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Die
Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Initialisierung dieser
Einrichtung.
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Eine
derartige Einrichtung ist aus dem Artikel "Elektronik in voller Fahrt" (HIGHTECH-REPORT 1/2002,
Internet-Adresse "http//www.daimlercrysler.com/reserch/htr20
02/pdf_g/elektronik_4_g.pdf") bekannt;
diese Schrift wird im weiteren mit D1 bezeichnet.
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Diese
Schrift offenbart ein Kommunikationssystem "FlexRay", welches redundant konfiguriert werden
und in unterschiedlichen Topologien, einer Sternstruktur oder einer
Datenbus-Struktur, ausgebildet sein kann, was bedeutet, daß auch nach
Ausfall von einzelnen Komponenten ein zuverlässiger Weiterbetrieb des verbleibenden
Kommunikationssystems ermöglicht
ist.
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Sowohl
in der (dort in der D1 so genannten) Stern- als auch in der Datenbus-Struktur
gibt es ein aktives System (aktiver Stern bzw. Bus), welches einen
Kommunikationscontroller des Systems mit allen anzuschließenden Knoten
des Systems in der Art Stern- oder einer Datenbuskopplung über elektrische Leitungen
miteinander verbindet.
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In
beiden Ausführungsformen
ist neben dem aktiven System ein redundantes System vorgesehen,
welches Verbindungen zwischen Knoten und Kommunikationscontroller
realisiert, die ganz unabhängig
von den Verbindungen des jeweiligen aktiven Systems sind. Auf diese
Weise ist eine vollständige Unabhängigkeit
eines aktiven vom redundanten System gewährleistet.
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Der
Nachteil dieser Anordnung besteht jedoch in dem hohen Aufwand für die vollständig separate
Ausführung:
für jeden
Knoten bzw. das Kommunikationssystem ist im redundanten System eine
eigene, vom aktiven System unabhängige
Verbindung vorgesehen.
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Bei
diesem sehr allgemeinen Prinzip kann eine beliebige Anzahl von Kommunikationsverbindungen
des jeweils aktiven Systems ausfallen, worauf das entsprechende
redundante System dann wirksam wird.
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Zur
Begrenzung des Aufwandes geht man bei redundanten Systemen in ihrer üblichen
Auslegung davon aus, einen Fehler, d. h. den Ausfall von einer Kommunikationseinrichtung,
zuzulassen: Dies wird als Einfach-Redundanz bezeichnet.
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Aus
der
EP 0 486 818 B1 (im
weiteren mit D2 bezeichnet) ist eine Anordnung von vier gleichen
Modulen, die z. B. für
die Bremsdruckregelung einzelner Räder oder Radgruppen eines Fahrzeugs
zuständig sind,
bekannt, die über
einen Datenbus miteinander und mit einem zentralen Steuergerät verbunden
sind. Nach Einschalten der Zündung
des Fahrzeugs wird den Modulen ihre jeweilige Adresse mitgeteilt;
hierzu werden die Module im zeitlichen Hintereinander einzeln mit
Spannung versorgt, und die Adresse des jeweils spannungsversorgten
Moduls wird zur gleichen Zeit in seiner Aktivierung durch die Versorgungsspannung
auf den Datenbus gegeben. Nach erfolgter Adress-Zuteilung zu allen
vier Modulen findet der normale Datenaustausch zwischen dem zentralen Steuergerät und den
einzelnen Modulen über
den Datenbus statt.
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Da
eine Adress-Zuteilung auch für
gleichartige Module eines redundanten Datenbusses von Bedeutung
sind, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den apparativen
Aufwand für
die eingangs genannte Einrichtung unter Zugrundelegung einer Einfach-Redundanz
zu reduzieren, wobei die Möglichkeit
einer Adress-Zuweisung zu einzelnen Modulen bei Ihrer Initialisierung
vorzusehen ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst;
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß zu
ihrer Realisierung neben den für
alle Redundanzlösungen erforderli chen
Schaltmaßnahmen
lediglich, wie unten erläutert,
ein weiteres CAN-Datenbus-Segment vorzusehen ist; dies stellt überhaupt
die denkbar geringste Zahl von Zusatzelementen einer Einfach-Redundanz
dar.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung ermöglicht eine
automatische Konfiguration von CAN-Netzwerken, sie ermöglicht so
eine Zuordnung von Einbauort und zugehöriger Funktion zu einem Gerät im Rahmen
einer Taufe. Mit der Möglichkeit,
gleichartige Geräte
in ihrem Fertigungszustand zu verbauen und zu taufen, macht sie
die Herstellung spezieller, vom Einbauort abhängiger Varianten überflüssig, das
heißt sie
vereinfacht die Lagerhaltung und vermeidet Infrastrukturkosten zur
Herstellung von Gerätevarianten.
