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Die Erfindung betrifft eine Messeinrichtung,
die insbesondere zur punktweisen Vermessung von Werkstückoberflächen durch
mechanische Antastung geeignet ist.
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Beim Vermessen von Werkstückoberflächen mittels
Tastsystemen, wird in der Regel ein Tastelement an eine Werkstückoberfläche eines
ruhend gelagerten Werkstücks
herangeführt
und mit definierter Kraft an diese angedrückt. Das Tastelement ist in
bestimmten vorgegebenen Richtungen beweglich gehalten und wird beim
Antasten der Werkstückoberfläche gegen
eine Bezugsbasis ausgelenkt. Die Auslenkung Relativ zu einem Tastkopf
kann durch entsprechende mechanische Messeinrichtungen erfasst werden.
Derartige Anordnungen sind z.B. aus der
DE 19641720 bekannt.
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Die
DE 19641720 A1 offenbart eine Messmaschine
mit einem Messkopf mit einer Aufspanneinrichtung für ein ortsfest
zu lagerndes und zu vermessendes Werkstück. Der genannte Messkopf ist
an einer Führung
in mindestens drei unterschiedlichen Raumrichtungen verfahrbar gelagert.
Der den Messkopf lagernde Arm enthält außerdem eine Schwenkachse.
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Der Tastkopf enthält einen Taststift mit einer
an seinem Ende vorgesehen Tastkugel als Tastkörper. Die Auslenkung der Tastkugel
gegen den Träger
des Tastkopfs wird durch X-, Y- und Z-Messsysteme erfasst.
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Die Messsysteme liefern Daten, die
die Auslenkung der Tastkugel gegen den Träger kennzeichnen. Um die Position
der Tastkugel an dem Werkstück
bestimmen zu können,
ist zusätzlich
die genaue Kenntnis der Position des den Messkopf führenden
Trägers
erforderlich. Zur Erfassung derselben sind Bezugslinien und Maßverkörperungen
an jeder Achse erforderlich.
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Aus der
DE 4345091 A1 ist ebenfalls
eine Messmaschine mit einem Tastkopf bekannt, wobei zur Aufspannung
des Werkstücks
ein Rundtisch vorgesehen ist. Auch bei dieser Messmaschine ergeben
sich die Messwerte an dem Werkstück
durch entsprechende Verknüpfung
der von den Tastkopf gelieferten Messwerte mit Positionswerten,
die die Position des Tastkopfs kennzeichnen.
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Die präzise Führung des Tastkopfs und dessen
Positionsbestimmung stellt hohe Ansprüche an die Messmaschine und
die Positionserfassung an jeder Verstellachse.
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Die Messmaschine weist eine erste
Schlittenführung
mit einem Schlitten auf, der in einer ersten Richtung verstellbar
ist und dessen Position mit einer ersten Messeinrichtung erfasst
wird. Dabei ist nicht nur eine Längenerfassung
erforderlich. Um Linearitätsfehler
der Führung
ausgleichen zu können,
ist häufig
zusätzlich die
Abstandsmessung zu einem parallelen Bezugslineal erforderlich.
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Der erste Schlitten trägt eine
weitere Schlittenführung
mit einem zweiten Schlitten, dessen Position gegen den ersten Schlitten
zu erfassen ist. Der zweite Schlitten trägt letzendlich eine weitere
Schlittenführung und
ein Messsystem. Die Tastkopfposition ergibt sich dann aus den Messwerten
an allen drei Schlittenführungen.
Fehler können
sich somit addieren. Außerdem
ist der sensorische Aufwand hoch.
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Es sind darüber hinaus Messeinrichtungen
bekannt, die die Position eines Tastkörpers berührungslos von einer ruhenden
Basis aus erfassen.
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Z.B. offenbaren die WO 93/07443 und
die
DE 2605772 jeweils
eine Messeinrichtung mit einem starren Tastelement, das von Hand
geführt
wird und zur Antastung einer Werkstückoberfläche dient. An dem Tastelement
sind mehrere Signalgeber in Form von Lichtquellen angeordnet, die
im Sichtbereich von zwei Kameras liegen. Eine Auswerteeinrichtung
dient der Bestimmung der Raumposition des Tastelements und somit
des Tastpunkts.
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Die Genauigkeit der Messung hängt nicht
zuletzt wegen der infolge manueller Einflüsse schwankenden Messkraft
von dem Geschick des Bedieners ab.
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Die
DE 101 18 668 A1 offenbart eine Koordinatenmessvorrichtung
mit einem Taster, der einen Tripelspiegel als Reflektor für einen
Messlichtstrahl aufweist. Die Bestimmung der Tasterposition erfolgt
durch Messung der Distanz und der Winkellage des Tasters.
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Diese Art der Messung ist mit Messunsicherheiten
behaftet .
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Aus der
DE 100 48 097 A1 ist die
Antastung eines Werkstücks
mit einem Tastkopf bekannt, der die Werkstückoberfläche in einem Tastpunkt mit
einem Laserstrahl antastet. Der Tastkopf wird von einem Roboter geführt. Die
Position des Tastkopfs wird mittels einer ruhenden Referenzstation
aus berührungslos
bestimmt, die drei Reflektoren aufweist. Der Tastkopf ist mit einer
Sender/Empfänger-Einheit
versehen, die anhand der ausgesandten, reflektierten und empfangenen
Signale ihre eigene Position und somit die Position des Tastkopfs
bestimmt.
