DE19626528A1 - Zwischenkreis-Spannungsumrichter - Google Patents
Zwischenkreis-SpannungsumrichterInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Leistungselektro
nik. Sie betrifft einen Zwischenkreis-Spannungsumrichter für hohe Leistun
gen, mit einer Gleichspannungsquelle, einem ersten Stromrichter zur Um
wandlung einer eingangsseitigen Gleichspannung in eine ausgangsseitige
Wechselspannung, und einem zwischen der Gleichspannungsquelle und dem
ersten Stromrichter angeordneten Zwischenkreis, welcher eine zur Gleich
spannungsquelle und zum Eingang des ersten Stromrichters zwischen zwei
Verbindungsleitungen angeordnete Zwischenkreiskondensatorbatterie um
faßt.
Zwischenkreis-Spannungsumrichter (U-Umrichter) haben sich in der Lei
stungselektronik in einer Vielzahl von Anwendungen bewährt, wo beispiels
weise Wechselspannungen einer festen Frequenz in Wechselspannungen einer
anderen festen oder einer variablen Frequenz umgewandelt werden müssen,
wie dies zum Beispiel bei vielen elektrischen Antrieben, bei Bahnen oder dgl.
der Fall ist. Ein eingangsseitiger Stromrichter (Netzstromrichter) wandelt die
eingangsseitige Netzwechselspannung in eine Zwischengleichspannung um,
die ihrerseits von einem ausgangsseitigen Stromrichter (Antriebsstromrichter)
in die gewünschte Ausgangswechselspannung umgewandelt wird. Die Verbin
dung beider Stromrichter erfolgt über einen (Gleichspannungs-)Zwischen
kreis, in welchem die umgewandelte Energie zwischengespeichert wird. Der
Netzstromrichter kann auch wegfallen, wenn der Gleichspannungs-Zwischenkreis
eingangsseitig über eine Filterdrossel direkt an ein Gleich
stromnetz angeschlossen ist.
Die U-Umrichter benötigen im Zwischenkreis eine Kondensatorbatterie als
Energiespeicher. Das erforderliche Energiespeichervermögen steigt mit zu
nehmender übertragbarer Stromrichterleistung. Bei Stromrichtern mit hohen
Leistungen P < ca. 1 MW (Hochleistungsstromrichter) müssen schon beachtli
che Energien gespeichert werden. Tritt bei diesen Hochleistungsstromrichtern
im Netz- oder im Antriebsstromrichterteil ungewollt ein Kurzschluß des Zwi
schenkreises auf, wie er z. B. durch das gleichzeitige Zünden zweier Halblei
terschalter innerhalb eines Zweigpaares eines Stromrichters verursacht wer
den kann, so wird die Zwischenkreiskapazität schlagartig entladen und die
Energie im wesentlichen in der Fehlerstelle in Wärmeenergie und eventuell in
mechanische Verformungsenergie umgewandelt.
Hochleistungsstromrichter werden heute typischerweise mit Thyristor-Halbleiterschaltern
realisiert. Diese Halbleiterschalter bedingen eine Begren
zung der Stromänderungsgeschwindigkeit dI/dt während der Schaltvorgänge.
In aller Regel wird dies realisiert mit speziellen Begrenzungsdrosseln, die se
riell zu den Halbleiterschaltern eingebaut werden. Diese Begrenzungsdrosseln
sind auch im Durchzündfall (Kurzschlußfall) von Vorteil, da sie die maximale
Stoßstromamplitude reduzieren, und so den Hochleistungsstromrichter vor
mechanischer Verformung schützen können. Der Nachteil dieser Begren
zungsdrosseln ist, daß sie im Normalbetrieb, bei stromführenden Halbleiter
schaltern, magnetische Energie speichern, die beim Abschalten der Halblei
terschalter mit einer zusätzlichen Beschaltung vom Halbleiter ferngehalten
werden muß, wodurch zusätzliche Verluste im Stromrichter verursacht wer
den. Außerdem reduziert sich durch die erhöhte Anzahl von Stromrichterkom
ponenten die Zuverlässigkeit. Volumen, Kosten und Gewicht der Stromrichter
steigen hingegen.
