DE19506608A1 - Verfahren zur Wandlung der Grundwellenstrahlung eines optisch angeregten Neodym enthaltenden Laserkristalls - Google Patents
Verfahren zur Wandlung der Grundwellenstrahlung eines optisch angeregten Neodym enthaltenden LaserkristallsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wandlung der Grundwellenstrahlung eines optisch an
geregten, Neodym enthaltenden Laserkristalls mit einer Wellenlänge im Bereich von ca. 1318
bis 1444 nm durch Summenfrequenzbildung von Harmonischen der Grundwelle in wenigstens
einem durchstrahlten Kristall sowie eine Strahlungsanordnung.
In dem Buch "Solid-State Laser Engineering" von W. Koechner, Springer-Verlag 1992 (3. Aufla
ge) sind auf den Seiten 48 bis 53 die Grundlagen des Nd:YAG-Lasers mit dem zugehörigen
Energieniveau-Schema auf Seite 49 beschrieben.
Weiterhin sind aus der EP 0 306 136 A2 eine Laserquelle und ein Verfahren zur Erzeugung ei
ner kohärenten blauen Strahlung bekannt, wobei zwei in dem Laser erzeugte Grundstrahlungen
jeweils mit einer Wellenlänge von 808 nm und 1064 nm, in einem nichtlinearen Kristall, der im
wesentlichen aus KTP besteht, gemischt werden; die dabei erzeugte Strahlung weist eine Wel
lenlänge von 459 nm auf.
Als problematisch kann sich hierbei die Einschränkung auf eine einzige Wellenlänge von 459
nm (blau) erweisen, falls eine physiologische Optimierung auf der Basis der Grundfarben rot,
grün, blau erwünscht ist, bei der die Wellenlänge im Bereich von ca. 480 nm liegt; weiterhin ist
nur eine begrenzte Energieeinstrahlung in die KTP-Kristalle möglich, da deren Zerstörschwelle
gemäß Seite 525, Tabelle 10.1 des oben genannten Buches von W. Koechner im Bereich von
0,5 GW/cm²(Damage Threshold) liegt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine blaue Laserlichtquelle anzugeben, die auf unter
schiedliche Wellenlängen des Blaulichts einstellbar ist; weiterhin soll eine möglichst hohe Aus
gangsleistung des Blaulichts erzielt werden.
Die Aufgabe wird verfahrensgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
In einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird die polarisierte Grundwellenstrahlung mit
Hilfe eines Nd:Sc₂O₃-Laserkristalls bei einer Wellenlänge von ca. 1367 nm erzeugt; in einer wei
teren bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird die polarisierte Grundwellenstrahlung mit
Hilfe eines Nd:YVO₄-Laserkristalls bei einer Wellenlänge von ca. 1340 nm erzeugt. Die Grund
wellenstrahlung wird dabei durch dielektrische Beschichtung der Resonatorspiegel sowie gege
benenfalls eines oder mehrerer Etalons und/oder eines Prismas oder mehrerer Prismen im Re
sonator auf die Wellenlänge im Bereich von ca. 1318 bis 1444 nm diskontinuierlich eingestellt.
Die Grundwelle der aus dem Laserkristall austretenden Strahlung wird zur Bildung der zweiten
Harmonischen in einem ersten LBO-Kristall mit X-Schnitt (Θ = 90°, Φ = 0°) in ihrer Frequenz
verdoppelt; es ist jedoch auch möglich die zweite Harmonische dadurch zu bilden, daß die
Grundwelle der aus dem Laserkristall austretenden Strahlung in einem ersten LBO-Kristall mit
Z-Schnitt (Θ = 0°, Φ = 0°) in ihrer Frequenz verdoppelt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Ansprüchen 7 und 8
angegeben.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, daß die Strahlung durch Temperaturstabilisierung der
LBO-Kristalle stabil gehalten werden kann, wobei durch Temperatureinstellung eine Auswahl
der erwünschten Wellenlänge möglich ist.
Die Aufgabe wird vorrichtungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 9
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Strahlungsanordnung sind in den Ansprüchen 10 bis 22
angegeben.
Als vorteilhaft erweist sich die Möglichkeit hohe Strahlungsleistungen zu erzielen, da die Zer
störschwelle von LBO-Kristallen verhältnismäßig hoch liegt.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand der Fig. 1a, 1b, 2 und 3 näher
erläutert.
