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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Automatgetriebes
mit einer Anfahrkupplung und mehreren Schaltelementen, insbesondere
eines Automatgetriebes für
ein Kraftfahrzeug, bei dem in Abhängigkeit einer Fahrsituation,
vorzugsweise bei einem reduzierten Kraftfluß zwischen einer Antriebsmaschine
und einem Abtrieb, die Anfahrkupplung und wenigstens zwei der Schaltelemente während einer
aktiven Rollverhinderungsfunktion derart angesteuert werden, daß am Abtrieb
ein gegen ein Bergabrollen entgegen einer angeforderten Bewegungsrichtung
des Fahrzeugs wirkendes Bremsmoment ansteht.
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Eine
Steuerungsvorrichtung für
ein Automatgetriebe ist aus der
EP 0 781 946 B1 bekannt, mit der eine neutrale
Steuerung ausgeführt
wird, um eine zwischen einem Getriebemechanismus und einem Antriebsmotor
angeordnete Eingangskupplung auszurücken, wenn ein Fahrzeug in
einem Vorwärtsfahrbereich
angehalten hat. Gleichzeitig wird eine sogenannte Hill-Hold-Bremse,
welche ein Schaltelement des Automatgetriebes darstellt, eingerückt, wodurch verhindert
wird, daß sich
eine Abtriebswelle des Automatgetriebes durch das Ausrücken der
Eingangskupplung in eine einer angewählten Fahrtrichtung entgegengesetzte
Richtung dreht.
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Eine Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung wird während
einer Schlupfphase geändert,
während
eine Übertragungsfähigkeit
der Hill-Hold-Bremse jeweils in eine der jeweiligen Änderungsrichtung
der Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung entgegengesetzte Richtung geändert wird.
Die Übertragungsfähigkeit
der Hill-Hold-Bremse wird in Ab hängigkeit
eines Eingangs-/Ausgangs-Drehzahlverhältnisses eines Drehmomentwandlers
geändert,
welches wiederum in Abhängigkeit
einer Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung steht.
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Die
vorbeschriebene Vorgehensweise der Steuerung einer Eingangskupplung
in Verbindung mit einer gleichzeitigen Steuerung eines weiteren Schaltelementes
eines Automatgetriebes ist aus der Praxis jeweils als eine sogenannte
Standabkopplungsfunktion sowie als eine sogenannte Anfahrunterstützungsfunktion
bekannt.
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Mittels
der Standabkopplungsfunktion soll im wesentlichen ein Kraftstoffverbrauch
eines Kraftfahrzeuges nahe oder im Fahrzeugstillstand gesenkt werden.
Dazu wird bei einer Abtriebsdrehzahl kleiner als ein Schwellwert
die drehmomentführende
Eingangskupplung des Automatgetriebes schlupfend betrieben oder
vollständig
geöffnet,
so daß ein
Antriebsmoment einer Antriebsmaschine nur zu einem geringen Teil
in das Automatgetriebe eingeleitet wird.
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Durch
eine in der
DE 100
23 053 A1 beschriebene Anfahrfunktion soll insbesondere
ein Anfahrverhalten von turbodieselmotorisierten Fahrzeugen verbessert
werden. Dabei wird eine sogenannte Anfahrunterstützungskupplung im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeuges mit einer definierten Übertragungsfähigkeit
betrieben, so daß ein
Getriebeaufnahmemoment sowie eine Last der Antriebsmaschine reduziert
ist und bei einem folgenden Anfahrvorgang ein Motorhochlaufgradient
steiler ist als bei Antriebssträngen,
welche ohne eine Anfahrunterstützungsfunktion
betrieben werden. Mit der Anfahrunterstützungsfunktion wird eine Turboladeeinsatz drehzahl
schnell erreicht und der Motormomentenaufbau beschleunigt.
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Liegt
ein Anfahrwunsch eines Fahrers vor, wird die Anfahrunterstützungskupplung
derart angesteuert, daß sich
ein definierter Motorhochlaufgradient einstellt und bei Erreichen
der Ladereinsatzdrehzahl über
Differenzdrehzahlvorgaben in Richtung eines Synchronpunktes geregelt
wird. Da während
einer aktiven Anfahrunterstützungsfunktion
nur ein stark reduzierter Kraftschluß zwischen einem Motor und
einem Abtrieb eines Antriebsstranges besteht bzw. der Kraftschluß unter
Umständen
vollständig aufgehoben
ist, ist das Fahrzeug an Steigungen nicht gegen ein ungewolltes
Rollen bergab entgegen einer angewählten Fahrtrichtung gesichert.
Aus diesem Grund sind aus der Praxis bekannte Fahrzeuge mit fahrzeugseitigen
sowie getriebeseitigen Rückrollsicherungen
ausgeführt,
die als automatisierte Feststellbremsen oder getriebeinterne Bremsen
ausgebildet sind.
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Der
bei der Lösung
der
EP 0 781 946 B1 vorgeschlagene
Zusammenhang zwischen der Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung und der Übertragungsfähigkeit
der Hill-Hold-Bremse
soll gewährleisten,
daß eine
Rückwärtsbewegung
eines Fahrzeugs im Fahrzeugstillstand, insbesondere bei geöffneter
Eingangskupplung, vermieden wird. Darüber hinaus soll durch die in
Wechselwirkung miteinander stehenden Übertragungsfähigkeiten
der Eingangskupplung und der Hill-Hold-Bremse keine wesentliche Änderung
der Widerstandskraft auftreten, welche einer Rückwärtsbewegung eines Fahrzeuges entgegenwirkt.
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Nachteilig
dabei ist jedoch, daß bei
einem Fahrzeug, welches beispielsweise in Vorwärtsfahrtrichtung bergab steht,
nach einem Lösen
einer Fahrzeugbremse und einer anschließenden Fahreranforderung "Anfahren" in Vorwärtsrichtung
in der gleichen Art und Weise wie bei einem Anfahren in Richtung
bergauf ein hohes Antriebsmoment eines Antriebsaggregates erforderlich
ist, um ein Anfahren auszulösen.
Daraus folgt, daß ein
Anrollen eines Fahrzeugs nach dem Lösen der Fahrzeugbremse nicht
sofort stattfindet, wodurch sich das Fahrverhalten in der Weise
verschlechtert, daß bei
einem Lösen der
Fahrzeugbremse fahrzeugseitig zunächst keine Reaktion für einen
Fahrer spürbar
ist. Erst ab einer bestimmten Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung und dem Öffnen
der Hill-Hold-Bremse fährt das
Fahrzeug bei Vorliegen eines Anfahrmomentes einer Antriebsmaschine
ruckartig an. Der Anfahrvorgang gestaltet sich dadurch entsprechend
unkomfortabel.