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Mit
der Taufe eines Gerätes
wird auch ein fehlerhafter Einbau vermieden; zum Beispiel würde ein
fehlerhaft verkabelter Fahrdynamik-Regler eine kritische Fahrsituation
möglicherweise
verschlimmern anstatt sie zu verbessern, was durch eine einbauspezifische
Gerätetaufe
verhindert wird. Schließlich
ist auch eine nachträgliche
Erweiterung des installierten CAN-Datenbusses unter Einbeziehung weiterer
Steuergeräte
möglich,
indem diese weiteren Geräte
bei ihrer Initialisierung zusätzlich
getauft werden.
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Eine
andere Weiterbildung der Erfindung gewährleistet, daß der redundante
Datenbus stets an seinen Enden abgeschlossen ist (Abschlußwiderstand
gleich Wellenwider stand) und daß so
Reflexionen ausgeschlossen werden, welche die Datenübertragung
beeinträchtigen
würden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den
Zeichnungen schematisch dargestellt ist, näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Den erfindungsgemäßen redundanten CAN-Datenbus-Ring
in seiner Grundstellung;
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2 den CAN-Datenbus-Ring
nach 1 in einem ersten
Betriebsfall, bei der ein aktiver Datenbus zwischen einem Zentralgerät und einem
Steuergerät
gebildet ist;
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3 den CAN-Datenbus-Ring
nach 2 mit der Erweiterung
des aktiven Datenbusses zur Einbeziehung eines zweiten Steuergerätes;
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4 den CAN-Datenbus-Ring
nach 3 mit der Einbeziehung
eines dritten Steuergerätes
zur vollständigen
Erweiterung des aktiven Datenbusses für den ersten Betriebsfall;
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5 den CAN-Datenbus-Ring
nach 4 in einem ersten
Fehlerfall, beim Ausfall eines ersten Datenbus-Segmentes und der
Bildung eines den aktiven Datenbus ersetzenden Redundanz-Datenbusses;
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6 den CAN-Datenbus-Ring
nach 4 in einem zweiten
Fehlerfall, beim Ausfall eines zweiten Datenbus-Segmentes und der
Bildung eines ausfallspezifischen, den aktiven Datenbus ersetzenden Redundanz-Datenbusses;
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7 den CAN-Datenbus-Ring
nach 4 in einem dritten
Fehlerfall, beim Ausfall eines dritten Datenbus-Segmentes und der
Bildung des ausfallspezifischen Redundanz-Datenbusses;
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8 den CAN-Datenbus-Ring
in einem zweiten Betriebsfall mit vollständig erweitertem aktiven Datenbus;
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9 den CAN-Datenbus-Ring
in einem dritten Betriebsfall mit vollständig erweitertem aktiven Datenbus;
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10 den CAN-Datenbus-Ring
in einem vierten Betriebsfall mit vollständig erweitertem aktiven Datenbus;
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11 den Aufbau von Schaltmitteln
für die Ankopplung
von Datenbus-Segmenten zur Erweiterung des aktiven Datenbusses;
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12 den CAN-Datenbus-Ring
in der Minimalkonfiguration mit nur einem Zentral- und einem Steuergerät in einem
Betriebsfall.
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1 zeigt die Grundstellung
des redundanten CAN-Datenbusses, der ein erstes Steuergerät (1),
ein zweites Steuergerät
(2) und ein drittes Steuergerät (3) mit einem Zentralgerät (4)
verbindet, welches die Geräte
(1, 2, 3) steuert. Die Anzahl von drei Steuergeräten ist
beispielhaft gewählt.
Die Anzahl von Steuergeräten
kann beliebig groß sein,
wobei mindestens ein Steuergerät
vorhanden ist. Auch ist es möglich,
daß das
zentrale Gerät
(4) keine Vorrangstellung gegenüber den Steuergeräten (1, 2, 3) einnimmt,
sondern zu diesen gleichrangig ausgebildet ist. Ein solches gleichrangiges
Zentralgerät
(4) wird als gemeinsame Aufgabe dann lediglich den unten
erläuterten
Datenbus-Aufbau durchführen,
weil, verallgemeinert gesehen, diese Aufgabe überhaupt eben von einem der
Geräte übernommen
werden muß;
im Falle der Gleichrangigkeit sind die Steuergeräte dem Zentralgerät also in
dieser losen Weise zugeordnet.