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der
Erfindung, die Messeinrichtung zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Messeinrichtung
gelöst,
die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Die erfindungsgemäße Messeinrichtung weist ein
Tastelement auf, das zum Antasten einer Werkstückoberfläche eingerichtet ist. Mit dem
Tastelement steht eine nicht mit dem Tastelement mitbewegbare Positions-Messeinrichtung,
z.B. ein Laser-Triangulator in Beziehung. Die Positions-Messeinrichtung
ist bspw. ruhend gelagert und misst, wenn das Werkstück angetastet
wird, die Position des Tastelements und/oder eines Tastkopfs im
Raum und ggfs. seine Lage und oder seine Verformung direkt. Eine
Addition mehrerer Messwerte, die in einer Kette dann die Position
des Objekts (Tastelement oder Tastkopf) ergeben und die sich daraus ergebende
Fehleraddition wird vermieden. Es besteht eine unmittelbare Messverbindung
zwischen dem Tastkopf oder dem Tastelement und einer werkstückbezogenen
Basis.
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Es wird dadurch überflüssig, zunächst die Position irgendeines
Zwischenglieds einer Antriebseinrichtung zu bestimmen oder bspw.
an jeder Achse einer Führungseinrichtung
eine Positionsmesseinrichtung vorzusehen. Ungenauigkeiten der Führung spielen
für die
Messung keine Rolle.
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Außer der Position des Tasters
wird zusätzlich
bestimmt, an welcher Stelle seiner Oberfläche er das Werkstück berührt. Somit
werden die Koordinaten des Berührpunkts
bestimmt. Dazu bestimmt eine Richtungs-Messeinrichtung die Richtung
der Antastkraft. Die Richtungs-Messeinrichtung kann eine separate
Messeinrichtung (z.B. in Form eines den Taststift haltenden Messkopfs)
oder als Bestandteil der Positions-Messeinrichtung ausgebildet sein.
Die Antastkraft folgt aus der Richtung der Auslenkung des nachgiebig
gelagerten Tastkörpers.
Der Tastpunkt wird somit durch zwei Messungen, nämlich durch die Messung der
Position des Tastkörpers
und durch die Messung der Tastrichtung bestimmt. Ist der Tastkörper eine
Kugel, führt
die Messung der Kugelposition auf die Bestimmung der Position des
Kugelmittelpunkts. Die Messung der Tastrichtung erfolgt über die
Bestimmung der Auslenkung des Taststifts mit dem Tastkörper gegen
seine Führungseinrichtung.
Diese kann eine maschinelle Führungseinrichtung
oder eine geeignete Handhabe, beispielsweise ein Handgriff sein.
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Das Tastelement oder der Tastkopf
kann bedarfsweise auch von Hand geführt werden. Die nicht mit bewegte
Positionsmesseinrichtung findet die Bezugsbasis jeweils anhand ihres
eigenen Aufstellorts. Dem Tastelement ist eine Einrichtung zur Einstellung
einer relativ eng tolerierten Tastkraft zugeordnet. Diese Einrichtung
kann z.B. durch ein Federelement oder einen Federmechanismus gebildet
sein, der zwischen einer Handhabe und dem Tastkörper wirkt. Alternativ kann
die Gewichtskraft des Tastkörpers
oder von mit diesem verbundenen Teilen als Tastkraft erzeugendes
Mittel und insoweit als Krafterzeugungseinrichtung dienen. Z.B. kann
als Tastelement im einfachsten Falle eine Kugel dienen, die auf
die Werkstückoberfläche aufgelegt
wird und auf dieser entlang rollt. Die Positions-Messeinrichtung kann durch die Verfolgung
ihrer Bahn eine Oberflächenlinie
des Werkstücks
präzise
erfassen. Die Tastkraft ist dabei in allen Bahnpunkten im Wesentlichen gleich.
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Es wird für manche Fälle als zweckmäßig angesehen,
das Tastelement mittels einer (maschinellen) Positioniereinrichtung
im Raum zu führen.
Damit lassen sich Werkstückoberflächen dann
automatisch vermessen.
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Der Taster weist einen Taststift
auf, der an einem Träger
z.B. nachgiebig gelagert ist, um beim Heranführen des Tastkörpers an
die Werkstückoberfläche eine
definierte Antastkraft erzeugen zu können. Der Tastkörper bewegt
sich somit gegen den Träger,
wenn der Träger
zu dem Werkstück
bewegt wird. Es kann zwischen dem Träger und dem Tastkör per als
Richtungs-Messeinrichtung eine Schalteinrichtung oder eine sonstige
Sensoreinrichtung vorgesehen sein, die zur Steuerung der Bewegung
des Trägers
herangezogen werden kann, um bspw. beim Heranführen an das Werkstück eine
gewünschte
Tastkraft zu erzeugen. Ist eine gewünschte Relativauslenkung des
Tastkörpers
zu dem Träger
erreicht, kann die Bewegung des Trägers gestoppt werden. Aus der
Bestimmung der Richtung der Auslenkung wird auf die Lage des Tastpunkts
auf der Tastkörperoberfläche geschlossen.
Die Sensoreinrichtung kann durch lineare Wegmessgeber, Winkelgeber, elektrische
oder optische Sensoren, interferenzoptische Einrichtungen o.ä. gebildet
sein.
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Zusätzlich oder alternativ können zwischen
dem Tastelement und dem Träger
anstelle einer oder mehrerer Federmittel auch sonstige gesteuerte
Kraftgeneratoren wie bspw. Magneteinrichtungen vorgesehen sein.
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Die Positions-Messeinrichtung kann,
wie erwähnt,
dazu herangezogen werden, die Position eines Messkopfs zu bestimmen,
wobei die Auslenkung des Tastkörpers
dann von dem Messkopf bestimmt wird. Die Position des Tastpunkts
ist aus der Position des Messkopfs und der Tastkörperauslenkung zu bestimmen.
Die direkte Messung der Position des Messkopfs durch eine nicht
mit bewegte Positions-Messeinrichtung gestattet die Ausschaltung
von Mess- und Führungsfehlern
bei der Positionierung des Messkopfs und die Verwendung, bspw. eines
herkömmlichen
Industrieroboters oder einer anderweitigen Positioniereinrichtung
zur Führung
des Messkopfs im Raum. Die den Messkopf führende Einrichtung bedarf keiner
genauen Sensorik.
