DE19530522C1 - Hydroxylgruppen enthaltende Copolymerisate auf Basis von (Meth)acrylaten, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln - Google Patents
Hydroxylgruppen enthaltende Copolymerisate auf Basis von (Meth)acrylaten, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendung in festkörperreichen BeschichtungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft spezielle, Hydroxylgruppen ent
haltende Copolymerisate nach den Ansprüchen 1 bis 7, ihre
Herstellung nach Anspruch 8 und ihre Verwendung in
festkörperreichen Beschichtungsmitteln ("high-solid") nach
den Ansprüchen 9 bis 12.
Die Erfindung betrifft insbesondere Acrylat-Copolymerisate
mit einer OH-Zahl von 50 bis 150 mg KOH/g Festharz,
bevorzugt 70 bis 130 mg KOH/g Festharz und einer niedrigen
Lösungsviskosität von 8000 bis 12 000 mPa·s (70-%ige Lösung
in Butylacetat/Shellsol A 1 : 2; 23°C (DIN 53 019)).
Aufgabe der Erfindung ist es, Hydroxylgruppen enthaltende
Copolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre
Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln zur
Verfügung zu stellen. Der Vorteil von festkörperreichen
("high solid") Beschichtungsmitteln ist in der Verringerung
der Emission organischer Verbindungen wie z. B. Lösungsmit
teln, bei den Applikationen von Lacken zu sehen, um die Um
welt weniger zu belasten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Copolymerisate
der vorstehend erläuterten Art zu schaffen, die als
Bindemittel für Lacke zur Holzlackierung sowie für den
Möbellackbereich unter Verwendung von Polyisocyanaten als
Härte- und Vernetzungsmittel mit vorteilhaften und
verbesserten Eigenschaften eingesetzt werden können.
Ferner sollen die neuen Hydroxylgruppen enthaltenden Copoly
merisate zusammen mit den in der Lackindustrie üblichen
Celluloseacetobutyraten verträglich sein, um die bisherige
Verwendung von Nitrocellulosen zu vermeiden, da deren Ver
wendung in Reaktionslacken beträchtlich zur Vergilbung der
Lackierung beiträgt.
Außerdem sollen Lacke für den Möbellackbereich den Anforde
rungen der DIN-Norm 68861, nämlich deren Verhalten bei
chemischer Beanspruchung von Möbeloberflächen, genügen.
In JOCCA 72 (1989) H. 11 S. 443-6 sind wäßrige
Polymethacrylat-Dispersionen für Holzfäulnis-
Verhütungsmittel beschrieben. A.a.O. ist auf Seite 444,
linke Spalte unter Absatz 5 mit der Überschrift 3.1 Wood
varnishes (= Holzfirnisse) in dem dazugehörigen Absatz in
den Zeilen 4 bis 6 wörtlich angegeben: "However, a real
breakthrough has not yet been achieved in the furniture
industry". Auf jeden Fall sind diese wäßrigen
Dispersionen nicht geeignet, die in der vorliegenden
Patentbeschreibung angegebenen Aufgaben der Erfindung zu
lösen oder zu der Lösung einen Beitrag zu leisten.
In DE-OS 43 24 801 sind durch Massenpolymerisation
hergestellte Copolymerisate aus
- A) 5 bis 50 Gew.-% eines oder mehrerer Glycidylester von gesättigten aliphatischen Monocarbonsäuren mit einem tertiären oder quaternären α-Atom, die insgesamt 10 bis 16 C-Atome enthalten, und
- B) 95 bis 50 Gew.-%- von mindestens zwei ungesättigten copolymerisierbaren Monomeren, von denen mindestens eines mindestens eine COOH-Gruppe enthält, mit einer OH-Zahl von 50 bis 250 mg KOH/g, einer Lösungsviskosität (50%ig, 23°C) von 15 bis 2000 mPa·s, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie eine mittlere Molmasse (Gewichtsmittel MW von kleiner als 8600 g/mol und eine Uneinheitlichkeit von kleiner als 3,4 aufweisen, beschrieben. In den Beispielen, die in den Tabellen 1 und 2 auf den Seiten 6 und 7 erläutert sind, werden die Massencopolymerisate aus Glycidylester, Acrylsäure, Hydroxyethylmethacrylat, Methylmethacrylat und Styrol erhalten, die jedoch für die Herstellung von Lacken für die Holzlackierung zusammen mit Polyisocyanaten als Härtungs- und Vernetzungsmittel nicht geeignet sind. In der DE-OS 43 24 801 sind auf der Seite 3 in den Zeilen 40 bis 67 zahlreiche geeignete olefinisch ungesättigte Monomere genannt, die in kombinierter Form die dortige Komponente B bilden können. Jedoch lassen sich aus diesen und weiteren dortigen Angaben keine Hinweise entnehmen, welche Monomere nach Art, Menge und Verfahrensweise zu Copolymerisaten erfolgreich herstellbar sind, um die eingangs in der Beschreibung erläuterten Aufgaben der Erfindung zu lösen, zumal a.a.O. auf Seite 5 in den Zeilen 33, 36 und 37 als konkrete Eignung der beanspruchten Copolymerisate lediglich auf die Herstellung von Autoreparaturlacken bzw. Zweikomponenten-Autoreparaturlacken hingewiesen wird, ohne jedoch die zur Aushärtung erforderliche zweite Komponente dieser Lacke zu nennen. In den dortigen Beispielen werden nur Copolymerisate aufgebaut aus Glycidylester, Acrylsäure, Hydroxyethylmethacrylat, Methylmethacrylat und Styrol abgehandelt. Die in den Ansprüchen der vorliegenden Erfindung angegebenen Prozentbereiche für die ausgewählt genannten Monomeren A, B, C, D, E, F und G lassen sich aus DE-OS 43 24 801, um die Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu lösen, nicht entnehmen. Auch fehlt dort jegliche Anregung, die dortigen Copolymerisate zur Holz- oder Möbel- Lackherstellung zu versuchen oder verträglich mit Celluloseacetobutyraten zu gestalten.
