DE142793C - - Google Patents

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Der Gegenstand des vorliegenden Patentes bezweckt, bei elektrischen Schwingungen, die durch einen Funken ausgelöst werden, den durch Ausstrahlung entstehenden Energieverlust zu verringern. Bei der Funkentelegraphie insbesondere ist es wohl ausschließlich die von dem oberen Ende des die Fortsetzung des eigentlichen Erregers bildenden Sendedrahtes ausgehende Energie, die in Form von Wellen nutzbar gemacht wird und den Empfangsapparat in Tätigkeit setzt. Ein großer Teil der dem Erreger zugeführten Energie geht durch Ausstrahlung oder Zerstreuung von allen Teilen des Erregers und Senders verloren und gelangt nicht zum Empfänger. Um diesen Verlust möglichst zu verringern, dient eine induktive Anordnung eines oder mehrerer Leiter. Am geeignetsten wird dieselbe so getroffen, daß die Leiter den Erreger und Sender umgeben, sei es, daß sie aus einer Anzahl paralleler Drähte bestehen oder aus einem Drahtnetz oder aus einem Rohre.

   Die elektromagnetische Energie kann, wie zahlreiche und mit der Theorie von Maxwell und Poynting übereinstiminende Erfahrungen lehren, die Metalle nicht durchsetzen; sie wird demnach, abgesehen etwa von einem kleinen Bruchteil, der bis zu einer äußerst geringen Tiefe in das Metall eindringt und sich hier in Wärme umwandelt, nahezu vollständig in dem Räume zwischen Erreger und umgebendem Leiter zusammengehalten und pflanzt sich, gemäß der Theorie von Poynting, in dem eingeschlossenen Räume längs des Leiters nahezu ungeschwScht fort. Eine Zerstreuung der Energie kann also erst von der Stelle aus stattfinden, wo der Sender aus diesem Räume aus-

   tritt. Es bleibt demnach ein weit größerer Betrag der Energie verfügbar, um von dem Sendedraht in die Ferne zu wandern.

   Wenn überdies das umgebende Leitersystem so dimensioniert wird, daß es sich in Resonanz mit der Sendevorrichtung befindet, so wird die Energie des mitschwingenden Leiters sich zur Energie des primären Leiters addieren. Es ist dies analog dem Aufsetzen einer Stimmgabel auf einen Resonanzkasten, und die ganze hier beschriebene Anordnung ist gleichwertig einer Verstärkung der elektrischen Schwingung.

   Die beiliegende Zeichnung zeigt den Erreger und ein Stück des Sendedrahtes von dem Leitersystem umgeben.

   Pate ν τ-Α ν SPRU c H :

   Eine Vorrichtung zum Aussenden elekirischer Wellen, die durch einen Funken ausgelöst werden, insbesondere bei der Funkentelegraphie, dadurch gekennzeichnet, daß die Erreger- und Sendevorrichtung (Luftleiter) oder eine derselben mit einem oder mehreren, von der Erreger- und Sendevorrichtung oder einer derselben induktiv erregten, isolierten oder geerdeten, auf die Erreger- und Sendevorrichtung oder eine derselben abgestimmten oder nicht abgestimmten Leitern von beliebiger Gestalt, mit oder ohne Einschaltung von Kondensatoren, derart umgeben ist, daß das sekundäre Leitersystem das primäre auf einer bestimmten Strecke umgibt, wodurch die Energie zusammengehalten wird und eine Ausstrahlung derselben erst von der Stelle aus stattfinden kann, wo der Sender aus diesem Räume austritt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.