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Des
weiteren ist von Nachteil, daß die
vorbeschriebene Steuerung eines Automatgetriebes mit einer unzureichenden
Sicherheitsstrategie ausgeführt ist,
da die Übertragungsfähigkeit
der Eingangskupplung in Abhängigkeit
einer Übertragungsfähigkeit
der Hill-Hold-Bremse reduziert wird, ohne zu überprüfen, ob das erforderliche Bremsmoment
von der Hill-Hold-Bremse
tatsächlich
aufgebracht wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern
eines Automatgetriebes mit einem Anfahrelement und mehreren Schaltelementen,
insbesondere für
ein Kraftfahrzeug, zur Verfügung
zu stellen, mit dem beispielsweise eine Standabkopplungsfunktion
und eine Anfahrunterstützungsfunktion
in Verbindung mit einer Rollverhinderungsfunktion mit einer ausreichenden
Sicherheitsstrategie durchführbar
ist, ohne daß eine Beeinträchtigung
des Fahrkomforts auftritt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Steuern eines Automatgetriebes mit einer Anfahrkupplung und
mehreren Schaltelementen, bei dem in Abhängigkeit einer Fahrsituation
die Anfahrkupplung und wenigstens zwei der Schaltelemente während einer
aktivierten Rollverhinderungsfunktion derart angesteuert werden,
daß an
einem Abtrieb eines Fahrzeugs ein gegen ein Bergabrollen entgegen
einer angeforderten Bewegungsrichtung eines Fahrzeugs wirkendes
Bremsmoment ansteht, wird ein Bergabrollen bei einem reduzierten
Kraftfluß zwischen
einer Antriebsmaschine und einem Abtrieb eines Kraftfahrzeuges,
vorzugsweise während
einer aktivierten Standabkopplungsfunktion oder einer aktivierten
Anfahrunterstützungsfunktion,
mit einer implementierten Sicherheitsstrategie wirksam verhindert.
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Dies
wird dadurch erreicht, daß bei
einem reduzierten Kraftfluß zwischen
einer Antriebsmaschine und einem Abtrieb eines Antriebsstranges
eine Anfahrkupplung und wenigstens zwei der Schaltelemente derart
angesteuert werden, daß am
Abtrieb ein Bremsmoment anliegt, welches einem in Abhängigkeit
einer Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung stehenden, auf den Abtrieb übertragbaren Antriebsmoment
eines Antriebsaggregates oder einem Abstützmoment, welches von mindestens
zwei der Schaltelemente des Automatgetriebes in wenigstens annähernd geschlossenem
Zustand erzeugt wird, entspricht.
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Dabei
ist eine Steuerung der Übertragungsfähigkeit
des Anfahrelementes und eine Steuerung der Übertragungsfähig keit
der Schaltelemente derart miteinander verknüpft, daß am Abtrieb mindestens ein
applizierter Wert des Bremsmomentes über das Anfahrelement oder über die
Schaltelemente wenigstens während
eines definierten oder applizierbaren Zeitraumes anliegt. Diese
Sicherheitsstrategie gewährleistet,
daß für einen
Fahrer selbst bei reduziertem Kraftfluß zwischen einer Antriebsmaschine
und einem Abtrieb zumindest eine zeitlich begrenzte Rollverhinderung
zur Verfügung
steht und sicherheitskritische Fahrsituationen vermieden werden.
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Diese
zeitlich begrenzte Rollverhinderung soll insbesondere während der
Zeit zur Verfügung gestellt
werden, die ein Fahrer benötigt,
um seinen Fuß von
einem Bremspedal zu nehmen und anschließend ein Fahrpedal für einen
Anfahrvorgang zu betätigen.
Während
dieser Zeit wird ein Bergabrollen entgegen einer angewählten Fahrtrichtung
sicher vermieden, und zwar auch dann, wenn in sicherheitskritischen
Betriebszuständen
eine Rollverhinderung über
ein anfahrelementseitiges oder ein schaltelementseitiges Bremsmoment
nicht realisiert werden kann. Bei den letztgenannten Betriebszuständen wird
die Rollverhinderung dann entweder über ein schaltelementseitiges
oder ein anfahrelementseitiges Bremsmoment eingestellt.
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Die
durch die Verknüpfung
der Steuerung des Anfahrelementes und der Steuerung der Schaltelemente
vorliegende wechselseitige Absicherung gegen ein Bergabrollen bildet
einen wesentlichen Teil der Sicherheitsstrategie. Das bedeutet,
daß bei
kritischen Betriebssituationen, bei welchen das Bremsmoment nicht über die
eingestellte Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung oder nicht über
die eingestellte Übertragungsfähigkeit
der Schaltelemente zur Verfügung
ge stellt wird, wird ein Bremsmoment über die Schaltelemente oder
die Anfahrkupplung am Abtrieb des Fahrzeuges erzeugt, das einem
Bergabrollen entgegenwirkt.
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Dieses
Bremsmoment wird zusätzlich
in Abhängigkeit
einer Fahrzeugneigung generiert, so daß einerseits die Möglichkeit
besteht, eine Rollverhinderung am Hang durchzuführen und andererseits eine Rollverhinderung
in der Ebene und beispielsweise in einer Betriebssituation, in der
das Fahrzeug in Richtung der angewählten Fahrtrichtung bergab
steht, nicht vorzusehen. Dabei ist es auch denkbar, eine Höhe des Bremsmomentes
in Abhängigkeit
der Fahrzeugneigung sowie einer Fahrzeugmasse einzustellen, wobei
der Fahrzeugmasse ein vordefinierter Wert oder ein applizierbarer
Wert zugewiesen sein kann.
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Insbesondere
während
der letztgenannten Betriebssituation würde durch eine aktive Rollverhinderung
ein Spannungswechsel im Antriebsstrang erzeugt, welcher bei einem
Anfahren einen spürbaren Schlag
im Antriebsstrang zur Folge hätte,
was jedoch unkomfortabel ist und in extremen Betriebssituationen
sogar zu Schädigungen
von Getriebebauteilen führen
kann.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein Räderschema eines beispielhaften Automatgetriebes;
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2 ein Schaltschema der Schaltelemente des
Räderschemas
gemäß 1;
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3 ein stark verkürztes Ablaufdiagramm einer
beispielhaften Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung;
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4 einen Teil eines Ablaufdiagramms
eines ersten Programm-Moduls des Verfahrens gemäß 3;
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5 einen zweiten Teil eines
Ablaufdiagramms des ersten Programm-Moduls des Verfahrens gemäß 3;
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6 ein Ablaufdiagramm eines
zweiten Programm-Moduls
des Verfahrens gemäß 3;
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7 ein Ablaufdiagramm eines
dritten Programm-Moduls
des Verfahrens gemäß 3;
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8 Kennlinien, die zur Klassifizierung
von detektierten Fahrzeugneigungswerten herangezogen werden.
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In 1 ist ein Räderschema 1 eines
beispielhaften Automatgetriebes dargestellt, bei welchem das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft anwendbar ist.
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Das
gezeigte Automatgetriebe weist getriebeeingangsseitig einen ersten
Planetenradsatz 2 und getriebeausgangsseitig einen zweiten
Planetenradsatz 3 auf. Der zweite Planetenradsatz 3 ist
als ein doppelter Planetenradsatz ausgeführt, wobei zwischen den beiden
Planetenradsätzen 2, 3 fünf Schaltelemente
mit den Bezeichnungen A, B, C, D, E angeordnet sind. Die Schaltelemente
C und D sind jeweils als Bremse ausgebildet. Zur Darstellung einer Übersetzung
des Automatgetriebes sind jeweils zwei dieser Schaltelemente geschlossen,
während
die anderen geöffnet
sind.
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In
dem schematisch durch das Räderschema 1 in 1 dargestellten Automatgetriebe
sind sechs Vorwärtsgänge und
ein Rückwärtsgang
einstellbar, wobei ein in 2 näher gezeigtes
Schaltschema 4 den Zusammenhang zwischen den einzelnen Übersetzungsstufen
des Automatgetriebes und den Schaltelementen A, B, C, D, E wiedergibt.
Durch ein gleichzeitiges Schalten der beiden Bremsen C, D ist das
Automatgetriebe verblockbar.
