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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine SIM-Karte
für Mobilfunkendgeräte zur Identifikation
eines Teilnehmers in einem Mobilfunknetz, wobei die SIM-Karte Informationen,
insbesondere zur Berechtigung des Teilnehmers und über das
Heimatnetz, enthält,
welche durch das Mobilfunkendgerät
ausgelesen und über das
Mobilfunknetz an den Betreiber übermittelt
werden.
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Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Aktivieren einer erfindungsgemäßen SIM-Karte für Mobilfunkdienste.
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Stand der
Technik
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Eine SIM-Karte (Subscriber Identity
Module = Teilnehmer-Identifikationsmodul) ist eine Chipkarte, die
zum Identifizieren eines Mobilfunknetzteilnehmers in einem Mobilfunknetz
benötigt
wird. Sie wird dazu in Mobilfunkendgeräte eingesetzt. Mobilfunkendgeräte sind
zum Beispiel Mobilfunktelefone und Telematikendgeräte.
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Telematik ist ein Kunstwort und bezeichnet die
Zusammenarbeit von Telekommunikationstechnik und Informatik, genauer:
Die Nutzung computergestützter
Datenverarbeitungsprozesse in der Telekommunikation und den Rückgriff
auf Telekommunikation, um den Austausch von Computerdaten und -programmen
zu ermöglichen.
Die Geräte,
die auf dieser Basis arbeiten, werden als Telematikendgeräte bezeichnet.
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Die SIM-Karten werden für jeden
Mobilfunknetzbetreiber speziell hergestellt. Dies bedeutet, dass
eine SIM-Karte, beispielsweise für
D2-Vodafone, eine eigene Kennung als Heimatnetz erhält.
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Bei einem Telematiksystem werden
neben den GPS-Daten (Global Positioning System) im Wesentlichen
Mobilfunkdaten des jeweiligen nationalen Netzbetreibers verwendet.
Beim Einsatz von Telematikgeräten
in Kraftfahrzeugen sind mehrere Hersteller und Dienstleistungsanbieter
beteiligt. Der SIM-Karten-Empfänger
ist üblicherweise
der jeweilige Gerätehersteller.
Bislang bestellte der Mobilfunknetzbetreiber seine SIM-Karten bei einem
Kartenhersteller, der die SIM-Karte dem Gerätehersteller zur Verfügung stellt.
Der Kartenhersteller ordnet die SIM-Katte fest dem Mobilfunknetzbetreiber
zu. Damit ist jedoch die in das Gerät einzubauende SIM-Karte bereits
direkt einem Mobilfunknetzbetreiber zugeordnet. Wenn das Telematikendgerät samt SIM-Karte
anschließend in
das Ausland exportiert wird, befindet sich die SIM-Karte quasi im "Dauer-Roaming"-Modus mit entsprechend
hohen Roaminggebühren.
Das Heimatnetz muss daher, soweit möglich, unter erheblichem Kostenaufwand
zur Inbetriebnahme des Geräts
auf der SIM-Karte umgeändert
werden.
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Offenbarung der Erfindung.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine SIM-Karte zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik
beseitigt und praktisch für
jeden Mobilfunknetzbetreiber, und zwar in jedem Land, verwendbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
bei einer SIM-Karte der eingangs genannten Art ein Speicher zur
Speicherung einer Heimatnetzkennung vorgesehen ist, wobei der Speicher so
ausgebildet ist, dass die Heimatkennung in dem Speicher veränderbar
ist.
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Weiterhin wird die Aufgabe durch
ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die Zuordnung einer
Heimatnetzkennung für
jeden Mobilfunknetzanbieter individuell eingestellt wird.
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Die Erfindung beruht auf dem Prinzip,
die Heimatkennung in einem Speicher der SIM-Karte abzulegen. Der Speicher kann mit
einer neuen Heimatkennung schnell überschrieben werden. Hierdurch lässt sich
die SIM-Karte jedoch leicht auf jeden Mobilfunknetzbetreiber umstellen,
ohne dass Gebühren für das kostenintensive
Roaming-Verfahren anfallen. Im Neuzustand kann eine erfindungsgemäße SIM-Karte
grundsätzlich
auch ausgeliefert werden, ohne einem Netzwerkbetreiber zugeordnet
zu sein. Ohne einen Netzbetreiber auf der SIM-Karte wird die Änderung
des Heimatnetzes über
das Mobilfunknetz jedoch verhindert, weshalb letztendlich immer
ein initialer Netzbetreiber auf der SIM-Karte gespeichert sein wird.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung hat sich erwiesen, wenn die Kennungen mehrerer Heimatnetze
in dein Speicher der erfindungsgemäßen SIM-Karte speicherbar sind.