Die Vergleichsuntersuchungen mit Synthalat A 1613, das
aus Acrylsäure, Hydroxymethacrylat, Methylmethacrylat und
Ethylhexylacrylat aufgebaut ist, stellt ein sehr gutes
Handelsprodukt dar, das in Verbindung mit
Polyisocyanaten für die Holz- oder Möbelbeschichtungen
sowie Holzlackierungen bestimmt ist. Diese Untersuchungen
sind geeignet, die Erfindungshöhe für die vorliegende
Erfindung nachzuweisen, zumal Polyacrylatharze, bei deren
Herstellung Glycidylester Verwendung finden, für die
Herstellung von Holz- oder Möbellacken nicht vorbeschrieben
und auch nicht nahegelegt worden sind.
Hydroxylgruppenhaltige Copolymerisate auf der Basis von
(Meth)acrylaten und Umsetzungsprodukten aus Acrylsäure und
Glycidylestern von α-Alkylalkanmonocarbonsäuren und/oder
α,α-Dialkylalkanmonocarbonsäuren, die mit organischen
Polyisocyanaten zu Überzugsmitteln verarbeitet werden
können, sind bekannt. In der DE-AS 16 68 510 werden
Copolymerisate aus Additionsprodukten α,β-ethylenisch
ungesättigter Carbonsäuren mit Glycidylestern und damit
mischpolymerisierbaren α,β-ungesättigten Monomeren mit und
ohne Hydroxylgruppen beschrieben. Die DE-PS 26 03 259 gibt
Reaktionslacke an, die spezielle Bindemittel enthalten. Es
handelt sich um Mischpolymerisate auf der Basis von Styrol,
Methylmethacrylat, Acrylsäure und Glycidylestern von
Alkylalkanmonocarbonsäuren und/oder
α,α-Dialkylalkanmonocarbonsäuren, die durch Erhitzen unter
gleichzeitiger Veresterung und Polymerisation in inerten
Lösungsmitteln in Anwesenheit von
Polymerisationsinitiatoren gegebenenfalls mit
Kettenabbrechern erhalten werden.
Die besonderen Schwierigkeiten, die sich bei der
Herstellung von Copolymerisatlösungen der vorstehend
erläuterten Art ergeben können, sind ausführlich in der DE-
PS 28 51 615, Spalte 2, Zeile 66 bis Spalte 4, Zeile 12
diskutiert worden, wobei als Stand der Technik die DE-PS
10 38 745, FR-PS 13 90 572, DE-OS 20 54 231, CH-PS 52 39 61,
DE-OS 20 21 141, DE-PS 26 26 900, DE-AS 26 03 259, DE-AS
26 59 853, CH-PS 51 95 32, DE-OS 25 15 705, DE-OS 26 03 624,
DE-OS 26 18 809, DE-OS 20 65 770 und DE-OS 16 68 510 in
Betracht gezogen worden sind.
Der Festkörper in den Copolymerisatlösungen gemäß diesem
Stand der Technik beträgt nach beendeter gleichzeitiger
Veresterung und Copolymerisation höchstens 55 Gew.-%.
Die Synthopol Chemie, Dr. rer. pol. Koch GmbH & Co. KG hat
in DE 41 00 430 A1 über Copolymerisatlösungen auf der Basis
von Additionsprodukten α,β-ungesättigter Carbonsäure mit
Glycidylestern und damit copolymerisierbaren α,β
ungesättigten Monomeren berichtet (die Styrol enthalten)
die bei der Umsetzung in organischen Lösungsmitteln mit
einem Festkörper von 81,5 bis 82,1 Gew.-% anfallen und mit
Polyisocyanaten vernetzbar sind.
Die erfindungsgemäßen OH-Gruppen enthaltenden
Copolymerisate sind aufgebaut wie es im Patentanspruch 1
gekennzeichnet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Copolymerisate
aufgebaut aus
- A) 3,6 bis 4,2 Gew.-% Glycidylester von alpha-Alkyl alkanmonocarbonsäure und oder alpha, alpha-Dialkyl alkanmonocarbonsäuren,
- B) 2,6 bis 3,2 Gew.-% Acrylsäure,
- C) 22 bis 24 Gew.-% 2-Hydroxylethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, einzeln oder im Gemisch,
- D) 37 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
- E) 21 bis 24 Gew-% n-Butylmethacrylat,
- F) 5 bis 10 Gew.-% n-Butylacrylat,
- G) 1 bis 2 Gew.-% Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einem mittleren Molekulargewicht von 350 bis 387, wobei die Summe der Komponenten A bis G jeweils 100 Gew.-% beträgt.
Als Komponente A) werden Glycidylester von alpha-
Alkylalkanmonocarbonsäuren und/oder alpha, alpha-Dialkyl
alkanmonocarbonsäuren einzeln oder im Gemisch verwendet.
Die Verbindung gemäß A) sind beispielsweise ausgewählt aus
dem Glycidylester der 2,2-Dimethylpropionsäure und/oder der
Neosäuren, wie Neodecan(CIO)säure oder Neononan(C9)säure der
Versatic 10 bzw. 5 Säure (Handelsname: Cardura E 10 bzw.
Cardura E 5, oder 10,10-Dimethylundecan
säure. Die Alkylreste können hierbei eine unterschiedliche
Anzahl an C-Atomen besitzen. Im allgemeinen liegt die
Gesamtzahl an C-Atomen der Ausgangsmonocarbonsäuren für die
Glycidylester zwischen 4 und 30, insbesondere zwischen 5 und
20.
