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Die
Erfindung betrifft eine segmentiert aufgebaute elektrische Maschine,
wobei jedes Statorsegment mit einer Wicklung versehen ist und jeder
Wicklung eine Leistungselektronikeinheit zugeordnet ist.
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Rotierende
elektrische Maschine bestehen aus einem Stator und einem Rotor.
Sowohl Stator als auch Rotor weisen oftmals Zähne auf, in deren Zwischenräumen Wicklungen
vorgesehen sind. Für
eine Fertigung in hohen Stückzahlen,
wie es beispielsweise in der Automobilindustrie der Fall ist, kann
es aus Kostengründen
sinnvoll sein, zumindest den Stator aus einzeln gefertigten Zähnen herzustellen
(siehe u.a.
DE 42 13
377 A1 ,
DE
198 05 981 A1 ,
DE
196 43 561 C1 ). Dabei werden zur Bildung einzelner bewickelter
Statorsegmente einzelne Bleche gestanzt, gestapelt und bewickelt.
Mehrere solcher Statorsegmente werden dann zu einem Stator zusammengefasst,
wobei jedem Zahn bzw. jedem Statorsegment eine eigene Leistungselektronikeinheit
zugeordnet werden kann.
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In
der Patentschrift
US
6,429,554 B1 ist eine elektrische Maschine mit einem segmentiert
aufgebauten Stator offenbart, wobei jedem Segment ein Stromanschluss
zugeordnet ist. Jeder Stromanschluss ist wiederum über eine
entsprechende Leitung an eine außerhalb der elektrischen Maschine angeordnete
Leis tungselektronikeinheit und über diese
an eine ebenfalls extern angeordnete Steuereinheit angeschlossen,
wobei jedem Stromanschluss eine Leistungselektronikeinheit und eine
Steuereinheit zugeordnet ist.
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In
der elektrischen Antriebstechnik werden häufig Drehfeldmaschinen, z.
B. Asynchronmaschinen, Synchronmaschinen, Reluktanzmaschinen, eingesetzt.
Diese Maschinen haben typischerweise eine dreisträngige Statorwicklung.
Es sind jedoch auch höhersträngige Anordnungen
möglich.
Höhersträngige Maschinen
werden beispielsweise in Hybridfahrzeugen eingesetzt. Zur Ansteuerung
und Drehzahl-/Drehmoment-verstellung solcher Maschinen werden üblicherweise
Leistungselektronikeinheiten eingesetzt, welche spannungsgespeiste
Umrichter umfassen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein elektrische Maschine der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, die eine reduzierte Blindleistung
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Die
erfindungsgemäße, zum
Antrieb eines Kraftfahrzeugs geeignete, elektrische Maschine, mit einem
aus Statorsegmenten aufgebauten Stator, wobei jedes Statorsegment
einen Zahn bzw. Zahnbereich aufweist, der mit einer Wicklung versehen
ist, und jeder Wicklung eine eigene Leistungselektronikeinheit zugeordnet
ist, zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen dem Zahn und der Wicklung
eine Schirmwicklung zur Verminderung einer parasitären Streukapazität vorgesehen
ist.
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Vorteilhafterweise
kann durch die Verwendung von Schirmwicklungen eine Erhöhung der
in den Leistungselektronikeinheiten vorgesehenen passiven Bauelemente
vermieden werden. Mit dem Einsatz der Schirmwicklung wird also eine
bauteileaufwandarme Lösung
erzielt.
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Die
Schirmwicklung verkleinert die parasitäre Kapazität von Wicklung zu Masse, welche
durch ein Gehäuse
der elektrischen Maschine gegeben sein kann, das mit einer Fahrzeugkarosserie
verbunden ist. Durch die Schirmwicklung können vorteilhafterweise Ausgleichströme über eine
Karosserie/ein Gehäuse
vermieden werden.
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Die
Schirmwicklung zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sie einfach
auf dem jeweiligen Zahn 3 angebracht werden kann.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen
und den anhand der Zeichnung nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen.