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Das
Zentralgerät
(4) ist, wenn es eine Vorrangstellung einnimmt, zur Vorgabe
von Daten und Funktionen an die Steuergeräte (1, 2, 3)
für eine
bestimmte Funktion ausgebildet; die Steuergeräte selbst können dabei unterschiedlich
oder gleichartig ausgebildet sein.
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Bei
elektronisch geregelten Bremsanlagen gibt es Lösun gen, bei denen ein die Bremswerte
vorgebendes EBS-Zentralmodul gleichartig ausgebildete Bremsdruckmodulatoren
ansteuert, wobei diese Modulatoren z. B. als Radmodulatoren für die Bremse
eines Rades oder als Achsmodulatoren für die Bremsen der Räder einer
Fahrzeugachse ausgebildet sein können.
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Für das Ausführungsbeispiel
wird davon ausgegangen, daß das
erste Steuergerät
(1) als Radmodulator-Steuerung für die Vorderachse "links", das zweite Steuergerät (2)
als Radmodulator-Steuerung für
die Vorderachse "rechts" und das dritte Steuergerät (3)
als Achsmodulator-Steuerung für
die Räder der
Hinterachse ausgebildet ist. Die Steuergeräte (1, 2, 3)
sind im Fahrzeug jeweils an einem dieser Zuordnung entsprechenden
Einbauort angeordnet und mit der entsprechenden Sensorik und Aktuatorik
verkabelt. Da sie jedoch baugleich ausgeführt sind, ist ihnen ihre eigene,
von ihrem Einbauort abhängige, Funktion
zunächst
nicht bekannt. Den Steuergeräten ist
also mitzuteilen, welche Funktionen sie im Fahrzeug ausführen, was
im folgenden mit dem Begriff "Taufen" beschrieben wird;
die in der D2 genannte Adress-Zuteilung stellt eine Ausführungsform
eines derartigen Taufvorganges dar.
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Grundsätzlich ist
es vorstellbar, ein Taufen von Steuergeräten nach der Montage eines
Fahrzeugs am Bandende vorzunehmen; hierdurch würde jedoch z. B. ein Austausch
von Steuergeräten
im Feld erheblich erschwert, und die Forderung nach einem universellen
Einsatz macht ein Bandende-Taufen sehr unflexibel. Aus diesem Grund
wird das Taufen von Steuergeräten
erfindungsgemäß durch
Datenbus-Botschaften abgewickelt, was zu irgendeiner Zeit an irgendeinem
Ort erfolgen kann.
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Die
Geräte
(1, 2, 3, 4) sind intern gleichartig aufgebaut:
Sie verfügen über jeweils
einen Mikroprozessor (5), der mit der entsprechenden Peripherie (nicht
dargestellt) und einem CAN-Interface (6) zur Steuerung
einer CAN-Doppelleitung (7) entsprechend dem DIN/ISO-Standard
11898 ("Road vehicles – Interchange
of digital information – Contoller
Area Network (CAN) for high speed communication") ausgerüstet ist. Eine CAN-Doppelleitung (7)
besteht, wie in 11b gezeigt,
aus zwei Differenzsignal-Leitungen CANH und
CANL, die durch das CAN-Interface (6)
aus dem rezessiven (CAN-Ruhezustand) in den dominanten Zustand (logisch "0" zur CAN-Arbitrierung) versetzt werden können. Die
Geräte
(1, 2, 3, 4) verfügen weiter über Schaltmittel
in Form je eines als Doppelschalter ausgeführten Schalters SL (16, 26, 36, 46)
zur Kopplung eines im linksdrehenden Sinn angeschlossenen, und je
eines als Doppelschalter ausgeführten
Schalters SR (15, 25, 35, 45)
zur Kopplung eines im rechtsdrehenden Sinn angeschlossenen CAN-Datenbus-Segmentes,
wie dies unten erläutert
ist.
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Die
Schalter SL (16, 26, 36, 46)
und SR (15, 25, 35, 45)
haben jeweils zwei Stellungen, eine Abschlußstellung und eine Koppelstellung,
wobei in der Grundstellung des CAN-Datenbus-Rings nach 1 sich die Schal ter SL in ihrer Abschlußstellung und die Schalter
SR sich in ihrer Koppelstellung befinden.
