-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
9. Eine gattungsgemäße Vorrichtung
und ein gattungsgemäßes Verfahren
sind aus der
DE3314576A1 bekannt.
-
Für zahlreiche
Anwendungen werden Detektoren auf Temperaturen unterhalb oder weit
unterhalb der Raumtemperatur gekühlt,
um beispielsweise thermisches Rauschen oder Dunkelströme zu verringern.
Weit verbreitet ist das Kühlen
mit flüssigem Stickstoff
N2 (lN2; lN2 = liquid N2), dessen
Siedepunkt bei Atmosphärendruck
bei 77 K liegt. Der flüssige Stickstoff
wird in einem vakuumisolierten Behälter, einem so genannten Dewar,
aufbewahrt und ist wärmeleitend,
beispielsweise über
einen Kühlfinger
aus Kupfer, mit dem Detektor verbunden.
-
Von
der Umgebung insbesondere über
Infrarotstrahlung und andere elektromagnetische Strahlung dem Detektor
zugeführte
Wärme wird
an den flüssigen
Stickstoff abgeleitet und hat zur Folge, dass dieser (langsam) verdampft.
Die sich dabei einstellende Temperatur des Detektors ist von zahlreichen Parametern
abhängig,
beispielsweise von der auf den Detektor eingestrahlten elektromagnetischen Leistung,
vom Füllstand
des Dewars, von dessen Entlüftung
und vom Umgebungsluftdruck. Obwohl die Siedetemperatur des flüssigen Stickstoffs
bei gegebenem Umgebungsdruck sehr scharf definiert ist, kann die
Temperatur des Detektors deshalb um einige K variieren. Jede Veränderung
der Temperatur des Detektors hat jedoch auch eine Veränderung
des Signal-Rausch-Verhältnisses
(SNR; SNR = Signal/Noise Ratio) und je nach Detektortyp auch der Kalibrierung
und weiterer Parameter zur Folge.
-
Ein
Beispiel für
einen lN2-gekühlten Detektors ist der Quecksilber-Cadmium-Tellurid-Detektor (MCT-Detektor;
MCT = Mercury Cadmium Telluride) für Infrarotstrahlung. Der MCT-Detektor
wird beispielsweise in der Halbleiterfertigung in Fourier-Transform-Spektrometern
zur reflektometrischen oder ellipsometrischen Vermessung und Charakterisierung
von Halbleiterschichten verwendet. Bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff
weist der MCT-Detektor ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis auf
und stellt einen äußerst sensitiven
Infrarotdetektor dar.
-
Bei
der Implementierung von MCT-Detektoren in Infrarot-Metrologie-Tools
bzw. -Werkzeugen beispielsweise innerhalb einer Produktionslinie
für 200
mm-Wafer wurde jedoch eine Instabilität in Form einer Drift der Messdaten
beobachtet, die insbesondere von einer Instabilität des Infrarot-Detektionssystems
herrührt.
-
Das
spektrale Ansprechverhalten der verwendeten MCT-Detektoren hängt von
der Lebenszeit t der Elektronen im aktiven Bereich des Kristalls
ab, die wiederum von der Betriebstemperatur abhängt. Das spektrale Ansprechverhalten
des MCT-Detektors
wird folglich durch Temperaturänderungen
stark beeinflusst. Wenn aufgrund von Temperaturänderungen das spektrale Ansprechverhalten
zu stark variiert, wirkt dies auf das resultierende gemessene Signal,
und es werden instabile Daten erzeugt.
-
Der
bei der Kühlung
des Detektors verdampfte flüssige
Stickstoff wird in regelmäßigen Abständen von
beispielsweise 4 Stunden nachgefüllt bzw.
ergänzt
(Cooling Shots), um die Temperatur des Detektors auf einem niedrigen
Temperaturniveau in der Gegend der Siedetemperatur des flüssigen Stickstoffs
zu halten. Neben diesen lN2-Ergänzungszyklen beeinflusst
eine wechselnde thermische Belastung des Detektors aus der Umgebung,
insbesondere eine wechselnde eingestrahlte elektromagnetische Leistung,
die Temperatur des Detektors. Beides zu sammen hat nach jedem Nachfüllen von
flüssigem Stickstoff
eine Drift der Messdaten zur Folge.