Dabei zeigen:
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1 Eine Draufsicht auf einen
Teilausschnitt eines segmentierten Stators,
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2 ein Blockschaltbild eines
umrichtergespeisten Stators mit n Wicklungen einer elektrischen Maschine
mit einem Filterschaltkreis,
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3 an Blockschaltbild einer
besonderen Ausführungsform
eines Schaltkreises einer Auswerte- und/oder Überwachungseinheit,
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4 eine graphische Darstellung
der zeitlichen Verläufe
der Strangströme,
des Sternpunktpotentials und des gefilterten Sternpunktpotentials
bei fehlerfreiem Betrieb der elektrischen Maschine,
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5 eine graphische Darstellung
der zeitlichen Verläufe
der Strangströme,
des Sternpunktpotentials und des gefilterten Sternpunktpotentials, wenn
ein Strang der elektrischen Maschine unterbrochen ist,
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6 eine schematische Darstellung
der Bildung eines. Drehfeldes durch ein dreisträngiges System und alternativ
durch ein zweisträngiges
System,
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7 ein Blockschaltbild eines
umrichtergespeisten Stators mit 2n Wicklungen einer elektrischen
Maschine, bei welchem der Stator in zwei Teilsysteme mit je einem
Sternpunkt aufgeteilt ist,
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8 ein Blockschaltbild einer
Statorwicklung mit zugeordnetem Zwischenkreis und einer Vorrichtung
zur Reduzierung von Streukapazitäten,
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9 eine Draufsicht auf ein
Statorsegment mit einer Wicklung und einer so genannten Schirmwicklung
zur Reduzierung von Streukapazitäten
und
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10 eine Seitenansicht einer
elektrischen Maschine längerer
Bauform, die aus mehreren elektrischen Maschinen bzw. Statorringen
mit segmentiertem Aufbau zusammengesetzt ist.
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Gleiche
Bezugszeichen in den Figuren kennzeichnen funktionell gleiche Komponenten.
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1 zeigt eine Draufsicht
auf einen Teilausschnitt eines segmentierten Stators. Die einzelnen Statorsegmente 1 weisen
einen Jochbereich 2 und einen Zahn bzw. Zahnbereich 3 auf.
Mehrere Statorsegmente 1 werden zur Bildung des nicht vollständig dargestellten
Stators in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet. Auf den bei
einem Innenläufer nach
innen zeigenden Zähnen 3 ist
jeweils eine Wicklung 4, eine so genannte Einzelzahnwicklung,
angeordnet. Handelt es sich bei dem nicht dargestellten Rotor der
elektrischen Maschine um einen Außenläufer, so zeigen die Zähne 3 selbstverständlich in
radialer Richtung nach außen.
Jeder Wicklung 4 und somit jedem Statorsegment 1 und
jedem Zahn 3 ist eine Leistungselektronikeinheit 5 zugeordnet.
Die Leistungselektronikeinheit 5 ist vor zugsweise direkt
auf dem jeweiligen Statorsegment 1 in radialer (siehe 1) oder axialer Richtung
angeordnet. Wicklung 4 und Leistungselektronikeinheit 5 sind
in der 1 beispielhaft
nur für
ein Statorsegment 1 dargestellt.
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2 zeigt ein Blockschaltbild
eines umrichtergespeisten segmentierten Stators mit Einzelzahnwicklung.
Der Stator weist n Wicklungen 4.1, 4.2 bis 4.n auf,
denen je eine Leistungselektronikeinheit mit einem Brückenzweig 7.1, 7.2,
... bzw. 7.n zugeordnet ist. Die Brückenzweige 7.1, 7.2,
..., 7.n weisen typischerweise einen nicht näher bezeichneten
Zwischenkreis auf, indem eine Serienschaltung von vorzugsweise zwei
nicht näher
bezeichneten Schaltelementen, üblicherweise
Halbleiterschaltelemente wie IGBTs und/oder MOSFETs, angeordnet
ist, denen jeweils eine antiparallel geschaltete Diode zugeordnet ist.
Die Wicklungen 4.1, 4.2 bis 4.n sind
jeweils zwischen den Schaltelementen an die jeweiligen Brückenzweige 7.1, 7.2,
... bzw. 7.n angeschlossen. An dem Zwischenkreis liegt
eine Zwischenkreis(Gleich-)spannung UZK von beispielhaft 2 Ud an,
welche durch entsprechende Ansteuerung der Schaltelemente des Brückenzweiges 7.1, 7.2,
... bzw. 7.n mittels einer nicht dargestellten Steuereinheit, beispielsweise
ein Motorsteuergerät,
in eine Wechselspannung AC1, AC2, ... bzw. ACn umgewandelt wird.
