DE19615192A1 - Verbundsystem mit einer Aromabarriere- oder einer Riechstoffbarriereschicht - Google Patents
Verbundsystem mit einer Aromabarriere- oder einer RiechstoffbarriereschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verbundsysteme, die aus einem Trägermaterial und einer
Aromabarriereschicht oder einer Riechstoffbarriereschicht bestehen, sowie ein
Verfahren zur Herstellung dieser Systeme. Derartige Verbundsysteme können bei
spielsweise im Verpackungsbereich (z. B. Folien, Platten, Form- und Hohlkörper)
aber auch für technische Anwendungen (z. B. Membranen, Schutzschichten für
Sensoren) eingesetzt werden.
Polymere sind im Gegensatz zu Metallen oder Glas für Gase und für viele nieder
molekulare Substanzen durchlässig. Es gibt keinen Kunststoff, der gegenüber Gas-
oder Dampfmolekülen eine absolute Schranke darstellt. Dies ist auf die strukturel
len Eigenschaften der Kunststoffe, wie z. B. der allgemeinen Porosität, der intermo
lekularen Zwischenräume und der molekularen Beweglichkeit, zurückzuführen.
Bestimmte molekulare Strukturen sind für gute Barriereeigenschaften in Polymeren
verantwortlich. Sehr oft führt allerdings eine Struktur, die eine gute Gasbarriere
bedingt, zu schlechten Wasserdampfbarriereeigenschaften. Dieser Effekt kann in
der Polarität eines Polymers begründet sein. Sehr polare Polymere, wie z. B. Polyvi
nylalkohol, sind ausgezeichnete Gas- und Aromabarrieren, aber sehr schlechte
Wasserdampfbarrieren. In Folge dessen leidet ihre Eigenschaft als Gas- oder
Aromabarriere bei Einwirkung von Feuchtigkeit. Nicht-polare Polymere, wie z. B. PE,
haben ausgezeichnete Wasserdampf-, aber schlechte Gas- oder Aromabarrie
reeigenschaften. Für viele Barrierepolymere sind deshalb hohe Materialstärken er
forderlich, um die gewünschten Barriereeigenschaften zu erreichen.
Die Permeation von Verbindungen durch Polymere ist in vielen Fällen uner
wünscht. So z. B. bei polymeren Bauteilen, aus denen geruchsintensive und oft
auch gesundheitlich bedenkliche Weichmacher diffundieren, wie etwa PVC,
oder auch bei Verpackungsmaterialien. Polymere mit einer sehr geringen Per
meation von Aromastoffen, sogenannte Barrierekunststoffe, spielen insbesondere
auf dem Gebiet der Lebensmittelverpackung und der Verpackung von pharma
zeutischen oder chemischen Produkten eine sehr wichtige Rolle. Sie werden ein
gesetzt, wenn Füllgüter während der garantierten Mindesthaltbarkeitsdauer ent
weder vor externen Einflüssen oder gegen der Verlust der Inhaltsstoffe (z. B. Aro
men) ausreichend geschützt werden müssen. Den komplexen Anforderungen an
die Verpackungsmaterialien können neben Metall- und Glasverpackungen häu
fig nur Kombinationen verschiedener Kunststoffe bzw. Kunststoffolien mit aufge
dampften, dünnen anorganischen Schichten genügen. Solche Folien zeigen
noch meßbare Durchlässigkeiten gegenüber den verschiedensten Gasen, gestat
ten aber geringe Material- und Herstellungskosten, sowie ein geringes Gewicht
der Verpackung. (Stehle, G.; Lebensmittel verpacken. Milchwirtschaftlicher Fach
verlag Remagen, 1989; Boysen, M.: Barrierekunststoffe für Verpackungen im Ver
gleich, Kunststoffe 77 (1987) 5, S. 522-525; Krug, T.G.: Transparent Barriers for Food
Packaging, Proc. of the 33rd Annual Technical Conference, Society of Vakuum
Coaters, Washington, (1990), S. 163; Langowski, H.-C., Utz, H.: Dünne anorganische
Schichten für Barrierepackstoffe, ZFL 43 (1992) Nr. 9, S. 520-526; Franz, R.: Verpac
kungsmaterialien und Good Manufacturing Practice, Süßwaren 4 (1989), S. 132).
Durch vakuumtechnisches Bedampfen von Folien mit dünnen anorganischen
Schichten (PVD/CVD-Verfahren) können die Wasserdampf- bzw. die Sauerstoff
permeabilitäten von geeigneten Folien verbessert werden. Die Vakuumbedamp
fung hat allerdings die im folgenden aufgeführten Nachteile:
- - bis jetzt nur anwendbar für PET, OPP oder PA;
- - eine Coronavorbehandlung der Substrate ist erforderlich;
- - sie ist nicht anwendbar für PP und PE und viele anderen Polymermaterialien;
- - für Biopolymere werden die erwünschten Ergebnisse nicht erzielt;
- - hohe Anforderung an die Oberflächenqualität der zu bedampfenden Poly mere;
- - das Bedampfungsverfahren ist bis jetzt auf Flachfolien beschränkt
- - hohe Empfindlichkeit der aufgetragenen Schichten;
- - hohe Anlagen kosten.
(Bichler, C., Drittler, R., Langowski, H.-C., Starnecker, A., Utz, H., Biologisch abbau
bare Verpackungsmaterialien - Die Lösung des Müllproblems? BioEngineering 6,
(1993) 9. Hartwig, E.K., High Vacuum RollCoating, Web Processing and Converting
Technology and Equipment, Sata, D., Van Nostrand R., New York, 1984. Chahrou
di, D., Glassy Barriers from Electron Web Beam Coaters, Proc. of the 33rd Annual
Technical Conference, Soclety of Vacuum coaters, Washington, 1990, S. 212.
Schiller, S., Neumann, M., Hötzsch, G., Capabilities of Electron Beam Evaporation
for the Deposition of Compounds, Proc. of the 4th Int. Conf. on Vacuum Web
Coating, Reno, S. 138).
Bei Verpackungsmaterialien wird immer mehr der Kompromiß zwischen den öko
nomischen Vorteilen der Kunststoffe einerseits und der realisierbaren Haltbarkeits
dauer andererseits, die von der Art des Füllgutes abhängt, gesucht. Durch die
Verpackungsverordnung vom 12.06.1991 und die daraus resultierende Forderung
nach Verpackungsvermeidung, Verpackungsminderung, Wiederverwendbarkeit
oder stofflicher Verwertbarkeit sind nun Insbesondere Verbundmaterialien in den
Blickpunkt der Kritik geraten. Obwohl bei der Entwicklung von Verbundmaterialien
die Verringerung des Materialeinsatzes der ursprüngliche Ansatz gewesen ist, sind
diese Materialien bezüglich der Wiederverwertbarkeit oder der stofflichen Ver
wertbarkeit den Glas- oder Metallverpackungen unterlegen.
