DE1566107C3 - Optische Vorrichtung zur Koagulierung eng umgrenzter punktähnlicher Stellen der Netzhaut des Auges - Google Patents
Optische Vorrichtung zur Koagulierung eng umgrenzter punktähnlicher Stellen der Netzhaut des AugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine optische Vorrichtung zur Koaguiierung eng umgrenzter punktähnlicher
Stellen der Netzhaut des Auges, bestehend aus einer Lichtquelle, die ein annähernd homozentrisches
Strahlenbündel liefert, einem Linsensystem, das diese Strahlenbündel auf der Netzhaut fokussiert, und einen
schräg im Strahlengang stehenden Spiegel mit einer Aussparung.
Die als Netzhautablösung bekannte Erkrankung des
Auges läßt sich in ihren Frühstadien prophylaktisch dadurch erfolgreich behandeln, daß die Netzhaut in der
Nähe der Ablösungsstellen durch Hitzeeinwirkung mit der darunter liegenden Aderhaut verbunden wird. Um
den dadurch bedingten Funktionsausfall der Netzhaut flächenmäßig möglichst gering zu halten, ist es wichtig,
eine größere Anzahl von an sich sehr kleinen Verbindungsstellen außerhalb der Rißstellen der Netzhaut
zu erzeugen. Dies kann in bekannter Weise dadurch geschehen, daß eine virtuell im Unendlichen
liegende intensive Lichtquelle geringer Ausdehnung durch die optischen Medien des Augens kurzzeitig auf
die Netzhaut abgebildet wird. An der Stelle des Bildes tritt eine Koagulation genannte Verkochung des
Gewebes und eine damit verbundene Anheftung der Netzhaut an die Aderhaut ein (vgl. auch FR-PS
13 35 734). Um die Koaguiierung an einer vorbestimmten Stelle der Netzhaut vornehmen zu können, wird
diese Stelle üblicherweise vorher unter ophtalmoskopischer Beobachtung durch ein Pilotlicht markiert.
Während die Durchführung von Koagulationen der Netzhaut nach den bekannten Methoden in den
zentralen Teilen des Auges, d.h. in der Nähe seiner optischen Achse keine besonderen Schwierigkeiten
bietet, gilt dies nicht in gleicher Weise für angrenzende Netzhautgebiete. Infolge der bekannten Abbildungsfehler
der optischen Medien des Auges (vor allem sphärische Aberration, Bildkrümmung, Astigmatismus
und Koma) ist nämlich das Bild der Lichtquelle für periphere Gebiete mit mehr oder weniger starken
Bildfehlern behaftet, was sich in einer Vergrößerung der bestrahlten Fläche und "damit einhergehender Erniedrigung
der Leuchtdichte auswirkt. Um die Koagulationsschwelle zu erreichen, muß also mit höherer Intensität
der Lichtquelle oder langer bestrahlt werden, was sich im allgemeinen beides nachteilig auswirkt. Außerdem
aber wird zwangsweise ein größeres Koagulationsgebiet erzeugt, was ebenfalls meist unerwünscht ist.
ίο Die Abbildungsfehler der Augenmedien haben jedoch
nicht nur auf das Ergebnis der Koagulation einen nachteiligen Einfluß, sondern erschweren auch die
vorangehende Beobachtung mit Pilotlicht, auf welche
,sie sich naturgemäß ebenfalls auswirken. Diese Abbildungsfehler
treten im übrigen gerade bei der Lichtkoagulation deshalb besonders hervor, weil meist mit
künstlich erweiterter Augenpupille gearbeitet wird, um einerseits die eingestrahlte Lichtleistung möglichst hoch
machen zu können, andererseits die Iris nicht zu beschädigen. Die Abbildungsfehler eines optischen
Systems nehmen aber bekannterweise mit wachsender Öffnung desselben stark zu.