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Die
Wicklungen 4.1, 4.2 ... 4.n sind vorzugsweise
in einem Sternpunkt 6 miteinander verbunden. Handelt es
sich bei der elektrischen Maschine um eine Maschine die keinen derartigen
Sternpunkt bereitstellt, so kann durch einen entsprechenden Schaltkreis
ein künstlicher
Sternpunkt gebildet werden. Ein entsprechender Schaltkreis kann
beispielsweise durch eine Widerstands-Kondensator-Schaltung (so
genanntes RC-Glied) realisiert werden.
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Zur
Fehlererkennung kann das Potential UStern des Sternpunktes 6 überwacht
werden. Der zeitliche Verlauf dieses Potentials weist Unstetigkeiten auf
bzw. „springt" mit einer Schaltfrequenz
der Umrichter bzw. der Schaltelemente der speisenden Brückenzweige 7.1 bis 7.n.
Diese Sprünge
bzw. Impulse können
mit einer Filtereinheit, insbesondere einem Tiefpass- oder Bandpassfilter,
ausgeblendet bzw. herausgefiltert werden. Bei ordnungsgemäßem Betrieb stellt
sich dann als Potential UStern eine Gleichspannung ein, die der
Hälfte
der Zwischenkreisspannung des speisenden Umrichters bzw. des Brückenzweiges
der speisenden Leistungselektronikeinheit 7.1, 7.2,
... bzw. 7.n entspricht. In der 2 ist als Filtereinheit beispielhaft
ein Tiefpassfilter mittels einem Widerstand Rfilt und einem Kondensator
Cfilt realisiert, wobei die Sternpunktspannung UStern über Widerstand
Rfilt und Kondensator Cfilt abfällt
und die gefilterte Sternpunktspannung USternfilt sich durch den
Spannungsabfall über
dem Kondensator Cfilt ergibt. Die Filtereinheit kann alternativ
auch softwaretechnisch realisiert und als Algorithmus in einem entsprechenden
Steuergerät
hinterlegt sein. Selbstverständlich
kann die Filtereinheit auch als Kombination von Schaltung und Software
implementiert werden.
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In 4 ist beispielhaft der zeitliche
Verlauf der Strangströme
IStrang, der Sternpunktpotentials UStern und des gefilterten Sternpunktpotentials
USternfilt bei fehlerfreiem Betrieb der elektrischen Maschine dargestellt.
Das Sternpunktpotentials UStern zeichnet sich durch einen ausgeprägten hochfrequenten
Anteil aus. Das gefilterte Sternpunktpotentials entspricht weitestgehend
einer Gleichspannung.
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Wird
eine Wicklung 4.1, 4.2, ... bzw. 4.n unterbrochen
oder fällt
ein Brückenzweig 7.1, 7.2,
..., bzw. 7.n einer Leistungselektronikeinheit bzw. eines Umrichters
aus, so tritt am Sternpunkt 6 eine Spannung mit der Grundfrequenz
des Umrichters auf, siehe 5. 5 zeigt eine grafische Darstellung
der zeitlichen Verläufe
der Strangströme
IStrang, des Sternpunktpotentials UStern und des gefilterten Sternpunktpotentials
USternfilt bei fehlerbehaftetem Betrieb der elektrischen Maschine,
insbesondere wenn ein Strang unterbrochen ist. Dieser nun schwingungsbehaftete
Verlauf des gefilterten Sternpunktpotentials USternfilt kann durch
eine nicht dargestellte Auswerte- und/oder Überwachungseinheit erkannt werden,
vorzugsweise indem ein Vergleich mit einem vorgegebenen Sollwert
stattfindet. Bei ausreichend großer Abweichung von dem Sollwert
kann dann eine Fehlermeldung, beispielsweise in Form eines optischen
Signals oder durch Setzen einer Fehlervariablen in einem Speicher
eines Steuergeräts,
erfolgen. Der vorgegebene Sollwert entspricht vorzugsweise der halben
Zwischenkreisspannung UZK/2 des Zwischenkreises der Leistungselektronikeinheit 7.1, 7.2, ...
bzw. 7.n. Die Auswerte- und/oder Überwachungseinheit
kann als Schaltung, als Algorithmus bzw. Software in einem Steuergerät oder als
Kombination aus beidem realisiert sein.