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Der Vorteil der Kombination eines
herkömmlichen
Tastkopfmesssystems mit der ortsfesten Positionsmesseinrichtung
besteht nicht nur in der Verwendung einfacher Positioniereinrichtungen
für den
Tastkopf, sondern darüber
hinaus ggfs. in einer Reduktion der Freiheitsgrade des Tastelements
und somit in einer Vereinfachung der Positionsmesseinrichtung. Diese
muss dann lediglich für
die Bewegungsfreiheitsgrade des Tastelements ausgelegt sein. Wenn
die Führung
des Tastelements einzelne Bewegungsfreiheitsgrade, wie z.B. Schwenkbewegungen,
nicht zulässt,
können
in den zugeordneten Raum- oder Schwenkrichtungen auch keine Bewegungen
stattfinden, so dass sich die Positionsmesseinrichtung auf die übrigen Freiheitsgrade
beschränken
kann.
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Das unmittelbare Zusammenwirken der
Positionsmesseinrichtung mit dem Tastelement oder dem Tastkopf gestattet
demgegenüber
eine unmittelbare Bestimmung der Koordinaten der angetasteten Messpunkte.
Es können
sich jedoch bei direkter Führung
des Tastelements von Hand und direkter Messung der Tastkörperposition
Mehrdeutigkeiten ergeben, wenn die Tastrichtung nicht bekannt ist.
wird als Tastkörper bspw.
eine Kugel verwendet, ist bei Handführung nicht ohne Weiteres bekannt,
an welchem Punkt ihrer Oberfläche
sie das Werkstück
berührt.
Mit Sicherheit bestimmbar ist jedoch in diesem Fall der Mittelpunkt
des kugelförmigen
Tastkörpers.
(Ist der Tastkörper
eine Tastspitze, ist die Messung ohne Weiteres eindeutig.) Es sind mehrere
Möglichkeiten
vorhanden, die Tastrichtung und somit den Tastpunkt zu bestimmen:
Bei einer ersten Ausführungsform
wird die Tastrichtung, wie oben beschrieben, durch eine Auslenkung
des Tastkörpers
gegen seine Handhabe bestimmt. Dies ist mit einer Kombination zwischen
Messkopf und Positionsmesseinrichtung erreichbar. Es lässt sich
die Tastrichtung, d.h. die Lage des Antastpunkts auf dem kugelförmigen Tastkörper sowohl
bei der Ausführungsform
mit direkter Positionsbestimmung des Tastelements, als auch bei
der Ausführungsform
mit direkter Positionsbestimmung des Messkopfs aus den vom Messkopf
gelieferten Signalen bestimmen. Damit ist die Messung eindeutig.
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Bei einer anderen Ausführungsform
werden z.B. mittels eines starren Tastelements mehrere Tastpunkte
angetastet und die Tastkugelmittelpunkte gespeichert. Die tatsächlichen
Tastpunktkoordinaten ergeben sich dann auf einer Fläche, die
im Abstand des Radius der Tastkugel parallel zu der von den Tastkugelmittelpunkten festgelegten
gedachten Fläche
zu finden ist.
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Bei der Kombination von einem Messkopf
als Richtungs-Messeinrichtung
mit einer Positions-Messeinrichtung lässt sich die Tastrichtung,
d.h. die Lage des Antastpunkts auf dem kugelförmigen Tastkörper sowohl bei
der Ausführungsform
mit direkter Positionsbestimmung des Tastkörpers, als auch bei der Ausführungsform mit
direkter Positionsbestimmung des Messkopfs aus den vom Messkopf
gelieferten Signalen bestimmen. Damit ist die Messung eindeutig.
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Als Richtungs-Messeinrichtung kann
an Stelle des Messkopfs auch eine berührungslose Messeinrichtung
verwendet werden, die beispielsweise Teil der Positions-Messeinrichtung
ist. Dazu wird der Tastkörper (Tastkugel)
z.B. selbst als Messkörper
in eine Triangulationsmessung einbezogen. Alternativ können ein
oder mehrere mit dem Tastkörper starr
verbundene Messkörper
vorgesehen werden, deren Position stellvertretend für die Position
des Tastkörpers
im Rahmen einer Triangulationsmessung bestimmt wird. An der Führungseinrichtung,
die beispielsweise eine maschinelle mechanische Führungseinrichtung
oder auch eine Handführungseinrichtung,
z.B. eine geeignete Handhabe (Griff) sein kann, ist der Tastkörper nachgiebig
gelagert. Ein zweiter Messkörper
oder eine Gruppe solcher Messkörper
sind an der Führungseinrichtung
starr gelagert. Beim Antasten eines Messpunkts wird der Tastkörper gegen
seine Führungseinrichtung
(Handhabe) ausgelenkt. Die Triangulationsmessung der mit der Handhabe
oder sonstigen Führungseinrichtung
verbundenen Messkörper
und die Triangulationsmessung der mit dem Tastkörper verbundenen Messkörper oder
des Tastkörpers
selbst, ergibt als Differenz den Abstand bzw. die Abstandsveränderung
zwischen den Führungsmesskörpern und
Tastkörpermesskörpern. Daraus
lässt sich
die Auslenkung und die Auslenkungsrichtung des Tastkörpers und
somit die Tastrichtung bestimmen. Mit einer starren Tastkörper-Messkörper-Einheit
lassen sich ebenfalls Messpunkte nacheinander aufnehmen, wenn, wie
beschrieben, zunächst
die Tastkugelmittelpunkte und aus diesen dann die um den Kugelradius
parallel versetzten Werkstückoberflächenpunkte
bestimmt werden.
