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Anwendungsgebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Ermittlung des Vor- und/oder Nachlaufs von Wälzkörpern, die
in einem Käfig
eines Wälzlagers
angeordnet sind, gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen
Ansprüche
1 und 7.
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Hintergrund der Erfindung
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Seit einiger Zeit werden Wälzlager
mit Messeinrichtungen ausgestattet, mit denen neben den auf das Lager
wirkenden Kräften
beispielsweise auch die Drehzahl eines drehbaren Lagerbauteils ermittelbar
ist. So zeigt die
DE
27 46 937 A1 ein Kraftmesslager, bei dem Dehnungsmessstreifen
in einer Umfangsnut eines feststehenden Lageraußenringes befestigt und mit
anderen elektrischen Widerständen
in einer elektrischen Messbrücke
verschaltet sind. Bei einem Überrollen
des Befestigungsortes des dehnungsabhängig seinen Widerstand ändernden
Dehnungsmessstreifens durch die Wälzkörper wird ein im wesentlichen
sinusförmiges
Messsignal erzeugt, das mit einer geeigneten Auswerteeinrichtung
analysierbar ist.
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Darüber hinaus offenbart die
DE 100 41 093 A1 ein
Messwälzlager
mit dehnungsempfindlichen Sensoren, mit denen u. a. die Drehzahl
einer drehbaren Lagerschale ermittelbar ist. Bei diesen Sensoren
handelt es sich um zwei einander zugeordnete Dehnungsmesswiderstände oder
Dehnungswiderstands-Messbrückenschaltungen,
die an der feststehenden äußeren Lagerschale
angebracht sind. Die beiden Dehnungsmessstreifen sind dabei so zueinander
angeordnet, dass diese in Reihe geschaltet und jeweils um die Hälfte des Winkelabstandes
zwischen zwei Wälzkörpern in
Drehrichtung zueinander versetzt in der Lagerschale angebracht sind.
Zur Drehzahlmessung ist hinsichtlich dieser Messanordnung verfahrensgemäß vorgesehen,
dass das von den beiden Sensoren beim Überrollen ihrer Befestigungsorte
durch die Wälzkörper gewonnene
periodische Signal einer Auswerteschaltung zugeführt wird, in der die Signale
einer Differenzbildung unterworfen werden.
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Neben der Bestimmung der auf das
Wälzlager
wirkenden Kräfte
und der Drehzahl des drehbaren Wälzlagerbauteils
besteht ein Bedarf an der Information, ob das Wälzlager und das in dem Wälzlager
gelagerte Bauteil hinsichtlich ihrer Drehachsen exakt koaxial zueinander
ausgerichtet sind. Sofern diese Koaxialität der Drehachsen nicht vorliegt,
sind in Abhängigkeit
von dem Ausmaß der
Fehlausrichtung der Drehachsen früher oder später Schäden an dem Wälzlager
zu erwarten. Bei Wälzlagern,
bei denen die Wälzkörper mit
Hilfe eines Käfigs
zueinander in einem vorbestimmten Abstand gehalten werden, führt die
beschriebene Fehlausrichtung der Drehachsen dazu, dass die Wälzkörper ihren
Abstand zunächst
im Rahmen des Spiels im Käfig
zueinander verringern oder vergrößern. Diese
sowie eine darüber
hinaus gehende Abweichung vom Gleichlauf ist auch als Vor- oder
Nachlauf der Wälzkörper benennbar
und kann zu Schäden
an dem Lagerkäfig
und letztlich auch am Gesamtlager führen.