Der Erfindung liegt die. Aufgabe zugrunde, eine optische Koagulierungsvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der unter weitgehender Vermeidung von Aberrationsfehlern die Abbildungsgüte
des auf der Netzhaut fokussierten Strahlenbündels wesentlich gesteigert und die zu behandelnden Stellen
der Netzhaut sehr genau beobachtet werden können.
Diese Aufgabe wird- in einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art durch ein konkaves, dem Auge vorzuschaltendes Kontaktglas mit ebener Eintrittsfläche
gelöst. Durch Vorsetzen eines Kontaktglases wird die brechende Wirkung der Hornhaut praktisch
aufgehoben und damit auch die von derselben herrührenden Abbildungsfehler. Da die Hornhaut den
Hauptteil der brechenden Wirkung der Augenmedien trägt, wird damit die Abbildungsgüte wesentlich
gesteigert. Die erfindungsgemäß ausgestattete Vorrichtung bedingt dabei noch den weiteren Vorteil, daß durch
Änderung des Abstandes zwischen dem Kontaktglas und den übrigen Teilen der Vorrichtung das Blendenbild
auf der Netzhaut optimal scharf eingestellt werden kann, so daß auch die bei der bekannten Methode
vorhandene Bildkrümmung keinen nachteiligen Einfluß hat.
Kontaktgläser der erwähnten Art sind zwar bekannt (»Die ophtalmologischen Untersuchungsmethoden«,
Band 1, Enke Verlag Stuttgart 1970, S. 190 und 191), doch wurden diese Kontaktgläser bisher nur zu
Augen-Untersuchungen verwendet und weder zur Durchführung von Netzhaut-Koagulationen noch hierbei
als Bestandteil einer optischen Vorrichtung verwendet.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist zweckmäßig in der Vorrichtung ein Kontaktglas mit
einem oder mehreren seitlichen Planspiegeln vorgesehen. Hierdurch ist es möglich, gleichzeitig mit dem Bild
der Netzhaut auch ein scharfes Bild der Iris zu erhalten, was bisher nicht möglich war. Die gleichzeitige
Beobachtung der Iris vor und während der Koagulation ist deshalb von Bedeutung, weil das auf die Netzhaut
auftreffende Strahlenbündel so geführt werden muß, daß nicht Teile des Bündels die Iris treffen und auf dieser
unbeabsichtigte Beschädigungen hervorrufen.
Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, die Gegenstand weiterer Unteransprüche sind, sind
im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Schemazeichnung einer bekannten Vorrichtung zur Koagulation der Netzhaut des Auges,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
F i g. 3 eine der F i g. 1 entsprechende Teildarstellung,
jedoch bei schiefem Strahleneintritt, wie er zur Behandlung peripherer Netzhautteile erforderlich war,
Fig.4 eine der Fig.3 entsprechende Detailansicht
jedoch mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Kontaktglas.
In den F i g. 1 und 2 ist mit 1 eine intensive Lichtquelle bezeichnet, ferner ist dargestellt ein Kondensor 2, eine
Blende 3 von veränderlicher Öffnung und eine sammelnde Linsengruppe 4, deren Brennpunkt mit der
Blende 3 zusammenfällt. Die Figuren zeigen ferner einen Spiegel 5 mit zentraler Aussparung, das zu
behandelnde Auge 6 und das Auge 7 der die Koagulation ausführenden Person. In Fig. 2 ist mit 8
eine sammelnde Linsengruppe angedeutet, welche das vom Spiegel 5 reflektierte parallele Strahlenbündel zu
einem Bild der Blende 3 auf der Netzhaut des Auges 6 vereinigt. Dem Auge 6 ist ein Kontaktglas 9 mit ebener
Eintrittsfläche vorgesetzt, während vor dem Auge 7 der Behandlungsperson ein Fernrohr 10 mit Bildaufrichtung
dargestellt ist.