Als Komponente A) werden bevorzugt zur Herstellung der er
findungsgemäßen hydroxylgruppenhaltigen Copolymerisate
Glycidylester von alpha-Alkylalkanmonocarbonsäuren und/oder
alpha, alpha-Dialkanmonocarbonsäuren der Summenformel
C₁₃H₂₄O₃ einzeln oder im Gemisch eingesetzt. Da dem
Glycidylrest im Glycidylester solcher alpha-Alkylalkan
monocarbonsäuren und/oder alpha, alpha-Dialkylalkanmono
carbonsäuren die Summenformel C₃ H₅ O zukommt, sind die
alpha-Alkylalkanmonocarbonsäuren und alpha, alpha-Dialkyl
alkanmonocarbonsäuren Isomerengemische von solchen
Monocarbonsäuren, die eine C₁₀-Kette enthalten.
Die Säuren sind dabei bevorzugt völlig gesättigt und am alpha-ständigen
Kohlenstoffatom stark substituiert; Beispiele hierfür
werden in "Deutsche Farben-Zeitschrift", 16, Heft 10;
1963, Seite 435, beschrieben.
Als Komponente E) werden als Butylmethacrylat, n-Butylme
thacrylat, Isobutylmethacrylat,
tert.-Butylmethacrylat,
einzeln oder im Gemisch eingesetzt; ferner sind
Ethylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat einzeln oder im
Gemisch brauchbar.
Als Komponente F) werden als Butylacrylat, n-Butylacrylat,
Isobutylacrylat, tert.-Butylacrylat
einzeln oder im Gemisch
verstanden, ferner sind verwendbar 2-Ethylhexylacrylat und
Ethylacrylat, einzeln oder im Gemisch.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Copolymerisate kann
durch Lösungspolymerisation durchgeführt werden. Bei diesem
Verfahren werden die Lösungsmittel und die Glycidylester von
alpha-Alkylalkanmonocarbonsäuren und/oder alpha, alpha-
Dialkylalkanmonocarbonsäuren in das Reaktionsgefäß
vorgelegt, auf Siedetemperatur erhitzt und das Gemisch bzw.
die Gemische aus Monomeren, gegebenenfalls Carboxy-Epoxy-
Katalysator, und Initiator bzw. Initiatorgemischen
kontinuierlich in etwa 5 bis 20 Stunden zudosiert. Nach
Zulaufende wird durch Halten auf Polymerisationstemperatur
während 2 bis 5 Stunden nachpolymerisiert bis die Umsetzung
praktisch vollständig ist. Die Polymerisation wird bei
Temperaturen zwischen 140°C und 200°C, vorzugsweise bei
145°C bis 175°C, durchgeführt.
Ganz allgemein sind die Copolymerisate der Erfindung erhält
lich durch Erhitzen des Gemisches, bestehend aus dem inerten
Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch und dem Monomer A)
als Vorlage im Reaktionsgefäß, in die man bei Polymerisa
tionstemperatur entsprechend dem Fortschritt der
Polymerisation und der gleichzeitig ablaufenden
Additionsproduktbildung als Zulauf die erforderlichen
Monomeren B), C), D), E), G) gegebenenfalls F),
Polymerisationsinitiatoren, gegebenenfalls Kettenüberträger,
gegebenenfalls Carboxy-Epoxy-Katalysatoren allmählich
einlaufen läßt und nach Beendigung des Zulaufs - falls
erforderlich - noch auf Polymerisationstemperatur hält, bis
durch Nachpolymerisation die Umsetzung beendet ist.
Für die erfindungsgemäßen Copolymerisate kommen die üblichen
radikalbildenden Verbindungen als Polymerisationsinitiatoren
einzeln oder im Gemisch in Frage. Solche sind z. B. alipha
tische Azoverbindungen, Diacylperoxide, Peroxydicarbonate,
Alkylperester, Alkylhydroperoxide, Perketale,
Dialkylperoxide oder Ketonperoxide. Bevorzugt werden Dial
kylperoxide, wie Di-tert.-butylperoxid oder Di-tert.-amylperoxid und
Alkylperester, wie tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat oder
tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat. Der Anteil der Initiatoren kann
z. B. 1 bis 6, vorzugsweise bis 5, insbesondere bis 4 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Ausgangskomponen
ten, betragen. Geeignete Polymerisationsgemische bestehen z. B.
aus Di-tert.-Butylperoxid und Dibenzoylperoxid; jedoch
sind auch andere Gemische gut brauchbar.
Zur Regelung des Molekulargewichts können Kettenüberträger
mitverwendet werden. Beispiele sind Mercaptane, Thioglykol
säureester, Chlorkohlenwasserstoffe, bevorzugt wird Dodecyl
mercaptan eingesetzt. Als Lösungsmittel können in der Lack
industrie übliche inerte Lösungsmittel einzeln, bevorzugt im
Gemisch, mit Siedepunkten von 140°C bis 200°C, bevorzugt
145°C bis 175°C, für die Lösungspolymerisation eingesetzt
werden. Bevorzugt eignen sich solche organischen
Lösungsmittel, die dann später auch in den fertigen
Überzugsmitteln eingesetzt werden. Beispiele für solche
Lösungsmittel sind: Glykolether, wie
Ethylenglykoldimethylether, Glykoletherester; Ester, wie
Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykol
acetat, Methoxypropylacetat, Ethoxypropylacetat,
Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat; und Ketone, wie
Methylethylketon, Methylisobutylketon, Diisobutylketon,
Cyclohexanon, Isophoron, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Xylol. Shellsol A (eingetragenes Warenzeichen für
aromatische Kohlenwasserstoffgemische) und aliphatische
Kohlenwasserstoffe können ebenfalls im Verschnitt mit den
oben genannten Lösungsmitteln eingesetzt werden. Bevorzugt
wird Shellsol A bei der Lösungspolymerisation und
Butylacetat zum Verdünnen nach beendeter Polymerisation
verwendet. Das durch Lösungspolymerisation erhaltene Produkt
kann auch durch andere in der Lackindustrie übliche
organische Lösungsmittel, angepaßt an den Gebrauchszweck,
verdünnt werden.