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Dem
Automatgetriebe ist eine als Lamellenkupplung ausgebildete Anfahrkupplung 40 vorgeschaltet, über welche
in Abhängigkeit
einer eingestellten Übertragungsfähigkeit
ein Antriebsmoment eines (nicht dargestellten) Antriebsmotors eines Kraftfahrzeuges
auf eine Getriebeeingangswelle 5 und auf ein Hohlrad 6 des
ersten Planetenradsatzes 2 geführt wird, wobei die Anfahrkupplung
bei einer weiteren Ausführung
des Automatgetriebes diesem auch nachgeschaltet sein kann. Das Hohlrad 6 des ersten
Planetenradsatzes 2 ist mit einem Außenlamellenträger 7 des
Schaltelementes E, welches als reibschlüssige Lamellenkupplung ausgeführt ist,
verbunden. Zwischen einem Sonnenrad 8 des ersten Planetenradsatzes 2 und
dem Hohlrad 6 des ersten Planetenradsatzes 2 wäl zen sich
Planetenräder 9 ab, welche
drehbar auf einem Planetenträger 10 gelagert sind.
Das Sonnenrad 8 des ersten Planetenradsatzes 2 ist
fest mit einem schematisch angedeuteten Getriebegehäuse 11 verbunden.
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Der
Planetenträger 10 des
ersten Planetenradsatzes 2 ist mit einem Außenlamellenträger 12 des
Schaltelementes B, welches vorzugsweise als Lamellenkupplung ausgeführt ist,
und mit einem Außenlamellenträger 13 des
ebenfalls als Lamellenkupplung ausgeführten Schaltelementes A verbunden.
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Ein
Innenlamellenträger 14 des
Schaltelementes E ist mit einem Planetenträger 15 des zweiten
Planetenradsatzes 3 verbunden, so daß der Kraftfluß von der
Getriebeeingangswelle 5 bei geschlossenem Schaltelement
E direkt über
den Planetenträger 15 des
zweiten Planetenradsatzes 3 auf den zweiten Planetenradsatz 3 geführt wird.
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Ein
Innenlamellenträger 16 des
Schaltelementes A ist mit einem kleinen Sonnenrad 17 des zweiten
Planetenradsatzes 3 verbunden, so daß der Planetenträger 10 des
ersten Planetenradsatzes 2 bei geschlossenem Schaltelement
A fest mit dem kleinen Sonnenrad 17 des zweiten Planetenradsatzes 3 verbunden
ist.
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Darüber hinaus
ist ein Innenlamellenträger 18 des
Schaltelementes B mit einem großen
Sonnenrad 19 des zweiten Planetenradsatzes 3 verbunden. Bei
geschlossenem Schaltelement B wird demnach ein Eingangsdrehmoment
des Automatgetriebes von der Getriebeeingangswelle 5 über das
Hohlrad 6, die Planetenräder 9 und den Planetenträger 10 des
ersten Planetenradsatzes 2 direkt auf das große Sonnenrad 19 des
zweiten Planetenradsatzes 3 geführt. Zusätzlich ist das große Sonnenrad 19 des
zweiten Planetenradsatzes 3 mit einem Innenlamellenträger 20 des
Schaltelementes C, welches als Lamellenbremse ausgeführt ist,
fest verbunden.
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Ein
Außenlamellenträger 21 des
Schaltelements C ist fest mit dem Getriebegehäuse 11 verbunden.
Daraus folgt, daß das
große
Sonnenrad 19 bei geschlossenem Schaltelement C fest mit
dem Getriebegehäuse 11 verbunden
ist.
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Das
Schaltelement D ist vorliegend ebenfalls als Lamellenbremse ausgeführt, wobei
ein Außenlamellenträger 22 des
Schaltelementes D fest mit dem Getriebegehäuse 11 verbunden ist.
Ein Innenlamellenträger 23 des
Schaltelementes D ist mit dem Planetenträger 15 des zweiten
Planetenradsatzes 3 verbunden.
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Zwischen
dem großen
Sonnenrad 19 und einem Hohlrad 24 des zweiten
Planetenradsatzes 3 wälzen
sich breite Planetenräder 25 ab.
Zwischen dem kleinen Sonnenrad 17 des zweiten Planetenradsatzes 3 und
den breiten Planetenrädern 25 wälzen sich
schmale Planetenräder 26 ab,
wobei die breiten Planetenräder 25 und
die schmalen Planetenräder 26 jeweils
von dem Planetenträger 15 des
zweiten Planetenradsatzes 3 gehalten sind. Das Hohlrad 24 des
zweiten Planetenradsatzes 3 ist mit einer Getriebeabtriebswelle 27 verbunden.
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Mit
dem ersten Planetenradsatz 2 bzw. dem Umlaufgetriebebauteil
ist über
eine geeignete Ansteuerung des Schaltelementes E sowie der Schaltelemente
A und B eine Leistungsverzweigung des Getriebeeingangsmomentes auf
zwei Leistungspfade des Automatgetriebes durchführbar. An dem zweiten Planetenradsatz 3 wird
im Gegensatz zu dem als Leistungsverzweigungselement ausgebildeten
ersten Planetenrad satz 2 eine Leistungssummierung derart
durchgeführt,
daß ein
aufgeteiltes und der jeweilig eingelegten Übersetzung entsprechend umgewandeltes
Getriebeeingangsmoment summiert auf die Getriebeabtriebswelle 27 geführt wird.
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Die
Schaltelemente A bis E des in 1 dargestellten
Automatgetriebes sind vorzugsweise elektrohydraulisch betätigbar,
wobei es selbstverständlich
im Ermessen des Fachmannes liegt, die Schaltelemente alternativ
dazu über
eine geeignete mechanische Aktuatorik anzusteuern.
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Das
zu dem Automatgetriebe der 1 gehörige Schaltschema
der 2 ist in Form einer
Tabelle 4 wiedergegeben, in deren erster Spalte die einzelnen Gangstufen
für Vorwärtsfahrt "1" "2" "3" "4" "5" "6" und
Rückwärtsfahrt "R" aufgeführt sind. Des weiteren sind
in der ersten Zeile der Tabelle 4 des Schaltschemas die einzelnen
Schaltelemente A bis E sowie eine Gesamtübersetzung i_getr des Automatgetriebes
bei der jeweilig eingestellten Gangstufe aufgeführt.
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Aus
dem Schaltschema geht hervor, daß beispielsweise zur Einstellung
der ersten Gangstufe bzw. der ersten Übersetzung "1" die
Schaltelemente A und D geschlossen sind, während die Schaltelemente B,
C und E sich gleichzeitig in geöffnetem
Zustand befinden. Die dann eingestellte Übersetzung i_getr ist im Ausführungsbeispiel
4,279.
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Bei
einer Hochschaltung ausgehend von der ersten Gangstufe "1" in die zweite Gangstufe "2" bleibt das Schaltelement A geschlossen
und das Schaltelement C wird zugeschaltet, wobei gleichzeitig das
Schaltelement D abgeschaltet wird. Die Zuschaltung des als Lamellenkupplung
ausgebilde ten Schaltelementes C erfolgt mit einer Schlupfphase des
Schaltelementes C zum Ausgleich einer Differenzdrehzahl in dem Getriebe.
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Des
weiteren geht aus der Tabelle 4 des Schaltschemas der 2 hervor, daß das Schaltelement
A zur Darstellung der Gangstufen "1" bis "4" jeweils geschlossen ist, und daß jeweils
das Schaltelement D, C, B oder E als weiteres Schaltelement zur Darstellung
der entsprechenden Übersetzungsstufe des
Getriebes verwendet wird. Diejenigen Schaltelemente, welche zur
Einstellung einer Gangstufe geschlossen sind, sind in der Tabelle
4 des Schaltschemas durch einen Punkt gekennzeichnet, wobei die Zellen
der Tabelle, welche keinen Punkt aufweisen, die Schaltelemente kennzeichnen,
die jeweils geöffnet
sind.