In der Abschlußstellung
findet eine Datenbus-Terminierung über den Abschlußwiderstand
(8) statt, wie er entsprechend dem DIN/ISO-Standard 11898
für die Datenbus-Endmodule
eines CAN-Datenbusses vorgeschrieben ist.
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Die
Wirkungsweise der Schaltmittel ist in 11 am
Beispiel der Schalter SR (15) und
SL (16) des Steuergerätes (1)
nach 1 dargestellt,
wobei in 11a die vereinfachte
Schalterdarstellung entsprechend
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1 und in 11b die detaillierte Verschaltung mit
beiden Leitungen CANH und CANL der CAN-Doppelleitung
(7) gezeigt ist.
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Die
Darstellungen zeigen, daß ein
geschlossener Doppelschalter SR (15)
nach 11a, der die Verbindung
der Doppelleitung CAN (7) mit dem im rechtsdrehenden Sinn
angekoppelten Datenbus-Anschluß CAN 1 herstellt,
nach 11b bedeutet, daß die Leitung
CANH mit der Leitung CANH 1 des
Datenbus-Anschlusses CAN 1 und die Leitung CANL mit der
Leitung CANL 1 des Datenbus-Anschlusses
CAN 1 verbunden ist.
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Der
Schalter SL (16) befindet sich
in der Abschlußstellung,
wodurch keine Verbindung zu dem im linksdrehenden Sinn angekoppelten
Datenbus-Anschluß CAN 2 besteht;
wie aus 11b ersichtlich, sind
die entsprechenden Leitungen CANH 2 und CANL 2 nicht angeschlossen, und statt
dessen sind die Datenbus-Leitungen CANH und
CANL (7) über den Doppelschalter SL (16) und den Abschlußwiderstand
(8) miteinander verbunden; entsprechend dem DIN/ISO-Standard
11898 in diesem Ausführungsbeispiel
beträgt
der Abschlußwiderstand
(8) 120 Ω.
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Vorzugsweise
gibt es, wie in 1 gezeigt, für die Schalter
SL und SR eine Grundstellung
im Fertigungszustand eines Gerätes
(1, 2, 3, 4): Die Schalter SL (16, 26, 36, 46)
befinden sich in der Abschluß- und
die Schalter SR (15, 25, 35, 45)
befinden sich in der Koppelstellung; bei einer Ausführung in
Form von mechanischen Schaltern können die Schaltkontakte z.
B. entsprechend federbelastet ausgeführt sein (Hinweis: Alternativ
kann die Schalter-Grundstellung auch so definiert werden, daß die Schalter
SR in die Abschluß- und die Schalter SL in die Koppelstellung voreingestellt sind,
oder es kann auch auf eine Grundstellung der Schalter überhaupt
verzichtet werden).
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Die
Schaltmittel S
L (
16,
26,
36,
46)
und S
R (
15,
25,
35,
45)
können
auch als elektronische Schaltmittel ausgeführt sein, bei einer Konfiguration von
einem Zentralgerät
und zwei Steuergeräten
kann hierfür
z. B. ein elektronischer "T-Treiber" entsprechend der
DE 44 29 953 A1 eingesetzt
werden.
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In
der Grundstellung nach 1 sind
also die Geräte
(1, 2, 3, 4) nicht miteinander
verbunden, und die CAN-Doppelleitung
(7) jedes Gerätes
ist über die
in dem jeweiligen Gerät
angeordneten Schaltmittel SL (16, 26, 36, 46)
und den CAN-Abschlußwiderstand
(8) abgeschlossen.
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Ausgehend
von der Grundstellung nach 1 wird
unter Nutzung der in den Geräten
(1, 2, 3, 4) vorgesehenen Schaltmittel
SL und SR durch
Zuschaltung von CAN-Datenbus-Segmenten ein aktiver CAN-Datenbus
aufgebaut, der in mehreren Stufen bis zu seinem Endausbau erweitert
wird; im gezeigten Ausführungsbeispiel
mit drei Steuergeräten
(1, 2, 3) sind dies drei Ausbaustufen: 2 zeigt die erste, 3 zeigt die zweite und 4 zeigt die dritte, die Endausbaustufe.