Als Carboxy-Epoxy-Katalysatoren auf der Basis einer
Alkalimetallverbindung können alle Natium-, Lithium-,
Kalium-, Rubidium- und Cäsiumverbindungen - einzeln oder im
Gemisch - eingesetzt werden, die im Reaktionsgemisch aus
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, Monoglycidylverbindung
und Vinylverbindungen löslich sind und zumindest bei der
Zugabe und/oder beim Halten des Reaktionsansatzes auf
Reaktionstemperatur zwecks Veresterung durch Addition bei
gleichzeitiger Copolymerisation in Lösung gehen, wobei die
eingesetzte Alkaliverbindung jedoch frei von solchen
Bestandteilen sein soll, die bei der Copolymerisation des
Additionsproduktes, das einen Ester darstellt, sich
ungünstig auswirken kann.
Brauchbar sind beispielsweise die Carbonate, Bicarbonate,
Formiate, Jodide, Bromide, Fluoride und die Hydroxyde der
vorstehend genannten Alkalimetalle. Im Fabrikmaßstab haben
sich am besten Lithiumhydroxyd und Kaliumhydroxyd - einzeln
oder im Gemisch - bewährt.
Bei der Verwendung in Fabrikmaßstab wird hierbei aufgrund
der vorzüglichen Katalysatoreneigenschaften das
Kaliumhydroxyd besonders vorteilhaft eingesetzt. Zweckmäßig
wird das eingesetzte Alkalihydroxyd bzw. die
Alkaliverbindung oder deren Gemische in der zu veresternden
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure aufgelöst. Man kann aber
auch aus der Alkaliverbindung, z. B. Alkalihydroxyden,
Alkalicarbonaten oder Alkalibicarbonaten, und der Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure erst ihr Alkalisalz als Katalysator
herstellen und kann dann das Alkalisalz der Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure in dem Reaktionsgemisch lösen bzw.
bei der Durchführung der Additionsreaktion durch Erhitzen in
Lösung bringen. Im allgemeinen ist es ausreichend, von etwa
0,001 Gew.-% bis etwa 0,5 Gew.-% Alkalimetallverbindung der
schon genannten Art, bezogen auf das Gewicht der ersterbil
denden Komponenten, für die Additionsreaktion zuzufügen.
Bevorzugt wird jedoch ein Zusatz von etwa 0,003 Gew.-% bis
etwa 0,3 Gew.-% Alkalimetallverbindung. Der bevorzugteste
Bereich für den Zusatz beträgt etwa 0,005 Gew.-% bis 0,1
Gew.-% Alkalimetallverbindungen, wobei von den Alkalimetall
verbindungen dann Kalium- und Lithiumverbindungen ganz
besonders vorteilhaft Verwendung finden. Spezielle Untersu
chungen haben gezeigt, daß bei der Verwendung eines Alkali-
Carboxy-Epoxy-Katalysators, vorzugsweise Alkalihydroxyd,
-carbonat und -bicarbonat, bei der Herstellung der Copolyme
risatlösung in den daraus mit Polyisocyanaten erhältlichen
Beschichtungsmitteln besondere, nicht zu erwartende Effekte
auftreten. So haben derartige Reaktionslacke eine längere
Topfzeit und die daraus hergestellten Beschichtungen besit
zen ein besseres Alterungsverhalten hinsichtlich des Elasti
zitätsabbaus.
Geeignete Lösungsmittel für die erfindungsgemäß erhaltenen
Produkte sind z. B. aliphatische, cycloaliphatische und/oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Alkylbenzole, z. B.
Xylol, Toluol; Ester, wie Ethylacetat, Butylacetat,
Methoxypropylacetat, Ethoxypropylacetat, Acetate mit
längeren Alkoholresten, Butylpropionat, Pentylpropionat,
Ethylenglykolmonoethyletheracetat, das entsprechende
Methyletheracetat; Ether, wie Ethylenglykolacetatmonoethyl-,
methyl- oder -butylether; Ketone wie Methylamylketon,
Methylisobutylketon; Lactone oder deren
Gemische derartiger Lösungsmittel.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind weiterhin
Beschichtungsmittel, die die erfindungsgemäßen, hydroxyl
gruppenhaltigen Copolymerisate als Bindemittelkomponente
enthalten. Die Copolymerisate können in Gegenwart von
geeigneten Vernetzern kalt oder bei erhöhter Temperatur
gehärtet werden. Als Härterkomponente eignen sich in diesen
Beschichtungsmitteln, Polyisocyanate einzeln oder in Kombi
nation. Der Vernetzer wird jeweils in einer Menge
zugesetzt, daß das Molverhältnis der OH-Gruppen des
Copolymerisats zu den reaktiven Gruppen des Vernetzers
zwischen 0,3 : 1 und 3 : 1 liegt.