Hochleistungsstromrichter mit modernen MOS-gesteuerten Halbleiterschal
tern (sog. MCS oder MOS Controlled Switches) wie beispielsweise IGBTs
(Isolated Gate Bipolar Transistors) oder MCThs (MOS Controlled Thyristors)
oder SIThs (Static Induction Thyristors) umgehen die oben aufgeführten
Nachteile, weil die eingesetzten MCS keine Begrenzungsdrosseln für den
Normalbetrieb benötigen. Durch das Wegfallen der zusätzlichen Beschaltung
wird nun aber die gesamte in den parasitären Induktivitäten des Kommutie
rungskreises gespeicherte Energie beim Abschalten der MCS in diesen in
Wärmeenergie umgewandelt. Für eine hohe Ausnutzung der MCS ist es also
erforderlich die parasitäre Kommutierungsinduktivität möglichst klein zu hal
ten. Dies hat aber im Fehler- bzw. Kurzschlußfall, wie er oben schon be
schrieben wurde, zur Folge, daß die Entladung der Zwischenkreiskondensa
torbatterie um ein Vielfaches schneller abläuft als bisher üblich. Die Stoß
stromamplitude wächst entsprechend um ein Vielfaches an. Die Lichtbogenbil
dung in der Fehlerstelle sowie schwerwiegende mechanische Verformungen
der MCS sind dann nicht zu umgehen.
Dieses Problem kann nur gelöst werden durch eine Reduktion des Stoßstromes
und der Energie, die in der Fehlerstelle umgewandelt werden muß. Es besteht
dabei grundsätzlich die Möglichkeit, den Entladekreis in Anlehnung an die
herkömmlichen Thyristorschaltungen zu dämpfen. Eine Dämpfung hat jedoch
den Nachteil, daß sie im Normalbetrieb zum einen relativ hohe Verluste er
zeugt, und zum anderen Probleme bezüglich der Einhaltung der Anforderun
gen an die Netzrückwirkungen bereiten kann.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen mit MOS-gesteuerten Schaltern
bestückten Zwischenkreis-Spannungsumrichter zu schaffen, der im Kurz
schlußfall sicher gegen übermäßige Beschädigungen geschützt ist, ohne im
Normalbetrieb zusätzlichen Einschränkungen unterworfen zu sein.
Die Aufgabe wird bei einem Zwischenkreis-Spannungsumrichter der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß Mittel vorgesehen sind, welche im Falle
eines Kurzschlusses in dem ersten Stromrichter und/oder der Gleichspan
nungsquelle den aus der Zwischenkreiskondensatorbatterie und der Kurz
schlußstrecke gebildeten Entladekreis unterbrechen. Durch die erfindungsge
mäße Unterbrechung des Entladekreises bleibt ein wesentlicher Teil der ge
speicherten Energie in der Zwischenkreiskondensatorbatterie und kann damit
keine zerstörerische Wirkung entfalten. Da die Unterbrechung erst im Kurz
schlußfall aktiviert wird, ergeben sich für den Normalbetrieb praktisch kei
nerlei Beeinträchtigungen.
Grundsätzlich ist es denkbar, im Rahmen der Erfindung als Mittel zur Unter
brechung des Entladekreises Sicherungen einzusetzen. Jedoch ist der Einsatz
von Sicherungen bei hohen DC-Spannungen bis heute aus Gründen des be
trächtlichen Bauvolumens und der erforderlichen schnellen Reaktionszeit
(Mikrosekunden-Bereich) technologisch nur sehr schwierig realisierbar. Eine
erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist daher dadurch gekenn
zeichnet, daß die Unterbrechungsmittel wenigstens einen steuerbaren Kurz
schlußstromabschalter (sog. SCCS oder Short Circuit Current Switch) umfas
sen, welcher im Kurzschlußfall die Verbindung der Zwischenkreiskondensa
torbatterie zu wenigstens einer der Verbindungsleitungen unterbricht, und
daß der wenigstens eine steuerbare Kurzschlußstromabschalter einen
MOS-gesteuerten Schalter (MCS) und eine antiparallel geschaltete Ladediode um
faßt. Mittels der bei diesen Elementen einfach und sicher möglichen Kurz
schlußstromerfassung und -Abschaltung wird der Kurzschlußstrom schon bei
kleinen Amplituden (ca. 3- bis 10facher MCS-Nennstrom), innerhalb von we
nigen Mikrosekunden abgeschaltet. Falls ein SCCS defekt geht, im schlimm
sten Fall einfach durch Kurzschluß, wird der Stromrichter immer noch vor
großen Schäden geschützt, da nur die Energie eines Teiles der Zwischenkreis
kondensatorbatterie in der Fehlerstelle umgesetzt wird.