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Auf diese Weise kann ein Koordinatenmessgerät geschaffen
werden, bei dem der Tastkörper
maschinell oder von Hand geführt
wird und einzelne Messpunkte des zu messenden Gegenstands angetastet
werden. Die Absolutlage des Tastpunkts wird berührungslos durch Triangulation
bestimmt, indem zunächst
die Position des Tastkörpers
und dann dessen Tastrichtung aus der Verformung des Tasters bestimmt
werden. Das Grundprinzip besteht darin, dass zwischen der Führung (Handgriff)
und dem Tastkörper
ein Federelement angeordnet ist und dass sowohl die Führung als
auch der Tastkörper
ein oder mehrere Reflektionskörper
aufweist, deren Absolut- und Relativposition durch Lasertriangulationsmessung
bestimmt wird.
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Mit der Erfindung ist zugleich ein
Verfahren zur Maßverkörperung
in Maschinen mit beliebigen Maschinenkoordinaten und einem Bezugskoordinatensystem
geschaffen. Mit dem Verfahren können
alle Raumpunkte in einem Mess-, Bewegungs- oder Arbeitsvolumen messtechnisch
erfasst werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
und entsprechend der erfindungsgemäßen Messeinrichtung wird die
räumliche
Lage eines Körpers,
bspw. eines Taststifts oder Tastkörpers bezogen auf ein Basiskoordinatensystem
durch sechs Parameter beschrieben. Diese Parameter können Kombinationen
aus Längen
und Winkeln sein.
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Ein Grundprinzip der Erfindung ist
die Trennung der Messeinrichtung in eine Antriebseinrichtung zur Bewegung
eines Tastkörpers
und eine Messeinrichtung. Die Trennung ist konsequent vollzogen.
Die Messung erfolgt als Positionsmessung unabhängig von der Antriebseinrichtung,
so dass deren Präzision
keine Rolle spielt.
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Die Antriebsmaschine kann aus beliebig
vielen Achsen bestehen. Die Art des Koordinatensystems spielt dabei
eine untergeordnete Rolle. Die Führungsgenauigkeit
der Antriebseinrichtung darf in weiten Bereichen von der Geraden
abweichen. 90°-Winkel
von Antriebsachsen zueinander brauchen nicht eingehalten zu werden.
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Bei der Messeinrichtung wird erfindungsgemäß vollständig auf
ein Bezugliniensystem verzichtet, wie es ansonsten in Form von Maßverkörperungen
durch abgetastete Bezugslineale oder Maßstäbe vorhanden ist. Bei dem erfindungsgemäßen System
genügen
sechs Messsysteme zur eindeutigen Bestimmung der Lage des Tastkörpers im
Raum. Damit lassen sich alle sechs Freiheitsgrade des Tastkörpers bestimmen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Messsystem
werden alle Zwischenbewegungen einzelner Achsen der Positioniereinrichtung
komplett durch maximal sechs Messsysteme erfasst. Es entfallen dadurch
alle Unsicherheiten, die durch gestapelte Systeme (mit in einer
Kette hintereinander geschalteten Messsystemen) unvermeidbar sind.
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Die Messeinrichtung besteht aus zwei
Teilen. Ein Teil ist der Messkörper
oder Sender (Positionsindikator). Ein zweiter Teil, der Sensor,
befindet sich auf der Messbasis. Von diesem Sensor wird die Raumlage des
Messkörpers
(Sender) gemessen. An dem gleichen Teil, an dem der Messkörper angebracht
ist, befindet sich das Tastsystem. Damit ist der Messkreis über Taster,
Werkstück
und Basis geschlossen.
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Bei dem erfindungsgemäßen System
wird das Bezugskoordinatensystem durch sechs Punkte gebildet. Entsprechend
gering ist die Anzahl der erforderlichen Sensoren. Es werden alle
Freiheitsgrade durch Längenmessung
bestimmt. Es sind weder Bezugslinien oder -Lineale noch hintereinander
angeordnete (gestapelte) Sensoren erforderlich.
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Des weiteren erfolgt eine optimale
messtechnische Trennung von Positioniereinrichtung und Messeinrichtung.
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Im Gegensatz zu gestapelten Systemen
wird bei dem erfindungsgemäßen System
das Bezugssystem keiner Beschleunigung ausgesetzt. Damit ist die
Erfassung der Raumlage mit hoher Frequenz möglich.
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Zu der Positions-Messeinrichtung
gehören
ein oder mehrere Abstandsmesseinrichtungen, die die Entfernung zwischen
der Positions-Messeinrichtung und entsprechenden, mit dem Tastelement
oder dem Messkopf verbundenen Elementen messen. Als Abstandsmesseinrichtung
können
Lasermesseinrichtungen, Mikrowellenmesseinrichtungen, Ultraschallmesseinrichtungen
und ähnliches
dienen. Zur Bestimmung der Position eines solchen Elements genügen bspw.
drei Abstandsmessungen zu drei unterschiedlichen Referenzpunkten der
Positions-Messeinrichtung. Aus den drei Abstandsmessungen lassen
sich die Raumkoordinaten des betreffenden Elements bestimmen. Ist
der Taster oder Träger
mit drei solchen Elementen verbunden, lässt sich die Lage des Tastkörpers im
Raum vollständig
bestimmen, d.h. alle sechs Bewegungsfreiheitsgrade (X, Y, Z sowie
Drehung um X-, Y- und
Z-Achse) bestimmen. Sind weniger Freiheitsgrade vorhanden, genügen weniger Elemente.