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Durch
ein gleichzeitiges Schalten der Schaltelement D und C ist das dargestellte
Automatgetriebe in einfacher Weise als "Hillholder"-Getriebe verblockbar.
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Nachfolgend
wird ein Verfahren zum Steuern eines Kraftfahrzeug-Automatgetriebes
nach der Erfindung in Verbindung mit dem zuvor beschriebenen Automatgetriebe
vorgestellt. Grundlage für
den Einsatz des Verfahrens stellen Betriebszustände dar, bei welchen ein Kraftfluß zwischen
einem Antriebsmotor und dem Getriebe bei oder nahe einem Fahrzeugstillstand
reduziert wird. Darunter werden Betriebszustände des Automatgetriebes subsummiert,
in welchen der Kraftschluß zwischen
Motor und Automatgetriebe unterbrochen oder zumindest stark reduziert wird,
wobei das Getriebe abtriebsseitig mit einer nachgeordneten Abtriebsachse
des Fahrzeuges verbunden ist.
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Ist
der Kraftschluß zwischen
dem Motor und dem Automatgetriebe reduziert, wird hierzu die Anfahrkupplung 40 in
einer im wesentlichen geöffneten Stellung
mit stark herabgesetzter Übertragungsfähigkeit
gehalten. In diesem Betriebszustand des Automatgetriebes ist das
Fahrzeug an Steigungen gegen ein Bergabrollen nicht gesichert. Aus
diesem Grund wird über
das Verfahren zum Steuern eines Automatgetriebes gemäß der Erfindung
eine getriebeseitige Rollverhinderung zur Verfügung gestellt, bei der ein einem
Kriechmoment der Anfahrkupplung entsprechendes Bremsmoment, welches
einem Bergabrollen entgegen einer angeforderten bzw, gewünschten Fahrtrichtung
des Fahrzeuges entgegenwirkt, am Abtrieb erzeugt wird. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Kriechmoment ein über
die Anfahrkupplung 40 übertragener
Anteil eines Antriebsmomentes, der in Abhängigkeit der eingestellten Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung steht und über das
Automatgetriebe zum Abtrieb geführt
wird, wobei die Schaltelemente A und D geschlossen sind.
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Das
Bremsmoment bzw. Reaktionsmoment am Abtrieb ist vorzugsweise so
lange darzustellen, bis ein Fahrer unter normalen Umständen einen
Fuß von
einer Fahrzeugbremse zu einem Fahrpedal bewegt, bis ein Motor auf
eine für
einen Anfahrvorgang günstige
Drehzahl hochgelaufen ist oder die Anfahrkupplung derart geschlossen
ist, daß sie
ein ausreichendes Drehmoment auf den Abtrieb überträgt und durch ihre eingestellte Übertragungsfähigkeit
ein ungewolltes Rollen des Kraftfahrzeuges verhindert, bzw. das
Zurückrollen
des Kraftfahrzeuges zumindest begrenzt.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm
eines Ausführungsbeispieles
des Verfahrens zum Steuern eines Automatgetriebes gemäß der Erfindung,
wobei der Ablaufplan nur eine verkürzte Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist.
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Das
anhand 3 beschriebene
erfindungsgemäße Verfahren
beinhaltet eine Rollverhinderung bei gleichzeitiger Reduzierung
eines Kraftschlusses zwischen einer Antriebsmaschine und einem Abtrieb eines
Fahrzeuges nahe eines Fahrzeugstillstandes bzw. bei einem Fahrzeugstillstand.
Bei aktivierter Rollverhinderung wird am Abtrieb ein anfahrelementseitiges
Bremsmoment angelegt, welches einer gesteuert eingestellten Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 bei gleichzeitig geschlossenen Schaltelementen
A und D entspricht.
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Um
während
des Fahrzeugstillstandes oder nahe des Fahrzeugstillstandes eine
Belastung der Anfahrkupplung 40 gering zu halten sowie
einen Kraftstoffverbrauch zu verringern, wird am Abtrieb alternativ
zu dem anfahrelementseitgen Bremsmoment ein schaltelementseitiges
Bremsmoment angelegt, welches bei stark reduzierter Übertragungsfähigkeit der
Anfahrkupplung 40 und wenigstens geschlossenen Schaltelementen
C und D zur Verfügung
steht. Das Schaltelement A kann dabei aufgrund der reduzierten Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 geschlossen bleiben, was insbesondere
bei einer späteren
Weiterfahrt von Vorteil ist, da die beiden für die erste Gangstufe benötigten Schaltelemente
A und D bereits geschlossen sind und keine Wartezeit bis zum endgültigen Schließen der
Schaltelemente A und D abgewartet werden muß. Damit wird eine Ansprechzeit
des Automatgetriebes vorteilhafterweise kurz gehalten.
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Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit,
das Schaltelement A zu öffnen,
wodurch während
der schaltele mentseitigen Rollverhinderung der Haltedruck für das Schaltelement
A nicht permanent aufrecht erhalten werden muß und eine Leistungsaufnahme
einer Hydraulikpumpe eines hydraulischen Steuersystems reduziert
ist.
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Bei
einer von dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
abweichenden Ausführungsform
des Automatgetriebes ist die Anfahrkupplung 40 des Automatgetriebes
gemäß 1 in das Automatgetriebe
integriert und gleichzeitig als Anfahrschaltelement ausgebildet.
Bei Anwendung dieses Getriebeprinzips auf das Automatgetriebe gemäß 1 sind die Anfahrkupplung 40 und
das Schaltelement A des Automatgetriebe gemäß 1 als bauliche Einheit ausgeführt und
stellen ein in das Automatgetriebe integriertes Anfahrschaltelement
dar. Bei dieser Ausgestaltung eines Automatgetriebes wird das anfahrelementseitge
Bremsmoment bei geschlossenem Schaltelement D und einer gegenüber einem
geschlossenen Zustand des Schaltelementes A reduzierten Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes A eingestellt. Das schaltelementseitige Bremsmoment
wird durch die gleichzeitig geschlossen gehaltenen Schaltelemente
C und D bei gleichzeitig geöffnetem
Schaltelement A dargestellt.
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Die
nachfolgende Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Darstellungen
gemäß 3 bis 9 berücksichtigt
jeweils sowohl Automatgetriebe mit separater Anfahrkupplung als
auch Automatgetriebe mit integrierter Anfahrkupplung. In der Beschreibung
wird zwischen diesen beiden verschieden ausgeführten Getriebekonzepten nicht
unterschieden. Bei dem Automatgetriebe mit separater Anfahrkupplung
wird jeweils die Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung durch Veränderung
des Drucks p_AK einge stellt, während
die Ansteuerung des Schaltelements A in der Beschreibung nicht näher erläutert wird.
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Bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf ein Automatgetriebe mit einer integrierten Anfahrkupplung, erfolgt
die Ansteuerung der Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes A in der gleichen Weise wie die nachfolgend
beschriebene Steuerung der Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 des Automatgetriebes mit separater
Anfahrkupplung.
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Aus
diesem Grund wird in der nachfolgenden Beschreibung der Übersichtlichkeit
halber lediglich auf die Anfahrkupplung 40 und den Ansteuerdruck p_AK
der Anfahrkupplung 40 Bezug genommen. D. h., daß bei einer
Anwendung des Verfahrens auf ein Automatgetriebe mit integrierter
Anfahrkupplung eine Einstellung des Ansteuerdrucks p_A des integrierten Anfahrschaltelementes
in der gleichen Art und Weise durchzuführen ist wie die nachbeschriebenen
Veränderungen
des Ansteuerdrucks p_AK der Anfahrkupplung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird u. a. eine Fahrzeugneigung α in
Richtung der angeforderten Fahrtrichtung, eine Betätigung einer
Fahrzeugbremse, eine Betätigung
eines Fahrpedales, eine Abtriebs- oder Raddrehzahl n_ab des Automatgetriebes
bzw. eine dazu äquivalente
Raddrehzahl oder Fahrzeuggeschwindigkeit, eine Übertragungsfähigkeit
der drehmomentführenden
Anfahrkupplung sowie vorzugsweise eine Fahrerwunschvorgabe für eine Fahrtrichtung,
welche vom Fahrer des Kraftfahrzeuges über einen Wählhebel vorgebbar ist, berücksichtigt.
