DE19623541A1 - Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor Ueberspannungen sowie Spannungsbegrenzungsschaltung - Google Patents
Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor Ueberspannungen sowie SpannungsbegrenzungsschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz eines Netzes
oder einer Anlage vor Überspannungen sowie eine Spannungs
begrenzungsschaltung.
Aus der EP-A-0 651 491 ist ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, in welchem die
Umschaltung zwischen einem ersten, neben einem Schalter nur
einen Varistor enthaltenden Strompfad durch Öffnen des
Schalters auf einen weiteren Strompfad, welcher in Reihe mit
dem Varistor einen Gasentladungsableiter enthält,
vorgenommen wird, wenn der Widerstand des Varistors durch
Überlastung irreversibel zusammengebrochen und er somit
ausgefallen ist. Das offenbar für den Niederspannungsbereich
gedachte Verfahren ist nicht geeignet, den Ausfall des
Varistors zu verhindern, sondern dient ausschließlich dazu,
die Folgen eines solchen Ausfalls mindestens teilweise
aufzufangen.
Es ist auch seit langem bekannt, Netze aller Spannungs
bereiche durch aus Varistoren, insbesondere MOV-Varistoren
zusammengesetzte MOV-Überspannungsableiter vor Über
spannungen zu schützen. Meistens handelt es sich dabei um
einfache Serienschaltungen oder Serien-Parallel-Schaltungen
von MOV-Varistoren. Derartige MOV-Überspannungsableiter
zeigen eine stark nichtlineare Kennlinie und werden bei
Erreichen einer festen Grenzspannung sprungartig leitend,
während sie unterhalb der Grenzspannung isolieren, so daß
die Spannung zwischen den zwei Anschlüssen, zwischen denen
der Überspannungsleiter liegt, auf die Grenzspannung
beschränkt ist, während unterhalb derselben praktisch keine
Leckströme auftreten. Allgemeine Information zu MOV-Über
spannungsableitern ist z. B. dem Artikel "Funkenstreckenlose
MOV-Überspannungsableiter ermöglichen optimalen Über
spannungsschutz" aus Brown Boveri Technik Nr. 12 (1985) zu
entnehmen.
Während derartige MOV-Überspannungsableiter sich
hervorragend für die Ableitung von kurzzeitigen, auch hohen
Überspannungen, wie sie durch Schaltvorgänge und
Blitzschlag verursacht werden oder von schnellen transienten
Überspannungen eignen, ist ihre Auslegung bezüglich länger
dauernder Überspannungen nicht unproblematisch. Schon
verhältnismäßig geringe temporäre Überspannungen, die für
die Isolation des Netzes oder der Anlage an sich keine
Gefahr darstellen, können größere Leckströme verursachen,
so daß der MOV-Überspannungsableiter vor allem bei längerem
Andauern der temporären Überspannung zu viel Energie
aufnimmt und thermisch überlastet wird, was zu einer
Zerstörung des MOV-Überspannungsableiters führen kann.
Aus diesem Grund war man bisher gezwungen, bei der
Absicherung von Netzen und Anlagen mit einer beträchtlichen
Sicherheitsmarge zu arbeiten und die MOV-Überspannungs
ableiter so auszulegen, daß die Grenzspannung oberhalb zu
erwartender temporärer Überspannungen liegt und die
maximale Dauerbetriebsspannung entsprechend hoch ist. Dies
hat jedoch zur Folge, daß das Netz oder die Anlage auf
entsprechend hohe Spannungen isoliert werden muß, was die
Kosten entscheidend erhöht. An sich wäre eine Absicherung,
der die normale Netzspannung als maximale Dauerbetriebs
spannung zugrundeliegt mit einer entsprechenden, knapp
oberhalb derselben liegenden Grenzspannung am günstigsten,
doch war dies wegen der Gefahr der Überlastung der MOV-Über
spannungsableiter nicht tunlich.