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Die Elemente zeigen die Positionen
des Tastkörpers
an und können
deshalb als Positionsindikatoren angesehen werden. Die Positionsindikatoren
können
sowohl aktiv als auch passiv sein, d.h. als Sender oder Empfänger (aktiv)
ausgebildet oder lediglich als Reflektoren (passiv) ausgebildet
sein und empfangene Strahlung wieder aussenden. Letzteres vereinfacht
die Anordnung erheblich. Die Positions-Messeinrichtung ist dann
so ausgebildet, dass sie gleichzeitig oder zeitlich versetzt mehrere
Strahlen zu den Positions indikatoren der Messeinrichtung schickt
und die reflektierten Strahlen auswertet.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
gehören
zu der Positions-Messeinrichtung mehrere Sender und Empfänger, die
aus unterschiedlichen Raumrichtungen gleichzeitig oder zeitlich
versetzt Strahlung zu den Positionsindikatoren schicken, so dass
eine Abschattung einzelner Positionsindikatoren durch das Werkstück oder
eine Führungseinrichtung
bzw. einen Messkopf unmöglich
oder unwahrscheinlich wird.
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Weitere Einzelheiten vorteilhafter
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung, der Beschreibung und/oder
von Unteransprüchen.
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In der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiele
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Messeinrichtung
in schematisierter Gesamtansicht,
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2 eine
schematische Darstellung der Messstrecken zur Erfassung der Position
eines Tastkörpers oder
eines anderweitigen Elements,
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3 eine
Messeinrichtung mit Positionsmesseinrichtung zur Bestimmung der
Position eines Tastkopfs, in schematisierter Darstellung,
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4 eine
Messeinrichtung mit geführtem
Messkopf und Messkörper,
der mit einer Positionsmesseinrichtung zusammenwirkt, in schematisierter
perspektivischer Darstellung,
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5 eine
Messeinrichtung mit handgeführtem
Messkopf und Messkörper,
der mit einer Positionsmesseinrichtung zusammenwirkt, in schematisierter
perspektivischer Darstellung,
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6 ein
handgeführter
Messkopf in perspektivischer, teilweise aufgeschnittener Darstellung,
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7 eine
schematische Veranschaulichung zur Erläuterung der Bestimmung des
Tastpunkts aus der Position des Tastkörpers und seiner Auslenkrichtung
und
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8 eine
abgewandelte Ausführungsform
eines Hand geführten
Tasters.
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In 1 ist
eine Messeinrichtung 1 veranschaulicht, die zum Vermessen
eines geeignet gelagerten Werkstücks 2 dient.
Das Werkstück 2 ist
auf einem Tisch 3 vorzugsweise ruhend gelagert. Allerdings
kann bedarfsweise anstelle des festen, ruhenden Tischs 3 auch
ein definiert bewegter Tisch, z.B. ein Drehtisch oder dergleichen
vorhanden sein. Das Werkstück 2 ist
mittels der Messeinrichtung 1 punktweise zu vermessen.
Zur Antastung seiner Messpunkte dient ein Taster 4, der
einen Taststift 5 aufweist. Zu dem Taster 4 gehört bei dieser
Ausführungsform
ein Messkopf 6. Der Taststift 5 ist an dem Messkopf 6 in
wenigstens einer Richtung, jedoch vorzugsweise in mehreren Richtungen
(X, Y, Z), beweglich gelagert. Der Messkopf 6 bildet eine
Richtungs-Messeinrichtung. Nicht weiter veranschaulichte Federmittel
spannen den Taststift 5 auf eine Ruhelage hin, aus der
er durch in X-, Y- oder Z-Richtung wirkende Kräfte ausgelenkt werden kann.
Zur Erfassung der Auslenkung ist in dem Messkopf 6 ein
nicht weiter veranschaulichtes elektrisches oder optisches Messsystem vorgesehen,
das auslenkungsproportionale Signale erzeugt. Wegen des Aufbaus
des Messkopfes 6 wird auf den eingangs zitierten Stand
der Technik verwiesen.
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Der Taststift 5 trägt an einem
Ende einen Tastkörper 7,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Tastkugel (oder einen anderweitigen Tastkörper). In einigem Abstand zu
dem Tastkörper 7 ist
der Taststift 5 außerdem
mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren Positionsindikatoren
versehen. Diese werden durch drei im Abstand zueinander gehaltene
Kugeln 8, 9, 10 gebildet, die als Reflektoren
zur Positionsbestimmung des Tastkörpers 7 dienen. Die
Kugeln 8, 9, 10 gehören zu einer Messeinrichtung 12,
zu der außerdem
wenigstens ein mit dem Messkopf 6 nicht mitbewegtes Triangulations-Messgerät 14 gehört. Das
Triangulations-Messgerät 14 dient
der Positionsbestimmung des Tastkörpers 7 und bildet
somit eine Positions-Messeinrichtung. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Triangulations-Messgerät 14 ruhend
angeordnet. Der Messkopf 6 und das Triangulations-Messgerät 14 bilden
gemeinsam die Messeinrichtung 12.
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Der Messkopf 6 und sein
Taststift 5 werden durch eine Positioniereinrichtung 15
im Raum geführt,
die den Messkopf 6 und somit den Tastkörper 7 so bewegt,
dass der Tastkörper 7 die
Werkstückoberfläche punktweise
abtastet. Die Positioniereinrichtung 15 gestattet, wie
in 1 durch Pfeile angedeutet
ist, eine räumliche Bewegung
des Messkopfs 6.
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Zu dem Triangulations-Messgerät 14 und
dem Messkopf 4 bzw. seinen Messsystemen, gehört eine Auswerteeinheit 16,
die aus den gemessenen Abstandswerten und den an dem Messkopf 6 gemessenen
Auslenkungen des Taststifts 5 die Koordinaten des Tastpunkts
T der Werkstückoberfläche bestimmt.
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Das Triangulations-Messgerät 14 weist
wenigstens einen Sender 17 und mehrere, bspw. drei Empfänger E1,
E2, E3 auf. Der Sender 17 sendet eine von den Kugeln 8, 9, 10 oder
anderweitigen Positionsindikatoren zu reflektierende Strahlung aus.