Durch diese Maßnahme
lassen sich gegebenenfalls mehrere Heimatnetze angeben, so dass,
je nach Aufenthalt des Mobilfunkendgeräts, ein anderes Heimatnetz
gültig
sein kann. Hierdurch entfallen ebenfalls Roaming-Gebühren.
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Für
den Mobilfunknetzanbieter der auch solche SIM-Karten vertreibt,
kann es aber im Interesse liegen, dass nicht im Bereich seines eigenen
Mobilfunknetzes ein weiteres Heimatnetz zugelassen wird. Es sind
daher in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
Mittel zum Freischalten wenigstens einer ausgewählten Heimatnetzkennung vorgesehen.
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Um zu verhindern, dass Unbefugte
die Kennungen für
das Heimatnetz manipulieren, sind vorteilhafterweise Mittel zum
Ver- und Entschlüsseln
der Kennungen vorgesehen.
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In einer bevorzugten Ausführung des
Verfahrens zum Aktivieren von SIM-Karten können mehrere Heimatnetze verschiedener
Mobilfunknetzanbieter auf der SIM-Karte gespeichert werden, von
denen einer oder mehrere für
einen Mobilfunknetzteilnehmer freigeschaltet werden können.
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Vorzugsweise werden die Kennungen
verschlüsselt
in dem Speicher der SIM-Karte abgelegt. Hierdurch wird die unbefugte
Aktivierung bzw. Benutzung durch Dritte unterbunden.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
dem Gegenstand der Unteransprüche
sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
eine SIM-Karte mit einer voreingestellten Datenstruktur.
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2 zeigt
ein prinzipielles Schaubild über den
Verfahrensablauf.
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Bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
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In 1 wird
in einer Prinzipskizze eine SIM-Karte 10 gezeigt. SIM-Karten
werden in Mobilfunkendgeräten 31,
wie beispielsweise Handys 32 oder Telematikendgeräte 34 (vgl. 2), insbesondere zur Identifikation
eines Mobilfunkteilnehmers in einem Mobilfunknetz eingesetzt. Die
Identifikation ist erforderlich, um die Berechtigung eines Mobilfunkteilnehmers
zu überprüfen und
um ihm dann die Abrechnung für
die Leistung zukommen zu lassen.
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In der SIM-Karte 10 ist
ein Chip 12 eingelassen, der einen integrierten Speicher 14 enthält. Bei dem
Speicher 14 handelt es sich vorzugsweise um statisches
RAM (random access memory = Schreib-Lese-Speicher, bei dem jede
Speicherzelle einzeln adressierbar und inhaltlich veränderbar
ist). Die sichtbare Fläche
des Chips 12 weist üblicherweise vergoldete
Kontaktflächen 13 auf.
Die Kontaktflächen 13 dienen
zur Kontaktaufnahme mit entsprechenden Chipkartenlesern von Mobilfunkendgeräten 31.
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Der Speicher 14 weist einen
Bereich 16 auf, der symbolisch vergrößert neben dem Chip 12 dargestellt
ist, was mit Pfeil 18 angedeutet wird. In diesem Bereich 16 des
Speichers 14 werden eine oder mehrere Heimatkennungen 20 (HK
1, HK 2,...) im vorliegenden Ausführungsbeispiel zeilenweise
abgespeichert. Die Heimatkennungen 20 sind in dein Speicher 14 veränderbar
abgelegt. Die jeweils aktivierte Heimatkennung 20 wird
mit Zeiger 22 gekennzeichnet. Die Heimatkennung 20 enthält alle
für ein
Mobilfunknetz erforderlichen Kennungen und Parameter.
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2 zeigt
in einer schematischen Prinzipskizze den Verfahrensablauf. Die Pfeile 23 verweisen immer
auf den jeweils nächsten
Verfahrensschritt. Pfeil 25 symbolisiert die Änderung
der SIM-Karte 10 zur SIM-Karte 10a mit geänderter
Heimatkennung 20a. Ein SIM-Kartenhersteller stellt eine
SIM-Karte 10, entsprechend der aus 1, her. Der SIM-Kartenhersteller sorgt
dafür,
dass die Daten wenigstens einer Heimatkennung 20, üblicherweise
des Mobilfunknetzes des Herstellungsortes 24, in dem Speicher 14 der
SIM-Karte 10 gespeichert werden. Dies kann zu Test- und
Prüfzwecken
ggf. auch eine "virtuelle" Heimatkennung 20 sein,
die keine echten Funktionen wahrnimmt.