In einer ersten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die Zwischenkreis
kondensatorbatterie als Ganzes mit einem steuerbaren Kurzschlußstromab
schalter in Serie geschaltet. Dies hat einerseits den Vorteil, daß nur ein ein
ziger Schalter einzubauen und anzusteuern ist. Andererseits muß der eine
Schalter jedoch die gesamte Leistung des Zwischenkreises schalten können.
Eine zweite alternative Weiterbildung dieser Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, daß die Zwischenkreiskondensatorbatterie aus einer Mehrzahl
von parallelen Teilzwischenkreiskondensatoren zusammengesetzt ist, und
daß jeder der Teilzwischenkreiskondensatoren mit einem eigenen Kurz
schlußstromabschalter in Serie geschaltet ist. Dies hat einerseits den Vorteil,
daß die abzuschaltende Leistung auf die einzelnen Schalter in maximaler
Weise aufgeteilt wird. Andererseits müssen jedoch viele Schalter eingesetzt
und koordiniert angesteuert werden.
Eine dritte alternative Weiterbildung dieser Ausführungsform, die eine Zwi
schenform und damit einen Kompromiß zwischen den beiden anderen Wei
terbildungen darstellt, zeichnet sich dadurch aus, daß die Zwischenkreiskon
densatorbatterie aus einer Mehrzahl von parallelen Teilzwischenkreiskonden
satoren zusammengesetzt ist, daß die einzelnen Teilzwischenkreiskondensa
toren gruppenweise zu Teilzwischenkreiskondensatorgruppen zusammenge
faßt sind, und daß jede der Teilzwischenkreiskondensatorgruppen mit einem
eigenen Kurzschlußstromabschalter in Serie geschaltet ist.
Beim schnellen Abschalten des Kurzschlußstromes besteht die Gefahr von
Überspannungen, welche die SCCS oder andere Komponenten im Stromrich
ter zerstören können. Es sind daher gemäß einer weiteren bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung im Zwischenkreis zusätzlich Mittel zur Begren
zung von im Kurzschlußfall beim Unterbrechen des Entladekreises entste
henden Überspannungen vorgesehen.
Gemäß einer ersten Weiterbildung dieser Ausführungsform ist entweder zwi
schen den Verbindungsleitungen eine Überspannungsbegrenzerschaltung
angeordnet, oder jedem der steuerbaren Kurzschlußstromabschalter eine eige
ne Überspannungsbegrenzerschaltung parallel geschaltet, wobei die Über
spannungsbegrenzerschaltungen beispielsweise aus einem Kondensator klei
ner Kapazität bestehen oder einen Varistor umfassen können. Insbesondere
durch die passiven Begrenzungselemente läßt sich eine einfache und sichere
Begrenzung erreichen.
Eine zweite Weiterbildung dieser Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß jeder der steuerbaren Kurzschlußstromabschalter über eine Ansteuer
schaltung angesteuert wird, welche den Spannungsabfall am Kurz
schlußstromabschalter durch eine entsprechende Ansteuerung begrenzt. Diese
Art der Begrenzung hat den Vorteil, daß sie leicht in vorhandene Steuerun
gen eingebaut werden kann und sehr flexibel in der Anwendung ist.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zu
sammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 in einem vereinfachten Blockschaltbild ein erstes bevorzugtes
Ausführungsbeispiel für einen Zwischenkreis-Spannungsumrichter
nach der Erfindung mit einem einzelnen
Kurzschlußstromabschalter;
Fig. 2 in einem vereinfachten Blockschaltbild ein zweites bevorzugtes
Ausführungsbeispiel für einen Zwischenkreis-Spannungsumrichter
nach der Erfindung mit einzeln ab
schaltbaren Teilzwischenkreiskondensatorgruppen; und
Fig. 3 ein vereinfachtes Schaltbild einer Ansteuerschaltung mit
Überspannungsbegrenzung für einen MOS-gesteuerten Kurz
schlußstromabschalter.