Aus der DE 43 05 856 C1 ist ein Verfahren zur Herstellung von im Vakuum auf Ver
packungsfolien aufgedampften SIOx-Barriereschichten (Permeationssperrschich
ten) bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Verdampfung mit einem
Aufdampfgut durchgeführt wird, das Silicium und eine Sauerstoffverbindung von
Silicium und Bor oder eine Borverbindung enthält, wobei der Anteil an Bor minde
stens 1 Mol-% des gesamten Siliciumgehaltes beträgt. Diese Barriereschichten zei
gen zwar eine verminderte Schrumpfung und damit eine verminderte Rißbildung,
auch lassen sich mit diesem Verfahren die Barriereeigenschaften von Polymeren
erheblich verbessern, doch können die Permeationsraten mit konventioneller
Meßtechnik immer noch erfaßt werden und bleiben damit für viele Anwendun
gen immer noch zu hoch. Darüber hinaus weisen Polymere aus nachwachsenden
Rohstoffen auch nach der Beschichtung im Vergleich zu beschichteten Stan
dardpolymeren, wie beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen, um ein Vielfa
ches höhere Permeationsraten auf. Da die aufgedampften Schichten sehr emp
findlich gegenüber mechanischer Beanspruchung sind, ist es zumeist erforderlich,
die beschichteten Substrate beispielsweise mit einer Folie zu kaschieren. Außer
dem bedingen vakuumtechnische Bedampfungsverfahren hohe Kosten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, Trägermaterialien mit einer Aro
mabarriereschicht bzw. einer Riechstoffbarriereschicht bereit zu stellen. Aus Grün
den der Einfachheit wird künftig nur noch von Aromastoffen oder Aromen ge
sprochen, gemeint sind aber stets Aromastoffe und Riechstoffe.
Diese Aromabarriereschicht soll auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien
(Papier, Pappe, organische Polymere etc.) sehr gut haften, und die mit der Aro
mabarriereschicht versehenen Trägermaterialien sollen z. B. auch im Verpac
kungsbereich einsetzbar sein. Die Aromabarriereschichten sollen auch unter
Feuchteeinfluß sehr gute Barriere- und Haftungseigenschaften aufweisen, und es
sollen nicht nur einfache Formen des Trägermaterials, wie z. B. Folieb, mit einer
Aromabarriereschicht versehen werden, sondern auch kompliziert geformte Teile.
Ferner sollen die mit einer Aromabarriereschicht versehenen Trägermaterialien
über eine mechanisch robuste Oberfläche verfügen. Außerdem ist es wün
schenswert, wenn die Barriereschichten nicht nur gegenüber Aromastoffen wirk
sam sind sondern auch gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff.
Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereit zu stellen,
mit dem die unterschiedlichsten Trägermaterialien mit einer Aromabarriereschicht
versehen werden können. Dieses Verfahren soll einfach, kostengünstig und univer
sell durchführbar sein, und es sollen nur geringe Initialkosten für Anlagen notwen
dig werden. Die Aromabarriereschicht soll nach üblichen Methoden (Sprüh-,
Schleuder-, Walz- oder Rakelverfahren) aufgetragen werden können. Das erfin
dungsgemäße Verfahren soll unproblematisch in rohstofflicher und werkstofflicher
Verarbeitung und energetischer Nutzung sein.
Gelöst wird diese Aufgabe durch Verbundsysteme, die über eine Aromaba- rriere
schicht aus einem organisch modifizierten Kieselsäurepolykondensat oder einem
organisch modifizierten Kieselsäureheteropolykondensat verfügen, das gegebe
nenfalls weitere Zusatzstoffe enthält.
In bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verbundsysteme ist
das organisch modofizierte Kieselsäure(hetero)polykondensat erhalten worden
durch hydrolytische Kondensation einer oder mehrerer hydrolytisch kondensierba
rer Verbindungen des Siliciums und gegebenenfalls anderer Elemente aus der
Gruppe B, Al, P, Sn, Pb, der Übergangsmetalle der Lanthaniden und der Actini
den, und/oder von den oben genannten Verbindungen abgeleiteten Vorkon
densaten, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators und/oder eines Lö
sungsmittels durch Einwirken von Wasser oder Feuchtigkeit, wobei 10 bis 100 Mol-%,
auf der Basis monomerer Verbindungen, der hydrolytisch kondensierbaren
Verbindungen Silane der allgemeinen Formel I sind,
Si Xa R4-a (I)
in der die Reste und Indices gleich oder verschieden sind und folgende Bedeu
tung haben:
R = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl mit 1 bis 50 Kohlenstoff-Atomen, wobei diese Reste durch Sauerstoff- oder Schwe fel-Atome, durch Urethan-, Ester-, Carbonyl-, Amid- oder Amino-Gruppen un terbrochen sein können;
X = Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbo nyl oder NR′₂, mit R′ = Wasserstoff, Alkyl oder Aryl;
a = 1, 2 oder 3.
R = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl mit 1 bis 50 Kohlenstoff-Atomen, wobei diese Reste durch Sauerstoff- oder Schwe fel-Atome, durch Urethan-, Ester-, Carbonyl-, Amid- oder Amino-Gruppen un terbrochen sein können;
X = Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbo nyl oder NR′₂, mit R′ = Wasserstoff, Alkyl oder Aryl;
a = 1, 2 oder 3.
Die Silane der Formel I sind über die Reste X hydrolysierbar und über die Reste R
polymerisierbar und/oder polyaddierbar und/oder polykondensierbar. Über die
hydrolysierbaren Gruppen wird ein a norganisches Netzwerk mit Si-O-Si-Einheiten
aufgebaut und über die Reste R ein organisches Netzwerk.
Die Alkyl-Reste sind z. B. geradkettige, verzweigte oder cyclische Reste mit 1 bis 50,
insbesondere mit 1 bis 20 Kohlenstoff-Atomen und vorzugsweise niedere Alkyl-Re
ste mit 1 bis 6, besonders bevorzugt mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen. Spezielle Bei
spiele sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl,
n-Hexyl, Cyclohexyl, 2-Ethylhexyl, Dodecyl und Octadecyl.
Die Alkenyl-Reste sind z. B. geradkettige, verzweigte oder cyclische Reste mit 2 bis
50, bevorzugt mit 2 bis 20 Kohlenstoff-Atomen und vorzugsweise niedere Alkenyl-
Reste mit 2 bis 6 Kohlenstoff-Atomen, wie z. B. Vinyl, Allyl und 2-Butenyl.
Bevorzugte Aryl-Reste sind Phenyl, Biphenyl und Naphthyl. Die Alkoxy-, Acyloxy-,
Alkylamino-, Dialkylamino-, Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Arylalkyl-, Alkylaryl-,
Alkylen- und Alkylenarylen-Reste leiten sich vorzugsweise von den oben genann
ten Alkyl- und Aryl-Resten ab. Spezielle Beispiele sind Methoxy, Ethoxy, n- und i-
Propoxy, n-, i-, s- und t-Bufoxy, Monomethylamino, Monoethylamino, Dimethyla
mino, Diethylamino, N-Ethylanilino, Acetyloxy, Propionyloxy, Methylcarbonyl,
Ethylca rbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Benzyl, 2-Phenylethyl und Tolyl.
Die genannten Reste können gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten
tragen, z. B. Halogen, Alkyl, Hydroxyalkyl, Alkoxy, Aryl, Aryloxy, Alkylcarbonyl, Alk
oxyca rbonyl, Furfuryl, Tetrahydrofurfuryl, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino,
Trialkylammonium, Amido, Hydroxy, Formyl, Carboxy, Mercapto, Cyano,
lsocyanato, Nitro, Epoxy, SO₃H oder PO₄H₂.
Unter den Halogenen sind Fluor, Chlor und Brom und insbesondere Chlor bevor
zugt.
Für a 2 bzw. 4-a 2 können die Reste X und R Jeweils die selbe oder eine unter
schiedliche Bedeutung haben.
