlauf zum
Zeitpunkt i – 1.
Zuerst werden aus dem Bild links Sl,i und
dem rechten vorkompensierten Bild Srv,i relevante
Bildbereiche B →i ausgewählt 14, die nach ihrem Informationsgehalt
geordnet sind. Die Auswahl der Bereiche wird in 3 näher erläutert.
-
In
diesen Bildbereichen werden dann blockweise Verschiebungsvektoren D →M,i ermittelt 15, die eine Verschiebung
zwischen dem Bild links Sl,i und dem rechten
vorkompensierten Bild Srv,i angeben. Dazu
wird das in der Veröffentlichung „Zuverlässigkeit
und Effizienz von Verfahren zur Verschiebungsvektorschätzung" (DAGM 95, Bielefeld,
Mester, Hötter)
beschriebene Verfahren verwendet. Da die Bildbereiche nach abnehmendem
Informationsgehalt geordnet sind, kann eine beliebige Anzahl an
Blöcken vorgegeben
werden, an denen eine Verschiebungsvektorschätzung erfolgen soll. Diese
Anzahl darf natürlich
die maximale Anzahl an gefundenen relevanten Blöcken nicht überschreiten. Die Blöcke werden dem
Informationsgehalt nach abgearbeitet. In dem verwendeten Displacementschätzverfahren
werden dabei über
ein stochastisches Modell den Verschiebungsvektoren Zuverlässigkeiten
zugeordnet, die für die
Beurteilung der Vektoren verwendet werden. Die Schätzung findet
in zwei Dimensionen statt, wobei der Suchbereich für mögliche Vektoren
in horizontaler und vertikaler Richtung frei vorgegeben werden kann.
Allgemein sind drei Fälle
zu unterscheiden.
- 1. Die Schätzung ist
eine Punktmessung, d. h. es wird für den betrachteten Block ein
Verschiebungsvektor geschätzt,
dessen Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu den anderen möglichen
Vektoren sehr hoch und dessen Zuverlässigkeit damit sehr groß ist.
- 2. Die Schätzung
ist eine Linienmessung. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit
Für viele
verschiedene Vektoren gleich groß, wobei die Abhängigkeit
zwischen den x- und y- Komponenten dieser
Vektoren durch einen linearen Zusammenhang beschrieben werden kann.
- 3. Die Schätzung
ist unzuverlässig
und wird verworfen. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit für viele
verschiedene Vektoren gleich groß, ohne daß die Abhängigkeit zwischen deren Komponenten
durch einen linearen Zusammenhang beschrieben werden kann.
-
Wird
eine unzuverlässige
Schätzung
ermittelt, so kann aus der Blockliste ein weiterer Block zur Schätzung herangezogen
werden, damit die Anzahl an zuverlässig gemessenen Verschiebungsvektoren, seien
es Punkt- oder Linienmessungen, erreicht wird.
-
Als
nächstes
werden die Verschiebungsvektoren an die beiden unkompensierten Bilder
angepaßt.
D. h., es werden mit den Vorkompensationsparamtern a →i–1 und
den Verschiebungsvektoren D →M,i neue Verschiebungsvektoren D →i derart berechnet 16, daß diese
neuen Verschiebungsvektoren D →i die Verschiebung
der Blöcke
von Bild links Sl,i nach dem rechten helligkeitsadaptierten
Bild Srh,i angeben.
-
Aus
den Verschiebungsvektoren D →i, die aus einer
Punkt- oder Linienmessung stammen, werden dann drei Ebenenparamter n →i ermittelt 17, welche die Lage
der Straße
in Bezug zu der Stereokameraanordnung beschreiben. Näheres hierzu
beschreibt 4. Aus diesen Ebenenparametern n →i und den relativ zueinander bekannten Perspektiven
der beiden Bildaufnahmeeinheiten der Stereokameraanordnung können die
erforderlichen aktuellen Kompensationsparameter a →i berechnet
werden 18.
-
In 3 wird
dargestellt, wie aus dem Bild links Sl,i und
dem rechten vorkompensierten Bild Srv,i relevante Bildbereiche
ausgewählt
werden. zuerst werden aus dem Bild links Sl,i und
dem rechten vorkompensierten Bild Srv,i Bildbereiche
ermittelt 19, die zu der Straßenebene gehören. Diese
Bereiche werden dann in rechteckige Teilbereiche fester Größe (im weiteren
kurz Blöcke
genannte) Gi eingeteilt, die sich überlappen
dürfen.
Für jeden
dieser Blöcke
Gi wird dann im Bild links Sl,i ein
Texturmaß Ti bestimmt 20. Dieses Texturmaß wird aus
den Gradienten des Bildsignals innerhalb eines Blockes in horizontaler und
vertikaler Richtung berechnet.
-
Um
den Aufwand für
eine Verschiebungsvektorenschätzung
zu minimieren, werden die Blöcke
nach ihrem Informationsgehalt geordnet 21. Hierbei wird
sowohl die Textur des jeweiligen Blockes, als auch die örtliche
Verteilung der ausgewählten
Blöcke berücksichtigt.