Die reflektierte Strahlung wird von Empfängern E1, E2, E3 aufgenommen. Aus
den Laufzeiten und entstehenden Phasenverschiebungen können die
Positionen der Kugeln 8, 9, 10 oder entsprechender
anderer Reflektoren bestimmt werden.
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Dazu wird auf
2 verwiesen, in der die Empfänger E1,
E2, E3 und die Kugeln
8,
9,
10 schematisch veranschaulicht
sind. Die Kugeln
8,
9,
10 reflektieren
Strahlung zu den Empfängern
E1, E2, E3 und sind deshalb aus deren Sicht Sender. Entsprechend
sind sie mit S1, S2, S3 bezeichnet. Die jeweiligen Abstände sind mit
S11 bis S33 durchnummeriert. Aus den gemessenen Abständen lassen
sich die Koordinaten jedes Senders S1, S2, S3 und somit jeder Kugel
8,
9,
10 in
einem kartesischen Koordinatensystem bestimmen. Dazu werden die
folgenden, die Abstände
zwischen den Sendern und den Empfängern bestimmenden Gleichungen jeweils
für jeden
Sender S1, S2, S3, d.h. für
jede Kugel
8,
9,
10 nach X, Y und Z aufgelöst:
Nach
dem gleichen Schema können
die Abstände
S14, S15, S16 zu weiteren Empfängern
E4, E5, E6 bestimmt werden, die an anderer Stelle als die Empfänger E1,
E2, E3 angeordnet sind. Die Empfänger
E4, E5, E6 können
damit die Position der Sender S1, S2, S3 auch dann bestimmen, wenn
eine Verbindung zu den Empfängern
E1, E2, E3 abgeschattet ist.
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Sind die Koordinaten aller drei Sender
S1, S2, S3 (Kugeln 8, 9, 10) bestimmt,
ist somit auch die Position des Tastkörpers 6 genau bestimmt.
Ist der Tastkörper 6 eine
Kugel, ist somit deren Mittelpunkt bestimmt. Der Kugelradius oder
der Tastkörperdurchmesser
ist der Auswerteeinheit 16 ebenfalls bekannt. Die Auswerteeinheit 16 erhält nun die
Positionsdaten von dem Abstandsmessgerät 14.
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Zur Bestimmung der Koordinaten des
Tastpunkts T ist zusätzlich
noch die Kenntnis erforderlich, mit welcher Stelle ihre Oberfläche die
Tastkugel das Werkstück 2 berührt. Um
dies zu ermitteln, erhält
die Auswerteeinheit 16 die Messwerte von dem Messkopf 6.
Aus den Messwerten des Messkopfs 6 bestimmt die Auswerteeinheit 16 die
Auslenkrichtung und somit die Raumrichtung, in der der Radius der
Tastkugel zu den Koordinaten ihres Mittelpunkts addiert werden muss,
um die Koordinaten des Tastpunkts zu finden.
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Die insoweit beschriebene Messeinrichtung 1 arbeitet
wie folgt:
Zur Vermessung des Werkstücks 2 führt die
Positioniereinrichtung 15 den Messkopf 6 jeweils
so an das Werkstück 2 heran,
dass der Tastkörper 7 den
gewünschten
Oberflächenpunkt
des Werkstücks 2 antastet.
Sobald sich der Taststift 5 gegen den Messkopf 6 zu
bewegen beginnt, überprüft eine nicht
weiter veranschaulichte Steuereinrichtung die Bewegung des Messkopfs 6 und
stoppt die Positioniereinrichtung 15 sobald eine gewünschte Auslenkung
erreicht ist. In dem Messkopf 6 vorhandene Federmittel
erzeugen bei einer vorgegebenen Auslenkung eine vorgegebene Kraft,
die dann als Antastkraft den Tastkörper 7 gegen das Werkstück 2 drückt. Alternativ
kann der Messkopf 6 mit Kraftsensoren versehen sein und
die Tastbewegung stoppen, wenn die Tast-Soll-Kraft erreicht ist.
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Aus den an dem Messkopf 6 gemessenen
Auslenkungen wird nicht nur die Tastkraft, sondern auch die Tastrichtung
bestimmt. Wird bspw. eine horizontale Fläche angetastet, erfolgt eine
Auslenkung nur in Z-Richtung. Wird hingegen eine vertikale Fläche angetastet,
erfolgt eine Auslenkung des Taststifts 5 in X- und/oder. Y-Richtung.
Bei schräg
im Raum liegenden Flächen
erfolgt eine Auslenkung des Taststifts 5 in X-, Y- und Z-Richtung,
wobei sich aus den X-, Y- und Z-Anteilen
der Auslenkung die Auslenkrichtung bestimmen lässt. Außerdem nehmen die Kugeln 8,
9, 10 beim Antasten eine bestimmte Lage im Raum ein. Das Triangulations-Messgerät 14 bestimmt
nun bspw. mittels Laserstrahl, Mikrowellen oder einer anderweitigen
Strahlung die Abstände
der als Indikatorkörper
dienenden Kugeln 8, 9, 10 zu den einzelnen
Empfänger
E1, E2, E3 sowie ggfs. weiterer nicht veranschaulichter Empfänger. Aus
den gemessenen Abständen
wird nun die räumliche
Position jeder Kugel 8, 9, 10 bestimmt.
Damit ist die räumliche
Position und Lage des Taststifts 5 und des Tastkörpers 7 genau
festgelegt und erfasst. In Verbindung mit der durch den Messkopf 6 bestimmten
Auslenkrichtung wird nun der Tastpunkt bestimmt.
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Die Messung erfolgt unter Umgehung
der Positioniereinrichtung 15. Diese ist nicht Teil der
Messkette. Die Messung erfolgt direkt zwischen den Positionsindikatoren
und dem Triangulations-Messgerät 14.
