DE120161C

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Publication number: DE120161C
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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

JVr 120161 -KLASSE 49 b. JVr 120161 - CLASS 49 b.

JOSEF WIDINA in BERLIN. Verfahren und Vorrichtung zum Ausstorsen kantiger Löcher. JOSEF WIDINA in BERLIN. Method and device for knocking out angular holes.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. August 1899 ab.Patented in the German Empire on August 3, 1899.

Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausstofsen kantiger Löcher und auf eine sehr einfache Einrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens. Erfinder ging bei Schaffung seiner neuen Erfindung davon aus, es dem Kleinhandwerker zu ermöglichen, mittels irgend einer einfachen Balancirpresse in dickeres Metall kantige Löcher zu stofsen, während dazu bisher eine kostspielige Schablpnenstofsmaschine benutzt werden mufste, oder aber die Arbeit in zeitraubender Weise durch Bohren und Ausfeilen herzustellen war. Die Möglichkeit, irgend eine einfache, für alle vorkommenden Arbeiten bestimmte Presse auch für den vorliegenden Zweck benutzen zu können, erleichtert die maschinelle Herstellung kantiger Löcher gerade kleinen Werkstätten aufserordentlich und macht dieselben unabhängig von Specialwerkstätten.The present invention relates to a method for outer edging Holes and on a very simple facility to practice this procedure. inventor assumed when creating his new invention to enable the small craftsman to do so by means of some simple one Balancing press to punch angular holes in thicker metal, while previously an expensive one Stencil plastic machine had to be used, or the work in more time-consuming Way was to be made by drilling and filing. The possibility of any simple work intended for all types of work Being able to use the press for the present purpose also makes it easier to machine angular holes small workshops and makes them independent of special workshops.

Die Einrichtung, welche Erfinder benutzt, ist in ihren einzelnen Theilen auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Erfinder bedarf für die Durchbildung der Lochung nach seinem Verfahren erstens einer besonderen Unterlage für das Arbeitsstück, welche in Fig. 1 und 2 in Aufrifs und Grundrifs dargestellt ist, zweitens einer auf dem zu bearbeitenden Stück zu befestigenden Schablone, welche in Fig. 3 und 4 in Aufrifs und Grundrifs dargestellt ist, und endlich eines besonders gestalteten Werkzeuges, welches in Fig. 5 und 6 in Seiten- und Unteransicht wiedergegeben ist. Dieses Werkzeug ist in dem Ausführungsbeispiel als für die Herstellung von Vierkantlöchern bestimmt bezeichnet, seine Form im Querschnitt ändert sich selbstverständlich mit der Lochform.The device used by the inventor is in its individual parts on the enclosed sheet Drawing shown. First, the inventor needs a special one for the formation of the perforation according to his method Base for the work piece, which is shown in Fig. 1 and 2 in elevations and basic designs, secondly, a template to be attached to the piece to be machined, which is shown in FIG and 4 is shown in elevation and basic design, and finally a specially designed tool, which is shown in Fig. 5 and 6 in side and bottom views. This tool is in the embodiment as Designated for the manufacture of square holes, its shape in cross section naturally changes with the shape of the hole.

Die Unterlage für das zu bearbeitende Werkstück besteht aus einer Stahlplatte α. Zwischen ihr und einem tragenden Eisenklotz b ist vorteilhaft eine dämpfende Zwischenlage /, ζ. Β. aus Leder, angebracht. Die Theile α und b sind durch Stifte s oder auf andere geeignete Weise mit einander verbunden. Inmitten der Stahlplatte befindet sich ein Ausschnitt, dessen Form eine unregelmäfsige sein kann, nur mufs ein Winkel des Ausschnittes den Winkeln der im Werkstück zu bildenden Löcher entsprechen. Im Ausführungsbeispiel, wo ein Vierkantloch hergestellt werden soll, wird für den Ausschnitt also auch ein rechter Winkel bedingt. Die Gröfse des Ausschnittes mufs derart bemessen sein, dafs das niedergehende Werkzeug genügend Raum findet.The base for the workpiece to be machined consists of a steel plate α. A damping intermediate layer /, ζ is advantageous between it and a load-bearing iron block b. Β. made of leather, attached. The parts α and b are connected to one another by pins s or in some other suitable manner. In the middle of the steel plate there is a cutout, the shape of which can be irregular, only an angle of the cutout must correspond to the angles of the holes to be formed in the workpiece. In the exemplary embodiment, where a square hole is to be made, a right angle is also required for the cutout. The size of the cutout must be measured in such a way that there is sufficient space for the descending tool.

Die Schablone, welche das Werkzeug über, dem Werkstück führen soll, besteht aus einer Blechplatte ρ, aus welcher die Oeffnung ausgestofsen ist, deren Gröfse genau dem kantigen Loch entspricht, welches aus dem Werkstück herausgearbeitet werden soll. Auf geeignete Weise, also z. B. mittels zweier Bügel c, welche Flügelschrauben f tragen, wird das Werkstück unter diese Schablone festgespannt. Das Werkzeug selbst wird mittels besonders angesetzten Kopfes r nun in den Spindelkopf der bei der Arbeit zu verwendenden Presse, z. B. einer einfachen Balancirpresse, eingesetzt. Das Schneidzeug t aus Werkzeugstahl hat einen kleineren Querschnitt als das herzustellende Loch, ist aber an seinen beiden schneidendenThe template, which the tool is to guide over the workpiece, consists of a sheet metal plate ρ from which the opening is made, the size of which corresponds exactly to the angular hole which is to be machined out of the workpiece. In a suitable way, so z. B. by means of two brackets c, which carry wing screws f , the workpiece is clamped under this template. The tool itself is now by means of specially attached head r in the spindle head of the press to be used at work, z. B. a simple Balancirpresse used. The cutting tool t made of tool steel has a smaller cross-section than the hole to be produced, but is at both of its cutting edges

Kanten genau dem Winkel entsprechend ausgeführt, welchen die Kanten des herzustellenden Loches aufweisen.Edges executed exactly according to the angle, which the edges of the to be produced Have hole.