-
In
dem beschriebenen Zusammenhang der Charakterisierung und Vermessung
von Halbleiterschichten wurden die Risiken und Nachteile der oben beschriebenen
Drift der Messdaten für
verschiedene spezielle Anwendungen untersucht. Eine lN2-Ergänzungsperiode
von 4 Stunden ist nur für
eine Reihe von Anwendungen geeignet, bei denen die Schichtdicken
und andere Dimensionen über
einem bestimmten Wert liegen. Wenn eine epitaktisch abgeschiedene
Siliciumschicht als Referenz genommen wird, liegt das Infrarot-Metrologie-Tool
mit dem lN2-gekühlten Detektor
bei einer Schichtdicke oberhalb von etwa 100 nm innerhalb seiner
Spezifikationen. Für
Anwendungen bei Schichtdicken zwischen 20 nm und 100 nm ist die
Drift der Messdaten zu groß,
und das Infrarot-Metrologie-Tool entspricht nicht mehr den eigenen
Spezifikationen. Außerdem
liegt der Anteil der verfügbaren
Betriebszeit nur noch bei ca. 60% – nach dem Ergänzen des
flüssigen
Stickstoffs muss zunächst
ca. 1,5 Stunden gewartet werden, während die Messdaten driften,
bis der Detektor sich stabilisiert hat. Danach verbleiben ca. 2,5
Stunden verfügbare
Betriebszeit bis zum nächsten
Nachfüllen
von flüssigem
Stickstoff.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Kühlvorrichtung
und ein Verfahren zum Kühlen
eines Detektors zu schaffen, die eine stabilere Temperatur des Detektors
bereitstellen.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Kühlvorrichtung
gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch
9 gelöst.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft eine Kühlvorrichtung für einen
Detektor, die einen Behälter zum
Aufnehmen eines Kühl mittels
und ein Peltier-Element, dessen eine Seite wärmeleitend mit dem Innenraum
des Behälters
verbunden ist, und dessen andere Seite wärmeleitend mit dem Detektor verbindbar
ist, umfasst. Die Kühlvorrichtung
umfasst ferner eine steuerbare Stromquelle zum Treiben eines steuerbaren
Stroms durch das Peltier-Element, eine Temperaturerfassungseinrichtung
zum Erfassen der Temperatur des Detektors und eine Temperatur-Regeleinrichtung
zum Steuern der Stromquelle abhängig
von einer Abweichung der Temperatur des Detektors von einer Soll-Temperatur des Detektors.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Kühlen eines
Detektors, der wärmeleitend
mit einer Seite eines Peltier-Elements verbunden ist, dessen andere
Seite wärmeleitend
mit einem Kühlmittel
verbunden ist, auf eine vorbestimmte Soll-Temperatur. Die Temperatur
des Detektors wird durch einen Temperatursensor erfasst und durch Steuern
eines Stroms, der durch das Peltier-Element getrieben wird, auf
die vorbestimmte Soll-Temperatur geregelt.
-
Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Idee, die Kühlung eines Detektors mit einem
Kühlmittel,
beispielsweise flüssigem
Stickstoff, mit einem Peltier-Element zu kombinieren und die Temperatur des
Detektors durch eine Steuerung des Peltier-Elements bzw. des durch
dasselbe getriebenen Stroms zu regeln. Ein wichtiger Vorteil der
vorliegenden Erfindung besteht darin, dass durch das Peltier-Element
und dessen Steuerung eine sehr genaue Regelung der Temperatur des
Detektors auf eine Temperatur innerhalb eines engen Temperaturintervalls
erfolgt. Damit ist die Temperatur des Detektors insbesondere wesentlich
genauer definiert als bei der herkömmlichen ungeregelten Kühlung durch
flüssigen Stickstoff.
Insbesondere werden ohne weiteres Einflüsse des Nachfüllens von
flüssigem
Stickstoff, der Umgebungstemperatur und der auf den Detektor eingestrahlten
Leistung ausgeregelt. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung wesentlich genauer definierte Temperatur hat einen Entfall
oder eine wesentliche Verringerung der Drift der Messdaten insbesondere nach
dem Nachfüllen
von flüssigem
Stickstoff zur Folge. Die Drift der Messdaten wird ohne weiteres
so stark reduziert, dass auch unmittelbar nach dem Nachfüllen von
flüssigem
Stickstoff genaue Messungen durchgeführt werden können und
somit der Anteil der verfügbaren
Betriebszeit auf nahezu 100 ansteigt.