Die Positionsindikatoren befinden sich gewissermaßen dauernd
im Blickfeld des Triangulations-Messgeräts 14. Durch Beobachtung
und Abstandsmessung zu den Kugeln 8, 9, 10 wird
deren Position durch mehrfache einschrittige Abstandsmessung (jede
Abstandsmessung erfolgt in einem Schritt direkt zwischen ruhender
Messbasis und Tastelement oder Messkopf) bestimmt.
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Die Auswerteeinheit 16 verfügt über Daten,
die die räumliche
Anordnung der Kugeln 8, 9, 10 zueinander
beschreiben. Deshalb ist die räumliche
Position und Lage des Tastelements vollständig bestimmt, wenn für die Kugel 8 drei
Koordinaten x, y, z für
die Kugel 9 zwei Koordinaten x, y und für die Kugeln 10 eine
Koordinate x bestimmt werden. Entsprechend reduziert sich der Messaufwand.
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Eine abgewandelte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Messeinrichtung 1 ist
in 3 veranschaulicht.
Das auf dem Tisch gehaltene Werkstück 2 wird ebenfalls
mittels eines Tastkörpers 7 abgetastet, der
an einem freien Ende eines Taststifts 5 eines Messkopfs 6 angeordnet
ist. Zu der Messeinrichtung 12 gehören wie beim vorigen Ausführungsbeispiel
das Triangulations-Messgerät 14 mit
den Sendern E1, E2, E3 und Indikatorkörper, die durch Kugeln 8, 9, 10 gebildet
sind. Anstelle der Kugeln 8, 9, 10 können jedoch
auch andere Reflektoren wie Tripelspiegel oder dgl. Anwendung finden.
Die Positionsindikatoren sind an einem Träger 18 gehalten, der
den Messkopf 6 trägt.
Somit bestimmt die Messeinrichtung 12 zunächst die
Position des Trägers.
Die nicht weiter veranschaulichte Auswerteeinheit 16 verfügt bei dieser
Ausführungsform über Informationen,
die die Anordnung der Kugeln 8, 9, 10 an
dem Träger 18 und
somit die Abstände
zwischen dem Tastkörper 7 und
den Kugeln 8, 9, 10 kennzeichnen. Aus
der beim Antasten einer Werkstückoberfläche auftretenden
Auslenkung des Taststifts 5 und den dadurch erzeugten Signalen
sowie der Position des Trägers 18 errechnet
die Auswerteeinheit dann ähnlich
wie im vorstehenden Ausführungsbeispiel
die Position des Tastpunkts.
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In 4 ist
eine Messeinrichtung 1 veranschaulicht, bei der das Triangulations-Messgerät 14 mehrere Sender
und Empfänger
aufweist. Diese können
auf mehrere Einzelgeräte 14a, 14b aufgeteilt
sein, um die Position des Taststifts 5 bzw. seiner Positionsindikatoren 8, 9, 10 aus
unterschiedlichen Richtungen erfassen zu können. Dies erhöht zum einen
die Genauigkeit und vermindert zum anderen die Wahrscheinlichkeit
einer Abschattung. Zur Positionserfassung müssen wenigstens drei Empfänger den
betreffenden gleichen Positionsindikator im Blickfeld haben.
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Bei allen vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen
kann der Träger 18 auch
von Hand geführt werden.
Die Positioniereinrichtung 15 ist dann durch eine entsprechende
Bedienperson ersetzt. Dabei bleibt der Messkopf zur Bestimmung der
Auslenkrichtung über
ein entsprechendes Kabel mit der Messeinrichtung verbunden.
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In 5 ist
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht, die ohne Messkopf auskommt. Der Taster 4,
nach 5, kann von Hand
oder maschinell geführt
werden. Bei der veranschaulichten Ausführungsform schließt sich
an eine Handhabe 19, die beispielsweise als zylindrischer
Griff ausgebildet ist, an einer Stirnseite ein Halter mit den drei
Kugeln 8, 9, 10 an. An der gegenüber liegenden
Seite trägt
die Handhabe 19 ein elastisches Element oder Federelement 21,
das seinerseits den Taststift 5 trägt. Endseitig ist der Taststift
5 wiederum mit dem Tastkörper 7 versehen,
der zum Antasten des Werkstücks
dient. Das elastische Element 21 ist beispielsweise so
ausgebildet, dass der Taststift 5 sowohl axial als auch
in allen Schwenkrichtungen federnd bewegbar ist. Außerdem ist
der Tastkörper 7 so
ausgebildet, dass er von dem Triangulations-Messgerät 14 als
Reflektor erfasst wird.
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In Betrieb erfasst das Triangulations-Messgerät 14 sowohl
die Positionen der Kugeln 8, 9, 10 als
auch die Position des Tastkörpers 7.
Ist der Tastkörper 7 aus
seiner Ruhestellung ausgelenkt, kann dies die Auswerteeinheit 16 dadurch
erfassen, dass sich die Abstände
des Tastkörpers 7 zu
den Kugeln 8, 9, 10 verändert haben.
Aus der Änderung
der Abstände
wird die Richtung der Auslenkung bestimmt, die mit der Tastrichtung übereinstimmt.
Auf diese Weise bestimmt das Triangulations-Messgerät 14 nunmehr
sowohl die Position des Tastkörpers 7 als
auch dessen Auslenkrichtung und somit die Lage des Tastpunkts.
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Diese Ausführungsform der Erfindung ist
insbesondere für
handgeführte
Taster 4 zweckmäßig, weil sie
ohne Messkopf 6 und somit ohne Kabelverbindung zu diesem
auskommt. Die Triangulations-Messeinrichtung 14 bildet
hier in Verbindung mit der Auswerteeinrichtung 16 zugleich
die Positions-Messeinrichtung und die Richtungs-Messeinrichtung.