Um ein Zahlenbeispiel zu geben:
Bei einem Netz mit einer Netzspannung Um von 144 kV, d. h. einer Spannung zwischen einer Phase und Erde von Um/√3 = 83 kV ist mit temporären Überspannungen von
Bei einem Netz mit einer Netzspannung Um von 144 kV, d. h. einer Spannung zwischen einer Phase und Erde von Um/√3 = 83 kV ist mit temporären Überspannungen von
UT = ce cl Umm/√3
zu rechnen, wobei ce 1,4 den Erdfehlerfaktor und
cl ≈ 1,2-1,5 den Lastabwurffaktor bedeuten. Dies führt auf
UT = 157 kV, wenn cl = 1,35 angenommen wird.
Geht man davon aus, daß der MOV-Überspannungsableiter
kurzzeitig, d. h. für einige Sekunden eine Überspannung von
erfahrungsgemäß höchstens T·Uc erträgt mit T = 1,45, wobei
T ein die Dauer der Belastung berücksichtigender bekannter
Faktor und Uc die maximale Dauerbetriebsspannung ist, so
muß Uc UT/T gewählt werden, da mit Überspannungen bis zu
einem Spannungsniveau von UT und einigen Sekunden Dauer zu
rechnen ist.
Im Zusammenhang des obigen Zahlenbeispiels führt dies auf
Uc ≈ 112 kV, d. h. der MOV-Überspannungsableiter muß für
eine maximale Dauerbetriebsspannung ausgelegt werden, die
bei 112 kV, also ca. 35% über der Phasenspannung von 83 kV
liegt. Bei den üblichen Schutzfaktoren von ca. 3 bedeutet
dies, daß die Isolierung des Netzes auf 336 kV ausgelegt
werden muß.
Prinzipiell wäre es wünschenswert, das Netz so abzusichern,
daß die Netzspannung nicht oder nur knapp überschritten
werden kann. Dies war jedoch bisher wegen der Gefahr der
Überlastung und Zerstörung der MOV-Überspannungsableiter
nicht möglich.
Hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schutz von
Netzen und Anlagen vor Überspannungen anzugeben, das es
erlaubt, die im Normalbetrieb wirksame Grenzspannung tief zu
halten. Außerdem soll eine geeignete Spannungsbegrenzungs
schaltung angegeben werden.
Durch die Erfindung ist es möglich, die maximale
Dauerbetriebsspannung in die Nähe der Netzspannung zu
verlegen. Dadurch kann bei der Auslegung der Isolation des
fraglichen Netzes oder der Anlage von tieferen
Spannungswerten ausgegangen werden, was das Netz bzw. die
Anlage entscheidend verbilligt.
Im obigen Zahlenbeispiel reduziert sich Uc im Normalbetrieb
auf 83 kV, so daß die Isolation des Netzes auf 249 kV statt
auf 336 kV ausgelegt werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Spannungsbegrenzungsschaltung
wird die Spannung sowohl im Normalbetrieb, wenn dieselbe
einen Grundzustand einnimmt als auch beim Auftreten
temporärer Überspannungen, wenn sie in einen Schonzustand
umgeschaltet hat, durch einen MOV-Überspannungsableiter
begrenzt. Die mit diesen verbundenen Vorteile wie geringer
Leckstrom und sehr rasches Ansprechen bleiben in beiden
Zuständen gewahrt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen,
welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das allgemeine Schaltbild einer erfindungs
gemäßen Spannungsbegrenzungsschaltung,
Fig. 2a-c Beispiele für die Impedanz in Fig. 1 und
Fig. 3a, b Beispiele für den Schalter in Fig. 2c.
In ihrem grundsätzlichen Aufbau umfaßt die zwischen einem
mit z. B. einem Hochspannungsnetz verbundenen ersten
Anschluß 1 und einem geerdeten zweiten Anschluß 2 liegende
Spannungsbegrenzungsschaltung 3 von Fig. 1 einen ersten MOV-Über
spannungsableiter 4 und einen zweiten MOV-Über
spannungsableiter 5 in Reihe. Jeder der beiden MOV-Über
spannungsableiter 4, 5 ist konventionell z. B. als Serien-
Parallelschaltung von MOV-Varistoren aufgebaut, wie sie etwa
dem eingangs genannten Artikel entnehmbar sind. Daneben
können sie weitere Elemente enthalten, welche ihre Funktion
nicht beeinträchtigen wie parallele Funkenstrecken oder in
Reihe liegende Widerstände.