Fig. 1a zeigt schematisch den Aufbau einer Strahlungsanordnung mit entlang der optischen
Achse angeordnetem Laser-Kristall, erstem und zweiten LBO-Kristall und sphärischen Laser-
Resonatorspiegeln.
Fig. 1b zeigt schematisch eine perspektivische Darstellung der in Fig. 1a gezeigten Strah
lungsanordnung, in der die Polarisationsrichtungen von Grundwelle, 2. Harmonischer und
3. Harmonischer erkennbar sind.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer Strahlungsanordnung und einem zweiten LBO-Kri
stall als Überhöhungs-Resonator, wobei mit Hilfe eines sogenannten Seed-Laser eine Grund
wellen-Anregungsfrequenz in den Strahlengang des Laser-Resonators eingekoppelt wird.
Fig. 3 zeigt im Längsschnitt den Strahlengang einer praktischen Ausführungsform, wobei der
Strahlengang mit Hilfe eines zusätzlichen sphärischen Resonatorspiegels um 90° umgelenkt
wird und der Strahlenaustritt über den zusätzlichen Resonatorspiegel erfolgt.
Gemäß Fig. 1a weist die Strahlungsanordnung einen stabförmigen Nd:YAG-Laserkristall 1
auf, der sich im Strahlungsbereich einer Anregungsquelle 2 befindet, die als kontinuierliche La
serdiode oder auch als Bogenlampe ausgeführt ist; entlang seiner Längsachse 3 ist der Laser
kristall 1 von zwei Resonatorspiegeln 4 und 5 umgeben, wobei sich im Strahlengang zwischen
den Spiegeln ein erster LBO-Kristall 6 vom Typ I-Wechselwirkung mittels unkritischer Phasen
anpassung und ein zweiter LBO-Kristall 7 vom Typ II-Wechselwirkung mittels unkritischer Pha
senanpassung befinden.
Der erste LBO-Kristall 6 weist für Typ I-Wechselwirkung einen X-Schnitt auf, dessen Phasenan
paßwinkel Θ = 90°, Φ = 0° betragen; es ist jedoch auch möglich, einen LBO-Kristall mit Z-
Schnitt zur Typ II-Wechselwirkung einzusetzen, wobei dann die Phasenanpaßwinkel Θ = 0°, Φ
= 0° betragen. Ein LBO-Kristall 6 mit X-Schnitt für Typ I-Wechselwirkung weist eine Orientie
rung auf, bei der die X-Achse parallel zur Längsachse 3 des Lasers in Richtung Laserkristall
verläuft, während die Y-Achse in horizontaler und die Z-Achse in vertikaler Richtung verlaufen.
Der zweite LBO-Kristall 7 weist einen Z-Schnitt mit Phasenanpaßwinkeln von Θ = 0°, Φ = 0° auf;
die Orientierung der Z-Achse verläuft parallel zur Laserachse in Richtung des Laserkristalls 2,
während die Y-Achse in horizontaler und die X-Achse in vertikaler Richtung ausgerichtet sind.
Die Orientierung der Kristallachsen der LBO-Kristalle 6 und 7 ist anhand Fig. 1b erkennbar.
Die beiden LBO-Kristalle sind im Bereich ihrer Lichteintritts/Austrittsfläche jeweils mit einer di
elektrischen Beschichtung versehen, um die Reflexion zu vermindern. Beide LBO-Kristalle 6
und 7 sind gemäß Fig. 1a jeweils von einer thermischen Isolierung 8, 9 umgeben, welche ent
lang der Laserachse 3 strahlungsdurchlässige Öffnungen 11 aufweist. Jede der thermischen
Isolierungen 8, 9 ist mit einer hier nicht dargestellten steuerbaren Wärmequelle und einem
Temperatursensor versehen, um durch Vorgabe bestimmter Temperaturwerte eine Phasenan
passung zur Erzeugung der erwünschten zweiten und dritten Harmonischen vorzunehmen; als
Wärmequellen können gegebenenfalls auch Kühlvorrichtungen eingesetzt werden.
