DE19601323A1 - Vorrichtung zur Abgaskühlung in Verdampfungskühlern - Google Patents
Vorrichtung zur Abgaskühlung in VerdampfungskühlernInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F28—HEAT EXCHANGE IN GENERAL
- F28C—HEAT-EXCHANGE APPARATUS, NOT PROVIDED FOR IN ANOTHER SUBCLASS, IN WHICH THE HEAT-EXCHANGE MEDIA COME INTO DIRECT CONTACT WITHOUT CHEMICAL INTERACTION
- F28C3/00—Other direct-contact heat-exchange apparatus
- F28C3/06—Other direct-contact heat-exchange apparatus the heat-exchange media being a liquid and a gas or vapour
- F28C3/08—Other direct-contact heat-exchange apparatus the heat-exchange media being a liquid and a gas or vapour with change of state, e.g. absorption, evaporation, condensation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D51/00—Auxiliary pretreatment of gases or vapours to be cleaned
- B01D51/10—Conditioning the gas to be cleaned
Description
Zur Abgaskühlung oder -konditionierung werden in verschiedenen Indu
striezweigen, z. B. der Stahlindustrie, Zementindustrie, Abfallbehandlung
oder Recyclingtechnik, Verdampfungskühler eingesetzt. Diese Abgasküh
lung ist erforderlich, um die Wirksamkeit der nachgeschalteten Gasreini
gungsstufen, unabhängig vom jeweiligen Betriebszustand, sicherzustellen.
Grundprinzip der Verdampfungskühler stellt die Eindüsung von Wasser
über Düsenlanzen in fein verteilter Form in den heißen Gasstrom mit voll
ständiger Wasserverdampfung dar. Im Gegensatz zu Quenchstufen und
Wäschern haben Verdampfungskühler den Vorteil, daß nur diejenige Was
sermenge eingedüst wird, die leistungsabhängig gerade benötigt wird, um
eine bestimmte Austrittstemperatur geregelt zu erreichen. Der Verdamp
fungskühler bleibt deswegen bei entsprechender Auslegung trocken und es
entsteht kein überschüssiges Abwasser.
Die Gaskühlung läuft durch die spontane Verdampfung in Sekundenbruch
teilen in einem Verdampfungsraum ohne Einbauten und Wärmetauscher
flächen ab. Es hat sich deshalb als weiterer Vorteil dieses Systems erwie
sen, daß eine evtl. Rekombination von Dioxinen und Furanen, wie sie im
Abgasstrom von Verbrennungsprozessen beobachtet wurde, unterdrückt
werden kann.
Die Funktion des Verdampfungskühlers setzt neben der thermodynami
schen Auslegung und Erfahrung ein Düsensystem zur Erzeugung eines
möglichst feinen Tropfenspektrums voraus.
Zur Wasserverdüsung wurden in der Vergangenheit zwei unterschiedliche
Systeme genutzt:
- a) Einstoffdüsen, die über Wasserpumpen mit Kühlwasser bei Drücken von 20-50 bar versorgt werden und die aufgrund ihrer Düsengeo metrie ein Tropfenspektrum erzeugen, bei dem mit max. Tropfen durchmessern von 300-400 µm gerechnet werden muß.
- b) Zweistoffdüsen, bei denen die Verdüsung des Kühlwassers mit Hilfe von Druckluft oder Dampf als Treibmedium bei ca. 3-6 bar erfolgt. Die maximalen Tropfendurchmesser liegen hierbei zwischen ca. 100-150 µm und damit deutlich unter denen von Einstoffdüsen-Systemen.
Beide Systeme haben damit im praktischen Betrieb technische und
wirtschaftliche Anwendungsgrenzen:
Einstoffdüsen werden aufgrund ihres Tropfenspektrums in erster Linie bei Anlagen eingesetzt, bei denen hohe Eintrittstemperaturen vorliegen. Aufgrund der thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten ergeben sich kurze Verdampfungszeiten auch für gröbere Tropfen.
Einstoffdüsen werden aufgrund ihres Tropfenspektrums in erster Linie bei Anlagen eingesetzt, bei denen hohe Eintrittstemperaturen vorliegen. Aufgrund der thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten ergeben sich kurze Verdampfungszeiten auch für gröbere Tropfen.
Durch den Düsenaufbau und das hieraus resultierende Sprühbild wird je
doch die Regelbarkeit der Düsen begrenzt. Schon bei einer Teillast von
50% ist der Düsenwiderstand so gering, daß sich eine Tropfenvergröße
rung um ein Vielfaches ergibt. Da dieser Lastfall häufig auch mit Anfahr
zuständen, d. h. niedrigen Temperaturen im Abgas und in der Anlage zu
sammenfällt, ist ein "Naßfahren" des Kühlers mit entsprechenden Stauban
backungen nicht auszuschließen.