Bevorzugt ist es, wenn mindestens eines der eingesetzten Silane mindestens einen
Rest R aufweist, der einen geradkettigen oder verzweigten organischen Rest mit
mindestens einer C=C-Doppelbindung und/oder mit mindestens einer Epoxid
gruppe darstellt. Die C=C-Doppelbindungen können z. B. in Vinyl-, Allyl-, Acryl-,
und/oder Methacrylgruppen vorhanden sein. In diesem Fall weist mindestens ei
ner der Reste R 2 bis 50, vorzugsweise 6 bis 30 Kohlenstoffatome auf, und ohne
Einschränkung der Allgemeinheit sind konkrete Beispiele für derartige Reste:
Spezielle Beispiele für Silane der allgemeinen Formel I mit Epoxidgruppen im Rest
R sind:
Glycidoxymethyltrimethoxysilan, Glycidoxymethyltriethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl trimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyltriethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltriethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltri(methoxyethoxy)silan, 3-Gly cidoxypropyltriacetoxysilan, 4-Glycidoxybutyltrimethoxysilan, 4-Glycidoxybutyltri ethoxysilan, Glycidoxymethyl(methyl)dimethoxysilan, Glycidoxymethyl(ethyl) di methoxysilan, Glycidoxymethyl(phenyl)dimethoxysilan, Glycidoxymethyl(vinyl) di methoxysilan, Glycidoxymethyl(dimethyl)methoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(methyl) dimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(ethyl)dimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(dime thyl)methoxysilan, 3-Glycidoxypropyl(methyl)dimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl (ethyl)dimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl(dimethyl)methoxysilan, 4-Glycidoxybu tyl(methyl)dimethoxysilan, 4-Glycidoxybutyl(ethyl)dimethoxysilan, 4-Glycidoxybu tyl(dimethyl)methoxysilan, Bis-(glycidoxymethyl)dimethoxysilan, Bis-(glycidoxyme thyl)diethoxysilon, Bis-(glycidoxyethyl)dimethoxysilan Bis)(glyciboxyethyl)dieth oxysilan, Bis(glycidoxypropyl)dimethoxysilan, Bis-(glycldoxypropyl) diethoxysilan, Tris-(glycidoxymethyl)methoxysilan, Tris-(glycidoxymethyl)ethoxysilan, Tris-(glycido xyethyl)methoxysilan, Tris-(glycidoxyethyl)ethoxysilan, Tris-(glycidoxypropyl)meth oxysilan, Tris-(glycidoxypropyl)ethoxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylmethyltrimethoxy silan, 3.4-Epoxycyclohexylmethyltriethoxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylethyltrimeth oxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylpropyltrimethoxysilan und 3.4-Epoxycyclohexylbutyl trimethoxysilan.
Glycidoxymethyltrimethoxysilan, Glycidoxymethyltriethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl trimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyltriethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltriethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltri(methoxyethoxy)silan, 3-Gly cidoxypropyltriacetoxysilan, 4-Glycidoxybutyltrimethoxysilan, 4-Glycidoxybutyltri ethoxysilan, Glycidoxymethyl(methyl)dimethoxysilan, Glycidoxymethyl(ethyl) di methoxysilan, Glycidoxymethyl(phenyl)dimethoxysilan, Glycidoxymethyl(vinyl) di methoxysilan, Glycidoxymethyl(dimethyl)methoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(methyl) dimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(ethyl)dimethoxysilan, 2-Glycidoxyethyl(dime thyl)methoxysilan, 3-Glycidoxypropyl(methyl)dimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl (ethyl)dimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyl(dimethyl)methoxysilan, 4-Glycidoxybu tyl(methyl)dimethoxysilan, 4-Glycidoxybutyl(ethyl)dimethoxysilan, 4-Glycidoxybu tyl(dimethyl)methoxysilan, Bis-(glycidoxymethyl)dimethoxysilan, Bis-(glycidoxyme thyl)diethoxysilon, Bis-(glycidoxyethyl)dimethoxysilan Bis)(glyciboxyethyl)dieth oxysilan, Bis(glycidoxypropyl)dimethoxysilan, Bis-(glycldoxypropyl) diethoxysilan, Tris-(glycidoxymethyl)methoxysilan, Tris-(glycidoxymethyl)ethoxysilan, Tris-(glycido xyethyl)methoxysilan, Tris-(glycidoxyethyl)ethoxysilan, Tris-(glycidoxypropyl)meth oxysilan, Tris-(glycidoxypropyl)ethoxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylmethyltrimethoxy silan, 3.4-Epoxycyclohexylmethyltriethoxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylethyltrimeth oxysilan, 3.4-Epoxycyclohexylpropyltrimethoxysilan und 3.4-Epoxycyclohexylbutyl trimethoxysilan.
In weiteren Ausführungsformen werden zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Aromabarriereschicht Silane der allgemeinen Formel VI eingesetzt,
{Xa Rb Si [(R′A)c](4-a-b)}xB (VI)
in der die Reste und Indices gleich oder verschieden sind und
A gleich O, S, PR′′, POR′′, NHC(O)O oder NHC(O)NR′′ bedeutet,
B ein geradkettiger oder verzweigter organischer Rest ist, der sich von einer Ver bindung B′ mit mindestens einer (für c = 1 und A = NHC(O)O oder NHC(O)NR′′) bzw. mindestens zwei C=C-Doppelbindungen und 5 bis 50 Kohlenstoffatomen ableitet,
R gleich Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl,
R′ gleich Alkylen, Arylen oder Alkylenarylen,
R′′ gleich Wasserstoff, Alkyl oder Aryl,
X gleich Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxy carbonyl oder NR′′₂ ist, mit
a gleich 1, 2 oder 3,
b gleich 0, 1 oder 2,
c gleich 0 oder 1, und
x gleich einer ganzen Zahl, deren Maximalwert der Anzahl von Doppelbindun gen in der Verbindung B′ minus 1 entspricht, bzw. gleich der Anzahl von Dop pelbindungen in der Verbindung B′ ist, wenn c = 1 und A für NHC(O)O oder NHC(O)NR′′ steht,
wobei die obigen Alkyl- bzw. Alkenyl-Reste gegebenenfalls substituierte gerad kettige, verzweigte oder cyclische Reste mit 1 bzw. 2 bis 20 Kohlenstoffatomen sind, Aryl für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl steht und sich die obigen Alkoxy-, Acyloxy-, Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkylaryl-, Arylalkyl-, Arylen-, Alkylen- und Alkylenaryl-Reste von den oben definierten Alkyl- und Aryl-Resten ableiten.
A gleich O, S, PR′′, POR′′, NHC(O)O oder NHC(O)NR′′ bedeutet,
B ein geradkettiger oder verzweigter organischer Rest ist, der sich von einer Ver bindung B′ mit mindestens einer (für c = 1 und A = NHC(O)O oder NHC(O)NR′′) bzw. mindestens zwei C=C-Doppelbindungen und 5 bis 50 Kohlenstoffatomen ableitet,
R gleich Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl,
R′ gleich Alkylen, Arylen oder Alkylenarylen,
R′′ gleich Wasserstoff, Alkyl oder Aryl,
X gleich Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxy carbonyl oder NR′′₂ ist, mit
a gleich 1, 2 oder 3,
b gleich 0, 1 oder 2,
c gleich 0 oder 1, und
x gleich einer ganzen Zahl, deren Maximalwert der Anzahl von Doppelbindun gen in der Verbindung B′ minus 1 entspricht, bzw. gleich der Anzahl von Dop pelbindungen in der Verbindung B′ ist, wenn c = 1 und A für NHC(O)O oder NHC(O)NR′′ steht,
wobei die obigen Alkyl- bzw. Alkenyl-Reste gegebenenfalls substituierte gerad kettige, verzweigte oder cyclische Reste mit 1 bzw. 2 bis 20 Kohlenstoffatomen sind, Aryl für gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Naphthyl oder Biphenyl steht und sich die obigen Alkoxy-, Acyloxy-, Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl-, Alkylaryl-, Arylalkyl-, Arylen-, Alkylen- und Alkylenaryl-Reste von den oben definierten Alkyl- und Aryl-Resten ableiten.