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Die SIM-Karte 10 kann nun
vom Hersteller mit einer aktiven Heimatkennung 20 voreingestellt werden,
Kasten 26. Die aktivierte Heimatkennung 20 wird
in der Abbildung durch den Zeiger 22 markiert. Die Aktivierung
kann über
einen geeigneten Freischaltvorgang erfolgen, damit verhindert werden kann,
dass z.B. ein beliebiger Dritter die SIM-Karte 10 verändert.
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Anschließend wird die SIM-Karte 10 z.B. dorthin
verkauft oder exportiert, wo die aktuell eingestellte Heimatkennung 20 keine
Gültigkeit
hat, Ellipse 30. Der nächste
Schritt besteht somit darin, die Heimatkennung 20 des geeigneten
Mobilfunknetzes des Exportlandes einzustellen, Kasten 30.
Da es sich bei dem Speicher 14 der SIM-Karte 10 um
einen Schreib-Lesespeicher handelt, können die Daten der Heimatkennung 20 problemlos
angepasst werden. Entweder kann eine bereits vorhandene Heimatkennung
aktiviert werden, wie mit Zeiger 22a auf der SIM-Karte 10a,
oder eine komplett neue Heimatkennung in den Speicher 14 geschrieben
werden. Danach ist die SIM-Karte 10a für das neue Heimatnetz eingestellt
und kann in Mobilfunkendgeräte 3i,
wie beispielsweise Handys 32 und Telematikendgeräte 34,
eingesetzt werden. Das Einsetzen der geänderten SIM-Karte 20a in
die Mobilfunkendgeräte 31 wird mit
Pfeilen 33 symbolisiert.
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Telematikendgeräte 34 werden mittlerweile auch
in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Bei einigen Telematiksystemen werden
beispielsweise neben den GPS (Global Positioning System) -Daten
im wesentlichen Mobilfunkdaten des jeweiligen nationalen Funknetzbetreibers
verwendet.
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Beim Einsatz von solchen Telematikendgeräten 34 in
Kraftfahrzeugen sind oft verschiedene Firmen beteiligt. Zunächst der
Kraftfahrzeughersteller, der sein Kraftfahrzeug mit einem Telematiksystem ausrüsten möchte. Dann
der Gerätehersteller,
der das Telematikendgerät
produziert und an den Kraftfahrzeughersteller ausliefert. Ferner
ist ein Dienstanbieter erforderlich, der seine Telematikdienste
für das Telematikendgerät anbietet.
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Ein Telematikdienst ist z.B. ein
Staumelder, der den Kraftfahrzeugfahrer um einen Stau herumleitet.
Aus den Ortskoordinaten, die das GPS-System an das Telematikendgerät liefert,
wird die jeweilige Position des Kraftfahrzeugs bestimmt. Der Dienstanbieter übermittelt
nun an das Telematikendgerät 34 die
genaue Position des Staus und ggf. Ausweichstrecken zu diesem Stau.
Die Ubermittlung der Position des Staus erfolgt hierbei über ein
Mobilfunknetz. Anhand der eigenen Position kann mit Hilfe des Telematikendgeräts 34 ein
Kraftfahrzeug nun die am besten geeignete Ausweichstrecke ermitteln.
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Die Telematikdienste werden immer über das
Mobilfunknetz eines Funknetzanbieters an das Telematikendgerät in dem
Kraftfahrzeug übermittelt. Die
SIM-Karten 10 werden von den Mobilfunknetzbetreibern bei
einem SIM-Kartenhersteller bestellt und anschließend an den Gerätehersteller
ausgeliefert. Diese erfindungsgemäße SIM-Karte 10 ist
noch keinem Endnetzbetreiber zugeordnet. Dies geschieht erst später bei
der Inbetriebnahme des Telematikendgerätes 34. Erst dann
wird auf der SIM-Karte 10 die Heimatkennung
20, 20a des
Endnetzbetreibers temporär
in den Bereich 16 des Speichers 14 geschrieben.
Grundsätzlich
ist es möglich,
mehrere Heimatkennungen 20, 20a in dem Speicher 14 abzulegen.
Je nach dem, in welchem Land sich das Telematikendgerät 34 letztendlich
befindet, kann die geeignete Heimatkennung 20a aktiviert
werden. Dies geschieht auf eine codierte Weise, beispielsweise mit einem
Schlüsselcode,
um Missbrauch vorzubeugen.
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Diese SIM-Karten 10 besitzen
in der Regel 32 K Speicherplatz und weisen bereits die
Heimatkennung 20 der Länder
auf, in die später
möglicherweise
das Kraftfahrzeug geliefert wird, wobei je nach Bedarf das richtige
Profil aktiviert wird.