Für die Härtung der erfindungsgemäßen Copolymerisate
besonders bei moderaten Temperaturen bzw. bei Raumtempera
tur, unter Vernetzung eignen sich Polyisocyanate. Als Poly
isocyanatkomponente kommen im Prinzip alle aus der
Polyurethanchemie bekannten aliphatischen,
cycloaliphatischen, oder aromatischen und/oder aromatisch
aliphatischen Polyisocyanate einzeln oder in Mischungen in
Betracht. Beispielsweise gut geeignet sind niedermolekulare
Polyisocyanate wie bespielsweise Hexamethylendiisocyanat,
2,2,4- und/oder 2,4,4-Trimethyl-1,6-hexamethylendiisocyanat,
Dodecamethylendiisocyanat, Tetramethyl-p-xylylendiisocyanat,
1,4-Diisocyanatocyclohexan, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-
isocyanatomethylcyciohexan (IPDI), 2,4′- und/oder 4,4′-
Diisocyanatodicyclohexylmethan, 2,4′- und/oder 4,4′-
Diisocyanatodiphenylmethan oder Gemische dieser Isomeren mit
ihren höheren Homologen, wie sie in an sich bekannter Weise
durch Phosgenierung von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten
zugänglich sind, 2,4- und/oder 2,6-Diisocyanatotoluol oder
beliebige Gemische derartiger Verbindungen.
Bevorzugt werden jedoch Derivate dieser einfachen Poly
isocyanate eingesetzt, wie sie in der Beschichtungstechnolo
gie üblich sind. Hierzu gehören Polyisocyanate, die
beispielsweise Biuretgruppen, Uretdiongruppen, Isocyanurat
gruppen, Urethangruppen, Carbodiimidgruppen oder Allophanat
gruppen aufweisen, wie sie z. B. in der EP 0 470 461
beschrieben werden. Zu den besonders bevorzugten
modifizierten Polyisocyanaten gehören das N,N′,N′′-Tris-(-6-
isocyanatohexyl)-biuret und seine Gemische mit seinen
höheren Homologen, sowie das N,N′,N′′-Tris-(-6-
isocyanatohexyl)-isocyanurat bzw. dessen Gemische mit seinen
höheren, mehr als einen Isocyanuratring aufweisenden
Homologen.
Die Vernetzung kann durch Zusatz von organischen Metallver
bindungen, wie Zinnverbindungen und gegebenenfalls tertiären
Aminen, vorzugsweise Diethylethanolamin, katalysiert werden.
Entsprechende Zinnverbindungen sind beispielsweise Dibutyl
zinndilaurat, Dibutylzinndiacetat und Dibutyloxozinn.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate eignen sich besonders
gut für lacktechnische Anwendungen in 2-Komponenten-Syste
men, insbesondere für sogenannte "high-solid" Systeme, also
für lösungsmittelhaltige Mischungen mit hohem Festkörperge
halt.
Es hat sich gezeigt, daß Copolymerisate der Erfindung beim
Einsatz mit zwei- und/oder mehrwertigen Polyisocyanaten
einen im Vergleich mit dem Stand der Technik erhöhten
Festkörpergehalt ergeben. Ferner weisen diese darüber hinaus
lacktechnische Vorteile, wie verbesserten Glanz, Fülle,
Verlauf, Verarbeitungssicherheit bei High-Solid-Gehalt sowie
bessere Umwelteigenschaften, auf.
In Beschichtungsmitteln, die mit den erfindungsgemäßen Copo
lymerisaten hergestellt werden, können auch andere in der
Beschichtungstechnologie übliche Hilfs- und Zusatzmittel
enthalten sein, die bisher noch nicht genannt sind. Hierzu
gehören insbesondere Katalysatoren, Verlaufmittel, Silikon
öle, Weichmacher, wie Phosphorsäureester und Phthalsäure
ester; Pigmente wie Eisenoxide, Bleioxide, Bleisilikate,
Titandioxid, Bariumsulfat, Zinksulfid, Phthalocyaninkomplexe
und Füllstoffe, wie Talkum, Glimmer, Kaolin, Kreide,
Quarzmehl, Asbestmehl, Schiefermehl, verschiedene
Kieselsäuren, Silikate, viskositätskontrollierende Zu
sätze, Mattierungsmittel, UV-Absorber und Lichtschutzmittel,
Antioxidantien und/oder Peroxidzersetzer, Entschäumer
und/oder Netzmittel, aktive Verdünner.
Die Beschichtungsmittel können nach bekannten Methoden, bei
spielsweise durch Streichen, Tauchen, Fluten oder mit Hilfe
von Walzen oder Rakeln, insbesondere aber auch durch
Spritzen auf das jeweilige Substrat, aufgetragen werden.
Lacke mit ausgezeichneten Eigenschaften lassen sich mit Bin
demitteln erhalten, die mit den erfindungsgemäßen Copoly
merisaten hergestellt werden. Diese Bindemittel können
sowohl zur Herstellung von Zwischenschichten, als auch von
pigmentierten oder unpigmentierten Decklacken eingesetzt
werden. Ausdrücklich soll auf die vorzügliche Eignung dieser
Bindemittelkombinationen in Zweikomponenten Reparatur- und
Industrielacken, insbesondere für Hölzer und
Möbeloberflächen, hingewiesen werden. Hierzu werden die
Lacke im allgemeinen innerhalb des Temperaturbereichs von
-20 bis +100°C, vorzugsweise von -10 bis +80°C, ausgehärtet.
In einem mit Rührwerk, Inertgaseinleitung, Heiz- und
Kühlsystem und Zugabeeinrichtung ausgestatteten Reaktor,
wird der Glycidylester einer alpha, alpha-
Dialkylalkanmonocarbonsäure (z. B. Gycidylester der Versatic
10 bzw. 5 Säure (Handelsname: Cardura E 10 bzw. Cardura E
5) vorgelegt und unter Inertgas auf die
gewünschte Temperatur aufgeheizt. Dann wird innerhalb von 7
Stunden die Monomerenmischung, zusammen, oder getrennt, mit
Initiator oder Initiatormischung, gegebenenfalls Epoxi-
Carboxykatalysator, gleichmäßig zudosiert. Anschließend wird
noch 3 Stunden nachpolymerisiert, bis ein möglichst
vollständiger Umsatz erreicht ist.