Die Silane der allgemeinen Formel VI sind über die Reste B polymerisierbar, d. h.
härtbar, und über die Reste X hydrolysierbar, wobei bei der hydrolytischen Kon
densation über die Reste X das anorganische Netzwerk mit Si-O-Si-Einheiten auf
gebaut wird und über die Polymerisation der Reste B das organische Netzwerk.
Für die Reste X und R gilt das für die allgemeine Formel I gesagte.
In bevorzugten Ausführungsformen der Silane der allgemeinen Formel VI sind die
Reste A, R, R′ und X sowie die Indices a, b und c wie folgt definiert:
X = (C₁-C₄)-Alkoxy, bevorzugt Methoxy und Ethoxy, oder Halogen, bevor zugt Chlor;
R = (C₁-C₄)-Alkyl, bevorzugt Methyl und Ethyl;
R′ = (C₁-C₄)-Alkylen, bevorzugt Methylen und Propylen;
A = O, S, NHC(Q)O oder NHC(O)NR′′;
a = 1, 2 oder 3;
c = 0 oder 1;
4-a-b = 0 für c = 0 und 1 für c = 1.
X = (C₁-C₄)-Alkoxy, bevorzugt Methoxy und Ethoxy, oder Halogen, bevor zugt Chlor;
R = (C₁-C₄)-Alkyl, bevorzugt Methyl und Ethyl;
R′ = (C₁-C₄)-Alkylen, bevorzugt Methylen und Propylen;
A = O, S, NHC(Q)O oder NHC(O)NR′′;
a = 1, 2 oder 3;
c = 0 oder 1;
4-a-b = 0 für c = 0 und 1 für c = 1.
Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Einheit mit dem Index x ausgewählt ist
aus Triethoxysilyl, Methyldiethoxysilyl, Methyldichlorsilyl, 3-Methyldimethoxysilyl
propylthio, 3-Triethoxysilyl-propylthio, Ethoxydimethylsilylmethylthio, M ethyldietho
xysilylmethylthio, Trimethoxysilyl oder 3-Triethoxysilyl-propylurethan.
Der Rest B in der allgemeinen Formel VI leitet sich ab von einer substituierten oder
unsubstituierten Verbindung B′ mit mindestens einer bzw. mit mindestens zwei
C=C-Doppelbindungen, z. B. mit Vinyl-, Allyl-, Acryl- und/oder Methacrylgruppen,
und mit 5 bis 50, vorzugsweise mit 6 bis 30 Kohlenstoff-Atomen. Vorzugsweise leitet
sich B ab von einer substituierten oder unsubstituierten Verbindung B′ mit zwei
oder mehreren Acrylat- und/oder Methacrylatgruppen. Falls die Verbindung B′
substituiert ist, können die Substituenten unter den oben genannten Substituenten
gewählt sein.
Bei weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Silane der allgemeinen Formel
VI leitet sich B von Acrylsäureestern von Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipen
taerythrit, C₂-C₄-Alkandiolen, z. B. von Glycerin (z. B. Glycerindimethacrylat), Po
lyethylenglycolen, Polypropylenglycolen oder von gegebenenfalls substituiertem
und/oder alkoxyliertem Bisphenol A ab.
Konkrete Beispiele für Silane der allgemeinen Formel VI sowie deren Herstellung
sind der EP 0451709 A2 oder der DE 40 11 044 C2 zu entnehmen.
Zur Erhöhung des anorganischen Anteils der Aromabarriereschicht können zu de
ren Herstellung Silane der allgemeinen Formel II eingesetzt werden,
SiX₄ (II)
in der die Reste X gleich oder verschieden und wie im Falle der allgemeinen For
mel I definiert sind. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind konkrete Beispiele
für derartige Silane Si(OCH₃)₄, Si(OC₂H₅)₄, Si(OCH₃)(OC₂H₅)₃, Si(OCH₃)₂(OC₂H₅)₂
und Si(OCH₃)₃(OC₂H₅).
Ebenso ist es möglich, von Silanen der allgemeinen Formel II abgeleitete Vorkon
densate einzusetzen. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind Beispiele für
derartige Vorkondensate
Zur Erhöhung des organischen Anteils der Aromabarriereschicht können zu deren
Herstellung Silane der allgemeinen Formel III eingesetzt werden,
SiR₄ (III)
in der die Reste R gleich oder verschieden und wie im Falle der allgemeinen For
mel I definiert sind. Weisen Silane der allgemeinen Formel III polymerisierbare,
polyaddierbare oder polykondensierbare Gruppen auf, so üben sie die Funktion
eines Netzwerkbildners aus, fehlen derartige Reste, so sind diese Silane als Netz
werkwandler eingesetzt. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sind konkrete Bei
spiele für derartige Silane Si(CH₃)₄, Si(C₂H₅)₄, Si(CH₃)(C₂H₅)₃, Si(CH₃)₂(C₂H₅)₂,
Si(CH₃)₃(C₂H₅) oder Tetravinylsilan.
Ebenso können zur Erhöhung des organischen Anteils organisch modifizierte Di-,
Tri-, Tetra- oder Oligosiloxane eingesetzt werden. Ohne Einschränkung der Allge
meinheit sind Beispiele für derartige Siloxane 1.1.3.3-Tetravinyldimethyldisiloxan
oder 1.3.5.7-Tetravinyltetramethylcyclotetrasiloxan.
Diese Silane bzw. Siloxane sind käuflich erwerbbar oder nach Methoden herstell
bar, wie sie z. B. in W. Noll, Chemie und Technologie der Silicone, Verlag Chemie,
Welnheim/Bergstraße, 1986, beschrieben sind.
Neben den Silanen der allgemeinen Formel I, II oder III können noch weitere hy
drolytisch kondensierbare Verbindungen des Siliciums oder anderer Elemente aus
der Gruppe Al, Ti, Zr, B, P, Sn, Pb, der Übergangsmetalle, der Lanthaniden und der
Actiniden entweder als solche oder bereits in vorkondensierter Form zur Herstel
lung der erfindungsgemäßen Aromabarriereschichten herangezogen werden.
Zur Erhöhung der Härte und der Abriebbeständigkeit der erfindungsgemäßen
Aromabarriereschichten werden z. B. hydrolysierbare Aluminium- und/oder Titan-
und/oder Zirkonium-Verbindungen eingesetzt. Geeignete Aluminiumverbindun
gen weisen die allgemeine Formel IV auf,
AlR¹₃ (IV)
in der die Reste R¹ gleich oder verschieden sind und Halogen, Hydroxy, Alkoxy
oder Acyloxy bedeuten. Besonders bevorzugte Aluminiumverbindungen sind
Aluminiumaikoxide und -halogenide. In diesem Zusammenhang können als kon
krete Beispiele Al(OCH₃)₃, Al(OC₂H₅)₃, Al(O-n-C₃H₇)₃, Al(O-i-C₃H₇)₃, Al(OC₄H₉)₃,
Al(O-i-C₄H₉)₃, Al(O-s-C₄H₉)₃, AlCl₃ und AlCl(OH)₂ genannt werden. Bei Raumtem
peratur flüssige Verbindungen, wie z. B. Aluminium-sek-butylat und Aluminium-iso
propyiat, werden besonders bevorzugt.