Die Resonatorspiegel 4 und 5 sind als dielektrische Spiegel ausgeführt, die Strahlung einer
Wellenlänge von 1318.8 nm reflektieren und für Strahlung mit einer Wellenlänge von 1064.1 nm
hochtransparent sind; sie sind als sphärische bzw. konkave Spiegel ausgeführt um eine hohe
Intensität der Strahlung zur gewährleisten. Dadurch wird die Laser-Anordnung gezwungen, bei
einer Wellenlänge von 1318.8 nm zu generieren. Als Anregungsquelle kann eine kontinuierlich
arbeitende Laser-Diode oder eine Entladungslampe eingesetzt werden. Sie erfolgt vorzugswei
se mit einem Dioden-Laser-Array bei ca. 808 nm. Die vom Laser-Kristall 1 erzeugte Grund
strahlung von ca. 1318.8 nm wird durch die Resonatorspiegel 4, 5 rückgekoppelt, die Strahlung
von 1064.1 nm kann nicht anschwingen; durch den nichtlinearen LBO-Kristall 6 wird ein Teil der
Grundwellenstrahlung von ca. 1318.8 nm in die zweite Harmonische bei ca. 659.4 nm umge
wandelt; die sogenannte zweite Harmonische wird auch als SHG (SHG - second harmonic ge
neration) bezeichnet. Die SHG erfolgt vorzugsweise innerhalb des Resonators des
Nd:YAG-Lasers, um eine hohe Umwandlungsrate zu erreichen; es ist jedoch auch möglich, so
wohl LBO-Kristall 6 als auch LBO-Kristall 7 außerhalb des durch die Resonatorspiegel begrenz
ten Resonatorraums anzuordnen.
Die verbleibende Grundwelle und die zweite Harmonische werden nun in dem zweiten LBO-Kri
stall 7 zur Bildung der dritten Harmonischen, die auch als THG bezeichnet wird (THG - third
harmonic generation), gemischt, um eine Strahlung mit einer Wellenlänge von 439.6 nm zu er
zeugen. Beide LBO-Kristalle 6, 7 werden durch eine Temperaturregelung auf der für den jewei
ligen Prozeß optimale Temperatur thermostatisiert. Wie aus dem Buch "Solid State Laser
Engineering" von W. Koechner, Springer-Verlag 1992, Seite 49 zu entnehmen ist, gestattet das
Nd3+-Ion in YAG zwei 4-Niveau-Übergänge vom Zustand ⁴F3/2 nach ⁴I13/2 (Wellenlänge ca. 1.3
µm) und ⁴I11/2 (Wellenlänge ca. 1.06 µm). Durch die Wirkung des elektrischen Feldes der Ionen
des Wirtskristalls sind die oben genannten 3 Energieniveaus zusätzlich aufgespalten. Es erge
ben sich eine Reihe von möglichen Laserübergängen, von denen diejenigen bei 1064.1 nm
bzw. 1318.8 nm die jeweils größte Verstärkung aufweisen. Da jedoch der Verstärkungskoeffizi
ent des Übergangs bei ca. 1064.1 nm ca. dreimal so hoch wie derjenige bei 1318.8 nm ist, muß
durch geeignete Maßnahmen verhindert werden, daß der Laser bei ca. 1064.1 nm anschwingt.
Dies wird durch die Resonatorspiegel 4, 5, erreicht, die eine hohe Reflexion bei ca. 1318.8 nm
und eine hohe Transmission bei 1064.1 nm aufweisen.
Die Erzeugung der zweiten Harmonischen erfolgt innerhalb des Laser-Resonators mit Hilfe des
ersten LBO-Kristalls 6 mittels Typ I-Phasenanpassung mit Phasenanpaßwinkeln von Θ = 90°
und Φ = 0°. Der LBO-Kristall 6 ist für die zweite Harmonische sowie für die Grundwellenstrah
lung dielektrisch entspiegelt. Im zweiten LBO-Kristall werden mittels Typ II-Phasenanpassung
mit einem Phasenanpaßwinkel von Θ = 0°, Φ = 0° die Grundwellenstrahlung und die zweite Har
monische gemischt, wobei der LBO-Kristall hierzu erwärmt wird. Als besonders vorteilhaft hat
sich für die Erzeugung der dritten Harmonischen eine Erwärmung im Bereich von 160°C erge
ben. Der zweite LBO-Kristall 7 ist mit einer dielektrischen Beschichtung versehen, um die Verlu
ste für die Grundwellenstrahlung möglichst klein zu halten und einen optimalen Betrieb des La
sers zu gewährleisten.