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Zwischen
den Geräten
(1, 2, 3, 4) sind vier CAN-Datenbus-Segmente
vorgesehen, ein erstes CAN-Datenbus-Segment (10, 2) zwischen dem Zentralgerät (4)
und dem ersten Steuergerät
(1), ein zweites CAN-Datenbus-Segment (11, 3) zwischen dem ersten Steuergerät (1)
und dem zweiten Steuergerät
(2), ein drittes CAN-Datenbus-Segment (12, 4) zwischen dem zweiten
Steuergerät
(2) und dem dritten Steuergerät (3) und ein viertes CAN-Datenbus-Segment
(13, 4) zwischen
dem dritten Steuergerät
(3) und dem Zentralgerät
(4).
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Allgemein
gesprochen sind also für
n Geräte (d.
h. für
n-1 Steuergeräte
und das Zentralgerät)
n CAN-Datenbus-Segmente
vorzusehen.
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Die
verschiedenen Schritte zur Durchführung einer Initialisierung
sind in den Erläuterungen
zu 1 bis 4 beschrieben; die Initialisierung
wird beim erstmaligen Einschalten der Spannungsversorgung des Fahrzeugs
nach der Montage (Zündung "Ein") durchgeführt.
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Zur
Initialisierung eines CAN-Datenbusses zwischen dem Zentralgerät (4)
und den Steuergeräten
(1, 2, 3) wird, ausgehend vom Grundzustand nach 1, entsprechend 2 in einem ersten Schritt
das an das Zentralgerät
(4) angrenzende, zum ersten Steuergerät (1) führende,
CAN-Datenbus-Segment (10) unter Nutzung der im Zentralgerät (4)
und der im Steuergerät
(10) vorgesehenen Schaltmittel (45, 46, 15, 16)
zugeschaltet, so daß ein aktiver
Datenbus (9) zwischen dem Zentralgerät (4) und dem ersten
Steuergerät
(1) gebildet wird, bei dem das neu zugeschaltete Steuergerät (1)
ein Datenbus-Endgerät
bildet und abgeschlossen ist; hierzu muß die Stellung des Schalters
SL (16) nicht verändert werden,
da er sich bereits in Abschlußstellung befindet.
Schalter SR (15) muß ebenfalls
nicht verändert
werden, jedoch muß Schalter
SL (46) aus seiner Abschlußstellung
in 1 in die Koppelstellung
nach 2 und Schalter
SR (45) aus seiner Koppelstellung nach 1 in seine Abschlußstellung
nach 2 versetzt werden,
damit das Zentralgerät
(4) ebenfalls als Datenbus-Endgerät ausgebildet ist.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß der
erste Inbetriebnahme-Schritt eingespart werden kann, wenn das erste
CAN-Datenbus-Segment (10) nicht wie in 1 dargestellt, am Zentralgerät (4)
physikalisch an den Schal ter SR (46),
sondern an den sich bereits im Koppelzustand befindlichen Schalter
SL (45) angeschlossen ist. Diese
Verkabelungsänderung
entspricht einer Umdefinition der Grundstellung nach 1, und mit ihr ist dann
bereits in der Grundstellung ein oben beschriebener aktiver Datenbus
(9) vom Zentralgerät
(4) zum ersten Steuergerät (1) voreingestellt.
Die weiteren Schritte sind dann für beide Varianten gleich; aus
Gründen
der Systematik wird im Folgenden weiter davon ausgegangen, daß, ausgehend
von der Grundstellung nach 1,
im erläuterten
ersten Schritt der aktive Datenbus (9) vom Zentralgerät (4)
zum Steuergerät
(1) entsprechend 2 gebildet
ist.
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Unter
Nutzung des im ersten Schritt gebildeten aktiven CAN-Datenbusses
(9) wird in einem zweiten Schritt das angeschlossene Steuergerät (1)
getauft; hierzu wird vom Zentralgerät (4) eine entsprechende
Taufbotschaft an das Steuergerät
(1) geschickt, die alle erforderlichen Informationen über die Funktion
enthält,
die das Steuergerät
(1) auszuführen
hat. Hierzu gehört
zunächst
eine Kennzeichnung über
Einsatzart und Einsatzort; d. h. im Auführungsbeispiel stellt dies
im wesentlichen die Information dar, daß das Steuergerät als Radmodulator-Steuerung
für das
linke Vorderrad zu arbeiten hat. Mit dieser Information ist das
Steuergerät
bei der Ausführung
von EBS-geregelten Bremsvorgängen
nun in der Lage, aus dem Strom der (in erster Linie) vom Zentralgerät (4)
ausgegebenen Botschaften an alle Steuergeräte diejenigen zu extrahieren,
welche für die
Bremsung des linken Vorderrades von Bedeutung sind; nun kann das
Steuergerät
(1) alle Funktionen, die vom ihm im Rahmen der EBS-Regelung
auferlegt sind, selbständig
ausführen
und mit den dem Einbau und der Funktion zugeordneten Botschaften seine
Betriebs- und sonstigen Daten an andere Geräte senden.