Mittels dieser Einrichtung wird nun wie folgt gearbeitet. Das· Stofswerkzeug wird fest in seine Spindelführung eingesetzt und zunächst darunter auf dem Tisch der Presse die Unterlage^ befestigt, so zwar, dafs die Schneidkanten des Werkzeuges an dem entsprechenden Führungswinkel des in der Platte α vorhandenen Loches beim Absteigen genau Führung finden. Das Werkstück, welches unter der Schablone mit dem genau vorgearbeiteten Loch befestigt wird, mufs im Rohen vorgelocht sein, so weit, dafs der dem auszustofsenden Vier- bezw. Sechskant etc. entsprechend eingeschriebene Kreis fast vollständig ausgestoßen ist. Das so vorbearbeitete Werkstück mit aufgesetzter Schablone wird nun auf die Unterlage gebracht und so unter das Werkstück gedreht, dafs dessen schneidende Kanten das Modellloch der Schablone genau in einer Ecke passiren; es wird also aus dem stehengebliebenen Metall nunmehr beim Herabgehen des Werkzeuges eine Ecke ausgestofsen, so dafs ein Eisenputzen nach unten gedrückt wird. Die Führung in der Unterlage a hat nun den Zweck, den Schnitt des Werkzeuges bis unten glatt auszuführen; denn an der Unterkante des Loches kann wegen der festen Führung, die das Werkzeug im Führungswinkel der darunter liegenden Platte α findet, kein Metall ausbrechen. Ist eine Ecke auf diese Weise ausgestofsen, so erfolgt eine Drehung der Schablone mit dem Werkzeug, welche die zweite Ecke der Schablone unter das Stofswerkzeug bringt, und es wird danach die zweite Ecke in gleicher Weise ausgestofsen, so dafs zur Vollendung des kantigen Loches so viel Hübe der Presse erforderlich sind, als das Loch. Kanten erhalten soll. Die Breite der beiden Schneidkanten des Werkstückes ist dabei so bemessen, dafs alles Metall einer Langseite des Loches beim Ausstofsen der beiden an dieser Seite liegenden Ecken mit weggenommen wird, so dafs für gröfsere Löcher also auch Werkstähle mit längeren Schneidkanten erforderlich wären. Um sicher zu gehen, dafs das hergestellte Loch auch vollkommen der Anforderung entspricht, kann noch ein Schlichtspan herausgenommen werden oder die genaue Gröfse durch die Schlichtfeile hergestellt werden. Zur Herstellung kantiger Löcher nach diesem Verfahren und mit der beschriebenen Einrichtung sind also so viel Hübe erforderlich, als das zu bildende Loch Ecken hat.By means of this facility, work is now carried out as follows. The material tool is firmly inserted into its spindle guide and the base is first fastened underneath it on the table of the press, so that the cutting edges of the tool are guided precisely at the corresponding guide angle of the hole in the plate α when descending. The workpiece, which is fastened under the template with the precisely prepared hole, must be pre-punched in the rough, so far that the four or Hexagon etc. corresponding to the inscribed circle is almost completely ejected. The pre-machined workpiece with the template attached is now placed on the base and turned under the workpiece in such a way that its cutting edges pass the model hole of the template precisely in one corner; a corner is therefore now stamped out of the remaining metal when the tool goes down, so that iron plaster is pressed downwards. The purpose of the guide in the base a is to make the cut of the tool smooth down to the bottom; because at the lower edge of the hole no metal can break out because of the fixed guidance that the tool finds in the guide angle of the plate below it. If one corner is punched out in this way, the template is turned with the tool, which brings the second corner of the template under the fabric tool, and then the second corner is punched out in the same way, so that so much to complete the angular hole Strokes of the press are required as the hole. Should get edges. The width of the two cutting edges of the workpiece is dimensioned in such a way that all metal on one long side of the hole is taken away when the two corners on this side are cut out, so that larger holes would also require steels with longer cutting edges. In order to be sure that the hole produced completely meets the requirements, a finishing chip can be taken out or the exact size can be produced with the finishing file. To produce angular holes according to this method and with the device described, as many strokes are required as the hole to be formed has corners.

Claims

Patent Claims:

ι. Process for the externalization of angular holes from raw, prepunched workpieces without special machine tool, consisting of that on any press Fabric tool is attached, its corresponding to the ausstofsenden angles of the hole The machined cutting edge pokes out a corner of the angular hole for cleaning with each stroke.

2. Device for exercising the method characterized in claim ι, consisting of a template (p) for the hole to be stofsende, which is attached to the workpiece, and a pad (a) for the latter, which is so under the fabric tool on the table Press it is determined that the tool finds exact guidance again in a corresponding section of the base. '

For this purpose ι sheet of drawings.