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Dazu
wird während
einer Verarbeitungsfunktion S15 eine Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 durch eine Reduzierung des Ansteuerdrucks p_AK
zur Vermeidung eines Abwürgens
der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs in einem Fahrzeugstillstand
oder nahe des Fahrzeugstillstandes verringert, und eine sogenannte
Rollverhinderungsfunktion während
einer Verarbeitungsfunktion S16 aktiviert, wenn während einer
Unterscheidungsfunktion S1 festgestellt wird, daß eine Abtriebsdrehzahl n_ab
kleiner als ein Schwellwert n_ab_schwell der Abtriebsdrehzahl ist.
Der Schwellwert n_ab_schwell der Abtriebsdrehzahl liegt vorzugsweise
wertemäßig nahe
Null und die Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 ist nach der Reduzierung des Ansteuerdrucks
p_AK derart eingestellt, daß am
Abtrieb des Fahrzeugs ein Kriechmoment bzw. ein anfahrelementseitiges
Bremsmoment anliegt.
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Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S1 wird
eine im Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht näher aufgeführte Schnellbefüllung des
im Beispiel als Lamellenbremse ausgeführten Schaltelementes C durchgeführt, wohingegen
bei einem negativen Abfrageergebnis vor die Unterscheidungsfunktion
S1 zurückverzweigt
wird.
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Ziel
der Schnellbefüllung
ist eine druckseitige Vorbereitung der Lamellenbremse C derart,
daß am
Ende der Schnellbefüllung
ein Kolben einer Servoeinrichtung der Lamellenbremse C möglichst
an den Lamellen der Bremse C anliegt, ohne bereits ein Drehmoment
zu übertragen.
Hierdurch werden die Reaktionszeiten beim Zuschalten der Bremse
C, über
welches das Automatgetriebe in Verbindung mit dem bereits geschalteten
Schaltelement D verblockt wird, ver kürzt. In einer anderen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Schnellbefüllung
des Schaltelement C auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen oder
auch ganz entfallen.
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Nach
dem Aktivieren der Rollverhinderungsfunktion wird in einer Verarbeitungsfunktion
S17 eine Zeitüberwachung
TIMER I gestartet und anschließend
ein erstes Programm-Modul
MI gestartet, dessen Ablaufdiagramm in 4 und 5 dargestellt ist.
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Anschließend wird über eine
in 1 nicht näher dargestellte
Neigungssensoreinrichtung eine aktuelle Fahrzeugneigung α_akt bestimmt
und in einer Unterscheidungsfunktion S2 überprüft, ob ein Neigungssensor der
Neigungssensoreinrichtung defekt ist.
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Ist
die Durchführung
der Rollverhinderung durch einen Defekt der Steuerung des Automatgetriebes,
beispielsweise wegen eines Ausfalls des Neigungssensors, nicht mehr
aktivierbar, wird die Rollverhinderung in einer Verarbeitungsfunktion
S18 über
die Anfahrkupplung 40 und über die gleichzeitig geschlossenen
Schaltelemente A und D über
ein anfahrelementseitiges Bremsmoment dauerhaft eingestellt, womit
sicherheitskritische Betriebszustände wirkungsvoll vermieden
werden. Anschließend
wird in einer Verarbeitungsfunktion S19 eine Fehlermeldung an einen
Fahrer und/oder eine Getriebesteuereinrichtung ausgegeben und das
erfindungsgemäße Verfahren
in einer weiteren Verarbeitungsfunktion S21 beendet.
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Wird
in der Unterscheidungsfunktion S2 jedoch festgestellt, daß die Funktion
der Neigungssensoreinrichtung ge währleistet ist, wird in einer
Unterscheidungsfunktion S3 überprüft, ob eine
Drehrichtung der Abtriebsdrehzahl n_ab einer angewählten Fahrtrichtung
entspricht und die Abtriebsdrehzahl n_ab kleiner als ein Grenzwert
n_ab_grenz der Abtriebsdrehzahl ist, wobei der Grenzwert n_ab_grenz vorzugsweise
wertemäßig nahe
Null liegt.
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Da
das Bremsmoment an dieser Stelle des erfindungsgemäßen Verfahrens
als anfahrelementseitiges Bremsmoment am Abtrieb des Fahrzeugs über die
schlupfende Anfahrkupplung 40 sowie die beiden geschlossenen
Schaltelemente A und D anliegt, wird bei einem negativen Abfrageergebnis
der Unterscheidungsfunktion S3 über
eine Verbindung b-b direkt zu einer in 5 dargestellten Verarbeitungsfunktion
S4 des ersten Programm-Moduls MI verzweigt, während welcher ein Ansteuerdruck
p_C des Schaltelementes C – beispielsweise
rampenförmig
oder über
eine applizierbare Funktion – auf
einen Haltedruck ph_C der Lamellenbremse C angehoben wird.
-
Wird
das Schaltelement bzw. die Bremse C mit dem Haltedruck ph_C angesteuert,
wird sie in einer im wesentlichen geschlossenen Stellung gehalten
und weist eine derartig hohe Übertragungsfähigkeit
auf, daß sie
in Kombination mit dem geschlossenen Schaltelement D am Abtrieb
eines Antriebsstranges des Kraftfahrzeuges ein schaltelementseitiges Bremsmoment
erzeugt, welches einem ungewollten Bergabrollen entgegen einer angewählten Fahrtrichtung
entgegen wirkt bzw. das Rollen des Kraftfahrzeuges ganz verhindert.
Wie bereits zuvor erläutert, ist
das Schaltelement D des Automatgetriebes während des erfindungsgemäßen Verfahrens
stets geschlossen.
-
Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S3 wird
in eine in 5 dargestellte
Klassifizierung der über
den Neigungssensor ermittelten aktuellen Fahrzeugneigung α_akt des ersten
Programm-Moduls MI verzweigt.
-
Die
Klassifizierung der über
die Neigungssensoreinrichtung ermittelten Werte der aktuellen Fahrzeugneigung α_akt wird
durchgeführt,
da aus der Praxis bekannte Neigungssensoren durch Beschleunigungen
beeinflußt
werden und zudem eine derartige Eigendynamik aufweisen, daß ein Neigungssensor
direkt nach dem Abbremsen eines Fahrzeuges nicht die aktuelle Steigung
anzeigt, sondern einen verfälschten
Wert ausgibt.
-
Aus
diesem Grund werden die ermittelten Neigungssensorwerte bzw. die
aktuellen Fahrzeugneigungen α_akt über die
in 5 dargestellte Klassifizierungssystematik
jeweils einer von vier in 9 dargestellten
Sensorklassen SK1, SK2, SK3 oder SK4 in Abhängigkeit der Zeitüberwachung
TIMER I zugeteilt. Für
die Klassifizierung werden über
in 8 dargestellte Kennlinien
K1, K2 mit den Einstiegsschwellen α_schwell_1, α_schwell_2, α_schwell_3 und α_schwell_4
und den die Sensorklassen gegeneinander abgrenzenden Zeitwerte t_TIMER_1,
t_TIMER_2, t_TIMER_3 und t_TIMER_4 herangezogen, welche entweder
empirisch applizierte Werte oder über geeignete Adaptionsroutinen
ermittelte Werte sind.