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Die
Filterung des Sternpunktpotentials UStern erfolgt bevorzugterweise
in Abhängigkeit
von der Grundfrequenz der Umrichter umfassend die Brückenzweige 7.1, 7.2,
... bzw. 7.n. Die Abhängigkeit der
Filterung von der Grundfrequenz lässt sich besonders einfach
softwaretechnisch umsetzen. Wird als Filtereinheit ein Tiefpassfilter
eingesetzt, so ist dessen so genannte Knickfrequenz bevorzugterweise
der Grundfrequenz der Umrichter proportional. Wird als Filtereinheit
ein Bandpassfilter eingesetzt, so ist dessen so genannte Mittenfrequenz
bevorzugterweise der Grundfrequenz der Umrichter proportional. Auf
diese Weise wird die Filtereinheit bei einer veränderten Grundfrequenz der Umrichter
vorteilhafterweise mit durchgestimmt bzw. adaptiert und somit ist
eine verbesserte Signalauswertung ermöglicht.
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Die
Auswerte- und/oder Überwachungseinheit
ist vorzugsweise derart ausgeführt,
dass sie aus der Phasenlage der bevorzugterweise gefilterten Sternpunktspannung
USternfilt erkennt, welche(r) der Stränge ausgefallen ist.
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Die Überwachung
der gefilterten Sternpunktspannung USternfilt auf einer Abweichung
von der halben Zwischenkreisspannung UZK/2 kann auch mittels der
in der 3 dargestellten
Schaltung realisiert werden. Dabei ist im Zwischenkreis eine Serienschaltung
zweier Widerstände
R vorgesehen. Über
einem der Widerstände
R fällt
jeweils die halbe Zwischenkreisspannung UZK/2 ab. An den Verbindungspunkt
zwischen den beiden Widerständen
R ist vorzugsweise über
einen Vorwiderstand Rvor wenigstens ein Optokoppler 8 angeschlossen.
Bevorzugterweise wird eine Antiparallelschaltung zweier Optokoppler 8 eingesetzt,
wie in der 3 dargestellt.
Bei zwei Optokopplern erfolgt die Fehlermeldung vorteilhafterweise
schneller und es liegt zusätzlich
eine Information über
die Phasenlage des Sternpunktpotentials vor, von der auf den fehlerhaften Strang
geschlossen werden kann. Gemäß der in
der 3 dargestellten
Ausführungsform
umfasst die Auswerte- und/oder Überwachungseinheit
also einen Spannungsteiler in dem Zwischenkreis und wenigstens einen,
vorzugsweise zwei Optokoppler 8.
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Bei
der Auswertung des Sternpunktpotentials UStern zur Fehlerdiagnose
ergibt sich der Vorteil, dass nur eine Auswertung und nur eine Auswerte- und/oder Überwachungseinheit
für sämtliche
Stränge
der elektrischen Maschine benötigt
wird. Das Verfahren zur Überwachung
lässt sich
demnach aufwandsarm implementieren.
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Soll
eine elektrische Maschine als elektrischer Fahrantrieb, beispielsweise
als Antrieb für
ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug eingesetzt werden, so ist es wünschenswert,
dass die elektrische Maschine über
einen weiten Drehzahlbereich betrieben werden kann. Bei einer elektrischen
Maschine mit segmentiertem Stator gem. 1, bei der jedem Zahn eines Stators eine
eigene Leistungselektronikeinheit zugeordnet ist, kann eine Anpassung
bei einem Betrieb über
einen weiten Drehzahlbereich durch eine Umschaltung der Polpaarzahl
und/oder der Strangzahl erfolgen.
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Dies
ergibt sich daraus, dass jeder Zahn eine eigene Wicklung trägt und jedem
Zahn bzw. jeder Wicklung eine eigene Leistungselektronikeinheit
mit eigenem Umrichterbrückenzweig
zugeordnet ist, sodass jeder Zahn bzw. jede Zahnwicklung eigene Steuersignale
von einer Steuereinheit, beispielsweise einem Motorsteuergerät, empfangen
kann. Dies ist auch für
mehrsträngige
elektrische Maschinen mit einer jedem Zahn zugeordneten Leistungselektronikeinheit
bzw. -baugruppe der Fall. Vorzugsweise ist eine Leistungselektronikeinheit
direkt an bzw. auf jedem Zahn angeordnet.