In Fig. 1 ist in einem vereinfachten Blockschaltbild ein erstes bevorzugtes
Ausführungsbeispiel für einen Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach der
Erfindung dargestellt. Der Zwischenkreis-Spannungsumrichter 10 umfaßt
eingangsseitig einen Netzstromrichter 13, der mit seinem Eingang über einen
Netztransformator 12 an ein Wechselspannungsnetz 11 angeschlossen ist. Der
Netzstromrichter 13, der in bekannter Weise eine Mehrzahl von steuerbaren
Leistungshalbleiter-Schaltern enthält, wandelt die Wechselspannung aus dem
Netz 11 in eine (pulsierende) Gleichspannung um, die ausgangsseitig an einen
Zwischenkreis 14 abgegeben wird. Der an das Wechselspannungsnetz 11 an
geschlossene Netzstromrichter 13 stellt eine Gleichspannungsquelle dar. Er
fällt weg, wenn der Zwischenkreis-Spannungsumrichter 10 über eine Ein
gangsfilterdrossel direkt an ein Gleichstromnetz angeschlossen wird, welches
in diesem Falle der Gleichspannungseinspeisung die Gleichspannungsquelle
bildet.
Der Zwischenkreis 14 verbindet den Ausgang des Netzstromrichters 13 bzw.
der Gleichspannungsquelle mit dem Eingang eines Antriebsstromrichters 15,
der ebenfalls in üblicher Weise mit steuerbaren Leistungshalbleiter-Schaltern
bestückt ist und die Gleichspannung des Zwischenkreises 14 wieder in eine
(ein- oder mehrphasige) Wechselspannung umwandelt und beispielsweise als
dreiphasige Versorgungsspannung an einen Motor 16 abgibt. Es versteht sich
von selbst, daß der Stromrichter 13 auch an andere Wechselspannungsquel
len angeschlossen sein, und der Stromrichter 15 auch andere Wechselspan
nungsverbraucher versorgen kann.
Der Zwischenkreis 14 umfaßt zwei Verbindungsleitungen 21, 22, die den
Ausgang des Netzstromrichters 13 mit dem Eingang des Antriebsstromrich
ters 15 verbinden. Zwischen den beiden Verbindungsleitungen 21, 22 liegt
parallel zum Ausgang des Netzstromrichters 13 und dem Eingang des An
triebsstromrichters 15 eine Zwischenkreiskondensatorbatterie 17, in welcher
ein Teil der zwischen den Stromrichtern 13 und 15 übertragenen Energie zwi
schengespeichert wird.
Wie bereits eingangs erwähnt worden ist, können, wenn einer der Stromrich
ter mit modernen MOS-gesteuerten Schaltern wie z. B. IGBTs ausgerüstet ist,
durch den Wegfall der induktiven Zusatzbeschaltung im Kurzschlußfall
durch eine schnelle und weitgehend ungehinderte Entladung der Zwischen
kreiskondensatorbatterie 17 extrem hohe Ströme auftreten, die - wenn keine
geeigneten Gegenmaßnahmen getroffen werden - in der Kurzschlußstrecke zu
großen Zerstörungen führen können. Nach der Erfindung werden nun Mittel
vorgesehen, welche im Falle eines Kurzschlusses in einem der beiden Strom
richter 13, 15 den aus der Zwischenkreiskondensatorbatterie 17 und der
Kurzschlußstrecke gebildeten Entladekreis schnell unterbrechen, so daß ein
wesentlicher Anteil der gespeicherten Energie in der Zwischenkreiskondensa
torbatterie 17 verbleibt und nicht zur Zerstörung in der Kurzschlußstrecke
beitragen kann.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 umfassen diese Mittel einen mit der Zwi
schenkreiskondensatorbatterie 17 in Serie liegenden steuerbaren Kurz
schlußstromabschalter oder SCCS (Short Circuit Current Switch) 18, der im
Normalbetrieb geschlossen ist, und nur im Kurzschlußfall schnell geöffnet
wird und den Entladekreis unterbricht. Die gesamte Zwischenkreiskondensa
torbatterie 17 wird in diesem Beispiel durch einen einzigen Schalter 18 von
der Verbindungsleitung getrennt. Der steuerbare Kurzschlußstromabschalter
18 umfaßt - wie dies in Fig. 2 an den Kurzschlußstromabschaltern 27 und 28
erkennbar ist - vorzugsweise einen MOS-gesteuerten Schalter (27a, 28a in Fig.
2) und eine antiparallel geschaltete Ladediode (27b, 28b in Fig. 2). Als
MOS-gesteuerte Schalter kommen vorzugsweise Hochleistungs-IGBTs in Betracht.
Beim schnellen Abschalten des Kurzschlußstromes besteht die Gefahr von
Überspannungen, welche den SCCS 18 oder andere Komponenten in den
Stromrichtern 13 bzw. 15 zerstören können. Diese Überspannungen können
entweder durch eine geschickte Ansteuerung (Collector-Emitter-Voltage-Limitation)
des oder der SCCS (vgl. weiter unten die Ausführungen im Zu
sammenhang mit Fig. 3) oder durch Begrenzerbeschaltungen auf ein unge
fährliches Niveau reduziert werden. Als Begrenzungsmittel ist dabei gemäß
Fig. 1 im Zwischenkreis 14 eine zentrale Überspannungsbegrenzerschaltung
19 denkbar, die parallel zu der Serieschaltung aus Zwischenkreiskondensa
torbatterie 17 und dem Kurzschlußstromabschalter 18 zwischen den Verbin
dungsleitungen 21 und 22 angeordnet ist. Im einfachsten Fall ist dies ein
kleines C (Kondensator 29 in Fig. 2) oder ein Varistor, insbesondere ein
Metall-Oxid-Varistor. Es ist jedoch auch möglich, dem SCCS 18 oder den SCCS
eine eigene Überspannungsbegrenzerschaltung 20 parallel zu schalten
(gestrichelt in Fig. 1). Die Überspannungsbegrenzung kann neben den be
reits erwähnten Beispielen Kondensator oder Varistor durch eine Vielzahl an
derer möglicher Schaltungen realisiert werden.
Beim Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 muß der Kurzschlußstromabschalter
bzw. SCCS 18 im Kurzschlußfall die volle Leistung schalten. Es kann daher
bei sehr hohen Leistungen des Umrichters vorteilhaft sein, die Zwischenkreis
kondensatorbatterie 18, in einzelne oder Gruppen von einzelnen Teilzwi
schenkreiskondensatoren zu unterteilen, und die einzelnen Teilzwischen
kreiskondensatoren oder Teilzwischenkreiskondensatorgruppen separat abzu
schalten. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für einen solchen Zwischen
kreis-Spannungsumrichter mit aufgeteilter Abschaltung ist in Fig. 2 wieder
gegeben. Der Zwischenkreis-Spannungsumrichter 23 der Fig. 2 hat bezüglich
des Netzanschlusses (Netz 11, Netztransformator 12, Netzstromrichter 13)
und bezüglich der Antriebsseite (Antriebsstromrichter 15, Motor 16) denselben
Aufbau wie das Beispiel aus Fig. 1.
Anders ist der Zwischenkreis 24. Im Zwischenkreis 24 sind zwischen den
Verbindungsleitungen 21, 22 parallel zueinander eine Mehrzahl von Serie
schaltungen aus Teilzwischenkreiskondensatorgruppen 25, 26 und steuerba
ren Kurzschlußstromabschaltern 27, 28 angeordnet, so daß jede Teilzwi
schenkreiskondensatorgruppe für sich im Kurzschlußfall durch einen eigenen
steuerbaren Kurzschlußstromabschalter abschaltbar ist. Jede der Teilzwi
schenkreiskondensatorgruppen 25, 26 besteht ihrerseits aus einer Mehrzahl
von Teilzwischenkreiskondensatoren 25a-c bzw. 26a-c. Jeder der Kurz
schlußstromabschalter 27, 28 besteht aus einem MOS-gesteuerten Schalter
(MCS) 27a bzw. 28a und einer antiparallel geschalteten Ladediode 27b bzw.
28b. Eine weitere (in Fig. 2 nicht gezeigte) Unterteilung läßt sich dadurch
erreichen, daß die Teilzwischenkreiskondensatorgruppen 25, 26 in die einzel
nen Teilzwischenkreiskondensatoren 25a-c bzw. 26a-c aufgetrennt und jedem
der Teilzwischenkreiskondensatoren ein eigener SCCS in Serie geschaltet
wird. Als Überspannungsbegrenzerschaltung (19 in Fig. 1) ist hier der bereits
erwähnte Kondensator 29 kleiner Kapazität eingesetzt. Selbstverständlich
können anstelle des Kondensators 29 die Kurzschlußstromabschalter 27, 28
einzeln mit Überspannungsbegrenzerschaltungen ausgerüstet sein, wie dies
in Fig. 1 mit der Schaltung 20 angedeutet ist.