Anhand Fig. 1b sind die Polarisationsrichtungen der linear polarisierten Wellen λ₁, λ₂ und λ₃
erkennbar, wobei mit λ₁ die Grundwelle, mit λ₂ die 2. Harmonische und mit λ₃ die 3. Harmoni
sche bezeichnet sind; der Vektor der Grundwelle liegt in der senkrecht zur Achse 3 des Strah
lenganges angeordneten X′-Y′-Referenzebene bei 0° (d. h. in der Y′-Achse), der Vektor der 2.
Harmonischen liegt bei 90° (d. h. in der X′-Achse) und der Vektor der 3. Harmonischen liegt
ebenso wie der Vektor der Grundwelle bei 0° in der Referenzebene (in der Y′-Richtung); in ei
ner bevorzugten Ausführungsform betragen die Wellenlängen der Grundwelle 1318,8 nm (Infra
rotbereich des Spektrums), die Wellenlänge der 2. Harmonischen 659,4 nm (roter Bereich des
Spektrums) und die Wellenlänge der 3. Harmonischen 439,6 nm (blauer Bereich des
Spektrums).
Fig. 2 ist auf eine Modifikation der anhand Fig. 1a, 1b beschriebenen Bestrahlungsanord
nung gerichtet, wobei der zweite LBO-Kristall 7 als monolitischer Überhöhungs-Resonator für
die Strahlung bei ca. 659.4 nm dielektrisch verspiegelt wird. Mit Hilfe eines sogenannten Seed-
Lasers 14 wird eine Grundwellen-Anregungsfrequenz in den Strahlengang des Laser-Resona
tors eingekoppelt, deren im ersten LBO-Kristall erzeugte zweite Harmonische (SHG) mit einer
Eigenfrequenz des monolitischen Resonators 7 übereinstimmt, so daß eine weitere Steigerung
der Ausgangsleistung der Strahlung bei 439.6 nm erfolgt; das Prinzip eines sogenannten Seed-
Lasers ist in der US-PS 50 27 361 näher erläutert.
Die in Fig. 3 dargestellte Strahlungsanordnung weist als Anregungslampe eine GaAlAS-Laser
diode 15 auf, deren Strahlung bei 808 nm über eine Kollimationsoptik 16 und Fokussierungsop
tik 17 longitudinal in den Raum zwischen den Resonatorspiegeln 4 und 5 eingestrahlt wird; die
Laser-Anordnung ist ähnlich aufgebaut, wie anhand der Fig. 1a, 1b erläutert, jedoch ist hier
entlang des Strahlenganges 3 ein zusätzlicher Resonatorspiegel 18 vorgesehen, welcher zwi
schen dem ersten LBO-Kristall 6 zur Erzeugung der zweiten Harmonischen und dem zweiten
LBO-Kristall 7 zur Erzeugung der dritten Harmonischen angeordnet ist. Die Achse 3 des Strah
lenganges im Resonator wird durch Resonatorspiegel 18 um 90° gedreht. Der Strahlenaustritt
erfolgt durch den Resonatorspiegel 18 in der durch den Pfeil 20 dargestellten Richtung. Der
NdYAG:Laser-Kristall ist mit Bezugsziffer 1 bezeichnet.
Der LBO-Kristall 6 besitzt zwei polierte Flächen, die senkrecht zur kristallographischen X-Achse
des Kristalls, d. h. senkrecht zur Achse 3 des Resonators angeordnet sind, wobei der Kristall so
in den Strahlengang einjustiert ist, daß sich der Laserstrahl bei 1318.8 nm in Richtung der kri
stallographischen X-Achse ausbreitet. Die Polarisationsrichtung der Strahlung bei 1318.8 nm
wird parallel zur kristallographischen Z-Achse des Kristalls gewählt. Dies kann z. B. durch einen
Polarisator 21 erreicht werden, der in den Strahlengang 3 gebracht wird.