Zweistoffdüsen weisen andererseits ein sehr gutes Teillastverhalten auf.
Sie haben jedoch einen hohen Druckluftverbrauch, der hohe Erzeugungs
kosten verursacht. Zusätzlich wird die Abgasmenge durch den Druckluft- oder
Dampfanteil erhöht, was für die Auslegung der nachgeschalteten
Gasreinigungsstufen berücksichtigt werden muß. Diese Düsenbauart
wird deswegen nur bei kleineren Durchsatzleistungen und niedrigen
Eintrittstemperaturen wirtschaftlich eingesetzt.
Der Erfindung liegt deshalb eine Vorrichtung zugrunde, bei welcher zur Ab
gaskühlung in einem Verdampfungskühler zwei getrennte Düsensysteme,
z. B. als Kombination aus Ein- und Zweistoffdüsen einsetzt wird und diese
steuerungsmäßig so verknüpft werden, daß beide Systeme optimal in ihren
Anwendungsgrenzen arbeiten können.
Diese Vorrichtung soll nachfolgend anhand Abb. 1 beschrieben werden:
Zur Abgaskühlung hinter einer thermischen Prozeßstufe, z. B. Schmelzofen,
Kalzinierofen, Müllverbrennung oder -pyrolyse, Wertstoffrückgewinnung,
ohne oder mit teilweiser Wärmerückgewinnung wird ein Verdampfungsküh
ler (1) angeordnet, bevor das Abgas einer oder mehreren Gasreinigungs
stufen zugeleitet wird.
Der Verdampfungskühler ist in vertikaler Bauweise ausgeführt. Das Abgas
tritt von oben in den Verdampfungskühler ein, der im Bereich hoher Abgas
temperaturen mit einer temperaturbeständigen Auskleidung versehen ist.
Alternativ kann die Bauweise des Verdampfungskühlers bei entsprechen
der Dimensionierung mit Anströmung von unten erfolgen, ohne daß sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung ändert.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die zur Gaskühlung erforder
liche Wassermenge auf zwei getrennte Düsensysteme unterschiedlicher
Druckstufen, z. B. einem Zweistoffdüsen-System mit 5 bar (2) und einem
Einstoff-Düsensystem mit 35-40 bar (5) aufgeteilt. Die Leistungsabgren
zung der Düsensysteme erfolgt anhand der zu erwartenden Anlagenfahr
weise (Mindestlast) und einer Kostenoptimierung aus Investition und Be
triebskosten für Druckluft. Dabei ergeben sich sinnvollerweise 20-40%
Anteile für ein Zweistoffdüsen-System sowie 60-80% für das Einstoff-
Düsensystem.
Beide Düsensysteme werden im Eintrittsbereich des Verdampfungskühlers
strömungsgünstig angeordnet und über getrennte Ringleitungen aus
verschiedenen Pumpenstationen versorgt.
Der Verdampfungskühler wird mit einer Regelung ausgerüstet, die so auf
gebaut ist, daß der Verdampfungskühler im Anfahrbetrieb, d. h. praktisch ab
0 kg/h Wasser mit dem Zweistoffdüsensystem über die Pumpe (3) ange
fahren werden kann.
Die Regelung der Wassermenge in Abhängigkeit einer konstanten
Austrittstemperatur (9) erfolgt das wasserseitige Regelventil (4) des
Zweistoffdüsensystems. Eine zusätzliche Erfassung der Abgasmenge (10)
und Eintrittstemperatur vor Verdampfungskühler (11) zur rechnerischen
Korrektur der Wassermenge ist möglich, jedoch nicht Voraussetzung für
den erfindungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung.
Nach Erreichen der Auslegungsmenge für das Zweistoffdüsen-System, er
faßt entweder über Endschalter des Regelventils (4) oder über die gemes
sene Wassermenge im Zweistoffdüsen-System, wird das Einstoffdüsen-
System in Betrieb gesetzt.
Nach Einschalten der Pumpe (8) öffnen die Stellventile (6 und 7) und
geben die Wasserversorgung der Einstoffdüsen frei.
Die Stellzeiten der Ventile (6 und 7) sind so auf das Regelventil (4) abge
stimmt, daß die eintretende Temperaturabsenkung aufgrund der
zusätzlichen Wasserzufuhr durch das Regelventil (4) des Zweistoffdüsen
systems ausgeregelt werden kann.
Damit kann einfacherweise die Feinregelung des Verdampfungskühlers
über das leistungsfähige Zweistoffdüsen-System erfolgen und das
Einstoffdüsen-System entsprechend dem Betriebszustand dazu- bzw.
abgeschaltet oder nach Bedarf dazugeregelt werden.