Es wird folgendes Copolymerisate hergestellt. Der genaue
Ansatz in Gewichtsteilen, Reaktionsbedingungen, Kennzahlen
des Produkts ist aus der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Herstellung und Kennzahlen der Copolymeren | ||
Ansatz | ||
Beispiel 1 Copolymer | ||
Glycidylester (Cardura E 10)|65 g | ||
Acrylsäure | 48 g | |
Hydroxyethylmethacrylat | 380 g | |
Methylmethacrylat | 636 g | |
n-Butylacrylat | 123 g | |
n-Butylmethacrylat | 367 g | |
Polypropylenglycolmonomethacrylat | 25 g | |
Shellsol A | 487 g | |
Carboxy-Epoxy-Katalysator KOH | 0,009 g | |
Initiatorgemisch Di-tert.-benzylperoxid 75%ig in Wasser | 42 g | |
Di-tert.-butylperoxid | 42 g | |
Polymerisationstemperatur in °C | 145-175 | |
FK (%) nach Polymerisation DIN 53 216 (1 g Copolymerisat-Einwaage) | 77,1 | |
Butylacetat bei 120°C zugeben | 243,5 g | |
FK (%) Lff. (in Butylacetat Shellsol A 1 : 2) DIN 53 216 (1,5 g Copolymerisat-Einwaage) | 69,5 | |
Säurezahl (mg KOH/g FH) DIN 53 402 | 17,7 | |
Hydroxylzahl (mg KOH/g FH) DIN 53 240 | 111 | |
Viskosität (mPa·s), 23°C (Lff.) DIN 53 019 | 10160 | |
Aussehen | transparent | |
Bereich der Kennzahlen anhand mehrerer Wiederholungsversuche @ | FK (%) Lff. (in Butylacetat Shellsol A 1 : 2) DIN 53 216 (1,5 g Copolymerisat-Einwaage) | 69-71 |
Säurezahl (mg KOH/g FH) DIN 53 402 | 15-25 | |
Hydroxylzahl (mg KOH/g FH) DIN 53 240 | 105-120 | |
Viskosität (mPa·s), 23°C (Lff.) DIN 53 019 | 8000-12 000 |
Für die durchgeführten Versuche 1 und 2 haben wir die Monomeren gemäß den
Angaben in der DE 43 24 801 A1, Seite 3, Zeile 59 aus den in dieser Zeile als bevorzugt
bezeichneten Monomerengemischen das folgende Gemisch für Versuch 1
ausgewählt:
4,16 Gew.-% Acrylsäure
28,1 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat
54,7 Gew.-% Methylmethacrylat
28,1 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat
54,7 Gew.-% Methylmethacrylat
Als Vorlage diente 13,04 Gew.-% Cardura E 10.
Für Versuch 2 wurde das Gemisch aus
4,16 Gew.-% Acrylsäure
28,1 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat
54,7 Gew.-% Butylacrylat
28,1 Gew.-% Hydroxyethylmethacrylat
54,7 Gew.-% Butylacrylat
verwendet.
Als Vorlage diente 13,04 Gew.-% Cardura E 10.
Die Umsetzung der vorstehenden Verbindungen in den Versuchen 1 und 2 erfolgte
gemäß den Angaben in der DE 43 24 801 A1 auf Seite 5, Zeilen 45 bis 54.
Als Polymerisationskatalysator wurde Tert.-butylper-2-ethylhexanoat verwendet.
130,4 g Cardura E 10 wurden mit Krüppelaufsatz auf 185°C gehalten.
Das Monomerengemisch aus
41,4 g Acrylsäure
280,8 g Hydroxyethylmethacrylat
547,5 g Metyhlmethacrylat und
18,4 g Polymerisationsinitiator Tert.-butylper-2-ethylhexanoat
280,8 g Hydroxyethylmethacrylat
547,5 g Metyhlmethacrylat und
18,4 g Polymerisationsinitiator Tert.-butylper-2-ethylhexanoat
sollte im Verlaufe von 6 Stunden als Zulauf (148 g/h) bei 185°C polymerisiert werden.
Nach 2 Stunden 10 Minuten mußte der Versuch abgebrochen werden, da das
Polymerisat an der ganzen inneren Kolbenwand und am Kühler haftete.
Gemäß den Angaben im Versuch 1 wurde jetzt abweichend 130,4 g Cardura E 10
vorgelegt, und im Verlaufe von 6 Stunden wurde Monomerengemisch bei 185°C
zugeben, nämlich
41,4 g Acrylsäure
280,8 g Hydroxyethylmethacrylat
547,5 g n-Butylacrylat
18,4 g Polymerisationsinitiator Tert.-butylper-2-ethylhexanoat
280,8 g Hydroxyethylmethacrylat
547,5 g n-Butylacrylat
18,4 g Polymerisationsinitiator Tert.-butylper-2-ethylhexanoat
Nach Beendigung des Zulaufs - also am Ende der 6. Stunde - war an der
Kolbeninnenwand ein dünner Überzug des Polymerisates festzustellen. Es wurde bei
185°C gemäß der Vorschrift 2 Stunden nachpolymerisiert. Der Kolbeninhalt wurde mit
380 g Butylacetat aufgenommen. Nach dem Abkühlen der Lösung war diese stark
trübe und damit für die Herstellung von Reaktionslacken ungeeignet. Die
Festkörperbestimmung mit 2 g Einwaage, 1 Stunde bei 125°C getrocknet, ergab
einen Festkörper von 72,0 Gew.-% in der Butylacetatlösung.