Der Taster ist ein einfacher „Messknochen".
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6 veranschaulicht
den Aufbau eines Handtasters 4 in einer etwas abgewandelten
Ausführungsform.
Das Feder element 21 ist hier in der als Gehäuse ausgebildeten
Handhabe 19 angeordnet. Der Taststift 5 trägt endseitig
den Tastkörper 7 und
zusätzlich
an einer Stelle zwischen dem Tastkörper 7 und dem Federelement 21 eine
Kugel 11, die als Reflektor dient. Die anderen Kugeln 8, 9, 10 sind über geeignete
Träger
an dem anderem Ende der Handhabe 19 vorgesehen. Die Funktion
stimmt weitgehend mit dem Taster 4 nach 5 überein.
Jedoch ist der Tastkörper 7 von
der Triangulations-Messeinrichtung 14 nicht direkt zu erfassen. Entsprechend
kann er größer oder
kleiner als die Kugeln 8, 9, 10 ausgelegt
werden. Die Kugeln 8, 9, 10, 11 können jeweils
gleich groß und
im Hinblick auf die Positionsbestimmung hinsichtlich Größe, Form
und Materialbeschaffenheit jeweils optimiert ausgebildet sein.
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Abweichend von der in 6 veranschaulichten Ausführung können die
Kugeln 8, 9, 10 auch an dem Taststift 5 befestigt
sein, während
die Kugel 11 an dem oberen Ende der Handhabe 19 befestigt
ist. Unter Umständen
kann es auch genügen,
als Positionsindikatoren lediglich eine Kugel an dem oberen Ende
der Handhabe 19 und zwei Kugeln an dem Taststift 5 vorzusehen.
Bedarfsweise kann eine dieser beiden letztgenannten Kugeln als Tastkörper ausgebildet
sein.
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7 veranschaulicht
die Bestimmung der Absolutkoordinaten des Tastpunkts T. Die Triangulationsmessung
ergibt zunächst
die Koordinaten des Mittelpunkts M des Tastkörpers 7. Bei einer
Ausführungsform nach 1 erfolgt dies unmittelbar
aus der Positionsbestimmung der drei Kugeln 8, 9, 10.
Der Messkopf 6 gibt nun noch Signale ab, aus denen hervorgeht,
wie weit und in welcher Richtung der Tastkörper 7 aus seiner
in 7 gestrichelt veranschaulichten
Ruhelage heraus ausgelenkt worden ist. Bei der Auslenkung hat sich der Mittelpunkt
M des Tastkörpers 7 aus
seiner Position M' in
Richtung N verschoben. In dieser Richtung wird nun der Kugelradius
R des Tastkörpers 7 von
den Koordinaten des Mittelpunkts M subtrahiert, was zu dem Absolutkoordinaten
des Tastpunkts T führt.
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Bei der Ausführungsform nach 3 wird durch Triangulation
der Kugeln 8, 9, 10 nicht die Position des
Tastkörpers 7 sondern
die Position des Messkopfs 6 bestimmt. Zur Bestimmung des
Tastpunkts T müssen deshalb
zu der durch Triangulation bestimmten Position noch die Auslenkung
des Taststifts 5 und der Durchmesser des Tastkörpers 7 jeweils
mit richtigem Vorzeichen addiert werden.
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Bei der Ausführungsform nach 5 ergibt sich die Auslenkrichtung
N und der Betrag der Auslenkung durch Triangulationsmessung. Die
Berechnung der Position des Tastpunkts T aus den gemessenen Absolutpositionen
der Handhabe 19 und der Auslenkung stimmt ansonsten mit
der Ausführungsform
nach 3 überein.
Bei Verwendung eines Tasters 4 nach 6 trifft dies entsprechend zu. Sind die
Kugeln 8, 9, 10 hingegen an dem Taststift 5 und
die Kugel 11 an der Handhabe 11 befestigt, wird
der Tastpunkt wie bei der Messeinrichtung nach 1 bestimmt.
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In 8 ist
eine weitere Ausführungsform
eines einfachen Handtasters 4 veranschaulicht, an dessen Handhabe 19 über das
Federelement 21 der Taststift 5 beweglich gelagert
ist. Das Federelement 21 ist so beschaffen, dass der Taststift
in Ruhestellung koaxial zu der Handhabe 19 gehalten ist.
Das Federelement 21 lässt
zumindest die Auslenkung des Taststifts um zwei zueinander rechtwinklige
quer zu dem Taststift ausgerichtete Schwenkachsen zu, deren Position
in Bezug auf die Handhabe 19 wohl definiert ist. Sowohl
an der Handhabe als auch an dem Taststift sind Reflektorkugeln 8, 9, 10 angeordnet,
wobei die Tastkugel 7 selbst als Reflektorkugel dienen
kann. Es genügen
drei Kugeln 8, 9, 10. Mit diesem einfachen
Taster kann die Werkstückoberfläche punktweise
angetastet werden, wobei die Kugeln 8, 9 sowohl
die Position der Tastkugel 7 als auch die Richtung des
Taststifts 5 bei der Triangulationsmessung liefern. Die
zusätzliche
Messung der Position der Reflektorkugel 10, die bei ausgelenktem
Taststift nicht auf der von dem Taststift 5 vorgegebenen
Geraden liegt, lässt
den Rückschluss
auf die Richtung der Verbiegung des federnden Elements 21 zu,
woraus wiederum die Position des Tastpunkts bestimmt wird.
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Bei einem Messsystem ist eine Positions-Messeinrichtung
zur Positionserfassung eines Messkopfs oder Taststifts vorgesehen,
die eine ruhende Messbasis aufweist. Dies ergibt eine vollständige Entkopplung zwischen
einer Vorrichtung zum Bewegen des Messkopfs und der Positionserfassung.