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Aufgabe der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund besteht die
Aufgabe an die Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
vorzustellen, mit denen ein Vor- und/oder Nachlauf von Wälzkörpern in
einem Wälzlager
feststellbar ist. Darüber
hinaus soll die Vorrichtung dazu geeignet sein, selbsttätig eine
koaxiale Ausrichtung der Drehachse des Wälzlagers zu der Drehachse des
in dem Wälzlager
gelagerten Bauteils durchzuführen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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So wird zur Ermittlung des Vor- und/oder
Nachlaufs von Wälzkörpern in
einem Wälzlager
bei konstanter Drehzahl eines in dem Wälzlager gelagerten Bauteils
verfahrensgemäß zunächst das
analoge Messsignal eines druck- oder dehnungsempfindlichen Sensors
erfasst, der auf oder an einem Wälzlagerbauteil,
vorzugsweise an einem feststehenden Lagerring, angeordnet ist. Aus
diesem analogen Messsignal werden dann zwei vorzugsweise aufeinander
folgende Periodenlängen
des analogen Messsignals bestimmt, die anschließend hinsichtlich ihrer zeitlichen
Dauer miteinander verglichen werden.
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Sofern dieser Vergleich einen Unterschied
zwischen den beiden Signalperiodenlängen ergibt, wird eine Fehlpositionierung
von Wälzkörpern in
dem Lagerkäfig
und damit das Vorliegen eines Vor- und/oder Nachlaufs von Wälzkörpern in
dem Wälzlager
erkannt. Wenn jedoch die Periodenlängen gleich sind, wird auf einen
weitgehend identischen Abstand zwischen den Wälzkörpern im Lagerkäfig geschlossen
und ein Gleichlauf der Wälzkörper im
Wälzlager
festgestellt.
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Zur Ermittlung der Dauer einer Periode
des analogen Messsignals wird dieses digitalisiert und der erste
sowie der darauf folgende Zeitpunkt ermittelt und abgespeichert,
in dem das Messsignal mit seiner aufsteigenden Signalflanke eine
Nulllinie durchkreuzt oder in dem das Messsignal mit seiner absteigenden
Signalflanke eine Nulllinie durchkreuzt. Aus den beiden so entstehenden
Zeitpunkten für
die Kreuzungspunkte beider aufsteigenden Flanken mit der Nulllinie
oder der beiden absteigenden Flanken mit der Nulllinie lässt sich
die Periodendauer der Überrollen
bestimmen.
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Da die exakte Ermittlung der Zeitpunkte,
in denen die analoge Messkurve tatsächlich ihre Nulldurchgänge hat,
von einer möglichst
hohen Abtast- bzw. Digitalisierungsfrequenz abhängt, ist zur Vermeidung eines zu
großen
auswertungstechnischen Aufwands hinsichtlich der Digitalisierungs-
und Datenspeicherungseinrichtungen der jeweilige Nulldurchgangszeitpunkt
t
K der Messkurve erfindungsgemäß mit der
Gleichung
errechnet. In dieser Gleichung
steht X
1 für den ersten positiven digitalisierten
Amplitudenwert des Messsignals nach einem Nulldurchgang zum Zeitpunkt
t
1 + T, während X
2 den
letzten negativen digitalisierten Amplitudenwert des Messsignals
zum Zeitpunkt t
1 vor dem Nulldurchgang,
sowie T den Zeitraum zwischen den Zeitpunkten t
1 und
t
1 + T definiert. Die Formel gilt für aufsteigende
Flanken und deren Kreuzungspunkte mit der Nulllinie. Für absteigende
Flanken lässt
sich eine ähnliche
Gleichung angeben.
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Zur Verbesserung des Mess- und Berechnungsergebnisses
kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
sein, dass mehr als zwei Periodenzeiträume oder Vergleichsergebnisse
ermittelt und einem statistischen Auswerteverfahren, vorzugsweise
der Varianzbildung unterworfen werden, bevor eine Aussage über den
Gleichlauf oder dem Vor- bzw. Nachlauf von Wälzkörpern in dem Wälzlager
getroffen wird.
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Zudem lässt sich aus den Periodenzeiträumen und/oder
den Vergleichsergebnissen ein Wert ermitteln, der die Abweichung
der Ausrichtung der Drehachse des Wälzlagers zu der Ausrichtung
der Drehachse des in dem Wälzlager
gelagerten Bauteils angibt.