FK: Festkörper
FH: Festharz
Lff.: Lieferform
FH: Festharz
Lff.: Lieferform
Vergleichsuntersuchungen von weißen Holz-Reaktionslacken
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Acrylat-
Copolymerisates nach Beispiel 1, 70%ig in Shellsol®
A/Butylacetat (2 : 1) gelöst. Vergleichsacrylat ist ein
handelsübliches Acrylat-Copolymerisat mit der Bezeichnung
Synthalat® A-1613 51%ig in Xylol/Methylisobutylketon (1 : 1)
gelöst, für den gleichen Zweck.
*) Bentone 38 100%ige Hectorit Schichtsilicat =
Antiabsetzmittel organisch
modifizierter Smektit
**) Anti Terra U Dispergieradditiv = Lösung eines Salzes ungesättigter Polyaminamide und niedermolekularer saurer Polyester
***) Dysperbyk 162 Netzmittel = Lösung hochmolekularer Block-Copolymere mit pigmenthaltigen Gruppierungen
****) Byk 344 Silikon-Oberflächenadditiv = (Slipeffektmittel) Lösung eines Polyethermodifizierten Dimethylpolysiloxan-Copolymeren
*****) Desmodur N 3390 aliphatische Polyisocyanat auf Basis Hexamethylendiisocyanat.
******) Verdünnung Bd 4410: Butylacetat 25 Teile, Methoxybutylacetat 5 Teile, Ethoxypropylacetat 32,5 Teile, Shellsol A® 27,5 Teile und Xylol 10 Teile.
**) Anti Terra U Dispergieradditiv = Lösung eines Salzes ungesättigter Polyaminamide und niedermolekularer saurer Polyester
***) Dysperbyk 162 Netzmittel = Lösung hochmolekularer Block-Copolymere mit pigmenthaltigen Gruppierungen
****) Byk 344 Silikon-Oberflächenadditiv = (Slipeffektmittel) Lösung eines Polyethermodifizierten Dimethylpolysiloxan-Copolymeren
*****) Desmodur N 3390 aliphatische Polyisocyanat auf Basis Hexamethylendiisocyanat.
******) Verdünnung Bd 4410: Butylacetat 25 Teile, Methoxybutylacetat 5 Teile, Ethoxypropylacetat 32,5 Teile, Shellsol A® 27,5 Teile und Xylol 10 Teile.
Die Vergleichsuntersuchungen der weißen Holz-Reaktionslacke
zeigen, daß es sich bei dem erfindungsgemäßen Acrylat-Copolymerisat um einen
echten "high-solid"-Lack handelt, da es 59,7% nichtflüchtige
Anteile enthält, bei dem handelsüblichen Synthalat A-1613
werden lediglich 38,6% nichtflüchtige Anteile erreicht.
Ferner ist der deutlich verbesserte Glanz des Überzugsfilmes
bei Verwendung des Copolymerisates der Erfindung
bemerkenswert.
Verträglichkeitsprüfung der Acrylatharze mit Desmodur® HL
bei stöchiometrischer Vernetzung. Als Ausgangs-
Copolymerisat- Lösungen haben die gleichen Lösungen
Verwendung gefunden, wie bei den Vergleichsuntersuchungen von
weißen Holz Reaktionslacken angegeben.
Verträglichkeitsprüfung der Acrylatharze zusammen mit
Celluloseacetobutyrat (Anteile fest zu fest, wie unten
angegeben). Als Ausgangs-Copolymerisat-Lösungen haben die
gleichen Lösungen Verwendung gefunden, wie bei den
Vergleichsuntersuchungen von weißen Holz-Reaktionslacken
angegeben.
Claims (12)
1. In organischen Lösungsmitteln lösliche Hydroxylgruppen
enthaltende Copolymerisate, die eine OH-Zahl von 50 bis
150 mg KOH/g Festharz und eine Lösungsviskosität von 8000
bis 12 000 mPas (gemessen in 70%iger Lösung in
Butylacetat/Shellsol A 1 : 2) bei 23°C besitzen, bestehend
aus:
- A) 3,5 bis 10 Gew.-% eines oder mehreren Glycidylester von aliphatischen gesättigten Monocarbonsäuren mit einem tertiären oder quaternären alpha-C-Atom und einer Gesamtzahl an Kohlenstoffatomen der Ausgangsmonocarbon säuren zwischen 4 und 30,
- B) 1 bis 7 Gew.-% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
- C) 15 bis 25 Gew.-% 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, Hydroxybutylacrylat, einzeln oder im Gemisch,
- D) 30 bis 50 Gew.-% Methylmethacrylat,
- E) 10 bis 30 Gew.-% Butylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Ethylhexylmethacrylat, einzeln oder im Gemisch,
- F) 0 bis 15 Gew.-% Butylacrylat, Ethylacrylat, 2- Ethylhexylacrylat, einzeln oder im Gemisch,
- G) 0 bis 3 Gew.-% Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einem mittleren Molekulargewicht von 350 bis 387, wobei die Summe der Komponenten A, B, C, D, E, gegebenenfalls F, G, jeweils 100 Gew.-% beträgt, erhältlich durch Erhitzen des Gemisches, bestehend aus inertem Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch und dem Monomer A) als Vorlage im Reaktionsgefäß, in die man bei Polymerisationstemperatur entsprechend dem Fortschritt der Polymerisation und der gleichzeitig ablaufenden Additionsproduktbildung aus (A und B) als Zulauf die erforderlichen Monomeren B), C), D), E), gegebenenfalls G), gegebenen falls F), Polymerisationsinitiatoren, gegebenenfalls Kettenüberträger, gegebenenfalls Carboxy-Epoxy-Kataly satoren allmählich einlaufen läßt und nach Beendigung des Zulaufs - falls erforderlich - noch auf Polymerisations temperatur hält, bis durch Nachpolymerisation die Umsetzung beendet ist.