Geeignete hydrolysierbare Titan- und Zirkoniumverbindungen, die erfindungsge
mäß eingesetzt werden können, sind solche der allgemeinen Formel V,
in der M Titan oder Zirkonium bedeutet, die Reste X und R gleich oder verschie
den und wie im Falle der allgemeinen Formel I definiert sind, und y eine ganze
Zahl von 1 bis 4 darstellt. Konkrete Beispiele für einsetzbare Zr- und Ti-Verbindun
gen sind TiCI₄, Ti(OC₂H₅)₄, Ti(OC₃H₇)₄, Ti(O-i-C₃H₇)₄, Ti(OC₄H₉)₄, Ti(2-ethylhexoxy)₄,
ZrCl₄, Zr(OC₂H₅)₄, Zr(OC₃H₇)₄, Zr(O-i-C₃H₇)₄, Zr(OC₄H₉)₄, Zr(2-ethylhexoxy)₄ und
ZrOCl₂.
Weitere hydrolysierbare Verbindungen, die zur Herstellung der erfindungsgemä
ßen Aromabarriereschichten eingesetzt werden können, sind z. B. Bortrihalogenide
und Borsäureester, wie z. B. BCl₃, B(OCH₃)₃ und B(OC₂H₅)₃, Zinntetrahalogenide
und Zinntetraalkoxide, wie z. B. SnCl₄ und Sn(OCH₃)₄, und Vanadylverbindungen,
wie z. B. VOCl₃ und VO(OCH₃)₃.
Durch den erfindungsgemäßen Einsatz von von Siliciumverbindungen verschie
denen hydrolysierbaren Verbindungen ist es möglich, Heteroatome in das anor
ganische Netzwerk einzubauen, um damit die Eigenschaften der erfindungsge
mäßen Aromabarriereschichten den Anforderungen des jeweiligen Anwendungs
falles anzupassen.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Aro
mabarriereschichten können dem organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)po
lykondensat Füllstoffe zugesetzt sein. Bevorzugt ist es, wenn es sich hierbei um po
renfreie SiO₂- und/oder Al₂O₃-Partikel handelt. Besonders bevorzugt ist es, wenn
die Oberfläche dieser Partikel derart funktionalisiert ist, daß diese über kovalente
Bindungen in das organische Netzwerk der Aromabarriereschicht eingebaut wer
den können. Dadurch werden Grenzflächen zwischen dem Füllstoff und der Kie
selsäure(hetero)polykondensaüMatrix vermieden. Ohne Einschränkung der All
gemeinheit tragen diese Partikel an der Oberfläche z. B. Amino- oder (Meth)Acry
lat-Gruppen. Die Funktionalisierung von SiO₂-Partikeln erfolgt beispielsweise über
die Kondensation von Silanen der allgemeinen Formel I mit SiOH-Gruppen der
SiO₂-Partikeloberfläche. Neben SiO₂- und Al₂O₃-Partikel können als Füllstoffe noch
Glimmer, Glasflakes oder Glasplättchen eingesetzt werden, deren Oberfläche
ebenfalls funktionalisiert sein kann. Die bevorzugte Teilchengröße der Füllstoffe
liegt zwischen 40 Å und 10 µm, kleinere oder größere Teilchengrößen sind eben
falls möglich. Desweiteren ist es bevorzugt, wenn bis zu 10 Gew.-% der erfin
dungsgemäßen Aromabarriereschicht aus Füllstoffen besteht. Ein höherer Anteil
an Füllstoffen ist aber ebenfalls möglich. Generell kann gesagt werden, daß die
Transparenz der erfindungsgemäßen Aromabarriereschicht mit steigendem Füll
stoffgehalt abnimmt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß durch die Zugabe von funktionali
sierten Füllstoffen nicht nur die mechanischen Eigenschaften der erfindungsge
mäßen Aromabarriereschicht verbessert werden, sondern auch die Barriereeigen
schaften selbst.
In weiteren Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Aromabarriereschichten
ist dem Kieselsäure(hetero)polykondensat Methacrylsäure zugesetzt. Sie dient
zum einen als Komplexierungsmittel für gegebenenfalls eingesetzte hydrolysierba
re Metallverbindungen und damit zur Erhöhung der Topfzeit. Weitere geeignete
Komplexierungsmittel sind z. B. Acetylaceton, mehrfach funktionelle Amine oder
mehrfach funktionelle Alkohole.
Die Verwendung von Methacrylsäure bietet noch weitere Vorteile, indem sie z. B.
zusätzlich die Funktion eines organischen Netzwerkbildners ausübt. Der Komplex
bildner ist also in das organische Netzwerk einpolymerisierbar, ohne dadurch die
Abriebbeständigkeit der erfindungsgemäßen Aromabarriereschichten zu reduzie
ren. Anstelle von Methacrylsäure können auch andere polymerisierbare Kom
plexbildner eingesetzt werden.
Ferner übt die Methacrylsäure auch die Funktion eines Reaktivmonomers aus.
Damit ist die Einstellung der Viskosität, d. h. der Lackrheologie möglich. Dies bietet
zudem den Vorteil, daß nach dem Beschichtungsvorgang das Lösungsmittel nicht
entfernt werden muß, es wird einpolymerisiert.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Aromabarriereschicht erfolgt durch Auf
bringen der erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung auf das Trä
germaterial nach üblichen Methoden, z. B. durch ein Sprüh-, Schleuder-, Walz-
oder Rakelverfahren. Anschließend wird die Beschichtung gegebenenfalls ge
trocknet und thermisch und/oder unter Einwirkung von elektromagnetischer
Strahlung, z. B. UV-Strahlung oder Mikrowellen, gehärtet. Elektronenstrahlhärtung ist
ebenfalls möglich.
Die Beschichtungszusammensetzung wird durch hydrolytische Kondensation einer
oder mehrerer hydrolytisch kondensierbarer Verbindungen des Siliciums und ge
gebenenfalls anderer Elemente aus der Gruppe B, Al, P, Sn, Pb, der Übergangs
metalle, der Lanthaniden und der Actiniden, und/oder von den oben genannten
Verbindungen abgeleiteten Vorkondensaten, gegebenenfalls in Anwesenheit ei
nes Katalysators und/oder eines Lösungsmittels durch Einwirken von Wasser oder
Feuchtigkeit erhalten. Dazu werden die Silane der allgemeinen Formel I entweder
alleine oder zusammen mit anderen hydrolytisch kondensierbaren und gegebe
nenfalls polymerisierbaren und/oder polyaddierbaren und/oder polykondensier
baren Komponenten durch hydrolytische Kondensation zu Kieselsäure(hetero)po
lykondensaten verarbeitet. Diese gegebenenfalls eingesetzten Komponenten
können z. B. Silane der allgemeinen Formel II und/oder III sein, oder die bereits ge
nannten Metallverbindungen der allgemeinen Formel IV und/oder V. Dabei wird
durch die hydrolytische Kondensation das anorganische Netzwerk aufgebaut,
das durch Zusatz weiterer hydrolytisch kondensierbarer Verbindungen zusätzlich
modifiziert werden kann. In dieses Kieselsäure(hetero)polykondensat werden
dann die weiteren Komponenten, wie z. B. Füllstoffe etc. durch Zumischen einge
baut.