Eine andere Möglichkeit der Überspannungsbegrenzung im Zusammenhang
mit den Kurzschlußstromabschaltern in Form der MOS-gesteuerten Schalter
besteht darin, den Abschaltvorgang der Schalter so zu steuern, daß der
Spannungsabfall an der Schaltstrecke eine vorgegebene Spannungsgrenze
nicht überschreitet. Eine dafür geeignete Ansteuerschaltung 44 ist in Fig. 3
dargestellt. Die Ansteuerschaltung 44 ist zur Ansteuerung eines Kurz
schlußstromabschalters 43 vorgesehen, der (wie in Fig. 2 gezeigt) in eine Zulei
tung 41 zur Kondensatorbatterie oder Teilen davon eingefügt ist. Der Kurz
schlußstromabschalter 43 besteht vorzugsweise aus einem MOS-gesteuerten
Schalter (MCS) 43a und einer antiparallelen Ladediode 43b.
Der MCS 43a wird von einer Ansteuerlogik und -Regelung 31 über einen Si
gnalverstärker 34 angesteuert, welcher für den Einschalt- und Ausschaltvor
gang jeweils einen separaten ON-Ansteuerkanal 36 bzw. OFF-Ansteuerkanal
35 mit einer für den jeweiligen Schaltvorgang optimierten Gateimpedanz be
dient. Eine Versorgungsspannungsquelle 30 sorgt für den notwendigen Spei
seenergiebedarf.
Über der bei allen Halbleitermodulen vorhandenen parasitären Induktivität
42 im Emitterkreis wird eine Spannung abgegriffen, welche der Stroman
stiegsgeschwindigkeit im Kurzschlußpfad (Zuleitung 41) proportional ist.
Diese Spannung wird über die Ansteuerlogik und -Regelung 31 dem Gate-Kreis
des MCS 43a gegengekoppelt, so daß der Stromanstieg des MCS-Stromes
bei zu hohen Werten durch die Reduzierung der Gate-Spannung auf
die zulässigen Werte geregelt reduziert wird.
Im Kurzschlußfall wird die durch den ansteigenden Entladestrom aufge
zwungene fortschreitende Entsättigung des MCS 43a, welche ein Ansteigen
der Kollektor-Emitterspannung des MCS 43a zur Folge hat, von einer Kurz
schlußerkennungseinheit 37 überwacht und über die Ansteuerlogik und -Regelung
31 eine Kurzschlußabschaltung des MCS 43a eingeleitet, sobald ein
definierter Spannungsschwellwert überschritten wird. Optional könnte der
Kurzschlußstrom auch mit einem Stromsensor 40 gemessen werden, der über
eine Zuleitung 39 an die Ansteuerlogik und -Regelung 31 angeschlossen ist.
Sobald infolge des Abschaltens am MCS 43a eine Spannung ansteht, die einen
vorgegebenen Wert überschreitet, regelt die Ansteuerlogik und -Regelung 31
den MCS 43a wieder soweit auf (d. h. der MCS wird wieder etwas mehr lei
tend), daß die Spannung nicht weiter ansteigt. Hierdurch kann auf einfache
und wirkungsvolle Weise eine Überspannungsbegrenzung erreicht werden.
Der dazu erforderliche Kollektor-Emitterspannungs-Istwert wird von einer
Überspannungserkennungseinheit 38 erfaßt, aufbereitet und der Ansteuer
logik und -Regelung 31 zur Verfügung gestellt. Für die externe Steuerung
kann an der Steuerlogik 31 weiterhin ein separater Signaleingang 32 vorge
sehen werden.
Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung ein Zwischenkreis-Spannungsumrichter
für hohe Leistungen, der bei reduziertem Aufwand an
Bauteilen und reduzierten Leistungsverlusten gleichzeitig eine erhöhte Si
cherheit bei Kurzschlüssen in den Stromrichtern bietet.