Durch Kühlung des in einer thermischen Isolierung 8 befindlichen ersten LBO-Kristalls auf ei
nen Wert von ca. -10°C wird die Brechzahl des Kristalls dahingehend verändert, daß die Er
zeugung der zweiten Harmonischen (SHG) der Strahlung bei 1318.8 nm vorliegt. Der Kristall
wird hierzu in einem Kyrostat angeordnet. Die Kühlung gegenüber der Umgebungstemperatur
erfolgt vorzugsweise mit einem Peltierkühler, wie er handelsüblich ist. Der zweite LBO-Kristall 7
ist ebenfalls in einer thermischen Isolierung 9 angeordnet, wie dies bereits anhand der Fig.
1a, 1b beschrieben ist. Die Brechzahl des Kristalls wird durch eine Erwärmung auf eine
Temperatur von ca. 160°C dahingehend verändert, daß Phasenanpassung für die Erzeugung
der Summenfrequenz der Strahlungen bei 1318.8 nm und 659.4 nm vorliegt. Im folgenden wird
die Betriebsweise der Laseranordnung nach Fig. 3 beschrieben.
Mittels eines wellenlängenselektiven Elements 22 (Etalon und/oder Prisma) und/oder selektiver
Ver- bzw. -entspiegelung der Resonatorspiegel 4, 5 und 18 kann der Betrieb des
Nd:YAG-Lasers auf der jeweiligen Wellenlänge 1318.8 nm, 1320 nm, 1333.8 nm, 1335 nm,
1338.2 nm, 1341 nm, 1345 nm, 1414 nm und 1444 nm erzielt werden; der Einsatz von Etalons
ist beispielsweise aus der Veröffentlichung "1.05-1.44 µm Tunability and Performance of the
CW Nd3+:YAG Laser" von Jack Marling, IEEE JOURNAL OF QUANTUM ELECTRONICS, VOL.
QE-14, NO 1, JAN. 1978 bekannt. Die Temperatur des X-Schnitt-SHG-LBO-Kristalls 7 muß im
Bereich von ca. 150°C bis ca. 300°C thermostatisiert werden.
Die GaAlAs-Laserdiode 15 inklusive Kollimationsoptik 16 emittiert Strahlung bei 808 nm. Diese
Strahlung wird durch eine Fokussieroptik 17 longitudinal in den Laser-Resonator entlang der
Achse 3 eingestrahlt, der durch die Resonatorspiegel 4, 5 und 18 gebildet ist. Innerhalb des Re
sonators befindet sich der Laserkristall 1 aus laseraktivem Material Nd:YAG, welches die Strah
lung der Pumplichtquelle bei 808 nm effektiv absorbiert. Dadurch wird das laseraktive Nd3+-Ion
zur Emission von Strahlung entsprechend der Übergänge ⁴F3/2 zu ⁴I15/2, ⁴I13/2, ⁴I13/2 und ⁴I9/2 ge
mäß Seite 49, Fig. 2.5 des Buches von W. Koechner angeregt.
Die Resonatorspiegel 4, 5 und 18 sind für die Wellenlänge 1318.8 nm hochreflektierend ver
spiegelt (entsprechend Übergang ⁴F3/2 → ⁴I13/2) und für 1064 nm entspiegelt. Dadurch wird der
Laserübergang ⁴F3/2 → ⁴I11/2 (1064 nm) welcher an sich einen höheren Wirkungsquerschnitt der
stimulierten Emission als der Übergang ⁴F3/2 → ⁴I13/2 besitzt, unterdrückt. Der Übergang
⁴F3/2 → ⁴I15/2 mit einer Wellenlänge von ca. 1800 nm besitzt einen wesentlich kleineren Wir
kungsquerschnitt der stimulierten Emission als der Übergang ⁴F3/2 → ⁴I13/2 und kann damit
ebenfalls nicht anschwingen. Der Übergang ⁴F3/2 → ⁴I9/2 (ca. 946 nm) kann als
3-Niveau-Laserübergang ebenfalls nicht anschwingen.
Durch die angegebene Art der hohen Verspiegelung der Resonatorspiegel bei 1318.8 nm wird
verhindert, daß ein wesentlicher Anteil der generierten Laserstrahlung bei 1318.8 nm aus dem
Resonator ausgekoppelt wird. Dadurch wird ein starkes Laserlichtfeld innerhalb des Resonators
für diese Laserwellenlänge aufgebaut.