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Den
Botschaften, die über
den aktiven Datenbus (9, 2)
zwischen allen Geräten
ausgetauscht werden, liegt eine festgelegte Struktur zu Grunde;
sie besteht zum Beispiel aus einem Identifizierungsteil mit Kennungen
des Sender- und und des Empfänger-Geräts, gefolgt
von einem Datenteil, i. A. als Folge von Datenbytes. Da ein Steuergerät in seinem
Fertigungszustand vor seiner Taufe seine endgültige Adresse noch nicht kennt,
kann z. B. im Fertigungszustand für jedes Steuergerät eine bestimmte, für alle Geräte gleiche
Taufadresse voreingestellt sein, die es ermöglicht ein neu zu taufendes
Gerät über diese
Taufadresse zu adressieren, wobei diese Taufadresse dann im Zuge
der Ausführung
der Taufbotschaft in die der Einsatzart und dem Einsatzort entsprechende
Adresse des Steuergeräts
umgesetzt wird.
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Entsprechend 3 wird in einem dritten Schritt
das an das als Datenbus-Endgerät
ausgebildete Steuergerät
(1) angrenzende, zum Steuergerät (2) führende CAN-Datenbus-Segment
(11) unter Nutzung der im Steuergerät (1) vorgesehenen
Schaltmittel SL (16) zugeschaltet;
damit wird der aktive Datenbus (9) bis zum Steuergerät (2)
dergestalt erweitert, daß das
neu zugeschaltete Steuergerät
(2) nun ein Datenbus-Endgerät bildet. Der Schalter SL (16) wird also aus seiner Abschlußstellung
in 2 in die Koppelstellung
versetzt und der Schalter SR (15),
sowie die Schalter SR (25) und
SL (26) des Steuergerätes (2)
bleiben unverändert.
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In
einem vierten Schritt wird das Steuergerät (2), als neues Datenbus-Endgerät des aktiven CAN-Datenbus
(9) aus dem dritten Schritt, getauft, wie dies oben im
zweiten Schritt grundsätzlich
erläutert
ist: Dem Steuergerät
(2) wird mitgeteilt, daß es die Funktion einer Radmodulator-Steuerung
für das rechte
Rad der Vorderachse auszuführen
hat.
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Es
folgen weitere Schritte zur Erweiterung des aktiven Datenbusses
(9) mit weiteren Steuergeräten, wie dies im dritten Schritt
erläutert
ist, und der Taufe dieser weiteren Steuergeräte entsprechend dem vierten
Schritt; mit der Durchführung
dieser Schritte wird fortgefahren, bis der aktive Datenbus (9) auf
alle vorgesehenen Steuergeräte
erweitert ist, und alle vorgesehenen Steuergeräte getauft sind.
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Beim
Ausführungsbeispiel
mit drei vorgesehenen Steuergeräten
bedeutet dies, daß entsprechend 4 in einem fünften Schritt
letztmalig eine Erweiterung des aktiven Datenbusses um das Steuergerät (3)
erfolgt, was bedeutet, daß im
Vergleich zu 3 der Schalter
SL (26) von seiner Abschlußstellung
in die Koppelstellung versetzt wird (die Schalter SR (35)
und SL (36) bleiben im Vergleich
zur Stellung nach 2 unverändert),
und in einem sechsten und letzten Schritt das Steuergerät (3)
getauft wird, was bedeutet, daß ihm über eine
CAN-Botschaft vom Zentralgerät
(4) mitgeteilt wird, daß ihm die Funktion der Steuerung
eines Achsmodulators für
die Bremsung der beiden Räder
der Hinterachse zukommt.
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Es
sei ergänzt,
daß das
beschriebene Fahrzeug mit zwei Achsen, der Vorder- und der Hinterachse,
auch zu einem späteren
Zeitpunkt mit einer weiteren Achse ausgerüstet werden kann, für die dann
z. B. die Installation eines weiteren Achsmodulators erforderlich
wird. Der bestehende Datenbus läßt sich einfach
durch zwei weitere CAN-Datenbus-Segmente erweitern, um das Steuergerät für den neuen Achsmodulator
mit zu integrieren. Zur Initialisierung des erweiterten aktiven
Datenbusses werden lediglich die beiden neuen CAN-Datenbus-Segmente
hinzugeschaltet, und das neue Achsmodulator-Steuergerät wird getauft.