Hierdurch wird sichergestellt, daß die Blöcke, für die jeweils eine Verschiebungsvektorschätzung durchgeführt wird,
einerseits genügend Textur
besitzen, um eine sinnvolle Schätzung
durchführen
zu können,
und andererseits eine gute örtliche Verteilung über das
Bild aufweisen, so daß die
Verschiebungsvektoren repräsentativ
für das
gesamte Bild sind. Hiermit sind die relevanten Bildbereiche B →i ihrem Informationsgehalt nach geordnet
und für
die Verschiebungsvektorschätung
bekannt.
-
4 beschreibt,
wie aus den ermittelten Verschiebungsvektoren D →i die
Ebenenparameter n →i bestimmt werden. Zu Beginn
werden die Modellparameter n →m,i und deren
Zuverlässigkeit σ →n,i aus den Verschiebungsvektoren D →i in einer linearen Regression berechnet 22.
Hierbei werden sowohl die Vektoren aus Punktmessungen als auch die
Vektoren aus Linienmessungen verwendet. Unzuverlässig geschätzte Vektoren hingegen werden
verworfen. Um die lineare Regression durchführen zu können, müssen mindestens entweder zwei
Punkt- oder drei Linienmessungen vorliegen.
-
Unterschreitet
die Zuverlässigkeit
der linearen Regression einen gewissen Wert, so wird mit den neuen
Modellparametern bei jedem Verschiebungsvektor überprüft, wie weit dieser vom neuen
Modell abweicht. Danach wird eine erneute lineare Regression durchgeführt, wobei
der Verschiebungsvektor, der die größte Abweichung vom Modell zeigte,
nicht mehr berücksichtigt
wird. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die gewünschte Zuverlässigkeit
erreicht wird, oder die minimal benötigte Anzahl an Verschiebungsvektoren
erreicht wurde, oder aber die Zuverlässigkeit der neuen linearen
Regression schlechter wurde. Die endgültigen Ergebnisse dieser Berechnung
und der alte Ebenenparamtervektor n →i–1 aus
dem letzten Schleifendurchlauf werden in einem Filter ausgewertet 23.
Hierbei handelt es sich um ein rekursives Filter, bei dem eine Gewichtung
in Abhängigkeit
von der Zuverlässigkeit
der Messung vorgenommen wird. Je unzuverlässiger eine Messung ermittelt
wird, desto stärker
geht der vorhergehende Meßwert
in das Ergebnis ein. Am Ausgang dieses Filters liegen dann die neuen
Ebenenparameter n →i, welche die Lage der Straßenebene
in Bezug zu der Stereokameraanordnung beschreiben.
-
Im
folgenden werden einige Vereinfachungen des Verfahrens erläutert, die
sich durch eine spezielle Anordnung der Bildaufnahmeeinheiten ergeben.
Hierbei darf die linke Bildaufnahmeeinheit gegenüber der rechten nur horizontal
verschoben sein, d.h. die vertikale und die Verschiebung in Richtung der
optischen Achse müssen
Null sein. (Ein ähnlicher Sachverhalt
ergibt sich für
eine rein vertikale Anordnung. Dieser Fall wird aber nicht näher erläutert).
-
Bei
der Kompensation der Kameraverschiebung kann für die Berechnung der y-Koordinate
y2 des kompensierten Punktes P2 ein
look-up-table zur Rechenzeitreduzierung verwendet werden, da dieser Wert
nur von der geometrischen Anordnung der Bildaufnahmeeinheiten und
dem Punkt P1 abhängt. Das look-up-table wird
einmal zu Beginn des Programms während
der Initialisierung erzeugt, und steht dann in jedem Schleifendurchlauf
zur Verfügung.
Der entsprechende x-Wert x2 ist entsprechend
zu berechnen.
-
Die
Messung der Verschiebungsvektoren kann einfacher und schneller durchgeführt werden, da
zu jedem Punkt P1 im unkompensierten Bild
die Verschiebung in y-Richtung bereits bekannt ist (vgl. look-up-table).
Eine Schätzung
in horizontaler Richtung ist also zur exakten Bestimmung des gesamten Verschiebungsvektors
ausreichend. Da die Verschiebungsvektorschätzung nur in einer Dimension
stattfindet, entfällt
die Möglichkeit
einer Linienmessung. Entweder ergibt sich eine Punktmessung, oder
die Messung ist unzuverlässig
und wird deshalb verworfen.
-
Das
Texturmaß wird
bei dieser speziellen Anordnung nur aus dem Gradienten in horizontaler Richtung
berechnet, da Gradienten in vertikaler Richtung für eine horizontale
Schätzung
völlig
ohne Bedeutung sind.
-
Durch
die vereinfachte Anordnung der Bildaufnahmeeinheiten wird das Verfahren
also zum einen schneller in der Rechenzeit als auch robuster in der
Ermittlung der Ebeneparameter. Hierdurch wird die Stabilität des Gesamtverfahrens
deutlich erhöht.