Die im ersten LBO-Kristall 6 entstehende Strahlung bei 659.4 nm (rot) ist parallel zur kristallo
graphischen Y-Richtung des Kristalls polarisiert und breitet sich koaxial zur Grundwellenstrah
lung bei 1318.8 nm aus.
Um einen optimalen Laserbetrieb bei 1318.8 nm zu gewährleisten, wird der LBO-Kristall 6 beid
seitig auf seinen die Achse des Strahlenganges schneidenden Flächen für eine Wellenlänge
von 1318.8 nm entspiegelt.
Um die im ersten LBO-Kristall 6 generierte Strahlung bei 659.4 nm vollständig zum zweiten
LBO-Kristall 7 zu leiten, wird der Resonatorspiegel 18 zusätzlich zu der hochreflektierenden
Verspiegelung bei 1318.8 nm ebenfalls für 659.4 nm hochreflektierend verspiegelt.
Im zweiten LBO-Kristall 7 werden die beiden Strahlungen bei 1318.8 nm und 659.4 nm ge
mischt. Die entstehende Strahlung besitzt eine Wellenlänge von 439.6 nm (blau). Der LBO-Kri
stall 7 besitzt dazu zwei polierte Flächen, die senkrecht zur kristallographischen Z-Achse des
Kristalls angeordnet sind. Der Kristall wird so in den Strahlengang der Strahlungen bei 1318.8
nm und 659.5 nm justiert, daß sich diese beiden Strahlungen parallel zur Z-Achse des Kristalls
ausbreiten. Zusätzlich ist der Kristall so angeordnet, daß die Strahlung bei 1318.8 nm parallel
zur kristallographischen X-Achse des Kristalls und die Strahlung bei 659.4 nm parallel zur kri
stallographischen Y-Achse des Kristalls polarisiert sind.
Um einen optimalen Laserbetrieb bei 1318.8 nm zu gewährleisten, wird der zweite LBO-Kristall
7 ebenfalls beidseitig auf seinen die Achse des Strahlenganges senkrecht schneidenden Flä
chen für eine Wellenlänge von 1318.8 nm entspiegelt.
Um eine optimale Auskopplung der erzeugten Strahlung bei 439.6 nm aus dem Laser-Resona
tor zu erreichen, wird der LBO-Kristall 7 zusätzlich zur Entspiegelung für 1318.8 nm noch für
439.6 nm entspiegelt. Der Resonatorspiegel 5 wird zusätzlich zur Verspiegelung bei 1318.8 nm
auch für 439.6 nm verspiegelt.
Zusätzlich zu der Verspiegelung bei 1318.8 nm und 659.4 nm wird der Resonatorspiegel 18 für
die Strahlung 439.6 nm entspiegelt. Die Strahlung bei 439.6 nm wird dadurch am Resonator
spiegel 18 aus dem Laser-Resonator in Richtung des Pfeils 20 ausgekoppelt und steht für die
Anwendung zur Verfügung.
Claims (22)
1. Verfahren zur Wandlung der Grundwellenstrahlung eines optisch angeregten, Neodym
enthaltenden Laserkristalls mit einer Wellenlänge im Bereich von ca. 1318 bis 1444 nm
durch Summenfrequenzbildung von Harmonischen der Grundwelle in wenigstens einem
durchstrahlten Kristall, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Laserkristall austretende
Strahlung auf einen ersten LBO-Kristall zur Bildung der zweiten Harmonischen der
Grundwelle mit nichtkritischer Phasenanpassung und anschließend auf einen zweiten
LBO-Kristall, welcher parallel zur kristallographischen Z-Achse des Kristalls geschnitten
ist (Z-Schnitt; Θ = 0°; Φ = 0°), zur Bildung der dritten Harmonischen, wiederum mittels
nichtkritischer Phasenanpassung auftritt, wobei sich Grundwelle und zweite Harmonische
im jeweiligen Kristall in gleicher Richtung ausbreiten und eine Strahlung mit einer Wellen
länge im Bereich von ca. 439 bis 481 nm erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Harmonische da
durch gebildet wird, daß die Grundwelle der aus dem Laserkristall austretende Strahlung
im ersten LBO-Kristall mit X-Schnitt (Θ = 90°; Φ = 0°) in ihrer Frequenz verdoppelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Harmonische da
durch gebildet wird, daß die Grundwelle der aus dem Laserkristall austretende Strahlung
im ersten LBO-Kristall mit Z-Schnitt (Θ = 0°; Φ = 0°) in ihrer Frequenz verdoppelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
wellenstrahlung mit Hilfe eines Nd:YAG-Laserkristalls erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch dielek
trische Beschichtung der Resonatorspiegel, und/oder eines oder mehrerer Etalons im Re
sonator und/oder eines Prismas oder mehrerer Prismen im Resonator die Grundwellen
strahlung auf eine Wellenlänge im Bereich von ca. 1318 nm bis ca. 1444 nm eingestellt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Grund
wellenstrahlung mit Hilfe eines Nd:Sc₂O₃-Laserkristalls bei einer Wellenlänge von ca.