Bezugszeichenliste
10, 23 Zwischenkreis-Spannungsumrichter
11 Netz
12 Netztransformator
13 Netzstromrichter
14, 24 Zwischenkreis
15 Antriebsstromrichter
16 Motor
17 Zwischenkreiskondensatorbatterie
18 Kurzschlußstromabschalter
19, 20 Überspannungsbegrenzerschaltung
21, 22 Verbindungsleitung (Zwischenkreis)
25, 26 Teilzwischenkreiskondensatorgruppe
25a- c Teilzwischenkreiskondensator
26a- c Teilzwischenkreiskondensator
27, 28 Kurzschlußstromabschalter
27a, 28a MOS-kontrollierter Schalter (z. B. IGBT)
27b, 28b Ladediode (antiparallel zu 24 bzw. 26)
29 Kondensator (Überspannungsbegrenzer)
30 Versorgungsspannungsquelle
31 Ansteuerlogik und -Regelung
32 Signaleingang (Ansteuerlogik)
34 Signalverstärker
35 OFF-Ansteuerkanal
36 ON-Ansteuerkanal
37 Kurzschlußerkennungseinheit
38 Überspannungserkennungseinheit
39 Zuleitung
40 Stromsensor
41 Zuleitung (Kondensatorbatterie)
42 parasitäre Induktivität (MCS)
43 Kurzschlußstromabschalter
43a MOS-gesteuerter Schalter
43b Ladediode
44 Ansteuerschaltung
E Emitter
G Gate
K Kathode.
11 Netz
12 Netztransformator
13 Netzstromrichter
14, 24 Zwischenkreis
15 Antriebsstromrichter
16 Motor
17 Zwischenkreiskondensatorbatterie
18 Kurzschlußstromabschalter
19, 20 Überspannungsbegrenzerschaltung
21, 22 Verbindungsleitung (Zwischenkreis)
25, 26 Teilzwischenkreiskondensatorgruppe
25a- c Teilzwischenkreiskondensator
26a- c Teilzwischenkreiskondensator
27, 28 Kurzschlußstromabschalter
27a, 28a MOS-kontrollierter Schalter (z. B. IGBT)
27b, 28b Ladediode (antiparallel zu 24 bzw. 26)
29 Kondensator (Überspannungsbegrenzer)
30 Versorgungsspannungsquelle
31 Ansteuerlogik und -Regelung
32 Signaleingang (Ansteuerlogik)
34 Signalverstärker
35 OFF-Ansteuerkanal
36 ON-Ansteuerkanal
37 Kurzschlußerkennungseinheit
38 Überspannungserkennungseinheit
39 Zuleitung
40 Stromsensor
41 Zuleitung (Kondensatorbatterie)
42 parasitäre Induktivität (MCS)
43 Kurzschlußstromabschalter
43a MOS-gesteuerter Schalter
43b Ladediode
44 Ansteuerschaltung
E Emitter
G Gate
K Kathode.
Claims (17)
1. Zwischenkreis-Spannungsumrichter (10, 23) für hohe Leistungen,
mit einer Gleichspannungsquelle (11, 12, 13), einem ersten Stromrichter (15)
zur Umwandlung einer eingangsseitigen Gleichspannung in eine ausgangs
seitige Wechselspannung, und einem zwischen der Gleichspannungsquelle
(11, 12, 13) und dem ersten Stromrichter (15) angeordneten Zwischenkreis
(14, 24), welcher eine zur Gleichspannungsquelle (11, 12, 13) und zum Ein
gang des zweiten Stromrichters (15) zwischen zwei Verbindungsleitungen (21,
22) angeordnete Zwischenkreiskondensatorbatterie (17; 25, 26; 25a-c, 26a-c)
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (18; 27, 28; 43) vorgesehen sind,
welche im Falle eines Kurzschlusses in dem ersten Stromrichter (15) und/oder
der Gleichspannungsquelle (11, 12, 13) den aus der Zwischenkreiskondensa
torbatterie (17; 25, 26; 25a-c, 26a-c) und der Kurzschlußstrecke gebildeten
Entladekreis unterbrechen.
2. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Stromrichter (15) mit MOS-gesteuerten Schal
tern ausgerüstet ist.
3. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannungsquelle durch ein
Gleichstromnetz gebildet wird.
4. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannungsquelle einen zwei
ten Stromrichter (13) umfaßt, welcher eingangsseitig an ein Wechselspan
nungsnetz (11) angeschlossen ist.
5. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Stromrichter (13) mit MOS-gesteuerten
Schaltern ausgerüstet ist.
6. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungsmittel wenigstens ei
nen steuerbaren Kurzschlußstromabschalter (18; 27, 28; 43) umfassen, welcher
im Kurzschlußfall die Verbindung der Zwischenkreiskondensatorbatterie (17;
25, 26; 25a-c, 26a-c) zu wenigstens einer der Verbindungsleitungen (21 bzw.
22) unterbricht.
7. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine steuerbare Kurzschlußstromab
schalter (18; 27, 28; 43) einen MOS-gesteuerten Schalter (27a, 28a, 43a) und
eine antiparallel geschaltete Ladediode (27b, 28b, 43b) umfaßt.
8. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkreiskondensatorbatterie
(17) als Ganzes mit einem steuerbaren Kurzschlußstromabschalter (18) in Se
rie geschaltet ist.
9. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkreiskondensatorbatterie
aus einer Mehrzahl von parallelen Teilzwischenkreiskondensatoren (25a-c;
26a-c) zusammengesetzt ist, daß die einzelnen Teilzwischenkreiskondensato
ren (25a-c; 26a-c) gruppenweise zu Teilzwischenkreiskondensatorgruppen (25,
26) zusammengefaßt sind, und daß jede der Teilzwischenkreiskondensator
gruppen (25, 26) mit einem eigenen Kurzschlußstromabschalter (27, 28) in
Serie geschaltet ist.
10. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenkreiskondensatorbatterie
aus einer Mehrzahl von parallelen Teilzwischenkreiskondensatoren (25a-c;
26a-c) zusammengesetzt ist, und daß jeder der Teilzwischenkreiskondensato
ren (25a-c; 26a-c) mit einem eigenen Kurzschlußstromabschalter in Serie ge
schaltet ist.
11. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Zwischenkreis (14, 24) zusätzlich
Mittel (19, 20) zur Begrenzung von im Kurzschlußfall beim Unterbrechen des
Entladekreises entstehenden Überspannungen vorgesehen sind.
12. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Verbindungsleitungen (21, 22) eine Über
spannungsbegrenzerschaltung (19) angeordnet ist.
13. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 11 und ei
nem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedem der steuer
baren Kurzschlußstromabschalter (18; 27, 28) eine eigene Überspannungsbe
grenzerschaltung (20) parallel geschaltet ist.
14. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche
12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, das die Überspannungsbegrenzerschal
tung aus einem Kondensator (29) gebildet wird.
15. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach einem der Ansprüche
12 und 13, dadurch gekennzeichnet, das die Überspannungsbegrenzerschal
tung (19, 20) einen Varistor umfaßt.
16. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 11 und ei
nem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der steuerba
ren Kurzschlußstromabschalter (43) über eine Ansteuerschaltung (44) ange
steuert wird, welche den Spannungsabfall am Kurzschlußstromabschalter (43)
durch eine entsprechende Ansteuerung begrenzt.
17. Zwischenkreis-Spannungsumrichter nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der steuerbare Kurzschlußstromabschalter (43) einen
MOS-gesteuerter Schalter (43a) umfaßt, und daß in der Ansteuerschaltung
(44) Mittel (31, 38) vorgesehen sind, welche den MOS-gesteuerten Schalter
(43a) wieder etwas durchsteuern, wenn beim Abschalten die an der Schalt
strecke abfallende Spannung eine vorgegebene Spannungsgrenze überschrei
tet, derart, daß die Abschaltüberspannung innerhalb einer vorgegebenen
Grenze gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996126528 DE19626528A1 (de) | 1996-07-02 | 1996-07-02 | Zwischenkreis-Spannungsumrichter |
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DE1996126528 DE19626528A1 (de) | 1996-07-02 | 1996-07-02 | Zwischenkreis-Spannungsumrichter |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19626528A1 true DE19626528A1 (de) | 1998-01-08 |
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ID=7798660
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996126528 Withdrawn DE19626528A1 (de) | 1996-07-02 | 1996-07-02 | Zwischenkreis-Spannungsumrichter |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19626528A1 (de) |
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