Hier zeigt sich besonders der Vorteil der Erfindung gegenüber speziell
abgestimmten Netzwerken nach dem Stand der Technik, bei denen überhaupt
keine Flexibilität
zum Anschluß von
weiteren Komponenten besteht.
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Der
aktive Datenbus in seiner Endausbaustufe nach 4 wird durch eine Kette von den drei CAN-Datenbus-Segmenten (10, 11, 12)
gebildet; das für
diesen ersten Betriebsfall nicht in den aktiven CAN-Datenbus (9)
einbezogene CAN-Datenbus-Segment (13) stellt das Redundanz-Datenbus-Segment
für diesen
Betriebsfall dar; allgemein unterscheiden sich die verschiedenen
Betriebs fälle dadurch
voneinander, daß für jeden
Betriebsfall jeweils ein anderes, ganz bestimmtes CAN-Datenbus-Segment
als Redundanz-Datenbus-Segment vorgesehen ist.
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Unter
Einbeziehung des Redundanz-Datenbus-Segmentes (13) nach 4 ist ein an einer Stelle
offener redundanter CAN-Datenbus-Ring aus den CAN-Datenbus-Segmenten
(10, 11, 12, 13) gebildet, an
welchem sowohl das Zentralgerät
(4) als auch die Steuergeräte (1, 2, 3)
angeschlossen sind. Wie unten erläutert, stellt der redundante
CAN-Datenbus-Ring eine besonders ökonomische Ausführungsform
für eine
Einfach-Redundanz dar, da ein zum Redundanz-Datenbus-Segment bestimmtes
Datenbus-Segment aus dem Ring beim Ausfall irgendeines CAN-Datenbus-Segmentes
des aktiven CAN-Datenbusses (9) dessen Funktion übernehmen
kann und so der Zusatzaufwand zur Realisierung der Redundanz vergleichsweise
gering ist (im Vergleich z. B. mit der Stern-Lösung in der eingangs erläuterten
D1).
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Fällt im aktiven
Datenbus (9) ein CAN-Datenbus-Segment aus, so wird dieses
defekte CAN-Datenbus-Segment elektrisch aus dem aktiven Datenbus
(9) herausgeschaltet und statt dessen das Redundanz-Datenbus-Segment
elektrisch zur Kette der verbleibenden CAN-Datenbus-Segmente hinzugeschaltet,
womit ein CAN-Redundanz-Datenbus gebildet wird. Zur Herausschaltung
des defekten CAN-Datenbus-Segmentes und zur Hinzuschaltung des Redundanz-Datenbus-Segmentes
werden die erläuterten
Schaltmittel verwendet.
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Ausgehend
vom ersten Betriebsfall nach 4 ist
in 5 ein erster Fehlerfall
erläutert,
bei dem das erste CAN-Datenbus-Segment (10) als Teil des
aktiven Datenbusses (9) nach 4 ausgefallen ist.
Zur Herausschaltung des defekten Datenbus-Segmentes (10)
in
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5 werden die Schalter SL (46) und SR (15)
von der Koppelstellung nach 4 in
die Abschlußstellung
geschaltet, und zur Hinzuschaltung des Redundanz-Datenbus-Segmentes
(13) werden nach 5 die
Schalter SR (45) und SL (36)
in die Koppelstellung geschaltet. Mit diesen Maßnahmen wird in 5 ein CAN-Redundanz-Datenbus (14)
gebildet, der die Funktion des aktiven CAN-Datenbusses (9)
nach 4 ersetzt.
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In 6 ist für den ersten Betriebsfall nach 4 der CAN-Redundanz-Datenbus
(14) für
den Fall des Ausfalls des zweiten CAN-Datenbus-Segementes (11)
gezeigt. Zum Herausschalten des defekten CAN-Datenbus-Segmentes
(11) werden die Schalter SL (16)
und SR (25) aus ihrer Koppelstellung in 4 in die Abschlußstellung
gebracht; die Schaltmaßnahmen
zur Hinzuschaltung des Redundanz-Datenbus-Segmentes (13)
sind identisch zu den im Zusammenhang mit 5 erläuterten
Maßnahmen.