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Die
mögliche
Polpaarzahl einer elektrischen Maschine lässt sich mittels einer Primfaktorzerlegung der
Statorzahnanzahl ermitteln. Beispielhaft sei hier eine elektrische
Maschine mit 24 Zähnen
betrachtet. Eine Primfaktorzerlegung der Zahnanzahl ergibt:
24
= 3·2·2·2·1. Somit
lassen sich bei einer elektrischen Maschine mit 24 Zähnen:
acht
Polpaare mit einem Zahn pro Pol bei drei Strängen,
- – vier Polpaare
mit zwei Zähnen
pro Pol bei drei Strängen,
- – zwei
Polpaare mit vier Zähnen
pro Pol bei drei Strängen
und
- – ein
Polpaar mit acht Zähnen
pro Pol bei drei Strängen realisieren.
Die Realisierung erfolgt indem jeder Zahn mit dem der jeweiligen
Polpaarzahl entsprechenden Pulsmuster durch die ihm zugeordnete
Leistungselektronikeinheit angesteuert wird. Die möglichen
Polpaarzahlen sind bevorzugterweise durch Primfaktorzerlegung der Zahnanzahl
vor Betrieb der elektrischen Maschine ermittelt und in einer Steuereinheit
hinterlegt worden.
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Zum
Aufbau eines Drehfeldes können
drei um 120 elektrische Grad versetzte Wicklungen (so genanntes
dreisträngige
System) oder zwei um 90 elektrische Grad versetzte Wicklungen (so
genanntes zweisträngiges
System) verwendet werden, sehe 6.
In der 6 ist schematisch
die Bildung eines Drehfeldes durch ein dreisträngiges System und alternativ
durch ein zweisträngiges
System dargestellt, wobei das dreisträngige System RST durch n·drei Zähne R, S,
T und das zweisträngige
System αβ durch m·zwei Zähne A, B·zwei Zähne -A,
-B gegeben ist, wobei m und n frei wählbare Multiplikationsfaktoren
sind und die Gesamtzahnanzahl des Stators der elektrischen Maschine
ergeben.
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Während des
Betriebs der elektrischen Maschine kann nun durch entsprechende
Ansteuerung der Wicklungen bzw. der Zähne durch die diesen jeweils
zugeordneten Leistungselektronikeinheiten von dem Betrieb als dreisträngiges System
auf den Betrieb als zweisträngiges
System und vice versa umgeschaltet werden.
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Selbstverständlich können auch
Umschaltungen auf den Betrieb als p-strängiges System und zurück, wobei
p eine beliebige ganze Zahl größer 3 ist,
entsprechend realisiert werden.
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Zusätzlich zur
Umschaltung auf den Betrieb als ein „anderssträngiges" System kann gleichzeitig oder in einem
weiteren Verfahrensschritt die Polpaarzahl wie oben beschrieben geändert werden.
Bei einem zweisträngigen
System lassen sich bei einer elektrischen Maschine mit z.B. 24 Zähnen:
- – sechs
Polpaare mit zwei Zähnen
pro Pol bei zwei Strängen,
- – vier
Polpaare mit vier Zähnen
pro Pol bei zwei Strängen,
- – zwei
Polpaare mit sechs Zähnen
pro Pol bei zwei Strängen
und
- – ein
Polpaar mit zwölf
Zähnen
pro Pol bei zwei Strängen
realisieren.
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Die
Polpaarzahl und/oder die Strangzahl der elektrischen Maschine lassen
sich also vorteilhafterweise ohne zusätzliche Schaltelemente, d.
h. aufwands- und bauteilarm, während
des Betriebs der Maschine dadurch umschalten, dass jeder Zahn bzw. jeder
Einzelzahnwicklung durch die dieser zugeordnete Leistungselektronikeinheit
mit einem der jeweiligen Polpaarzahl bzw. der jeweiligen Strangzahl
entsprechenden Pulsmuster angesteuert wird. Die Ansteuerung kann,
wenn vorteilhaft, in mehreren Stufen (z.B. 1. Stufe: Umschaltung
der Strangzahl, 2. Stufe: Umschaltung der Polpaarzahl oder vice
versa) erfolgen. Durch die umschaltbaren Polpaarzahlen und/oder
durch die umschaltbaren Strangzahlen ergeben sich vorteilhafterweise
zusätzliche
Freiheitsgrade bei der Auslegung der elektrischen Maschine.
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Zusätzlich zu
dem oben beschriebenen Verfahren zur Umschaltung der Polpaarzahl
und/oder der Strangzahl kann eine Überwachung des Sternpunktpotentials
zur Fehlererkennung erfolgen, welche in Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung der 2 bis 5 beschrieben worden ist.