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Mit diesem Wert, der die unterschiedliche
Ausrichtung der Drehachsen von Wälzlager
und gelagertem Bauteil angibt, lassen sich in einer Steuerungs-
und Regelungseinrichtung mit Vorteil Stellgrößen berechnen, die als Sollwerte
für die
Betätigung
von Stelleinrichtungen dienen, mit denen die Drehachse des Wälzlagers und/oder
die des in dem Wälzlager
gelagerten Bauteils gegeneinander verstellbar sind.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Ermittlung des Vorliegens eines Vor- und/oder
Nachlaufs von in einem Käfig
eines Wälzlagers
angeordneten Wälzkörpern sowie
zur koaxialen Ausrichtung der Drehachse eines Wälzlagers zu der Drehachse eines
in diesem Lager gelagerten Bauteils. Diese Vorrichtung ist dazu
so ausgebildet, dass an dem Wälzlager
wenigstens ein Sensor angeordnet ist, mit dem die Bewegung der Wälzkörper in
dem Lager messbar ist. Das Messsignal dieses Sensors ist einer Steuerungs- und
Regelungseinrichtung zuführbar,
in der ein Analyseprogramm abgespeichert ist. Mit diesem Analyseprogramm
ist die Periodendauer des Messsignals und aus dieser Periodendauer
ein Vor- und/oder Nachlauf von in dem Käfig des Wälzlagers angeordneten Wälzkörpern nachweisbar.
Aus dem Wert für
den Vor- und/oder Nachlauf
der Wälzkörper in
dem Wälzlager
ist in der Steuerungs- und Regelungseinrichtung eine gegebenenfalls
vorliegende Abweichung der Lagerdrehachse zu der Bauteildrehachse
ermittelbar.
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Schließlich ist die Steuerungs- und
Regelungseinrichtung über
Steuerungsleitungen mit Stellvorrichtungen an dem Wälzlager
und/oder an dem gelagerten Bauteil verbunden, die derartig an dem
Wälzlager und/oder
dem gelagerten Bauteil angeordnet und betätigbar sind, dass die Drehachse
des Wälzlagers
und die Drehachse des gelagerten Bauteils zueinander ausrichtbar
sind.
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Bei dieser Vorrichtung ist der Sensor
im Wälzlager
vorzugsweise als wenigstens ein Dehnungsmessstreifen ausgebildet,
der mit anderen elektrischen Widerständen in einer Messbrücke verschaltet
ist. Diese Messbrücke
erzeugt ein analoges Messsignal, das in einer Steuerungs- und Regelungseinrichtung
digitalisierbar ist. Der genannte Sensor ist zudem vorzugsweise
in einer Umfangsnut an einem feststehenden Lagerring des Wälzlagers
angeordnet.
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Hinsichtlich der von der Steuerungs-
und Regelungsanordnung ansteuerbaren Stellvorrichtungen sei angemerkt,
dass diese als druckmittelbetriebene Kolben- Zylinder-Anordnungen, als elektromotorische und/oder
als piezoelektrische Stellantriebe ausgebildet sein können.
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Darüber hinaus sind diese Stellvorrichtungen
senkrecht und/oder achsparallel zur Drehachse des Wälzlagers
bzw. zur Drehachse des in dem Wälzlager
gelagerten Bauteils ausgerichtet, um eine Verstellung der Lage des
Wälzlagers
oder des gelagerten Bauteils in alten Raumrichtungen zu ermöglichen.