Wie aus Fig.3 leicht zu erkennen ist, ist bei der
bekannten Koagulationsmethode die Qualität des auf die Netzhaut des Auges 6 geworfenen Blendenbildes bei
schiefem Strahleneintritt, wie er für die Behandlung peripherer Netzhautteile erforderlich war, durch die
Aberration der optischen Augenmedien verschlechtert.
Demgegenüber zeigt F i g. 4 die Verhältnisse für den gleichen Behandlungsfall bei Verwendung deroptischen
Vorrichtung mit einem Kontaktglas 9 mit ebener Eintrittsfläche, welches außerdem zweckmäßig einen
seitlichen, schräg liegenden Spiegel 15 enthält.
Die Beifügung des Fernrohrs 10 zur optischen Vorrichtung nach der Erfindung ist wünschenswert, um
die anvisierte Netzhautstelle mit genügender Vergrößerung beobachten zu können. Da nämlich die als Lupe
wirkende Linse 8 eine wesentlich längere Brennweite aufweisen muß als der bei der bekannten Methode
(F i g. 1) ihrer Funktion entsprechende optische Apparat des Auges, so wäre im ersten Fall die Vergrößerung des
Netzhautbildes bei Betrachtung mit bloßem Auge um einen entsprechenden Faktor reduziert. Eine längere
Brennweite der Linse 8 wird durch die Dicke des Kontaktglases 9 sowie durch eine zum Arbeiten
notwendige Abstandsreserve zwischen dieser Linse und dem Kontaktglas erzwungen. Bekannte Kontaktgläser
mit seitlichem Spiegel 15 weisen beispielsweise eine Länge von 25 mm auf.
Die Verwendung eines Kontaktglases mit seitlichem Spiegel hat im übrigen den weiteren Vorteil, daß die
peripheren Teile der Netzhaut durch bloßes Schwenken und Drehen des Glases erreicht werden können, ohne
daß das optische System oder das zu behandelnde Auge ihre Lage wesentlich zu ändern brauchen, wie das bei
der bekannten Methode der Fall ist. Eine ebene Eintrittsfläche des Kontaktglases ist erwünscht, da eine
solche ein Minimum an Aberrationen einführt.
Als Pilotlicht zur Beobachtung und Markierung vor der Koagulierung kann im übrigen vorteilhafterweise
dasselbe Strahlenbündel dienen, wenn nur für eine ausreichende Dämpfung, beispielsweise durch ein
Graufilter, gesorgt wird. Zur Durchführung der Koagulation wird dann die Dämpfungseinrichtung
kurzzeitig entfernt. Für Laser im Einzelpuls-Betrieb ist diese Lösung allerdings nicht möglich, so daß in diesem
Falle eine gesonderte Pilotlichtanordnung vorzusehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Optische Vorrichtung zur Koaguiierung eng umgrenzter punktähnlicher Stellen der Netzhaut des
Auges, bestehend aus einer Lichtquelle, die ein annähernd homozentrisches Strahlenbündel liefert,
einem Linsensystem, das dieses Strahlenbündel auf der Netzhaut fokussiert, und einem schräg im
Strahlengang stehenden Spiegel mit einer Aussparung, gekerinzeichnetdurch ein konkaves,
dem Auge (6) vorzuschaltendes Kontaktglas (9) mit ebener Eintrittsfläche;' ; '. ■'■'■■ ^ \ ; . · ;; ■
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die,Lichtquelle als: Laser (1) ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kontaktglas (9) mit einem.oder mehreren seitlichen Planspiegeln (15) vorgesehen
ist. ' ■ ■ :' : "."■■■'■■'■
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Linsensystem aus zwei sammelnden
Gruppen (4; 8) besteht, von denen die erste (4) zwischen Lichtquelle (1, 2, 3) und Spiegel (5), die
zweite (8) zwischen Spiegel (5) und Kontaktglas (9) liegt, derart, daß der Strahlengang zwischen den
beiden Gruppen parallel ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH485266 | 1966-04-02 | ||
DEL0056136 | 1967-03-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1566107C3 true DE1566107C3 (de) | 1977-04-14 |
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