Zum Aufbau des anorganischen Netzwerkes, d. h. zur Herstellung des organisch
modifizierten Kieselsäure(hetero)polykondensates, werden die hydrolytisch kon
densierbaren Komponenten gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators
und/oder eines Lösungsmittels durch Einwirken von Wasser oder Feuchtigkeit hy
drolysiert und polykondensiert. Diese Polykondensation erfolgt vorzugsweise nach
dem Sol-Gel-Verfahren, wie es z. B. in den Offenlegungsschriften DE 27 58 414,
2758415, 3011761, 3826715 und 3835968 beschrieben ist.
Die Herstellung der organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)polykondensate
kann in der auf dem Gebiet der Poly(hetero)kondensate üblichen Art und Weise
erfolgen. Werden praktisch ausschließlich Siliciumverbindungen eingesetzt, kann
die hydrolytische Kondensation in den meisten Fällen dadurch erfolgen, daß man
den zu hydrolysierenden Siliciumverbindungen, die entweder als solche oder
gelöst in einem geeigneten, Lösungsmittel vorliegen; das erforderliche Wasser bei
Raumtemperatur oder unter leichter Kühlung direkt zugibt (vorzugsweise unter
Rühren und gegebenenfalls in Anwesenheit eines Hydrolyse- und Kondensations
katalysators) und die resultierende Mischung daraufhin einige Zeit (ein bis mehre
re Stunden) rührt.
Bei Anwesenheit reaktiver Verbindungen des Al, Ti oder Zr, die auch in komplexier
ter Form vorliegen können, empfiehlt sich in der Regel eine stufenweise Zugabe
des Wassers. Unabhängig von der Reaktivität der anwesenden Verbindungen er
folgt die Hydrolyse in der Regel bei Temperaturen zwischen -20 und 130°C, vor
zugsweise zwischen 0 und 30°C bzw. dem Siedepunkt des gegebenenfalls einge
setzten Lösungsmittels. Wie bereits angedeutet, hängt die beste Art und Weise der
Zugabe von Wasser vor allem von der Reaktivität der eingesetzten Ausgangsver
bindungen ab. So kann man z. B. die gelösten Ausgangsverbindungen langsam zu
einem Überschuß an Wasser tropfen oder man gibt Wasser in einer Portion oder
portionsweise den gegebenenfalls gelösten Ausgangsverbindungen zu. Es kann
auch nützlich sein, das Wasser nicht als solches zuzugeben, sondern es mit Hilfe
von wasserhaltigen organischen oder anorganischen Systemen in das Reaktions
system einzutragen. Als besonders geeignet hat sich in vielen Fällen die Eintra
gung der Wassermenge in das Reaktionsgemisch mit Hilfe von feuchtigkeitsbela
denen Adsorbentien, z. B. von Molekularsieben, und von wasserhaltigen, organi
schen Lösungsmitteln, z. B. von 80%-igem Ethanol, erwiesen. Die Wasserzugabe
kann aber auch über eine chemische Reaktion erfolgen, bei der Wasser im Laufe
der Reaktion freigesetzt wird. Beispiele hierfür sind Veresterungen.
Wenn ein Lösungsmittel verwendet wird, kommen neben den niederen aliphati
schen Alkoholen (z. B. Ethanol oder i-Propanol) auch Ketone, vorzugsweise niede
re Dialkylketone, wie Aceton oder Methylisobutylketon, Ether, vorzugsweise niede
re Dialkylether wie Diethylether oder Dibutylether, THF, Amide, Ester, insbesondere
Essigsäureethylether, Dimethylformamid, Amine, insbesondere Triethylamin, und
deren Gemische in Frage.
Die Ausgangsverbindungen müssen nicht notwendigerweise bereits alle zu Beginn
der Hydrolyse (Polykondensation) vorhanden sein, sondern in bestimmten Fällen
kann es sich sogar als vorteilhaft erweisen, wenn nur ein Teil dieser Verbindungen
zunächst mit Wasser in Kontakt gebracht wird und später die restlichen Verbin
dungen zugegeben werben.
Um insbesondere bei Verwendung von von Siliciumverbindungen verschiedenen
hydrolysierbaren Verbindungen Ausfällungen während der Hydrolyse und der
Polykondensation so weit wie möglich zu vermeiden, kann die Wasserzugabe in
mehreren Stufen, z. B. in drei Stufen, durchgeführt werden. Dabei kann in der er
sten Stufe z. B. ein Zehntel bis ein Zwanzigstel der zur Hydrolyse benötigten Was
sermenge zugegeben werden. Nach kurzem Rühren kann die Zugabe von einem
Fünftel bis zu einem Zehntel der erforderlichen Wassermenge erfolgen und nach
weiterem kurzen Rühren kann schließlich der Rest zugegeben werden.
Die Kondensationszeit richtet sich nach den jeweiligen Ausgangskomponenten
und deren Mengenanteilen, dem gegebenenfalls verwendeten Katalysator, der
Reaktionstemperatur, etc. In allgemeinen erfolgt die Polykondensation bei Nor
maldruck, sie kann jedoch auch bei erhöhtem oder bei verringertem Druck
durchgeführt werden.
Das so erhaltene Polykondensat kann entweder als solches oder nach teilweiser
oder nahezu vollständiger Entfernung des verwendeten Lösungsmittels bzw. des
während der Reaktion gebildeten Lösungsmittels zu den erfindungsgemäßen
Aromabarriereschichten verarbeitet werden. In einigen Fällen kann es sich als vor
teilhaft erweisen, in dem nach der Polykondensation erhaltenen Produkt das
überschüssige Wasser und das gebildete und gegebenenfalls zusätzlich einge
setzte Lösungsmittel durch ein anderes Lösungsmittel zu ersetzen, um das Polykon
densat zu stabilisieren. Zu diesem Zweck kann die Reaktionsmischung z. B. im Va
kuum bei leicht erhöhter Temperatur (bis maximal 80°C) so weit eingedickt wer
den, daß sie noch problemlos mit einem anderen Lösungsmittel aufgenommen
werden kann.
Dem Polykondensat können z. B. (funktionalisierte) Füllstoffe, Lösungsmittel, Reak
tivverdünner, Photoinitiatoren und gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe zuge
mischt werden.
Das so erhaltene Polykondensat wird auf das Trägermaterial nach üblichen Me
thoden aufgetragen und durch Polymerisation und/oder Polyaddition und/oder
Polykondensation der im Rest R der Silane der allgemeinen Formeln I und/oder III
enthaltenen funkfionellen Gruppen gehärtet. Dabei wird das organische Netz
werk aufgebaut. Die Polymerisation z. B. kann thermisch, redoxinduziert, kovalent
nucleophil und/oder photochemisch unter Einsatz von Methoden erfolgen, wie
sie z. B. In den DE-A 1 31 43 820, 38 26 715 und 38 35 968 beschrieben sind.
Die Schichtdicken der erfindungsgemäßen Aromabarriereschichten kann in wei
ten Bereichen variiert werden. Bevorzugt sind Schichtdicken zwischen 1 µm und
50 µm, niedrigere oder höhere Werte sind aber ebenfalls möglich.
Als Trägermaterial für die erfindungsgemäße Aromabarriereschicht ,bieten sich
nahezu alle Polymere an, wie z. B. Polyamid, Polyethylen, Polypropylen oder Poly
ester. Bevorzugt kommen biologisch abbaubare Polymere und vor allem native
Polymere, wie z. B. Zellglas, Eiweiß oder stärkehaltige Polymere, mit inhärent ge
ringer Barrierewirkung als Trägermaterialien in Frage. Auch Papier, Pappe, be
schichtetes Papier oder beschichtete Pappe sind als Trägermaterialien geeignet.