-
Vorzugsweise
liegt die Soll-Temperatur des Detektors höher als die Siede-Temperatur
des flüssigen
Stickstoffs, und das Peltier-Element wird so betrieben, dass es
Wärme von
dem flüssigen
Stickstoff zu dem Detektor überträgt und damit
den Detektor heizt.
-
Gemäß der Erfindung
werden weiterhin der von der Regeleinrichtung gesteuerte und von
der Stromquelle durch das Peltier-Element getriebene Strom und dessen
Zeitverlauf durch eine Analyseeinrichtung erfasst, die aus dem Zeitverlauf
des Stroms einen Ergänzungs-Zeitpunkt
bestimmt, zu dem das Kühlmittel
in dem Behälter
zu ergänzen
ist. Der Ergänzungs-Zeitpunkt wird vorzugsweise
aus einer Extrapolation des Zeitverlaufs des Stroms bestimmt. Je weniger
flüssiger
Stickstoff in dem Behälter
vorliegt, desto geringer ist in der Regel die Kühlwirkung bzw. Kühlleistung.
Zur Aufrechterhaltung einer konstanten Temperatur des Detektors
ist deshalb ein immer geringerer Strom durch das Peltier-Element
erforderlich. Zur Bestimmung des Ergänzungs-Zeitpunkts wird deshalb
vorzugsweise der Rückgang
des Stroms beobachtet. Aus dem Zeitverlauf des Stroms, insbesondere
seinem Rückgang,
wird der Ergänzungs-Zeitpunkt
durch Extrapolation bestimmt. Alternativ wird der Ergänzungs-Zeitpunkt
instantan beispielsweise als der Zeitpunkt bestimmt, zu dem die Temperatur
des Detektors bei einer vorbestimmten Heizleistung eine vorbestimmte
Schwelle überschreitet.
-
Ein
Vorteil dieses bevorzugten Ausführungsbeispiels
besteht darin, dass der Ergänzungs-Zeitpunkt
nach dem tatsächlichen
Bedarf bestimmt wird. Das Kühlmittel
muss deshalb seltener ergänzt
werden, und es entstehen daraus geringere Kosten. Ferner ist die
Ergänzung
des Kühlmittels
zu dem bestimmten Ergänzungs-Zeitpunkt
ohne weiteres automatisch möglich,
wodurch Arbeitszeit und Personalkosten eingespart werden.
-
Vorzugsweise
ist das Regelverhalten des Regelkreises Temperatursensor – Temperatur-Regeleinrichtung – Stromquelle – Peltier-Elemente – Temperatursensor
so eingestellt, dass Oszillationen des durch die Temperatur-Regeleinrichtung
gesteuerten und von der Stromquelle durch das Peltier-Element getriebenen
Stroms sowie der Temperatur des Detektors resultieren. Diese Oszillationen,
insbesondere ihre Amplitude, ihre Maximal- und Minimal-Werte und
ihre Periode sind ebenfalls abhängig
vom Pegel des flüssigen
Stickstoffs in dem Behälter:
Diese Parameter gehören
deshalb zu den Eigenschaften des Zeitverlaufs des Stroms, aus denen
der Ergänzungs-Zeitpunkt
bestimmt werden kann.
-
Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1A, 1B schematische Ansichten eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung
aus zwei Richtungen, und
-
2 ein schematisches Zeit-Diagramm.
-
1A und 1B zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer Kühlvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung in Schnittdarstellungen entlang zweier Schnittebenen.
Die Kühlvorrichtung
umfasst einen inneren vakuumisolierten Behälter 10 und einen äußeren vakuumisolierten
Behälter 12.
Der innere vakuumisolierte Behälter 10 ist
vollständig
im Innenraum des äußeren vakuumisolierten
Behälters 12 angeordnet,
so dass ein Zwischenraum 14 zwischen einer Innenwand des äußeren Behälters 12 und
einer Außenwand
des inneren Behälters 10 ver bleibt.