Neben dieser Grundvariante ergeben sich folgende Ausbaustufen bei
gleichzeitiger weiterer Reduzierung der Druckluft- oder Dampfmenge:
Bei dieser Variante wird das Einstoffdüsen-System in zwei getrennte Dü sengruppen unterteilt. Die Anlage wird wie bei der Grundvariante über das Zweistoffdüsensystem gestartet, jedoch zunächst nur eine Einstoffdüsen gruppe über das beschriebene Stellventil (6) freigegeben.
Bei dieser Variante wird das Einstoffdüsen-System in zwei getrennte Dü sengruppen unterteilt. Die Anlage wird wie bei der Grundvariante über das Zweistoffdüsensystem gestartet, jedoch zunächst nur eine Einstoffdüsen gruppe über das beschriebene Stellventil (6) freigegeben.
Nachdem durch diese Düsengruppe die volle Wassermenge gefördert wird,
öffnet die zweite Düsengruppe über ein weiteres Stellventil (7).
Als weitere Variante kann es sich als wirtschaftlich erweisen, die Hoch
druckpumpe (8) zur Düsenversorgung des Einstoffdüsen-Systems über
eine Drehzahlregelung an unterschiedliche Leistung anzupassen oder eine
Grobregelung vorzunehmen.
Mit der beschriebenen Vorrichtung wird es möglich, Verdampfungskühler
auch unter extremen Lastschwankungen betriebssicher beim An- und
Abfahrbetrieb zu betreiben und gleichzeitig erhebliche Kosteneinsparungen
durch geringen Energieverbrauch zu erzielen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Abgaskühlung in Verdampfungskühlern
dadurch gekennzeichnet, daß
in Verdampfungskühlern zwei getrennte Düsensysteme unterschiedlicher
Druckstufen zur Erzeugung unterschiedlicher Tropfenspektren eingesetzt
werden und die Anlagensteuerung so aufgebaut ist, daß das Düsensystem
mit feinem Tropfenspektrum zum An- und Abfahren und zur Ausregelung
von Lastspitzen eingesetzt und das Düsensystem mit grobem Tropfen
spektrum erst nach Erreichen einer bestimmten Anlagenleistung oder
Abgastemperatur zugeschaltet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Düsensystem zur Erzeugung eines feinen Tropfenspektrums Zwei
stoffdüsen mit Druckluft oder Dampf als Treibmedium und als Düsensystem
zur Erzeugung eines groben Tropfenspektrums Einstoffdüsen ohne Treib
medium verwendet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Düsensystem mit grobem Tropfenspektrum mit einer Unterteilung der
Düsenversorgung ausgerüstet ist und Düsengruppen stufenweise zu- und
abgeschaltet werden können.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Pumpen des Düsensystems mit grobem Tropfenspektrum mit einer
Drehzahlregelung ausgerüstet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101323 DE19601323A1 (de) | 1996-01-16 | 1996-01-16 | Vorrichtung zur Abgaskühlung in Verdampfungskühlern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101323 DE19601323A1 (de) | 1996-01-16 | 1996-01-16 | Vorrichtung zur Abgaskühlung in Verdampfungskühlern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19601323A1 true DE19601323A1 (de) | 1997-07-17 |
Family
ID=7782857
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996101323 Withdrawn DE19601323A1 (de) | 1996-01-16 | 1996-01-16 | Vorrichtung zur Abgaskühlung in Verdampfungskühlern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19601323A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE893042C (de) * | 1944-06-10 | 1953-10-12 | Still Fa Carl | Vorrichtung zur ploetzlichen Abkuehlung eines heissen Gasgemisches mittels Einspritzung einer Kuehlfluessigkeit |
DE1671889B2 (de) * | 1967-11-15 | 1977-05-26 | Lufttechnik Bayreuth Rüskamp GmbH, 8580 Bayreuth | Verfahren zur abscheidung von staub aus heissen gasen und kuehlung der gase in einem drehstroemungswirbler |
GB2084896A (en) * | 1980-10-03 | 1982-04-21 | Lodge Cottrell Ltd | Spray gas scrubbers |
DE3816340A1 (de) * | 1988-05-13 | 1989-11-23 | Krupp Koppers Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum kuehlen eines heissen produktgases, das klebrige bzw. schmelzfluessige partikel enthaelt |
EP0433579A1 (de) * | 1989-11-17 | 1991-06-26 | Krupp Koppers GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Kühlung von Partialoxidationsrohgas |
-
1996
- 1996-01-16 DE DE1996101323 patent/DE19601323A1/de not_active Withdrawn
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
WALZEL,Peter: Zerstäuben von Flüssigkeiten. In: Chem.-Ing.-Tech. 62, 1990, Nr.12, S.983-994 * |
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