Mit der erfindungsgemäßen Beschichtung lassen sich bei dünnen Trägermateriali
en (z. B. Folien) mit Dicken von mindestens 4 µm besonders ausgeprägte Verbes
serungen hinsichtlich der Aromadurchlässigkeit erzielen.
Erfindungsgemäß beschichtete Kunststoffe, insbesondere native Polymere, eröff
nen eine große Anzahl neuer Anwendungsgebiete, welche Kunststoffen bislang
verschlossen blieben, wie z. B. Konserven und Verpackungen für Lebensmittel, für
pharmazeutische oder chemische Produkte. In vielen Bereichen kann Metall oder
Glas durch erfindungsgemäß beschichtete Kunststoffe substituiert werden, was ei
ne drastische Gewichtsersparnis bedeutet. Desweiteren lassen sich durch derart
beschichtete Kunststoffe, im Gegensatz zu Metallen, transparente Aromabarrie
rematerialien fertigen.
Desweiteren ist es möglich, mittels der erfindungsgemäßen Aromaba- rriereschicht
Bauteile und Formkörper aus organischen Polymeren mit einem Migrationsschutz
für Geruchsstoffe zu versehen, so daß z. B. geruchsintensive und/oder gesundheit
lich bedenkliche Weichmacher, wie etwa PVC, dem Bauteil bzw. dem Formkör
per nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt entweichen können.
Durch Art und Anteil des organischen und des anorganischen Netzwerkes, sowie
über Netzwerkwandler, lassen sich die Barriereeigenschaften der organisch modi
fizierten Kieselsäure(hetero)polykondensate gezielt einstellen. Auf diese Weise
können sowohl Benetzungsverhalten und Schichthaftung, sowie auch die Sperrei
genschaften der erfindungsgemäßen Aromabarriereschichten optimiert werden.
Z.B. durch die Zugabe von funktionalisierten SiO₂- und/oder Al₂O₃-Partikeln, die
kovalent an das organische Netzwerk angebunden sind, wird die Dichte des an
organischen Netzwerkes erhöht.
Im folgenden wurden mittels eines gaschromatographischen Testverfahrens die
Permeationsraten der folgenden sieben Aromastoffe, die sich in ihrer Polarität,
Molekülgestalt und Molekülgröße voneinander unterscheiden, gleichzeitig erfaßt.
Zudem erlaubt das sehr exakte Meßverfahren, mit äußerst geringen Aromastoff
konzentrationen zu arbeiten, wodurch bei der Messung Bedingungen simuliert
wurden, die denen der Praxis sehr nahe kommen. Die Permeationsmessung
wurde bei 23°C und Dampfdrücken der Aromastoffe von 1.0 · 10-6 - 4.7 · 10-6 bar
durchgeführt. Eine genaue Beschreibung des Meßverfahrens ist in R. Franz,
Packag. Technol. Sci. 1993, 6, 91-102, offenbart.
Getestete Aromastoffe
Die erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterialien werden, wie bereits beschrie
ben, über einen Sol-Gel-Prozeß hergestellt. Während dieses Prozesses erfolgt über
die gesteuerte Hydrolyse und Kondensation von Alkoxysilanen, Organoalkoxysila
nen, Acrylatalkoxysilanen bzw. Metallalkoholaten ein teilweiser Aufbau des anor
ganischen Netzwerkes durch Bildung von anorganisch-organischen Oligomeren.
Während der thermisch bzw. UV-induzierten Polymerisation wird das organische
Netzwerk durch Polymerisation der organofunktionellen Gruppen gebildet.
Der Beschichtungslack leitet sich von folgenden Komponenten ab:
40.0 mol-% Tetramethoxysilan
32.5 mol-% 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
5.0 mol-% 3-Aminopropyltrimethoxysilan
12.5 mol-% Al(OBuS)₃
10.0 mol-% Zr(OPr)₄
Amino-funktionalisierte SiO2-Partikel.
40.0 mol-% Tetramethoxysilan
32.5 mol-% 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan
5.0 mol-% 3-Aminopropyltrimethoxysilan
12.5 mol-% Al(OBuS)₃
10.0 mol-% Zr(OPr)₄
Amino-funktionalisierte SiO2-Partikel.
Nach der Beschichtung wird dieser Lack thermisch gehärtet.
Der Lack gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist einen hohen anorganischen
Anteil auf, was zu einem dichten anorganischen Netzwerk in der Beschichtung
führt.
Der Beschichtungslack leitet sich von folgenden Komponenten ab:
70.0 mol-% 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
15.0 mol-% Zr(OPr)₄
15.0 mol-% Methacrylsäure
Methacrylat-funktionalisierte SiO2-Partikel.
70.0 mol-% 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
15.0 mol-% Zr(OPr)₄
15.0 mol-% Methacrylsäure
Methacrylat-funktionalisierte SiO2-Partikel.
Nach der Beschichtung wird der Lack durch UV-Bestrahlung gehärtet. Eine thermi
sche Härtung ist ebenfalls möglich.
Zur Bestimmung der Aromabarriereeigenschaften werden diese Beschichtungssy
steme auf BOPP-Folien (biaxial orientiertes Polypropylen) und auf Zellglasfolien
(Materialstärken jeweils 30 µm) appliziert.
In Bild 1 sind die Permeationsraten der oben genannten Aromastoffe durch eine
unbeschichtete und durch eine mit einer erfindungsgemäßen Beschichtungszu
sammensetzung gemäß dem Ausführungsbeispiel 1 beschichtete BOPP-Folie dar
gestellt. Diphenyloxid weist bei der unbeschichteten Folie die höchste Permeati
onsrate auf, gefolgt von D-Limonen, Citronellol, Menthol, Linalylacetat,
Isoamylacetat und cis-3-Hexenol. Durch die Beschichtung der BOPP-Folie mit der
erfindungsgemäßen Beschichtungszusammensetzung wird die Permeationsrate
der Aromastoffe drastisch reduziert. Durch die erfindungsgemäße Beschichtung
werden die Permeationsraten nicht nur extrem erniedrigt, auch die relativen
Durchlässigkeiten der Aromastoffe untereinander verändern sich im Vergleich zu
unbeschichtetem BOPP. Die Permeationsraten nehmen in der Reihenfolge Diphe
nyloxid, cis-3-Hexenol und Isoamylacetat ab. Für die vier anderen Aromastoffe
zeigt die erfindungsgemäße Beschichtung keine meßbaren Durchlässigkeiten.
Bild 2 und 3 zeigt die Permeationen der Aromastoffe durch unbeschichtetes und
durch erfindungsgemäß beschichtetes BOPP, aufgetragen gegen die Zeit. Wäh
rend bei der unbeschichteten BOPP-Folie schon nach kurzer Zeit eine Permeation
der Aromastoffe nachweisbar ist, kann die Permeation von Aromastoffen bei der
erfindungsgemäß beschichteten Folie erst nach einer bestimmten längeren Meß
zeit, der sogenannten Durchbruchszeit, detektiert werden.
In weiteren Versuchen wurde eine BOPP-Folie mit einem Beschichtungslack
gemäß dem Ausführungsbeispiel 2 beschichtet und auf Aromastoffpermeation
hin untersucht. Bild 4 zeigt diese Ergebnisse. Mit dieser Beschichtungsvariante kann
die Permeation nochmals drastisch reduziert werden. Nachweisbar sind nur noch
Durchlässigkeiten von cis-3-Hexenol und Diphenyloxid.