Der innere Behälter 10 ist
durch Stützen 16,
die eine möglichst
geringe thermische Leitfähigkeit
aufweisen, mit dem äußeren Behälter 12 mechanisch
verbunden. Alternativ weisen der innere Behälter 10 und der äußere Behälter einen
gemeinsamen Boden auf bzw. liegen im unteren Bereich aneinander
an. Ein Innenraum 18 des inneren Behälters 10 und der Zwischenraum 14 zwischen
dem inneren Behälter 10 und
dem äußeren Behälter 12 können unabhängig voneinander über Öffnungen,
Rohre oder andere Befüllungseinrichtungen 20, 22 mit
Kühlmitteln
befüllt werden.
-
Im
Innenraum 18 des inneren Behälters 10 sind ein
Detektor 30 und ein Peltier-Element 32 angeordnet.
Eine Seite des Peltier-Elements 32 ist wärmeleitend
mit dem Innenraum 18 des inneren Behälters 10 verbunden,
die andere Seite des Peltier-Elements 32 ist
wärmeleitend
mit dem Detektor 30 verbunden. Der Detektor 30 ist
vorzugsweise ein MCT-Detektor zur Erfassung von Infrarotstrahlung.
-
Vorteilhaft
ist ferner eine in den 1A und 1B nicht dargestellte Isolier-
oder Trenn-Einrichtung vorgesehen, welche zumindest einen direkten
Kontakt und vorzugsweise darüber
hinaus einen direkten Wärmeübergang
von dem Detektor 30 auf ein in dem Innenraum 18 des
inneren Behälters 10 angeordnetes
Kühlmittel
verhindert. Zu dem selben Zweck ist der Detektor alternativ abweichend
von der Darstellung in 1A nicht
im Inneren 18 des inneren Behälters 10 angeordnet
sondern außerhalb
des inneren Behälters 10 oder
auch außerhalb
des äußeren Behälters 12 und
nur über
das Peltier-Element 32 sowie ggf. Kühlfinger mit dem Inneren 18 des
inneren Behälters 10 verbunden.
-
In
der Nähe
des Detektors 30 weisen der innere Behälter 10 und der äußere Behälter 12 Fenster 40, 42 auf,
welche für
Infrarotstrahlung, die der Detektor 30 erfassen soll, transparent
sind. Infrarotstrahlung kann deshalb entlang der durch die Linie 44 gekennzeichneten
Richtung durch die Fenster 42, 40 auf den Detektor 30 fallen
und von diesem erfasst werden. An oder in dem Detektor 30 ist
ein Temperatursensor 50 angeordnet, mit dem die Temperatur des
Detektors 30 erfasst wird. Nahe den Befüllungseinrichtungen 20, 22 sind
Pegelsensoren 52, 54 zum Erfassen des Pegels des
Kühlmittels
im Innenraum 18 des inneren Behälters bzw. im Zwischenraum 14 angeordnet.
Diese Pegelsensoren werden vorzugsweise nur zur Steuerung des Befüllungsvorgangs verwendet,
wobei der Befüllvorgang
beendet wird, wenn der Pegel des Kühlmittels den jeweiligen Pegelsensor
erreicht hat.
-
Der äußere Behälter 12 und
ein im Zwischenraum 14 befindliches Kühlmittel tragen den Hauptanteil
der thermischen Last bzw. thermischen Leistung, die aus der Umgebung
auf die Kühlvorrichtung
einwirkt. Ein im Innenraum 18 des inneren Behälters 10 befindliches
Kühlmittel
führt im
Wesentlichen nur die durch Strahlung durch die Fenster 40, 42 auf
den Detektor 50 einwirkende thermische Leistung ab. Durch
diese ineinander geschachtelte Anordnung zweier vakuumisolierter
Behälter
wird die Temperatur des Detektors innerhalb des inneren Behälters bereits
wesentlich besser konstant gehalten als bei einer Anordnung mit
einem einzelnen vakuumisolierten Behälter. Insbesondere weist der
innere Behälter 10 eine
geringere Abdampfrate des Kühlmittels
auf, wodurch längere
Auffüllperioden
für den
inneren Behälter 10 realisierbar
sind.
-
Der
Temperatursensor 50 ist vorzugsweise so an oder in dem
Detektor 30 angeordnet, dass er eine für den kritischen Bereich innerhalb
des Detektors 30 repräsentative
Temperatur misst.
-
Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
sie im Gegensatz zu einer herkömmlichen
mechanischen Erfassung des lN2-Pegels (beispielsweise
mittels eines Schwimmers) keinerlei bewegliche Teile aufweist und
deshalb mechanisch robust ist.