Ebenfalls in Reihe mit dem ersten MOV-Überspannungsableiter
4, aber parallel zum zweiten MOV-Überspannungsableiter 5
liegt eine Impedanz 6, deren Eigenschaften durch den Wert Z
wiedergegeben sind.
Die Schaltspannung, bei welcher der erste MOV-Über
spannungsableiter 4 leitend wird, entspricht einer ersten
Grenzspannung, welche z. B. bei der normalen Netzspannung
liegt. Im eingangs erwähnten Zahlenbeispiel entspräche dies
83 kV. Der zweite MOV-Überspannungsableiter 5 weist eine
Schaltspannung auf, welche zusammen mit der ersten
Grenzspannung eine weitere Grenzspannung ergibt, die der
nach bekannten Prinzipien bestimmten entspricht, im
Zahlenbeispiel also 112 kV, d. h. die Schaltspannung des
zweiten MOV-Überspannungsableiters 5 beträgt 29 kV
entsprechend der Differenz zwischen diesen beiden Werten.
Die Impedanz 6 kann auf verschiedenste Weisen realisiert
sein. Immer wird sie jedoch ein schalterartiges Element
enthalten, welches bei drohender Überlastung des ersten
MOV-Überspannungsableiters 4 durch länger dauernde
temporäre Überspannungen und dadurch verursachte überhöhte
Energieaufnahme mindestens unterhalb einer Grenzfrequenz,
welche bei einem Wechselstromnetz nicht tiefer ist als die
Netzfrequenz von z. B. 50 Hz sein darf, mindestens bis zu
einer Sperrspannung, welche höher ist als die obengenannte
weitere Grenzspannung, sperrt, so daß auf den weiteren
Strompfad, welcher durch einen weiteren MOV-Überspannungs
ableiter - in der gezeigten Ausführung der Spannungs
begrenzungsschaltung von der Reihenschaltung des ersten MOV-Über
spannungsableiters 4 und des zweiten MOV-Über
spannungsableiters 5 gebildet - verläuft, umgeschaltet wird.
Die Impedanz 6 kann z. B. als rein passives Element
realisiert sein. In der Ausführung nach Fig. 2a ist dies ein
PTC-Element 7, das bei niedrigen Strömen ein guter Leiter
ist und dessen Widerstand bei Erreichen eines bestimmten
Grenzstroms und entsprechender Temperatur sprungartig
ansteigt, so daß es praktisch vollständig sperrt. Das PTC-Ele
ment 7 ist derart auf den ersten MOV-Überspannungs
ableiter 4 abgestimmt, daß ein übermäßiger Leckstrom,
welcher durch denselben und das PTC-Element 7 fließt,
dasselbe zum Schalten bringt, d. h. das sprungartige
Ansteigen von dessen Widerstand bewirkt, bevor er zu einer
Überlastung des ersten MOV-Überspannungsableiter 4 führt.
Eine anderes rein passives Element, das statt des PTC-Ele
ments in Frage kommt, ist eine Sicherung. Diese müßte
jedoch nach jeder Schaltung ersetzt werden.
Gemäß Fig. 2b ist in Reihe mit dem PTC-Element 7 ein
Trenner 8 angeordnet, welcher, z. B. gesteuert durch den
Leckstrom durch das PTC-Element 7, geöffnet wird, nachdem
dasselbe geschaltet hat und der Leckstrom auf sehr tiefe
Werte gefallen ist. Einen in Reihe geschalteten Trenner
vorzusehen, welcher nach dem Sperren der Impedanz 6 geöffnet
wird, ist bei jeder Ausbildung derselben möglich.