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7 zeigt ein Blockschaltbild
eines umrichtergespeisten Stators mit 2n Wicklungen einer elektrischen
Maschine, bei welchem der Stator in zwei Teilsysteme 9.1 und 9.2 mit
je einem Sternpunkt 6.1 und 6.2 aufgeteilt ist.
Selbstverständlich kann
auch eine Aufteilung in mehr als zwei Teilsysteme erfolgen. Ist
die Anzahl der Zähne
mit je einer Wicklung und einer eigenen Leistungselektronikeinheit
durch zwei teilbar, so kann die Hälfte der Wicklungen, insbesondere
die Wicklungen 4.1, 4.3, ..., 4.2n-1 der
Zähne mit
ungerader Zahl (1, 3, 5, ..., 2n-1),
denen je eine Leistungselektronikeinheit bzw. ein Umrichterbrückenzweig 7.1, 7.3,
..., 7.2n-1 zugeordnet ist, an einen ersten Sternpunkt 6.1 angeschlossen
werden und somit ein erstes Teilsystem 9.1 bilden. Die
zweite Hälfte
der Wicklungen, insbesondere die Wicklungen 4.2, 4.4,
..., 4.2n der Zähne
mit gerader Zahl (2, 4, 6, ..., 2n),
denen je eine Leistungselektronikeinheit bzw. ein Umrichterbrückenzweig 7.2, 7.4,
..., 7.2n zugeordnet ist, kann dementsprechend an einen
zweiten Sternpunkt 6.2 angeschlossen werden und somit ein zweites
Teilsystem 9.2 bilden. Bevorzugterweise sind die Leistungselektronikeinheiten 7.1 bis 7.2n direkt auf
bzw. an den jeweiligen Statorsegmenten bzw. Zähnen angeordnet. Die AC1 bis
AC2n entsprechen den in die Wicklungen eingespeisten Wechselströmen.
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Bei
einer durch drei teilbaren Anzahl von Zähnen können die Wicklungen entsprechend
mit drei Sternpunkten verschaltet werden, indem es
- – einen
ersten Sternpunkt für
die Zähne 1, 4, 7, etc.
- – einen
zweiten Sternpunkt für
die Zähne 2, 5, 8, etc.
und
- – einer
dritten Sternpunkt für
die Zähne 3, 6, 9, etc.
gibt.
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Allgemein
lässt sich
sagen, dass eine erste Anzahl von Wicklungen an einen ersten Sternpunkt und
eine zweite Anzahl von Wicklungen an einen zweiten Sternpunkt angeschlossen
werden kann. Bevorzugterweise ist die erste Anzahl von Wicklungen gleich
der zweiten Anzahl von Wicklungen. Wie bereits oben angedeutet,
ist eine Aufteilung der Wicklungen auf mehr als Teilsysteme ohne
weiteres möglich.
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Durch
die Aufteilung entstehen zwei bzw. drei oder mehr voneinander unabhängige Stator-Teilsysteme,
die vorteilhafterweise einen Betrieb der elektrischen Maschine mit
reduzierter Leistung auch dann gewährleisten, wenn eines dieser
Teilsysteme ausfällt
bzw. ausgefallen ist. Ist ein elektrischer Antriebsmotor z.B. eines
Brennstoffzellenfahrzeug oder eines Hybridfahrzeuges wie oben beschrieben
ausgeführt,
nämlich
dergestalt, dass der Stator in mehrere voneinander unabhängige Teilsysteme
aufgeteilt ist, so ist bei einem Fehlerfall zumindest noch eine Weiterfahrt
mit reduzierter Leistung möglich.
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Der
erste und der zweite Sternpunkt 6.1, 6.2 und gegebenenfalls
weitere Sternpunkte sind bevorzugterweise elektrisch miteinander
verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise über einen steuerbaren Schalter 10,
insbesondere über
einen steuerbaren Leistungshalbleiter erfolgen (z. B. mittels eines so
genannten TRIAC – Triode
Alternating Current Switch). Im Fehlerfall wird die Verbindung zwischen dem
ersten und dem zweiten bzw. die Verbindung zu dem (den) fehlerhaften
Stator-Teilsystem(en)
mittels eines entsprechenden Steuersignals an den (die) steuerbaren
Schalter 10 getrennt. Durch die Aufteilung des Stators
im mehrere Teilsysteme, deren Sternpunkte auftrennbar miteinander
verbunden sind, ergibt sich vorteilhafterweise ein mit Redundanz aufgebautes
Gesamt-Statorsystem und somit eine erhöhte Betriebssicherheit.