-
Dieser
Vorteil tritt insbesondere im Vergleich zu einem Nachfüllen bzw.
Ergänzen
des Kühlmittels in
festen Zyklen besonders vorteilhaft hervor. Da die thermische Belastung
des Detektors nicht oder nur schwer und ungenau vorhersagbar ist,
müsste
die feste Zyklusdauer aus Sicherheitsgründen sehr kurz gewählt werden,
um ein vollständiges
Aufbrauchen des Kühlmittels
und ein resultierendes Erwärmen
des Detektors mit Sicherheit zu verhindern.
-
Um
die Konstanz der Temperatur des Detektors 30 weiter zu
verbessern, sind das Peltier-Element 32 und der Temperatursensor 50 vorgesehen. Das
Peltier-Element 32 ist mit einer steuerbaren Stromquelle 56 zum
Treiben eines steuerbaren Stroms durch das Peltier-Element 32 verbunden. Eine
Temperatur-Regeleinrichtung 58 ist mit dem Temperatursensor 50 und
der steuerbaren Stromquelle 56 verbunden. Die Temperatur-Regeleinrichtung 58 empfängt von
dem Temperatursensor 50 ein Signal, das die Temperatur
des Detektors 30 anzeigt und steuert abhängig von
dieser Temperatur den von der steuerbaren Stromquelle 56 erzeugten
und durch das Peltier-Element 32 getriebenen Strom.
-
Vorzugsweise
ist die Temperatur-Regeleinrichtung 58 ein Proportional-Integral-Regler
(PI-Regler). Die Temperatur-Regeleinrichtung 58 bildet
bzw. berechnet auf analoge oder digitale Weise eine Differenz zwischen
der durch den Temperatursensor 50 erfassten Temperatur
des Detektors 30 und einer Soll-Temperatur sowie ein Zeitintegral dieser
Differenz. Durch Bewertung der Differenz und des Zeitintegrals der
Differenz mit vorbestimmten Wichtungsfaktoren bzw. durch eine Linearkombination
der Differenz und des Zeitintegrals der Differenz bildet die Temperatur-Regeleinrichtung 58 ein
Steuersignal für die
steuerbare Stromquelle 56.
-
Vorzugsweise
wird die Temperatur des Detektors 30 durch die Temperatur-Regeleinrichtung 58,
die steuerbare Stromquelle 56 und das Peltier-Element 32 auf
eine Soll-Temperatur geregelt, die etwas höher als die Siedetemperatur
des flüssigen
Stickstoffs (77 K) liegt, beispielsweise bei 78 K. Dazu wird der
steuerbare Strom so durch das Peltier-Element 32 getrieben,
dass Wärme
von dem Kühlmittel
im Innenraum 18 des inneren Behälters 10 zu dem Detektor 30 übertragen
wird. Eine Soll-Temperatur
deren Abstand von der Siedetemperatur des Kühlmittels einige wenige Kelvin
beträgt,
vorzugsweise zwischen 0.5 K und 5 K, bietet einen Regelungs-Spielraum,
ist aber andererseits immer noch so niedrig, dass sie das Signal-Rausch-Verhältnis des
Detektors nicht wesentlich beeinflusst.
-
Im
Wesentlichen wird der Detektor bei Temperaturen zwischen 77 K und
79 K oder vorzugsweise zwischen 77,5 K und 78,5 K betrieben. Diese
kleinen Temperaturänderungen
können
nur schwer vermieden werden, haben aber auch nur sehr geringen Einfluss
auf den Detektor 30. Das Peltier-Element 32 hat
beispielsweise eine minimale Leistung von 10 a.u. und eine maximale
Leistung von 200 a.u. Bei der minimalen Leistung wird der Detektor 30 nur
leicht erwärmt,
bei der maximalen Leistung wird er stark erwärmt.
-
Eine
Analyseeinrichtung 60 erfasst den durch die Temperatur-Regeleinrichtung 58 gesteuerten
und durch die steuerbare Stromquelle 56 getriebenen Strom
durch das Peltier-Element 32. Diese Erfassung des Stroms
geschieht entweder direkt über eine
Strommessung oder indirekt, wie in 1A dargestellt,
durch Erfassung des von der Temperatur-Regeleinrichtung 58 erzeugten
Steuersignals.