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Schließlich sind
in 7 die Schaltmaßnahmen
für den
Ausfall des dritten CAN-Datenbus-Segmentes (12) für den aktiven
Datenbus (9) im ersten Betriebsfall von 4 dargestellt: Durch Umschalten der Schalter
SL (26) und SR (35)
in die Abschlußstellung
nach 7 und die oben
erläuterten
Maßnahmen
zur Zuschaltung des Redundanz-Datenbus-Segmentes (13) ergibt
sich der CAN-Redundanz-Datenbus (14) nach 7.
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Neben
dem ersten Betriebsfall nach 4, bei
dem das vierte CAN-Datenbus-Segment (13) das Redundanz-Datenbus-Segment
(13) darstellt, gibt es noch die nachstehend erwähnten zweiten,
dritten und vierten Betriebsfälle,
bei denen jeweils ein anderes CAN-Datenbus-Segment als Redundanz-Datenbus-Segment
dient: Das Redundanz-Datenbus-Segment ist im zweiten Betriebsfall
nach 8 das CAN-Datenbus-Segment
(12), im dritten Betriebsfall nach 9 ist es das CAN-Datenbus-Segment (11) und
im vierten Betriebsfall nach 10 ist
es das CAN-Datenbus-Segment (10); es sei ergänzt, daß in den
Zeichnungen 8 bis 10 auch der jeweilige aktive
Datenbus (9) in seiner Endausbaustufe eingezeichnet ist,
bei der alle Geräte
(1, 2, 3, 4) funktionsfähig am aktiven
Datenbus (9) zu betreiben sind.
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Der
stufenweise Aufbau des aktiven Datenbusses mit der Erweiterung durch
Zuschaltung eines Datenbus-Segmentes an ein jeweiliges Datenbus-Endgerät und die
Taufe von jeweils neu hinzugeschalteten Steuergeräten für den zweiten
bis vierten Betriebsfall entspricht den erläuterten Inbetriebnahme-Schritten
für den
ersten Betriebsfall entsprechend den Erläuterungen zu 2 bis 4.
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Wie
erwähnt
kann die Erweiterung des aktiven Datenbusses (9) an jeweils
einem seiner beiden Datenbus-Endgeräte stattfinden; so kann z.
B. im zweiten Betriebsfall nach 8,
ausgehend von der Grundstellung nach
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1, zunächst das CAN-Datenbus-Segment
(13) hinzugeschaltet werden (Umschaltung des Schalters
SL (36) in die Koppel- und des
Schalters SR (35) in die Abschluß-Stellung), und daran
anschließend
kann durch Hinzuschaltung des CAN-Datenbus-Segmentes (9)
an das als Datenbus-Endgerät wirkende
Zentralgerät
(4) das Steuergerät
(1) an den aktiven Datenbusses (9) angeschlossen
werden (Umschaltung des Schalters SL (46) in die Koppelstellung).
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Wie
in 5 bis 7 für den ersten Betriebsfall erläutert, kann
auch in den zweiten bis vierten Betriebsfällen nach 8 bis 10 ein CAN-Datenbus-Segment des jeweiligen
aktiven Datenbusses (9) ausfallen, worauf in der erläuterten
Art und Weise dieses ausgefallene CAN-Datenbus-Segment elektrisch
herausgeschaltet und das jeweilige Redundanz-Datenbus-Segment dieses
Betriebsfalls zur Kette der verbleibenden CAN-Datenbus-Segmente hinzugeschaltet wird,
wodurch ein den jeweiligen aktiven Datenbus ersetzender CAN-Redundanz-Datenbus gebildet
wird.
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Zur
Herausschaltung des jeweiligen defekten CAN-Datenbus-Segments werden
die dieses defekte Segment betätigende
Schalter (Beispiel: für CAN-Datenbus-Segment
(11) sind dies die Schalter SL (16) und SR (25))
in ihre Ab schlußstellung
und zur Hinzuschaltung des Redundanz-Datenbus-Segmentes werden die
dieses Segment betätigende
Schalter in die Koppelstellung versetzt.
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Als
Ergänzung
zu den vorstehenden Ausführungen,
bei denen z. B. auf die Möglichkeiten
der Erweiterung Bezug genommen wird, zeigt 12 die Minimalkonfiguration mit dem Zentralgerät (4)
und nur einem Steuergerät
(1). Im Betriebsfall reduziert sich die Kette von CAN-Datenbus-Segmenten
zur Bildung des aktiven Datenbusses (9) auf das zugeschaltete
erste CAN-Datenbus-Segment (10), wobei bei dessen Ausfall
das zweite CAN-Datenbus-Segment (11) zur Bildung des CAN-Redundanz-Datenbusses
herangezogen wird.