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Bei
einem Stator, der entsprechend der obigen Beschreibung in mehrere
Teilsysteme aufgeteilt ist, können
selbstverständlich
das in Bezug auf die 2 bis 5 beschriebene Verfahren
zur Fehlerdiagnose mittels Überwachung
der Sternpunktpotentiale an den Sternpunkten (6.1, 6.2 etc.)
und das in Bezug auf die 6 beschriebene
Verfahren zur Umschaltung der Pol paarzahl und/oder der Strangzahl
Verfahren eingesetzt werden.
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Ist
jedem Statorzahn eine eigene Leistungselektronikeinheit zugeordnet,
die bevorzugterweise auf bzw. an dem jeweiligen Zahn angeordnet
ist, so steigt mit der Anzahl der Leistungselektronikeinheiten die
Anzahl der passiven Bauelemente (z.B. der Zwischenkreiskondensatoren)
in der Gesamtanordnung gegenüber
einem konventionell aufgebauten elektromotorischen Antrieb mit einer
einzigen Leistungselektronikeinheit. Bei einem konventionell aufgebauten
elektromotorischen Antrieb mit einer elektrischen Maschine weist
die eine Leistungselektronikeinheit typischerweise ein spezielles
Bauelement auf, welches darauf gerichtet ist, parasitäre Streukapazitäten der
Motorwicklungen zu reduzieren.
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Als
spezielles Bauelement wird üblicherweise
ein so genannter Y-Kondensator eingesetzt. In der 8 ist ein Teil einer Leistungselektronikeinheit
mit einem Brückenzweig 7 mit
nicht näher
bezeichneten Schaltelementen und einem im nicht näher bezeichneten
Zwischenkreis typischerweise angeordneten Zwischenkreiskondensator
CZK dargestellt. Zwischen den Schaltelementen des Brückenzweiges 7 ist
eine Wicklung 4 angeschlossen. Die Wicklung 4 weist
eine parasitäre
Streukapazität
Cpar gegen Masse auf. Bei einer Anwendung im Automobilbereich wird
die Masse 11 üblicherweise
durch das Gehäuse
der elektrischen Maschine (kurz: Motorgehäuse) gebildet, welches typischerweise
mit dem Fahrzeugchassis verbunden ist. Der Y-Kondensator CY ist derart angeordnet,
dass er den Zwischenkreis bzw. eine diesem zugeordnete, nicht dargestellte Gleichspannungsquelle
mit Masse 11, insbesondere dem Motorgehäuse, verbindet. Der Y-Kondensator CY
schließt
damit einen Strompfad für
die parasitäre Streukapazität Cpar der
Wicklung 4 gegen Masse 11.
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Ist
jedem Zahn eine eigene Leistungselektronikeinheit zugeordnet, so
würde dies
bedeuten, das auch jedem Zahn ein Y-Kondensator zugeordnet sein müsste. Der
Aufwand an passiven Bauelementen würde also steigen.
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Ist
bei einer segmentiert aufgebauten elektrischen Maschine jeder Zahn
einzeln gewickelt, zu kann an Stelle eines Y-Kondensators an jedem Zahn eine Schirmwicklung
vorgesehen sein. Schirmwicklungen sind bereits aus dem Transformatorbau
bekannt. 9 zeigt eine
Draufsicht auf ein Statorsegment 1 mit einem Jochsegment 2 und
einem Zahn bzw. Zahnbereich 3. Auf dem Zahn 3 ist
eine Wicklung 4 angebracht. Zwischen Zahn 3 und
Wicklung 4 kann nun eine Schirmwicklung 12 vorgesehen
sein. Die Schirmwicklung 12 ist an den ersten, vorzugsweise
positiven Pol (+Ud) und den zweiten, vorzugsweise negativen Pol
(–Ud),
der nicht dargestellten Gleichspannungsquelle bzw. des Zwischenkreises angeschlossen.
Die Schirmwicklung 12 ist vorzugsweise ringförmig und
in ihrer Umfangsrichtung nicht geschlossen, da sie ansonsten einen
Kurzschlussring für
die Wicklung 4 darstellen würde.