-
Die
Kombination eines Peltier-Elements 32 mit einer schnellen
Temperatur-Regeleinrichtung 58 ermöglicht eine Überbrückung von
Zeiten, in denen der Kühleffekt
wegen einer geringen thermischen Leitfähigkeit verzögert ist,
durch Anpassen der dem Detektor 30 durch das Peltier-Element 32 zugeführten Heizleistung.
Wie im Folgenden näher
erläutert wird,
ermöglicht
eine Kombination mit der Analyseeinrichtung 60 darüber hinaus
eine Bestimmung bzw. Prognose des richtigen Nachfüll- bzw. Ergänzungszeitpunkts
des Kühlmittels
unter Verwendung von Daten, die durch die Rückkoppelschleife aus dem Temperatursensor 50,
der Temperatur-Regeleinrichtung 58, der steuerbaren Stromquelle 56 und
dem Peltier-Element 32 erfasst oder erzeugt werden. Vorzugsweise
ist die Temperatur-Regeleinrichtung dazu so eingestellt, dass Oszillationen
der Temperatur und der Heizleistung des Peltier-Elements 32 auftreten. Diese
Oszillationen sind von der Menge des verbliebenen Kühlmittels
abhängig.
-
2 ist ein schematisches
Diagramm, in dem beispielhaft die Zeitverläufe der Temperatur des Detektors 30 und
des Stroms durch das Peltier-Element 32 bzw. der Peltier-Leistung
als Funktion der Zeit dargestellt sind. Der Abszisse ist die Zeit
in willkürlichen
Einheiten (a.u.; a.u. = arbitrary units) zugeordnet. Der linken
Ordinate ist die Temperatur des Detektors 30 in K (Kelvin)
zugeordnet. Der rechten Ordinate ist die Peltier-Leistung in a.u.
zugeordnet. Es sind drei verschiedene Phasen unterscheidbar.
-
Zunächst werden
die ursprünglich
leeren Behälter 10, 12 mit
flüssigem
Stickstoff gefüllt.
Dies hat zur Folge, dass die Temperatur des Detektors 30 von Raumtemperatur
(ca. 300 K) ausgehend mit einem definierten Zeitverlauf bis nahe
der Siedetemperatur von flüssigem
Stickstoff (77 K) absinkt. Wenn die Temperatur des Detektors 30 sich
der Siedetemperatur des flüssigen
Stickstoffs nähert,
beispielsweise bei 77,5 K oder auch, wie in 2 gezeigt, bereits bei höheren Temperaturen,
beginnt die Peltier-Leistung anzusteigen, und der Detector 30 wird
geheizt.
-
Etwa
ab dem Zeitpunkt 8 a.u. kann bereits davon ausgegangen
werden, dass die Temperatur des Detektors 30 hinreichend
stabil ist, um mit dem Detektor 30 Messungen durchzuführen. Im
folgenden Zeitintervall bis ca. zu dem Zeitpunkt 26 a.u.
wird die Temperatur des Detektors 30 durch die Temperatur-Regeleinrichtung
innerhalb eines vorbestimmten Temperaturinter valls, beispielsweise
zwischen ca. 77,5 K und ca. 78,5 K oder zwischen ca. 78 K und ca. 78.8
K, gehalten. Dabei oszillieren die Temperatur des Detektors 30 und
die Peltier-Leistung mit abnehmender Amplitude und abnehmender Periode.
Die Peltier-Leistung
weist Maxima auf, deren Höhen
abnehmen. Auch die über
eine Oszillationsperiode Bemittelte Peltier-Leistung nimmt ab. Dies
ist darauf zurückzuführen, dass
die Kühlwirkung
des flüssigen Stickstoffs
aufgrund eines sinkenden Pegels abnimmt. In 2 ist eine Zeitverzögerung zwischen der Peltier-Leistung
und ihrer Wirkung (Temperatur des Detektors) erkennbar, die von
der endlichen Wärmeleitfähigkeit
zwischen dem Peltier-Element und dem Detektor herrührt.
-
Aus
dem Zeitverlauf der Peltier-Leistung berechnet bzw. prognostiziert
die Analyseeinrichtung 60 einen Ergänzungszeitpunkt (bei ca. 26
a.u.), zu dem der flüssige
Stickstoff zu ergänzen
ist. Alternativ wird dieser Ergänzungs-Zeitpunkt
nicht prospektiv bestimmt sondern instantan festgestellt, wenn die Temperatur
des Detektors 30 bei einer minimalen Peltier-Leistung (beispielsweise
10 a.u. oder 85 a. u.) eine bestimmte Schwelle (beispielsweise 79
K) überschreitet.
-
Zu
dem Ergänzungs-Zeitpunkt
sendet die Analyseeinrichtung 60 einen Befehl an eine (Mikro-)Pumpe
oder eine entsprechende Steuereinrichtung, der dieser anzeigt, dass
der flüssige
Stickstoff zu ergänzen
ist. Nun werden beispielsweise beide Behälter 10, 12,
d.h. der Innenraum 18 des Behälters 10 und der Zwischenraum 14 zwischen
dem inneren Behälter 10 und
dem äußeren Behälter 12;
gleichzeitig befüllt.
Die Füllvorgänge werden
gesteuert durch die Pegelsensoren 52, 54 beendet.
Anschließend wiederholt
sich näherungsweise
der zwischen den Zeitpunkten 8 a.u. und 26 a.u. bereits aufgetretene Zeitverlauf
der Temperatur des Detektors 30 und der Peltier-Leistung
bis zu einem weiteren Ergänzungs-Zeitpunkt.
-
Alternativ
zu einer gleichzeitigen Befüllung des
Innenraums 18 des inneren Behälters 10 und des Zwischenraums 14 zwischen dem
inneren Behälter 10 und
dem äußeren Behälter 12 werden
diese einzeln nach Bedarf neu befüllt. Der Ergänzungs-Zeitpunkt für den Innenraum 18 des
inneren Behälters 10 ist
dabei in erster Linie wie oben beschrieben aus der Temperatur des
Detektors 30 bzw. deren Zeitverlauf bestimmbar.
-
In
beiden Fällen
erfolgt das Befüllen
bzw. das Ergänzen
des flüssigen
Stickstoffs vorzugsweise automatisch, d.h. Pumpen oder Ventile oder
andere Steuereinrichtungen werden direkt oder indirekt von einem
Ausgangssignal der Analyseeinrichtung 60 gesteuert.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden somit durch die Temperatur-Regeleinrichtung 58 und die
Analyseeinrichtung 60, die auch in eine einzige Einrichtung
integriert sein können,
vorzugsweise mehrere Parameter überwacht
und/oder gesteuert: die Temperatur des Detektors 30, die
(Heiz-)Leistung des Peltier-Elements 32, die Zykluszeit
und die Zyklusamplitude der Peltier-Leistung. Aus diesen Parametern
kann der richtige Zeitpunkt für
ein Nachfüllen bzw.
Ergänzen
des Kühlmittels
genau bestimmt werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung gibt es einen Datenaustausch zwischen dem Temperatursensor 50,
der Temperatur-Regeleinrichtung 58 und den Pegelsensoren 52, 54 einerseits
und der Mikro-Pumpe oder einer anderen Steuerung des Nachfüllvorgangs
andererseits.
-
Zu
dem obigen Ausführungsbeispiel
sind zahlreiche Varianten möglich.
Beispielsweise kann anstelle des flüssigen Stickstoffs ein anderes
flüssiges
(beispielsweise He) oder festes (beispielsweise CO2)
Kühlmittel
verwendet werden, oder es können auch
für den
Innenraum 18 des inneren Behälters 10 und den Zwischenraum 14 zwischen
dem inneren Behälter 10 und
dem äußeren Behälter 12 verschiedene
Kühlmittel
verwendet werden. Die Auswahl des Kühlmittels und die Festlegung
der Soll-Temperatur des
Detektors 30 erfolgen dabei so, dass die Soll-Temperatur des Detektors 30 in
der Nähe
eines Phasenübergangs
erster Ordnung (Klassifikation nach Ehrenfest) bzw. in der Nähe eines
Phasenübergangs
mit latenter Wärme
liegt. Die Temperatur des Phasenübergangs
kann in der Regel durch Veränderung
des Drucks, beispielsweise durch Abpumpen des Dampfes bzw. durch
Druckverringerung, beeinflusst (meist verringert) werden.
-
Vorzugsweise
liegt die Soll-Temperatur des Detektors 30 (wie oben beschrieben) über der
Temperatur des Phasenübergangs,
wobei das Peltier-Element 32 Wärme von dem Kühlmittel
zum Detektor 30 überträgt und diesen
dadurch heizt. Alternativ liegt die Soll-Temperatur des Detektors 30 unter der
Temperatur des Phasenübergangs
oder auch (genau) bei derselben, wobei das Peltier-Element so betrieben
wird, dass Wärme
von dem Detektor 30 zum Kühlmittel bzw. abhängig von
der tatsächlichen Temperatur
des Detektors 30 in beiden Richtungen übertragen wird.
-
Insbesondere,
wenn die Soll-Temperatur über
der Temperatur des Phasenübergangs
liegt, umfasst die vorliegende Erfindung eine Sicherheitsoption,
die eine Verlängerung
der Messzeit des Detektors 30 ermöglicht. Dazu wird bei unerwarteten
Ereignissen, die zu einer verstärkten Übertragung
von Wärme
auf den Detektor führen
und damit einen Temperaturanstieg erzwingen könnten, das Peltier-Element
auch zum Kühlen
des Detektors verwendet. Zum Kühlen
wird der Strom durch das Peltier-Element
umgekehrt, so dass Wärme
von dem Detektor zu dem Kühlmittel übertragen
wird. Die Temperatur des Detektors kann auf diese Weise stabil gehalten
werden, und Messungen können
fortgesetzt werden, auch wenn durch ein unerwartetes Ereignis verstärkt. Wärme auf
den Detektor übertragen wird.
Beispielsweise kann eine Verzögerung
der Ergänzung
des Kühlmittels
und ein resultierendes Unterschreiten des Mindest-Kühlmittelpegels über eine gewisse
Zeit kompensiert werden. Diese Zeit kann dann vorteilhaft genutzt
werden, um Messungen fortzusetzen oder ordnungsgemäß abzuschließen. Vorzugsweise
kühlt das
Peltier-Element den Detektor jedoch nur möglichst kurzfristig, da dabei
der Kühlmittelverbrauch
ansteigt.
-
Alternativ
zu der in 1A dargestellten
Anordnung des Detektors 30 im Innenraum oder am Rand des
Innenraums des inneren Behälters 10 und alternativ
zu den direkten wärmeleitenden
Verbindungen zwischen dem Innenraum 18 des inneren Behälters 10 bzw.
dem darin befindlichen Kühlmittel
einerseits und der einen Seite des Peltier-Elements andererseits
sowie zwischen der anderen Seite des Peltier-Elements und dem Detektor 30 sind
diese wärmeleitenden
Verbindungen durch Kühlfinger
oder ähnliche
Einrichtungen realisiert. Neben dem oben beschriebenen MCT-Detektor
ist die vorliegende Erfindung ebenso für andere Detektoren für Infrarotstrahlung
oder auch andere elektromagnetische Strahlung oder auch für Detektoren
zum Erfassen anderer Messparameter vorteilhaft verwendbar.
-
Teil
der erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung ist
dabei allgemein eine Temperaturerfassungseinrichtung zum Erfassen
der Temperatur des Detektors. Diese Temperaturerfassungseinrichtung
umfasst entweder, wie im oben dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, einen
Temperatursensor oder aber lediglich einen elektrischen, optischen,
digitalen, analogen oder anderen Eingang zum Empfangen eines Signals
von einem entsprechenden Temperatursensor.
-
Die
Temperatur-Regeleinrichtung ist vorzugsweise ein PI-Regler und alternativ
ein Proportional-Regler, ein Proportional-Integral-Differential-Regler, ein Zweipunkt-
oder ein beliebiger anderer Regler.
-
- 10
- innerer
vakuumisolierter Behälter
- 12
- äußerer vakuumisolierter
Behälter
- 14
- Zwischenraum
- 16
- Stütze
- 18
- Innenraum
des inneren Behälters
- 20,
22
- Befüllungseinrichtungen
- 30
- Detektor
- 32
- Peltier-Element
- 40,
42
- Fenster
- 44
- Linie
- 50
- Temperatursensor
- 52,
54
- Pegelsensoren
- 56
- steuerbare
Stromquelle
- 58
- Temperatur-Regeleinrichtung
- 60
- Analyseeinrichtung