In einem weiteren Versuch wird die Permeation der Aromastoffe durch eine Zell
glas-Folie (Dicke 30 µm) untersucht. Bild 5 zeigt die Ergebnisse der Permeation
durch die unbehandelte Folie, die sich grundlegend von derjenigen durch die
unbehandelte BOPP-Folie unterscheidet.
Durch Beschichtung der Zellglas-Folie mit einem Lack gemäß dem Ausführungs
beispiel 1 kann nach einer Meßzeit von ca. 6700 Stunden ausschließlich cis-3-He
xenol mit einer sehr geringen Durchlässigkeit detektiert werden. Für alle anderen
Aromastoffe wurde keine Permeation festgestellt.
Die erfindungsgemäßen Beschichtungen zeigen auf den verschiedensten Substra
ten sehr gute Haftungs- und sehr gute Aromabarriereeigenschaften. Sie weisen
sehr gute Beständigkeiten im Feuchteklima auf, so daß die erfindungsgemäßen
Barriereschichten auch unter Feuchteeinfluß ihre Funktion behalten. Darüber hin
aus sind in dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterial mehrere Barriere
funktionen, z. B. Sauerstoff- mit Aromabarriereeigenschaften, kombinierbar. Damit
steht mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterial mehrfach-funktionales
Barrierematerial zur Verfügung, welches durch die herkömmlichen Lack-Applika
tionstechniken applizierbar ist. Zusätzlich verleiht das erfindungsgemäße Beschich
tungsmaterial dem Substrat bzw. der Substratoberfläche noch weitere günstige
Eigenschaften, wie z. B. mechanische Stabilität und Abriebbeständigkeit.
Claims (14)
1. Verbundsystem, bestehend aus einer Aroma- oder einer Riechstoffbarriere
schicht und einem Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Aroma-
oder Riechstoffbarriereschicht ein organisch modifiziertes Kieselsäurepolykonden
sat oder ein organisch modifiziertes Kieselsäureheteropolykondensat darstellt und
gegebenenfalls weitere Zusatzstoffe enthält.
2. Verbundsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das orga
nisch modifizierte Kieselsäure(hetero)polykondensat erhalten worden ist durch
hydrolytische Kondensation einer oder mehrerer hydrolytisch kondensierbarer
Verbindungen des Siliciums und gegebenenfalls anderer Elemente aus der
Gruppe B, Al, P, Sn, Pb, der Übergangsmetalle, der Lanthaniden und der Actini
den, und/oder von den oben genannten Verbindungen abgeleiteten Vorkon
densaten, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators und/oder eines Lö
sungsmittels durch Einwirken von Wasser oder Feuchtigkeit, wobei 10 bis 100 Mol-%,
auf der Basis monomerer Verbindungen, der hydrolytisch kondensierbaren
Verbindungen Silane der allgemeinen Formel I sind,
Si Xa R4-a (1)in der die Reste und Indices gleich oder verschieden sind und folgende Bedeu
tung haben:
R = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl mit 1 bis 50 Kohlenstoff-Atomen, wobei diese Reste durch Sauerstoff- oder Schwe fel-Atome, durch Urethan-, Ester-, Carbonyl-, Amid- oder Amino-Gruppen un terbrochen sein können;
X = Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbo nyl oder NR′₂, mit R′ = Wasserstoff, Alkyl oder Aryl;
a = 1, 2 oder 3.
R = gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aryl, Alkylaryl oder Arylalkyl mit 1 bis 50 Kohlenstoff-Atomen, wobei diese Reste durch Sauerstoff- oder Schwe fel-Atome, durch Urethan-, Ester-, Carbonyl-, Amid- oder Amino-Gruppen un terbrochen sein können;
X = Wasserstoff, Halogen, Hydroxy, Alkoxy, Acyloxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbo nyl oder NR′₂, mit R′ = Wasserstoff, Alkyl oder Aryl;
a = 1, 2 oder 3.
3. Verbundsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die im
organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)polykondensat gegebenenfalls noch
vorhandenen hydrolysierten Silicium-Verbindungen von Silanen der allgemeinen
Formel II ableiten,
SiX₄ (II)in der die Reste X gleich oder verschieden und wie in Anspruch 1 definiert sind.
4. Verbundsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die im organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)polykondensat gegebenenfalls
noch vorhandenen hydrolysierten Silicium-Verbindungen von Silanen der allge
meinen Formel III ableiten,
SiR₄ (III)in der die Reste R gleich oder verschieden und wie in Anspruch 1 definiert sind.
5. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die im organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)poly
kondensat gegebenenfalls noch vorhandenen hydrolysierten Aluminium-Verbin
dungen von Aluminium-Verbindungen der allgemeinen Formel IV ableiten,
AlR¹₃ (IV)in der die Reste R¹ gleich oder verschieden sind und Halogen, Hydroxy, Alkoxy
oder Acyloxy darstellen.
6. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die im organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)poly
kondensat gegebenenfalls noch vorhandenen hydrolysierten Titan- und/oder
Zirkonium-Verbindungen von Verbindungen der allgemeinen Formel V ableiten,
MXyR4-y (V)in der M Titan oder Zirkonium bedeutet, die Reste X und R gleich oder verschie
den und wie im Falle der allgemeinen Formel I definiert sind, und y eine ganze
Zahl von 1 bis 4 darstellt.
7. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die im organisch modifizierten Kieselsäure(hetero)poly
kondensat gegebenenfalls noch vorhandenen Zusatzstoffe von Methacrylsäure
und/oder von einem anderen polymerisierbaren Komplexbildner durch Polymeri
sation und/oder durch Copolymerisation mit einer copolymerisierbaren Kompo
nente ableiten.
8. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das organisch modifizierte Kieselsäure(hetero)polykonden
sat funktionalisierte SiO₂- und/oder funktionalisierte Al₂O₃-Partikel enthält.
9. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das organisch modifizierte Kieselsäure(hetero)polykonden
sat eine Schichtdicke zwischen 1 µm und 50 µm aufweist.
10. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial Papier und/oder Pappe und/oder be
schichtetes Papier und/oder beschichtete Pappe enthält.
11. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial Polyamid und/oder Polyethyien
und/oder Polypropyien und/oder Polyester enthält.
12. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial eines oder mehrere biologisch
abbaubare Polymere und/oder eines oder mehrere native Polymer enthält.
13. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial eine Folie mit einer Dicke von
mindestens 4 µm darstellt.
14. Verbundsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial Verpackungsmaterial darstellt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19615192A DE19615192A1 (de) | 1996-04-17 | 1996-04-17 | Verbundsystem mit einer Aromabarriere- oder einer Riechstoffbarriereschicht |
DE59712310T DE59712310D1 (de) | 1996-04-17 | 1997-03-19 | Verwendung eines Verbundsystems mit einer Aromabarriere- oder einer Riechstoffbarriereschicht |
AT97104687T ATE295866T1 (de) | 1996-04-17 | 1997-03-19 | Verwendung eines verbundsystems mit einer aromabarriere- oder einer riechstoffbarriereschicht |
EP97104687A EP0802218B1 (de) | 1996-04-17 | 1997-03-19 | Verwendung eines Verbundsystems mit einer Aromabarriere- oder einer Riechstoffbarriereschicht |
ES97104687T ES2241012T3 (es) | 1996-04-17 | 1997-03-19 | Uso de un sistema compuesto con una capa de barrera para aromas o una capa de barrera para olores. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19615192A DE19615192A1 (de) | 1996-04-17 | 1996-04-17 | Verbundsystem mit einer Aromabarriere- oder einer Riechstoffbarriereschicht |
Publications (1)
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