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Die
Schirmwicklung 12 ersetzt vorteilhafterweise den Y-Kondensator und übernimmt
dessen Funktion. Die Schirmwicklung 12 verkleinert die
parasitäre
Kapazität
Cpar von Wicklung 4 zu Masse bzw. Gehäuse/Karosserie 11 und
bildet selbst eine Kapazität
gegen den Zahn 3. Durch die Anordnung der Schirmwicklung 12 können vorteilhafterweise
Ausgleichströme über die
Karosserie vermieden werden. Die Schirmwicklung zeichnet sich weiterhin
dadurch aus, dass sie einfach auf dem jeweiligen Zahn 3 angebracht
werden kann.
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Bei
einer elektrischen Maschine, deren Zähne wie oben beschrieben mit
Schirmwicklungen versehen sind, kann selbstverständlich das in Bezug auf die 2 bis 5 beschriebene Verfahren zur Fehlerdetektion
durch Überwachung
des Sternpunktpotentials und das ebenfalls beschriebene Verfahren
zum Umschalten der Polpaarzahl und/oder der Strangzahl eingesetzt
werden. Weiterhin ist bei einer elektrischen Maschine, auf deren
Zähnen
Schirmwicklungen angebracht sind, eine Aufteilung in Teilsysteme, wie
in Bezug auf 7 dargestellt,
möglich.
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Eine
elektrische Maschine mit längerer
Bauform kann dadurch realisiert werden, dass mehrere kürzere elektrische
Maschinen bzw. deren Statorringe, auch Teilmaschinen genannt, in
axialer Richtung hintereinander gestapelt sind. 10 zeigt hierzu eine Seitenansicht einer
elektrischen Maschine längerer
Bauform, die aus mehreren einzelnen elektrischen Maschine mit segmentierten
Statoren bzw. segmentierten Statorringen 13 aufgebaut ist.
Beispielhaft sind drei Teilmaschinen 13 in Richtung der Motorachse 14 hintereinander
angeordnet. Die Statoren der Teilmaschinen 13 sind jeweils
aus einzelnen Statorsegmenten 1 aufgebaut, denen jeweils eine
Leistungselektronikeinheit 5 zugeordnet ist. Die Leistungselektronikeinheiten 5 sind
vorzugsweise direkt an bzw. auf den Statorsegmenten 1 angebracht. Weiterhin
weisen die Statorsegmente 1 vorzugsweise je einer Schirmwicklung
zur Verminderung von parasitären
Streukapazitäten
auf.
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Auf
diese Weise sind elektrische Maschinen mit variabler Länge realisierbar.
Mit ein und denselben Segmenttypen können vorteilhafterweise unterschiedlichste
Bauformen und Maschinen unterschiedlichster Leistungen realisiert
werden. Die Leistung der elektrischen Maschine kann also durch axiale
Schichtung von Teilmaschinen bzw. Statorringen skaliert werden.
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Selbstverständlich können auch
bei der aus mehreren Teilmaschinen zusammengesetzten elektrischen
Maschine das Verfahren zur Fehlererkennung durch Überwachung
des Sternpunktpotentials und das Verfahren zur Umschaltung der Polpaarzahl und/oder
der Strangzahl eingesetzt werden. Ebenfalls kann die längere Maschine
bzw. können
deren Teilmaschinen durch Bildung mehrerer Sternpunkte in Teilsysteme
aufgeteilt werden.
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Die
beschriebene Fehlererkennung mittels Überwachung des Sternpunktpotentials,
das beschriebene Verfahren zur Umschaltung der Polpaarzahl und/oder
der Strangzahl, die beschriebene Aufteilung des Stators in mehrere
Teilsysteme mit eigenen Sternpunkten, die dargestellte Reduzierung
von parasitären
Streukapazitäten
mittels Schirmkondensatoren und der Bau elektrischer Maschine mit
skalierbaren Leistungen sind insbesondere wegen des segmentierten
Aufbaus des Stators der elektrischen Maschine und der Zuordnung
einer Leistungselektronikeinheit zu jedem Statorsegment möglich. Der
segmentierte Aufbau des Stators und die Zuordnung einer Leistungselektronikeinheit
zu jedem Statorsegment führen
somit zu sowohl funktionellen als auch aufbautechnischen Vorteilen,
wie sie insbesondere für
eine Anwendung einer elektrischen Maschine als Antriebseinheit in
einem Verkehrsmittel, wie beispielsweise einem Hybrid- oder Elektrofahrzeug,
relevant sind.