1367 nm oder mit Hilfe eines Nd:YVO₄-Laserkristalls bei einer Wellenlänge von ca. 1340
nm erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die optische
Anregung des Laserkristalls durch kontinuierliche Strahlung erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
LBO-Kristalle auf einer Temperatur im Bereich von -30°C bis +200°C gehalten werden.
9. Strahlungsanordnung mit einem durch optische Strahlung angeregten Neodym enthal
tenden Laserkristall (1), wobei sich im Strahlungsbereich der austretenden Grundstrah
lung wenigstens ein Kristall zur Bildung einer gegenüber der Wellenlänge der Grundstrah
lung kürzeren Wellenlänge befindet, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Achse (3)
des Strahlengangs der Grundstrahlung ein erster LBO-Kristall (6) mit nichtkritischer Pha
senanpassung und ein sich daran anschließender zweiter LBO-Kristall (7) mit einem zur
kristallographischen Z-Achse parallelem Schnitt (Θ = 0°; Φ = 0°) vorgesehen ist.
10. Strahlungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Bildung
der zweiten Harmonischen der erste Kristall (6) vorgesehen ist, wobei dieser einen X-
Schnitt (Θ = 90°; Φ = 0°) aufweist und für nichtkritische Phasenanpassung gemäß Typ I-
Wechselwirkung ausgebildet ist.
11. Strahlungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die X-Achse des
ersten LBO-Kristalls (6) und die Z-Achse des zweiten LBO-Kristalls (7) parallel zur Achse
(3) des Strahlenganges des Laserkristalls verläuft.
12. Strahlungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Bildung
der zweiten Harmonischen der erste Kristall (6) vorgesehen ist, wobei dieser einen Z-
Schnitt (Θ = 0°; Φ = 0°) aufweist und für nichtkritische Phasenanpassung gemäß Typ-I-
Wechselwirkung ausgebildet ist.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Z-
Achse des ersten LBO-Kristalls (6) und zweiten LBO-Kristalls (7) parallel zur Achse (3)
des Strahlengangs des Laserkristalls (1) verläuft.
14. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste LBO-Kristall (6) zwischen dem Laserkristall (1) und dem zweiten LBO-Kristall (7)
angeordnet ist.
15. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus Laserkristall (1), erstem und zweitem LBO-Kristall (6, 7) bestehende Anordnung
entlang der Achse (3) ihres Strahlenganges an ihren äußeren Enden jeweils von einem
Resonatorspiegel (4, 5) seitlich umgeben ist.
16. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Achse (3) des Strahlenganges durch wenigstens einen Umlenkspiegel (18) abgelenkt
wird.
17. Strahlungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkspie
gel (18) zur Auskopplung des Laserstrahls teildurchlässig ausgebildet ist.
18. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlengang mit Hilfe von Umlenkspiegeln als Ring oder Polygon ausgebildet ist.
19. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder der beiden LBO-Kristalle (6, 7) jeweils in einem Thermostaten angeordnet ist, der
entlang der Achse (3) des Strahlenganges strahlungsdurchlässig ist.
20. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite LBO-Kristall (7) auf seinen die Achse (3) schneidenden optischen Flächen
hochreflektierend für die Strahlung der zweiten Harmonischen verspiegelt ist.
21. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Anregung des Nd:YAG-Kristalls eine Entladungslampe mit blitzförmiger Entladung
vorgesehen ist.
22. Strahlungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
zur optischen Anregung des Nd:YAG-Laserkristalls ein Halbleiter-Laser vorgesehen ist.
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