Vorzugsweise sind die Stellvorrichtungen so angeordnet, dass diese
auf einen feststehenden Lagerring oder auf die Oberfläche des
im Wälzlager
gelagerten Bauteils wirken.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die Erfindung lässt sich anhand von Ausführungsbeispielen
erläutern,
die in der beigefügten
Zeichnung dargestellt sind. Darin zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Erkennung einer Drehachsenfehlausrichtung
und zur automatischen Ausrichtung eines Wälzlagers,
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2 den
analogen Verlauf eines Messsignals über die Zeit sowie deren Digitalisierungspunkte,
und
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3 eine
schematische Darstellung eines Abschnittes des Messsignals gemäß 2.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Der in 1 dargestellte
Aufbau zeigt ein Wälzlager 1,
bei dem zwischen einem Innenring 2 und einem Außenring 3 Wälzkörper 4 angeordnet
und von einem Wälzkörperkäfig 6 auf
Abstand zueinander gehalten werden. Radial innerhalb des Innenringes 2 ist
ein Bauteil 5 gelagert, das hier als Welle ausgebildet
ist.
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Zur Erkennung einer nicht exakt koaxialen
Ausrichtung der Drehachse des Bauteils 5 und der des Wälzlagers 1 zueinander
ist zumindest eine Messvorrichtung 7 vorgesehen, die bevorzugt
an dem feststehenden Lageraußenring 3 angeordnet
ist. Nicht ausgeschlossen wird jedoch deren Anordnung am drehenden
Lagerinnenring 2, wenngleich dies die Übertragung der Signale der
Messvorrichtung an ein Auswertegerät erschwert. Darüber hinaus
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Messvorrichtung in einer
hier nicht dargestellten Umfangsnut am Lageraußenring 3 befestigt
ist.
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Die Messvorrichtung 7 umfasst
im einfachsten Falle einen Dehnungsmessstreifen 9 oder
einen Drucksensor, mit deren Hilfe das Überrollen der Befestigungsposition
des Dehnungsmessstreifens 9 oder Drucksensors durch die
Wälzkörper 4 an
dem Lageraußenring 3 feststellbar
ist. Wie 1 verdeutlicht,
können
aber auch mehr als ein Dehnungsmessstreifen in einer Messbrücke 7 verschaltet
an dem Lageraußenring
verschaltet sein.
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In der Messvorrichtung 7 ist
der Dehnungsmessstreifen 9 zusammen mit drei anderen elektrischen
Widerständen 8, 10, 11 in
einer Messbrücke
verschaltet, von der über
die Signalleitungen 12, 13 ein analoges Messsignal
S an eine Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 weiterleitbar
ist. Diese Steuerungs- und
Regelungseinrichtung 14 dient unter anderem zur Auswertung
des analogen Messsignals der Messvorrichtung 7, aus der
neben der auf das Wälzlager 1 wirkenden
Kraft beispielsweise auch die Drehzahl des Bauteils 5,
sowie der Vor- und/oder Nachlauf der Wälzkörper 4 in dem Wälzlager 1 ermittelbar
ist. Dazu verfügt
die Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 über gesonderte
Auswerteprogramme sowie über
einen Analog-Digital-Wandler 26, mit dem das analoge Messsignal
S in eine Vielzahl von digitalen Einzelwerten S(tA),
S(tB), S(tC), S(tp), S(tF), S(tG) umwandelbar ist.
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Für
den Fall, dass die Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 festgestellt
hat, dass kein Gleichlauf der Wälzkörper 4 in
dem Wälzlager 1 vorliegt,
wird ein Steuerungsprogramm aktiviert, das aus der Gleichlaufabweichung
Stellsignale für
Stellvorrichtungen 20, 21, 22 erzeugt,
die über
Steuerleitungen 17, 18, 19 mit der Steuerungs-
und Regelungseinrichtung 14 verbunden sind.
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Diese Stellvorrichtungen 20, 21, 22 sind
vorzugsweise als hydraulische oder elektrische Stellmittel ausgebildet,
wobei hinsichtlich der elektrischen Stellmittel Schrittmotoren oder
piezoelektrische Stellvorrichtungen nutzbar sind.
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Wie 1 verdeutlicht,
sind diese Stellvorrichtungen 20, 21, 22 so
zu dem Wälzlager 1 ausgerichtet, dass
deren Stellwege 23, 24, 25 im Sinne eines
X-Y-Z-Koordinatensystems
senkrecht aufeinander stehen. Darüber hinaus sind die Stellvorrichtungen 20, 21, 22 derart
an dem Wälzlager 1 angeordnet
oder befestigt, dass der Lageraußenring 3 in allen
drei Raumkoordinaten X, Y, Z verstellt werden kann.
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Die Fehlausrichtung der Wälzlagerdrehachse
zu der Drehachse des in dem Wälzlager 1 gelagerten Bauteils 5 kann
in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung auch in einer Anzeigevorrichtung 16 dargestellt
werden, die über
eine Signalleitung 15 mit der Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 verbunden
ist.
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Durch den beschriebenen Aufbau ist
es möglich,
die Drehachse eines Wälzlagers 1 mit
bisher nicht erreichter Genauigkeit koaxial zur Drehachse des in
dem Wälzlager 1 gelagerten
Bauteils 5 auszurichten, um dadurch Lagerschäden erst
gar nicht auftreten zu lassen und um Reibungsverluste zu minimieren.
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Es versteht sich von selbst, dass
die Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 zusammen mit
den Stellvorrichtungen 20, 21, 22 nicht
ständig
mit dem Wälzlager 1 verbunden
oder an diesem angeordnet sein muss. So ist der in 1 dargestellte Aufbau durchaus als Produktionsvorrichtung
nutzbar, mit der die koaxial exakte Ausrichtung der genannten Drehachsen
einstellbar ist, bevor das Wälzlager 1 zusammen
mit dem in dem Wälzlager
gelagerten Bauteil 5 und anderen Bauteilen beispielsweise
zu einem übergeordneten
Produkt zusammengebaut wird.
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Die Überprüfung des Gleichlaufs der Wälzkörper 4 in
dem Wälzlager 1 erfolgt
in der Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 mit Hilfe
eines erfindungsgemä ßen Verfahrens,
das in dieser Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 als
Datenverarbeitungsprogramm abgespeichert ist. Zur Erläuterung
dieses Verfahrens wird zunächst
auf 2 verwiesen, in
der das von der Messeinrichtung 7 erzeugte Messsignal S
dargestellt und an seinem sinusförmigen
Verlauf gut erkennbar ist. Das Messsignal S schneidet periodisch
eine Nulllinie N, so dass den oberhalb der Nulllinie N liegenden
Amplituden ein positiver Wert und den unterhalb dieser Linie N liegenden
Amplituden ein negativer Wert zugeordnet ist.
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Bei einer Digitalisierung dieses
Messsignals S werden mit einer fest vorgegebenen Abtastfrequenz
zu sich daraus ergebenden Zeitpunkten Amplitudenwerte S(tA), S(tB), S(tC), S(tD), S(tF), S(tG) des Messsignals
S ermittelt und zusammen mit dem jeweiligen Zeitwert als Wertepaar
in der Steuerungs- und Regelungseinrichtung 14 abgespeichert.
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Wie 2 verdeutlicht,
gelingt es bei sinnvollen Abtastfrequenzen in der Regel nicht, den
Zeitpunkt exakt zu ermitteln, in dem das Messsignal S die Nulllinie
N schneidet, also die Amplitude des Messsignals S den Wert Null
hat. Tatsächlich
werden in diesem Beispiel nur Messsignalwerte S(tB),
S(tC) bzw. S(tF),
S(tG) digitalisiert, die mehr oder weniger
dicht vor oder hinter diesem Zeitpunkt liegen.
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Die genaue Kenntnis von zwei hintereinander
liegenden Nulldurchgangszeitpunkten von im dargestellten Fall aufsteigenden
Kurvenverläufen
ist jedoch wichtig, um die Periodenlänge des Messsignals S genau
zu bestimmen. Wie
3 zeigt,
lässt sich
dieser Nulldurchgangszeitpunkt t
K aus den
beiden benachbarten digitalisierten Werten (–X
2,
t
1) und (X
1 , t
1 + T) der Messkurve S berechnen, wobei –X
2 der letzte negative Amplitudenwert vor,
und X
1 der erste positive Amplitudenwert
nach dem Nulldurchgangszeitpunkt t
K ist.
Wenn diese Werte in die Gleichung
eingesetzt werden, lässt sich
der Nulldurchgangszeitpunkt t
K auch vorteilhaft
errechnen.
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Zur Verbessung der Genauigkeit der
aus diesen Messungen und Berechnungen zu treffenden Aussagen hinsichtlich
der koaxialen Ausrichtung der genannten Drehachsen zueinander können in
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mehr als zwei Periodenzeiträume oder
Vergleichsergebnisse ermittelt und einem statistischen Auswerteverfahren,
vorzugsweise der Varianzbildung unterworfen werden, bevor über das Vorliegen
eines Gleichlaufs oder dem Vor- bzw. Nachlauf von Wälzkörpern in
dem Wälzlager
entschieden wird.
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Die mit Hilfe von zwei hintereinander
folgenden Nulldurchgangszeitpunkten tK errechenbare
erste Periodenlänge
kann bei konstanter Drehzahl des Wälzlagerinnenringes 2 für die Beurteilung
der Periodenlänge einer
anschließenden
Vergleichsmessung genutzt werden. Wenn diese Vergleichsmessung ergibt,
dass deren Periode im wesentlichen genau so lang ist wie die der
ersten Messung, so bedeutet dies, dass die Wälzkörper 4 im Wälzlager 1 einen
Gleichlauf aufweisen. Dieser Gleichlauf ist sodann ein Zeichen dafür, dass
die Drehachse des Lagerinnenringes 2 und die Drehachse
des in dem Wälzlager 1 gelagerten
Bauteils 5 exakt koaxial zueinander ausgerichtet sind.
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Ergibt die Vergleichsmessung jedoch,
dass die Periodenlänge
des Messsignals einen anderen Wert aufweist, so muss davon ausgegangen
werden, dass die beiden genannten Drehachsen nicht exakt koaxial zueinander
liegen. In einem solchen Fall wird die Steuerungs- und Regelungsvorrichtung 14 ein
Programm aktivieren, das ausgehend von den unterschiedlichen Periodenlängen einen
Stellwert für
eine oder mehrere der Stellvorrichtungen 20, 21, 22 errechnet
und diese den jeweiligen Stellvorrichtungen durch Ausführung mitteilt.
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- 1
- Wälzlager
- 2
- Innenring
- 3
- Außenring
- 4
- Wälzkörper
- 5
- Welle
- 6
- Käfig
- 7
- Sensor
- 8
- Widerstand
- 9
- Widerstand
- 10
- Widerstand
- 11
- Widerstand
- 12
- Signalleitung
- 13
- Signalleitung
- 14
- Steuerungs-
und Regelungseinrichtung
- 15
- Signalleitung
- 16
- Anzeigeeinrichtung
- 17
- Steuerleitung
- 18
- Steuerleitung
- 19
- Steuerleitung
- 20
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 21
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 22
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 23
- Stellweg
X
- 24
- Stellweg
Y
- 25
- Stellweg
Z
- 26
- Analog-Digital-Wandler
- N
- Nulllinie
- S
- Analoges
Messsignal
- S(tA)
- Messwert
- S(tB)
- Messwert
- S(tC)
- Messwert
- S(tD)
- Messwert
- S(tF)
- Messwert
- S(tG)
- Messwert
- X1
- Signalamplitude
- X2
- Signalamplitude
- t
- Zeit
- t1
- Letzter
Digitalisierungszeitpunkt vor Nulldurchgang
- t1 + T
- Erster
Digitalisierungszeitpunkt nach Nulldurchgang
- tK
- Zeitpunkt
des Nulldurchgangs des Messsignals
- T
- Zeitraum