2. Copolymerisate nach Anspruch 1, wobei
- G) 1 bis 3 Gew.-% Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einem mittleren Molekulargewicht von 350 bis 387 enthält.
3. Copolymerisate nach Anspruch 1, wobei
- F) 1 bis 15 Gew.-% Butylacrylat, Ethylacrylat, 2-Ethyl hexylacrylat, einzeln oder im Gemisch, und
- G) 1 bis 3 Gew.-% Polypropylenglycolmonomethacrylat mit einem mittleren Molekulargewicht von 350 bis 387 enthält.
4. Copolymerisate nach Anspruch 1 wobei
- A) 3,6 bis 4,2 Gew.-% Glycidylester von alpha-Alkylalkan monocarbonsäure und/oder alpha, alpha-Dialkyl alkanmonocarbonsäuren,
- B) 2,6 bis 4,0 Gew.-% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
- C) 22 bis 24 Gew.-% 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, einzeln oder im Gemisch,
- D) 37 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
- E) 21 bis 24 Gew-% n-Butylmethacrylat,
- F) 5 bis 10 Gew.-% n-Butylacrylat,
- G) 1 bis 3 Gew.-% Polypropylenglycolmonomethacrylat mit ei nem mittleren Molekulargewicht von 350 bis 387 enthalten sind, wobei die Summe der Komponenten A bis G jeweils 100 Gew.-% beträgt.
5. Copolymerisate nach Anspruch 1 wobei:
- A) 3,6 bis 4,2 Gew.-% Glycidylester von alpha-Alkylalkan monocarbonsäure und/oder alpha, alpha-Dialkyl-alkanmono carbonsäuren,
- B) 2,6 bis 4,0 Gew.-% Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
- C) 22 bis 24 Gew.-% 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, einzeln oder im Gemisch,
- D) 37 bis 40 Gew.-% Methylmethacrylat,
- E) 21 bis 24 Gew-% n-Butylmethacrylat,
- F) 5 bis 10 Gew.-% n-Butylacrylat enthalten sind, wobei die Summe der Komponenten A, B, C, D, E und F jeweils 100 Gew.-% beträgt.
6. Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß diese mindestens einen Carboxy-Epoxy-
Veresterungs-Katalysator enthalten.
7. Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Carboxy-Epoxy-Katalysator
0,001 bis 0,5 Gew.-% mindestens einer
Alkalimetallverbindung, bezogen auf das Gewicht der
Additionsprodukte bildenden Komponente (Veresterung von A
und B), enthält.
8. Verfahren, zur Herstellung von Copolymerisaten gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente A und inertes organisches Lösungsmittel
vorgelegt auf Siedetemperatur erhitzt wird, danach die
Komponenten B, C, D, E, gegebenenfalls F und G, und eine
oder mehrere radikalische Initiatoren und gegebenenfalls
mindestens ein Carboxy-Epoxy-Katalysator zusammen oder
jeweils für sich kontinuierlich in etwa 5 bis 20 Stunden
zugefügt, durch Erhitzen einer gemeinsamen Polymerisation
und Addition (von A und B) unterworfen werden und nach
Zulaufende 2 bis 5 Stunden nachpolymerisiert bis die
Umsetzung praktisch vollständig ist.
9. Verwendung der Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1
bis 7 zur Herstellung von Überzügen.
10. Verwendung der Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1
bis 7 als Bindemittel für Lacke, insbesondere "high-
solid"-Lacke.
11. Verwendung der Copolymerisate nach einem der Ansprüche 1
bis 7 als Bindemittel für "high-solid"-Lacke für die
Holzlackierung zusammen mit Polyisocyanaten als Härtungs- und
Vernetzungsmittel.
12. Verwendung der Copolymerisate nach einem der Ansprüche 9
bis 11 zur Herstellung von hochglänzenden Beschichtungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19530522A DE19530522C1 (de) | 1995-08-19 | 1995-08-19 | Hydroxylgruppen enthaltende Copolymerisate auf Basis von (Meth)acrylaten, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19530522A DE19530522C1 (de) | 1995-08-19 | 1995-08-19 | Hydroxylgruppen enthaltende Copolymerisate auf Basis von (Meth)acrylaten, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19530522C1 true DE19530522C1 (de) | 1997-04-03 |
Family
ID=7769874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19530522A Revoked DE19530522C1 (de) | 1995-08-19 | 1995-08-19 | Hydroxylgruppen enthaltende Copolymerisate auf Basis von (Meth)acrylaten, ihr Herstellungsverfahren und ihre Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19530522C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0841352A1 (de) * | 1996-11-12 | 1998-05-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Polyacrylatsekundär-dispersionen |
WO2002066527A2 (en) * | 2001-02-20 | 2002-08-29 | Eastman Chemical Company | High solids acrylic resin |
EP1270619A2 (de) * | 2001-06-21 | 2003-01-02 | Bayer Ag | Wässrige Sekundärdispersionen |
CN103214618A (zh) * | 2013-04-01 | 2013-07-24 | 重庆博多涂料有限公司 | 热塑性丙烯酸树脂及其制备方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4324801A1 (de) * | 1993-07-23 | 1995-01-26 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von OH-Gruppen enthaltenden Copolymerisaten und deren Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln |
-
1995
- 1995-08-19 DE DE19530522A patent/DE19530522C1/de not_active Revoked
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4324801A1 (de) * | 1993-07-23 | 1995-01-26 | Hoechst Ag | Verfahren zur Herstellung von OH-Gruppen enthaltenden Copolymerisaten und deren Verwendung in festkörperreichen Beschichtungsmitteln |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Journal of the Oil and Colour Chemists Association 72 (1989) 11 S. 443-446 * |
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CN103214618B (zh) * | 2013-04-01 | 2015-08-12 | 重庆博多涂料有限公司 | 热塑性丙烯酸树脂及其制备方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |