DE10342249A1 - Verfahren zur permanenten redundanten Übertragung von Datentelegrammen in Kommunikationssystemen, insbesondere hierarchischen Ringsystemen - Google Patents

Verfahren zur permanenten redundanten Übertragung von Datentelegrammen in Kommunikationssystemen, insbesondere hierarchischen Ringsystemen Download PDF

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Abstract

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine permanente redundante Übertragung von Datentelegrammen auf disjunkten Pfaden insbesondere für hierarchische Ringsysteme bzw. Ringtopologien, wobei zirkulierende Datentelegramm zuverlässig erkannt und vernichtet werden können. Darüber hinaus erfolgt die Aufspaltung auf zwei Datentelegramme an der entsprechenden Verzweigungsstelle transparent, und es entsteht beim Empfänger keine zusätzliche Belastung durch den Empfang zweier identischer Datentelegramme, beispielsweise durch die Zuordnung einer aktuellen Zyklusnummer zu den empfangenen Datentelegrammen in einem zyklischen Kommunikationssystem. In einem nicht zyklischen Kommunikationssystem kann dies durch softwaretechnische Behandlung, beispielsweise der Headerkennung der Datentelegramme, ebenfalls gewährleistet werden. Insbesondere wird darüber hinaus das Verhalten des Kommunikationssystems hinsichtlich "Lernen" von Adressen in den einzelnen Teilnehmern, insbesondere den Switches, für den gesamten übrigen Datenverkehr nicht verändert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur permanenten redundanten Übertragung von Datentelegrammen in Kommunikationssystemen, insbesondere hierarchischen Ringsystemen. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes Kommunikationssystem und einen Teilnehmer eines solchen Kommunikationssystems.
  • Unter einem Kommunikationssystem versteht man ein System mit mehreren Teilnehmern, die mittels Netzwerkverbindungen zum Zweck des gegenseitigen Austausches von Daten bzw. der gegenseitigen Übertragung von Daten untereinander verbunden sind. Die zu übertragenden Daten werden dabei als Datentelegramme verschickt, d.h., die Daten werden zu einem oder mehreren Paketen zusammengepackt und in dieser Form über die Netzwerkverbindungen an die entsprechenden Empfänger gesendet. Man spricht deshalb auch von Datenpaketen. Der Begriff „Übertragung von Daten" wird dabei im weiteren synonym zur oben erwähnten Übertragung von Datentelegrammen oder Datenpaketen verwendet.
  • Teilnehmer eines Kommunikationssystems sind beispielsweise zentrale Automatisierungsgeräte, Programmier-, Projektierungs- und Bediengeräte, Peripheriegeräte wie z.B. Ein-/Ausgabe-Baugruppen, Antriebe, Aktoren, Sensoren, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) oder andere Kontrolleinheiten, Computer, oder Maschinen, die elektronische Daten mit anderen Maschinen austauschen, insbesondere Daten von anderen Maschinen verarbeiten. Teilnehmer werden auch Netzwerkknoten oder Knoten genannt.
  • Unter Kontrolleinheiten werden im Folgenden Regler- oder Steuerungseinheiten jeglicher Art verstanden, aber auch bei spielsweise Koppelknoten (so genannte Switches) und/oder Switch Controller. Als Kommunikationssysteme bzw. Datennetze werden beispielsweise geschaltete Kommunikationssysteme, wie Switched Ethernet, Industrial Ethernet, insbesondere aber auch isochrones Realtime Ethernet, verwendet.
  • Kommunikationssysteme mit Transferraten > 100 MB/s sind üblicherweise geschaltete Hochleitungsdatennetze und bestehen aus einzelnen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit so genannten aktiven Knoten oder Koppelknoten, auch Switches genannt, die jeweils zwischen die einzelnen Teilnehmer geschaltet sind. Jeder Koppelknoten weist in der Regel mehrere Ports auf und kann deshalb je nach Port-Anzahl mit der entsprechenden Anzahl von Teilnehmern verbunden sein. Ein Switch kann auch selbst Teilnehmer sein. Diese Koppelknoten oder Switches sind derzeit separate Geräte, die jedoch verstärkt direkt in die angeschlossenen Geräte bzw. Teilnehmer integriert werden. Eine solche, kostengünstige Integration der Switches bzw. Switchfunktionalität in die einzelnen Teilnehmer bzw. Automatisierungsgeräte wird durch die so genannte VLSI-Technologie (Very Large Scale Integration) möglich. Dadurch können bei Kommunikationssystemen wesentlich größere Ausdehnungen bei günstiger Verkabelung erreicht werden, da immer nur von Teilnehmer zu Teilnehmer weiterverbunden wird.
  • Bei solchen Kommunikationssystemen mit sehr vielen Teilnehmern, insbesondere bei Linienanordnungen, bringt der aktive Knoten bzw. Switch Probleme mit sich. Fällt ein Teilnehmer aus, so fällt die gesamte Linie aus. Das Gleiche gilt beim Einfügen eines zusätzlichen Teilnehmers, bei der kurzfristig das Kommunikationssystem aufgetrennt werden muss. Wünschenswert wäre das Schließen der Linie mit einem redundanten Pfad zu einem Ring. Bei einem Fehler auf einer Netzwerkverbindung, beispielsweise einer Auftrennung bzw. auch einem Ausfall eines Teilnehmers, könnte der Datenverkehr alternativ über die verbleibenden Netzwerkverbindungen abgewickelt werden. Solche redundanten Pfade führen aber bei selbstständiger Zielfindung und/oder bei Broad-/Multicast-Adressierung zu zirkulierenden Datentelegrammen. Aus diesem Grund wird beim Hochlauf eines Kommunikationssystems dieses auf mögliche Zirkularitäten untersucht und das Kommunikationssystem an einer passenden Stelle logisch aufgetrennt. Der redundante Pfad wird nur im Stand-by-Modus verwendet, d.h. bei Störungen wird im Rahmen einer Neukonfiguration auf die Ersatzpfade umgeschaltet. Der durch diese Umkonfiguration entstehende Betriebsausfall ist jedoch für viele Anwendungen in der Automatisierungstechnik nicht tragbar.
  • Für die Erkennung von Zirkularitäten in einem Kommunikationssystem ist ein Verfahren bekannt bzw. wird von der Norm IEEE 802.1Q vorgeschrieben. Dieses Verfahren wird auch „Spanning Tree" bzw. „Fast Spanning Tree"-Verfahren genannt. Je einfacher die Topologie eines Kommunikationssystems bzw. je kleiner das Kommunikationssystem ist, umso schneller kann ein Fehler im Kommunikationssystem erkannt und eine dynamische Umkonfiguration durchgeführt werden. Diese Rekonfiguration beinhaltet wiederum eine Überprüfung auf Zirkularitäten innerhalb des Kommunikationsnetzes und dauert, abhängig von der Topologie und Größe, bis in den zweistelligen Sekundenbereich. Für eine Ringanordnung eines Kommunikationssystems sind durch spezielle Verfahren Zeiten unter 1 Sekunde möglich. Solche Zeitdauern sind bisher in den Einsatzbereichen solcher Kommunikationsnetze akzeptabel.
  • Mit den derzeitigen Verfahren ist jedoch eine zeitlich völlig stoßfreie bzw. transparente Umschaltung beim Auftreten von Fehlern nicht möglich. Um Stoßfreiheit und Transparenz zu gewährleisten, müssen Datentelegramme permanent auf disjunkten Netzwerkpfaden redundant übertragen werden. Eine solche permanente Nutzung redundanter Netzwerkpfade ist bei einer vollständigen Vorabhinterlegung der Wegeinformationen eines Datentelegrammtransfers in allen jeweils beteiligten Teilnehmern des Kommunikationssystems möglich. Ein solches Verfahren ist insbesondere für die isochrone Realtime Ethernet Kommuni kation aus der DE 10058524.8 bekannt. Bei einer Datenkommunikation mit selbstständiger Wegesuche, also einer adressbasierten Datenkommunikation, ist eine Lösung für einfache Ringtopologien, insbesondere bei bzw. für isochrone Realtime Ethernet Kommunikation aus der zum Zeitpunkt dieser Anmeldung noch nicht veröffentlichten deutschen Anmeldung DE 10243384.4 bekannt. So sind unabdingbare Voraussetzungen für eine permanente redundante Übertragung auf disjunkten Pfaden u. a., dass zirkulierende Telegramme zuverlässig erkannt und vernichtet werden können. Darüber hinaus sollte die Aufspaltung auf zwei Telegramme an der Verzweigungsstelle in zwei disjunkte Pfade transparent erfolgen.
  • Eine solche Lösung ist für hierarchische Ringsysteme bzw. Ringtopologien bekannt, bei der zur redundanten Ankopplung eines Ringes nur zwei Knoten benötigt werden. Der Nachteil dieser Lösung ist jedoch, dass die jeweils gemeinsam genutzten Strecken mit der Last beider Ringe beaufschlagt wird.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren, ein verbessertes Kommunikationssystem sowie einen verbesserten Teilnehmer des Kommunikationssystems für eine permanente redundante Übertragung von Datentelegrammen insbesondere für hierarchische Ringtopologien anzugeben.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden alle diesbezüglichen Anforderungen erfüllt. Insbesondere wird dadurch das Verhalten des Netzes hinsichtlich Lernen von Adressen in den Switches für den gesamten übrigen Verkehr nicht verändert. Unter „Lernen" wird folgendes verstanden: Beim „Lernen" wird in der jeweiligen Adresstabelle des entsprechenden empfangenden Teilnehmers die Adresse des Absenders des empfangenen Datentelegramms und der Port des Teilnehmers eingetragen, über den das jeweilige Datentelegramm empfangen wurde. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Kopplung von jeweils zwei Ringsystemen über 4 Knoten ist darüber hinaus eine völlige Entkopplung der Kommunikationslast beider Ringe gewährleis tet. Das erfindungsgemäße Verfahren kommt wegen der völligen Entkopplung der beiden Ringe den Anforderungen der Automatisierungstechnik besser entgegen, da es insbesondere für eine echtzeitfähige Kommunikation skalierbarer, da leichter handhabbar ist. Die Notwendigkeit von 4 Kopplungsknoten führt bei Switches, die in Teilnehmer integriert sind, nicht notwendigerweise zu erhöhten Kosten, da diese Kopplungsknoten gleichzeitig vollwertige Ringteilnehmer sein können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb insbesondere für hierarchische Ring-Systeme bzw. Ringtopologien tauglich, ohne dass es auf irgend einem Pfad zu einer Telegramm-Vervielfachung kommt. Die Basiskonfiguration eines solchen hierarchischen Ring-Systems mit 4 Knoten zeigt 1.
  • Von besonderem Vorteil ist es darüber hinaus, dass die offenbarten Verfahren in Automatisierungssystemen, insbesondere bei und in Verpackungsmaschinen, Pressen, Kunststoffspritzmaschinen, Textilmaschinen, Druckmaschinen, Werkzeugmaschinen, Robotern, Handlingsystemen, Holzverarbeitungsmaschinen, Glasverarbeitungsmaschinen, Keramikverarbeitungsmaschinen sowie Hebezeugen eingesetzt bzw. verwendet werden können.
  • Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein hierarchisches Master-Slave-Ringsystem,
  • 2 eine Prinzipskizze zur Ankopplung eines Slave-Rings an einen Master-Ring,
  • 3 eine Prinzipskizze zur Unsymmetrie beim Lernvorgang,
  • 4, 5, 6 und 7 Prinzipskizzen zur Behandlung von RRT-Telegrammen und
  • 8,9 Mögliche Zustände während der Lernphase.
  • 1 zeigt eine Basiskonfiguration eines hierarchischen Ring-Systems bzw. einer hierarchischen Ringtopologie.
  • Das gezeigte, beispielhafte Kommunikationssystem, welches insbesondere zur Echtzeitkommunikation geeignet ist, besteht aus einem Master-Ring, an dem wenigstens ein Slave-Ring (im Prinzip beliebig viele Slave-Ringe) angeordnet sind.
  • Die Erfindung basiert auf dem, bei Switches üblichen Verfahren, dass die Ports, über die ein empfangenes Telegramm ausgesendet werden soll, über eine im Switch vorhandene MAC-Adress-Tabelle bestimmt werden, d.h., anhand der Destination-MAC-Adresse eines Telegramms wird der Eintrag gesucht und die Ports bestimmt (Dest-Port-Feld). Die Source-MAC-Adresse eines Telegramms wird zum Lernen neuer Einträge verwendet. Wird – da noch nicht vorhanden – ein Eintrag nicht gefunden, so verwendet der Switch einen Default-Wert, üblicherweise oft unknown-broadcast genannt. Dieser Default-Wert wird für Unicast-Adressen im folgenden UC_Default_Control und für Multicast-Adressen UC_Default_Control bezeichnet. Für reguläre Telegramme führt diese Art der Zielfindung immer zu einem einzigen Weg. Dies gilt auch für die in 2 gezeigte Ringkopplung, da alle Zirkularitäten durch logische Trennstellen unterbunden sind.
  • Telegramme die permanent redundant auf disjunkten Pfaden übertragen werden sollen, werden im folgenden RRT-Telegramme genannt. Sie ignorieren diese logischen Trennstellen. An den Kopplungsknoten wird der Zielfindung für reguläre Telegramme ein zusätzlicher Mechanismus für RRT-Telegramme überlagert. Dieser Mechanismus wird durch Attribut-Bits des Ports und durch Steuerbits in einem MAC-Adress-Tabellen-Eintrag gesteu ert. Letztere werden automatisch gelernt. Wie das Verfahren funktioniert wird im folgenden beschrieben.
  • Jeder Port eines Kopplungsknotens kennt zwei Attribut Bits:
    • • Port gehört zu Ring (r-Port)
    • • Port gehört zu einer Koppelstrecke (c-Port)
  • Sind alle beiden Bits gesetzt, so gehört der Port zu der Verbindungsstrecke zwischen den beiden Kopplungsknotens eines Rings (cr-Port).
  • Ist keines der beiden Bits gesetzt, so handelt es sich um den Port einer nicht redundanten Verbindung (nr-Port).
  • In einem MAC-Adress-Tabellen-Eintrag gibt es zusätzlich zum F-Bit, das einen Einspeisepunkt charakterisiert (Feed-Bit), ein M-Bit, das die Zugehörigkeit des durch die UniCast-MAC-Adresse repräsentierten Teilnehmers spezifiziert (Membership-Bit). Beide Bits spezifizieren Einspeisepunkt und Mitgliedschaft gemäß folgender Tabelle:
    Figure 00070001
  • Einträge mit M-Bit ≠ 0 oder F-Bit ≠ 0 "überleben" eine Rekonfiguration eines verkoppelten Ring-Systems. Wird die logische Auftrennung für nicht-RRT-Telegramme an eine andere Stelle verlegt und werden deswegen Einträge gelöscht, so bleiben diese Einträge gültig. In das Dest-Port-Feld werden aber immer die Ports eingetragen, die durch M- und F-Bit implizit spezifiziert sind. Das Dest-Port-Feld wird im Rahmen eines erneuten nachfolgenden Aktualisierens auf den aktuellen Stand gebracht. Damit
    • • wird für nicht-RRT-Verkehr die Belastung durch unknown-Broadcasts minimiert
    • • bleibt das RRT-Lastprofil auch während einer Rekonfiguration völlig unverändert.
  • M-Bit und F-Bit werden beim Empfang von RRT-Telegrammen über den betreffenden Port automatisch gesetzt.
  • Obwohl die Kopplung gemäß 2 völlig symmetrisch aussieht, bedarf es einer Differenzierung zwischen einem Master-Ring und einem Slave-Ring. Ohne eine solche Differenzierung wird das korrekte Erlernen des Membership-Bits Laufzeit-abhängig bzw. es käme zu Zirkulationen.
  • Diese notwendige Unsymmetrie besteht für den Lernvorgang und wird anhand von 3 erklärt.
  • Damit ein Knoten in dem benachbarten Ring bekannt gemacht werden kann, muss ein Telegramm, dessen Zieladresse noch nicht bekannt ist, in den anderen Ring eingespeist werden. Am Knoten MK würde es als Mitglied des Slave-Rings 1 vermerkt werden. Abhängig von den Zeitverhältnissen könnte es aber bei einem möglichen Rückweg im Knoten SK als Mitglied des Master-Rings vermerkt werden: Dieses Verhalten eines RRT-Telegramms mit am Kopplungspunkt noch ungelernter Destination, kann wie folgt verhindert werden:
    • • Von einem Slave Ring wird immer zusätzlich in den Master-Ring eingespeist.
    • • Von einem Master-Ring wird nicht in einen Slave-Ring eingespeist.
  • Dieses unsymmetrische Verhalten wird durch die entsprechende Parametrierung des Registers UC_Default_Control am Kopplungsknoten eingestellt, d.h.
    • • ein Kopplungsknoten am Master-Ring hat in UC_Default_Control den c-Port immer gelöscht,
    • • ein Kopplungsknoten am Slave-Ring hat in UC_Default_Control den c-Port immer gesetzt.
  • Diese Lösung bedingt allerdings für eine Kommunikation zwischen zwei Slave-Ringen ein zweistufiges Lernen, bevor der eingeschwungene Endzustand erreicht ist.
  • Soll dies vermieden werden, d.h. soll die Entscheidung ob lokal in einem Slave-Ring geblieben werden kann oder nicht, bereits dann möglich sein, wenn jeder Teilnehmer nur einmal ein Telegramm ausgesendet hat, so muss diese damit publizierte Information an allen andern SK-Knoten hinterlegt werden. Dies ist nur möglich, wenn die Differenzierung zwischen Master- und Slave-Ring explizit gegeben ist (eigenes Statusbit eines Knoten). UC_Default_Control spezifiziert dann einheitlich immer auch den c-Port. Trifft aber ein Telegramm über eine c-Strecke an einem SK-Knoten ein und die betreffende Destination-Adresse ist noch nicht gelernt, so wird zwar die Source-Adresse für das Lernen verwendet, das Telegramm selbst wird aber vernichtet.
  • Das erreichbare Routing von RRT-Telegrammen im gelernten Zustand ist aber unabhängig vom Lernverfahren. Dies wird in den 4, 5, 6 und 7 dargestellt.
  • Dieses Verhalten der RRT-Telegramme lässt sich durch wenige zusätzliche Regeln beschreiben.
  • Für die Zielfindung/transparente Aufspaltung gilt:
    • • Dest-Port aus Addr-Table-Entry bzw. MC-/UC_Default_Control (Standard für reguläre Telegramme),
    • • ist ein adressierter Port ein r-Port, so wird der andere r-Port dazu geordert,
    • • der cr-Port wird ausgeblendet wenn entweder, – das Telegramm von einem c-Port kommt oder – der c-Port mit M-Bit = 1 und F-Bit = 1 als Destination spezifiziert ist.
  • Im letzten Fall wird dafür der c-Port eingeblendet
    • • der c-Port wird ausgeblendet, wenn das Telegramm von einem cr-Port kommt.
  • Für ein MC-Telegramm von einem r-Port gilt an einem Kopplungsknoten zusätzlich
    • • es werden immer der c- und der cr-Port ausgeblendet, wenn die Source-Rdresse einen ungelernten Eintrag (M-Bit = 0, F-Bit = 0) adressiert.
  • Die Source-Adressen von Multicast-Telegramme dürfen also nicht gelernt werden.
  • Ein RRT-Telegramme wird immer dann vernichtet,
    • • wenn es von einem r-Port kommt und – seine Source-Adresse einen Eintrag mit F-Bit = 1 adressiert.
  • Die während der Lernphase auftretenden Zustände sind in den 8 und 9 gezeigt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren setzt kein Store-and-Forward-Verfahren der Datentelegramme in den Switches voraus, Datentelegramme können auch schnellstmöglich im Cut-through-Verfahren weitergeleitet werden. Zur sicheren Vernichtung von verfälschten zirkulierenden Datentelegrammen muss lediglich ein einziger Switch innerhalb eines Kommunikationssystems, insbesondere einer Ringanordnung im Store-and-Forward-Modus arbeiten.
  • Zusammengefasst ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine permanente redundante Übertragung von Datentelegrammen auf disjunkten Pfaden insbesondere für hierarchische Ringsysteme bzw. Ringtopologien möglich, wobei zirkulierende Datentelegramme zuverlässig erkannt und vernichtet werden können. Darüber hinaus erfolgt die Aufspaltung auf zwei Datentelegramme an der entsprechenden Verzweigungsstelle transparent, und es entsteht beim Empfänger keine zusätzliche Belastung durch den Empfang zweier identischer Datentelegramme, beispielsweise durch die Zuordnung einer aktuellen Zyklusnummer zu den empfangenen Datentelegrammen in einem zyklischen Kommunikations system. In einem nicht zyklischen Kommunikationssystem kann dies durch softwaretechnische Behandlung, beispielsweise der Headerkennung der Datentelegramme, ebenfalls gewährleistet werden. Insbesondere wird darüber hinaus das Verhalten des Kommunikationssystems hinsichtlich „Lernen" von Adressen in den einzelnen Teilnehmern, insbesondere den Switches, für den gesamten übrigen Datenverkehr nicht verändert.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Einspeisen und/oder zum Empfang und/oder zur Weiterleitung von Datentelegrammen in einem Kommunikationssystem, insbesondere zur Echtzeitkommunikation, bestehend aus wenigstens einem ersten Ringsystem mit mehreren Teilnehmern, die mittels Netzwerkpfaden miteinander verbunden sind, und einem zweiten Ringsystem mit mehreren Teilnehmern, die mittels Netzwerkpfaden miteinander verbunden sind, wobei das Kommunikationssystem wenigstens einen ersten und einen zweiten Netzteilnehmer aufweist, die dem ersten Ringsystem und wenigstens einen dritten und einen vierten Netzteilnehmer aufweist, die dem zweiten Ringsystem angehören, wobei jeder Teilnehmer des Kommunikationssystems als Sender und/oder Empfänger von Datentelegrammen ausgeprägt und mit einer eindeutigen Adresse ausgestattet ist, wobei der erste, der zweite, der dritte und der vierte Netzteilnehmer derart miteinander gekoppelt sind, dass Datentelegramme derart redundant übertragen werden können, dass auf einer Strecke des Kommunikationssystems ein Datentelegramm höchstens einmal übertragen wird.
  2. Teilnehmer für ein Kommunikationssystem, insbesondere zur Echtzeitkommunikation, wobei der Teilnehmer Mittel zur redundanten Übertragung von Datentelegrammen aufweist, die dafür sorgen, dass auf einer Strecke des Kommunikationssystems ein Datentelegramm höchstens einmal übertragen wird
  3. Teilnehmer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilnehmer ein Netzknoten mit einer integrierten Koppeleinheit ist.
  4. Teilnehmer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die integrierte Koppeleinheit ein Realtime Ethernet Switch ist.
  5. Teilnehmer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilnehmer ein Automatisierungsgerät ist.
  6. Kommunikationssystem mit mehreren Teilnehmern nach einem der Ansprüche 2 bis 5.
  7. Kommunikationssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kommunikationssystem um ein geschaltetes Kommunikationssystem von einem Ethernet Typ oder einem Realtime Ethernet Typ handelt.
  8. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem ein Automatisierungssystem ist.
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