-
In
der in 8 gezeigten Darstellung
ist eine Fahrzeugneigung in Prozent über der Zeit t aufgetragen,
wobei die beiden Kennlinien K1 und K2 die Diagrammfläche in drei Bereiche
B1, B2 und B3 aufteilen. Die zur Klassifikation der ermittelten
Fahrzeugneigungen verwendeten Kennlinien K1 und K2 sind vorliegend
exemplarisch für
jede der Sensorklasse SK1 bis SK4 als lineare Verläufe mit
unterschiedlichen Steigungen ausgeführt.
-
Werden
Werte der Fahrzeugneigung α_akt ermittelt,
die im ersten Bereich B1, d. h. zwischen dem positiven Bereich der
Abszisse und der Kennlinie K1, angeordnet sind, werden diesen Werten
jeweils hohe Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Dies bewirkt eine
Ansteuerung des Schaltelementes C dahingehend, daß am Abtrieb
ein schaltelementseitiges Bremsmoment bei gleichzeitig reduzierter Übertragungsfähigkeit
bzw. reduziertem Ansteuerdruck p_AK der Anfahrkupplung 40 anliegt.
-
Werden
Werte der Fahrzeugneigung a ermittelt, die im dritten Bereich B3
des Diagramms gemäß 8, d. h. im wesentlichen
zwischen der Kennlinie K2 und dem negativen Bereich der Abszisse,
angeordnet sind, werden diese ebenfalls als wahrscheinlich angenommen.
Bei Vorliegen solcher Werte der Fahrzeugneigung α wird die Rollverhinderung deaktiviert,
da das Fahrzeug mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung der angewählten Fahrtrichtung
bergab steht und ein Bergabrollen entgegen der angewählten Fahrtrichtung
nicht erwartet wird. Das Schaltelement C wird in diesem Fall nicht
geschaltet und der Ansteuerdruck der Anfahrkupplung 40 wird
derart reduziert, daß die Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung nahezu Null ist. In diesem Zustand des Antriebsstranges
liegt am Abtrieb weder ein schaltelementseitiges noch ein anfahrelementseitiges
Bremsmoment an.
-
Sind
die ermittelten Werte der Fahrzeugneigung α_akt dagegen in dem zweiten
Bereich B2 der Diagrammfläche,
d. h. im Bereich der Diagrammfläche
zwischen den beiden Kennlinien K1 und K2 auf der der Abszisse abgewandten
Seite des Schnittpunktes zwischen den beiden Kennlinien, angeordnet,
werden diesen Werten geringere Wahrscheinlichkeiten zugeordnet und
keine Maßnahmen
eingeleitet. Es wird am Abtrieb weiterhin ein anfahrelementseitiges
Bremsmoment zur Verfügung
gestellt, da bezüglich
derartiger Werte der Fahrzeugneigung α noch keine sichere Aussage über einen
tatsächlichen
Zustand des Neigungssensors und der tatsächlichen Fahrzeugneigung gemacht
werden kann.
-
Erst
mit Überschreiten
des Zeitwertes t_TIMER_1, d. h. einem Zeitpunkt, zu dem ein Einschwingen
des Neigungssensors mit großer
Wahrscheinlichkeit abgeschlossen ist, wird eine ermittelte Fahrzeugneigung α_akt der
ersten Sensorklasse SK1 zugeordnet und eine hohe Wahrscheinlichkeit zugewiesen.
Ab diesem Zeitpunkt ist die ermittelte Fahrzeugneigung α_akt entweder
im ersten Bereich B1, im dritten Bereich B3 oder direkt auf den
beiden in diesem Bereich zusammenfallenden Kennlinien K1 und K2
angeordnet und es wird die vorbeschriebene Ansteuerung der Anfahrkupplung 40,
des Schaltelementes A und des Schaltelementes C in entsprechender
Art und Weise durchgeführt,
wobei die beiden Kennlinien K1, K2 im Überlappungsbereich dem ersten
Bereich B1 zugeordnet sind.
-
Die
Vorgehensweise bei der Klassifizierung der ermittelten aktuellen
Fahrzeugneigungen α_akt ist
dabei derart, daß zunächst in
einer in 5 dargestellten
Unterscheidungsfunktion S6 überprüft wird,
ob die Zeitüberwachung TIMER
I länger
als der Zeitwert t_TIMER_4 läuft.
Bei einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S6 wird in einer Unterscheidungsfunktion S36 überprüft, ob die zuvor in der Verarbeitungsfunktion
S9 ermittelte Fahrzeugneigung α_akt
größer als
der Schwellwert α_schwell_4
der vierten Sensorklasse SK4 ist. Weist die Fahrzeugneigung α_akt beispielsweise
einen Wert von 10% auf, liegt sie im zweiten Bereich B2 der Diagrammfläche und
wird als weniger wahrscheinlicher Wert klassifiziert. In diesem
Fall wird der aktuelle Wert der Fahrzeugneigung α_akt als unbrauchbar verworfen
und von der Unterscheidungsfunktion S15 über eine Verbindung c-c zu
einer in 4 dargestellten
Verarbeitungsfunktion S5 verzweigt, in der die Rollverhinderung über die
Anfahrkupplung 40 eingestellt wird.
-
D.
h., daß das
abtriebsseitige Bremsmoment über
die beiden geschlossenen Schaltelement A und D sowie durch eine
entsprechend eingestellte Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 am Abtrieb erzeugt wird. Dazu wird
der Druck p_AK der Anfahrkupplung 40 auf einen vorliegend
als Haltedruck ph_AK bezeichneten Wert eingestellt, der die Anfahrkupplung 40 in
einem Schlupfzustand hält
und das Antriebsmoment der Antriebsmaschine zu einem bestimmten
Anteil in das Getriebe einleitet, so daß am Abtrieb ein anfahrelementseitiges
Bremsmoment zur Behinderung einer bergab gerichteten Rollbewegung des
Fahrzeuges entgegen einer angewählten
Fahrtrichtung anliegt.
-
Weist
die aktuelle Fahrzeugneigung α_akt bei
der Überprüfung jedoch
einen Wert auf, der größer als
der Schwellwert α_schwell_4
ist, ist der Wert der Fahrzeugneigung in dem ersten Bereich B1 der Diagrammfläche angeordnet
und wird als Wert mit einer hohen Wahrscheinlichkeit klassifiziert.
Dies führt zu
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S15
und es wird zu der Verarbeitungsfunktion S4 und anschließend zu
dem zweiten Programm-Modul
MII verzweigt.
-
Das
bedeutet, daß zunächst in
einer Unterscheidungsfunktion S6 ermittelt wird, ob die Zeitüberwachung
TIMER_I größer als
der Zeitwert t_TIMER_4 ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis der
Unterscheidungsfunktion S6 wird in einer Unterscheidungsfunktion
S7 überprüft, ob die
Zeitüberwachung
TIMER I kleiner als der Zeitwert t_TIMER_3 ist.
-
Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S7 wird
in einer Unterscheidungsfunktion S8 überprüft, ob der aktuell ermittelte Wert
der Fahrzeugneigung α_akt
größer als
der Schwellwert α_schwell_3
der dritten Sensorklasse SK3 ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis
der Unterscheidungsfunktion S8 wird über eine Verbindung d-d zu
der Verarbeitungsfunktion S5 verzweigt und die Rollverhinderung
in der vorbeschriebenen Art und Weise über die Anfahrkupplung 40 und
die Schaltelement A und D zur Verfügung gestellt. Anschließend wird
zu der Verarbeitungsfunktion S9 zurück verzweigt, in der erneut
die aktuelle Fahrzeugneigung α_akt
bestimmt wird.
-
Daran
schließen
sich die vorbeschriebenen Abfragen der Unterscheidungsfunktionen
S2 und S3 sowie der Unterscheidungsfunktionen S6 und S7 an, wobei
von der Unterscheidungsfunktion S3 zu der Unterscheidungsfunktion
S6 über
die Verbindung a-a verzeigt wird. Bei einem negativen Abfrageergebnis der
Unterscheidungsfunktion S7 wird zu einer Unterscheidungsfunktion
S10 verzweigt, in der überprüft wird, ob
die Zeitüberwachung
TIMER I kleiner als der Zeitwert t_TIMER_2 ist. Bei einem positiven
Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S10 wird in einer Unterscheidungsfunktion
S11 überprüft, ob die aktuelle
Fahrzeugneigung α_akt
größer als
der Schwellwert α_schwell_2
der zweiten Sensorklasse SK2 ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis
der Unterscheidungsfunktion S11 wird über eine Verbindung e-e wiederum
zu der Verarbeitungsfunktion S5 verzweigt und anschließend die
aktuelle Fahrzeugneigung α_akt
in der Verarbeitungsfunktion S9 bestimmt.
-
Daran
anschließend
wird, da die Zeitüberwachung
TIMER I weiterläuft,
in einer Unterscheidungsfunktion S12 überprüft, ob die Zeitüberwachung
TIMER I kleiner als der Zeitwert t_TIMER_1 der ersten Sensorklasse
SK1 ist. Bei einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S12 wird in einer Unterscheidungsfunktion S13 überprüft, ob die aktuelle Fahrzeugneigung α_akt größer als
der Schwellwert α_schwell_1
der ersten Sensorklasse SK1 ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis
der Unterscheidungsfunktion S13 wird die Rollverhinderung wiederum über die
Verarbeitungsfunktion S5 eingestellt und anschließend in
der Verarbeitungsfunktion S9 die aktuelle Fahrzeugneigung α_akt erneut
bestimmt.
-
Daran
anschließend
wird bei einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S2
und bei einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S3 in der Unterscheidungsfunktion S14 entsprechend des fortgeschrittenen Zeitwertes
der Zeitüberwachung
TIMER I überprüft, ob die
aktuelle Fahrzeugneigung α_akt
größer als der
Schwellwert α_schwell_1
der ersten Sensorklasse SK1 ist. Bei nega tivem Abfrageergebnis der
Unterscheidungsfunktion S14 wird zu einem dritten Programm-Modul
MIII verzweigt, ohne die Übertragungsfähigkeit
bzw. den Ansteuerdruck p_AK der Anfahrkupplung 40 zu reduzieren
oder den Ansteuerdruck bzw. die Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes C derart zu erhöhen, daß am Abtrieb nach wie vor ein
anfahrelementseitiges und kein schaltelementseitiges Bremsmoment
anliegt. Ein beispielhaftes Ablaufdiagramm des dritten Programm-Moduls MIII ist in 7 dargestellt.
-
Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Verarbeitungsfunktion S14 wird
zu der Verarbeitungsfunktion S4 verzweigt und der Druck p_C des Schaltelementes
C auf den Haltedruck ph_C angehoben. Gleichzeitig wird die Übertragungsfähigkeit der
Anfahrkupplung 40 derart reduziert, daß über diese nahezu kein Drehmoment
mehr von der Antriebsmaschine in das Getriebe geführt wird.
-
Weisen
die Unterscheidungsfunktionen S36, S8, S11 oder S13 vor den Zeitwerten
t_TIMER_4, t_TIMER_3, t_TIMER_2 oder t_TIMER_1 jeweils ein positives
Abfrageergebnis auf, wird direkt zu der Verarbeitungsfunktion S4
verzweigt und am Abtrieb ein schaltelementseitiges Bremsmoment zur
Verfügung gestellt,
wobei die Anfahrkupplung 40 bzw. ein in das Automatgetriebe
integriertes Anfahrschaltelement gleichzeitig geöffnet wird bzw. deren Übertragungsfähigkeit
derart herabgesetzt wird, daß über die
Anfahrkupplung 40 oder das integrierte Anfahrschaltelement
nahezu kein Drehmoment mehr führbar
ist.
-
Des
weiteren wird während
den Unterscheidungsfunktionen S36, S8, S11 oder S13 vor den Zeitwerten
t_TIMER_4, t_TIMER_3, t_TIMER_2 oder t_TIMER_1 überprüft, ob die aktu ell ermittelten
Fahrzeugneigungen α_akt
Werte aufweisen, die in dem in 8 gezeigten
Diagrammbereich B3 angeordnet sind. In derartigen Fällen wird
die vorbeschriebene Klassifikation durchgeführt und in nicht näher dargestellter
Art und Weise direkt zu dem dritten Programm-Modul MIII verzweigt,
wobei das erfindungsgemäße Verfahren
anschließend
in der in 7 verkürzt dargestellten
Art und Weise weiter durchgeführt wird.
-
In
Abhängigkeit
der aktuellen Fahrzeugneigung α_akt,
des Abfrageergebnisses der Unterscheidungsfunktion S3 sowie der
Klassifikation der ermittelten Fahrzeugneigungen α_akt wird
nach dem Verlassen des ersten Programm-Moduls MI – ausgehend
von der Verarbeitungsfunktion S4 – das erfindungsgemäße Verfahren
mit dem zweiten Programm-Modul MII fortgesetzt, dessen Ablaufdiagramm
in 6 dargestellt ist.
-
Dabei
liegt am Abtrieb des Kraftfahrzeuges entweder ein anfahrelementseitiges
oder ein schaltelementseitiges Bremsmoment an. Mit Einstieg in das zweite
Programm-Modul MII wird in einer Verarbeitungsfunktion S20 eine
Zeitüberwachung
TIMER II gestartet. Anschließend
wird zu zwei in 7 dargestellten
Unterscheidungsfunktionen S22 und S23 verzweigt, während welchen überprüft wird,
ob eine Fahrzeugbremse und/oder ein Fahrpedal betätigt ist.
-
Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S22
wird zu einer Verarbeitungsfunktion S24 verzweigt und die Zeitüberwachung
TIMER II zurückgesetzt.
Anschließend
wird zu der Verarbeitungsfunktion S20 zurückverzweigt, in der die Zeitüberwachung
TIMER II neu gestartet wird.
-
Betätigt der
Fahrer nach dem Start der Zeitüberwachung
TIMER II das Fahrpedal, führt
das zu einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S23 und es wird zu einer Verarbeitungsfunktion S25 verzweigt, während der
der Ansteuerdruck p_C des Schaltelementes C gegebenenfalls derart
reduziert wird, daß das
Schaltelement C geöffnet
und das Automatgetriebe nicht mehr durch das Schaltelement C und
das gleichzeitig geschlossene Schaltelement D verblockt ist. Ebenfalls
gleichzeitig wird eine Übertragungsfähigkeit
bzw. der Ansteuerdruck p_AK der Anfahrkupplung 40 angehoben,
so daß ein
Anfahren des Fahrzeuges durchgeführt
werden kann. Anschließend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
in einer Verarbeitungsfunktion S26 beendet.
-
Bei
einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S22
bzw. S23 wird zu einer Unterscheidungsfunktion S27 verzweigt, in
der überprüft wird,
ob ein applizierbarer Zeitwert der Zeitüberwachung TIMER II erreicht
ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S27 wird vor die Unterscheidungsfunktionen S22 und S23 zurückverzweigt.
Wird hingegen in der Unterscheidungsfunktion S27 festgestellt, daß der applizierbare Zeitwert
der Zeitüberwachung
TIMER II erreicht ist, wird in einer Verarbeitungsfunktion S28 der
Druck des Schaltelementes C bei Vorliegen eines schaltelementseitigen
Bremsmomentes am Abtrieb derart reduziert, daß am Abtrieb nur ein reduziertes
Bremsmoment anliegt bzw. kein Bremsmoment mehr anliegt und bei einer
entsprechenden Fahrzeugneigung ein Bergabrollen des Fahrzeuges entgegen
der angewählten
Fahrtrichtung auftritt.
-
Während der
Verarbeitungsfunktion S28 wird bei Vorliegen eines schaltelementseitigen
Bremsmomentes am Abtrieb die Übertragungsfähigkeit
des Schaltelementes C derart reduziert, daß ein reduziertes oder überhaupt
kein schaltelementseitiges Bremsmoment mehr am Abtrieb anliegt.
Liegt hingegen ein anfahrelementseitiges Bremsmoment am Abtrieb
an, wird die Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 derart reduziert, daß das anfahrelementseitige
Bremsmoment reduziert oder gänzlich aufgehoben
wird, wobei die Übertragungsfähigkeit des
Schaltelementes C derart reduziert werden kann, daß sich am
Abtrieb eine applizierbare Abtriebsdrehzahl einstellt. Dann muß ein Fahrer
eine Fahrzeugbremse oder ein Fahrpedal betätigen, um dem Bergabrollen
aktiv entgegenzutreten.
-
Nach
der Verarbeitungsfunktion S28 wird während einer Unterscheidungsfunktion
S29 überprüft, ob eine
Fahrzeugbremse aktiviert ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis
wird während
einer Unterscheidungsfunktion S30 überprüft, ob ein Fahrpedal aktiviert
ist, wobei bei einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S30 das erfindungsgemäße Verfahren
während
einer Verarbeitungsfunktion S31 beendet wird.
-
Bei
einem positiven Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S30
wird zu der Verarbeitungsfunktion S25 verzweigt und das erfindungsgemäße Verfahren
in der vorbeschriebenen Art und Weise weiter ausgeführt.
-
Wird
während
der Unterscheidungsfunktion S29 ermittelt, daß die Fahrzeugbremse vom Fahrer aktiviert
ist, wird zu einer Verarbeitungsfunktion S32 verzweigt, in der der
Ansteuerdruck p_C auf den Haltedruck ph_C angehoben wird, so daß am Abtrieb
ein schaltelementseitiges Bremsmoment anliegt. Anschließend wird
zu der Verarbeitungsfunktion S24 und daran anschließend zu
der Verarbeitungsfunktion S20 zurückverzweigt, wobei die Zeitüberwachung TIMER
II während
der Verarbeitungsfunktion S20 erneut gestartet wird.
-
Nach
Beendigung des ersten Programm-Moduls MI wird das dritte Programmodul
MIII gestartet, wenn eine Fahrzeugneigung α_akt ermittelt wird, deren Wert
zum betrachteten Zeitpunkt während
der aktivierten Zeitüberwachung
TIMER_I im Bereich B3 der Diagrammfläche gemäß 8 angeordnet ist. In diesem Fall wird
zu einer in 7 dargestellten
Verarbeitungsfunktion S33 des dritten Programm-Moduls MII verzweigt,
während
der der Ansteuerdruck p_AK der Anfahrkupplung 40 derart
reduziert wird, daß die Übertragungsfähigkeit
der Anfahrkupplung 40 verringert wird und am Abtrieb kein
anfahrelementseitiges Bremsmoment mehr anliegt.
-
Anschließend wird
in einer Unterscheidungsfunktion S34 überprüft, ob eine Drehrichtung der
Abtriebsdrehzahl n_ab ungleich einer angewählten Fahrtrichtung ist und
ob die Abtriebsdrehzahl n_ab größer als
ein Grenzwert n_ab_grenz der Abtriebsdrehzahl ist, dessen Wert vorzugsweise
nahe Null ist. Bei einem negativen Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion
S34 wird vor die Unterscheidungsfunktion S34 zurückverzweigt. Bei einem positiven
Abfrageergebnis der Unterscheidungsfunktion S34 wird zu einer Verarbeitungsfunktion
S35 verzweigt und der Ansteuerdruck p_AK der Anfahrkupplung 40 derart
angehoben, daß am
Abtrieb des Fahrzeuges ein anfahrelementseitiges Bremsmoment vorliegt,
welches der Rollbewegung des Fahrzeuges entgegen wirkt. Anschließend kann
vor die Verarbeitungsfunktion S34 zurück verzweigt werden oder das erfindungsgemäße Verfahren
beendet werden.
-
Betätigt der
Fahrer nach dem Anheben des Ansteuerdruckes p_AK die Fahrzeugbremse
oder das Fahrpedal, wird das erfindungsgemäße Verfahren abgebrochen.
-
- 1
- Räderschema
- 2
- erster
Planetenradsatz
- 3
- zweiter
Planetenradsatz
- 4
- Tabelle
Schaltschema
- 5
- Getriebeeingangswelle
- 6
- Hohlrad
des ersten Planetenradsatzes
- 7
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes E
- 8
- Sonnenrad
des ersten Planetenradsatzes
- 9
- Planetenräder des
ersten Planetenradsatzes
- 10
- Planetenträger des
ersten Planetenradsatzes
- 11
- Getriebegehäuse
- 12
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes B
- 13
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes A
- 14
- Innenlamellenträger des Schaltelementes
E
- 15
- Planetenträger des
zweiten Planetenradsatzes
- 16
- Innenlamellenträger des Schaltelementes
A
- 17
- kleines
Sonnenrad des zweiten Planetenradsatzes
- 18
- Innenlamellenträger des Schaltelementes
B
- 19
- großes Sonnenrad
des zweiten Planetenradsatzes
- 20
- Innenlamellenträger des Schaltelementes
C
- 21
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes C
- 22
- Außenlamellenträger des
Schaltelementes D
- 23
- Innenlamellenträger des Schaltelementes
D
- 24
- Hohlrad
des zweiten Planetenradsatzes
- 25
- breite
Plantetenräder des
zweiten Planetenradsatzes
- 26
- schmale
Plantetenräder des
zweiten Planetenradsatzes
- 27
- Getriebeabtriebswelle
- 40
- Anfahrkupplung
- A,
B, C, D, E
- Schaltelemente
- i_getr
- Gesamtübersetzung
des Automatgetriebes
- K1,
K2
- Kennlinien
- MI,
MII, MIII
- Programm-Module
- n_ab
- Abtriebsdrehzahl
- n_ab_grenz
- Grenzwert
der Abtriebsdrehzahl
- n_ab_schwell
- Schwellwert
der Abtriebsdrehzahl
- p_A
- Druck
des Schaltelementes A
- p_C
- Druck
des Schaltelementes C
- ph_C
- Haltedruck
des Schaltelementes C
- ph_A
- Haltedruck
des Schaltelementes C
- ph_AK
- Haltedruck
der Anfahrkupplung
- S1–S36
- Funktion
- SK1–SK4
- Sensorklassen
- t
- Zeit
- t_TIMER_1–t_TIMER_4
- Zeitwerte
der Sensorklassen
- TIMER
I
- Zeitüberwachung
- TIMER
II
- Zeitüberwachung
- TIMER
III
- Zeitüberwachung
- α
- Fahrzeugneigung
- α_akt
- aktuelle
Fahrzeugneigung
- α_schwell
- Schwellwert
der Fahrzeugneigung
- α schwell
1 bis α_schwell_4
- Schwellwerte
der Kennlinien