Gemäß Fig. 2c ist die Impedanz 6 als Parallelschaltung
eines Schalters 9, eines Hochpasses 10 und einer
Funkenstrecke 11 ausgebildet. Der Hochpaß 10 ist so
ausgelegt, daß er für Frequenzen, die oberhalb einer
bestimmten Grenzfrequenz, die gegebenenfalls nicht kleiner
als die Netzfrequenz sein darf, praktisch durchlässig ist.
Er dient der Ableitung von rasch ansteigenden Über
spannungen, wie sie durch Blitzschlag oder auch durch
Schaltvorgänge verursacht werden und von schnellen
transienten Überspannungen. Aufgebaut kann er aus rein
passiven Elementen - Kondensatoren, Widerständen, linearen
oder nichtlinearen Induktivitäten - sein, im einfachsten
Fall handelt es sich um einen Kondensator. Die Funkenstrecke
11 wird erforderlichenfalls bei Überlagerungen von
temporären Überspannungen mit durch Blitzschlag oder
Schaltvorgänge verursachten Überspannungen aktiv.
Der Schalter 9 kann als mechanischer Schalter ausgebildet
sein oder auch als Halbleiterschalter oder als
Reihenschaltung oder Reihenparallelschaltung von solchen. So
ist er z. B. als Parallelschaltung zweier Reihenschaltungen
entgegengesetzter Polarität, welche jeweils (Fig. 3a) drei
gemeinsam angesteuerte GTOs 12a, b, c umfassen, ausgebildet
oder als entsprechende Parallelschaltung von IGBTs 13 (Fig. 3b).
Daneben ist auch die Verwendung von photoleitenden
Schaltern, MCTs, BODs etc. möglich. Eine weitere Möglichkeit
ist ein Piezowiderstand.
Der Schalter 9 bildet jedenfalls in der Regel ein aktives
Element - wenn auch der Einsatz eines passiven Elements wie
z. B. eines PTC-Elements an seiner Stelle in Fig. 2c
durchaus möglich ist - dessen Öffnen von außen ausgelöst
werden muß. Für die Auslösung können verschiedene Parameter
herangezogen werden, sofern sie die Belastung des ersten
MOV-Überspannungsableiter 4 widerspiegeln.
Um dies genauer auszuführen: Langfristig muß natürlich ein
Gleichgewicht zwischen der Aufnahme elektrischer Energie
durch den ersten MOV-Überspannungsableiter 4 und ihrer
Umsetzung in Wärme einerseits und der Abgabe von Wärme durch
Wärmeleitung, Abstrahlung, Konvektion bei einer
Betriebstemperatur, bei welcher der erste MOV-Über
spannungsableiter 4 auch langfristig sicher funktioniert,
gegeben sein. Dieses Gleichgewicht darf kurzfristig gestört
werden, so daß sich die MOV-Varistoren im ersten MOV-Über
spannungsableiter 4 über die normale Betriebstemperatur
erwärmen. Solche Störungen dürfen jedoch nicht zu stark und
langandauernd sein, da sonst die Temperatur Werte erreicht,
die eine Änderung der Materialeigenschaften der MOV-Vari
storen nach sich zieht, die sich auf ihre elektrischen
Eigenschaften auswirkt. Dies kann zu einer positiven
Rückkopplung zwischen Erhöhung des Leckstroms und der
Temperatur führen, was einen Totalausfall des ersten MOV-Über
spannungsableiter 4 mit Kurzschluß nach sich zieht.
Entscheidende Größe ist die Temperatur des Varistors, die
sich direkt oder indirekt messen läßt, allerdings oft nur
mit einigem Aufwand. Aus diesem Grund ist meist die Messung
einer Größe vorzuziehen, die ein Maß für die
Energieaufnahme des ersten MOV-Überspannungsableiters 4
darstellt, z. B. des Leckstroms durch den ersten Strompfad
oder eines von demselben abhängigen Parameters wie des
Magnetfelds, das z. B. durch eine Hall-Sonde ermittelt
werden kann. Möglich ist auch die Messung der Spannung statt
des Stroms, z. B. durch Spannungsabgriff an einem der
Varistoren. Aus Strom oder Spannung kann mittels der
bekannten Kennlinie die Energieaufnahme berechnet werden.
Daneben ist natürlich auch eine direkte oder indirekte
Messung der Temperatur nicht ausgeschlossen, z. B. direkt
durch ein T-Element, einen IR-Sensor, ein Element aus
Bimetall oder einer Gedächtnislegierung oder indirekt über
einen Membranschalter, der auf die Expansion von durch den
ersten MOV-Überspannungsableiter 4 erwärmtem Gas anspricht.
Der grundlegende Gedanke bei allen Ausführungen ist die
Umschaltung von einem ersten Strompfad mit einer ersten
Grenzspannung auf einen weiteren Strompfad mit einer höheren
weiteren Grenzspannung bei drohender Überlastung des ersten
MOV-Überspannungsableiters 4. Dies erfolgt durch Änderung
des Impedanzwertes des ersten Strompfades derart, daß er
bis zu einer Sperrspannung, welche höher ist als die weitere
Grenzspannung, sperrt, jedenfalls bis zu einer
gegebenenfalls oberhalb der Netzfrequenz liegenden
Grenzfrequenz. Dadurch wird der übermäßige Leckstrom, der
zu einer überhöhten Energieaufnahme des ersten MOV-Über
spannungsableiters 4 geführt hat, praktisch vollständig
unterbunden. Dabei ist durch den weiteren Strompfad, der
ebenfalls einen MOV-Überspannungsableiter oder eine
Reihenschaltung derartiger Überspannungsableiter enthält
mit insgesamt einer höheren Grenzspannung als der erste MOV-Über
spannungsableiter, nach wie vor eine Ableitung
kurzzeitiger Überspannungen gesichert.
Auch wenn der weitere Strompfad, wie in den Ausführungs
beispielen dargestellt, ebenfalls durch den ersten MOV-Über
spannungsableiter 4 geht, so wird doch die
Energieaufnahme desselben auf sehr niedrige Werte
gedrosselt, so daß er sich wieder abkühlen kann. Er kann
auch vollständig entlastet werden, indem der weitere
Strompfad den ersten MOV-Überspannungsableiter 4 völlig
vermeidet. Dies ist aber meist wirtschaftlich nicht sinnvoll
und technisch nicht nötig.
Das geschilderte Prinzip kann auch gestaffelt werden, d. h
es kann neben dem zweiten Strompfad ein dritter Strompfad
mit wiederum erhöhter Grenzspannung vorgesehen werden etc.
Die Spannungsbegrenzungsschaltung 3 kann meist so ausgelegt
werden, daß die Spannung in jedem Betriebszustand zum
größten Teil vom ersten MOV-Überspannungsableiter 4
aufgefangen wird. Die weiteren Elemente, der zweite MOV-Über
spannungsableiter 5 und die Impedanz 6 werden nur
verhältnismäßig geringen Spannungen ausgesetzt und können
daher etwa im obigen Zahlenbeispiel als Mittelspannungs
komponenten ausgeführt sein, was ihren Preis und damit den
der ganzen Spannungsbegrenzungsschaltung wesentlich senkt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor
einer Überspannung, wobei zur Begrenzung der Spannung
zwischen einem ersten Anschluß (1) und einem zweiten
Anschluß (2) von einem den ersten Anschluß (1) mit
dem zweiten Anschluß (2) verbindenden ersten Strompfad
mit einem ersten MOV-Überspannungsableiter (4), der
bei einer ersten Grenzspannung leitend wird, auf einen
gleichfalls den ersten Anschluß (1) mit dem zweiten
Anschluß (2) verbindenden weiteren Strompfad, der bei
einer weiteren Grenzspannung leitend wird, in
Abhängigkeit von mindestens einem vom Zustand des
ersten MOV-Überspannungsableiters (4) abhängigen
Parameter vom ersten Strompfad auf den weiteren
Strompfad umgeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschaltung auf den weiteren Strompfad, dessen
weitere Grenzspannung höher liegt als die erste
Grenzspannung, genau dann erfolgt, wenn der Wert des
mindestens einen Parameters eine drohende Überlastung
des ersten MOV-Überspannungsableiters (4) durch eine
längerdauernde Überspannung anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich beim Netz oder der Anlage um ein Mittel- oder
Hochspannungsnetz bzw. eine Mittel- oder Hochspannungs
anlage handelt.
3. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) zum Schutz eines
Netzes oder einer Anlage, mit, zwischen einem ersten
Anschluß und einem zweiten Anschluß, einem ersten
Strompfad, welcher einen ersten MOV-Überspannungs
ableiter (4) enthält, welcher in einem Grundzustand der
Spannungsbegrenzungsschaltung (3) bei einer ersten
Grenzspannung leitend wird, dadurch gekennzeichnet,
daß sie, gleichfalls zwischen dem ersten Anschluß (1)
und dem zweiten Anschluß (2), einen weiteren Strompfad
aufweist, welcher einen weiteren MOV-Überspannungs
ableiter enthält und der bei einer höheren weiteren
Grenzspannung leitend wird und daß bei drohender
Überlastung des ersten MOV-Überspannungsableiters (4)
die Spannungsbegrenzungsschaltung in einen Schonzustand
umschaltet, in dem der erste Strompfad mindestens
unterhalb einer Grenzfrequenz, welche gegebenenfalls
oberhalb der Netzfrequenz liegt, bis zu einer oberhalb
der weiteren Grenzspannung liegenden Sperrspannung
sperrt.
4. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Strompfad in
Reihe mit dem ersten MOV-Überspannungsableiter (4)
eine variable Impedanz (6) enthält, deren Wert im
Grundzustand niedrig ist und im Schonzustand mindestens
für unterhalb der Grenzfrequenz liegende Frequenzen bis
mindestens zur Sperrspannung hoch ist.
5. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die variable Impedanz (6)
eines der folgenden Bauelemente oder eine
Parallelschaltung mehrerer solcher Bauelemente umfaßt:
Schalteinrichtung (9), Sicherung, PTC-Widerstand (7), Piezowiderstand, Hochpaß (10), Funkenstrecke (11).
Schalteinrichtung (9), Sicherung, PTC-Widerstand (7), Piezowiderstand, Hochpaß (10), Funkenstrecke (11).
6. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (9)
mindestens einen mechanischen Schalter oder Trenner
oder einen Halbleiterschalter wie z. B. GTO (12a, b, c),
IGBT (13) oder photoleitenden Schalter umfaßt.
7. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach einem der
Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Strompfad ebenfalls den ersten MOV-Über
spannungsableiter (4) und einen zur variablen Impedanz
(6) parallelen zweiten MOV-Überspannungsableiter (5)
enthält.
8. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach einem der
Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
allfällig drohende Überlastung des ersten MOV-Über
spannungsableiters (4) mittels Überwachung der
Aufnahme elektrischer Energie durch denselben
festgestellt wird.
9. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme elektrischer
Energie durch den ersten MOV-Überspannungsableiter (4)
aus einer mit derselben verknüpften gemessenen Größe
wie Strom, Magnetfeld, Spannung, bestimmt wird.
10. Spannungsbegrenzungsschaltung (3) nach einem der
Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
allfällig drohende Überlastung des ersten MOV-Über
spannungsableiters (4) mittels Überwachung der
Temperatur desselben festgestellt wird.
Priority Applications (3)
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DE19623541A DE19623541A1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor Ueberspannungen sowie Spannungsbegrenzungsschaltung |
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DE19623541A DE19623541A1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor Ueberspannungen sowie Spannungsbegrenzungsschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19623541A1 true DE19623541A1 (de) | 1997-12-18 |
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ID=7796812
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19623541A Withdrawn DE19623541A1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Verfahren zum Schutz eines Netzes oder einer Anlage vor Ueberspannungen sowie Spannungsbegrenzungsschaltung |
Country Status (3)
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